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Autor Thema: Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik  (Gelesen 5057 mal)

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MrBucket

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #15 am: 14.07.2017, 05:35 Uhr »
Tag 7, Mittwoch 5.7.

Juchuh, heute werden wir schon um 4 Uhr geweckt. Eine Milch und eine Stunde Herumklettern auf Papi und Mami später schläft der kleine Mann nochmal ein und wird erst wieder um kurz vor 7 wach. Also geht´s etwas später zum Frühstück und dann nochmal zum Zoo. Weil es Jannik so gut gefallen hat, gehen wir nochmal zur Giraffenfütterung. Das klappt heute aber nicht so gut. Jannik dreht sich von der Giraffe weg. Außerdem macht die Wärterin einen ziemlichen Stress und nötigt uns, die drei Salatblätter direkt hintereinander zu füttern…. Als bei der Familie nach uns mit ihrem kleinen Kind das gleiche passiert, kommen wir auch dahinter, woran das liegt. Die Kleinen müssen, wenn sie die Giraffe ansehen wollen, um diese Uhrzeit direkt in die Sonne gucken.




Wir spazieren noch ein wenig durch den Zoo, der ganz nett angelegt, aber nicht sonderlich groß ist. Es wird allerdings auch darauf hingewiesen, dass man ca. 30% der Tiere nur zu Gesicht bekommt, wenn man sich auch die Shows ansieht. Wenn man einfach nur umherspazieren will, würden wir sagen, dass es sich eher nicht lohnt.





Um 10:30 versuchen wir unser Glück bei der Safari Show, aber das ist so noch nicht für Jannik geeignet. Nach fünf Minuten brechen wir ab und fahren wieder zum Hotel. Wir grämen uns aber nicht, es waren doch ein paar gemütliche Stunden und besonders der gestrige Teil hat uns und besonders Jannik sehr gut gefallen.

Im Hotel nutzen wir die verbleibende Zeit bis zum late checkout noch am Pool und hauen unser restliches Resortguthaben auf den Kopf. Es gibt zwei himmlisch leckere virgin colada und wir essen etwas am poolside grill. Und hier ist es dann soweit - zwei Sekunden nicht aufgepasst und der Kleine hat sein Tablett vom Tisch gefegt. Dabei wollte er sich eigentlich nur eine Schüssel ansehen… Na Gott sei Dank war er eh schon weitgehend satt.

Ingmar besteht zur Verwunderung der waitress darauf, selbst sauberzumachen und erklärt, der Kleine soll gar nicht erst auf die Idee kommen, dass er irgendwelchen Unfug machen kann und irgendjemand wird schon kommen und seinen Dreck wegmachen. Wenn das im Moment einer macht, dann Papa oder Mama! Und wenn Papa das alles wegmachen muss, kann er viel überzeugender schimpfen, wobei das natürlich irgendwie ausfällt - wir hatten ja gesehen, wie es passiert war und das war wirklich keine Absicht.

Die Bedienung bietet uns an ein komplett neues Essen zu bringen. Das muss ja echt nicht sein, aber wir nehmen das Angebot gerne zum Teil an und erhalten neues Obst zum Nachtisch. Darauf hat Jannik jetzt aber keine Lust mehr. Ja so ist das halt…. mit Kleinkindern lernt man Gelassenheit!

Nun geht es noch Kofferpacken und um kurz vor halb 3 checken wir aus. Die Mädels vom Concierge Team, die gerade Dienst haben, kommen extra noch einmal rüber um Jannik zu verabschieden. Und das war es dann mit unserem Luxusaufenthalt - echt schön. Da hat sich das Aufsparen von Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken mal echt gelohnt.

Auf dem Weg nach AMI machen wir nochmal Halt bei den Mirromar Outlets und bei Babie’s r us. Über die I75 geht es dann auf direktem Weg nach Bradenton. Kurz nach Estero kommen wir dann mal wieder in eines von diesen heftigen Unwettern, bei denen in Deutschland der Verkehr wohl komplett zum erliegen kommen würde. Hier geht es immerhin noch mit knapp 30 mph voran. Sandra ist schon etwas besorgter, während Ingmar sich einfach der Geschwindigkeit anpasst und mehr Abstand hält. Und Jannik? Auf den hat das durchaus heftige Trommeln des Regens auf das Autodach seine ganz eigene Wirkung. Der hört sich das ganze zwei Minuten lang mehr oder weniger interessiert an und schläft dann ein. Gerade als Ingmar meint, Sandra könne doch mal ein Foto vom Regen für den Reisebericht machen, lässt die ganz große Sintflut nach, aber es sieht immer noch so aus:



Um halb 7 erreichen wir die Insel. Koffer nach oben tragen, auspacken, Abendessen und schlafen. Mit der Unterkunft beschäftigen wir uns morgen… Nur eins fällt uns leider sofort auf. Es ist kein Babybett da. Die Vermieter hatten uns vorher noch mitgeteilt, dass sie den deutschen Klassiker von Hauck importiert haben, damit man als deutsche Familie gut klar kommt. Die amerikanischen Babybetten werden wohl anders aufgebaut. Genau an diesem deutschen Exemplar eines Babybettes haben die Vormieter wohl auch Gefallen gefunden und es mitgenommen. Da wir erst um 18 Uhr angekommen sind, kann uns zumindest für heute auch die sehr nette und deutschsprachige Hausverwaltung nicht mehr helfen. Hausverwalter Marc ist unterwegs, schickt aber extra seine Mutter Monika noch einmal zu uns heraus, die das Babybett aber auch nicht findet. Wundert uns nicht. So klein sind die Dinger ja nicht. Naja wir sind flexibel. Dann darf Jannik mal bei uns im Bett schlafen. Ist ja auch mal ganz schön. Und bis morgen wird uns zugesagt, dass wir ein Ersatzbett bekommen.

MrBucket

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #16 am: 14.07.2017, 05:37 Uhr »
Tag 8, Donnerstag 6.7.

Unser erster richtiger Tag im „style of the isle". Diese Ferienwohnung haben wir über die Facebook Gruppe „Ferienhausbesitzer Florida“ gefunden. Vorab hatten wir schon sehr netten Kontakt zu den Besitzern in Deutschland, die die Wohnung zeitweise wohl auch selber nutzen. An dieser Stelle nur soviel: Die Wohnung ist mit sehr viel Liebe eingerichtet worden und super in Schuss. Wir fühlen uns hier richtig wohl. Wir haben uns fest vorgenommen, hierzu auch noch ein review zu schreiben, wenn wir wieder zu Hause sind…

Jannik gefällt es wohl sehr gut bei uns im Bett. Wir werden erst um halb 8 geweckt. Noch vor dem Frühstück geht es erstmal zum Publix, ein paar Vorräte für die kommenden Tage aufstocken. Außerdem besorgen wir ganz Deutsch frische Brötchen, Käse, Gurke und was der Kleine sonst noch so von zu Hause gewohnt ist (Gurke pur ist weiterhin der Hit!). Nach dem Frühstück, setzen wir Jannik in den Buggy und machen einen Spaziergang von ca. zweieinhalb km bis zur Tourist Information. Die ist übrigens nicht in dem Haus auf dem folgenden Foto untergebracht. Das hat uns einfach nur so ganz gut gefallen...



An der chamber of commerce angekommen fragen wir nach Plätzen und Attraktionen, die besonders geeignet für Familien mit Kleinkindern sind. Die Lady an der Info ist ein wenig trantütig unterwegs, zeichnet uns aber doch das eine oder andere auf eine Karte ein. Wir spazieren noch ein wenig weiter zum Strand und werfen einen ersten Blick auf das Meer.



Schwimmsachen haben wir jetzt nicht dabei. Zurück zur Wohnung geht es mit dem völlig kostenlosen Inseltrolley, der tagesüber alle 20 Minuten vom Nordteil der Insel bis nach Longboat Key und wieder zurück verkehrt. Dieser Bus wird auch von der Wohnbevölkerung gern und viel genutzt, es ist aber um die Uhrzeit natürlich genug Platz für uns da. Als wir an der Wohnung ankommen, steht ein nagelneues Babybett vor der Tür - zu unserer Verwunderung auch von der Marke Hauck. Muss wohl noch irgendwo in Reserve eingelagert gewesen sein.

Das Mittagessen kocht diesmal Sandra. Es gibt Hähnchenfilet mit Kartoffeln und endlich mal wieder Janniks geliebten Brokkoli. Nach dem Mittagessen hat Monsieur aber so gar keine Lust auf Mittagsschlaf. Also geht es wieder los. Zur Ferienwohnung gehören auch einige Sonnenschirme, Liegen, Hocker, Strandspielzeug und ein Bollerwagen. Dieser hat zwar die beste Zeit bereits hinter sich, aber wenn man nicht groß mit dem Auto losfahren und einfach nur an den Strand gegenüber will, eignet er sich hervorragend, um die ganzen Sachen zu transportieren.

In fünf Minuten sind wir zu Fuß einmal quer über den Publix Parkplatz und durch eine Seitenstraße beim holmes beach. Das ist wohl der Hauptstrand, es ist ein großer Parkplatz in der Nähe und wir haben Wochenende. Es ist also gut was los.

Tja bei Jannik ist die Skepsis zuerst deutlich zu merken. Das ist so eine Mischung aus eigentlich bin ich ja doch müde, alles neu und was macht eigentlich der ganze Sand zwischen meinen Füßen und in den Sandalen? Kenne ich nicht, fühlt sich doof an. So gut kennen wir unseren kleinen Mann aber mittlerweile auch, dass wir das richtig einordnen können. Was aber bei aller Skepsis und der Ich-will-aber-nicht-im-Sand-laufen-Papa-trag-mich Haltung aber sofort wieder Begeisterung auslöst, ist natürlich das Wasser. Und heute ist es dann auch soweit. Es geht das erste Mal mit Papa und Mama ins große Meer. Salzwasser? Das stört im Gegensatz zum Sand wiederum gar nicht…

So ewig lange können wir mit dem Kleinen natürlich aber nicht im Wasser bleiben, außerdem werden die Müdigkeitsanzeichen doch deutlich größer. Abschließend ist zum Holmes Beach zu sagen, dass er uns von allen Stränden auf der Insel (wir waren ja früher schon einmal hier), am wenigsten gut gefallen hat. Das Wort schlecht würden wir in diesem Zusammenhang trotzdem nicht gebrauchen wollen. Vielleicht lag es auch daran, dass es halt doch ziemlich voll war.



Wieder in der Wohnung angekommen wird geduscht und der Mittagsschlaf um 16 Uhr nachgeholt. Tja und wir? Wir machen, was halt nach der ersten Woche mit Kind so anfällt und nutzen die hervorragende Infrastruktur unserer Wohnung. Die erste Waschmaschine wird angeschmissen, endlich mal die Koffer richtig ausgepackt usw. Ja und dann wissen wir auch nicht so recht. Gehen wir nachher nochmal raus? Heute ist so ein Tag, wo wir etwas durchhängen und auch für Jannik waren die letzten Tage ja extrem aufregend. Wir beschließen also heute Abend gar nichts zu machen und das erweist sich als genau richtig. Als Jannik dann gegen viertel vor 6 aufwacht, werden noch ein paar Bücher angeguckt und die Wohnung untersucht. Und um viertel nach 7 geht es auch schon wieder ins Bettchen. Und entgegen unserer Befürchtungen wegen des nachmittaglichen Nickerchens schläft der kleine Mann doch wieder recht schnell und sehr gut ein. Wir gönnen uns noch ein wenig Ruhe in unserem neuen Heim auf Zeit und gehen dann auch recht früh ins Bett.

MrBucket

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #17 am: 04.08.2017, 19:42 Uhr »
So, mit dem Livebericht ist es ja nun doch nichts geworden. Aber so nach und noch wollen wir dann doch mal den Bericht zu Ende bringen... :)

Tag 9, Freitag 7.7.

Geweckt werden wir um kurz nach 7. Jannik haben die Pause gestern und das Ausschlafen gut getan und es drängt ihn nach neuen Taten. Aber erst mal wird in aller Ruhe gefrühstückt. Wir haben gestern im Publix noch etwas Käse, Frischkäse und Brot geholt. Gegen halb 9 machen wir uns auf den Weg zum Myakka River State Park, wo wir um ca. halb 10 ankommen.




Wir fahren einmal durch den Park bis zum See und kommen gerade noch rechtzeitig für die Bootstour um 10 Uhr.




Wir nehmen relativ weit hinten Platz. Jannik ist ziemlich überrascht. Auf der anderen Seite von der Reeling ist ja Wasser - eine spannende Geschichte! Wir haben zwar ein Airboat - aber mit laut knattern ist hier nichts. Wir schippern ganz gemütlich erst am Ufer des Sees entlang und dann einmal mitten drüber. Etwas über 1000 Alligatoren leben hier wohl. Einige davon lassen sich auch blicken.










Die anderen Teilnehmer sind alle ganz aus dem Häuschen - was jetzt wiederum uns überrascht. So ungewöhnlich ist das doch hier in der Gegend nicht, oder? Jannik ist mäßig interessiert an den Tieren, aber fasziniert von soviel Wasser um ihn herum. Zwischendurch kann er auch mal aufstehen und ein bisschen im Gang herumtapsen. Nach einer Stunde gehen wir wieder an Land. Das hat doch sehr gut geklappt. Für einen kleinen Imbiss fahren wir nun den Scenic Drive in Richtung Nordausgang des Parks.







Nach Auskunft des Kapitäns von der Tour soll es hier die besten Picknickplätze geben. Wir breiten unsere Decke auf einer Wiese aus, aber so richtig groß ist der Appetit beim kleinen Mann nicht. Dreiviertel der Banane werden dann von Papi und Mami gegessen.

DSC_0382 by Ingmar Ebhardt, auf Flickr

DSC_0379 by Ingmar Ebhardt, auf Flickr


 Eigentlich wollen wir jetzt den Canopy Walk machen. Aber auf dem Weg dahin schläft der kleine Mann einfach ein. Wir kennen diesen Trail schon von unserem Besuch vor zwei Jahren. Vom vielen Regen ist der Boden doch ziemlich aufgeweicht - also nicht buggyfreundlich. Beim Umladen in die Trage würde Jannik mit Sicherheit wach werden. Also lassen wir diesen Spaziergang ausfallen, so kann der Mittagsschlaf während der Aufofahrt zurück stattfinden. Um unsere Vorräte zu vervollständigen, wollen wir heute einmal einen Aldi aufsuchen. Und weil der für uns am günstigsten gelegene sich in Ellenton befindet machen wir auch noch einen kurzen Aufenthalt bei den Ellenton Outlets und peilen ein wenig die Lage. Ingmar hat es der Billabong Laden angetan. Anprobiert und gekauft wird aber nichts, denn wir wollen ja noch weiter und schauen, wie sich die Speerspitze der deutschen Effizienzkultur in den USA präsentiert. Der Discounter fährt offenbar eine aggressive Strategie und hat sich in Ellenton wie an vielen anderen Orten in den USA auch direkt vis a vis gegenüber dem Walmart platziert. Auch wenn die Aldi Stores in USA deutlich größer dimensioniert sind als die Filialen in Deutschland, wirkt der Markt gegenüber dem Walmart fast schon lächerlich klein. Wenn man das ganze aber auf die Lebensmittelabteilung des Walmarts reduziert, sehen die Verhältnisse schon eher so aus wie in Deutschland Aldi gegen Kaufland zum Beispiel. Man sollte sich auf Seiten der US Ketten jedenfalls nicht zu sicher sein, in Großbritannien hat German Geiz der „Servicekultur“ der großen Ketten schon ordentlich den Rang abgelaufen.

Wir waren ja heute noch gar nicht im Wasser. Eine gute Gelegenheit mal den Pool auszutesten, der zu der Anlage gehört, in der sich unsere Wohnung befindet. Die Poolordnung sowie auch die allgemeine Ordnung zum Verhalten auf der Anlage könnten gut von einem deutschen Freizeitfaschisten geschrieben worden sein. Im Prinzip darf man hier gar nichts - auch keine nasse Kleidung auf dem Balkon aufhängen. Nur gut, dass das ganze viel entspannter gelebt wird, als es dort geschrieben steht. Kindern in Windeln ist der Pool verboten. Wir haben allerdings spezielle Schwimmwindeln und eine Badehose, wo Jannik gar keine Windel braucht. Die ziehen wir ihm an. Man kann da ja jetzt geteilter Meinung sein, ob das ok ist, aber dann müsste man konsequenterweise auch die Frage stellen, ob man es Personen über 80 noch gestatten sollte, den Pool zu nutzen. Wenn wir dann noch an von der Boulevardpresse breitgetretenen Umfragen zu Urlaubersünden denkt (jaja, jeder fünfte hat schon mal in den Pool…),  entspannt sich zumindest unser Gewissen wieder ganz enorm.

Ja Pool ist schon super. Auf Schwimmscheiben hat Jannik aber immer noch keine Lust. Was aber besonders toll ist, ist die Treppe. Da kann ja auf den ersten zwei Stufen ganz allein stehen und braucht Papi und Mami gar nicht. Eine gute halbe Stunde bleiben wir im Wasser.

Nachdem wir geduscht und gegessen haben, nutzen wir nochmal den Inseltrolley, fahren zum City Pier und bummeln einmal die Pine Ave sowie ein paar Seitenstraßen rauf und runter. Wir gehen zwar in keinen von den Läden, genießen aber einfach die ruhige Atmosphäre.















Um 19 Uhr sind wir wieder in unserer Wohnung und für den kleinen Mann geht es recht zügig ins Bett. Wir lesen noch ein bisschen und schlafen dann auch recht bald ein.