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Autor Thema: Durch den Südwesten in 29 Tagen  (Gelesen 23483 mal)

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Lina1984

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #30 am: 11.10.2012, 19:28 Uhr »
Tag 5, 8. September

Auf die beiden kommenden Tage habe ich mich seit Beginn der Tourenplanung ganz besonders gefreut. Viel zu sehen und entdecken gibt es in Page und Umgebung, und so waren wir heute wieder früh wach, um uns voller Vorfreude auf den Weg zu machen. Knapp drei Stunden brauchten wir für die Strecke und bei Ankunft in Page besuchten wir zum ersten Mal einen Dennys - und verliebten uns spontan. Ob zum Frühstück, Mittag oder Abendessen, Dennys wurde zu einem unserer Lieblingsdiners auf der Reise.
Wenn ich an Page zurückdenke, werde ich fast ein bißchen wehmütig. Die Fahrt über den großen Glen Canyon Dam, der auffällige, in die rote Landschaft eingebettete Lake Powell, das markante, häßlich aufragende Kraftwerk und die vielen trampenden Navajos am Highway 89 - das alles macht die Stadt im Nachhinein für mich aus - neben den vielen landschaftlichen Highlights natürlich, die die Umgebung zu bieten hat. Als "optisch" schöne Stadt würde man Page eigentlich nicht bezeichnen, trotzdem haben wir es dort sehr gemocht und das Städtchen lieb gewonnen.

Heute morgen sollte als erstes ein Besuch des Lower Antelope Canyons auf dem Programm stehen. Viel habe ich vorab recherchiert und hin und her überlegt - schauen wir uns den Upper oder den Lower an? Vielleicht sogar beide? Die vielen negativen Beurteilungen über den meist stark überfüllten Upper und nicht zuletzt der extrem hoch angesetzte Preis zur "besten Zeit", haben es uns dann schließlich leicht gemacht: Der Lower sollte es werden.
Etwa gegen halb 12 mittags kamen wir auf dem rappelvollen Parkplatz an. Es war wahnsinnig heiß, als wir uns in die lange Schlange vor dem Kassenhäuschen stellten. Hier mussten wir ca. eine halbe Stunde anstellen, bis wir an die Reihe kamen.
Ein junger Navajo führt unsere Gruppe schließlich in den Canyon. Der Einstieg ist sehr eng und steil und was sich dann im Inneren des Canyons zeigt, ist unbeschreiblich. Es ist heißes sonniges Wetter mit strahlend blauem Himmel und die Canyonwände leuchten in den schönsten Rot- und Orangetönen. Zusammen mit zwei französischen Frauen lassen wir uns ein wenig nach hinten fallen, um in Ruhe fotografieren zu können. Hinter jeder Ecke entstehen neue Motive und Lichteinfälle.



der Einstieg






Einmal haben wir Glück und ein Sonnenstrahl scheint bis auf den Canyonboden. Mit einer Handvoll Sand entsteht so leicht ein schöner Beam ;-)
























Nach ca. einer Stunde gelangen wir ans Ende des Canyons und steigen wieder rauf in die grelle Sonne. Der Weg zurück zum Wagen zieht sich in der Hitze noch ein wenig und wir freuen uns schon auf unsere Kühlbox mit diversen kalten Getränken.

Der Weg zurück



Lina1984

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #31 am: 11.10.2012, 19:29 Uhr »
Fortsetzung

Am Nachmittag sollte eigentlich mein persönliches Highlight der Reise auf uns warten. Zumindest habe ich mich wie verrückt darauf gefreut und wollte es unbedingt in unsere Pläne miteinbauen: Den Yellow Rock. Schon vor Abfahrt habe ich jedoch gelesen, dass die Cottonwood Canyon Road, die uns dorthin führen sollte, gesperrt sei. Dies bestätigte sich leider auch vor Ort, die Reperaturarbeiten hielten weiterhin an und meine Enttäuschung war riesengroß. Im Voraus habe ich mich bereits nach Alternativen umgesehen, sollte die Sperrung auf unserer Reise noch andauern. Edmaiers Secret stand zum einen auf dem Plan, doch leider war auch die House Rock Valley Road gesperrt. Was für ein Pech! Aber ich wäre ja nicht ich, hätte ich bei meiner monatelangen Reiseplanung nicht noch eine andere Alternative in Petto, und so ging es schließlich zu den Toadstool Hoodoos. Die liegen nämlich unweit der US 89, und die ist mit Sicherheit NICHT gesperrt. So.

Zwar ist der Weg zu den Toadstool Hoodoos vom Parkplatz an der US 89 aus nicht sehr weit, aber in der Nachmittagshitze von Page durchaus anstrengend. Bewaffnet mit viel Wasser und der hier in der Region unverzichtbaren Kopfbedeckung machten wir uns auf den Weg durch den trockenen Wash. Ein Pärchen kommt uns auf dem Weg entgegen, wieder sind wir ganz alleine an einer Location. Schon bald taucht vor uns das Plateau auf, auf dem die ersten Hoodoos zu sehen waren. Wir klettern herum und entdecken immer wieder neues. Was für eine seltsame und außergewöhnliche Landschaft!



















Den Besuch der Toadstool Hoodoos von Page aus finde ich sehr lohnenswert. Man darf aber nicht unterschätzen, dass es bis zum Parkplatz für die Hoodoos Oneway gute 30 Meilen von Page aus sind. "Um die Ecke" liegt das Ziel also nicht gerade.

Die nächsten beiden Nächte übernachten wir im Page Boy Motel. Es gefällt uns dort sehr gut, ein nettes kleines Motel mit einem schönen begrünten Hinterhof mit Pool und eigener kleiner Terrasse.



Wir testen noch zum ersten Mal die Burgerkette Jack in the Box und lassen dann den Abend im Motel ausklingen. Wieder geht ein schöner Tag zu Ende und wir freuen uns auf morgen, denn dann stehen die Wahweap Hoodoos auf dem Programm, mein zweites Highlight neben dem Yellow Rock, das ich unbedingt besuchen wollte.


Motel

Page Boy Motel
178 $ für 2 Nächte

NähkreisSteffi

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #32 am: 11.10.2012, 20:44 Uhr »
Wieder sehr schöne Fotos, die Bilder vom Grand Canyon mit den Wolken finde ich besonders gelungen.

Du legst aber ein ganz schönes Tempo vor.

K66

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #33 am: 11.10.2012, 21:09 Uhr »

Heute morgen sollte als erstes ein Besuch des Lower Antelope Canyons auf dem Programm stehen. Viel habe ich vorab recherchiert und hin und her überlegt - schauen wir uns den Upper oder den Lower an? Vielleicht sogar beide? Die vielen negativen Beurteilungen über den meist stark überfüllten Upper und nicht zuletzt der extrem hoch angesetzte Preis zur "besten Zeit", haben es uns dann schließlich leicht gemacht: Der Lower sollte es werden.
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Sehr schöne Fotos. Ich fand die Farben in dem Canyon sehr eindrucksvoll. Wir hatten uns im Übrigen aus den gleichen Gründen für den Lower entschieden.
Viele Grüße,
Katrin.

Angie

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #34 am: 11.10.2012, 21:53 Uhr »
Die Fotos sind wirklich unbeschreiblich schön :daumen: Aus dieser Fülle der tollen Fotos mein persönliches Foto des Tages zu wählen, ist gar nicht möglich, obwohl ich das vorhatte :think:


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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paula2

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #35 am: 12.10.2012, 08:59 Uhr »
Sowohl der lower Antelope Canyon als auch die Toadstool Hoodoos stehen noch auf meiner todo Liste. Die Fotos sind wirklich herrlich! Ärgere dich nicht das die beiden Straßen gesperrt waren, so hast du einen Grund noch mal dorthin zu fahren, man soll sich doch immer etwas fürs nächste Mal aufheben  :daumen:

Anti

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #36 am: 12.10.2012, 09:22 Uhr »
Wundervoll! Wir hatten uns übrigens für den Upper entschieden, da wir nicht gerade sportliche Figuren haben und dachten, dass wir gar nicht durch den schmalen Eingang in den Lower passen würden... :oops: Also war auch für uns die Entscheidung leicht. Wir haben allerdings die Fototour gebucht und waren mehr als 3 Stunden drin!

Page muss auch noch einmal bei uns auf den Plan, denn die Cottonwood Canyon Road haben wir uns damals nicht so recht getraut, ebenso den Weg zu Edmair´s Secret. Beim nächsten Mal lassen wir Page aus, aber da wird es irgendwann nach unserer Südutah-Tour auch noch eine Arizona-Tour geben...

Lina1984

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #37 am: 14.10.2012, 15:57 Uhr »
Tag 6, 9. September

Für heute stand ein weiteres Highlight unserer Reise an: die Wahweap Hoodoos. Vorallem ich freute mich ganz besonders auf diesen Tag, denn die Wahweap Hoodoos haben mir beim Lesen diverser Reiseberichte schon lange gut gefallen und ich wollte sie auf jeden Fall selbst besuchen, zumal ja leider der Yellow Rock am gestrigen Tag schon ausfallen musste.
Da die Hoodoos etwa ab Mittags im Schatten liegen und wir zudem die lange Wanderung von Big Water aus machen mussten, brachen wir auch an diesem Tag früh auf. Etwa 18 Meilen ab Page liegt der kleine Ort Big Water, von dem aus wir auf die kiesige und rumpelige Fish Hatchery fuhren und unseren Wagen parkten. Außer der Fischzuchtanlage und einem einsamen Haus war weit und breit nichts zu sehen. Mit genügend Wasser und Proviant im Gepäck machten wir uns auf den Weg, etwa 12 Meilen lang sollte die Strecke hin-und zurück betragen. Nicht weit vom Auto entfernt trafen wir auf ein Gatter, die Viehverladestelle, die auch in einer Wegbeschreibung zu den Hoodoos erwähnt wurde. Von dort aus stiegen wir in das trockene Flussbett hinab und liefen nordwärts unserem Ziel entgegen.
Es versprach schon wieder ein heißer Tag zu werden, zum Glück war es aber noch früh und somit war zumindest der Hinweg einigermaßen erträglich zu laufen. Anstrengend war es aber dennoch und der Weg zog sich wahnsinnig. Große Steine und ein sehr unebener Untergrund im Flussbett ließen uns nur langsam vorankommen - immer wieder mussten wir zickzack laufen, um einen möglichst ebenen Weg zu finden. Hinzu kamen hinterhältige Schlammlöcher, denn vor nicht allzu langer Zeit musste es hier geregnet haben. Auch wenn der Boden zum großen Teil trocken aussah, blieben wir mehrmals mit einem Fuß in hohem Schlamm stecken oder rutschten aus. Wieder trafen wir heute keine Menschenseele, eingetrocknete Fußspuren zeigten uns aber zumindest, dass wir auf dem richtigen Weg waren.

Endlose Einöde






Nach ca. zwei Stunden waren wir froh, als wir auf der linken Seite der Hügel die ersten Hoodoos in der Ferne entdeckten. Das eigentliche Ziel, die Ansammlung der White Ghosts, lag jedoch noch ein Stück nördlicher. Und tatsächlich - in einem kleinen Tal westlich des Flussbettes erblickten wir sie dann plötzlich. Wir schlugen uns durch die Böschung und befanden uns dann mittendrin - so etwas Seltsames hatten wir wirklich in noch keiner Landschaft zuvor gesehen und kamen uns ein bißchen vor, wie auf einem anderen Planeten. Überall ragten die bizarren Felsnadeln aus dem Boden, in allen Größen, manche mit, manche leider schon ohne "Haube" auf dem "Kopf". Gipsartig sehen sie aus und sehr porös, bei ihrer fragilen Oberfläche ist es überhaupt ein Wunder, dass sie sich scheinbar schon so lange halten. Der Untergrund der Hoodoos erinnerte mich zum Teil an eine dicke Schicht Zuckerguss, schneeweiß und glatt und wie mit einer großen Tülle dort hingespritzt.

































Eine knappe Stunde hielten wir uns an den Hoodoos auf, fotografierten und erkundeten die Landschaft. Wieder herrschte eine fast gespenstische Stille um uns herum. Bis auf ein sehr freches Hörnchen, dass sich hinterrücks immer wieder an unsere Rucksäcke anschlich, um unser Essen zu klauen, sahen wir kein einziges Lebewesen.
Inzwischen war es fast Mittag und unerträglich heiß geworden. Doch uns blieb nichts anderes übrig, wir mussten uns auf den Rückweg machen. Gut eingecremt, mit Sonnenschutz auf dem Kopf und zum Glück mit noch reichlich Wasser machten wir uns auf den beschwerlichen Rückweg. So lang sich der Hinweg schon zog, so unerträglich wurde es auf dem Weg zurück. Der Weg ist wirklich nicht ohne und zieht sich gewaltig, zudem gibt es so gut wie keinen Schatten auf der Strecke. Ihr könnt euch also vorstellen, wie froh wir waren, als irgendwann die Viehverladestelle wieder vor uns auftauchte.
Bei aller Liebe zum Wandern, denn das tun wir wirklich gerne, der Weg zu den Wahweap Hoodoos war wirklich furchtbar - auch wenn sich die Strapazen letztendlich gelohnt haben.
Leider gab es für uns nicht die Möglichkeit, den kürzeren Weg über die Cottonwood Canyon Road zu nehmen, da diese ja gesperrt war und der Weg laut diverser Aussagen im Internet inzwischen ohnehin umstritten ist und anscheinend nicht mehr wirklich erlaubt. Auf der anderen Seite ist es natürlich ganz gut, dass der Weg zu den Hoodoos so umständlich und lang ist, da die empfindlichen Felsnadeln leicht beschädigt werden könnten - ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie es dort aussehen würde, wenn jeden Tag Massen an Touristen dort herumlaufen würden.

Nichtdestotrotz haben uns die Wahweap Hoodoos super gefallen. Bei sommerlichen Temperaturen ist der Weg aber wirklich nicht ohne und das sollte unbedingt bedacht werden. Ich würde fast so weit gehen, davon abzuraten, die Strecke im Sommer auf sich zu nehmen. Hinzu kommt, dass einem auf dem Weg im Wash große Steine und Äste zu schaffen machen - man muss sich stellenweise ziemlich konzentrieren um nicht zu stolpern bzw. umzuknicken. Man sollte also wirklich wissen, worauf man sich einlässt und eine gewisse körperliche Fitness mitbringen.

Wieder in Page angekommen waren wir so platt, dass wir den restlichen Tag ruhig angehen ließen und uns nachmittags die Zeit im Walmart vertrieben, wo wir unsere Vorräte aufstockten und die Auswahl amerikanischer Lebensmittel bestaunten. Abends im Motel sahen wir dann eher zufällig noch den wunderschönen Abendhimmel über Page, sehr beeindruckend!



Morgen geht es zunächst zum Horseshoe Bend mit anschließender Weiterfahrt ins Monument Valley. Ich hoffe, der heutige Tag hat euch nicht abgeschreckt und ihr seid weiterhin dabei. Morgen wird es deutlich entspannter, versprochen!

usa2008

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #38 am: 14.10.2012, 16:31 Uhr »

Schade, mein Puls war schon kräftig am Steigen als ich die Bilder gesehen habe, aber wenn der Weg
so beschwerlich ist, kann ich das Umplanen unserer Route für nächstes Jahr vergessen. Da kommt
mein Sohn nie und nimmer mit und alleine mach´ ich sowas nicht.  :(

Gaby

Anti

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #39 am: 14.10.2012, 18:01 Uhr »
Boah, das waren sooo schöne Bilder! Danke, dass ihr den Weg für mich gelaufen seid. Das wäre mir wohl zu heftig gewesen...

K66

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #40 am: 15.10.2012, 00:54 Uhr »
Na, das ist ja eine tolle Ecke, sehr schöne Bilder. Hört sich aber auch verdammt anstrengend an.
Viele Grüße,
Katrin.

Olli2

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #41 am: 16.10.2012, 08:03 Uhr »
Euer 05. September ähnelt verdammt unserem 06.Oktober 2011.  :D  (Balloons, Stones...)

Angie

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #42 am: 17.10.2012, 00:30 Uhr »

Nein-nein, mich hat das definitiv nicht abgeschreckt, im Gegenteil :D

Viele Grüße,
Angie

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Lina1984

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #43 am: 19.10.2012, 13:01 Uhr »
Tag 7, 10. September

Heute hieß es leider Abschied nehmen von Page, denn unsere Route führte uns weiter nach Utah, wo wir uns am nachmittag das Monument Valley anschauen wollten. Doch zunächst stand noch ein Besuch des Horseshoe Bends an, den wir uns für den heutigen Vormittag aufgehoben hatten. Der Parkplatz für den Horseshoe Bend befindet sich unweit des Orteingang von Page und ist leicht zu finden. Es war schon ganz schön viel los für die frühe Uhrzeit, aber kein Wunder, soll doch das Licht zu dieser Tageszeit am besten sein und die Schleife des Colorado River schön in der Sonne liegen. Vom Parkplatz aus machten wir uns auf den sandigen Weg, der zwar nicht sehr weit, aufgrund der Hitze jedoch recht anstrengend war. Nach einer ersten kleinen Anhöhe kann man den Horseshoe Bend bereits erahnen und wir waren sehr gespannt, was uns genau erwarten sollte. Und dann plötzlich steht man vor dieser riesigen Schlucht und kann sich gar nicht sattsehen, wahnsinn! Das Ausmaß und die Größe werden einem erst so richtig bewusst, wenn man die winzigen Boote im Wasser und die Häuser/Hütten am Ufer entdeckt.










Dieser kleine Kerl hat jedenfalls keine Höhenangst:


Wir hielten uns eine ganze Weile dort auf und konnten uns nicht so recht losreißen. Aber es nützte ja nichts, wir mussten weiter und schließlich wartete mit dem Monument Valley das nächste Highlight auf uns. Doch je näher wir dem Valley kamen, desto bewölkter und dunkler wurde der Himmel über uns. Immer wieder fuhren wir durch dichte Wolkendecken und es sah aus, als würde es jeden Moment anfangen zu donnern und regnen. Da wir den Loop Drive durchs Valley mit unserem eigenen Wagen machen wollten, hofften wir, dass es nicht allzu sehr regnen würde, da wir nicht recht wussten, ob die sandige Offroadpiste bei Regen befahrbar wäre.
Im Monument Valley angekommen parkten wir zunächst am View Hotel und genossen den Ausblick auf die Buttes von der Terrasse aus. Es ist schon immer wieder ein komisches Gefühl, all die Locations in sämtlichen Reiseberichten gesehen und "erlebt" zu haben und dann plötzlich selbst mittendrin zu sein.
Noch schien das Wetter relativ stabil und da auch sämtliche andere Autos, darunter großteils normale PKWs, den Loop Drive runterfuhren, schlossen wir uns an und hofften einfach mal das Beste. Die Piste war relativ gut zu fahren, teilweise zwar recht ruckelig, mit dem SUV jedoch kein Problem und wir hatten großen Spaß. Leider fing es nach wenigen Kilometern an zu regnen. Zunächst aber nur leicht und da kein anderes Fahrzeug den Anschein machte umzudrehen, fuhren auch wir weiter. Schon bald fing es aber an wie aus Kübeln zu regnen. Wir befanden uns mitten unter einer großen dunklen Regenwolke, so dass die ersten Viewpoints des Loops teilweise nur zu erahnen waren. Doch wir hatten Glück - die Wolken verzogen sich recht bald und der Himmel klarte wieder auf. Die Fahrbahn war durch den nassen Sand stellenweise sehr schmierig und glatt, aber wir wollten noch nicht darüber nachdenken, wie wir den steilen Berg, den wir bei der Einfahrt in den Loop Drive heruntergekommen waren, wieder hochsollten, sollte der Sand in der Zwischenzeit nicht trocken  :wink:



















Der Loop war recht stark befahren und stellenweise fuhren wir im Schritttempo in Kolonne hinter den anderen Wagen hinterher. Besonders langsam waren die tiefliegenden Ford Mustangs, von denen wir sehr viele sahen, nicht wenige von ihnen im Cabrio ohne Verdeck unterwegs - bei dem Staub, der dort aufgewirbelt wurde, will ich mir nicht ausmalen, wie der Wagen am Ende von innen aussah. Der rote Staub setzte sich selbst bei unserem geschlossenen Wagen in allen Ritzen fest.

Am John Ford`s Point entdeckten wir dann schließlich das allseits beliebte Fotomotiv, das ich natürlich auch haben wollte - den Cowboy mit Pferd. Wenn man nicht weiß, dass es sich eigentlich um reinen Touri-Kitsch handelt, ein prima Motiv - die Wahrheit dahinter ist natürlich weit weniger romantisch  :lol:







Am Ende des Loops angekommen, war die sandige Auffahrt zum Glück wieder soweit angetrocknet, dass wir problemlos herauffahren konnten - Puh!
Inzwischen war auch der Himmel über den Buttes strahlend blau und so genossen wir nocheinmal die Aussicht von der Hotelterrasse aus.





Unsere letzte Etappe des heutigen Tages sollte uns schließlich noch nach Blanding führen. Dort haben wir ein Motel vorgebucht, um am nächsten Tag möglichst nah an der Zufahrt zum Canyonlands Needles District zu sein.
Auf dem Weg Richtung Mexican Hat hielten wir noch Ausschau nach dem bekannten Forrest Gump Schild und fanden es tatsächlich, auch wenn wir dachten, wir wären bereits vorbeigefahren.







In Blanding angekommen gingen wir noch etwas essen und bezogen dann unser Zimmer im Kokopelli Inn - eines der sehr wenigen Motels unserer Route, in denen wir uns so gar nicht wohlgefühlt haben. Beim nächsten Mal würde ich mir wohl eine Nacht im The View Hotel gönnen, für heute war Blanding aber praktischer, da der Weg zum Needles District von dort aus kürzer ist. Denn morgen geht es auf die Chesler Park/Joint Trail Wanderung, 18km lang durch schönste Natur. Packt schonmal die Wanderschuhe aus  :)


Motel

Kokopelli Inn, Blanding
88$


Anti

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Re: Durch den Südwesten in 29 Tagen
« Antwort #44 am: 19.10.2012, 16:38 Uhr »
Das Forest Gump schild habe ich wohl übersehen. Da schaue ich nächstes Jahr noch einmal nach!  :wink: Wir waren letztes Jahr auch in Blanding, allerdings im Four Corners Inn. Das war eigentlich ganz okay... Nur den Joint Trail bzw. Chesler Park haben wir gar nicht erst auf unsere Liste gesetzt - das packen wir eh nicht! Umso mehr freue ich mich, dass ich das Ganze morgen mit dir virtuell erleben darf!