Ist zwar schon ein paar Monate her, aber besser spät als nie...
Eigendlich wollte ich alleine nur kurz rüberfliegen um mir in Connecticut einen Oldtimer zu kaufen. Aber weil ein Kumpel absoluter New York Fan ist, wollte er mit und so habe ich eben ein paar New York Tage drangehängt. Sonst wäre New York nur An- und Abflugort gewesen.
Die Flüge habe ich kurz vorher bei Singapore Airlines für €334 p.P. gebucht. (FRA - JFK direkt)
Den Mietwagen haben wir beim Reisebüro (wo ich sonst immer alles buche) gebucht. Einen Intermediate für 9 Tage (all inclusive) für €307. Im Internet habe ich vorher nichts günstigeres gefunden.
Leider mußte ich einen Tag vor Abflug noch zum Arzt, weil ich sehr starke Halsschmerzen bekommen habe. Also mußte ich die nächsten Tage Penicillin schlucken
. Wenn die Reise nicht so wichtig gewesen wäre, hätte ich vorher noch abgesagt. Mir ging es wirklich nicht gut...
Um zum Frankfurter Flughafen zu kommen, haben wir einen Mietwagen gebucht, weil die Zugverbindungen von Bielefeld bis Frankfurt zu dieser Tageszeit beschissen sind. Und es hat nur €42 gekostet. da wir es vor Ort nicht mehr gesschafft hatten den Wagen wieder aufzutanken, kam später die Ernüchterung: es wurden ca. €60 Euro für das Nachtanken berechnet
17. März:
Abflug um 8:20 mit Singapore Airlines. Die Maschine war fast komplett ausgebucht, aber wir hatten trotzdem unsere erbetenen 2 Sitze nebeneinander am Fenster. Flug war angenehm, Essen war gut, das Unterhaltungsprogramm war klasse. Ich hatte von Singapore Airlines auch nur Gutes gehört.
Ankunft Mittags in New York. Beim Landeanflug konnten wir schon sehen das alles Weiß war. Es hatte wohl am Vortag ein ziemliches Schneechaos gegeben. Das kann ja heiter werden. Am Emigration Schalter haben wir knapp über ein Stunde warten müssen, dann noch mal über 30 Minuten auf die Koffer. Alles da, dann kann es ja zur Mietwagenstation gehen. Wenig los, schnell alles klargemacht (ohne das uns irgendwelche Zusatzversicherungen aufgeschwatzt wurden), Raus durch den Schnee zum Mietwagen: wir konten aus ca. 10 Autos wählen. Es wurde schließlich ein Chevrolet Impala
Kurz mit dem Auto vertraut gemacht und los geht. Erst mal raus aus der Stadt in Richtung Connecticut. Nach zwei Kilometern standen wir erstmal lange im Stau
, aber irgendwann wurde es besser. An der ersten Brücke (Bronx-Whitestone Bridge) mußten wir schon mal $4.50 zahlen. Danach wollten wir uns ein Tollway sparen und sind über Nebenstrecken endlich nach Connecticut gekommen. Kurz bei Taco Bell gefuttert und dann Richtung Waterbury nur über die Interstates. Beim ersten Shopping Mall angehalten, schnell 3 Jeans (für zusammene $95) gekauft und weiter.
Teilweise lag noch viel Schnee, teilweise gar nichts mehr.
An Waterbury vorbei Richtung Southington. Dort hatte ich Motel 6 für 5 Tage vorgebucht ($44.99 Pro Tag). Zimmer war gut, wie man es eben kennt, relativ neuwertig. Abends dann noch den Ort untersucht, und schon mal vorsichtig geschaut wo der Verkäufer wohnt.
Meine Halsschmerzen waren fürchterlich...Die Temperaturen waren unter Null Grad, recht eisig...
Schlafen konnte ich trotz der Aufregung gut.
18. März:
Frühes Aufstehen war angesagt, weil der Verkäufer uns auf eine Maple Sugar Party eingeladen hatte. Und vorher wollte ich mir noch mein "neues" Auto anschauen
. Frühstücken bei Dunkin Donuts (ein paar Bagels und ein Becher süße Schokolade - hat mir fast den Hals verklebt, trotzdem lecker). Der Laden war zielich engeschneit, nur die Autospur und der Parkplatz waren freigeräumt. Der Schnee war teilweise 30 cm hoch und kochenhart gefroren: sowas hatte ich noch nicht gesehen.
9 Uhr waren wir dann endlich beim Verkäufer (Ralph) in Bristol angekommen. Er wohnt in einer besseren Gegend, alle Häuser waren gesichert. Aber wo soll seine Autosammlung stehen? Er hat 10 Stück. 3 Alltagswagen stehen vor der Garage. Die Fotos habe ich einige Tage später gemacht, weil doch recht viel Schnee lag.
Geklingelt und dann machte er auf: in Jogginghose und mit riesigen Plüschpuschen (ist nur ein Gag für seine Kumpels, sagt er). Dann seine Frau Sharleen und sein Kumpels im Haus begrüßt, alle wollten mit zur Maple Sugar Party bei seinem Schwiegervater (father in law). Aber erst gingen wir noch in die Garage. Sie ist doch größer als sie von außen aussieht. Und so von innen:
Und um diesen Dodge Challenger geht es:
Nachdem wir ca. 1 Stunde das Auto untersucht hatten, ging es endlich zur Maple Sugar Party, worunter ich mir nicht vorstellen konnte. Es ging ca. 30-45 Minuten über Land zu seinem Schwiegervater. Da lag noch mehr Schnee.
Eine Ahornsirup-Party ist einfach ein Barbecue: jeder bringt was mit (muß aber alles was mit Ahornsirup zu tun haben), ein Feuer wurde angezündet, ein Windfang und eine Art Zelt aufgebaut und nach und nach trudelten die Leute ein. Fast alles so Autoverrückte...
Der Schwiegervater stellt Ahornsirup übrigens selber her. Er zapft die Ahorn-Bäume auf seinem Gelände an, sammelt den Ahornsaft und ein einer kleine Holzhütte kocht er ihn dan zu Ahornsirup, was recht lange dauert. Um guten Sirup herzustellen müssen die Temperaturen tags über Null sein und nachts muß es frieren. In der Hütte hat er eine alte Apperatur (die mich ans Alkoholbrennen erinnert): die Temperaturen müssen passen, nicht zu heiß oder zu kalt. Hundertprozentig habe ich es nicht verstanden, weil mein Englisch dafür nicht ausreicht. War aber trotzdem sehr interessant. Es fand alles draußen statt, ich habe keine Fotos gemacht, weil ich die Leute einfach noch nicht richtig kannte und man weiß ja nicht wie es so aufgenommen wird wenn ein Fremder alles knipst.
Für meine Halsentzündung war die Party nicht gut, weil es doch recht kalt war im Schnee.
Des weiterem wurde noch selber Eis hergestellt (auch interessant), pinkfarbende Hot Dogs gegrillt, und seltsame Sachen gegessen (Lachs mit Ahornsirup). Aber sonst war es lecker: Kuchen, Wallnüsse, einfach alles mit Ahornsirup...
Abends noch geholfen beim Aufräumen, dann wieder zu Ralph gefahren und nochmals den Wagen angeschaut. Morgen muß ich mich entscheiden...
Schlafen konnte ich wieder gut, was in den USA bei mir eher selten ist.
19. März:
Diesmal haben wir im Supermarkt "Stop n Shop" gefrühstückt (wie bei den normalen Urlauben eigendlich auch meistens): dort gibts alles frisch.
Bei Ralph angekommen, habe ich mich entschlossen , den Challenger zu kaufen (auch wenn er nicht hundertprozentig ist, was aber nur Fachleute sehen). Bei der bank in Deutschland angerufen und die schon vorher ausgefüllte Überweisung in Aufrag gegeben. Nun noch 2 Tage warten und das Geld muß auf Ralphs Konto sein. Ralph hat sich extra einen Tag Urlaub genommen, so konnten wir ihn komplett mit ihm verbringen. Ein paar Automuseen Und Oldtimerhändler besucht, ein paar Modellbauläden abgeklappert (man sammelt solche Autos ja auch in klein
), einmal durch Hartford gefahren (mein Gott, ist diese Stadt langweilig, bis auf eine goldene Kuppel). da wir abends zum Essen eingeladen wurden, mußte Ralph noch einkaufen: alles bei Trader Joe's. Man ist das teuer dort, aber die Qualität paßt. Wir sind nur "normale" Supermärkte in den USA gewohnt gewesen.
Abendessen war lecker. Wir waren bisher auch nur Fast Food und Family Restaurants gewohnt. Und mal mit Amerikanern sprechen: wir hatten genug Fragen und sie auch an uns.
Ein netter Abend und schlafen konnte ich wieder gut.
20. März:
Wir haben den ganzen Tag für uns, sind aber Abends wieder zum Essen eingeladen. Also sind wir ein wenig durch die Gegend gefahren. Leider ist Connecticut nicht gerade aufregend. Also nur von einen Mall ins andere. Macht auch Spaß.
Abendessen war wieder gut. Vorher haben wir noch ein neuen Kühler beim meinem neuen Challenger eingebaut, der endlich geliefert wurde. Ach ja, und endlich war eine Probefahrt möglich, die Straßen waren trocken. Die Karre rennt wie sau. Im dritten Gang drehen noch die Reifen durch.....Geil...
Abendessen war wieder gut, schöne Gespräche geführt,...
Und für morgen hatten wir schon die nächste Einladung: diemal nicht zum Abendessen, sondern zum Slotracing im Keller. Ich bin gespannt.
Halsschmerzen fast weg, nur noch leichtes Kratzen.
21. März:
da wir den ganzen Tag für uns haben sind wir nach New Haven gefahren. Ein bisschen an der Küste gewesen
und die Universität von Yale angeschaut
Auf dem Rückweg wieder ein wenig Shopping...und auf gehts zum Slotracing
Ralph hat eine 4-spurige Carrera-Bahn im Keller. An diesem Abend waren ca. 10 Auto-Freaks (fast alles auch Sammler) im Keller und haben mit der Bahn gespiet. Fast alle hatten einen Koffer mit vielen verschiedenen Slotcars dabei. Für jede Rennserie die passenden. Wir haben Autos von Ralph bekommen. Einsatz pro Rennen waren 25 cent. An diesem Abend habe ich 50 Cent Gewinn gemacht
. jeden Mittwoch treffen die sich und haben ein lustigen Abend. Ich habe keine Fotos machen können, weil ich meine Kamera vergessen habe, nur mein Kumpel hat etwas mit der Videokamera gefilmt. Es gab Knabberzeug und Getränke. Die, die nicht gefahren sind, konnten sich unterhalten oder alte Beschleunigungsrennen aud Video anschauen. Am Schluß hat jeder aber gegen jeden gefahren.
22. März:
Das Geld war in der Zwischenzeit auf seinem Konto eingegangen, wir haben der Kaufvertrag komplettiert. Der Importeur holt den Wagen morgen ab und bringt ihn nach New Jersey zum Containerbeladen.
Ralph ist ein echter Autonarr, wie ich vorher noch kein gesehen habe, und ich als Auto-Freak kenn eschon einige. Das ganze Haus war voll mit Automodellen, hunderte von Pokalen und zig Bildern von seinen Autos. Ein echter Freak und Sammler aus Leidenschaft. Auch Sharleen ist ein wenig autoverrückt. Er hat sogar ein eigenes kleines Autotreffen, wo sich weitere Autonarren regelmäßig treffen. Mit seinen Autos fährt er auch regelmäßig Beschleunigungsrennen und schon sie dabei nicht. Auch sein Schwiegervater restauriert und färht solche Autos.
Wir verabschieden uns freundich bei Sharleen und Ralph und machen uns auf den Weg nach New York.
Als normaler Tourist lernt man die USA so wahrscheinlich nicht kennen. War sehr interessant, mal einen typischen Amerikaner kenne zu lernen und zu sehen wie er lebt.
Abends kamen wir in New Jersey an. Unser Motel war das Howard Johnson in North Bergen. Auf den Bildern sieht es besser aus als es in Wirklichkeit ist. Aber ein sehr großes Zimmer, zwar schon älter aber sauber. Mehr brauche ich nicht. Und Frühstück inclusive. Für 4 Nächte haben wir zusammen $367.95 bezahlt. New York, also Manhattan, war mir zu teuer: da gibts ja unter $150-200 gar nichts. Und was ich im Internet gefunden hatte, war ziemlich runtergekommen. Nicht mit mir. Nur um später zu sagen, dass ich in New York übernachtet habe, gebe ich ich nicht so viel Geld aus. Bei meinen 8 USA Urlauben habe ich noch nie mehr als $85 für ein Zimmer ausgegeben, und so bleibt es auch. Ist es mir einfach nicht wert.
Spät abends noch kurz zum Hudson River Ufer auf New Jersey Seite gefahren und erste Eindrücke gesammelt. Morgen gehts los...