Fahrt von Riverton nach Jackson......
...oder von der Sonne in den Regen, oder wie heißt das Sprichwort noch mal????
Von Riverton aus gings mal wieder am Boysen State Park entlang....
...dieses Mal mit Blick auf den Yellowstone River, und somit schnell wieder aus der flacheren Ecke in Richtung Gebirge.
Je weiter wir in höhere Gefilde fuhren, desto mehr Wolken waren am Himmel!
Und während wir so durch die sich ständig verändernde Landschaft fuhren......
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-22CastleGardensundG-37.jpg...wechselte nicht nur extrem schnell die Farbe der verschiedenen Felsenformationen.....
....von einem hellen Grau bis Beige bis hin zu Braun, Rosa....sondern mehr und mehr kamen durch die vielen Wolken tolle Schattenspiele dazu!
Wenn man drüben eines genießen kann, dann ist es, daß man die schon per Gesetz geregelten Speed Limits nach einer Weile gerne und freiwillig einnhält, ohne daß einen das Langsamfahren irgendwie stört. Man kann den in Deutschland leider gewöhnten Streß, immer schnell ankommen zu müssen/wollen und sich über Staus zu ärgern, nach und nach ablegen.
Der Urlaub kann dadurch nur gewinnen. Walter und mir machen längere Strecken wirklich nichts aus, weil es auch noch zusätzlich ein entspannendes, gleichmäßiges Fahren (zumindest außerhalb der großen Städte ) auf relativ leeren Straßen ist.
Und wenn man sich dann noch nach den doch verhältnismäßig eintönigen Grasland-Strecken der Dakotas in Wyoming wieder den Bergregionen nähert, dann ist es wirklich ein Vergnügen, die wunderschöne Gegend beim Fahren zu bewundern!
Natürlich habe ich dann auch noch das Glück, daß Walter sich als Fahrer auf die Strecke konzentrieren muß, während ich in aller Ruhe die Landschaft um mich herum ansehen und fotografieren kann.
Die Kameras sind da inzwischen mit ihrer Technik so weit fortgeschritten, daß das eine oder andere Bild trotz der Fahrgeschwindigkeit noch recht ansprechend wird!
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-22CastleGardensundG-41.jpgDann kann Walter sich wenigstens hinterher ansehen, wo wir überall durchgefahren sind!
Und nicht nur die Bergwelt wurde langsam bunter......
....sondern durch mehr Bäume zeigte sich mehr und mehr gelbes Laub!
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-22CastleGardensundG-44.jpgUnd wenn man nach hinten raussah, wie auf dem letzen Bild, sah man noch die schönen Schäfchenwolken, während es vor uns immer mehr mit einem dunklen Grau gemischt war am Himmel!
Das sah schon interessant aus, aaaaaaaber.......
....ließ auch nichts Gutes hoffen für unser Ziel heute Nachmittag....
Naja, wir konnten daran sowieso nichts ändern und mußten das Wetter so nehmen, wie es kam.
Es war ja nicht mehr sehr weit bis in den Grand Teton N.P. Vielleicht hielt sich ja noch der Rest blauer Himmel.
Nichtsdestotrotz hatten wir nun langsam Hunger. Man konnte am Straßenrand schon die ganze Zeit mehr und mehr touristisch aufgemotzte Hütten mit Läden und Restaurants verfolgen und eigentlich suchten wir ein ganz bestimmtes Lokal, die "Sawmill Lodge"
http://www.thesawmill.org/restaurant.htmlAber das kam und kam nicht, womöglich haben wir es übersehen, und dann kamen wir zu "Chandlers Ranchhouse" in Dubois, und das sprach uns schon außen sofort an, weil es mit viel Liebe zum Detail hergerichtet ist, sowohl draußen, mit Spielplatz, Terasse usw, als auch drinnen.
Der Ort Dubois ist auch so ein Kleinod, das man ruhig als Geheimtip betrachten kann. Im nächsten Umkreis sehen die Berge wirklich alle paar Minuten auf der Fahrt so verschieden aus, als wäre man in drei verschiedenen Bundesstaaten!
Hier sind einige Worte und Bilder aus dem Ort von anderen Reisenden, die scheinbar auch dort in Dubois in Chandlers Ranchhouse gegessen haben:
http://sfulks.com/day31.htmlIn Chandlers Ranchhouse stellt man übrigens noch die in der Umgebung sehr beliebten homemade Müsliriegel und Vollkornbrot her!
Das Lokal hat auch eine riesengroße Weltkarte, an der alle Gäste unterschreiben und kleine Pins ihre jeweiligen Heimatländer stecken können. Wir haben ausgezeichnete Buffalo-Burger gegessen und weiter gings!
Kaum verließen wir den Ort, lasen wir auf einem Schild von einer Baustelle, die "Delays about 2 hours" ankündigte. Hmmm.....ein Stau von zwei Stunden....nein, das Schild ist bestimmt alt und wurde vergessen, oder????
Nein......leider kein altes Schild.
Schnell erreichten wir nun nur noch die Stopschild-Halterin, die ihren Job für uns und noch einen zweiten Wagen machte. Vor uns war überhaupt keine Straße mehr,
nur noch Schotter, eine Hälfte nur Sand. Hmmmm.....irgendwann kam dann der Gegenverkehr auf der Schotterseite! 3 Autos! Dafür hatten wir nun 30 Minuten gewartet. Inzwischen regnete es schon leicht.Noch zwei solcher Stops kamen danach , damit man sich richtig dran gewöhnen konnte. Ich habe ja gerade davon gesprochen, daß wir gelernt hatten, geduldig zu sein.
Nach einer weiteren halben Stunde auf diesem Schotterboden (bei ca. 20 Meilen Durchschnittsgeschwindigkeiten hätte man ja nun die oben beschriebene Möglichkeit gehabt, die Landschaft besser ansehen zu können
.....wenn......jahaaaa....WENN es nicht so regnen würde
:
Da irgendwo am Ende dieser Regenwand ist sie nun, die tolle Silhouette des Grand Teton Massives!
Ach, menno, ist DAS schade!
Was habe ich mich auf diese schöne Kulisse gefreut, so mit gelben Bäumen im Vordergrund, wie man das bei den Starfotografen immer so sieht auf den Bildern.
Kurz vorm Einfahren in den Grand Teton N.P. dann ein großer Stau vor einer Brücke. Kein Durchkommen mehr, weil immer mehr Fußgänger dort herumliefen. Das kannten wir irgendwie vom Yellowstone Park her!
Dort mußte irgendein Tier sein, da unter der Brücke!
Ich stieg aus, Walter fuhr auf den Parkplatz, und wir verabredeten, uns gleich im Visitor Center zu treffen.
Ja, und hier sind die "Übeltäter", die den Stau verursachten
:
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-22CastleGardensundG-48.jpgDas Elchpaar ließ sich weder durch den Menschenauflauf, noch durch den immer stärker werdenden Regen stören! Sie saßen dort, als wären sie alleine auf weiter Flur!
Brrrrr, mir war vielleicht kalt. Wir waren bei ungefähr 30 °C im T-Shirt und kurzer Hose bekleidet losgefahren in Riverton, und jetzt fühlte sich das wie 10-12 °C an. Die Leute um mich herum hatten auch alle lange Hosen, dicke Jacken an und sahen schon verstohlen rüber und dachten wahrscheinlich, ich spinne!
Schnell zum Visitor-Center. Hmmm, kaum war ich da drin, wurde ich schon wieder rausgeschmissen. I'ts closed, sagte mir ein Ranger unmißverständlich. Hmmmm, und wo war Walter? ????
Ich lief zum Auto..... niemand da!
Oh, was war mir kalt!
Ich wartete ca. 10 Minuten, dann kam Walter von der Brücke gelaufen. Ich habe ja keine Ahnung, wie wir uns verfehlen konnten, aber Walter hatte mich bei den Elchen gesucht und ich ihn im Visitor Center....grrrrrr....meine Laune war irgendwie auf dem Nullpunkt. Sch....wetter, Kälte, kein Walter am Auto, ich konnte nicht rein ins Auto.
Aber ich hab mich zusammengerissen, meine Laune war (hoffentlich) nur innerlich zu spüren,denn dafür konnte ja niemand etwas.
Nachdem wir im Auto nun Heizung statt Klimaanlage anmachten, und uns langsam wieder etwas wärmer wurde, es sogar kurz mal aufhörte zu regnen, fuhren wir doch noch mal eine kleine Tour durch den Park.
Immerhin gelang es mir, dieses Bild mit den gelben Bäumen im Vordergrund zu bekommen:
Bei den Voraussetzungen schon mehr, als ich erwartet hatte!
Zum Jenny Lake sind wir auch noch gefahren, aber schon nach zwei Minuten war uns wieder so kalt, und es wehte dabei ein so eisiger Wind, so daß wir ganz schnell wieder im Auto saßen! Wir hatten uns noch kurz mit zwei Kanadiern unterhalten, weil wir uns gegenseitig auslachten mit unseren kurzen Hosen. Da waren also doch noch zwei Optimisten, die wie wir an besseres Wetter geglaubt hatten!
Wir konnten nur noch hoffen, daß es nicht wie angekündigt, morgen NOCH SCHLIMMER sein würde, sondern der Wettergott mit uns ein Einsehen hatte.
Nun wollten wir nur noch nach Jackson, unser Zimmer finden, vielleicht noch ein wenig die Stadt ansehen, was essen und dann ins Bett!
Mit Hilfe von Nachfragen konnten wir auch das Elk Country Inn finden. Das ist ein ziemlich großer Komplex mit mehreren einzelnen Hütten, aber auch einzelnen Zimmern, und das Beste, ich hatte das Zimmer schon bezahlt!
Solche Zimmer sind immer die angenehmsten, belasten sie doch im Nachhinein nicht mehr so die Urlaubskasse.
Aber an der Rezeption dann die Überraschung
:
Man schüttelte mit dem kopf und erklärte mir, ich hätte das Zimmer am 31 August gekänzelt! WAAAAAAS? :zuberge:Ich bestelle doch kein schon bezahltes Zimmer ab! Walter reagierte auch ganz schnell und teilte ihm mit, daß wir am 31.8. schon in Amsterdam waren,
nix da....abbestellt.
Wie gut, daß ich so eine schöne Mappe mit Ausdrucken aller vorgebuchten Hotels hatte. Ich sah in die Seite, gab an deren Computer meine "Confirmation Number" ein, und siehe da, meine Zimmerbestätigung war eindeutig zu sehen! In seinem Hotelcomputer stand was anderes, aber das war mir egal!
Es suchte ein wenig herum (ich wußte ja, Jackson war ziemlich voll, eigentlich ist Jackson IMMER voll!
)
Er gab uns dann einen Zimmerschlüssel, erklärte uns den Weg. Es regnete immer stärker, richtig ekelig!
Der Schlüssel paßte dann nicht gleich, aber beim zweiten Mal, von der Rezeption mit tausenden von Entschuldigungen umgetauscht klappte es dann! Und dann stellt Euch unsere Überraschung vor!
Das war eine Wohnung!
Eine total große Wohnung! Eine Küche mit Spülmaschine, Herd, Mikrowelle usw....ein Wohnzimmer, ein Bad, ein riesengroßes Schlafzimmer! Eigentlich schade, daß wir nicht für mehrere Nächte gebucht hatten!
Hehe, das war ja dann eine gute Entschädigung für den Trouble an der Rezeption! Und das Ganze für 90 Dollar, was für die üblichen Preise in Jackson SEHR günstig war....für ein Zimmer! Unsere Laune hat sich dadurch um einige Grad erhellt, das Wetter leider nicht!
Es klatschte draußen aufs Fenster wie verrückt!
Wir bestellten einen Tisch im Restaurant "Silverdollar Bar & Grill" im Wort-Hotel, da sollte es laut Aussage der Rezeption gute Steaks geben.Wir hatten auf dem Weg dorthin Glück, daß wir nicht weggeschwommen sin, so hat das gegossen von oben!
http://www.worthotel.com/gallery_home.html Das Essen war dann auch wirklich sehr gut. Hinterher kostete es ziemliche Überwindung, in die nassen Jacken reinzuschlüpfen, und wir sind nur noch hier hingegangen:
Na.....ein Bilderrätsel....wo sind wir hier?
Ja, genau!
Wir sind an den Elk Antler Arches! Mal was Anderes, so im Dunklen aufgenommen,man sieht dann das schlechte Wetter nicht so!
Das Gute ist ja, daß die Tiere womöglich noch leben, denn die Geweihe verlieren die Tiere nach ihrer Brunftzeit und dann wurden die eingesammelt und zu diesen Bögen aufgetürmt.
Da war ich ganz beruhigt, als ich das gelesen habe, denn zuerst erinnerte mich das an die Trophäen-Sammlung mit den Büffelhörnern, und die dazugehörigen Tiere waren nun wirklich alle grausam umgekommen.
Weit sind wir nicht mehr gelaufen, sondern retteten uns noch in die Million Dollar Cowboy Bar.
http://www.milliondollarcowboybar.com/Natürlich haben wir auch in den Sätteln an der Theke Platz genommen, original Biere von dort getrunken.... die leeren Flaschen hab ich auch bis in die Wesermarsch geschleppt als Andenken....... (Walter schüttelte natürlich den Kopf
) Die Flaschen kommen zusammen mit denen aus Dodge City in ein Regal meines USA-Zimmers im Keller.
Eigentlich hätten wir ja statt ein Bier einen heißen Grog gebraucht!
Die urige Bar hat schon was! Dort war Live Music, und die Einrichtung ist schon sehenswert, mitsamt den Wurzelholz-Balken überall an den Theken!
Lange hielt uns das nicht dann mehr im Sattel, Reiter kennen das ja sicher! Wir waren kaputt, müde, und nun war es Zeit, ins Bettchen zu gehen.
Morgen hofften wir wenigstens noch einmal auf einen winzigkleinen Zwischenhocheinfluß, wenn wir noch einmal durch den Grand Teton NP Richtung Cody fuhren, aber dazu brauchte man schon SEHR großen Optimismus!
Naja, dann schlafen wir mal eine Nacht drüber!