Am Mittwoch Nachmittag war es dann soweit, es ging " 'gen Heimat" ! Mit jedem Kilometer, den wir Nordwärts fuhren, waren wir beide aufgeregter!
Es war ein Gefühl, das ich gar nicht richtig beschreiben kann!
Eine Mischung aus Vorfreude, Angst vor dem, was uns an Gefühlen und Begegnungen erwartete, dazu ein Kloß im Hals, und im Bauch ein Gefühl, wie man es vielleicht im Wartezimmer beim Zahnarzt hat! Dann, spätestens als wir beim Mercedes-Werk vorbeifuhren, kam es uns schließlich vor, als wäre gar kein Jahr dazwischengewesen! Wir waren Zuhause, alles war unglaublich vertraut!
Zwei Exits vor unserem eigentlichen Ziel, Tuscaloosa South, fuhren wir Richtung University, da wir beschlossen hatten, dort ein wenig Sightseeing zu betreiben! Für mich waren die Uni und das English Language Institute 18 Monate lang mein zweites Zuhause gewesen, und Walter war NIE dagewesen
, nicht einmal im Park,...na, ....dann wurde es aber mal Zeit!
Als erstes sahen wir dieses Nummernschild:
Na, das kommt Euch sicher bekannt vor
...ist ja auch der Crimson Tide Elefant, das Maskottchen des Uni-Football-Teams! Dieses Stadion, (gebaut für eine Amateur-Mannschaft!), leider beim Fahren aufgenommen, faßt inzwischen über 90 000 Zuschauer, also etwas mehr als die Stadt Tuscaloosa Einwohner hat!
Durch die blühenden Crape- Myrtles sieht das Haus des University Clubs ja noch mal so schön aus! Dieses Haus hat ganz strenge Statuten, wer dort rein darf und wer nicht, und ich hatte ja einmal das Glück, sogar dort speisen zu dürfen, ohne ein Mitglied zu sein....achjaaaa.... *seufz*....
Jetzt wollen wir aber in unsere Südstadt und unsere Neighborhood wiedersehen!
"Unser" Haus ist verkauft!
Das können die doch nicht machen!
....
Bääääh, und dann auch noch an Auborn-Fans, das sind die Erzfeinde der Crimson Tide!
Sie haben sogar ein Schild an der Garage befestigt: Einfahrt nur Auborn Fans erlaubt! Also jetzt aber schnell weiter!
Außerdem haben sie meinen Vorgarten total langweilig gestaltet, meine Kräuterspirale ist weg, und die haben überall die gleichen blöden Kugelbüsche hingepflanzt.....nicht daß mir das alles was ausmacht.....
...weiter gehts, zur Hillcrest, der Highschool unserer Töchter!
Dort sind wir kurz in die mächtige Eingangshalle reinmarschiert, gerade zum Pausenbeginn....das war jetzt zuviel Erinnerung! Da war doch so ein Durchzug in der Halle, daß in meine Augen plötzlich dicke Tränen schossen, und wir sind da ganz schnell weggefahren!
Wir machten noch einen kleinen Spaziergang an unserem Black Warrior River, (Tuscaloosa bedeutet übrigens genau dasselbe, nämlich auf indianisch schwarzer Krieger, also haben Fluß und Stadt denselben Namen!)
Wir hatten noch ein paar ganz typische Begegnungen der dritten Art zu verzeichnen, wie diesen Holztruck,....
....der mich jetzt gar nicht mehr schocken konnte, immerhin waren ausnahmsweise mal einige Fahnenstücke dran befestigt! Als wir damals die ersten Holztrucks sahen, dachte ich, die Stämme fliegen mir gleich in die Windschutzscheibe!
Man gewöhnt sich dran und wir haben immer sehr schnell die Spur gewechselt!
Durch das Auf und Ab der Emotionen hatten wir die ganze Zeit vergessen, daß der Mensch ja auch mal was essen muß, also fuhren wir zu unserer "Haus-Mall"!
Komisch, mir ist damals nie aufgefallen, daß die eigentlich ganz nett aussieht, sowohl draußen als auch drinnen!
Und der Appelbee's ist auch noch an Ort und Stelle...hmmmm und genauso lecker schmeckt es dort auch immer noch!
Ach, und etwas weiter am Food Court gibt es doch tatsächlich noch immer diese Werbung für Hühnerfleisch, die ich Euch auch nicht vorenthalten möchte:
Die eineinhalb Tage vergingen wie im Fluge.
Wir frühstückten natürlich noch einmal hier:
Letztendlich besuchten wir viele Kollegen, Freunde, Deutsche, die noch immer die Stellung halten und Alabamier, wobei ich mich ganz besonders gefreut habe, Polly, meine Feundin und Englischlehrerin wiederzusehen.Die Zeit war viel zu kurz!
Unsere
"Rednecks"
hatten Freitag auch wieder ihren Strand in Florida verlassen und wir luden sie noch ein letztes Mal zu einem Mexikaner ein, bedankten uns dafür, daß sie uns so vertraut hatten, uns ihren Pickup und ihr Haus als Bleibe zu überlassen, so etwas gibt es bestimmt nicht oft!
Ja, und den nächsten Morgen, was sage ich, mitten in der Nacht um 3.30 fuhren sie uns zum Flughafen nach Birmingham, wo es nun endgültig zu unserem Hauptziel am anderen Ende dieses unglaublich großen Kontinents ging!
Walter mußte hier auch NICHT abbiegen
....
....denn er hatte ja FREI und nun ging es über Birmingham nach Atlanta, Salt Lake City bis nach Cody Wyoming!
NOW we are really on vacation!