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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: mrh400 am 10.01.2014, 20:53 Uhr

Titel: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 10.01.2014, 20:53 Uhr
Mit geradezu wahnwitziger Verspätung kommt nun endlich mein Reisebericht 2012:

Fall Foliage im Nordosten
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2842_Watkins_Glen_State_Park_Herbstblatt_Forum_schmal.jpg)          29.09.2012 – 21.10.2012           (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2805_Watkins_Glen_State_Park_Ahornblatt_Forum_schmal.jpg)

Prolog

Nachdem wir 2011 die Sonne und Wärme des Südwestens - mit zwischenzeitlichem Kälteeinbruch - genossen hatten (Bericht (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=57936.msg786539#msg786539)), wollten wir uns als nächstes dem Herbstlaub in den Neuenglandstaaten widmen. 2001 waren wir dort schon einmal unterwegs – kurz nach 9/11 und damit einen Tick zu früh. Das kann man zwar nicht generell prognostizieren, sondern muß jedes Jahr individuell verfolgen, wenn es so weit ist (und damit natürlich zu spät für irgendwelche Buchungen). Dennoch wollten wir es einfach wagen, etwa zwei Wochen später zu fliegen. Die Route soll mehr ins Landesinnere gehen als seinerzeit, nicht zuletzt angeregt durch einige Berichte hier im Forum, die mich auf die Region Finger Lakes aufmerksam gemacht hatten.

Nach Meilenzukauf zu Jahresbeginn reicht es für Businessflüge für uns beide, die wir gleich am 02.01.2012 buchen. Da es keine vernünftigen Möglichkeiten über das Internetportal der LH gibt, versuche ich es über den telefonischen Service. Dort werde ich gut beraten, bekomme allerdings keine Direktflüge ab München, sondern muß mit MUC – ZRH – BOS vorlieb nehmen. Auch nicht schlimm, Zürich hat als Umsteigeflughafen wenig negative Kritiken zu vermelden und Swiss hat dem Vernehmen nach die besseren Business-Sitze ohne die LH-typische "Rutsche" (was sich dann bestätigt hat - dafür sind die Ablagemöglichkeiten geringer).

Am nächsten Tag stelle ich die ersten Routenüberlegungen (die ich natürlich schon vorher angestellt hatte) ins Forum (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=54932.0) ein, um noch ein paar heiße Tips aufzunehmen.

Im März kommt die Automiete dran, wie immer Hertz über Gold-Membership und wie immer Standard-SUV. Wir haben uns einfach an die großen Dinger gewöhnt. Als Navi werden wir wieder das eigene mitnehmen – trotz mancher Eigenarten in der Aussprache und der Routensuche.

Anschließend kommen peu à peu die Hotels an der sich zunehmend verfestigenden Route dran – auch einige B&Bs kommen wieder dazu. Schon 2001 hatten wir festgestellt, daß viele Quartiere in der Region zur Hauptsaisonzeit der Fall Foliage lange ausgebucht sind, so daß wir kein Risiko eingehen wollen. Tripadvisor und andere Portale helfen bei der Auswahl. Im Nachhinein betrachtet sind wir damit eigentlich überall sehr gut bis bestens untergekommen. Ende April stehen die meisten Buchungen. Im Mai senkt Hertz die Preise, eine Buchungsänderung läßt sich problemlos durchführen (obwohl Daten und Fahrzeug gleich bleiben – spart immerhin um die 200 EUR).

Ein paar kleinere Hoteländerungen kommen noch im Lauf der Zeit dazu, die Bestellung der Cellion-Karte und die Parkplatzreservierung am Flughafen.
Die wichtigsten POIs werden aus Google Maps aufs Navi übertragen und wieder mühsam den einzelnen Reisetagen in Unterordnern zugeordnet, damit die Übersicht nicht völlig verlorengeht.

Am Wochenende vor der Abreise packen wir die Koffer, da bei uns beiden die Terminkalender der letzten Woche bis in die Abende hinein gut gefüllt sind, so daß wir da kaum dazu Zeit finden werden.

Damit Ihr wißt, was auf Euch zukommt, anbei die geplante Route. Sie stimmt bis auf ganz wenige kleine Abweichungen mit der tatsächlich gefahrenen Route überein, so daß ich es bei dieser einen Karte bewenden lasse:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Fall_Foliage_2012_m.jpg)
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: nordlicht am 10.01.2014, 20:58 Uhr
Ich liebe Herbstfarben, da steige ich mit ein. Und bei Dir weiss ich auch, dass es auf der Reise was Leckeres zu Essen gibt.
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: Inspired am 11.01.2014, 00:03 Uhr
Ich komme auch sehr gerne mit! :D :D :D
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: Buffalo Bill am 11.01.2014, 09:32 Uhr
Interessante Route, da komme ich auch mit! :D
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: U2LS am 11.01.2014, 18:37 Uhr
... da will ich Ende September/Anfang Oktober doch auch hin!!!

(http://www.ushighlights.com/usrtickers/67D87DE59BBDCBEEFC2374D5CB96E575.jpg)
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: Olli2 am 11.01.2014, 19:09 Uhr
Yupp, dabei!
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 11.01.2014, 21:09 Uhr
Hallo,
dann fahren wir halt mal los - noch ist ja etwas Platz im Auto :wink:

1. Tag, Samstag 29.09.2012: München – Zürich – Boston - Revere

Der Wecker bimmelt wie üblich um 07:00. Wir haben aber jede Menge Zeit, so daß wir gemütlich ausduseln. Die Koffer waren weitestgehend schon gepackt, so daß wir „nur noch“ die Wohnung so herrichten müssen, daß uns bei der Rückkehr nicht der Schlag trifft. Bis wir gefrühstückt haben und alles in einem ordentlichen Zustand ist, ist es dann etwa 10:45, bis wir endlich starten.

Nach 500 Metern, am Westfriedhof, fällt mir ein, daß ich noch die Saugnapfhalterung für das Navi aus dem anderen Auto mitnehmen wollte, falls unser Mietwagen kein gescheites Armaturenbrett für die Auflage hat. Noch etwas haben wir vergessen, aber das fällt mir erst am Flughafen ein: Der Wecker wird alle 24 Stunden seine Seele aus dem Leib bimmeln, bis die Batterie leer ist – sei’s drum.

Wir fahren nach Norden auf die Autobahn und das Navi lotst uns um einen Stau zwischen Unter- und Oberschleisheim herum. Der taucht auf der Anzeige immer wieder auf, dann ist er wieder weg, dann wieder da. Da auch im Radio davon berichtet wird, folgen wir brav der Umleitung, die auch nicht allzu viel Zeit kostet.

Die Temperatur liegt bei ca. 13° C und zeitweise tröpfelt es etwas. Der Verkehr ist wechselnd dicht, kurze Stücke kann man ein letztes Mal für drei Wochen auch etwas schneller fahren. Am Flughafen haben wir bereits einen Parkplatz vorreserviert – man hat freie Platzwahl in mehreren Parkhäusern entlang des Terminal 1. Wir wählen P7, fahren auf Ebene 3 und suchen uns auf der Ostseite einen Platz ganz im Süden. Wir bekommen den besten denkbaren Platz ganz am Ende der Reihe. So sind wir mit nur wenigen Schritten an den Laufbändern, die uns über das P 20 zum Terminal 2 bringen.

Die Gepäckabgabe am Business-Schalter dauert nur wenige Minuten, die Sicherheitskontrolle zerlegt die Kamera und will den Techniksums im Rucksack genauer inspizieren. Insgesamt ist der Betrieb heute äußerst ruhig.

In der Business Lounge essen wir eine Kleinigkeit: Fritattensuppe und kleine Näpfchen mit Räucherforelle mit Gurkencreme, Geflügellebermousse mit Aprikosenkompott und Spundekäse (habe ich noch nie gehört) mit Pumpernickelstreuseln. Zum Nachtisch gibt es Mozartkugeln. Marianne trinkt ein bleifreies Bier, ich ein Glas Riesling und ein Wasser.

Das Boarding beginnt mit fünf Minuten Verspätung. Zu unserer Überraschung steht die Maschine am Finger, so daß wir in dem beginnenden Regen nicht naß werden. Der Abflug ist trotz offenbarer Verzögerung bei der Beladung ziemlich pünktlich. In der Business sitzen – uns eingerechnet – gerade mal drei Leute. Schon kurz nach dem Start sticht der Flieger in die Wolkendecke, die er erst unmittelbar vor der Landung in Zürich wieder verläßt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1884_DxO_raw_Gatenachbar_in_M%FCnchen_Forum.jpg)
Gatenachbar in München

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1899_DxO_raw_Kloten_Forum.jpg)
Zürich Kloten

Weil wir ja bisher nichts zu essen hatten, gibt es auf einem schönen Prozellantellerchen serviert eine Semmel mit Roastbeef und Waldorf-Salat und noch ein kleines süßes Teilchen. Viel Zeit hat man nicht, denn der ganze Flug dauert ganze 35 Minuten – also wird alsbald wieder abserviert.

Anders als in München fahren wir in Zürich zu einer Außenposition. Dafür gibt es aber einen extra „Business-Bus“, mit dem wir drei zum Terminal gefahren werden. Dort empfängt uns auf der Tafel die schöne Ansage, daß das Gate um 15:50 bekanntgegeben wird. Da wir keine Lust haben, dann möglichwerweise durch den halben Flughafen zu hetzen, erkundigen wir uns nach einer biologischen Pause an einem Schalter, in welchem Terminalbereich wir denn ungefähr starten werden. Die Antwort lautet „E“ – und das ist natürlich ganz woanders als unsere Ankunft.

Wir folgen der Beschilderung und kommen zur nahezu menschenleeren Paßkontrolle. Dahinter führt uns eine Rolltreppe in die Tiefe zur führerlosen Bahn, die uns zu den Gates E führt. Unterwegs ertönt lustige Beschallung: Alphörner tuten, ein Männerchor jodelt, dazwischen Blöken Schafe und muhen Kühe.

Nachdem wir mit neuerlichen Rolltreppen hochgefahren sind, orientieren wir uns und finden eine Treppe höher (keinen Lift entdeckt) die Panorama Lounge. Die Dame am Empfang weiß auch schon, wo wir losfliegen, und sagt uns, wann wir abmarschieren sollen. So machen wir es uns mit Lesestoff und PC gemütlich.

Gegen 16:45 verlassen wir die Lounge und gehen zum Gate. Zunächst ist Paßkontrolle angesagt (offenbar ESTA-Abgleich), erst etwas später ist Boarding. Das Abdocken verzögert sich etwas, weil noch Passagiere mit kurzen Umsteigezeiten fehlen. Bevor es losgeht, ertönt von irgendwoher ein schriller Pfiff, wie wenn wir an einem Schweizer Bahnhof wären.

Dennoch ist der Start einigermaßen pünktlich. Ganz am Rand des Flughafens fällt uns ein völlig ramponierter Flieger auf, was gar nicht zum Schweizer Ordnungssinn zu passen scheint. Beim Heranzoomen mit der Kamera zeigt sich, daß es sich offensichtlich um eine Maschine handelt, an der Evakuierungen und ähnliches trainiert werden. Nach einem kurzen Blick auf den umwölkten Zürichsee stechen wir ins Grau.

Die erste angezeigte Ankunftszeit liegt gerade mal drei Minuten hinter Plan. Während des Fluges ändert sich das aber rapide; schon über Irland wird eine über 20-minütige Verspätung angezeigt. Offenbar haben wir einen kräftigen Jetstream gegen uns.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1896a_DxO_raw_Z%FCrich_Trainingsflieger_Forum.jpg)
Trainingsflieger in Kloten

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1900_DxO_Z%FCrichsee_Forum.jpg)
Blick auf den Zürichsee

Nach einem Gläschen Sekt vor dem Start (Marianne trinkt allerdings nur ein Wasser) lassen wir uns nach Erreichen der Reiseflughöhe kulinarisch verwöhnen: Marianne ißt als Vorspeise ein Räucherforellen-Küchlein, ich eine Kombination von Trockenfleisch und Tartar. Zum Hauptgericht gibt es ein Rinderfilet mit Trüffeljus bzw. Seezungenfilet mit Schupfnudeln. Marianne trinkt einen Schweizer Pinot Noir, ich einen Chasselas. Der Nachtisch besteht aus einer Haselnußmousse mit einem Glas Portwein bei mir und Käse nebst Obstsalat bei Marianne.

Zu sehen gibt es währenddessen nicht allzu viel. Die Schweiz ist völlig in den Wolken, über Frankreich klart es nur sehr sporadisch auf. Dafür ist Südengland ganz gut zu erkennen, allerdings alles sehr dunstig. Bevor wir die Irische See erreichen, ist dann alles unter einer Wolkendecke verschwunden. Daher legen wir uns für einen Powernap flach.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1926_DxO_Swiss_Haselnu%DFmousse_Forum.jpg)
Haselnußmousse und Portwein

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1910_DxO_England_S%FCdk%FCste_Eastbourne_Forum.jpg)
Englands Südküste bei Eastbourne

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1916_DxO_raw_Second_Severn_Crossing_bei_Newport_Cardiff_Forum.jpg)
Der einzige wirklich tolle Ausblick:
Die Autobahnbrücke Second Severn Crossing zwischen Bristol und Cardiff bei Sonnenuntergang

Die Verspätung ändert sich glücklicherweise nicht mehr. Kurz vor 19:00 Boston-Zeit gibt es nochmal einen Snack: Räucherlachs mit Gurkensalat und Kartoffelplätzchen. Dazu trinke ich das letzte bleifreie Bier in der Kantine, Marianne ein Coke. Vor der Landung geht es dann in ganz dichte Wolken. Erst ganz unten sieht man dann die Stadt.

Aufgrund unserer günstigen Plätze (wir waren im vorderen kleinen Compartment der Business) kommen wir schnell aus der Maschine und finden an der Immigration dennoch eine lange Schlange vor. Ein Flieger aus London und einer aus Frankfurt sind offenbar auch schon da. Nach einer guten halben Stunde Wartezeit geraten wir an einen älteren und recht freundlichen Officer – nur nuschelt er so leise vor sich hin, daß wir ihn kaum verstehen. Meinen Geburtsort kommentiert er mit „in the Black Forest“ und freut sich über unsere Besichtigungspläne.

Unsere Koffer drehen sich natürlich schon eine Ewigkeit im Karussell. Erneut geraten wir in eine lange Schlange vor der Zollabfertigung. Der Officer sammelt aber praktisch nur die Zettel ein und winkt die Leute nach einem kurzen Blick durch.

An der Shuttle-Haltestelle kommt recht bald ein Hertz-Bus. Beim Ausladen reißt der Griff von unserem Cabin-Trolley ab. Gut, daß wir nach North Conway in die Outlets kommen. Am hinteren Ende der Gold-Club-Stellplätze steht unser Auto, ein Hyundai Santa Fe mit Virginia-Kennzeichen, riesigem Kofferraum und 19.445 Meilen auf dem Buckel. Für eine nähere Inspektion ist es zu dunkel und bin ich zu müde. Ich bin froh, daß ich das Licht finde, um nach anfänglicher Fehlfahrt (das Navi hatte noch nicht genug Satelliten) ins Hotel zu kurven.

Das Hampton Inn in Revere liegt in einer schauderbaren Umgebung (das realisiert man sogar nachts). Dafür sind die Zimmer riesig. Wir haben eine Zweizimmersuite mit Kochecke von der Größe einer durchschnittlichen Eigentumswohnung. Bevor wir nächtens um 11:00 ins Bett fallen, trinken wir in der Hotelbar noch ein Schlafbierchen und unterhalten uns mit anderen Gästen über Herkunft und Reisepläne.

5 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: U2LS am 12.01.2014, 08:02 Uhr
nach einer biologischen Pause

schöne Umschreibung  :lol:

das ist na eine richtige Gourmetreise; habt ihr die Pfunde inzwischen wieder runter?  :wink:
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: sil1969 am 12.01.2014, 15:35 Uhr
Hallo,
dann fahren wir halt mal los - noch ist ja etwas Platz im Auto :wink:

Wenn das so ist, steig ich auch noch mit ein.  :D
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 12.01.2014, 20:19 Uhr
habt ihr die Pfunde inzwischen wieder runter? :wink:
na ja - ist ja schon eine Weile her :lol:

2. Tag, Sonntag 30.09.2012: Revere – Tilton

Wie nicht anders zu erwarten stört der Jetlag den Schlaf nicht wenig; gegen 4:00 sind wir einigermaßen wach, ab 5:00 ziemlich wach – ich mache mich an den restlichen Reisebericht – und kurz nach 6:00 stehen wir gemächlich auf. Der Blick aus dem Fenster ist bemerkenswert. Nicht nur, daß es ziemlich trübe ist und die in der Ferne erkennbaren Wolkenkratzer von Boston teilweise in den Wolken stecken – die nähere Umgebung ist ein Industriegebiet, das jenseits der Straße von einer Ansammlung riesiger Öltanks geziert wird.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1934_DxO_raw_Revere_%D6ltanks_Forum.jpg)
Hampton Inn Revere – Blick über den Hotelparkplatz

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Hampton Inn Revere – Blick über den Chelsea River

Mit viel Getrödel und einiger Umpackerei gehen wir zum Frühstück. Während ich die ersten Trümmer im Kofferraum verstaue, bäckt Marianne Waffeln, die vom Teig her leider ziemlich weich und Kaugummiartig bleiben. Der Kaffee ist recht streng, der Orangensaft sogar ganz gut, die Muffins wiederum etwas knatschig.

Wir schaffen es doch tatsächlich, kurz nach 8:00 loszufahren. Während es beim Packen nur leise zu tröpfeln begonnen hatte, geht jetzt der Regen richtig und nachhaltig los. Unser erstes Ziel ist ein Whole Food in Swampscott, wohin uns das Navi über eine recht schöne Strecke inklusive Küstenblick lotst. Wir kaufen sehr schöne Sachen zu Preisen ein, die mit Dallmayr wetthalten können. Dem Organic-Anspruch entsprechend gibt es natürlich keine „klassischen“ Softdrinks, nur eine geringe Auswahl von Wasser und wohl aufgrund der Massachusetts-Gesetzgebung kein Bier.

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Swampscott

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Strand von Swampscott

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1937_DxO_raw_Swampscott_No_Dogs_on_Beach_Forum.jpg)
Freiwillig ist heute ohnehin kein Hund unterwegs

Der Weiterweg führt uns nach Salem. Wir parken in der Nähe des House oft the Seven Gables. Da es noch geschlossen ist, schauen wir es zunächst von außen an und gehen ein wenig umher bis zum Marine Historic Park. Eigentlich sind die Häuser ja ganz malerisch, aber es ist halt ziemlich naß. Gleich zu Beginn unserer Tour müssen sich unsere neuen Tchibo-Regencapes bewähren. So bin ich zwar von oben dicht, dafür dringt das Wasser durch die lecken Sohlen in die Schuhe ein.

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Salem – Turner Street

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1080806_DxO_Salem_Turner_Street_Forum.jpg)
Salem – Turner Street

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Salem – Joshua Phippen House

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Salem – Derby Street, America's Oldest Candy Company

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1080815_DxO_Salem_Custom_House_Forum.jpg)
Salem – Custom House

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1080822_DxO_Salem_Friendship_of_Salem_Forum.jpg)
Salem – Friendship of Salem im Marine Historic Park

Angesichts dieser Wetterlage beschließen wir, auf America’s Stonehenge zu verzichten und dafür zu warten, bis das House of Seven Gables öffnet. Die Wartezeit nutze ich, um im Auto die Schuhe zu tauschen.

Man läßt uns zwar etwa 10 Minuten vor der offiziellen Öffnungszeit von 10:00 Uhr hinein. Die Angestellte weigert sich aber strikt, vor 10:00 mit dem Kartenverkauf für die Führungen zu beginnen, obwohl sie offensichtlich rein gar nichts zu tun hat. Die erste Führung beginnt um 10:20 – in der Zwischenzeit kann man sich zwei andere Gebäude anschauen: das Counting House und das Nathaniel-Hawthorne-House, ersteres mit bemerkenswertem Blick auf das Meer, letzteres mit hübscher Inneneinrichtung und bemerkenswert niedrigen Räumen.

Anschließend geleitet uns ein sehr vitaler älterer Führer durch das eigentliche House of Seven Gables. Die niedrigen Räume sollen nach seiner Schilderung die Wärme „auf Menschenhöhe“ halten. Unten ist neben der Küche ein kleiner Verkaufsraum. Vom Speisezimmer aus führt eine extrem schmale Treppe in einen der Giebel, wo wir an einem Modell die verschiedenen Bauphasen erläutert bekommen. Wieder unten wird dann in einem Salon der Reichtum anhand von Tapeten, Bemalung und einem Kabinettsschrank für Gläser und andere Kostbarkeiten geschildert. Innen darf man leider nicht fotografieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1080803_DxO_Salem_House_of_Seven_Gables_Forum.jpg)
Salem – House of Seven Gables

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1080825_DxO_Salem_House_of_Seven_Gables_Forum.jpg)
Salem – House of Seven Gables

Auf der Weiterfahrt nach Manchester NH machen wir bei einem Visitor Center eine kurze Pause und essen einen in Whole Foods selbst zusammengestellten Salat mit Rinderfiletstreifen von ebenda. In Manchester wollen wir uns das Zimmerman House von Frank Lloyd Wright anschauen. Das geht aber erstens nur mit Voranmeldung für Datum und Uhrzeit (die wir per Internet erledigt hatten) und zweitens nicht direkt, sondern nur mit Shuttle vom Currier Museum, das wir ansteuern. Dort sind wir etwas zu früh, so daß noch Zeit für einen Cappuccino in der Cafeteria bleibt. Die Herstellung dauert zwar unendlich lange, dafür ist er aber sehr gut.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1955_Manchester_Cussier_Museum_Plastik_Forum.jpg)
Manchester, NH – Plastik vor dem Currier Museum

Nach kurzen Erläuterungen an einem Modell und Abfrage, wer denn schon Häuser von Frank Lloyd Wright gesehen hat (eine Dame war sechsmal in Falling Water und in Buffalo muß es auch ein besonders sehenswertes Exemplar geben), werden wir mit dem Bus zum Zimmerman House gefahren. Dabei handelt es sich um einen wunderschön in die Landschaft eingepaßten Bungalow, streng nach einem Rasterprinzip gezeichnet, mit gebrannten Dachschindeln, Carport (wie wir seit letzter Reise wissen, eine Erfindung von F.L. Wright) – allerdings viel zu kurz, um einem Auto vollen Schutz zu bieten –, rahmenlosen Eckfenstern und vielen anderen beeindruckenden Details. Innen ist das Haus noch vollständig original eingerichtet, mit viel Zypressenholz und bemerkenswert schönen (und z.T. wohl extrem unbequemen, weil niedrigen) Möbeln. Zwei Damen erläutern abwechselnd die wissenswerten Details. Besonders irritierend ist die Aussage, daß Frank Lloyd Wright das Haus nie gesehen hat. Er hat es zwar geplant und unendlich viel mit den Bauherren korrespondiert, aber die Bauüberwachung überließ er einem Angestellten, der dort viele Monate verbrachte. Darauf angesprochen soll Wright gesagt haben, wozu soll er das Haus anschauen, wenn er doch wisse, wie es aussieht. Leider durfte man auch hier nicht innen fotografieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1944_DxO_Manchester_Zimmerman_House_Forum.jpg)
Manchester, NH – Zimmerman House

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1953_Manchester_Zimmerman_House_Forum.jpg)
Manchester, NH – Zimmerman House

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1950_Manchester_Zimmerman_House_Forum.jpg)
Manchester, NH – Zimmerman House

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1946_DxO_raw_Manchester_Zimmerman_House_Briefkasten_Forum.jpg)
Manchester. NH – Zimmerman House
Selbst der Briefkasten ist ins Gesamtkonzept eingepaßt

Auf dem Rückweg werden wir noch an einem zweiten Haus von Frank Lloyd Wright vorbeigefahren, das im Vergleich zum Zimmerman House äußerst kalt und industriebaumäßig wirkt. Es kann für 1,5 Mio USD erworben werden.

Nach der Rückkehr schauen wir uns noch kurz im Museum um, das eine ganz nette Sammlung auch bekannter Namen zeigt, aber keine eigene Reise wert erscheint. Auf der Weiterfahrt entdecken wir noch einen Target, wo es endlich Picknickzubehör inklusive Softdrinks gibt. Auf dem Weg zum Auto registriert Marianne, daß sie ihr Regencape im Museum hat hängenlassen. Also fahren wir nochmals zurück und kommen auch noch rechtzeitig vor Schließung wieder hin – Cape (und angesichts des Wetters auch Urlaub) gerettet.

Die Fahrt nach Tilton verläuft ereignislos, Das HI Express empfängt uns mit einem sehr großen Zimmer und einem kleinen Empfangsgeschenk, weil wir ja Clubmitglieder sind. Die Tavern 27 findet das Navi nicht, die Adresse habe ich nicht ausgedruckt, also suchen wir ein nahegelegenes Restaurant auf: ninety nine, wo wir zu einem großen Bier mit einer Zwiebelsuppe bzw. New England fried Scampi begnügen.

Müde im Hotel zurück stehen die üblichen Arbeiten an.

118 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: lonewolf81 am 12.01.2014, 23:20 Uhr
Interessante Gegend - und deine Berichte haben mir schon oft geholfen. Ich hetz mal hinterher.
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 13.01.2014, 20:41 Uhr
3. Tag, Montag 01.10.2012: Tilton – Tilton

Wir schlafen schon etwas besser, allerdings geht ab 05:30 nichts mehr. Bis wir richtig aufstehen, ist es dann aber doch etwa 7:00. Draußen ist es ziemlich trüb, aber offensichtlich weitgehend trocken.

Das Frühstück im Holiday Inn Express ist nichts besonderes, aber es genügt, um satt zu werden. Wir überlegen die Tagesgestaltung: da es trocken ist, kann man wohl eine Schiffsfahrt wagen; da es kühl und unbeständig ist, wollen wir nicht eineinhalb Stunden in einem Kurort spazierengehen, so daß wir keinen Aufenthalt benötigen; das ermöglicht uns, einen Besuch im Canterbury Shaker Village einzuplanen. Der Rest (Einkauf, Abendessen) wird sich weisen.

Wir fahren los in Richtung Weirs Beach, wo wir etwa um 9:00 Uhr ankommen und der Empfehlung auf der Webseite des Bootsunternehmens entsprechend bei der Kirche parken. Der Ort hat eine Strandpromenade - leider durch Straße und Bahnlinie vom Wasser getrennt - mit einer Aneinanderreihung bombastischer Villen, an denen entlang wir zunächst einen Spaziergang unternehmen, bevor wir am Schalter unsere Fahrkarten kaufen. Als Rabatt bekommen wir gleich zwei „Seniors“.

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Weirs Beach – Lakeside Avenue

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1960_DxO_Weirs_Beach_Veterans_Building_1895_Forum.jpg)
Weirs Beach – Veterans Building

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Weis Beach – Cavalry Headquarters

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1975_DxO_raw_Weirs_Beach_Lakeside_Ave_Forum.jpg)
Weirs Beach – Lakeside Avenue

Mit uns boarded eine Reisegruppe betagter Amerikaner aus einem Reisebus sowie drei oder vier Schulklassen. Wir suchen uns einen Platz auf dem Oberdeck im Freien hinter der Kabine, so daß wir auf etwas Windschutz hoffen können. Auf die Sekunde genau um 10:00 legt das Boot ab.

Der Blick auf das Seeufer während der Fahrt ist recht hübsch, aber durch das eher trübe Wetter und die noch nur vereinzelt auftretende Laubfärbung wenig spektakulär – ungefähr wie Titisee, nur viel größer. Eigenartigerweise ist die Laubfärbung in der Umgebung von unserem Hotel deutlich weiter fortgeschritten, obwohl das ja nur wenige Meilen entfernt liegt. Die Ufer sind bis hoch in die Hügel bebaut, teilweise sehr schöne Anwesen, teilweise ziemliche Scheußlichkeiten. Dasselbe gilt für die vielen Inseln, an denen wir vorbeikommen.

Nach einiger Zeit wird es uns dann doch zu windig, so daß wir uns nach innen verziehen. Zur Aufmunterung gibt es einen Kaffee. In Wolfeboro verläßt uns die Reisegruppe, einige wenige Leute steigen auch zu. Bei Wolfeboro handelt es sich angeblich um den ältesten Sommerfreizeitort Amerikas. Wenn wir gewollt hätten, hätten wir hier etwa zweieinhalb Stunden Aufenthalt einlegen können, um im Ort spazierenzugehen und etwas zu essen. Aber wir hatten uns ja in der Früh anders entschieden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1973_DxO_raw_MS_Mount_Washington_Ruder_Forum.jpg)
MS Mt Washington

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1986_DxO_raw_Lake_Winnipesaukee_Forum.jpg)
Lake Winnipesaukee

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1990_DxO_raw_Lake_Winnipesaukee_Villa_Forum.jpg)
Kleines Landhaus am Lake Winnipesaukee

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1984_DxO_raw_MS_Mount_Washington_Fahne_Forum.jpg)
Schiffsflagge der MS Mt Washington

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2001_DxO_Wolfeboro_Forum.jpg)
Wolfeboro

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2007_DxO_Lake_Winnipesaukee_Forum.jpg)
Lake Winnipesaukee

Nach unserer Rückkehr picknicken wir im Auto und fahren anschließend zum Canterbury Shake Village. Wir kommen gerade rechtzeitig für die Führung um 14:00. Eine recht engagierte Führerin erklärt uns die klosterähnliche Lebensweise der Shaker – zwar angeblich mönchisches Leben, aber Männlein und Weiblein unter einem Dach, wenngleich in getrennten Räumen. Im Gegensatz zu den Amish waren die Shaker sehr technikfreundlich und immer an der Spitze des Fortschritts. Wir sehen die Meeting Hall, die die Funktion einer Kirche hatte, in der gesungen und quasi bis zur Ekstase getanzt wurde. Außerdem sehen wir die Wäscherei, die für damalige Zeiten hochtechnisiert war, und die Schlafräume. Überall sind die schön gestalteten Möbel und Gebrauchsgegenstände zu bewundern. Die 1 ½ Stunden sind wie im Fluge vergangen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2021_DxO_Canterbury_Shaker_Village_Forum.jpg)
Canterbury Shaker Village

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2012_DxO_Canterbury_Shaker_Village_Meeting_House_Forum.jpg)
Canterbury Shaker Village – Meeting House

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Canterbury Shaker Village – Dwelling House

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Canterbury Shaker Village

Auf eigene Faust schauen wir uns noch eine Reihe von Gebäuden an, den Sisters Shop, die Bäckerei, die Handwerkergebäude und das Krankenhaus, in dem eine Wiege für Erwachsene bereitsteht, die durch die rhythmischen Bewegungen positiv beeinflußt werden sollten. Dazwischen unternehmen wir noch einen kurzen Spaziergang bis zu einem Überblick auf einen hübschen Pond.

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Canterbury Shaker Village – Ministry Shop

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Canterbury Shaker Village – Turning Mill Pond

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Canterbury Shaker Village – Blick durch den North Shop

Wir beschließen den Besuch mit einem Großeinkauf. Dem Rat der Führerin entsprechend fragt Marianne nach „Seconds“ von den Boxes – also zweite Wahl. Die gibt es im Nebengebäude und wir nehmen gleich vier der vorhandenen sechs Exemplare mit. Außerdem kaufen wir noch ein paar Tannennadelsäckchen in Weihnachtsdekor als Christbaumschmuck.

Die anschließende Suche nach einem Restaurant – wieder in Richtung Lakonia/Weirs Beach unterbrechen wir noch kurz mit einem Biereinkauf. Dann beginnt die Odyssee. Das gestern mangels Adresse und Verzeichnis im Navi nicht gefundene Restaurant haben wir zwar ziemlich auf dem Lande liegend entdeckt – aber montags ist es geschlossen. Das nächste, das auf dem Rückweg in Richtung zu unserem Hotel liegen sollte, ist inzwischen ein Mexikaner – nicht das, was wir im Nordosten suchen. Ein weiteres im Navi enthaltenes ist nur ein Lebensmittelladen.

Wir fahren daher einfach weiter in Richtung Hotel und gehen ins UNO Chicago Grille, das zum einen neben unserem gestrigen Restaurant, zum anderen inmitten des Outlet Centers liegt. Marianne nimmt wieder eine Zwiebelsuppe, ich diesmal Top Sirloin Spitzen mit French Fries und Farro Salat. Dazu gibt es je ein großes und ein kleines Sam Adams Lager.

Anschließend betreiben wir noch eine Einkaufsorgie im Outlet. Bei OshKosh bekommen wir auf jedes Teil nochmals 25% Rabatt (selbst nach Abzug der Sales-Rabatte), wenn wir jeweils für einen USD einen Gutschein zur Brustkrebsbekämpfung kaufen – was wir natürlich tun. Dies veranlaßt uns, bei Polo wie die Wilden einzukaufen, wobei uns die Verkäuferin rät, die Gutscheine gleich nebenan zu kaufen, weil sie selbst keine haben. Also sause ich, nachdem ungefähr feststeht, wieviel wir in die Tüte gestopft haben, hinüber und kaufe 10 Gutscheine. Marianne zählt nach und holt schnell nochmal einen. An der Kasse dann die Enttäuschung: Je Person gibt es nur einen Nachlaß für ein gekauftes Teil. Die Chefin wird geholt und erklärt uns das nochmals – bei OshKosh halte man sich offenbar nicht an die Regeln, die ausdrücklich auf den Gutscheinen vermerkt seien. Also suchen wir die zwei teuersten Teile raus, um die 25% zu kassieren; den Rest zahlen wir normal – rentiert hat sich das allemal. Damit wir die Gutscheine nicht ganz umsonst besorgt haben, bekommt Marianne noch eine Sonnenbrille in einem Spezialgeschäft, nachdem sie ihre zuhause hat liegenlassen.

Dann schließt das Outlet und wir fahren zurück ins Hotel. Marianne schaut CNN, ich versuche, das Chaos (Bilder, Bericht, Einkaufsbelege für Zoll) PC-mäßig aufzuarbeiten.

69 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: sil1969 am 14.01.2014, 13:13 Uhr
So ein "kleines Landhaus" am Lake Winnipesaukee würde mir ja auch gefallen.... :)
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 14.01.2014, 21:26 Uhr
4. Tag, Dienstag 02.10.2012: Tilton – Glen

Ich schlafe ziemlich schlecht, weil mein Bauch immer wieder krampft. Kurz vor 7:00 stehen wir dann auf. Der Tag scheint sonnig zu werden und vor allem trocken zu bleiben. Das Frühstück ist wie gestern – typischer Moteldurchschnitt, aber immerhin etwas Abwechslung: während es gestern Rührei gab, gibt es heute Omelettes :lol:; allerdings das eine so künstlich wirkend wie das andere.

Wir trödeln einigermaßen vor uns hin und kommen nicht so richtig in die Gänge – zumal Marianne offensichtlich ganz versessen darauf ist, nochmals in das Outlet zu kommen, das erst um 10:00 öffnet. Die Suche nach Sehenswürdigkeiten in der Umgebung bringt uns dazu, vorher nochmals nach Laconia zu fahren und dort die Belknap Mill zu besichtigen. Dabei handelt es sich um die am originalsten erhaltenen Gebäude einer Textilfabrik in Neuengland. Innen kann man die Antriebe der Generatoren besichtigen, die von der Wasserkraft gespeist Strom erzeugten, um die Textilmaschinen zu versorgen. Als Backup war auch noch eine – nicht ausgestellte – Dampfmaschine vorhanden, falls die Wasserkraft einmal ausfällt.

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Laconia – Belknap Mill

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Laconia – Belknap Mill

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Laconia – Belknap Mill, Treibräder

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Laconia – Belknap Mill, Treibräder

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Laconia – Belknap Mill, Steuerkasten

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Laconia – Belknap Mill, Amperemeter

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Laconia – Belknap Mill, Amperemeter

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Laconia – Belknap Mill, Strickmaschine

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Laconia – Belknap Mill, Strickmaschine Typenschild

Danach fahren wir die uns schon allzu bekannte Strecke zurück nach Tilton ins Outlet, wo wir bei Oshkosh unseren gestern erdienten Gutschein über 10 USD und zwei weitere Cancer-Rabatte einlösen. Auch bei Polo müssen noch zwei Cancer-Rabatte daran glauben. Während bei Oshkosh die Einlösung eines Reiseschecks problemlos vonstatten ging, mußte die Kassierein bei Polo erst angelernt werden – die Akzeptanz wurde aber nicht in Frage gestellt.

Gleich daneben ist eine Tankstelle – Cirlcle K –, wo wir nicht nur günstig, sondern auch ohne ZIP-Eingabe tanken können. Auf dem Weg nach North Conway werden wir jetzt erst einmal eine etwas andere Route als die letzten Tage gelotst – es geht erst einmal ein Stück über die Interstate, bevor wir nach Meredith abzweigen. Es geht durch schon einigermaßen bunte Laubwälder und an etlichen Seen und Moorgebieten vorbei; Anhalten geht angesichts der Straßenverhältnisse aber leider nicht.

Am letzten Supermarkt auf der Strecke in Moltonborough fahren wir versehentlich vorbei, in Ossipee gibt es nur einen Souvenirshop neben einer Seilbahn, so daß wir – nachdem wir den obligatorischen Stau in Conway überwunden hatten – in North Conway nach akzeptabel ausschauenden Restaurants Ausschau halten. Marianne fällt der Muddy Moose ins Auge, leider zu spät zum Abbiegen. Nachdem aber die nächsten 500 Meter nichts kommt, kehren wir um und dort ein. Es hat sich gelohnt. Fish & Chips von Marianne sowie zwei ausgelöste Pork Chops für mich waren gut (und ziemlich viel). Auch das dunkle Bier dazu war hervorragend. Die Aufmachung ist ziemlich „urig“, aber noch erträglich. Insgesamt eine gelungene Mittagspause.

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North Conway – Muddy Moose Pub

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Brake for Moose

Anschließend begeben wir uns auf den Weg zur Mt Washington Road. Unterwegs müssen an der durch Herbstwälder führenden White Mountain Road noch ein paar Fotostops eingelegt werden. Wie vor elf Jahren bekommen wir am Kassenhäuschen nicht nur eine Menge Geld abgeknöpft, sondern auch eine auf deutsch gehaltene CD in die Hand gedrückt, die vielerlei Erläuterungen zur Straße und ihrer Geschichte enthält.

Die 8 Meilen Auffahrt sind nach wie vor weitgehend ungesichert und stellenweise nur knapp zwei Fahrzeuge breit, so daß Warten angesagt ist. Ca. eine Meile ist Erdstraße, aber in sehr gutem Zustand. Die Aussicht unterwegs ist enorm; leider scheint aber nicht die Sonne, so daß das bunte Laub nicht richtig zur Geltung kommen kann. Oben ist die Aussicht nicht mehr ganz so gut, weil man schon ziemlich nahe an den Wolken dran ist – die sich zudem allmählich weiter absenken. Hinzu kommt ein kalter Wind, der uns dankbar sein läßt, daß wir unsere Mützen aufgezogen haben.

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White Mountain Road

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Mount Washington Auto Road

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Mount Washington Auto Road

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White Mountains von der Mount Washington Auto Road

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Tundra am Mount Washington

Da wir uns an der windigsten Stelle der Welt befinden (zumindest was die Beobachtungsstationen angeht), ist bei einem der Häuser oben das Dach mit schweren Ketten am Boden verankert, damit es nicht weggeblasen werden kann.

Wir halten uns nicht allzu lange auf, warten aber doch die Ankunft der Zahnradbahn ab. Erst als die näher kommt, kann sich Marianne erinnern, daß sie doch schon mal hier war.

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Hier kommt der Zug

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Mount Washington Cog Railway

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Mount Washington – sturmgesicherte Wetterstation

Nach der erfolgreichen und sicheren Runterfahrt – wir haben dazu die automatische und ziemich ruckelige Bremshilfe des Santa Fe gut nutzen können – legen wir noch einen kurzen Zwischenaufenthalt ein und gehen das kurze Stück von der Straße zu den Glen Ellis Falls. Nach einem kurzen Fußweg hat man einen schönen Blick auf den Wasserfall. Danach stoppen wir noch an der Jackson Covered Bridge. Nicht nur die Brücke ist sehr fotogen - bei den Häusern hinter der Brücke herrscht ein regelrechter Wettbewerb um die eindrucksvollste Herbstdekoration - als "Jackson Pumpkin People" offenbar eine traditionelle Veranstaltung. Am besten gefällt uns allerdings die vor der Brücke installierte Adaption von American Gothic.

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Mount Washington Auto Road – Talfahrt

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Glen Ellis Falls

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Jackson Covered Bridge

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Jackson Pumpkin People – American Gothic

Wir beschließen, zunächst ins Hotel zu fahren, wo wir von dem freundlichen Innkeeper begrüßt und eingewiesen werden. Bei der anschließenden Erholungspause stellen wir fest, daß wir beide keinen Hunger haben und deshalb auf ein Abendessen im Restaurant verzichten werden. Statt dessen fahren wir zunächst zu den Outlets, die uns vom Angebot her maßlos enttäuschen; vor allem Banana Republic  hat außerordentlich wenig zu bieten.

Mit nur einem Einkauf fahren wir durch die Finsternis zurück zum Hotel. In der Bar vertilgen wir je ein halbes Stück Zitronenkuchen und ein halbes Cookie zu einem comlementary Glas Weißwein. Im Zimmer gibt es dann noch je eine Banane und das Aufarbeiten des Tages.

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Glen – Zimmer im Bernerhof Inn

156 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: NähkreisSteffi am 15.01.2014, 10:01 Uhr
Ich bin euch gerade nach gereist.

Sehr schöne Herbstbilder, auch wenn ihr bis jetzt etwas Pech mit dem Wetter hattet.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 15.01.2014, 21:45 Uhr
5. Tag, Mittwoch 03.10.2012: Glen – Glen

Erstmals haben wir richtig lange und gut geschlafen. Erst um 6:30 wachen wir auf, gegen 7:00 beginnen wir mit dem Aufstehen. Kurz nach 8:00 sind wir die ersten beim Frühstück. Draußen regnet es, herinnen bekommen wir ein Sundae – Obst mit Joghurt-Creme und Knusperflocken – und danach einen tollen French Toast mit Blueberries; alles in allem eigentlich genug für den Tag.

Nachdem wir uns fahrfertig gemacht haben, will ich noch ein paar Außenaufnahmen vor dem Inn machen; Marianne will derweil ins Auto steigen und scheitert an der geschlossenen Tür, obwohl ich ferngeöffnet hatte. Also versuche ich es nochmals aus der Nähe – nichts. Da ist wohl die Batterie der Fernbedienung leer. Nachdem ich mit dem Schlüssel geöffnet hatte, versuche ich die Zentralverriegelung – auch da geht nichts. Beim Einstecken des Schlüssels fangen die Leuchten im Armaturenbrett an zu klackern. Ein klarer Fall von leerer Batterie.

Also setzen wir uns auf die Porch und ich rufe die Hotline von Hertz an. Nach einigem Hin und Her – nicht alle Nummern auf dem Schlüssel sind entzifferbar, so daß die Vertragsnummer herhalten muß (hätte ich eigentlich ohnehin erwartet), ich habe meine Handynummer von Cellion natürlich nicht parat, aber die vom Inn tut es auch – wird uns Hilfe innerhalb der nächsten 30 – 45 Minuten angekündigt. So hole ich den PC auf die Porch und surfe ein wenig umher. Zwischenzeitlich kommen regelrechte Sturzregen herunter, aber wir sitzen geschützt  und es ist halbwegs mild. Zwischenzeitlich ruft eine Vertragsfirma vom AAA im Inn an und kündigt das Kommen an.

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Bernerhof Inn – auch hier sind Pumpkin-People zugange

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Bernerhof Inn – Porch

Allerdings dauert es dann doch mindestens die ursprünglich avisierte ¾-Stunde, bis jemand auftaucht - ein Mann in einem Riesentruck. Seinen Verdacht,  ich hätte das Licht angelassen (was nichts geschadet hätte, weil das Licht mit der Zündung ausgeht), nimmt er nach Öffnen der Batterieabdeckungen wieder zurück und zeigt mit dem Finger auf die Batterie: „that’s the problem“ – da ist einer der Kontakte nicht ganz fest und offenbar so beschädigt, daß er sich nicht völlig fixieren läßt. Wir sollen eine ¾-Stunde laufen lassen. Fahren geht auch. Ob er nach dem Abstellen wieder startet, kann man erhoffen, aber nicht garantieren. Er nennt mir noch eine Garage, die das auf die Schnelle reparieren können müßte.

Zunächst wollen wir das aber mit Hertz klären. Da im Internet eine Station in der Nähe an der US 302, an der auch unser Inn liegt, aufzufinden ist, wollen wir einfach da hinfahren. Google Maps zeigt knapp 8 Meilen an in Richtung Westen. Als wir nach knapp 10 Meilen mitten in der Wildnis sind, kehren wir um und fahren nicht nur die ganze Strecke zurück, sondern auch noch ein Stück weiter – quasi das übernächste Haus nach unserem Inn ist die Station (die wir gestern natürlich mangels Bedarf nicht registriert hatten). So ist das Auto wenigstens die ¾-Stunde in Betrieb gewesen.

Die Station hat nur zwei oder drei Autos vorrätig, die zudem reserviert sind (und völlig andere Kategorien, eher im Kompakt-Bereich). Die Dame läßt sich den Fehler erklären und telefoniert herum. Eine Autorisierung für eine Reparatur darf sie uns nicht geben, das ginge wiederum nur über die Hotline. Schließlich lassen wir uns darauf ein, morgen abend bei Hertz in Burlington vorzufahren und wegen eines Tauschs zu verhandeln. Sie wird uns dort avisieren. Bis dahin sollen wir die Notrufnummer bereithalten. Für uns heißt das allerdings, daß wir außerhalb des Netzempfangs das Auto nicht abstellen wollen und damit unser Handlungsspielraum eingeschränkt ist.

Da es ohnehin die ganze Zeit mehr oder weniger regnet, ist alles nicht gar so schlimm; das Wetter lädt wirklich nicht zu großartigen Freiluftaktivitäten ein. Dennoch wollen wir nicht völlig auf die vorgesehene Rundfahrt verzichten. Wir fahren zunächst Richtung Crawford Notch Park – einen Teil der Strecke kennen wir ja schon. Den Hike zum ersten Wasserfall streichen wir allerdings, weil der Trailhead an einem entlegenen – und dennoch voll belegten – Parkplatz liegt, wo das Handy nur vermeldet „kein Dienst“.

Beim Willey House ist das nicht anders, aber wenigsten ist da eine Art „Zivilisation“. Dort gehen wir um den Pond herum und machen ein paar schöne Fotos und essen unser „Mittagessen“ – je zwei Ovo-Sport und ein Stück Obst (Banane bzw. Apfel). Der Shop und das Info-Center haben wenig zu bieten. Das Mount Washington Hotel schauen wir uns nur aus der Ferne von der Straße aus an.

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Crawford Notch

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Crawford Notch – Pond Loop Trail

Die Weiterfahrt könnte sehr schöne Ausblicke bieten, wir haben offenbar den Peak der Foliage erreicht, aber der immer wiederkehrende Regen trübt den Gesamteindruck doch sehr heftig. Das berühmte Hotel von Bretton Woods beäugen wir nur aus der Ferne. Der Historic Old Man Point läßt keine Aussicht zu, die Seilbahn im Frankonia Notch State Park offensichtlich noch weniger.

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Crawford Notch Road

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Bretton Woods – Mount Washington Hotel

Bei der Flume Gorge halten wir dann aber doch an, um in die Schlucht zu gehen – dort kommt es ja nicht auf die Fernsicht an und der Regen hält sich in Grenzen, Am Parkplatz stehen ein paar alte Jaguar mit englischem Kennzeichen, von denen uns mindestens einer schon öfters begegnet ist. Zusammen mit einem Morgan und einem Aston Martin nehmen die offenbar an einer New England Tour teil. Sie werden uns noch öfters begegnen. Im Internet haben wir dann entdeckt, daß es sich um eine Veranstaltung eines Britischen Automobilclubs handelt.

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Alte Jaguars am Parkplatz der Flume Gorge

Wir ziehen unsere Regencapes an, löhnen 15 USD pro Kopf und machen uns auf den Weg in die Schlucht. Zunächst geht es allerdings zu einer alten covered bridge, dann an vielfältigen Wasserfällen entlang durch die Schlucht, die sich der tosende Bach in den Felsen geschnitten hat. Da wir schon Eintritt für alles gezahlt haben, wollen wir auch alles sehen und gehen an einem weiteren Wasserfall vorbei zu einem Pond mit einer stattlichen Wassertiefe von 12 Metern. Die beiden Aussichtspunkte an dem Pond sind mit einer covered bridge für Fußgänger verbunden. Auf dem weiteren Weg zurück zum Visitor Center kommen wir an Bäumen vorbei, die ihre Wurzeln rund um die Felsen geschlungen haben, und an Farnwäldern auf den Felsen oben.

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Flume Gorge – Covered Bridge

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Flume Gorge – Pemigewasset River

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Flume Gorge – Fels und Laub

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Flume Gorge – Fels und Moos

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Flume Gorge – endlose Treppen

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Flume Gorge – Avalanche Falls von unten

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Flume Gorge – Avalanche Falls von oben

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Flume Gorge – The Pool

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Flume Gorge – Fels und Wurzeln

Bei mir macht sich jetzt doch ein ziemlicher Hunger bemerkbar, Zwei Kekse und ein Apfel helfen bei der Überwindung. Auf dem Weiterweg will uns das Navi erst wieder nach Norden lotsen, was wir ignorieren. Wir fahren an schönen, aber heute wenig aussichtsrechen Scenic Views vorbei den Kancamagus Highway sowie über die Bear Notch Road. In Bartlett haben wir Netzempfang, so daß ich telefonisch in der Cider Co. einen Tisch reservieren kann, Bei der Auswahl von 5:45 oder 7:30 bzw. später entscheiden wir uns für die erste Zwit, denn wir wollen ja auch noch in die Bar vom Inn.

Das Hotel lassen wir zunächst links liegen und fahren nach North Conway, wo wir Zeb’s General Store einen Besuch abstatten – einem Kruschtladen für alles und jedes mit hunderten von antiken Stücken aus der Ladengeschichte. Wir machen etliche Fotos und kaufen nur ein paar witzige Post-It-Sticker über Lehrer und zu erledigende Aufgaben („It moosed be done“ mit Elch oder „Canoe-do-it“). Da noch ein paar Minuten Zeit ist, schauen wir uns auch noch den Bahnhof von North Conway an. Als der Dampfzug eintrifft, sind wir allerdings schon wieder im Auto.

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Bear Notch Road

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North Conway – Zeb's General Store

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North Conway – Zeb's General Store

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North Conway – Zeb's General Store

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North Conway – Bahnhof

Nur wenige Meter vor unserem Hotel biegen wir zur Cider Co, ab und kehren dort ein. Nach einer Apfel-Kürbis-Suppe nimmt Marianne ein Duck Cassoulet und ich ein Ginger Braised Pork – beides recht gut, die Ente fällt fast von selbst vom Knochen und das Pork ist ungemein mürbe – allerdings scheint dem Ingwer auch ein wenig Zimt beigemischt zu sein, was die Geschmacksempfindung etwas befremdlich werden läßt. Marianne trinkt ein Glas Petit Syrah, ich einen Pinot Grigio, beides aus den USA.

Nach der Rückkehr ins Hotel begeben wir uns noch in die Bar und trinken jeder ein local Pale Ale und dann noch eines, während Marianne liest und ich den PC bearbeite.

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Glen – Cider Co., Apfel-Kürbis-Suppe

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Glen – Cider Co., Braised Pork

124 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: sil1969 am 16.01.2014, 13:12 Uhr
Da sind jetzt aber schon schöne Herbstfotos dabei. Und solche Brücken wie die Flume Gorge – Covered Bridge find ich toll!
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 16.01.2014, 23:10 Uhr
6. Tag, Donnerstag 04.10.2012: Glen – Burlington

Wir schlafen diesmal nicht ganz so lange, aber auch wieder recht gut. Zum Frühstück nehmen wir heute Blueberry-Pancakes, auch wieder sehr gut, aber recht üppig.

Marianne setzt sich noch ein wenig mit mir auf die Porch, während es draußen schon wieder regnet; dann packe ich allmählich das Auto – die automatische Verriegelung gehorcht aufs Wort. Nach ein paar weiteren Minuten auf der Porch checken wir aus – es gibt eine kleine Unstimmigkeiten mit den Bargetränken, weil der complementary wine am ersten Abend berechnet wird. Marianne läßt es sich nicht nehmen, das erfolgreich zu monieren.

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Bernerhof Inn – Frühstücksraum

Bevor wir losfahren, nutzen wir ein paar regenfreie Minuten, um den Tranquility Trail zu gehen, der vom Inn aus ein wenig ins Gelände bis zu einem kleinen Pond und wieder zurück führt. Als wir fahren, beginnt es bald wieder zu regnen. Bei den Swiss Chalets, die uns schon 2001 ins Auge gefallen waren, legen wir an der Straße einen Fotostop ein. Bei der Ranger Station erkundigen wir uns nach den Möglichkeiten an so einem trüben und regnerischen Tag – eigentlich erscheint alles, was unmittelbar an der Straße liegt, ganz gut machbar. Zudem befänden wir uns von der Foliage her in der optimalen Peak-Woche. Außerdem empfiehlt er uns Littleton als kleine Stadt anzuschauen.

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Glen – Swiss Chalets

Unser erstes Ziel, das nicht nur wir, sondern auch ganze Busse anpeilen, ist die Albany Covered Bridge, ein durchaus sehenswertes Exemplar ihrer Art. Wir haben auch insofern Glück, als es nur ein wenig nieselt. Zurück am Auto essen wir unser vom Verfallsdatum bedrohtes Obst und je einen Apfel. Die Lower Falls sind das zweite Ziel. Man kann hier praktisch bis in die flach verlaufenden Wasserfälle hineinlaufen, so daß man zwischen blankpolierten Felsen mitten im – hier allerdings dezenten – Geschehen steht. Ganz unten gibt es dann noch eine kleinere Kaskade, die natürlich keinen fußläufigen Zugang mehr hat. Auch hier im Osten gibt es gestreifte Steine.

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Albany Covered Bridge – Swift River

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Laubmosaik bei der Albany Covered Bridge

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2239_DxO_raw_Kancamagus_Hwy_Lower_Falls_Forum.jpg)
Kancamagus Hwy – Lower Falls

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Kabcanagus Hwy – Lower Falls

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Kancamagus Hwy – Lower Falls, gestreifter Granit

Als nächstes kommen wir zur Rocky Gorge, einem etwas aufregenderen Wasserfall. Aber auch hier kann man ein ganzes Stück im Flußbett bis über das fließende Wasser herangehen. Hinter einer Brücke findet man dann nach einem kurzen Anstieg einen bezaubernd hübschen Pond, den Falls Pond mit wunderbaren Spiegelungen. Um den Pond herum führt ein Weg, den wir natürlich völlig alleine gehen. Es geht ein wenig bergauf und bergab über viele Wurzeln, an bemoosten Baumstämmen vorbei und mit unendlich vielen verschiedenen Pilzen am Wegesrand. Ziemlich genau gegenüber vom ersten Aussichtspunkt kommt man auch nochmal direkt an den Pond heran.

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Kancamagus Hwy – Rocky Gorge

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Kancamagus Hwy – Falls Pond

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Kancamagus Hwy – Impression am Falls Pond Trail

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Kancamagus Hwy – Falls Pond

Ein kurzes Stück weiter liegt nahe des Kancamagus Hwy das Russell-Colbath Homestead. Es ist das letzte verbliebene Haus einer einstmals größeren Siedlung, das seit den 60er-Jahren der National Forest Verwaltung gehört. Das Haus wurde um 1831/32 von Thomas Russell erbaut. Mit dem Haus verbindet sich eine anrührende Geschichte: Der Ehemann Thomas Colbath der Enkelin Ruth Priscilla des Erbauers sagte eines Tages im Jahr 1891, er müsse noch etwas erledigen und sei in Kürze zurück. Als er bei Einbruch der Dunkelheit nicht zurück war, stellte sie das Essen wieder in den Herd und eine Lampe ins Fenster, um ihm zu helfen, das Haus aufzufinden. Er kam aber nicht - bis zu ihrem Tod im Jahr 1930 habe sie täglich eine Lampe ins Fenster gestellt. 1933 tauchte Thomas Colbath tatsächlich wieder auf, ohne daß klar wurde, was er in der Zeit unternommen hatte (die einzige Aussage war, er sei in Cuba, Panama und Kalifornien gewesen).

Das Haus ist leider geschlossen. Wenigstens kann man durch ein paar Fenster hineinschauen. Daneben befindet sich ein kleiner Friedhof. Außerdem wird auf ein paar großen Tafeln die Geschichte der Besitzerfamilie und das Leben unter den früheren Bedingungen geschildert. In der Nähe führt ein kleiner Rundweg zum Fluß und wieder zurück – ganz nett, aber nichts wirklich Unentbehrliches.

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Kancamagus Hwy – Russell-Colbath Homestead

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Kancamagus Hwy – Russell-Colbath Homestead, Küche

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Kancamagus Hwy – Russel-Colbath Homestead, Friedhof

Als wir zurück beim Auto sind, beginnt es wieder leicht zu regnen. Die Sabbaday Falls lassen wir allerdings nicht wegen des Wetters aus, sondern weil der Parkplatz schlechthin überfüllt ist (es ist Mittagszeit und hier befindet sich ein Picknickplatz). Am Lily Pond regnet es schon ziemlich, bei den weiteren Outlooks gibt es einfach nichts mehr zu looken, weil es regnet und die Wolken ganz tief hängen.

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Kancamagus Hwy – Lily Pond im Regen

Da das Wetter wenig verlockend ist, lassen wir den Weiterweg über die Lost River Gorge aus und fahren statt dessen den Empfehlungen des Rangers folgend nach Littleton. Das Städtchen ist ganz hübsch, aber auch ein wenig marode. Wir laufen die Hauptstraße einmal auf und ab bis zu ein paar ganz stattlichen Wohnhäusern auf der einen und einer (zu) großen Kirche auf der anderen Seite. Im Post Office ergattern wir ein paar Briefmarken. Das Cafe eine Straße weiter unten, für das oben Werbung gemacht wird, ist „closed“ – nur über die Mittagszeit geöffnet. Das Cafe in der Buchhandlung hat keine Rest Rooms, so lassen wir uns in einem dann doch ganz nett ausschauenden Cafe in der Mainstreet nieder, um einen Coffee Americano und biologische Erleichterung zu genießen.

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Littleton – Masonic Temple

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Littleton

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Littleton – Post Office

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Littleton – Post Office, Postfächer

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Littleton – Post Office, Postfächer im Detail
Ich kann mich immer wieder für diese Türchen begeistern

Die Weiterfahrt bis Burlington verlief über viele hügelige ländliche Gebiete mit schönen bunten Herbstfarben, die allerdings vom schlechten Wetter überdeckt wurden. In Montpelier schauen wir das Capitol nur von der Durchgangsstraße aus an, weil wir wenig Laune haben, dafür noch einen extra Umweg einzulegen – wesentlich anders als bei unserer ersten Reise in die Gegend dürfte es ja kaum ausschauen.

Kurz vor Burlingon erleben wir einen Wolkenbruch allererster Güte, der nur noch Kriechtempo erlaubt. Danach reißt das Wetter allerdings auf und wir fahren bei tiefstehender Sonne zum Burlington International Airport. Der Fahrzeugwechsel geht völlig problemlos von statten. Offenbar war man tatsächlich auf uns vorbereitet. Die Frage nach unserem Meilenstand kann ich nur ungefähr beantworten, die nach dem Nachtanken allerdings guten Gewissens verneinen – wir hatten ja Fuel Option.

Wir bekommen einen strahlend weißen Traverse, in dem sich unser in den Santa Fe hineingestopftes Gepäck nahezu verliert. Der Meilenstand ist ähnlich – 22.787; den Santa Fe haben wir mit 20.082 zurückgegeben. Im Vergleich zum Santa Fe ist der Traverse von den Dimensionen her ein richtiger Lastwagen, mal sehen, wie oft wir in den Stadthotels wegen Oversize Aufpreis fürs Parken zahlen müssen.

Die letzten Meilen zum Courtyard sind schnell gefunden, zumal wir ja von der Einbahnregelung in der Cherry Street wegen Bauarbeiten wußten, so daß wir die Anweisungen des Navi  nicht so ganz befolgen. Wir bekommen ein schönes großes Zimmer mit traumhaftem Seeblick im Sonnenuntergang. Um das Auto kümmert sich der Valet-Service.

Wir lassen uns einen Stadtplan geben und machen uns auf den Weg zum zuvor im Internet ausgeguckten Restaurant Pistou. Dort ist alles voll, in einer Stunde – also um 20:00 – hätten wir eine Chance.

So gehen wir in Richtung Fußgängerzone, stromern dort durch ein paar der durchaus attraktiven und originellen Geschäfte, bevor wir wieder zurück zum Restaurant wackeln. Dort ist immer noch voll, aber wenigstens bekommen wir an der Bar einen Warteplatz mit einem Allagash White. Wenige Minuten später ist ein Tisch für uns frei und wir bestellen Sea Scallops bzw. Monkfish und dazu einen weißen Beaujolais. Die Portionen sind für US-Verhältnisse klein, aber das Essen schmeckt außerordentlich gut. Als amuse geule gab es noch ein Löffelchen mit Couscous mit roten Beeten. Sogar zu einem Nachtisch lassen wir uns noch hinreißen: Panna Cotta von Ziegenkäse bzw. Baked McIntosh Apple – erneut ein Genuß.

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Burlington – Pistou, Sea Scallops

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Burlington – Pistou, Monkfish

Hochzufrieden marschieren wir zurück zum Hotel, wo noch die Aufarbeitung des  Tages ansteht.

169 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 17.01.2014, 22:39 Uhr
Hallo,

falls noch jemand dabei ist, hier geht es weiter:

7. Tag, Freitag 05.10.2012: Burlington – Lake Placid

Bis gegen 4:00 habe ich gut geschlafen, dann nur noch unregelmäßig. Marianne schläft wie immer sehr gut. Als wir die Vorhänge aufziehen, herrscht noch einiger Dunst, aber es verspricht ein schöner Tag zu werden.

Frühstück machen wir uns selbst im Zimmer mit Fruchtquark und Joghurt aus unseren Vorräten sowie Kaffee aus der Maschine im Zimmer. Da Marianne noch ein wenig in der Stadt spazierengehen will, packen wir nur die Koffer fertig und machen uns auf den Weg.

Wir gehen ähnliche Wege wie gestern Abend, zunächst durch den herbstlichen Battery Park am See entlang, dann aber vor allem auch wieder in die Fußgängerzone. Marianne besichtigt fast jedes Schaufenster – es gibt aber auch wirklich etliche sehr hübsche Geschäfte mit ausgewählten Sachen – Kleidung, Möbel, aber auch witzigen Kleinkram. Eine mittelblaue Cordhose möchte Marianne mir noch unbedingt verpassen. Da der Laden aber erst um 10:00 öffnet, müssen wir ganz besonders langsam durch die Gegend schlendern, einige Kirchen von außen anschauen und noch ein wenig Zeit auf einer Bank in der Fußgängerzone in der Sonne verbringen. Als der Laden offen hat, verschlägt uns der Preis völlig die Sprache (USD 198 + tax für eine Cordhose, die aus der Ferne aussieht wie eine Bluejeans) und die Lust am Einkauf.

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Burlington – Battery Park

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Burlington – Battery Park, Gnome and Mushroom

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Burlington – Union Station

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Burlington – Mural in der Church Street
Hier sind alle möglichen Persönlichkeiten der Stadt dargestellt

Also marschieren wir zurück zum Hotel, laden unser Gepäck auf einen Wagen und lassen uns vom Valet das Auto bringen. Da das Wetter wirklich sehr schön ist, am späteren Nachmittag aber kippen soll, wollen wir die nahen Ziele ansteuern. Demgemäß fahren wir zunächst zu Shelburne Farms. Am Infohäuschen am Parkplatz steht schon eine lange Schlange.

Die nächste komplette Führung ist aber erst um 13:30 und soll bis gegen 15:15 dauern – das macht für uns nun wirklich keinen Sinn. Man kann aber auch nur einen „normalen“ Eintritt löhnen und sich selbständig auf dem Gelände umsehen. Erleichtert wird das durch einen Traktorshuttle bis zur großen Barn, der auch gleich losfährt.

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Shelburne Farms – Traktorshuttle

An der Barn sind etliche Schulklassen unterwegs, dazu viele Kinder mit Eltern noch individuell, die um die Tiere herumtollen. Wir haben etwas mitbekommen, daß es einen neuen Aussichtspunkt gibt – Sheep Knoll – und die Sicht heute gut sein soll. Wir gehen daher das kurze Stück und bewundern von dort die idyllische Landschaft mit Gebirge im Hintergrund.

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Shelburne Farms – Barn

Da wir aber auch auf den See schauen wollen, gehen wir noch zum Lone Tree Hill. Da wir nicht zurück zur Barn gehen wollen, um von dort wieder loszugehen, suchen wir uns für das erste Teilstück eine Abkürzung durch Wald und Wiesen. Wir sind dabei völlig allein. Aber auch der weitere Zugang ist aus unserer Richtung nicht bevölkert. Oben sieht man den See, das Inn und eine Halbinsel mit ein paar Häusern – auch hier der Eindruck einer absoluten Landidylle.

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Shelburne Farms – Blick vom Lone Tree Hill über den Lake Placid

Das Wetter beginnt dramatisch zu kippen, so daß wir den direkten Weg zur Barn zurückeilen, um dort den nächsten Traktorshuttle zu erwischen. Wir sind schnell genug – es bleibt sogar noch ausreichend Zeit, in der Bakery noch zwei Croissants und zwei Pekan-Schnecken zu kaufen, die wir auf der Rückfahrt genüßlich vertilgen.

Im Shop nehmen wir noch ein paar Käseproben zu uns und Marianne kauft einen Kaffee. Ansonsten ist das Angebot im Vergleich zu unserem letzten Besuch eher enttäuschend.

Bei der Weiterfahrt kann ich Marianne überreden, auch dem Shelburne Museum einen Besuch abzuststatten, da das Wetter noch ein wenig trocken zu bleiben verspricht und die ersten Häuser, die man von der Straße aus sehen kann, auch recht verlockend aussehen.

Auf dem Parkplatz stehen wieder etliche der historischen Jaguare aus England, die wir in den letzten Tagen immer wieder gesehen haben. Sie befinden sich auf einer Neuengland-Rundfahrt (Classic Travelling – New England Fall Color) und haben offenbar dieselben Ziele wir wir (und viele andere Touristen).

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Buntes Marschgras an der Shelburne Bay

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Jaguar am Parkplatz des Shelburne Museum

Das Shelburne Museum zeigt eine große Anzahl historischer Gebäude, die hierher verpflanzt wurden, außerdem einen kompletten Schaufelraddampfer und vieles mehr. Wir bewundern die große runde Barn, in der ein Museum mit winterlichen Transportmitteln untergebracht ist, das Stencil House mit seinen Schablonenbildern an der Wand, den Laden nebst Apotheke und Arztpraxen und viele weitere Häuser. Zu Beginn gibt es noch ein Karussell und eine Eisenbahnstation nebst großer Dampflokomotive und Salonwagen. Das Wetter hat sich wieder total zum Besseren gedreht und es ist sonnig und einigermaßen warm.

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Shelburne Museum – Round Barn

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Shelburne Museum – Karussell und Round Barn

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Shelburne Museum – Bombardier Auto Neige

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Shelburne Museum – Zirkusmodell

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Shelburne Museum – Abteil im Salonwagen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2409_DxO_raw_Shelburne_Museum_Salonwagen_K%FCche_Forum.jpg)
Shelburne Museum – Küche im Salonwagen

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Shelburne Museum – Stencil House

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Shelburne Museum – Stencil House

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Shelburne Museum – Ticonderoga

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Shelburne Museum – General Store, Garnrollen

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Shelburne Museum – Apothecary Shop

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Shelburne Museum – Dutton House, Adult Cradle im Wohnraum
Wie auch im Krankenhaus im Canterbury Shaker Village wurden in Privathaushalten Wiegen für Erwachsene benutzt,
um kranke und demente Personen durch die gleichmäßigen Bewegungen zu beruhigen und zu trösten.
Im Ernstfall kam dann ein Deckel drauf und der Sarg war fertig.

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Shelburne Museum – Schreinerwerkzeug in der Shaker Shed

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Shelburne Museum – Schoolhouse

Nach knapp zwei Stunden haben wir die Füße im Bauch, zwar noch lange nicht alles gesehen, aber doch mehr als wir im Kopf behalten können. Wir machen uns auf den Weg zur Fähre, wo wir wenige Minuten vor Ankunft und Abfahrt der nächsten Fähre ankommen und deshalb mit optimalem Timing mitkommen. Die Überfahrt über den Lake Champlain ist wenig spektakulär, noch ist es trocken, aber in der Ferne sieht man wieder dicke Wolkenbänke.

Die ersten Meilen fahren wir durch ländliche Gebiete, wie man sie auch überall in Mitteleuropa antreffen kann. Allmählich wird es gebirgiger, der Himmel wird dunkelgrau und bei einem Fotostop bläst einem ein eiskalter Wind entgegen. Der für diesen Tag geplante Hike, der zur Hälfte (bis zu den Balanced Rocks) noch zeitlich unterzubringen gewesen sein könnte, fällt daher dem Streichorchester zum Opfer.

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Lower Cascade Lake vor Lake Placid

Statt dessen fahren wir die wenigen Meilen gleich weiter bis Lake Placid, unter den Sprungschanzen vorbei, und beziehen unser etwas muffeliges Zimmer im Courtyard. Es ist nicht ganz so großzügig wie das in Burlington, aber immer noch gut ausreichend. Wie gesagt, leider etwas muffelig und mit ziemlich trüben Funzeln ausgestattet.

Als erstes reserviere ich im per Internet gefundenen Restaurant Chair 6 einen Tisch für 19:00, dann beginnt Aufarbeitung des Tages am PC, während Marianne die Nachberichterstattung zur Presidential Debate verfolgt.

Kurz vor sieben marschieren wir zu Fuß los, um nach fünf Minuten beim Chair 6 anzukommen, einem Einfamilienhaus, dessen Eingangsbereich mit einem kleinen Verkaufsladen ausgestattet ist und dessen Wohnzimmer zu einem Restaurant mit 16 Plätzen umfunktioniert ist. Die Daily Specials sind umfangreicher als das gesamte Menu. Wir lassen uns davon aber nicht irritieren und bestellen das Fünfgang-Überraschungsmenu mit Weinbegleitung und werden nicht enttäuscht: Nach einem Amuse Geule, einer Art Couscous, kommen eine Gemüseterrine, Leber auf Toastbrot mit Apfelschnitzen, Apfelrisotto, Lendensteak mit Gemüse und zum Abschluß eine Kürbis-Käsetorte. Alles ganz hervorragend bis auf das eher flachsige Steak.

Nach einem ergänzenden Espresso wanken wir gut gefüllt zurück zum Hotel.

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Lake Placid – Chair 6, Apfelrisotto

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Lake Placid – Chair 6, Kalbsleber mit Apfelschnitzen

64 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: U2LS am 18.01.2014, 08:23 Uhr
Hallo,

falls noch jemand dabei ist

na klar, ich bin noch dabei; habe ja schon geschrieben, dass ich Ende Sept./Anfang Okt. die Gegend beackern will. Ich hoffe sehr, dass das Wetter dann besser ist als 2012  :wink:

Zum Lake Champlain rauf will ich auch; habe bereits Zimmer vorgebucht und zwar in Plattsburgh auf der New Yorker Seite, da das Preisniveau dort wesentlich niedriger ist als auf der Vermonter Seite. Ich schwanke noch, ob ich von dort mal einen Abstecher nach Lake Placid oder nach Montreal machen soll.

Vielen Dank schon mal für die vielen tollen Eindrücke, die die Vorfreude bei mir wachsen lässt!

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Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: usa2008 am 18.01.2014, 11:44 Uhr

Da werden Erinnerungen wach, unsere erste Reise nach Nordamerika ging in den Osten.  :eckig:
Die Farben sind wunderschön, so ein kleines bisschen Sonne hätte allerdings auch nicht geschadet,
aber ihr habt das beste draus gemacht.
Burlington hat mir auch sehr gut gefallen, vor allem die Seepromenade und die Geschäfte in der Fuß-
gängerzone  :wink:. In North Conway haben wir uns allerdings ein bisschen zulange im Outlet aufgehalten,
da war keine Zeit mehr für Zeb's General Store, ich glaube, ich muss doch nochmal in die Gegend.  :lol:

Gaby
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 18.01.2014, 17:35 Uhr
8. Tag, Samstag 06.10.2012 Lake Placid – Eagle Bay

Wir schlafen bis gegen 8:00 und kommen auch dann erst extrem langsam in die Gänge – es fehlt auch jede Motivation, denn es regnet Bindfäden. Frühstück bereiten wir uns wieder im Zimmer aus unseren Vorräten.

Als wr endlich losfahren, ist es schon fast 10:00. Und nach 100 Metern stoppen wir auch gleich wieder: an einem organic food Laden kaufen wir einige Lebensmittel zu gesalzenen Preisen. Brot haben sie allerdings überhaupt kein vernünftiges.

Auf dem Weg aus Lake Placid heraus müssen wir eine Umleitung nehmen, die uns durch etliche Wohngebiete führt. Irgendwann kommen wir auch an einem Supermarkt vorbei, der nicht nur ein ausgezeichnetes Baguette bereithält, sondern auch noch ein paar andere Kleinigkeiten, die wir zuvor nicht bekommen hatten.

Anschließend fahren wir durch eine prinzipiell wunderschöne Landschaft, viele Hügel, noch mehr Seen und Moorgebiete, traumhafte Laubfärbung abwechselnd mit Nadelwäldern – aber alles im Regen untergehend.

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Tupper Lake

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Tupper Lake

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Tupper Lake

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Long Lake – Hoss's Country Corner

Vor dem Adirondack Museum nehmen wir im Auto ein Picknick zu uns. Anschließend besichtigen wir das Museum zu einem stolzen Eintrittspreis von zusammen 34 USD. Besonders eindrucksvoll ist die Beschreibung der Holzfällerwirtschaft und der Lebensumstände der dort tätigen Leute. Außerdem gibt es eine Sammlung von Kutschen und Fuhrwerken aller Art, wieder einmal einen privaten Eisenbahnsalonwagen und etliche Varianten von Ferienunterkünften von einfachen Cabins bis hin zu einer veritablen Villa.

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Adirondack Museum – Herd

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Adirondack Muesum – Büroeinrichtung

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Adirondack Museum – Bull Cottage

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Adirondack Museum – Bull Cottage

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Adirondack Museum – Salonwagen

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Adirondack Museum – Salonwagen

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Adirondack Museum – Salonwagen, Bremshebel

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Adirondack Museum – Pedlars Wagon

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Adirondack Museum – Feuerspritze

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Adirondack Museum – Milkman Sleigh

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Adirondack Museum – Sunset Cottage

Als wir das Museum verlassen, regnet es immer noch, obwohl von der Zeit her der vorhergesagte Wetterwechsel überfällig wäre. Auf der Weiterfahrt Richtung Eagle Bay reißt es dann aber doch auf, kurz bevor wir den Trailhead der ersten für heute geplanten Kurzwanderung erreichen. Also werden die Wanderschuhe geschnürt und wir machen uns auf den Weg durch Laub und manchmal auch Schlamm zu den Bubb und Siss Lakes. Als wir den ersten See erreichen, scheint der Weg zu Ende zu sein. Wir stehen direkt am See mit endlich einmal schönem Herbstwetter, ein Kanu liegt bereit, anders scheint es nicht weiterzugehen.

Ein amerikanisches Paar trifft ein, sie sind offenbar den „Vista Trail“ gegangen, dessen Abzweigung wir gesehen haben. Der Weg muß ewig lange den Berg hoch geführt haben ohne jede Vista oder gar Seen.

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Bubb Lake Trail

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Bubb Lake

Auf dem Rückweg sehen wir den Wegweiser, der wohl zum zweiten See geführt hat (also halt der Weg, den er weist), lassen den aber dort liegen, wo er hingehört, weil wir ja noch einen Spaziergang geplant haben.

Wir fahren zum Parkplatz am Moss Lake und nehmen auch dort den Rundweg in Angriff. Vorher schauen wir aber noch kurz zum See, der schön in der Sonne liegt. Der Rundweg selbst führt nämlich leider weitestgehend durch den Wald in einiger Entfernung zum See. Nur am gegenüber liegenden Punkt kann man ein paar Schritte zum See laufen. Unterwegs kommen immer wieder Wolken auf, die gegen Schluß auch noch ziemlich dunkel werden. Hinzu kommt ein gewaltiges Rauschen in dem Baumwipfeln. Wir kommen aber unversehrt = trocken zurück zum Auto und haben die 2,5 Meilen in einer knappen Stunde zurückgelegt.

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Moss Lake

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Abfluß aus dem Moss Lake

Die letzten Meilen Fahrt zum Hotel sind schnell zurückgelegt. Das Big Moose Inn liegt traumhaft am See. Wir bekommen ein schönes großes Zimmer mit eigenem Sitzerker. Nach kurzer Erholungspause gehen wir in die Tavern. Kaum daß wir die zwei Pale Ale in der Bar entgegengenommen haben, wird eine Booth für uns frei. Die Speisekarte liest sich außerordentlich interessant und auch ambitioniert. Wir bleiben allerdings am Prime Rib hängen – für jeden die kleinste Portion. Dazu das nächste Pale Ale. Das Fleisch ist sehr gut, nur die Teller könnten etwas wärmer sein.

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Big Moose Lake

Zweimal kommt der Besitzer an unseren Tisch, weil er an der Reservierung gesehen hat, daß wir Deutsche aus München sind. Er ist in Nürnberg aufgewachsen und seit etwa 20 Jahren in den USA. Vor drei Jahren hat er das Hotel gekauft und freut sich über unsere lobenden Worte. Außerdem will er natürlich wissen, wie wir auf sein Inn gekommen sind.

Mit einem dritten Pale Ale lassen wir den Abend am Kamin in der Lobby ausklingen.

101 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 19.01.2014, 21:24 Uhr
9. Tag 07.10.2012 Sonntag Eagle Bay – Fair Haven

Wir haben phänomenal gut und unendlich lang geschlafen. Leider ist es (jedenfalls zunächst) ziemlich trüb. Wir packen allmählich zusammen und begeben uns zum Frühstück im Restaurant. Es gibt ein paar Joghurts, ganz ordentliche Zimtschnecken, kühles Teewasser und mäßigen heißen Kaffee. Für alle Gäste steht gerade mal ein Toaster zur Verfügung. Dennoch genügt es uns für einen Tagesauftakt. Draußen begrüßt uns schönstes Wetter, aber auch eine ziemliche Kälte.

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Big Moose Lake

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Big Moose Lake – Strand des Big Moose Inn

Auf den Frühstücksets sind etliche Trailvorschläge aufgedruckt, davon ein kurzer ganz in der Nähe des Hotels – zum West Pond. Die Rezeptionistin kann dazu nichts sagen, regt aber an, das Zimmermädchen zu fragen. Die erklärt uns, daß es sich um eine Snow-Mobile-Route handelt und schon von daher relativ breit und unschwer ausgelegt ist.

Nachdem wir das Auto gepackt haben und noch bei zunehmendem Sonnenschein ein wenig am See zugange waren, machen wir uns auf den Weg. Erst fahren wir mal an dem Trailhead vorbei, weil die auf den ersten Blick erkennbare Beschreibung auf dem Schild nicht schlüssig schien. Als nach einer weiteren Meile nichts mehr kommt, kehren wir um und kommen dann doch zum richtigen Zugang. Wir bewaffnen uns mit Fleece-Jacken und Mützen und tragen uns im Trailregister ein. Der Weg geht ganz bequem los und schon nach kurzer Zeit sind wir an einem Biberdamm am See, wo wir eine kurze Rast einlegen.

Anschließend gehen wir den Haupttrail noch ein Stück weiter, bis noch eine „offizielle“ Abzweigung zum West Pond angezeigt wird, der wir folgen. Ein noch schönerer Punkt am See erwartet uns mit angenehmer Stille, wo wir eine ganze Weile die ruhige Umgebung genießen.

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West Pond

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West Pond

Da das ein insgesamt recht kurzer Ausflug war, beschließen wir, den ursprünglich für heute geplanten Trail zum Bald Mountain auch noch in Angriff zu nehmen. So fahren wir zum nicht weit entfernten Trailhead, wo der Parkplatz schon voll belegt ist. An der Straße finden wir aber noch einen einigermaßen legalen Platz, um das Auto abzustellen. „Pretty crowded“ schnappen wir noch auf, von Leuten, die gerade heruntergekommen sind. Es geht zunächst ganz gemütlich und harmlos los, geht dann aber zunehmend durch Schlamm und feuchte und glitschige Wurzeln, um schließlich auf den runden Oberkanten von Granitfelsn weiterzugehen. Schon unterwegs hat man tolle Ausblicke auf eine Landschaft mit vielen sanften Hügeln voller bunter Bäume und unendlich viele Seen, die der Einfachheit numeriert sind. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo ich verweigere, weil mir mit meiner mangelnden Trittsicherheit auf den (sicherlich objektiv harmlosen) Felsbuckeln unheimlich wird.

Marianne benzt lange genug auf mich ein, daß ich mit üblem Gefühl im Magen weitermache und mich über die Felsen bis nach oben weiterkämpfe – und es hat sich gelohnt. Von ganz oben hat man einen noch um vieles besseren Blick auf die traumhafte Landschaft der Adirondacks.

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Bald Mountain Trail – Blick über den Fourth Lake

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Bald Mountain Trail – Seen und Adirondacks

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Bald Mountain – Blick über den First Lake

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Bald Mountain – Fourth Lake und Adirondacks

Auf dem Runterweg taste ich mich mühsam vorwärts; Marianne schreitet zügig voran, bis sie auf einem rutschig-feuchten Felsstück ausgleitet und nicht nur Knie und Handgelenk aufschürft, sondern auch noch voll aufs Gesicht auftrifft und sich die Lippen aubeißt – zum Glück nicht durch, aber unangenehm genug,

Ab da geht auch sie vorsichtiger und nach Überwinden etlicher unangenehm glitschiger Stellen kommen wir mehr oder weniger lädiert am Auto an, wo erst einmal Chlorhexamed ausgepackt und aufgetragen wird. Wir machen uns auf den Weg aus dem Adirondack Park, nicht ohne in Old Forge noch an einer „Billig“-Tankstelle (USD 4,19!) Benzin zu fassen. Der Traverse hat zwar einen Riesentank, aber auch einen Riesendurst (über 13 l/100 km seit Übernahme).

Nachdem wir den Park verlassen haben, wird die Landschaft schnell ländlicher, landwirtschaftlicher und auch langweiliger. Das Wetter wird wieder schlechter, erst grau in grau, dann immer wieder leichter Regen.  Noch im hügeligen Gelände finden wir einen Parkplatz, wo wir den gestern gekauften Salat vertilgen.

Wir fahren durch mehr oder weniger besiedelte Regionen, die Ortschaften überwiegend mit eher einfachen und teilweise verfallenden Gebäuden und mobile homes, zum Teil auch mit recht ansehnlichen Häusern – insgesamt aber eher bedrückende Verhältnisse. Die Fahrt zieht sich wie Strudelteig. Oswego ist auch nicht der große Renner, zumal es hier auch schon wieder regnet. Den historischen Kanal überqueren wir ohne besonderen Eindruck. Ein hohes Geländer läßt wenig erkennen.

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nochmal Glück gehabt

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"Idyll" in Colosse, NY (NY 69 und US 11)

Kurz danach treffen wir in Fair Haven ein. Unser Hotel ist ein putziges Anwesen, Zimmer und Gang niedlich dekoriert. Draußen eine große umlaufende Porch, auf die man quasi durchs Fenster steigt - das sich zudem nicht so richtig abschließen läßt. Nach einer kurzen Ruhepause gehen wir runter, trinken etliche Biere (nachdem geklärt war, was noch verfügbar ist – morgen wird das Hotel nämlich geschlossen) und essen eine Hühnerbrust bzw. Battered Shrimps – solide zubereitet und von einer sehr freundlichen Bedienung serviert. Draußen regnet es inzwischen ungehemmt.

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Fair Haven – Pleasant Beach Hotel, Zimmer

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Fair Haven – Pleasant Beach Hotel - Flur (die Wandverkleidung besteht aus Plastikpaneelen!)

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Fair Haven – Plasant Beach Hotel, Porch

142 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: NähkreisSteffi am 20.01.2014, 09:28 Uhr
Klar bin ich noch dabei und bewundere eure tollen Bilder.  :winke:

Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 20.01.2014, 20:00 Uhr
10. Tag Montag 08.10.2012 Fair Haven – Honeoye

Wir schlafen gut und lange. In der Nacht hat es nachhaltig geschüttet, aber am Morgen ist es klar, sonnig und kalt. Zum Frühstück nehmen wir Fried Eggs easy over bzw. French Toast. Letzterer ist von etwas eigenartiger Konsistenz, aber geschmacklich ganz in Ordnung. vor allem dank ausreichender Menge Sirup. Draußen herrscht heute allerschönstes Wetter, so daß die Lage des Hotels an einer Bucht des Lake Ontario richtig zur Geltung kommt.

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Fair Haven – Little Sodus Bay vom Hotel aus gesehen

Die Wirtin erklärt uns, daß auch der Fair Haven Beach State Park sehenswerte Bluffs aufweist. So fahren wir halt zunächst einmal dort hin. Der Eintritt in den Park kostet 8 USD – aber am Einfahrthäuschen steht zwar ein dicker Pick-up, ohne daß jedoch ein Mensch im Häuschen wäre. Da fahren wir halt einfach weiter. Wir kommen an einem recht hübschen Strandabschnitt vorbei, in Richtung zu den Bluffs sind aber nur noch Campsites angezeigt. Vom Strand aus kann man sich allerdings nicht vorstellen, daß besonders eindrucksvolle Bluffs zu sehen sein könnten.

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Fair Haven Beach State Park – Lake Ontario

So fahren wir wieder zurück und erneut an dem leeren Kassenhäuschen vorbei. Das Navi lotst uns recht eigenartige Winkelzüge durch landwirtschaftliche Regionen zum Chimney Bluffs State Park, und zwar zum oberen Parkplatz. Wir gehen von dort zum Wasser und anschließend ein ganzes Stück den Bluffs Trail. Der fängt ganz passabel, breit und markiert an, wird dann aber immer schmaler und wurzeliger und von Markierungen ist gleich gar nichts mehr zu sehen. Wir kehren daher um zum Parkplatz zurück.

Danach peilen wir den unteren Parkplatz an. Dort ist eine Treppe zu den Bluffs angesagt. Die erweist sich allerdings als äußerst kurz, dann geht es in einen steilen ansteigenden Erdweg über. Der führt in kürzester Entfernung zu zwie sehr schönen Aussichtspunkten an die Bluffs, die stark an die Erdpyramiden im europäischen Alpenraum erinnern. Leider steht alles ziemlich im Gegenlicht. Zum Abschluß gehen wir auch noch ein ganz kurzes Stück an der Uferlinie entlang, um das Ganze von unten zu bewundern.

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Farm an der Chapman Corners Road bei Wolcott

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1189 Furnace Rd bei Wolcott

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Chimney Bluffs State Park

Bei unserer Abfahrt macht sich gerade eine größere Gruppe von Russen zum Abmarsch bereit. Nur widerwillig lassen sie uns aus unserer Parklücke ausfahren. Zunächst auf derselben Strecke, auf der wir hergekommen sind, fahren wir ein Stück zurück und in den Ort Wolcott hinein, um den dortigen Wasserfall zu besichtigen. Dort gibt es einen kleinen Park mit Aussichtsplattform, von der aus man fast gar nichts sieht. Auch an der Straße ist wenig zu erkennen. Der kleine Freizeitpark scheint auch keinen Zugang zu eröffnen. Erst die Lektüre des zuhause ausgedruckten Guides weist uns darauf hin, daß ganz hinten versteckt ein Weg hinunter führt, den wir dann auch gehen – und von unten kann man dann tatsächlich auch von einem – wenngleich kleinen – Wasserfall sprechen.

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Wolcott Falls

Zurück am Auto essen wir je einen Joghurt, bevor wir uns auf die Weiterfahrt nach Seneca Falls machen. Dort schauen wir uns den Womens Rights National Park an – genauer gesagt das Visitor Center von innen und den seinerzeitigen Versammlungsraum von außen. Im Visitor Center schauen wir uns noch ein kurzes Filmchen an, das ganz nett gemacht ist und die Story einer der Protagonistinnen schildert, die aber nicht zur Durchsetzung der Gleichberechtigung geführt hatte. Über den weiteren Verlauf gab es leider keine Informationen mehr.

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Seneca Falls – Womens Rights NHP, Wesleyan Chapel

Wir schwanken etwas zwischen Mansions und Outlet. Wir versuchen eine Optimierung der Möglichkeiten und fahren zunächst zum Rose Hill Mansion, das wie befürchtet montags geschlossen hat – am Columbus Day hätten sie ja eine Ausnahme machen können. So bleibt es bei einem Foto von außen.

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Geneva – Rose Hill Mansion

Das nächste Ziel ist das Outlet von Waterloo. Ich besorge – überflüssigerweise – mit dem zuhause ausgedruckten Gutschein VIP-Coupons, während Marianne bei Banana Republik aktiv ist. Außerdem schaue ich kurz bei Samsonite rein, was die an Cabin Trolleys haben. Marianne setzt ihre Einkäufe beim völlig überfüllten Calvin Klein fort, während ich in einem zweiten Anlauf ein Set von Trolley und Reisetasche erwerbe.

Nun steht das nächste Mansion auf dem Programm: Sonnenberg Gardens & Mansion. Wir kommen gegen 16:00 an – wohl wissend, daß um 16:30 zugesperrt wird. Am Empfang macht man uns auch darauf aufmerksam, daß die Gebäude um 16.30 geschlossen werden, die gesamte Anlage aber erst gegen 17:00. Wir lassen uns mit einem Shuttle zum Haus fahren, das von schlechtem Geschmack nur so strotzt. Auch die Gärten sind überdimensioniert und grenzwertig.

Dennoch war es ganz interessant zu sehen, wie Reichtum hier ausgelebt wurde (die Vanderbilt-Anwesen in Shelburne Farms und Newport, die wir 2001 besichtigt hatten, fanden wir etwas geschmackvoller eingerichtet, aber nicht minder bombastisch).

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Sonnenberg Mansion

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Sonnenberg Mansion – Haupthalle

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Sonnenberg Mansion – Eßzimmer

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Sonnenberg Mansion – eines der Schlafzimmer

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Sonnenberg Mansion – Terrasse

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Sonnenberg Gardens – Chinesischer Pavillon

Die Schlußetappe zu unserem B&B in Honeoye ist schnell absolviert. Das Haus ist außerordentlich schön und wir bekommen ein riesiges Zimmer mit allem Komfort einschließlich offenem Kamin. Der Innkeeper reserviert für uns im einzigen offenen Restaurant in der Umgebung (montags haben im Staat New York offenbar die meisten Restaurants geschlossen) einen Tisch, so daß wir gleich losfahren müssen. Es gibt Tapas, die aber zum Teil aus ziemlich vollwertigen Portionen bestehen, die aber zum Teilen angelegt sind. Wir beginnen mit Salat mit Calamari, einer Riesenschüssel. Anschließend machen wir  uns noch über Angus Beef Sliders her, die sich als Fleischpfanzerl in weichen Semmeln entpuppen. Wir lassen das Brot einfach stehen, das Fleisch ist hervorragend. Dazu trinken wir einen ausgezeichneten Chardonnay aus Neuseeland.

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Greenwoods Inn B&B – Zimmer

Zurück im B&B steht Mailsichtung, Bilderübertragung etc. an

139 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: sil1969 am 21.01.2014, 10:02 Uhr
Wirklich schön die Ecke mit den vielen Seen, insbesondere auch die Farben!
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 21.01.2014, 21:31 Uhr
11. Tag Dienstag 09.10.2012 Honeoye – Honeoye

Nachdem uns eine Mail wegen einer irrwitzig-idiotisch-chaotischen Entwicklung eines Projekts zuhause erreicht hat, haben wir beide schlecht geschlafen. Schon um 07:00 macht sich Marianne über den PC her. So haben wir keine Probleme, zur avisierten Zeit um 08:30 beim Frühstück aufzuscheinen. Der Innkeeper und seine Frau erscheinen in professioneller Küchenchefkluft – irgendwo zwischen witzig und kurios. Wir haben gestern schon vorbestellen müssen und bekommen zunächst die georderte pochierte Birne mit Joghurt und Himbeersirup – ganz hervorragend. Danach gibt es Gingerbread-Pancakes mit Sirup, schmeckt mir sehr gut, Marianne weniger. Uns beiden ist es jedenfalls zuviel. Marianne hat eine Hot Chocolate, ich begnüge mich mit normalem Kaffee, der durchaus trinkbar ist.

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Greenwoods Inn – Blick aus unserem Zimmer

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Greenwoods Inn – Frühstücksbirne

Dann machen wir uns auf den Weg zum Letchworth State Park. Das Navi lotst uns kreuz und quer durch die Landschaft mit vielen bunten Hügeln und einiger Landwirtschaft. Den Park nehmen wir uns typisch amerikanisch vor – von Pullout zu Pullout, Aussteigen, gucken, evtl. ein paar Schritte zur Panoramic View, einsteigen, weiterfahren. Der Genessee River hat ein tiefes Tal gegraben, es gibt schöne Ausblicke auf das Wasser, auf die Ufer und auf herbstliche Bäume.

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"Idyll" in Livonia auf dem Weg zum Letchworth State Park
(wer's genau wissen will: Richmond Mills & Plank Rd, Livonia, NY)

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Letchworth State Park

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Letchworth State Park – Genesee River, Blick auf die Lower Falls

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Letchworth State Park – Genesee River

Zwei Ausnahmen machen wir von dieser Methode. Die erste bei den Lower Falls, wo wir nicht nur von oben gucken, sondern auch die 127 Stufen (so angezeigt und auch nachgezählt) nach unten gehen, um ziemlich nahe an die Falls heranzukommen. Eigenartig sind die ganz flachen Steinstufen im Wasser, die dann plötzlich in einen großen Abbruch mit Wasserfall übergehen.

Der Trout Pond überzeugt uns überhaupt nicht, dafür ist in der Nähe ein ganz netter kleiner Friedhof mit alten Grabsteinen.

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Geier im Letchworth State Park

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Letchworth State Park – Blick auf Middle Falls und Portage Railroad Bridge

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Letchworth State Park – Pioneer Cemetery

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Letchworth State Park – Pioneer Cemetery
(schwer entzifferbar: links "Father" – rechts "Mother")

Die zweite Ausnahme machen wir bei den Middle und Upper Falls. Dazwischen liegt ein Parkplatz, von dem aus man an beide Fälle nahe herankommt. Beide sind den Besuch auch wert. Auch bei den Middle Falls sind die ganz flachen Gesteinsschichtungen auffallend, bevor dann das Wasser den großen Wasserfall hinunterrauscht. Bei den Upper Falls gehen wir auch noch die unendlich vielen Stufen bis zur Eisenbahnbrücke hinauf, so daß dieser Halt schon fast in einen richtigen Hike ausartet.

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Letchworth State Park – Middle Falls

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Letchworth State Park – Middle Falls

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Letchworth State Park – Upper Falls und Portage Railroad Bridge

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Letchworth State Park – Portage Railroad Bridge

Irgendwann dazwischen essen in mehreren Etappen wir unser großartiges Mittagsmahl: je eine Banane, einen Apfel, einen Riegel Ovo-Sport – aber nach dem extrem reichhaltigen Frühstück brauchen wir auch nicht mehr.

Nachdem wir diesen sehr lohnenden Park inmitten einer eigentlich wenig ereignisreichen Hügellandschaft verlassen haben, entscheiden wir uns gegen einen Besuch im Stony Brooks State Park und fahren wieder durch viel landwirtschaftliches Gelände gleich zum Hemlock State Park, einem kleinen Erholungsgelände mit schönem Blick auf den Hemlock Lake, der dort aufgestaut wird. Wir lassen uns auf einer Bank von der Sonne wärmen.

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Farm an der NY 436 (Nunda-Dansville Rd)

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Hemlock Lake

Nach der Rückkehr ins B&B brauen wir uns einen Kaffee und setzen uns auf die Porch, wo wir erneut von der Sonne (fast zu sehr) gewärmt werden – allerdings bei einer Lufttemperatur von allenfalls 15° C, was gegenüber den vormittäglichen 41° F geradezu als Hitzewelle zu betrachten ist.

Ich reserviere in dem vom Innkeeper heute früh empfohlenen Restaurant für 18:00 einen Tisch. Das wird erneut gute 20 Minuten Fahrt erfordern, aber das Cafe unmittelbar im Ort hat er als ziemlich basic beschrieben.

Nahezu mit Gewalt muß ich Marianne vom PC vertreiben, damit wir einigermaßen pünktlich im (ziemlich leeren) Lokal ankommen. Marianne nimmt Scallops mit Linguini, ich einen Lobster-Tail. Zuvor gibt es einen Salat, der ganz gut ist. Die Linguini sind demgegenüber mehr üppig als gut, während der Lobster durchaus schmackhaft ist. Dazu gibt es einen nicht wirklich trockenen Riesling aus dem Staat New York. Bilder gibt es heute abend keine – auch nicht vom phänomenalen Blick aus dem Lokal auf den See.

Auf der Rückfahrt sehe ich wie schon gestern meine Vorurteile bestätigt, was die Scheinwerfer amerikanischer Fahrzeuge angeht – das Abblendlicht ist schlicht und einfach erbärmlich. Die Fahrt ist eine schiere Quälerei.

Im B&B kümmert sich Marianne zunächst um das Chaos, anschließend komme ich noch zur Aufarbeitung des Tages. Wir machen uns diese Tätigkeiten erträglicher, indem wir im offenen Kamin ein Feuer (aus der Dose) flackern lassen.

133 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 22.01.2014, 22:06 Uhr
12. Tag Mittwoch 10.10.2012 Honeoye – Ithaca

Wir schlafen trotz der gestrigen Aufregungen ganz gut. Bevor wir uns um 09:30 zum Frühstück begeben, ist das Auto schon weitestgehend gepackt. Das Frühstück ist diesmal – wie gestern früh schon vorbestellt – differenziert: Während Marianne als ersten Gang einen Bratapfel genießt, nehme ich mit einer banalen Banane vorlieb. Als zweiten Gang bekommt Marianne ein Omelett, ich French Toast mit Walnüssen. Beides ist sehr üppig und mehr als wir verputzen können.

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Greenwoods Inn – French Toast

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ein letzter Blick auf das Greenwods Inn B&B

Der Innkeeper erzählt, daß er Heimweh nach dem warmen Süden hat, was wir allmählich gut verstehen können. In zwei Wochen wird er für die Saison zusperren und das Haus komplett verrammeln, um in der Nähe von Phoenix zu überwintern.

Heute ist Wasserfalltag: Als erstes fahren wir nach Naples, um zu den Tannery Creek Falls zu laufen. Der Weg soll bei einer Straßenbaumeisterei beginnen. Erst vor Ort lesen wir genauer nach: Den Weg muß man sich selber suchen. Bei dem vielen Laub und dem feuchten Untergrund keine Verlockung für uns.

Also fahren wir gleich weiter zum nächsten Wasserfall in Naples, zu Grimes Glen, nur wenige hundert Meter entfernt und sogar ausgeschildert. Gleich hinter dem Parkplatz fehlt allerdings ein entscheidendes Element: „Bridge closed for Construction“ – closed ist ein Euphemismus, es ist einfach keine Brücke da.

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Bridge nicht nur closed sondern nicht vorhanden

Wir beschließen beleidigt zu sein, und fahren mehr oder weniger direkt nach Watkins Glen; das Navi lotst uns kreuz und quer durchs Gelände, so daß wir das amerikanische Landleben und die hügelige Landschaft in vollem Umfang kennenlernen können. Anfangs fahren wir quer durch Italien: Zuerst geht es auf der Italy Valley Road, dann kommt der Italy Turnpike und schließlich die Italy Hill Road. Danach durchqueren wir ein Gebiet hinter Penn Yan (steht für "Pennsylvanian Yankee"), in dem sich erst in den vergangenen vier Jahrzehnten etliche Amish und Mennoniten niedergelassen haben.

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Verkehrsschild bei Penn Yan

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Begegnung der Dritten Art bei Penn Yan

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Kohlfeld bei Penn Yan

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Begegnung der Vierten Art in Dundee

Zum Schluß lotst uns das Teil auch noch auf den Friedhof von Watkins Glen anstatt zum State Park – eine schmale gewundene und gebirgige Straße ohne Umkehrmöglichkeit; es gibt aber oben eine große Schleife, die uns den Runterweg ermöglicht. Zum Glück kommt auch niemand entgegen.

Wir finden dank POI-Suche dann doch noch den State Park, der wirklich einen Besuch wert ist. Wir gehen die Schlucht entlang an vielen Kaskaden und Pools; der Weg ist gut ausgebaut, geht über hunderte von Stufen und ist auch ganz gut besucht. Die Zahl der Ausblicke geht ins Unendliche. Unterwegs treffen wir auf ein Paar aus Nürnberg.

Um bis ganz oben zu kommen, haben wir etwa 1 1/4-Stunden benötigt.

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Watkins Glen State Park – am Eingang zum Gorge Trail

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Watkins Glen State Park – Treppen am Gorge Trail

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Watkins Glen State Park – Central Cascade

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Watkins Glen State Park – Gorge Trail

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Watkins Glen State Park – Pools am Gorge Trail

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Watkins Glen State Park – Gorge Trail

 Hinunter gehen wir den Indian Trail, zunächst am oberen Rand der Schlucht entlang, an dem zuvor unfreiwillig besuchten Friedhof vorbei und dann über eine Hängebrücke auf der anderen Seite der Schlucht mit vielen Stufen hinunter.

Unten angekommen gibt es unser grandioses Mittagessen, je eine halbe Banane und einen Apfel – aber nach dem Frühstück haben wir auch keinen wirklichen Hunger.

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Watkins Glen State Park – Friedhof am Rim Trail

Der Weiterweg führt uns zu den She-Qua-Ga-Falls. Die liegen mitten in dem südlich von Watkins Glen gelegenen Ort Montour Falls, der außer dem Wasserfall auch ein paar ganz ansehnliche Gebäude zu bieten hat – unter anderem ein bombastisches Bed & Breakfast, eine repräsentative Town Hall und ein eindrucksvolles Gerichtsgebäude.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2846_Shequaga_Falls_Forum.jpg)
She-Qua-Ga Falls

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2850_Montour_Falls_Gericht_Forum.jpg)
Montour Falls – Gerichtsgebäude

Nicht weit davon liegt der Zugang zu den Eagle Cliff Falls am Ende eines kleinen Parks. Beim Eingang ist ein Einwurf, um die zwei Dollar Parkgebühr zu löhnen – irgendeine Art von Quittung oder Abschnitt oder sonst was gibt es nicht. Wir zahlen und vertrauen darauf, daß man uns das Auto schon nicht abschleppen wird. Jedenfalls sind wir das einzige Auto dort (bei der Rückkehr war es dann noch ein zweites). Der Weg zu den Fällen ist kurz und ordentlich ausgebaut, daneben geht es steil hoch ins felsige Gelände mit abschreckenden handgekritzelten Tafeln "do not enter". Leider ist das am Wasserfall Gebotene im Vergleich zu den bei der Vorbereitung aufgefundenen Fotos nur ein Rinnsal.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2856_Eagle_Cliff_Falls_Forum.jpg)
Eagle Cliff Falls

Das nächste Ziel sind die Hector Falls, auch wieder nur wenige Meilen entfernt und direkt am Straßenrand gelegen und damit keine Anstrengung zur Besichtigung erforderlich. Wieder kreuz- und querfeldein fahren wir zum Taughannoc State Park, wo es im oberen Teil einen schönen Aussichtspunkt zum Wasserfall gibt. Ganz unten sieht man eine Plattform, zu der wir hinuntergehen wollen. Nach wenigen Stufen ist der Weg aber beendet – er führt zwar auch zu einer Plattform, aber nur knapp unterhalb des Parkplatzes. Weiter runter geht es von hier aus nicht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2860_Hector_Falls_Forum.jpg)
Hector Falls

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2866_Taughannoc_Falls_Forum.jpg)
Taughannoc Falls

Am unteren Teil der Parkstraße halten wir dann aber nicht mehr an, sondern fahren durch bis Ithaca, wo wir – obwohl eine knappe Stunde zu früh – schon kurz nach 15:00 einchecken können. Das Parkhaus ist ein ganzes Stück entfernt, weil nebenan umgebaut wird. Unaufgefordert steht dort ein Shuttle bereit, der uns zum Hotel zurückbringt.

Im Zimmer erledigt Marianne erst ein Telefonat nach Hause – erster Überseeversuch mit Skype und erster Versuch mit dem Headset; klappt hervorragend und ist genial billig. Dann gehen wir ein wenig durch die Fußgängerzone von Ithaca und die angrenzenden Gebiete. Diese Fußgängerzone ist eine der Besonderheiten von Ithaca. Eine andere ist die Cornell University, die über 40 Nobelpreisträger hervorgebracht hat. Es gibt ein paar ganz nette Geschäfte, insbesondere mit Kunsthandwerk aus der unmittelbaren Region. Insgesamt ist alles aber ziemlich überschaubar.

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Ithaca – Clinton House, ursprünglich ein Hotel, heute ein Theater

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Ithaca – Haus in der Seneca Street

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090133_DxO_Ithaca_Bicycle_Parking_Limit_Forum.jpg)
Fahrradparkplatz in Ithaca – keine Ahnung, wie das kontrolliert wird

Nachdem der ausgeguckte Tapas-Laden noch geschlossen hat und zudem die Speisekarte nicht so wahnsinnig reizvoll erscheint, gehen wir in das benachbarte Sahara und essen je einen Swordfish mit einem Salat zuvor und einer Flasche trockenen kalifornischen Riesling dazu.

Zurück im Hotel stehen die üblichen PC-Aktivitäten an, während Marianne sich eine Senatswahldebatte aus Massachusetts anschaut.

112 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: sil1969 am 23.01.2014, 12:54 Uhr
Boah, sieht der French-Toast mit den Nüssen lecker aus. Ich bräuchte jetzt nicht unbedingt den Bacon dazu - aber.... ich schau gerade in meine Schüssel mit Reis und Karotten... :(

Schöne Wasserfälle. Schade, dass das Wetter nicht ganz so mitgespielt hat.

Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: thomashh am 23.01.2014, 16:07 Uhr
Hallo,
ich bin jetzt auch mal schnell hinterher gereist.
Nächstes Jahr habe ich auch mal eine Foliage Tour im Kopf, wahrscheinlich aber eher Kanada.
Ich war schonmal im September auf einer ähnlichen Tour wie du unterwegs, da war aber noch keine Foliage-Zeit! Und ich hatte leider auch sehr viele Regen- und Nebeltage in den Bergen wie du ! :(

Also ich finde deine Reise trotz des miesen Wetters ganz toll!! Und viele Orte wie Adirondacks, Crawford Notch, Watkins Glen, Kancamagus Hwy usw. habe ich auch bereist.
Aber mit den bunten Laubbäumen sieht es ja noch viel hammermäßiger aus. Echt super Bilder, die du uns mitgebracht hast.

Der Letchworth State Park war übrigens für mich ein absolutes Highlight, was deine Bilder mir wieder bestätigen.

Sag mal, in manchen Gegenden war die Foliage aber eher am Anfang bei dir, oder? Das ist ja auch immer so eine Glückssache!

Tolle Unterkünfte hast du dir übrigens herausgesucht!!

Also die Reise gefällt mir und freue mich auf mehr !

LG Sönke
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 23.01.2014, 17:20 Uhr
Schöne Wasserfälle. Schade, dass das Wetter nicht ganz so mitgespielt hat.
Wenigstens im Letchworth State Park war es ja richtig schön; es kommen auch noch ein paar schöne Tage; insgesamt war es aber schon eher wechselhaft - das nächste Mal muß wieder mehr Wärme her.

Nächstes Jahr habe ich auch mal eine Foliage Tour im Kopf, wahrscheinlich aber eher Kanada.
Da kann ich ja vielleicht ein paar Tips geben - vgl. mein Reisebericht 2010: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010 (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=53185.0) - auch viel naß  :wink: :lol:

Der Letchworth State Park war übrigens für mich ein absolutes Highlight, was deine Bilder mir wieder bestätigen.
Gefiel uns auch mit am besten.

Sag mal, in manchen Gegenden war die Foliage aber eher am Anfang bei dir, oder? Das ist ja auch immer so eine Glückssache
Am Lake Winnipesaukee war eher Beginn, am Kancamagus Hwy und Letchworth absoluten Peak, später in den Catskills und am Mohawk Trail teilweise schon drüber (auch bei den Bildern von Watkins Glen sieht man ja, daß schon sehr viel Laub herunten ist) - insgesamt hatten wir aber wohl schon die perfekte Zeit erwischt, was die Laubfärbung angeht (leider nicht in Bezug auf das Wetter).

Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 23.01.2014, 23:27 Uhr
13. Tag Donnerstag 11.10.2012 Ithaca – Roxbury

Mit zwei kurzen Unterbrechungen schlafen wir unendlich lange. Draußen kündigt sich ein toller Tag an. Da es im Hotel kein Frühstück inbegriffen gibt, machen wir einen Kaffee im Zimmer und essen die Reste unserer ersten Keksschachtel dazu. Da mein Bauch auch wieder grummelt, ist das mehr als ausreichend.

Sprach ich gestern davon, daß Wasserfalltag sei? – Heute ist auch einer, zumindest der Vormittag. Zunächst warten wir aber, daß uns der Hotelshuttle endlich aufnimmt und zum Parkhaus bringt. Dann fahren wir nur ein kurzes Stück bis in den Bereich des Campus der Cornell University. Von einem Parkuhrplatz in einer Nebenstraße aus gehen wir zunächst oberhalb der Cascadilla Gorge einen kleinen Weg bergab. Da wir die eigentlichen Fälle der Gorge aber weiter oben vermuten, gehen wir bald wieder zurück und an ein paar Universitätsgebäuden vorbei hinauf.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2872_Ithaca_Blick_vom_Cascadilla_Gorge_Trail_Forum.jpg)
Ithaca – Blick vom Cascadilla Gorge Trail

Wir überqueren eine Brücke, von der aus man ein wenig in die Gorge hineinschauen kann, und nutzen das Gebäude der Schauspielschule für eine biologische Pause. Vom Eingang aus kann man ein Schild mit der wenig erbaulichen Aufschrift lesen, daß der eigentliche Gorge Trail unpassierbar ist. An der Seite der Brücke, wo man wohl auf die Fälle sehen könnte, ist eine größere Baustelle.

Als Alternative gehen wir ein wenig auf dem geradezu riesigen Campus spazieren, dessen Gebäude die verschiedensten Baustile aufweisen: Neuromanisch, Neugotisch, Neubarock, Bauhaus usw. Wir besuchen zwei der vorhandenen und ausnahmsweise offenen Kapellen. Bei einer davon ist noch eine Founders Hall dabei. Das ganze Gelände ist ziemlich am Hang gelegen, so daß man gehörig auf- und absteigen darf.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2885_Ithaca_Cornell_University_Willard_Straight_Hall_Forum.jpg)
Ithaca – Cornell University, Willard Straight Hall

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2890_Ithaca_Cornell_University_Sage_Chapel_Forum.jpg)
Ithaca – Cornell University, Sage Chapel

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2894_Ithaca_Cornell_University_Anabel_Taylor_Hall_Forum.jpg)
Ithaca – Cornell University, Anabel Taylor Hall

Zurück am Auto fahren wir wenige Minuten zu den Ithaca Falls. Da kann man in unmittelbarer Nähe parken und auch direkt bis zu den Fällen hinmarschieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2897_Ithaca_Falls_Forum.jpg)
Ithaca Falls

Auf unserem Weiterweg aus der Stadt heraus kaufen wir bei einem organic Supermarket ein paar Lebensmittel, nicht zuletzt ein hervorragendes Baguette, einen Cole Slaw und einen Tuna Salad. Das dient uns dann nach wenigen weiteren Minuten gleich als Basis für ein Mittagspicknick auf dem Parkplatz des Buttermilk Falls State Park.

Anschließend gehen wir den Gorge Trail hinauf, über unendlich viele Stufen an ebensovielen Kaskaden entlang. Kurz vor dem Pinnacle Rock, einer isolierten Felsnadel, gibt es eine Abkürzung zum Rim Trail. Der Pinnacle Rock steht leider ziemlich im Schatten und Gebüsch. Nachdem ich noch einen kurzen Ausflug bis dahinter unternommen habe, gehen wir diese Abkürzung und den sehr hübschen Waldweg hinunter. Ausblicke auf die Gorge bietet der allerdings fast keine. An einem wenig aussichtsreichen Overlook treffen wir auf ein amerikanisches Paar, mit dem wir uns über die verschiedenen Parks und Fälle austauschen. Sie empfehlen uns, den Robert H. Treman Park auch zu besuchen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2902_Buttermilk_Falls_Forum.jpg)
Buttermilk Falls

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2914_Buttermilk_Falls_Forum.jpg)
Buttermilk Falls

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2920_Buttermilk_Falls_Pinnacle_Rock_Forum.jpg)
Buttermilk Falls – Pinnacle Rock

Gesagt getan, zurück am Auto machen wir uns die paar Meilen in den Robert H. Treman Park auf. Nach nur wenigen hundert Metern vom Parkplatz weg ist man bei den Lower Falls, die sich extra für uns im Sonnenlicht zeigen. Das Wasser fließt eher spärlich. Im Sommer könnte man da sogar schwimmen. Die ebenfalls im Park gelegenen Lucifer Falls lassen wir aus, weil wir dafür eine ganz andere Zufahrt zum Park hätten suchen müssen. Dafür fahren wir aber noch ein kurzes Stück weiter nach Newfield, um die dortige außerordentlich schöne covered bridge anzuschauen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2921_Robert_H_Treman_State_Park_Lower_Falls_Forum.jpg)
Robert H Treman State Park - Lower Falls

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2934_Newfield_Covered_Bridge_Forum.jpg)
Newfield Covered Bridge

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2931_Newfield_Covered_Bridge_Holzzapfen_Forum.jpg)
Newfield Covered Bridge – Holzverbindungszapfen

Jetzt steht uns eine längere Fahrt bevor. Zunächst aber wird in Ithaca noch getankt, bei Kwik Fill, mit Full Service – mit 4,099 auch nicht teurer als an anderen Tankstellen. Dann geht es Richtung Catskills; die Fahrt geht bergauf bergab durch landwirtschaftliche Regionen. Mehr und mehr haben wir sogar strahlenden Sonnenschein. Insgesamt gewinnen wir zunehmend an Höhe, die Vegetation wird spürbar anders als in der unmittelbaren Umgebung der Finger Lakes und die Bäume haben zum Teil auch schon viele Blätter verloren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090145_DxO_Heutransport_auf_der_NY_79_Forum.jpg)
Heutransport auf der NY 79

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090149_DxO_Farm_an_der_NY_79_vor_Lisle_Forum.jpg)
Farm bei Lisle, NY

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090157_DxO_Triangle_NY_Forum.jpg)
Landschaft und Schulbus bei Triangle, NY[/img]

Nach gut zwei Stunden sind wir in Downsville, wo es wieder eine – allerdings etwas simplere – covered bridge gibt. Von dort haben wir noch eine weitere knappe Stunde zu fahren, zunächst an einem Stausee und anschließend an zunehmend gepflegten und wohlsituiert aussehenden Villen und Farmen vorbei nach Roxbury zu unserem heutigen Quartier. Nicht allzu weit vor Roxbury fällt uns noch eine große runde rote Barn ins Auge – darin findet offenbar ein Farmers Market statt (natürlich nicht zu der Zeit, wo wir am Weg sind).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2942_Downsville_Covered_Bridge_Forum.jpg)
Downsville Covered Bridge

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2941_DxO_Downsville_Covered_Bridge_Forum.jpg)
Downsville Covered Bridge

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090172_DxO_Pepacton_Reservoir_Forum.jpg)
Pepacton Reservoir

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090180_DxO_Halcottsville_Pakatakan_Farmers_Market_Forum.jpg)
Halcottsville Pakatakan Farmers Market

Im The Roxbury gibt es lauter unterschiedlich eingerichtete Zimmer, zum Teil recht schrill, teilweise mit cineastischem Hintergrund. Wir hatten ein eher zurückhaltend gestaltetes Zimmer vorgebucht. Es ist sehr putzig eingerichtet, verfügt über eine Kitchenette und es stehen zwei Flaschen Wein (zum Kauf) und vielfältige Spa-Artikel bereit. Allerdings ist es ziemlich kalt. Der Thermostat für die Heizung ist nach kurzer Suche gefunden – und er funktioniert. Zum Abendessen gehen wir direkt nebenan ins Public, essen je eine thin crust pizza, trinken eine Flasche trockenen Riesling von den Finger Lakes und essen zum Nachtisch gemeinsam einen Lemon Pie.

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The Roxbury – Zimmer

Danach das übliche im Motel. Um 20:30 sind wir schon wieder unendlich müde.

152 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 25.01.2014, 20:16 Uhr
14. Tag Freitag 12.10.2012 Roxbury – Williamstown

Wir schlafen recht lange, bis uns plätschernde Geräusch wecken. In der Tat, es regnet (und ist saukalt, wie wir später merken). Angesichts des Wetters nehmen wir nur sehr langsam Fahrt auf.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2955_The_Roxbury_Halloween_Deko_Forum.jpg)
The Roxbury – Halloween Deko

Das Frühstück besteht aus einem recht umfangreichen Buffet. Leider gibt es nur sehr wenige Sitzmöglichkeiten, nämlich einen Nebenraum, eine Art Wintergarten mit einem großen Tisch und 8 oder 10 Plastikstühlen, die ziemlich kalt sind. Ansonsten ist das wohl eher als Outdoor-Veranstaltung gedacht. Wir lassen uns nicht abhalten, und frühstücken nach unseren Maßstäben – also eher wenig. Nach einem netten Plausch mit den Innkeepern - die aus der Künstlerszene von New York City "entsprungen" sind, machen wir uns auf den Weg.

Mit viel Mühe rangiere ich unser Schiff aus dem engen und kurzen Parkplatz heraus (gestern Abend beim Reinfahren stand noch kein anderer da, jetzt sind alle Plätze belegt). In der näheren Umgebung stehen ein paar ganz hübsche Häuser, die wir aber nur aus dem Auto heraus anschauen, weil es draußen viel zu naß ist. Dann nehmen wir eine Covered Bridge in Angriff, die Pine Hill Bridge, zwar nicht historisch (1992), aber architektonisch recht schön gestaltet.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090192_DxO_Roxbury_NY_30_Forum.jpg)
Roxbury

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2957_Pine_Hill_Bridge_Forum.jpg)
Pine Hill Bridge

Die Weiterfahrt führt wieder hügelauf – hügelab durch die eigentlich sehr reizvollen Catskills, die sich aber im schlechten Wetter nicht sonderlich genießen lassen.

Irgendwo will uns das Navi zu unserem nächsten eingegebenen Ziel ins Niemandsland entführen. Ein Blick auf die Straßenkarte läßt es sinnvoller erscheinen, auf der 28 zu bleiben und Kingston anzusteuern. Dort verfranst sich das Navi dann komplett, weil es – den eingegebenen Kriterien durchaus entsprechend – mit allen Mitteln versucht, die Toll Bridge über den Hudson River zu vermeiden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090198_DxO_Kingstin_NY_Fair_Street_an_der_John_Street_Forum.jpg)
Kingston, NY

Wir finden sie dennoch. Das arme Navi versucht noch weit nach Passieren der Mautstation über die gesamte Brücke hinweg, uns zum Umkehren zu bewegen (obwohl ihm U-Turns eigentlich auch „verboten“ sind).

Bei Rhinebeck fahren wir nordwärts und auf dem Weg nach Germantown entdecken wir einen Hinweis auf ein Historic Monument – den Montgomery Place –, dem wir folgen. Zuerst verpassen wir die Einfahrt, also bei einer Kirche gedreht und diesmal reingefunden. Es geht über eine breit angelegte Allee durch bukolische Landschaften mit Obstgärten zu einem leeren Visitor Center.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090213_DxO_Barrytown_St_Johns_Episcopal_Church_Forum.jpg)
Barrytown – St. Johns Episcopal Church

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090220_DxO_Montgomery_Place_Zufahrt_Forum.jpg)
Montgomery Place – Zufahrt

Ein Anschlag besagt, daß zu jeder vollen Stunde eine Führung durch das Haus stattfindet und man am Haupteingang den Eintritt löhnen kann. Wir dackeln gemütlich in der Kälte los, genießen die Gartenlandschaft, kommen an einem beeindruckenden Coach House vorbei, entdecken das sehr hübsche und mit angenehmen Dimensionen gestaltete Wohngebäude mit tollem Blick auf den Hudson River, strolchen durch die formalen Gartenteile und lassen uns nach kurzer Rücksprache mit der Führerin auf der Nordporch nieder, um den Beginn der Führung abzuwarten.

Die Führung ist weniger nach meinem Geschmack. Die durchaus engagierte Führerin erzählt unendlich viel zu der Familiengeschichte der Besitzer – Livingstons – und eher wenig zu dem Gebäude und seiner Ausstattung. In der ex-post-Betrachtung stimmt das eigentlich gar nicht, aber es war dennoch zuviel Familiengeschichte anhand irgendwelcher Portraits. Durchaus interessant ist die historische Entwicklung der Gartennutzung von Lebensmittelerzeugung zu Freizeitvergnügung.

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Montgomery Place – Coach House

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Montgomery Place – "Ellipse" im Garten

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Montgomery Place – Mansion

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Montgomey Place – Mansion, Porch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_2997_Montgomery_Place_Mansion_Forum.jpg)
Montgomery Place – Mansion, Rückseite

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Montgomery Place – Blick auf den Hudson River

Die Führerin empfiehlt uns, Rhinebeck anzuschauen, was wir nach einem kurzen Picknick am Parkplatz vor dem Visitor Center unter Abänderung unserer Pläne auch durchführen, zumal es nur ein recht kurzer Weg zurück ist. Das Städtchen ist mit zwei Straßenzügen auch wirklich recht hübsch anzusehen, mit ein paar ganz netten Geschäften, einem hübschen Fridhof, auf dem sich auch endlich mal wieder die Sonne zeigt, und dem angeblich ältesten Inn Amerikas, dem Beekman Arms Inn.

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Rhinebeck – Beekman Arms Inn

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Rhinebeck- Reformed Church Cemetery

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Rhinebeck – Reformed Church Cemetery, Kindergrabstein

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Rhinebeck – Haus an der East Market Street

Auf dem Weiterweg folgen wir zunächst dem Navi, das uns anders als von mir ausgeguckt nicht am Hudson River entlang, sondern den Taconic State Parkway, eine sehr schön angelegte Strecke mit zwei tollen Aussichtspunkten. Als uns das Gerät nach Verlassen des Parkways wieder in die Pampa schicken will, ignorieren wir das und fahren den nach Karte gefundenen Weg – was sich als Fehler herausstellen sollte. Das Navi wollte uns wohl möglichst lange im Staat New York halten, wo auf den Landstraßen fast durchweg 55 mph erlaubt sind. So fuhren wir durch Massachusetts mit vielen 45er und gar 40er Beschränkungen. Außerdem mußten wir uns durch Pittsfield kämpfen, wo Baustellen den Verkehr auch nicht beschleunigten.

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Taconic State Parkway

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Pittsfield – Kuppel der High School

Unterwegs ließen wir übrigens das Hancock Shaker Village im Wortsinne links liegen. Das fiel der Kombination von Montgomery Place und Rhinebeck zum Opfer. Aber zum einen waren wir hier schon einmal, zum anderen hatten wir mit Canterbury Shaker Village schon ein vergleichbares Ziel auf unserer Tour, das uns zudem authentischer vorkam als unsere Erinnerung an Hancock Shaker Village.

Kurz vor Williamstown biegen wir in die Einfahrt zu unserem Quartier ein und beziehen ein sehr schönes und gemütliches Zimmer. Nach einer Kaffeepause gehen wir ins dazugehörende 6 House Pub, wo wir nach einer kurzen Wartezeit in einer putzigen Sofaecke bekommen wir einen schönen Tisch am Fenster, wo wir den Freitagshit „Whale on the Plate“ = Fish & Chips mit einem großen Bier vertilgen.

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Cold Spring Road vor Williamstown

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The 1896 House, Williamstown – Zimmer

Im Finstern finden wir dank ordentlicher Beleuchtung des Anwesens unseren Weg zu Fuß zurück zum Zimmer mit den üblichen Abschlußarbeiten und leichtem Schauder angesichts der Wetterprognose

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Wetterprognose – 26° F = -3° C

159 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: U2LS am 26.01.2014, 07:03 Uhr
(gestern Abend beim Reinfahren stand noch kein anderer da, jetzt sind alle Plätze belegt)

 :lol: diese Erfahrung mache ich fast jedesmal auf meinen USA-Reisen.

Die schöne Reise hätte ein besseres Wetter verdient gehabt  :(

(http://www.ushighlights.com/usrtickers/98612F28C2E71ACDDD0C5F9CC276C1EA.jpg)

(http://www.ushighlights.com/usrtickers/67D87DE59BBDCBEEFC2374D5CB96E575.jpg)
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: Redsox am 26.01.2014, 10:17 Uhr
Es ist schön mal einen Bericht über diese Ecke zu lesen.

Bei dem Wort "bukolisch" musste ich den Duden bemühen ...Das hab ich noch nie gehört - Wieder was gelernt!

Das Wetter habt ihr nicht auf eurer Seite gehabt. Sehr schade, so schöne bunte Blätter und dann keine Sonne.

Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 26.01.2014, 22:07 Uhr
15. Tag Samstag 13.10.2012 Williamstown – Greenfield

Wir schlafen wieder einmal tief und lange. Erst nach 7:00 werden wir wach und wir trödeln beim Aufstehen auch noch ein wenig vor uns hin. Draußen herrscht allerschönstes Wetter und das Auto ist mit dicker Reifschicht bedeckt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3035_Chevrolet_Traverse_vereist_Forum.jpg)
Zugefrorene Scheiben

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3038_Chevrolet_Traverse_27%B0F_Forum.jpg)
Temperaturanzeige

Dick eingemummelt gehen wir hinüber ins Pub. Der Frühstücksraum ist gut gefüllt. Nachdem wir uns an einem niedrigen Tisch niedergelassen hatten, wurden an einem normalen Tisch ein paar Plätze frei und wir fragten den einzigen verbliebenen Gast, ob wir uns dazusetzen dürfen.

Wir frühstücken relativ continental. Ich esse nur zwei Stück Zimt-Streuselkuchen. Marianne holt etwas weiter aus und nimmt ein paar Cereals und ein hartes Ei.

Nach dem Auschecken fahren wir als erstes in Richtung Mt. Greylock. Das Clark Institute mit seiner tollen Impressionistensammlung lassen wir aus – die kennen wir ja schon und das Wetter ist zu schön für ein Museum. Das Navi lotst uns – anders als Mapquest bei der Erarbeitung der Route – durch Williamstown. Die Stadt ist so schmuck, daß wir eine zweite Runde drehen, um ein paar Fotos zu machen. Vor allem die Universitätsgebäude sind sehr ansehnlich.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090269_Williamstown_71_Cole_Ave_Forum.jpg)
Williamstown – Cole Avenue

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090278_Williamstown_Presidents_House_Forum.jpg)
Williamstown – President‘s House

Die Straße auf den Mt. Greylock ist eine richtige Bergstraße, schmal, steil und kurvenreich. Sie führt durch wunderbar sonnenbeleuchtete Birkenwälder und bietet im oberen Bereich auch ein paar tolle Aussichtspunkte. Oben steht ein Automat für Parkberechtigungen – dick umwickelt mit Plastikfolie; so zahlen wir halt nichts. Wir gehen durch eisige Kälte bei strahlender Sonne zu dem Gipfelmonument, das sich als im inneren ziemlich scheußliches und heruntergekommenes Kriegerdenkmal entpuppt. Dafür hat man rundherum eine tolle Aussicht auf Wälder, Hügel und Ortschaften.

Das Gipfelrestaurant ist offensichtlich noch in Betrieb, die Toiletten glücklicherweise auch, der Giftshop ist bereits ausgeräumt und nicht mehr vorhanden. Eine Karte zeigt, da wir uns hier am Appalachian Trail befinden und wer mag, kann gute 1100 Meilen nach Georgia laufen.

Zum Hiken ist es uns eindeutig zu kalt, so daß wir wieder herunterfahren. An einem Reservoir fotografieren wir noch die sich versammelnden Gänse. Das kurze Stück nach Williamstown fahren wir nochmals zurück, weil wir beim Vorbeifahren einen Deli gesehen hatten, wo wir uns mit guten und teuren Lebensmitteln eindecken.

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Mt Greylock

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Blick vom Mt Greylock

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3048_Mt_Greylock_War_Memorial_Forum.jpg)
Mt Greylock War Memorial

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3056_Mt_Williams_Reservoir_Forum.jpg)
Mt Williams Resrvoir

In North Adams fahren wir den im Navi eingegebenen oberen Parkplatz vom Natural Bridge State Park an und landen in einer Sackgasse mit Barriere am Ende. Ein Pickup, der uns dahin gefolgt war, kehrt wie wir auch wieder um. Der Versuch, den unteren Abzweig anzufahren, gelingt im Prinzip – aber auch dort erwartet uns eine Barriere und die Ansage „Park closed“. Auch der Pickup tauch wieder auf und parkt. Die Insassen meinen, es sei nur ein kurzer Weg und nehmen ihn offensichtlich in Angriff. Also stellen auch wir das Auto ab und laufen los.

Im Gespräch mit den Leuten aus dem Pickup erfahren wir, daß sie in Williamstown im College waren und sich die Gegend wieder anschauen wollen. Sie machen uns auf eine Kunstinstallation aufmerksam, die mit einer Geräuschkulisse bei Dämmerung einen ehemaligen Marmorsteinbruch erfüllt. Auch das ehemalige Dynamitlager für die Steinbrucharbeiten bekommen wir gezeigt.

Wir machen uns selbständig und gehen die Straße bis zur verlassenen Rangerstation hinauf. Oben treffen wir sie wieder an. Auf dem Runterweg über die Stufen bekommen wir auch endlich die Natural Bridge zu Gesicht, unter der in der Tiefe der Bach hindurchrauscht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3061_Adams_Natural_Bridge_State_Park_Steinbruchwand_Forum.jpg)
Adams – Natural Bridge State Park, Steinbruchwand

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3064_Adams_Natural_Bridge_State_Park_Forum.jpg)
Adams – Natural Bridge State Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3071_Adams_Natural_Bridge_State_Park_Forum.jpg)
Adams – Natural Bridge State Park

Auf der Weiterfahrt auf dem Mohawk Trail machen wir eine kurze Pause an der Hairpin Turn, um die Aussicht zu genießen. Am Whitcomb Summit fahren wir praktisch vorbei, soviel mehr Aussicht hat der auch nicht zu bieten. Das Elk Memorial ist uns von der Straße aus gesehen zu kitschig, um einen Halt zu verdienen.

Zu unserem nächsten Ziel, dem Hoosac Tunnel, führt uns zunächst ein langer und steiler Abstieg, der insofern nervt, als die manuelle Schaltung am Traverse nicht richtig funktioniert (die + und – Tasten reagieren nicht). Unten fahren wir am Bach entlang und kommen zum Tunnel, wo ein Schild warnt, daß es sich um eine aktive Bahnlinie handelt und ein Begehen der Gleise verboten ist. Aus den Vorbereitungsmaßnahmen glaubte ich, daß es sich um einen stillgelegten Tunnel handelt. So gelingt halt nur ein Foto im tiefen Schatten aus relativer Ferne.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3077_Mohawk_Trail_Clarksburg_bei_North_Adams_Forum.jpg)
Mohawk Trail – Blick von der Hairpin Turn auf Clarksburg

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3082_Hoosac_Tunnel_Forum.jpg)
Hoosac Tunnel

Der Weg zur Bissell Covered Bridge führt uns unten im Tal entlang an einem Bach, in dem Rafter und Kanufahrer unterwegs sind. Mindestens sechs große Boote kämpfen sich durch die harmlos erscheinenden Stromschwellen. Dennoch gehen haufenweise Leute über Bord und ein Boot wird kunstvoll auf die Steine gesetzt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3084_Deerfield_River_Rafting_Forum.jpg)
Deerfield River – da hinten kommen sie

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3089_Deerfield_RRiver_Rafting_Forum.jpg)
Deerfield River – Rafting-Gruppe

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3091_Deerfield_River_Rafting_Forum.jpg)
Deerfield River – da schwimmt schon einer

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3094_Deerfield_River_Kanu_Forum.jpg)
Deerfield River – dazwischen ein Einzelkämpfer

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3100a_Deerfield_River_Rafting_Havarie_Forum.jpg)
Deerfield River – Havarie

Die Bissell Covered Bridge mag zwar alt sein, wirkt aber durch eine neue Verkleidung relativ neu und unscheinbar.

Shelburne Falls hat heute offenbar Hochsaison; der Verkehr ist dicht und die Parkplätze sind es auch. Wir fahren ein Stück südlich über die Brücke hinaus und parken vor einem Haushaltswaren-Outlet, wo reger Einkaufsbetrieb herrscht. Wir gehen ein wenig durch die südliche Geschäftsstraße, stromern in einem Kunsthandwerksladen herum, um dann über die Bridge of Flowers ans andere Ufer zu kommen. Eigentlich eine ganz gute Idee, eine nicht mehr benötigte Brücke nicht zu sprengen, sondern zu einer Art Gartenpark zu machen.

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Shelburne Falls

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Shelburne Falls – Bridge of Flowers

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3110_Shelburne_Falls_Bridge_of_Flowers_Dahlie_Forum.jpg)
Shelburne Falls – Bridge of Flowers

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3112_Shelburne_Falls_Bridge_of_Flowers_Glycinie_Forum.jpg)
Shelburne Falls – Bridge of Flowers

Drüben besuchen wir dann die Glacial Potholes, die schön in der Sonne leuchten. Der Wasserfall im Hintergrund rundet den Gesamteindruck ab. Auch der nördliche Teil des Orts wird noch inspiziert. Unter anderem ist dort in der Nähe der aktuellen Brücke eine Quiltmacherin tätig, die sehr schöne, auch kleine Stücke (z.B. Tischsets) zu doch sehr gehobenen Preisen fertigt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3121_Shelburne_Falls_Glacial_Potholes_Forum.jpg)
Sehlbúrne Falls – Glacier Potholes

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3116_DxO_Shelburne_Falls_Glacial_Pothole_mit_Herrbstlaub_Forum.jpg)
Shelburne Falls – Glacier Potholes

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3123_Shelburne_Falls_Deerfield_Ave_Forum.jpg)
Shelburne Falls

Die Weiterfahrt nach Greenfield ist ereignislos. Im Hampton Inn bekommen wir zunächst ein Zimmer, dessen Schlüssel nicht funktioniert und das in einem Gang liegt, der gerade renoviert wird. Nach heftigem Gemaule bekommen wir ein Zimmer weiter oben, das einen ganz guten Eindruck macht. Allerdings sind auch hier die Renovierungsarbeiten auf dem Flur noch nicht ganz abgeschlossen.

Marianne mailt nach Hause, ich sichte Büromails und gegen 17:00 machen wir uns auf den Weg zu Hope & Olive, wo wir gerade noch einen Tisch bekommen. Creamy Baked Shrimps & Lobsters auf Linguini sind hervorragend – unter viel Rucola versteckt jede Menge Shrimps und viel veritables Hummerfleisch mit auf den Punkt gebrachten Nudeln. Dazu gibt es je 1 ½ Pils aus Deerfield.

Zurück im Hotel – na ja, das übliche.

78 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: thomashh am 27.01.2014, 09:20 Uhr
Hallo,
Ithaca Falls, Buttermilk Falls SP und Rober H Treman Park haben uns auch sehr gefallen, wobei die Wasserfälle auch bei uns nicht sehr viel Wasser führten. Im Frühjahr ist es dort bestimmt noch beeindruckender, aber trotzdem wunderschöne landschaft.
Das Montgomery Place ist ja ein tolles Anwesen. Da würde ich auch gerne wohnen. :D

Wenn ich deine Raftingbilder so sehe.......Hmmm.... irgendwie hätte ich da auch mal bock drauf!! Werde bestimmt irgendwann mal an so einer Tour mitmachen!! Ist bestimmt ein Abenteuer der besonderen Art! 8)

LG Sönke
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 27.01.2014, 09:58 Uhr
Hallo,
Wenn ich deine Raftingbilder so sehe.......Hmmm.... irgendwie hätte ich da auch mal bock drauf!! Werde bestimmt irgendwann mal an so einer Tour mitmachen!! Ist bestimmt ein Abenteuer der besonderen Art! 8)
in den Schlauchbooten waren ja überwiegend Kinder bis Jugendliche mit einem oder zwei Erwachsenen als Begleitung - sieht man schön an dem gestrandeten Boot.
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 27.01.2014, 23:02 Uhr
16. Tag Sonntag 14.10.2012 Greenfield – Providence

Wir schlafen mit langer Unterbrechung, aber auch lange in den Morgen hinein. Draußen ist das Wetter sehr abwechslungsreich: entweder es regnet oder es schüttet.

Das Frühstück ist olfaktorisch nicht sonderlich berauschend, irgendwie möffeln die Waffeln durch die Gegend. Wir verhalten uns daher wieder eher continental.

Angesichts des Wetters entscheiden wir uns für einen eher musealen Vormittag und fahren nach Historic Deerfield, das nur etwa 10 Minuten entfernt liegt. Historic Deerfield ist eine Ansammlung alter Häuser aus dem 18. Und 19. Jahrhundert, die zum Teil zu besichtigen sind, zum Teil aber auch noch privat genutzt werden.

Wir sind auf eine Ankunftszeit von 10:00 eingestellt, müssen dann aber feststellen, daß die meisten Sehenswürdigkeiten bereits ab 09:30 geöffnet sind. Im Visitor Center lassen wir uns beringen und beraten.

Für die 10:00-Uhr-Führungen sind wir natürlich zu spät. Also peilen wir notgedrungen für das erste Stundenplan-orientierte Haus die 11:00-Führung an Der Besuch des self-guided Sheldon House vermag die Wartezeit natürlich nur zum Teil zu überbrücken. Wir gehen noch etwas im Freien herum und schauen unbesichtigbare Häuser von außen an. Dabei handelt es sich entweder um museale Häuser, die heute nicht geöffnet sind, oder um Privathäuser. Immerhin etwa ein Drittel der historischen Häuser wird "ganz normal" bewohnt. Dabei holen wir uns ziemlich nasse Füße.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090333_DxO_Historic_Deerfield_Forum.jpg)
Historic Deerfield

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Historic Deerfield – Sheldon House

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Historic Deerfield – Allen House

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Historic Deerfield

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Historic Deerfield – Silver and Metalware Collection

Kurz vor 11:00 werden wir dann in das Ashley-House eingelassen und erfahren vorab ein wenig über die Geschichte von Greenfield, das einer der nördlichsten Vorposten britischer Siedlungsgebiete war, in fruchtbarem Land gelegen und offenbar in positiven Handelsbeziehungen mit den indianischen Nachbarn. Erst als die mit den weiter im Norden siedelnden Franzosen gemeinsam gegen die Briten kämpften, gab es echten Trouble. Ein gefangengenommener Bürgermeister, der ein paar Jahre in Canada verbringen „durfte“, wurde wieder freigekauft und hat ein Buch über seine Erlebnisse geschrieben, das sich zum Bestseller entwickelte – mit der Folge, daß im 18. Jahrhundert Greenfield einen großen Touristenansturm erlebte (einschließlich von Indianern), die den Ort des Geschehens besuchen wollten.

Das Ashley House zeichnet sich wie viele andere der Häuser durch vielfältige Veränderungen und Anbauten im Laufe seiner Geschichte aus. Beeindruckendes altes Mobiliar verdeutlicht die Lebensumstände der Bewohner.

Danach begeben wir uns zum Frary House, wo wir eine eher kurze Führung mitmachen. Die Pause bis zur nächsten Führung überbrücken wir mit einem Besuch im Apprentice’s Workshop at Dwight House, wo verschiedene Handwerksarten (Schreiner, Töpfer, Weber) dargestellt werden. Bevor uns der sehr bemühte Volunteer einfängt, um seine praktischen Kenntnisse zu demonstrieren, ergreifen wir die Flucht und gehen wieder etwas im Freien zwischen den Häusern umher.

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Historic Deerfield

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090346_DxO_Historic_Deerfield_Ashley_House_Forum.jpg)
Historic Deerfield – Ashley House

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090349_DxO_Historic_Deerfield_Forum.jpg)
Historic Deerfield


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090360_DxO_Historic_Deerfeld_Forum.jpg)
Historic Deerfield

Die letzte Führung, die wir mitmachen, findet im Wells-Thorn House statt. Dort wird in verschiedenen Räumen die Entwicklung der Lebensverhältnisse von 1725 bis 1850 sehr eindrucksvoll geschildert. Der Führer ist hoch engagiert und vermag die sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen sehr anschaulich darzustellen. Der Bogen spannt sich vom Zweizimmerhaus der Farmer mit hygienisch und auch sonst aus heutiger Sicht ziemlich unerträglichen Verhältnissen bis zum gehobenen Lebensstil im 19. Jahrhundert.

Leider durfte an in keinem der Häuser innen fotgrafieren.

Als wir das letzte Haus verlassen, hat es endlich aufhört zu regnen. Wir besuchen noch den Gift Shop (erfolgreich; ein Buch und ein paar hübsche Topflappen gehen in unseren Besitz über). Dann picknicken wir im Auto hinter dem Visitor Center.

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Historic Deerfield – Wells Thorn House

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Historic Deerfield – Museum Shop

Für die Fahrt nach Providence wollen trotz der fortgeschrittenen Zeit nicht nur über die Autobahn, sondern lassen uns vom Navi nach Southbridge leiten, kreuz und quer über Land, um von dort aus ein Stück die 169 zu fahren, eine wirklich landschaftlich sehr schöne Strecke. Jetzt, wo wir im Auto sitzen, scheint auch wieder die Sonne. In Brooklyn gehen wir dann auf die U6, um direkt nach Providence zu gelangen. Auch am berühmten Cindy's Diner in Scituate, RI fahren wir vorbei.

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Southbridge, MA

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Cindy's Diner in Scituate, RI

Dank Navi kommen wir auf direktem Weg zum Hotel, wo uns ein sehr schönes Zimmer in der 9. Etage erwartet. Die Lady am Empfang empfiehlt uns zwei Restaurants, wovon mir das eine aus meinen Reisevorbereitungen erinnerlich ist: Hemenway‘s.

Nach kurzer Verschnaufpause im Zimmer gehen wir die wenigen Meter über die Brücke zum Restaurant und bekommen eines der besten Seafood-Essen, das wir in den USA je hatten. Für einen Appetizer hatten wir einen Gutschein vom Hotel, den Wein gab es heute zum halben Preis, und so futtern wir:

als Vorspeise Shrimp & Salad Ceviche (citrus, onions, garlic, avocado, blue corn tortillas & plantain Chips) bzw. Tuna Tartare (wasabi ginger and soy spiced tuna, wakame salad, lotus Chips) und als Hauptgericht Swordfish (chili lime pan roasted, avocado tomato salad, garlic roasted fingerling potatoes) bzw. Venda Lobster Basil Ravioli (lobster & ricotta filled, fresh basil pasta, charred tomato coulis, fresh lobster meat, basil oil) jeweils mit regem Austausch.

Zusammen mit einer Flasche hervorragenden Merryvale Chardonney und einem Pellegrino geht es uns unwahrscheinlich gut. Während wir essen, werden die Lobster in den Becken herausgefischt, gezählt und wieder reingeschmissen - hat man Sorge, daß die Gäste im Vorübergehen da schnell einen in die Tasche stecken :lol:?

Die paar Schritte zurück ins Hotel schaffen wir noch vollgefressen, um die üblichen Verrichtungen zu betreiben.

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Hemenway's – Shrimp & Salad Ceviche

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Hemenway's – Tuna Tartare

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1090410_DxO_Providence_Hemenways_Lobster_Ravioli_Forum.jpg)
Hemenway's – Lobster Ravioli

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Briefkasten im Hampton Inn in Providence

119 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: SEA2009 am 28.01.2014, 14:30 Uhr
Ich war länger nicht im Forum, aber jetzt hat es mich zurückverschlagen, denn Reiseberichte von mrh400 und rookie lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Unterschiedlicher könnten die Berichte nicht sein :lachen07: aber genau das mag ich. Toller Bericht wie immer, sehr interessant zu lesen mit vielen Informationen und tollen Fotos. Vor allem natürlich die Essensberichte liebe ich.

Schön, dass du extra die Geräusche in der Bahn an meinem "Heimatflughafen" Zürich beschrieben hast. Da ich die Geräusche mittlerweile kenne, finde ich es immer toll die Gesichter der Mitreisenden aus aller Welt zu beobachten, weil es bei den meisten ein kleines Lächeln zaubert.

Jetzt freue ich mich besonders auf die Beschreibung von Providence und Umgebung, das steht auch auf meiner Wunschliste.

Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 28.01.2014, 22:58 Uhr
Jetzt freue ich mich besonders auf die Beschreibung von Providence und Umgebung, das steht auch auf meiner Wunschliste.
Schön, daß Du auch dabei bist. Mit Providence kann ich dienen - lange Ladezeiten wegen vieler Bilder garantiert -, mit der Umgebung leider weniger:

17. Tag Montag 15.10.2012 Providence – Falmouth

Bilderalarm! – Heute haben wir so viel gesehen, daß die Bilder den Text völlig in den Hintergrund geraten lassen.

Wir schlafen wieder einmal unendlich lange. Beim ersten Blick aus dem Fenster scheint es ein traumhafter Tag zu werden. Bis wir soweit sind, daß wir uns zum Frühstück begeben, ist es allerdings schon ziemlich zugezogen.

Das Frühstück ist wieder einmal mäßiger Hampton Standard. Aber wir kommen ganz gut über die Runden. Dann begeben wir uns auf einen Spaziergang durch die Stadt.

Zunächst beginnen wir im Financial District und Art District. Schon nach den ersten Schritten vom Hotel weg gibt es tolle Murals. Im weiteren Verlauf bewundern wir nicht wenige sehr schöne alte Gebäude, unter anderem das Loew’s Theater und die City Hall sowie die Börse. Die Kennedy Plaza zwischen Börse und City Hall dient als Busbahnhof und wäre eigentlich als repräsentative Freifläche viel besser geeignet.

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Providence – Murals in der Weybosset Street

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Providence – Detail am O Gorman Building

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Providence – Beneficent Episcopal Church

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Providence – Federal Reserve Building

Am Rand gibt es einen Zaun, der bei direkter Draufsicht aussieht, als ob sich unregelmäßig verteilte weiße Flecken darauf befänden - schaut man aber flach am Zaun entlang, entdeckt man plötzlich alle möglichen historischen Verkehrsmittel. "Story Telling Fence" nennt sich das. Anschließend gehen wir über die Brücke in Richtung College Hill. Auf dem Hinweg kommen wir in der Thomas Street am Fleur de Lys vorbei, einem berühmten putzigen Fachwerkhaus.

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Providence – Story Telling Fence

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Providence – Thomas Street

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Providence – Fleur de Lys

Geradezu überwältigend ist aber die Benefit Street, die wir erst nur ein kurzes Stück gehen wollten, dann aber doch ziemlich weit marschieren. Ein Haus neben dem anderen aus dem 17. Und 18. Jahrhundert, eines netter als das andere. Jedes wird abfotografiert inklusive Beschilderung. Praktisch alle werden als Wohnhäuser genutzt.

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Providence – Benefit Street, Seth Wheaton House

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3200_Providence_Benefit_Street_Forum.jpg)
Providence – Benefit Street

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3201_Providence_Benefit_Street_Earle_Pearce_House_Forum.jpg)
Providence – Benefit Street, Earle Pearce House

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3205_Providence_Benefit_Street_Forum.jpg)
Providence – Benefit Street

Etwa in der Mitte hat man einen tollen Blick auf das Capitol. Auf dem Rückweg entdecken wir noch einige witzige Schilder, die die historischen Beschilderungen und anderes ein wenig auf die Schippe nehmen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3234a_Providence_Benefit_Street_Nothing_Happened_Forum.jpg)
Providence – Benefit Street, "nothing happened"

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3235a_Providence_Benefit_Street_Chien_Bizarre_Forum.jpg)
Providence – Benefit Street, "chien bizarre"
(Vorsicht - seltsamer Hund
Bissiger starker und unterernährter Hund
Launischer Hund
Vergeßt den Hund – Vorsicht vor dem Herrn)

Wir gehen dann noch ein Stück in Gegenrichtung Stück weiter. Zunächst kommt ein altes Arsenal, dann der von der Designschule genutzten Bereich. Schließlich statten wir dem Garten des Hauses des früheren Governors Stephen Hopkins einen Besuch ab. Das Haus stammt aus 1708 und ist heute ein Museum - aber leider geschlossen. Anschließend kehren wir zum Hotel zurück. Das Auto wird schnell vom Valet gebracht.

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Providence – Benefit Street, Arsenal

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Providence – School of Design

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Providence – Old Benefit Street Block

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Providence – Governor Stephen Hopkins House

Wir fahren los Richtung New Bedford, der Walfängerstadt, die das Zentrum des Romans Moby Dick darstellt.

Im dortigen Visitor Center ist die Tante am Schalter gar nicht zu bremsen, in dem, was sie uns alles anbieten möchte. Wir ergreifen mehr oder weniger unauffällig die Flucht und machen uns auf den Weg zum Rotch-Jones-Duff House an der City Hall und anderen historischen, zum Teil bombastischen und zum Teil ziemlich heruntergekommenen Gebäuden vorbei.

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New Bedford – City Hall

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New Bedford – First Baptist Church

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New Bedford – Straßenschild der First Baptist Church

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New Bedford – Gilbert Russell House

Das Rotch-Jones-Duff House ist eine beeindruckende Villa eines Walfangunternehmers. Man kann das gesamte Haus innen besichtigen. Die Ausstattung der Zimmer ist absolut sehenswert. Großzügige Räume, zum Teil eigens hergestellte japanische Tapeten, Kinderzimmer mit Puppenhaus. Man bekommt einen guten Eindruck von den Wohnverhältnissen betuchter Leute zur damaligen Zeit. Außerdem gibt es einen traumhaft schönen Garten, in dem auch noch Rosen blühen.

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New Bedford – Rotch Jones Duff House

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New Bedford – Rotch Jones Duff House, Anrichte
Hier wurden die Speisen nur angerichtet, die - nicht mehr existente - Küche war im Keller

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New Bedford – Rotch Jones Duff House, Salon

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New Bedford – Rotch Jones Duff House, Garten

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New Bedford – Rotch Jones Duff House, Garten

Auf dem Rückweg wollten wir die Seamen’s Bethel besuchen, die Kirche, die auch in Moby Dick eine große Rolle spielt. Leider ist sie aber geschlossen, weil in Kürze ein Trauergottesdienst angesagt ist.

So tappen wir zurück zum Auto und fahren Richtung Cape Cod. Auf einem Autobahnparkplatz machen wir unser Picknick. Wir entscheiden, nicht direkt zum B&B zu fahren, sondern heute gleich Hyannis Port „mitzunehmen“, solange das Wetter noch trocken zu sein verspricht.

Unterwegs sehen wir einen Wegweiser „Sandwich – Historic Center and Gardens“ und ändern daraufhin erneut unsere Pläne. Das Historic Center haben wir zwar nicht wirklich entdeckt, dafür aber eine schöne Gartenanlage mit Automuseum, kleinem See, Baumhaus, Windmühle und vielen anderen Details, in der wir zu einem satten Eintritt eine ganze Weile herumstromern.

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Sandwich – Heritage Museum and Gardens

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Sandwich – Heritage Museum and Gardens

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Sandwich – Heritage Museum and Gardens

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Sandwich – Heritage Museum and Gardens, 50er-Jahre-Ford

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3368_Sandwich_Heritage_Museum_and_Gardens_Ford_Country_Squire_Forum.jpg)
Sandwich – Heritage Museum and Gardens - Ford Country Squire

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3374_DxO_raw_Sandwich_Heritage_Museum_and_Gardens_Windmill_Forum.jpg)
Sandwich – Heritage Museum and Gardens, Windmill

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3378_DxO_raw_Sandwich_Heritage_Museum_and_Gardens_Verwaltungsgeba%E4ude_mit_Herb_Garden_Forum.jpg)
Sandwich – Heritage Museum and Gardens

Der Weg nach Falmouth führt uns aber doch über Hyannis Port, wo wir an einem Strandabschnitt kurz Luft schnappen und versuchen, den vielen unangenehm ausschauenden Hunden nebst Herrchen aus dem Weg zu gehen.

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Hyannis Port – Yacht Club

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Hyannis Port – Schneckenhäuser und Muscheln am Strand

Die Weiterfahrt nach Falmouth bringt den schon zuvor gegebenen Wiedererkennungswert von Cape Cod vollends zur Geltung; dichter Kolonnenverkehr, viele rote Ampeln und Staus. Das Inn on the Sound entschädigt für diese Unbilden – ein wunderschönes Haus mit einem wunderschönen Zimmer.

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Falmouth – Inn on the Sound

Der Innkeeper empfiehlt uns eine Restaurantstraße und wir machen uns auf den Weg zum Quarterdeck. Nach einer kurzen Wartezeit mit einem Bier an der Bar bekommen wir einen schönen Hochtisch am Fenster und essen Halibutt bzw. Scallops (sieben Stück!) – unprätentiös aber ausgezeichnet zubereitet.

Zurück im B&B gibt es dann noch ein Bier und das übliche.

112 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: sil1969 am 29.01.2014, 09:22 Uhr
Providence hat mir gut gefallen!
Kannst du mir sagen, warum das Cindy's Diner berühmt ist?Kennt man es aus einem Film?
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 29.01.2014, 10:09 Uhr
Hallo,
Kannst du mir sagen, warum das Cindy's Diner berühmt ist?Kennt man es aus einem Film?
bin kein Cineast, daher Film negativ - auch sonst muß ich nach Googelei zugeben, daß es mit der Berühmtheit doch nicht so weit her ist. Mir ist das in der vorbereitenden Lektüre von vielen Reiseführern/Broschüren/Internetseiten irgendwo untergekommen als eines der authentischen Diner was Einrichtung, Reklame und Familienbetrieb angeht (die aktuelle Betreiberin Cindy sei Tochter des Betriebsgründers).
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: usa2008 am 29.01.2014, 17:35 Uhr

Providence ist genau das richtige für mich, schöne Häuser - egal aus welcher Epoche - kann ich
mir stundenlang und immer wieder anschauen.

Gaby
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 29.01.2014, 20:38 Uhr
18. Tag Dienstag 16.10.2012 Falmouth – Falmouth

Wir schlafen gemischt, in der Nacht wird es viel zu warm, so daß wir das Fenster öffnen. In der Nacht haben wir es regnen gehört, aber jetzt ist klarster Himmel. Morgens muß sich Marianne zunächst um ihr Projekt kümmern, so daß wir nicht allzu früh zum Frühstück kommen. Das gibt es aber ohehin erst ab 08:30 und bis 11:00, so daß wir immer noch sehr gut im Fenster liegen.

Es gibt an einem Buffet frisches Obst, Croissants und viele andere feine Sachen. Hinzu kommt ein frisch zubereiteter Gang, heute eine Lachsquiche mit dunklem Brot. So machen wir uns nach einer kurzen Info durch den Innkeeper, wie wir fahren sollen, auf den Weg.

Die Luft ist kühl und ziemlich windig, aber es verspricht heute total schön zu bleiben. Wir fahren zunächst die 28, dann die 149 nordwärts, um auf die 6A zu kommen. Die Strecke führt durch viele schöne Wohngebiete, aber hier schon fällt auf, was uns den Rest des Tages begleiten wird: Die ohnehin verbreiteten und meist ziemlich geringen Speed Limits (25, 30 oder allenfalls 40 mph) werden über weite Strecken um 20 – 30% unterschritten, so daß an ein wirklich zügiges Fortkommen nicht zu denken ist.

Unterwegs machen wir kurz am Scargo Lake Halt, wo gerade die letzten Reste von Infrastruktur für die Saison abgebaut werden – die Toiletten. Einen weiteren ganz kurzen Halt legen wir an einem State Park ein. Die dort stattfindenden Bauarbeiten machen einen Aufenthalt aber nicht wirklich erstrebenswert, so daß wir nach einem kurzen Blick wieder weiterfahren.

Auf dem Weiterweg nach Provincetown stoppen wir noch spontan beim Salt Pond Visitor Center, wo es dank der wegen der zotteligen Fahrweise fortgeschrittenen Zeit aber nur zu einem kurzen Stop reicht – was zu heftigen Diskussionen führt.

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Dennis – Scargo Lake

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Cape Cod – National Seashore, Salt Pond

In Provincetown finden wir einen öffentlichen Parkplatz für den schlappen Preis von 6 USD. Wir gehen die Hauptstraße des Ortes auf und ab und suchen u.a. nach einigermaßen ansehnlichen Postkarten – ein hoffnungsloses Unterfangen. Auch sonst kann uns der Ort nicht für sich einnehmen. Er gleicht den weltweit üblichen Touristen-Strandorten mit überteuerten und überwiegend wenig qualitätsorientierten Läden. Das findet man genauso an der Adria, der Côte d'Azur und sonstwo am Meer. Dafür gibt es aber ein ganz passables Rathaus mit öffentlich zugänglichen Toiletten.

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Providence – Pilgrim Monument

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Providence – Commercial Street

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Providence – Town Hall

Zurück auf dem Parkplatz vertilgen wir ein Joghurt, Banane, und Apfel, bevor wir uns auf den Weg zum Race Point machen. Hier gibt es schöne Dünenlandschaften und Strand und Meer zu besichtigen. Bei Pilgrims Heights gehen wir anschließend den kurzen Swamp Trail mitten durch bunte Sträucher und mit phänomenalem Blick auf das Meer. An dem Aussichtspunkt erzählt uns ein Paar aus Texas, wo man hunderte von Seehunden erleben kann, die bei Ebbe ausruhen. Das wäre aber wohl ein ziemlich langer Hike, wofür wir absolut keine Zeit haben.

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Cape Cod – Race Point, Strand

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Cape Cod – Race Point, Dünen

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Cape Cod – Pilgrim Heights, Swamp Trail
Kein Marschland, wie man meinen könnte, sondern eine Senke voller bunt belaubter und beerentragender Bäume und Sträucher

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Cape Cod – Pilgrim Heights, Swamp Trail

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Cape Cod – Pilgrim Heighths, Blick vom Swamp Trail auf die Dünen

Statt dessen fahren wir nach der Rückkehr zum Auto zum Cape Cod Light, das hinter einem Golfplatz liegt. Allmählich kehrt die Golden Hour ein und wir haben schön leuchtendes herbstliches Grasland vor uns. Danach folgen wir ein Stück dem Ocean View Drive mit erneutem Fotostop am White Crest Beach. Wieder zurück auf der US 6 fahren wir nach Süden und zweigen nach kurzer Strecke schon wieder ab Richtung Küste zum Nauset Light. Von dort gehen noch den kurzen Weg zu den Three Sisters Lights. Die sind nicht am Meer, sondern in einem kleinen Wald nebeneinander aufgebaut. Von einem Parkplatz am Strand muß man etwa zehn Minuten laufen, um dorthin zu kommen. Anschliesend gibt es wieder ein kurzes Stück Ocean View Drive bis zum Coast Guard Beach, wo wir eine hübsche Marschlandschaft vorfinden.

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Cape Cod Light

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Küste beim Cape Cod Light

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Cape Cod – White Crest Beach

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Cape Cod – Selbstportrait am White Crest Beach

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Cape Cod – Three Sisters

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Cape Cod – Nauset Marsh

Bei der Rückfahrt – wieder in ziemlichem Kolonnenverkehr – Richtung Falmouth wird es allmählich dunkel und wir fahren direkt zur Restaurantempfehlung des Innkeepers, dem Glass Onion. Die geben wich hypervornehm (akzeptieren uns dennoch in unserem Freizeitlook). Den Ententest haben sie aber gut bestanden, der dazu genommene Rose aus Frankreich ist harmlos, aber süffig.

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Falmouth – Glass Onion, Duck Breast

Zurück im B&B packe ich die Koffer soweit vor, daß wir sie morgen ins Hotel nehmen können und anschließend diskutieren wir noch ziemlich heftig.

159 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: sil1969 am 30.01.2014, 10:57 Uhr
Was Sonnhein doch so alles ausmacht....

Wofür waren die Three Sisters Lights? Wenn die im Wald stehen, dienen sie ja nicht den Schiffen?
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 30.01.2014, 11:31 Uhr
Hallo,
Wenn die im Wald stehen, dienen sie ja nicht den Schiffen?
nein, nicht mehr - aber ursprünglich schon. Die standen anfangs schon an der Küste, die ersten drei fielen der Erosion zum Opfer und auch die Nachfolgerinnen wurden mehrfach verlegt. Sie stehen seit 1965 bzw. 1975 im Eigentum des NPS, der sie als National Historic Place an der Stelle restauriert hat, an der sie jetzt stehen.

Näheres zur Geschichte liest man hier (http://www.nps.gov/caco/historyculture/the-three-sisters-lighthouses.htm)
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: sil1969 am 30.01.2014, 11:41 Uhr
Danke für die Erläuterung!  :)
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 30.01.2014, 21:12 Uhr
19. Tag Mittwoch 17.10.2012 Falmouth – Boston

Wir schlafen mäßig, stehen nicht allzu früh auf. Wieder verspricht es ein herrlicher Tag zu werden.

Nach der „Morgenarbeit“ von Marianne gehen wir zum Frühstück. Für draußen ist es uns dann doch zu kühl. Heute gibt es im Prinzip dasselbe Buffet, dazu einen mit Beeren überbackenen French Toast.

Wir drehen dem Innkeeper unseren defekten Kabinentrolley zur Entsorgung an und füllen unser Auto. Nach einer Minifahrt zu einem Strandparkplatz marschieren wir eine Weile an der Straße oberhalb vom Strand entlang und genießen die zunehmend wärmende Sonne. Das Wasser erscheint sehr sauber, obwohl am Strand mehr Ablagerungen von Tang und Schneckenhäusern (ganze Massen) anzutreffen sind als an den gestern besuchten Abschnitten.

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Falmouth Heights Beach - unser B&B war ziemlich am linken Rand der Bebauung

Auch hier fahren wir noch kurz in den Ort, um die Hauptstraße entlang zu gehen. Der Ort gefällt uns viel besser als Provincetown – Postkarten gibt es aber auch hier keine vernünftigen. Dafür klärt uns die Dame im Post Office über die neuen Preise nach Übersee auf und verkauft uns Ergänzungen zu den von den Vorjahren her bereits vorhandenen Marken.

Dann nehmen wir Kurs in Richtung Boston, zunächst „navigemäß“ bis zur Brücke bei Sagamore über den Kanal, danach verselbständigen wir uns und fahren die 3A bis zur Plimoth Plantation.

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Sagamore Bridge

Wir nehmen am Parkplatz unser Bananen-Apfel-Picknick ein und gehen los. Der Eintrittspreis ist wiederum schockierend – kein Wunder, daß wir vor 11 Jahren wieder beigedreht sind: 25,50 USD pro Person – für Senior gibt es wenigstens 2,50 USD Rabatt. Diesmal können und wollen wir uns das aber leisten und werden nicht enttäuscht.

Der gesamte Bereich gliedert sich in drei Teile: ein mehr oder weniger authentisch nachgebildetes Indianerdorf, den Nachbau einer Auswanderersiedlung und die Darstellung von Handwerkskünsten der ersten Siedler. Nach einem kurzen Einführungsfilm kommen wir zunächst in das Indianerdorf, die Wampanoag Homesite. Hier erläutern „authentische“ Natives ihre Lebensweise im 17. Jahrhundert. Wir werden von einem korpulenten Indianer im Rollstuhl empfangen, der uns ein paar einführende Erklärungen gibt und nach der Frage nach unserer Herkunft kundtut, daß er als Soldat in Deutschland stationiert war. Sprachkenntnisse hatte er allerdings praktisch keine (mehr). Am interessantesten für uns war in diesem Teil die Kanuherstellung: Die Boote werden nämlich nicht mit Äxten oder ähnlichem Gerät innen ausgehöhlt, sondern mit aufgelegten brennenden Zweigen innen ausgebrannt. Herstellungsdauer für ein Boot ca. 4 Tage.

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Plimoth Plantation - Wampanoag Homesite, "Wetu" (Langhaus)

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Plimoth Plantation - Wampanoag Homesite, "Wetu" (Langhaus)

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Plimoth Plantation - Wampanoag Homesite, Einbaumherstellung

In einem Gebäude zwischen Indianer- und Siedlerdorf werden die verschiedenen Handwerksarten vorgeführt. Der Drechsler arbeitet wirklich manuell mit Fußantrieb und an einem Ast als Schwinggabel befestigtem Seil. Der Töpfer benutzt demgegenüber eine elektrische Drehscheibe. Ich konnte mir nur schwer verkneifen, ihn danach zu fragen, aus welcher Steckdose die Siedler den Strom herhatten.

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Plimoth Plantation - Drechsler

Schließlich kommt das nachgebildete Siedlerdorf - Pilgrim Village - mit Meeting Hall (wer den täglichen Gottesdienst versäumte wurde aufgespürt und zwangsvorgeführt; bei Wiederholungstätern konnte eine Art Verbannung ausgesprochen werden), vielen Siedlerhütten mit Einrichtung und dem ganzen Drumherum (Stadel, Gemüse- und Kräutergärten, Haustieren). Viele Führer bzw. Führerinnen (eigentlich fast nur Frauen) sind in historischen Kostümen zugange - vor allem in den Häusern - und erzählen über das beschwerliche Leben zur damaligen Zeit. In den Gärten hinter den Häusern werden die damaligen Nutzpflanzen erklärt - und ein paar Schafe und Ziegen sind auch zugange. Über einen Weg mit schönem Ausblick am Eel River entlang kommt man wieder zurück zum Parkplatz.

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Plimoth Plantation - Pilgrim Village, beim Meeting House

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Plimoth Plantation - Pilgrim Village, Hauptstraße

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Plimoth Plantation - Pilgrim Village, Homestead

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Plimoth Plantation - Pilgrim Village, Gärten

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Plimoth Plantation - Pilgrim Village, Barn

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Plimoth Plantgation - Pilgrim Village, Messingpfanne

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Plimoth Plantation - Eel River

Beim Weiterweg bleiben wir zunächst wieder auf der 3A, bis wir über eine Holzbrücke (Powder Point Bridge) zu einem Strandabschnitt bei Duxbury fahren. Da der Weiterweg auf der Teerstrecke versperrt ist, die Umgehung als Sand-Trap beschildert ist und wir heute nichts mehr riskieren wollen, fahren wir wieder zurück, verpassen die Abzweigung zur 3A und fahren daher auf der Autobahn mit dichtem und teilweise drängelndem Verkehr bis Boston. Zum Schluß gab es auch noch mehr oder weniger lockere Staus.

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Duxbury - Powder Point Bridge

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I 93 vor Boston

In der Stadt verlotst uns unser Navi wieder einmal, zum Glück an einer leicht korrigierbaren Stelle, so daß wir doch recht schnell in unserem Hotel ankommen. Der arme Valet-Mensch nimmt unser gesamtes Gepäck entgegen und versorgt (hoffentlich) das Auto. Beim Check-in bekommen wir eine ganze Reihe von goodies für unsere Selected-Guest-Mitgliedschaft erklärt (WiFi, freie Getränke in der Früh usw).

Nach kurzer Erholungs- und Orientierungspause im Zimmer machen wir uns auf einen ersten kurzen Erkundungsgang auf. Die Pubs in der näheren Umgebung erscheinen alle ganz passabel und günstig. Wir wollen aber schauen, ob wir am Quincy Market im Umfeld der Faneuil Hall eine Pizza oder etwas ähnliches finden. 2001 hatten wir dort recht gut gegessen. Alles dort erscheint uns heute aber entweder unästhetisch oder teuer oder beides. So landen wir im Gebäude neben der Faneuil Hall in einem gehobenen Restaurant (McCormick & Schmicks) mit überforderter Bedienung (eine gute halbe Stunde nach Aufnahme der Bestellung kommt er wieder mal an unseren Tisch und erklärt uns, daß sie nur noch eine Flasche Lost Sailor im Hause haben) und gutem Essen. Marianne ist Steakmedaillons und ich einen Swordfish. Zum Abschluß gönnen wir uns noch einen Espresso, bevor wir durch die zunehmend frisch werdende Luft zurück zum Hotel laufen.

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Boston - Washington Street

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Boston - McCormick & Schmick's, Steak Medaillon

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Boston - McCormick & Schmick's, Swordfish

Marianne schaut sich die Debattennachlese zu den Senatswahlen an, währen ich die letzten beiden Tage aufarbeite.

89 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 31.01.2014, 20:43 Uhr
20. Tag Donnerstag 18.10.2012 Boston

Nicht zuletzt dank einer ziemlich lauten Baustelle unter dem Fenster schlafen wir etwas unausgewogen. Morgens zeichnet sich ein stahlender Tag ab.

Marianne macht sich an ihre Mailerei. Um 8:00 kommt der bestellte Orangensaft, Kaffee gibt es aus der Maschine im Zimmer, das Muffin ist vom gestrigen Einkauf. Uns genügt das vollauf.

Heute wollen wir den Freedom Path laufen, starten also vom Hotel aus zum Boston Common. Dort informieren wir uns zunächst über die verschiedenen Trolley Tours, entscheiden dann aber, angesichts des heutigen schönen Wetters zu laufen und erst morgen und übermorgen auf den Trolley zu gehen, um dann etwas weiter auszuholen.

So gehen wir zum Capitol, die Innenbesichtigung verschieben wir auf einen der nächsten Tage (letztlich wohl morgen, denn übermorgen ist es zu), folgen dem Freedom Path über die Park Street Church zum Granary Burying Ground, wo mindestens fünf Gruppen von Schülern und Touristen unterwegs sind. Dort wird auf vielerlei Tafeln etliches über die Begrabenen und vor allem über die Symbolik der Grabsteine erläutert.

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Boston – Capitol, unser Ziel für morgen

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Boston – Granary Burying Ground

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Boston – Granary Burying Ground, Grabstein mit fröhlichem Engel

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Boston – Granary Burying Ground, Grabstein mit mißmutigem Engel

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Boston – Granary Burying Groung, Grabstein mit Totentanzfiguren

Nach der King’s Chapel, wo wir kurz hineinschauen, steht der dort angrenzende Friedhof an. Wir machen einen kurzen Zwischenstop im Hotel, schauen ins Foyer der direkt gegenüber liegenden Old City Hall und gehen schließlich beim Old South Meeting House nur in den Shop.

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Boston – King's Chapel

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Boston – King's Chapel, "Abteiltüren"

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Boston – King's Chapel Burying Ground, "Der Tod und das Mädchen"

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Boston – King's Chapel Burying Ground, Grabstein mit Totenschädel

Auf dem Weiterweg kommen wir am Old State House vorbei, einen kurzen Blick werfen wir hinein, schauen in den Shop und bewundern die Wendeltreppe. Vor der Faneuil Hall ist eine unendlich lange Schlange, deren Zweck wir nicht herausbekommen. Insgesamt aber haben wir in der Stadt den Eindruck, wir seien in Venedig, was die Menge und Dichte der Touristengruppen angeht. Vor 11 Jahren waren wir ziemlich alleine an manchen Stellen unterwegs. Nach der Faneuil Hall kommen ein paar Sträßchen mit alten Wirtshäusern, Geschäften und Kanzleien.

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Boston – Old State House

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Boston – Old State House

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Boston – Green Dragon Tavern

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Boston – Swartz & Swartz

Die Interstate wird inzwischen von einem schönen Park abgedeckt - North End Park -, wo wir auf die andere Seite wechseln, eben in das North End alias Little Italy. Dort reihen sich die Restaurants aneinander und wir hören tatsächlich überwiegend italienisch. Wir schauen uns viele Speisekarten an und landen am North Square in einem etwas urigen Restaurant, das zwar keine Pizzen anbietet (worauf Marianne eigentlich aus war), aber Nudeln, die wirklich al dente zubereitet sind.

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Boston – North End, Espressomaschine im Caffe Vittoria

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Boston – North End, Seitengasse der Hanover Street

Anschließend suchen wir wieder den Faden zum Freedom Path. Ins Paul Revere House, wo der große Freiheitsheld der Revolution gegen die Engländer gewohnt hat, gehen wir hinein. Schon allein die Feststellung, daß sich das ein ganzes Stück nach hinten erstreckt, ist den Besuch wert. Die Ausstattung im Haus ist durchaus gehoben bürgerlich. Wir kommen anschließend erneut am North Square vorbei. Die dortige italienische Kirche ist die einzige offene Kirche abgesehen von den großen Sehenswürdigkeiten – die anderen waren alle zu.

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Boston – Paul Revere House

An St. Stephens Church (wie gesagt: zu) geht es vorbei zur Old North Church. Die ist als wichtigere Sehenswürdigkeit offen. Wir mogeln uns zu einer Innenbesichtigung an einer langen Schlange vorbei. Und dann kommt mal wieder .... ein weiterer Friedhof - Copps Hill Burying Ground. Wir mögen diese alten Friedhöfe, wo die Gräber über Jahrhunderte hinweg aufrechterhalten werden. Gegenüber befindet sich Hull Street 44, das "Skinny House" mit einer Breite (innen) von 2,56 - 2,80 Metern.

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Boston – Paul Revere Mall mit Old North Church

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Boston – Old North Church

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Boston – Copps Hill Burying Ground

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Boston – Copps Hill Burying Ground

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Boston – Skinny House

Wir überqueren die Charlestown Bridge – nunmehr sind keine Touristengruppen mehr unterwegs. Im City Square Park machen wir eine kurze Pause, bevor wir über das Training Field (nicht sportlich, sondern militärisch gemeint) zum Bunker Hill Monument aufsteigen. Für einen Aufstieg sind wir zu geschafft, denn es gibt keinen Aufzug – „just climbing“. Da fahren wir doch lieber zum Skywalk.

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Boston – Winthrop Street

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Boston – Bunker Hill Monument

Der Weg dorthin ist aber mit einiger Mühe verbunden. Zunächst gehen wir die High Street zu weit, um direkt zur T-Station zu kommen. Wir finden sie dann aber mit Hilfe der Auskunft des Besitzers in einem Schusterladen (sein Englisch war noch schlechter als meines) doch. Die Bedienung des Fahrkartenautomaten ist ähnlich kompliziert wie in München – allerdings steht eine hilfreiche Kraft zur Verfügung, die einen durch die einzelnen Schritte leitet.

Dann fahren wir nach etlicher Wartezeit mit der Orange Line eine Station, um in die Green Line E umzusteigen, die uns bis zum Prudential bringt. Dort finden wir auf dem Umweg über das Sheraton zum Prudential Tower, wo wir in den 50. Stock fahren. Dort genießen wir einen phänomenalen Blick auf die Stadt in der Nachmittagssonne. Zunächst halten wir uns in der Nordwestecke auf, weil hier gleich für eine Veranstaltung geschlossen wird (eigentlich hätte das schon vor einer Stunde geschehen sollen – da haben wir Glück gehabt, daß der Zeitplan von Veranstaltungen auch hier nicht immer perfekt eingehalten wird). Dann genießen wir auch noch den Rest.

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Boston – Prudential Tower, Charles River

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Boston – Prudential Tower, Umgebung der Commonwealth Ave

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Boston – Prudential Tower, Blick auf Dachgärten

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3666_Boston_Prudential_Tower_Blick_auf_Trinity_Church_Forum.jpg)
Boston – Prudential Tower, Trinity Church

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Boston – Prudential Tower, Financial District, Boston Common und ganz klein das Capitol

Den Rückweg verzögern wir allerdings noch ein wenig: im 52. Stock gibt es eine große Bar und ein Restaurant, wo wir uns auf einen Drink hinbegeben. Zuerst werden wir in eine tote Ecke gesetzt, wohl weil wir einen Tisch wollten und nicht an die Bar. Eine freundliche Bedienung setzt uns aber um und bringt uns zwei hervorragende Cocktails.

So gestärkt verzichten wir auf die Öffis und machen uns zu Fuß auf den Rückweg: ein kurzes Stück Boylston Street, ein weiteres kurzes Stück die Nobeleinkaufsmeile Newbury Street und anschließend die Nobelwohnmeile Commonwealth Street. Durch den Public Garden und den Boston Common kehren wir zum Hotel zurück. Im Pub des Hotels mit dem schönen Namen "Last Hurrah" essen wir einen Cesar’s bzw. Waldorf Salat mit je einem Sam Adams und ziehen uns danach aufs Zimmer zurück.

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Boston – Public Garden, George Washington

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Boston – Public Garden

0 Meilen gefahren – etliche gelaufen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: Danielboy1984 am 31.01.2014, 21:18 Uhr
Da sind ja einige schöne Bilder dabei  :) Werde im Juni mit meinem Bruder zusammen auch für 4 Tage in der Stadt sein und ich hoffe, das wir dann auch so schönes Wetter haben  :wink: Da wächst auf jeden Fall die Vorfreude bei den Bildern  :D
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: Redsox am 01.02.2014, 09:48 Uhr
Da habt ihr ja für den Freedom Trail schönstes Wetter gehabt. Sehr schöne Bilder. Und wenn ich den Ausblick vom Prudential Center sehe, dann müssen wir da doch mal hinauf.

Vom Charlestown Navy Yard aus, wo die USS Constitution liegt, gibt es eine Fähre zurück zum Aquarium. Wenn man eine Charlie Card hat (Fahrkarte für mehrere Tage) muss man auch nicht extra bezahlen und spart sich dann den langen Weg zur nächsten T Station.
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 01.02.2014, 21:35 Uhr
Da habt ihr ja für den Freedom Trail schönstes Wetter gehabt.
ja - endlich mal. War aber leider wieder einmal eine Eintagsfliege:

21. Tag Freitag 19.10.2012 Boston

Wir schlafen ganz gut; der Baustellenlärm ist gegenüber gestern ziemlich reduziert. Draußen schaut es zwar trübe, aber mit einer dünnen hochgelegenen Wolkenschicht trocken aus.

Das Frühstück bereiten wir uns wieder im Zimmer. Der Kaffee kommt aus der Maschine, der Orangensaft frisch vom Selected Guest Service. Vom vorgestrigen Einkauf haben wir noch eine Schokoladenschnitte, aus unseren Vorräten Banane und Käse. Alles zusammen ausreichend für uns.

Wir starten in Richtung Kapitol und fragen uns bei der Sicherheitskontrolle nach der Führung durch, die ab 10:00 im Second Floor beginnen sollen. Dort sagt man uns, daß die Führung um 10:00 sehr voll sei mit Schulklassen, wir aber gerne self-guided durch das Haus gehen dürfen.

Davon machen wir gerne Gebrauch. Wir schauen uns in der Vorhalle um und besuchen die Rotunde mit den Dia-Reproduktionen historischer Flaggen. Beide haben ganz beachtliche Glasdecken. Der Weg die große Treppe hinauf in den Third Floor ist durch eine Veranstaltung von Immigration-Aktivisten versperrt. Es handelt sich um eine Gruppe von 20 – 30 Leuten, von denen offenbar jeder ein langatmiges Statement abgibt.

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Boston – Capitol, Nurse Hall, Glasdecke

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Boston – Capitol, Hall of Flags, Glasdecke

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Boston – Capitol, Hall of Flags, Sternenbanner von Apremont 1918 (Kriegsschauplatz im WW I)

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Boston – Capitol, Hall of Flags, Sternenbanner von 1781

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Boston – Capitol, Hall of Flags, Regimentsfahne

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Boston – Capitol, heldentümelndes Wandbild im Blut-und-Boden-Stil

So suchen wir uns einen Elevator und kommen auf diesem Wege in den Genuß, sowohl den Plenarsaal des Abgeordnetenhauses als auch des Senats besichtigen zu können. Außerdem können wir noch das Büro der Senatspräsidentin und den Lesesaal des Senats besuchen. Insgesamt kann man sich relativ frei und ungehindert bewegen.

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Boston – Capitol, Treppenhaus

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Boston – Capitol, House of Representatives

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Boston – Capitol, Büro der Senatspräsidentin

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Boston – Capitol, Senate Chamber

Anschließend gehen wir zum Visitor Center und kaufen die gestern in Aussicht genommenen Trolley-Tickets. Wir müssen wieder rauf zum Kapitol, wo wir ziemlich lange warten müssen, bis unser Trolley kommt. Wir fahren bis zur Umsteigestation, wo wir in den Trolley nach Cambridge wechseln. Im Umgriff des MIT gefällt uns der Ort überhaupt nicht, je mehr wir uns Harvard nähern, desto ansprechender wird aber die Umgebung.

Im Zentrum von Cambridge steigen wir aus und lassen uns gleich zu einer historischen Führung überreden. Der Ticketverkäufer ist offenbar ganz überrascht, daß er etwas los wird – die letzte Tour sei ausgefallen. Auch wir sind ganz alleine mit der Führerin, die uns sehr engagiert die Historie von Cambridge und der Harvard University schildert. Die ersten Siedler hatten offenbar etwas Mühe, ihre Gefolgschaft am Ort zu halten. Der Namensgeber Harvard hat für die Universität nicht viel getan, außer daß er etwas Geld und ein paar Bücher hinterlassen hat. Heute handelt es sich um die wohl reichste Universität der Welt mit gigantischen Semestergebühren – aber auch umfangreichen Stipendien.

Anfang des 20. Jahrhunderts muß ein ziemliches Wohlleben geherrscht haben, bis wieder das obligatorische Wohnen in „Dorms“ eingeführt wurde. Wir erfahren außerdem Episoden aus dem Pressewesen der Stadt, daß der erste Examensjahrgang für Frauen im Jahr 1999 stattfand, daß die Universität der Bewegung von Martin Luther King offenbar ziemlich distanziert gegenüberstand (er mußte zum Vietnamkonflikt in einer kleinen Kirche außerhalb des Campus sprechen), über aus Rußland im Rahmen der Revolution herübergekommene Kirchenglocken und die vergeblichen Versuche, sie auf westliche Tonleitern zu stimmen, und vieles mehr. Die Führung dauerte 90 Minuten und war überaus unterhaltsam.

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Cambridge – John Hicks House

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Cambridge – Harvard University, Lowell House

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Cambridge – The Harvard Lampoon, Sitz einer kritischen Zeitung

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Cambridge – Harvard University, Wohnheim

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Cambridge – Harvard University, Massachusetts Hall

Die von der Führerin angepriesene Pizzeria Otto’s haben wir allerdings verschmäht, das war ein besserer Stehimbiß. Statt dessen sind wir auf gut Glück eine Ecke weiter zu Berlucci’s geraten, wo es zwei dünne Pizzen für 15 USD gab – eine sehr essigscharf belegt und eine mit Kartoffeln. Dazu je ein Glas Wein und anschließend einen Espresso.

Während der Führung hat es schon immer wieder kurz geschauert. Auch während wir mit dem Trolley zur Umsteigestelle fahren, ist es zunehmend feucht. Während wir auf den Haupttrolley warten, wird es richtig naß. Zum Glück könnnen wir uns ein wenig unterstellen. Wir kommen mit einem schottisch-englischen Paar ins Gespräch, das in Australien lebt und schon seit über sechs Wochen unterwegs ist. Wir lästern, daß wir so lange mit dem Bus fahren, bis es nicht mehr regnet.

Der Fahrer des endlich kommenden Trolley nervt uns ein wenig mit seinen Erzählungen, so daß wir beschließen, auf die komplette Runde zu verzichten, zumal uns davon einige Bereiche nicht wirklich zu interessieren scheinen. Wir steigen als bei Prudential aus, nachdem es auch nur noch ganz vereinzelt tröpfelt. Auch unsere vorherigen Gesprächspartner sind dabei und wir knüpfen an das „Fahren, bis es nicht mehr regnet“ an.

Wir gehen durch die Mall vom Prudential Center, dann durch die Boylston Street an der Bibliothek vorbei, in die Old South Church und schauen uns auf dem Farmers Market um. Die Trinity Church ist leider – wohl wegen einer Hochzeit – geschlossen. Aber da waren wir ja schon 2001.

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Boston – Old South Church, Kuppel

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Boston – Library

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Boston – Trinity Church und Copley Square Market

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Boston – Trinity Church, Abendmahlfries

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Boston – Copley Square Market

Über die Newsbury Street mit ihren Läden – den nächsten Schauer überstehen wir in Banana Republic – gehen wir zurück ins Hotel. Hunger haben wir noch gar keinen. Daher wird die Zeit zum Kofferpacken genutzt. Danach gehen wir in die Bar – diesmal in die andere. Marianne nimmt eine Zwiebelsuppe und ein Glas Wein, ich einen Shrimp-Cocktail und einen alkoholischen Cocktail. Danach kommt noch eine Creme Caramel und ein zweites (kleineres) Glas Wein sowie ein Bier hinzu. So spät wie heute sind wir noch nie in diesem Urlaub ins Bett gekommen.

0 Meilen
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 02.02.2014, 19:52 Uhr
22./23. Tag Samstag 20.10.2012 Boston – Logan Airport – München

Von dem nächtlichen Gewitter, von dem heute manche erzählen, haben wir nichts gehört. Dennoch waren wir relativ früh wach und konnten nurmehr schwer wieder einschlafen.

Heute haben wir ein paar Frühstücksteilchen (greek joghurt, Muffins) aufs Zimmer bestellt; den kostenfreien Orangensaft sowieso und Kaffee gab’s wie immer aus der Maschine. Kurz nach 09:00 ziehen wir los, zunächst zum Old South Meeting House, wo wir mit unseren Supertrolley Tickets freien Eintritt haben. Allerdings haben wir nicht ganz richtig aufgepaßt und stehen im Old State House mit großen Augen da, als man uns erklärt, daß wir mit unseren Eintrittskarten hier falsch seien. Ist aber kein Problem, denn das Meeting House ist nur wenige Minuten entfernt.

Dort sind wir exakt zur Öffnungszeit um 09:30 und somit auch noch relativ alleine. Das Gebäude ist innen als kleines Museum für allerlei Revolutionsgeschichten von der Unabhängigkeit von den Briten über das Recht zur freien Rede bis hin zu Kämpferinnen für die Geburtenkontrolle. Der Raum hat innen sehr schöne Proportionen und strahlt eine gewisse Ruhe aus. Außen ist das Gebäude eine Art Hybrid aus „klassischem“ schlichten Meeting House und repräsentativer Anglikanischer Kirche.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3808_Boston_Court_Street_Forum.jpg)
Boston – Court Street

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Boston – Old State House und Exchange Place

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Boston – Custom House

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Boston – Old Corner Bookstore

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Boston – Old South Meeting House

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Boston – "Abteil" im Old South Meeting House

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3819_Boston_Old_South_Meeting_House_Kanzel_Forum.jpg)
Boston – Old South Meeting House

Nach ein paar kleinen Einkäufen im Shop gehen wir ein wenig im Zickzack über das Custom House zur Waterfront, wo wir einen Trolley zur Fahrt auf die andere Seite des Charles River besteigen. Dort nämlich wollen wir um 11:00 (Abfahrt stündlich) mit dem „Superduck“ eine Hafenrundfahrt machen. Die ist zwar nicht so spektakulär wie die Fahrten mit den alten ausgemusterten Militärfahrzeugen, die auch mitten durch die Stadt gehen – dafür aber in unserem Ticket inbegriffen.

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Boston – One Liberty Square

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3838_Boston_Custom_House_Forum.jpg)
Boston – Custom House

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Boston – Merkur (Gott der Händler und Diebe) und Neptun am Board of Trade Building

Wir sind ganz ordentlich in der Zeit – aber die Veranstalter nicht. Es geht schon erst mal mit fast 10 Minuten Verspätung los, dann fährt der Wasserbus aber nur einmal um das Wartehäuschen herum, weil offenbar nochmal ein Trolley ankommt, um auch dessen Passagiere noch aufzunehmen. Wir haben irgendwie den Eindruck, daß die erst fahren wollen, wenn die Kiste voll ist, denn auch noch ein paar Laufkunden werden eingefangen. Als es dann endlich losgeht, ist erneutes Warten angesagt – denn nunmehr ist die Rampe blockiert, weil ein Motorboot auf einen Hänger gezogen werden muß.

Die Fahrt selbst geht wie schon angedeutet in erster Linie durch Hafenbereiche, bringt aber auch schöne Ansichten auf die Silhouette von Boston mit sich. Nach etwa 45 Minuten sind wir wieder an Land und hoffen, daß der nächste kommende Trolley genug Platz für alle hat, die da nun warten. Die Angestellte des Tourenanbieters tröstet gleich prophylaktisch, daß ja gleich danach wieder einer kommen werde – nach unseren bisherigen Erfahrungen eine nur wenig glaubwürdige Aussage.

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Boston – Tobin Memorial Bridge

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Boston – Skyline

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Boston – Constitution vor Bunker Hill

Aber es geht gut und wir fahren mit bis zum Kapitol. Dort steigen wir aus und gehen den African Heritage Trail, der kreuz und quer durch Beacon Hill verläuft. Da wir mangels Führer nur teilweise die diesem Trail zugeordneten Häuser in ihrer Bedeutung identifizieren können und zudem nicht alle bekannten Straßen tangiert werden, bauen wir ein paar zusätzliche Schleifen ein, natürlich auch über die berühmte Kopfstein-gepflasterte Acorn Street.

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Boston – Beacon Hill, George Middleton House

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Boston – Beacon Hill, Pinckney Street

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Boston – Beacon Hill, Pinckney Street

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3890_Boston_Beacon_Hill_Acorn_Street_Forum.jpg)
Boston – Beacon Hill, Acorn Street

An der Charles Street entdecken wir neben der Kirche ein Kaffee – Cafe Vanilla, das ein paar Plätze im Freien hat – leider sind aber alle besetzt. So blockiert Marianne einen kleinen Tisch im Innern, während ich mich schon einmal in die Schlange stelle. Unser heutiges Mittagessen besteht aus je einem Schoko-Rasberry-Teilchen, einem Mandelcroissant und einem Cafe Americano.

Dann gehen wir wieder weiter durch die Straßen in Beacon Hill, entdecken dabei ein paar putzige alte Läden, und wieder zurück zum Kapitol. Bevor wir uns wieder ins Hotel begeben, genießen wir noch ein wenig die ausnahmsweise scheinende Sonne auf einem Bänkchen den Boston Common.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3892_DxO_raw_Boston_Beacon_Hill_Chrysler_Oldtimer_Forum.jpg)
Alter Chrysler in Beacon Hill

 (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3929_Boston_Beacon_Hill_Plumbing_Myrtle_Street_Forum.jpg)
Boston – Beacon Hill Plumbing

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3930_DxO_Boston_Beacon_Hill_Market_Myrtle_Street_Forum.jpg)
Boston – Beacon Hill Market

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3934_Boston_Beacon_Hill_Gullydeckel_Forum.jpg)
Boston – Beacon Hill, Don't Dump (Gullydeckel)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3911_Boston_Beacon_Hill_Laub_auf_Auto_Forum.jpg)
Vorgeschmack auf München :wink:

Kurz nach 15:00 sind wir wieder im Hotel und machen uns kleidungsmäßig flugfertig. Der Bellman wird bestellt, um unser Gepäck zu holen und der Valet Service für das Auto angerufen. Inzwischen gehe ich runter und erledige den Checkout, da ja unser heutiges Frühstück noch nicht auf der morgendlichen Rechnung stand. Außerdem kostet das Verlängern des Valet über 12.00 hinaus 12 USD (die aber trotz meiner Erwähnung nicht berechnet werden). Als nach gut 20 Minuten immer noch keiner erschienen ist, um das Gepäck zu holen, schnappen wir unsere Siebensachen und fahren selbst damit hinunter. Das Auto steht natürlich schon längst da.

Die Fahrt zum Flughafen ist unaufgeregt und kurz. Die Autoabgabe ist wie immer schnell erledigt. Ich mache den Angestellten noch darauf aufmerksam, daß wir Fuel Option hatten und das Auto getauscht werden mußte und ich nicht weiß, wie das abrechnungstechnisch funktioniert. Er meinte nur, es bleibe bei den ursprünglich berechneten 63,70 USD für die erste Füllung des Hyundai.

Im Terminal sehen wir mit Schrecken, daß jetzt schon feststeht, daß unser Flug eine Stunde Verspätung haben wird – als ob er nicht ohnehin spät genug abgehen würde. Immerhin ist bei der Swiss der First Class Schalter schon besetzt – alle anderen sind noch leer. Wir fragen, ob wir schon einchecken dürfen – wir dürfen. Die Frage, ob wir denn eine Chance auf den Anschlußflug in Zürich hätten, wird verneint. Mit viel hin und her lassen wir uns daher auf einen späteren Flug umbuchen. Da der Gesamteffekt bei rund einer Stunde liegt, ist das nicht gar so schlimm.

Wir lassen uns in der Star Alliance Business Lounge nieder, wo es eine nicht allzu üppige Verköstigung gibt. Ich rechne unsere Einkäufe durch und verteile sie so, daß einer von uns beiden noch innerhalb der Zollfreigrenze liegt. Für den anderen kommt ein Plus von ca. 50 EUR raus – das wird ja noch zu verkraften sein. Ansonsten verdubeln wir die Zeit mit Mails und Fotos sichten und mit halbwegs aktuellen Zeitungen.

Das Boarding beginnt mit weiteren gut zehn Minuten Verspätung, was sich auf die Abflugzeit im Ergebnis mit weiteren ca. 20 Minuten auswirkt. Nicht allzu lange nach dem Start wird das Essen serviert. Der Salat als Vorspeise, das Hauptgericht und der Käse werden alles auf einem Teller serviert. Marianne nimmt als Hauptspeise ein – sehr gut zubereitetes – grillirertes Rindsfilet, ich Crevetten. Dazu trinken wir bei Swiss natürlich Schweizer Weine, also einen Pinot Noir bzw. einen Chasselas (auf gut deutsch Gutedel). Marianne verzichtet auf den Nachtisch, ich nicht – Limoncello Mousse und ein Glas Portwein dazu.

Wir schlafen gut, aber halt viel zu kurz. Das relativ karge Frühstück (ein Croissant und ein Joghurt) gibt es schon fast gegen Mittag kurz vor der Landung, Fast eine Stunde haben wir hereingeholt; dennoch hätten wir den ursprünglichen Anschlußflug nicht mehr bekommen. Da wir aus Nicht-Schengen kommen, müssen wir nämlich nochmals durch die Sicherheit. Hier genügt es nicht, das Notebook in der Schutzhülle extra durchlaufen zu lassen, es muß auch noch aus der Hülle raus. Auch die übrige Technik wird noch aus den Rucksackfächern heausgepfriemelt und ein zweites Mal hindurchgeschickt.

Der Weiterflug nach München wird mit einer kleinen Bombardier durchgeführt, die natürlich hier wie dort auf dem Vorfeld abgefertigt wird – in München wenigstens direkt hinter dem Terminal 2, da stand ich noch nie. Das Gepäck kommt in kürzester Zeit, unsere Teile auch gleich zu Beginn. Der Zöllner ist freundlich, möchte sich und uns wegen des geringen Überschreitungsbetrags keine Arbeit machen und läßt uns mit ein paar netten Worten weitergehen.

Das Auto steht noch dort, wo wir es zurückgelassen hatten. Wir finden es auch ohne weiteres, weil der Platz optimal direkt neben dem Ausgang gelegen war. Das Gepäck geht mit Mühe und unter Zuhilfenahme der Rücksitze rein. Die Heimfahrt verläuft flüssig und zügig. Nach einer Akklimatisierungspause wackeln wir wie nach jedem Rückflug zu „unserem“ Italiener und lassen es uns dort gut gehen.

4 Meilen/40 Kilometer

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3919_DxO_raw_Boston_Beacon_Hill_South_Russell_Street_Forum.jpg)
Abschied von Fall Foliage (Boston – Beacon Hill, South Russell Street)
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: sil1969 am 03.02.2014, 16:42 Uhr
Ist Beacon Hill ein Stadtteil von Boston? Gefällt mir sehr gut.
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 03.02.2014, 17:27 Uhr
Ist Beacon Hill ein Stadtteil von Boston?
Beacon Hill ist ein traumhaft schönes (und teures ...) Stadtviertel von Boston - näheres bei Wikipedia :arrow: hier auf deutsch (http://de.wikipedia.org/wiki/Beacon_Hill_(Boston)) oder etwas ausführlicher :arrow: hier auf englisch (http://en.wikipedia.org/wiki/Beacon_Hill,_Boston)
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 04.02.2014, 22:47 Uhr
Hallo,

Fazit und Statistiken folgen - aber erst morgen oder übermorgen.
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: Saguaro am 05.02.2014, 09:02 Uhr
Auch wenn das Fazit noch folgt, sage ich schon einmal :dankeschoen: für deinen Reisebericht, den ich bisher nur still  :oops: verfolgt habe.

Die Ecke kannte ich bisher noch gar nicht und die Herbstlaubfärbung war das Sahnehäubchen :applaus:. Ich habe euch gerne (vor allem in der Business Class :zwinker: ) begleitet.

LG,

Ilona
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 05.02.2014, 11:40 Uhr
Hallo,
um noch einmal auf die etwa zur Halbzeit aufgekommene Frage von thomashh zurückzukommen, was den Zeitpunkt der Fall Foliage angeht - da hatten wir richtig Massel gehabt und uns quasi an den High- bzw. Peaksituationen entlanggehangelt. Ich habe einmal die Foliage Reports des Foliage Network für unsere Reisezeit herausgesucht und unten angehängt. Da sieht man das sehr schön.

Stand 03.10.2012: wir waren mitten in den White Mountains - das ist die Ecke in NH, wo gerade der Peak beginnt

Stand 06.10.2012: wir waren in den Adirondacks - totaler Peak

Stand 10.10.2012: wir waren in Glen, am Folgetag in Ithaka - zwischen High und Peak; ebenso der Letchworth State Park, wo wir am Vortag waren; in den Adirondacks beginnt schon Past

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Foliage_20121003_10k.jpg)

Stand 13.10.2012: wir waren am Mohawk Trail - laut Karte Peak (nach unserem Eindruck eher schon Past); Catskills schon überwiegend Past

Stand 17.10.2012: wir fahren von Cape Cod nach Boston, am Vortag Cape Cod - Moderate kurz vor High; die Gebirgsregionen komplett Past mit Blattverlust High bis Nearly Complete

Stand 20.10.2012: wir sind in Boston - High

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Foliage_20121013_20k.jpg)

Besser kann man es eigentlich gar nicht treffen, was den Verlauf angeht. Die Route war zwar im Prinzip auch so geplant - ich hatte mir die Verläufe der Jahre zuvor angeschaut. Aber es hätte genausogut passieren können, daß wir die gesamte Strecke zu früh dran sind oder auch hinter den Farben herhecheln. Leider hat halt das Wetter nur sehr begrenzt mitgespielt.

Die Grafiken sind alle Copyright The Foliage Network
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 06.02.2014, 20:05 Uhr
Epilog

Auch zu dieser Tour wieder eine Nachlese:

Was ist aus der geplanten Tour geworden?

Wir haben trotz des sehr wechselhaften Wetters  :| die Tour nahezu vollständig wie geplant verwirklichen können, wenn man mal von kleineren Umstellungen in den Tagesabläufen absieht; allerdings sind einige geplante Wanderausflüge dem Wetter zum Opfer gefallen.

Eine gesonderte Karte zur realisierten Route habe ich daher nicht erstellt.

Was haben wir bereut? – im Ergebnis nichts, die Region bietet außerordentlich viele Sehenswürdigkeiten, wobei allerdings unsere Aufnahmekapazität an Wasserfällen stark strapaziert wurde - da würden wir vielleicht den einen oder anderen künftig auslassen. Die Reisezeit war theoretisch ideal, weil wir um den Peak der Fall Foliage herum unterwegs waren (s.o.), teilweise etwas zu früh, am Kancamagus Hwy und im Letchworth State Park mitten drin, teilweise (Mohawk Trail) allerdings subjektiv empfunden schon danach - auf die drei Wochen verteilt eigentlich insgesamt ideal. Praktisch war allerdings die Witterung bei vielen Teilabschnitten alles andere als ideal und halt nicht nur zu naß, sondern auch zu kalt. Nach insgesamt drei Reisen im Herbst in diese Region (2001 z.T. ähnliche Tour, siehe Routenvorschläge (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=11210.0); 2010 Quebec/Ontario, siehe Reiseberichte (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=53185.0)) mit ähnlichen Witterungsverhältnissen wird es mich nicht mehr so schnell dahin ziehen.

Der Reiseverlauf war einigermaßen entspannt und locker und hätte ohne die uns begleitenden Probleme von zuhause auch streßfrei sein können.

GPS und SPOT kamen im Hinblick auf den weitestgehenden Aufenthalt in Zivilisationsnähe und auf markierten Wegen nicht zum Einsatz.

Notebook ist unverzichtbar – Bilder abspeichern, Internet, Restaurants suchen und reservieren usw.

SUV war diesmal vorwiegend wegen der erhöhten Sitzposition und des Kofferraumvolumens angenehm, Geländeeinsätze kamen nicht vor. Der Santa Fe war eigentlich groß genug, hatte allerdings trotz Allrad sehr eigentümliche Fahreigenschaften auf nasser Fahrbahn (durchdrehende Vorderräder und Versetzen beim Anfahren auf nasem glatten Teer bei leichter Steigung – wie unausgereifte Fronttriebler in den 80ern) Dafür war er sehr sparsam. Der Traverse ist ein Riesengerät, angenehm zu fahren aber auch ziemlich durstig.

Navi ist für uns nach wie vor eine massive Erleichterung unterwegs, auch wenn es sich  nicht wirklich überfall auskennt. Die Programmierung zuhause mit den ganzen Waypoints ist zwar etwas mühsam, das liegt aber wohl auch am Typ. Ein wenig Gefühl für Himmelsrichtungen und morgendliches Kartenlesen kann aber in keinem Fall schaden.

Nach wie vor bleibe ich Vorbucher. Die Hotels, die wir im Internet gefunden hatten, haben eigentlich alle unsere Erwartungen erfüllt bis übertroffen. Ob wir das mit abendlicher Sucherei so geschafft hätten, wage ich zu bezweifeln.

Absolute Highlights: Kancamagus Hwy (trotz Wetters und Wiederholung), Letchworth State Park, Boston

Absolut verzichtbare Ecken: war keine dabei; wir haben uns nirgends über ein Ziel oder einen Aufenthaltsort geärgert – bei den Wasserfällen hätte man vielleicht ein wenig reduzieren können.

Auch hier wieder ein paar Statistiken:

Fahrtstrecken:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Meilen~0.jpg)

Die Strecken sind einschließlich aller Umwege und Einkaufsfahrten zum Supermarkt etc vom Kilometerzähler jeden Abend abgelesen. Das Maximum lag mit 165 mi und damit deutlich unter dem Durchschnitt in Südwest-Urlauben. Die kleinteilige und gebirgige Region macht sich da schon sehr bemerkbar.

Benzinverbrauch:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Verbrauch~1.jpg)

Mit ca. 12,4 l/100 km im "Normalbetrieb" (der erste Wert läßt auf die Übernahme eines nicht randvoll getankten Fahrzeugs schließen) lag der Verbrauch des Traverse exakt beim gleichen Wert wie beim letzten Traverse im Südwesten und damit im oberen Bereich unserer bisherigen Erfahrungen. Der Santa Fe war demgegenüber relativ sparsam, wobei der zweite Wert mit Vorsicht zu genießen ist, weil der Restbestand im Tank aus der Bordcomputer-Anzeige rückgerechnet wurde.

Quartiere:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Hotels~2.jpg)

So teuer haben wir in der Summe noch nie übernachtet. Ich sehe mich zum einen in meinem Vorurteil bestärkt, daß der Nordosten bei vergleichbarem Komfort deutlich teurer kommt als der Südwesten. Außerdem bin ich auch diesmal bei der Vorbucherei zunehmend der Versuchung erlegen bin, die man sonst beim Metzger erlebt: "Darf's a bisserl mehr sein?" :lol:
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: McC am 06.02.2014, 20:29 Uhr
Bist Du vielleicht in der Buchhaltung tätig?  :wink:

Da hättest 2013 deine Tour machen sollen... es war der wärmste und trockenste Herbst seit zig Jahren in MA, ME u. NE.

Apropos Hotelkosten.... ich habe für meine kommende SW-Tour die Hotelkosten durchkalkuliert. Es wird nur minimal billiger im Vgl zur Ostküste, wo ich im Schnitt 280 USD pro Ü ausgegeben habe.
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: U2LS am 06.02.2014, 20:42 Uhr
Hallo mrh400 (hast du eigentlich auch einen bürgerlichen Namen?  :wink:)

ich habe deinen ausführlichen Bericht mit großem Interesse verfolgt und einige Anregungen aufgenommen: riesen Dank dafür!!!

Was mir von deinem Bericht hängenbleibt: es war eine Gourmetreise garniert mit reichlich liquid sunshine. Drück mir bitte die Daumen, dass die Sonne in diesem Herbst öfters vom Himmel lacht!

Danke noch mal und viele Grüße
Lothar

(http://www.ushighlights.com/usrtickers/67D87DE59BBDCBEEFC2374D5CB96E575.jpg)

(http://www.ushighlights.com/usrtickers/98612F28C2E71ACDDD0C5F9CC276C1EA.jpg)
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: SEA2009 am 07.02.2014, 08:22 Uhr
Danke für den schönen Bericht und wie immer für die vielen Details gerade auch im Epilog, die bei eigener Planung helfen. Schlussendlich habe ich aber für mich vor allem nass und kalt rausgelesen und damit bleibt eine ähnliche Tour bis auf weiteres im Mittelfeld der Wunschliste. Wenn ich fragen darf: Was steht auf eurer Wunschliste als nächstes? Bin nämlich immer gerne dabei, wenn du berichtest, und von daher neugierig.
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: NähkreisSteffi am 07.02.2014, 09:14 Uhr
Auch von mir vielen Dank für Deinen Bericht und die tollen Bilder.

Viele Grüße

Steffi

 :dankeschoen:
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: sil1969 am 09.02.2014, 13:40 Uhr
Danke fürs Mitnehmen. Mir hat's Spaß gemacht!  :D
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: mrh400 am 10.02.2014, 09:45 Uhr
Hallo,

allen nochmal vielen Dank fürs Mitfahren.

Bist Du vielleicht in der Buchhaltung tätig?  :wink:
nicht wirklich - aber ich bin halt ein Zahlenmensch, der alles mißt, wiegt, zählt ...., macht mir einfach Spaß  :wink: :lol:

Hallo mrh400 (hast du eigentlich auch einen bürgerlichen Namen?  :wink:)
ja :lol:

einer meiner Vornamen geistert auch ab und zu im Forum hier herum

Wenn ich fragen darf: Was steht auf eurer Wunschliste als nächstes?
Zunächst mal Armenien. Wenn's klappt, vielleicht im Herbst auch nochmal Südwesten (noch nicht konkret geplant).
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: usa2008 am 10.02.2014, 17:19 Uhr

Vielen Dank für den interessanten Bericht. Bei dir finde ich immer noch Dinge, die wir übersehen haben und die mich irgendwann zum Wiederholungstäter machen
könnten.

Zitat
Außerdem bin ich auch diesmal bei der Vorbucherei zunehmend der Versuchung erlegen bin, die man sonst beim Metzger erlebt: "Darf's a bisserl mehr sein?"

Kommt mir irgendwie bekannt vor: wenn schon Savannah, dann auch ein Hotel am Fluss und in Atlanta direkt downtown ist auch praktischer
und in Charleston in der Church Street, dann kann man abends auch nochmal ein bisschen bummeln .....  :lol:

Schade, dass es mit dem Wetter nicht so geklappt hat. Da hab´ ich bei meiner bisher einzigen Reise im Nordosten ja richtig Glück gehabt,
Peak und Sonnenschein, kühl war´s allerdings morgens und abends auch, ist wohl normal im Oktober.

Gaby


Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: lonewolf81 am 10.02.2014, 22:56 Uhr
Vielen Dank für den schönen Bericht und das Wetter schreckt uns nicht ab. Hoffe, der Bericht hilft uns dann in ein paar Jahren wieder mal. :)
Titel: Re: Fall Foliage 2012
Beitrag von: thomashh am 15.02.2014, 13:23 Uhr
Hallo,
so, hatte endlich Zeit deinen Reisebericht zu Ende zu lesen.
Sehr abwechslungsreich was Landschaft und "Kultur" angeht. Hat mir sehr gut gefallen, besonders natürlich die Foliage. Ich würde wohl noch mehr Tage in den Bergen verbringen und ein bisschen wandern.

Ich habe auch deinen Kanada Bericht gelesen, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.

Bei mir soll es ja nächstes Jahr (2015) eine Foliage Tour geben. Weiß aber noch nicht USA oder Kanada.

USA wäre wohl am Besten die ersten 2 Oktoberwochen, was deine Grafiken wohl bestätigen.
 Kanada wohl besser eine Woche vorher, Ende September. Aber ich habe viele Anregungen von dir bekommen und ich habe ja noch lange Zeit zu überlegen.

Also nochmals vielen Dank für diesen tollen Reisebericht und ich freue mich auf deinen Nächsten !

LG