3. Juli 2010....ihr wisst noch.....4.30 Uhr.....*klingelklingelklingel* Unerbittlich schrillt der Handywecker und wirddabei auch noch immer lauter. Ok, wir wollen heute ja mit dem Flieger nach Amerika. Wir quälen uns aus dem Bett (es war wirklich ein sehr bequemes Bett), duschen mit Blick aufs Schlafzimmer (jaaaa, da gab es eine Milchglaswand zwischen Bett und Dusche, aber keine Fotos
) ziehen uns an, schnappen unsere Koffer, die Fototasche, den Dokumentenrucksack und checken aus.
Noch etwas im Halbschlaf trippeln wir 5.20 Uhr zum Check-In. Um diese Uhrzeit müssen wir nicht gross anstehen und so wird unser Gepäck bis Dallas eingecheckt. Boardkarten habe ich gestern schon beim Online-Check-In ausgedruckt.
Erstmal durch den ganzen Sicherheitskram ist unsere Devise....danach können wir dann immernoch was Kleines frühstücken.
An der Sicherheitsschleuse tut sich aber noch nichts....wir sind wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen mit unserer Pünktlichkeit. Das Sicherheitspersonal trinkt im Stehen noch gemütlich Kaffee, hält eine Teambesprechung und irgendwann geht es dann doch noch los. Conny will im Stehen vorsorglich schon mal das Mini-Notebook auspacken und schwupps....es entgleitet seinen Händen und fällt wie in Zeitlupe vor uns auf den Boden. *ähmja, wenn das nun mal kein Omen für die anstehende Reise ist*
Äusserlich scheint das Netbook den Sturz überstanden zu haben, immerhin steckte es noch in der Reisehülle.
Der Mann vom Sicherheitsdienst scheint noch nie soooo viel Kabel in einem Rucksack gesehen zu haben, denn nach dem Scan darf Conny seinen kompletten "Technikrucksack" auspacken und gerne auch wieder einräumen. Ok, da war aber auch wirklich viel drin....Ladekabel, Akkus, USB-Kabel, Festplatte, Videokamera, Fotoapparat, 2 zusätzliche Zooms und ein Converter für den Zigarettenanzünder mit Steckdose dran (falls ihr wisst, was ich meine). Nachdem der nette Herr von der Sicherheit alles nochmals in Augenschein genommen hat, wünscht er uns eine schöne Reise und meint verständnisvoll, dass eine schöne Reise auch festgehalten werden will. Nun war gerade noch Zeit für ein kleines Frühstück....und dann war auch schon das Boarding.
Der Flug nach Frankurt war unspektakulär, es gab etwas zu trinken und ganz viele Schokoladenfussbälle.
In Frankfurt angekommen eilen wir erstmal weiter, da ich der Meinung bin, wir würden hier nochmals strenger kontrolliert vor dem Flug nach Dallas. Aber als wir nach gefühlten x-Kilometern an Gate sind, war da ja nirgends mehr eine Kontrolle, Ok, es ist also alles halb so wild, wie es sich immer anhört. Die Schuhe musste nicht ausgezogen werden, abgetastet wurden wir nicht und und und.
Während wir am Gate auf unseren Flug warten, gibt das Personal der Lufthansa plötzlich durch, dass der Flug leicht überbucht sei und sie
nun Freiwillige suchen, die einen anderen Flug, über Washington, nehmen würden. Sie würden dafür 600 Euro bezahlen. Conny versteht die Welt nicht mehr…… nun kriegt man also Geld fürs Fliegen?
Der Flug nach Washington würde um 13.15 Uhr losfliegen und man wäre dann nach 19.00 (lokale Zeit) in Dallas. Aber ich mag nicht mehr warten, ich will endlich nach Amerika. Und ich will schon gar nicht mehr nochmals 3,5 Stunden am Flughafen verbringen.
Als das Boarding endlich beginnt, nehmen wir im Flugzeug unsere Plätze ein und harren der Dinge, die da
kommen…. Der Flieger legt auch kurz nach 10.35 Uhr vom Gate ab…..und dann geht erstmal nichts mehr. Nach 30 Minuten gibt der Pilot durch, dass sie in den vordersten Reihen ein ungewöhnliches Geräusch gehört hätten und dies von der elektronischen Steuerung eines Stuhles kam. Sie wollten einfach sicher gehen, dass es nichts Gravierendes war und nun sei das Problem gelöst und wir würden bald starten. 11.15 Uhr hoben auch wir endlich ab…..Amerika wir kommen. Der Service und das Essen war gut, auch wenn ich manchmal ein wenig das Gefühl hatte, dass sie uns tiefkühlen wollten.
Der Pilot war dann auch so nett und hat uns betreffend dem WM-Spiel Deutschland-Argentinien auf dem Laufenden gehalten. Natürlich herrschte Freude an Board
Das grüne Formular I-94W gab es nicht mehr….jetzt hatte ich micht doch so darauf vorbereitet. Seit 1. Juli 2010 muss es nicht mehr ausgefühlt werden,
wenn man ESTA beantragt hat. Nur noch die Zollerklärung verkürzte uns das Warten.
Die letzten Stunde wollten und wollten nicht vorbeigehen, aber der Flieger kam überpünktlich in Dallas/Fort Worth an und wir
liefen zur Immigration, wo aber ¾ des Fliegers schon anstand und nur 4 Schalter offen waren. 10, 20, 30 Minuten….nach 60 Minuten waren wir endlich dran. Eine äußerst nette Beamte nahm uns in Empfang, stellte uns die obligaten Fragen nach dem Zweck unseres Urlaubes, wie lange wir bleiben, wohin wir gehen, was wir arbeiten und ob wir das erste Mal in den Vereinigten Staaten wären. Da sie so nett war, waren wir auch nett
Sie empfahl uns dann Portland in Oregon, da wir Conny's Beruf etwas umschrieben haben (wir wussten doch nicht was Anlageführer heisst), da es dort eine berühmte Käse- und Joghurtfabrik gäbe. Und schwupps, hatten wir den lange ersehnten Stempel im Pass und waren durch. Das Gepäck war nach der Stunde natürlich schon da und wir eilten Richtung Ausgang vorbei am Zoll, wo wir unsere Zollerklärung abgaben. Der nette Herr las, dass ich eine Flasche Wein dabei habe und meinte: Sounds like fun.
Gene erwartet uns schon sehnsüchtig und nach einer herzlichen Umarmung fahren wir zu ihm nach Hause. Zum ersten Mal sehe ich, wie er wohnt, während er schon bei uns in der Schweiz war, als ich noch Windeln trug
Damit der Jetlag gar nicht erst eine Chance kriegt, ziehen wir nach kurzem Rast und einer warmen Dusche (das Wasser kommt nicht kalt aus der Leitung) los, um im Central Market einzukaufen.Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus....diese Vielfalt an Produkten.
Nachdem die Einkäufe alle bei Gene zu Hause verstaut sind, nehmen wir ein Taxi und fahren nach Downtown Fort Worth. Im Flying Saucer testen wir erstmal die einheimischen Biersorten (wer sagt denn hier amerikanisches Bier schmeckt nicht?!?
) und essen Popcorn mit "saure Gurken" Geschmack
. Eigenartig aber irgendwie lecker.
Im Flying Saucer
Fort Worth bei Nacht....Stadt der Longhorns
Im italienischen Restaurant Taverna assen wir extrem lecker. Zur Vorspeise gab es Meeresfrüchte frittiert und zum Hauptgang hatte Conny ein Tenderloin mit gebratenen Kartoffrelscheiben und Gemüse, ich Gnocchis und Gene hatte Ossobucco.
Zum Dessert genehmigten sich die Herren noch eine gebrannte Crème und ein Schokoküchlein mit flüssigem Kern. Ich konnte einfach nicht mehr.
Tot müde fielen wir übersättigt mit neuen Eindrücken um 23.15 Uhr ins Bett.
Übernachtung im: Genes Haus
Gefahrene Meilen: *keine Ahnung, Gene fuhr*