usa-reise.de Forum

Autor Thema: NYC und Neuengland in den Pfingstferien  (Gelesen 6773 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Kauschthaus

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.572
NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« am: 23.07.2005, 12:15 Uhr »
Hallo,

hier ein Bericht über unsere Kurzreise im Mai. Ich werde ihn in ein paar Etappen einstellen, da er doch länger wurde als geplant.

Vorab eine Bemerkung:
Dieser Reisebericht strotzt nicht von Highlights, er ist weder ungeheuer fesselnd noch bringt er wirklich neue Erkenntnisse. Er erzählt einfach nur, wie eine Familie mit zwei 6- und 7-jährigen Kindern die Pfingstferien verbracht hat.


NYC und Neuengland 15.-27.5.05

Wenn man abends gern am PC sitzt und virtuell durch die Welt reist, dann kann es schon passieren, dass man bei der Reiseplanung mitten im Rennen das Pferd wechselt und ganz woanders landet.

Die Idee, in den Pfingstferien zu verreisen, stand schon länger. Nach Griechenland sollte es gehen. Da Pfingsten dies Jahr recht früh war, dachte ich an Zelten auf Kreta. Erste Preisrecherchen im Winter für einen Flug nach Heraklion oder Chania ab Stuttgart brachten den Plan schon etwas ins Wanken. Und da sich an den Preisen natürlich nichts änderte (Ferienzeit plus knappe Flüge im Mai), war es an der Zeit, Plan B aus der Tasche zu ziehen. “Für den Preis könnten wir auch locker nach NYC fliegen” spukte nämlich schon länger im Hinterkopf rum.
Einige Zeit später stand das Grundgerüst für diese Reise: Flug, 3 Nächte Hotel NYC und 10 Tage Mietwagen.

Also sind wir an einem Sonntag mitten in der Nacht aufgestanden und nach Frankfurt gefahren, um den Morgenflug mit Singapore Airlines nach NYC zu erreichen.
Flug, Taxi, einchecken im Hotel ... alles war problemlos und so standen wir dann an einem sonnigen Sonntag Mittag in Manhattan vor dem Hotel (New Yorker, 34th St./8th Ave.) und zogen zu einer ersten Erkundungstour los.



Da die Kinder den halben Flug verschlafen hatten (die erste Hälfte hatten sie dank Inflight Entertainment verzockt und ferngesehen), waren sie recht fit und wir entschlossen uns, Richtung Central Park zu laufen.
Dank wohlmeinender Hinweise hier im Forum über Manhattan an einem Sonntag (danke Linchen  :wink: ) haben wir Toys ‘r Us am Times Square weitläufig umrundet und uns einfach nur an dem regen Treiben, den Straßen und Gebäuden erfreut.



Im Central Garden stellten wir als erstes fest, dass der Heckscher Playground gerade völlig umgebaut wird und geschlossen ist. So kletterten die Kinder eine Weile auf den Felsen dort rum, aber als es zu regnen begann und die Felsen immer glitschiger wurden, fanden wir es an der Zeit den Rückweg einzuläuten.

Auf dem Rückweg kam die Sonne wieder heraus und wir beschlossen zum Rockefeller Center zu gehen, um dort auf der “Eisbahn” eine Getränke/Eis-Pause einzulegen. Das Cafe machte aber gerade zu, was uns einigermaßen verblüffte, es war schließlich noch nicht mal 5 pm.

Wir gingen dann Richtung Hotel weiter, auf der Suche nach einer Möglichkeit, draußen zu sitzen und was zu trinken und zu essen. Nun ist das in Midtown Manhattan ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen, deshalb landeten wir schließlich in einem MacDonalds. Satt und ziemlich müde kamen wir dann im Hotel an. Die Kinder schliefen gleich ein und Lothar und ich genehmigten uns noch ein kaltes Bier, das ich stilgerecht in einer brown bag aus der Hotelbar holte.

Am nächsten Morgen waren wir natürlich früh wach. Zum Frühstück gingen wir um die Ecke ins Cafe 34. Dort gab es in Selbstbedienung eine reichhaltige und auch nicht sehr teure Auswahl von all diesen Leckereien, die man zu Hause wohl eher selten frühstückt.

So gestärkt gingen wir zur U-Bahn-Station gleich nebenan und kauften Tageskarten.
Danach übten wir erst mal, wie man mit je einem Kind und einem dicken Rucksack auf dem Rücken durch die Gitterdrehtüren kommt. Mit etwas Gefühl für Timing und möglichst dünn machen klappte das dann und wir fuhren zum Ground Zero.

Wir blieben lange bei den Tafeln mit der chronologischen Schilderung der Ereignisse und Fotos stehen, die dort entlang eines Bauzaunes aufgehängt sind. Und selbst die Kinder ahnten wohl, dass das nicht der Platz war um johlend rumzutoben, sondern wollten jede einzelne Tafel übersetzt haben. Am meisten beeindruckt hat sie dann aber ein Nebengebäude, dessen zerstörte Front mit einem Netz verhängt ist. Das war viel realer für sie als der Anblick der Großbaustelle.
Anschließend liefen wir in Richtung Hudson River, um immer am Wasser entlang Richtung South Ferry zu spazieren.
Dies ist ein wunderschöner Weg, immer mal wieder durch kleine Parks unterbrochen, es war sonnig und warm, und der Verkehr relativ weit weg.



Am Terminal South Ferry angekommen bestiegen wir die Fähre nach Staten Island. Es war nicht gerade das ideale Wetter, da es ziemlich diesig war, aber wir wollten uns den Blick auf die Freiheitsstatue und Manhattan nicht entgehen lassen.



Wieder zurück am Terminal gingen wir weiter zum Pier 17. Dort begeisterte nicht nur die schöne Aussicht sondern auch die tolle Auswahl an Essenständen im 1. Stock. Da wir chinesisches Essen lieben luden wir uns die Teller voll und machten eine wohlverdiente Mittagspause.
Auf dem Rückweg liefen wir durch Chinatown. Obwohl die Kinder mittlerweile etwas schwächelten und nach U-Bahn, Taxi oder noch besser Eis verlangten, war das auf einmal alles wie weggeblasen, als sie die ganzen Läden in den Gassen erblickten. Einer nach dem anderen ... und alle voll mit Unmengen von Kleinspielzeug.
Nun war Geduld gefragt. So ziemlich jedes Spielzeug wurde begutachtet und im Hinblick auf “haben wollen” und Preis bewertet. Und die Ladenbesitzer ließen es sich natürlich nicht nehmen, das eine oder andere vorzuführen, um den “haben-wollen” Wunsch zu stärken.
Irgendwann wollten wir nicht mehr alle paar Meter anhalten und legten sehr zum Unmut der Kinder eine schnellere Gangart ein. Geholfen hat dann der Hinweis, dass wir ihnen ja vorab schon versprochen hatten, bei Toys ‘R Us für ca. 10 $ pro Kind einkaufen zu dürfen. Und da gäbe es viel bessere Sachen ...

In der Canal Street angekommen nahmen wir dann die U-Bahn Richtung Times Square. Der erste Weg führte natürlich zu Toys ‘R Us. Nach einem ausführlichen Rundgang und um eine Wasserspritzpistole und einen rosa Plüschhund reicher bummelten wir dann noch am Times Square und Umgebung.

Der Weg führte uns dann nicht so ganz zufällig den Broadway entlang zu Ellens Stardust Diner. Dies ist ein Diner im 50er Jahre Retro Stil, in dem die Kellner und Kellnerinnen nicht nur servieren sondern auch singen.



Dort blieben wir eine ganze Weile, haben gegessen und waren begeistert von der Atmosphäre und der Musik. Es waren so 4-5 Männer und Frauen, die einzeln oder zu zweit gesungen haben, es war ein Genuss da zuzuhören. Einen Besuch kann ich wirklich empfehlen.



Dann machte sich der Jetlag bemerkbar. Annika schlief am Tisch ein, Julian blinzelte auch schon immer verstohlen und so traten wir den Heimweg zum Hotel an. Glücklicherweise war die U-Bahn-Station nicht weit, da unsere Tochter getragen werden musste.

Fortsetzung folgt ...

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Wiley_E._Coyote

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.041
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #1 am: 23.07.2005, 17:51 Uhr »
Moin,

so weit, so gut  :)

Zitat
Fortsetzung folgt

ich hoffe bald !

Zitat
Dank wohlmeinender Hinweise hier im Forum über Manhattan an einem Sonntag (danke Linchen Wink ) haben wir Toys ‘r Us am Times Square weitläufig umrundet und uns einfach nur an dem regen Treiben, den Straßen und Gebäuden erfreut.

 :lol:

Rainer
Groucho Marx: "Those are my principles. If you don't like them I have others."

Elvi

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.013
  • Mommy says: I'm special
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #2 am: 23.07.2005, 20:24 Uhr »
Wir waren zwar erst vor gut einem Jahr in New York......wir könnten aber schon wieder; diese Stadt hat was........
Weiter so, Elvi

Kauschthaus

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.572
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #3 am: 24.07.2005, 00:12 Uhr »
... Fortsetzung

Am nächsten Morgen checkten wir aus dem Hotel aus und standen samt Gepäck und 2 Kinderautositzen auf der Straße, um per Taxi ein paar Straßen weiter zur Alamo Mietstation zu fahren. Der erste Fahrer, der hielt, antwortete auf unseren Wunsch zur 40th St. gefahren zu werden (wir befanden uns in der 34th): “40th St.? With all the baggage? No!” und brauste weiter.  :twisted:  Das fanden wir ja nun übertrieben, wir hatten zu viert 3 mittelgrosse Koffer/Taschen. Allerdings ergab das zusammen mit den beiden kleinen (Handgepäck-)Kinderkoffern und den 2 Sitzen durchaus einen kleinen Berg.
Glücklicherweise hielt kurz danach ein Taxi-Van und lud uns samt Gepäck ein und ein paar Straßen weiter an der National/Alamo Station wieder aus.

Da mir klar war, dass wir mit dem gebuchten Midsize kofferraummässig nicht weit kommen würden, hoffte ich auf ein günstiges Upgrade auf einen Minivan o.ä. und hatte zu Hause schon ausgerechnet, ab wann es sich lohnen würde.
Und wir hatten Glück, wir haben dann recht günstig einen Trailblazer bekommen.

Wir ließen uns noch erklären, wie wir am besten fahren und brausten los. Das Fahren in Manhattan war kein Problem. Durch die klare Straßenaufteilung fanden wir den Weg schnell und waren schon bald in den Außenbezirken. Noch ein Stück weiter konnte man kaum mehr glauben, dass eine Megastadt wie NYC ganz in der Nähe ist.



Man sollte ja nun meinen, dass man sich in NYC verfährt, da bietet es sich ja an. Wir haben uns das aufgespart für die zahlreichen Highways und Landstraßen, die nach Norden führen. Am Anfang war der Weg noch recht klar und der Rand McNally führte uns sicher durch dieses Gewirr. Aber irgendwann müssen wir mal was verpasst haben, jedenfalls war klar, dass wir uns nicht mehr auf der gedachten Route befinden. Eine Weile war uns das nicht so wichtig, die Grundrichtung hat ja gestimmt.

Als wir aber irgendwann gar nicht mehr wussten, wo wir überhaupt sind, die Landstraßen immer einsamer wurden und wir auch keine Ortsnamen entdeckt haben, sind wir zu einem Supermarkt gefahren, um erstens einzukaufen und zweitens rauszufinden, wo wir denn gelandet sind.
First things first, und deshalb haben wir erstmal einen kleinen Cooler, Eis und Proviant gekauft. Eine nette Dame auf dem Parkplatz hat uns dann auf der Karte gezeigt wo wir sind. Demnach waren wir irgendwie nach Osten abgedriftet.  :oops:

Danach verfuhren wir uns nur noch einmal (und nicht so weit) und kamen irgendwann nach weit über 4 Stunden Fahrt in Germantown an. Das war Rekordzeit, denn lt. Routenplaner sollten es nur ca. 2,5 Std. sein.
Germantown ist ein netter Ort mit hübschen Häusern, war aber am Nachmittag total leer, was den Charme ein wenig schmälerte. Wir schlenderten ein wenig durch den Ort und kehrten in einer urigen Wirtschaft, einem ehemaligen Kutschenhaus, ein.
Dann beschlossen wir bis Bennington, Vermont, zu fahren und dort ein Motel zu suchen.

Die Kinder wurden nun langsam unruhig, ihnen wurde es zu lang, was ja auch verständlich war. Wir vertrösteten sie, dass wir uns (hoffentlich) nicht jeden Tag verfahren würden und gelobten Besserung. Auf dem Weg nach Bennington haben wir dann nicht mehr nach landschaftlich schönen sondern nur noch schnellen Strecken geschaut.
Nach ein bisschen Gemoser wurden die Kinder dann wieder friedlich und beschlossen, dass ihre Kuscheltiere Nilli, “das coolste Nilpferd aller Zeiten”, und die neu erstandene Hundedame Felix (??), “der tollste Hund der Welt”, heiraten sollten. Das hat sie dann eine Weile beschäftigt und gerade als sie den Hochzeitsmarsch schmetterten (der nach ein paar Takten verdächtig in Richtung “Oh Tannenbaum” abdriftete) liefen wir in Bennington ein.



Dort fanden wir ein schönes BW Motel, vesperten noch etwas und gingen wieder mal früh schlafen.

Der nächste Morgen war sehr schön, wenn auch etwas kühl. Es waren kaum Wolken am Himmel und wir hofften auf einen schönen Tag. Da wir erst reichlich spät aus Bennington weg fuhren, nahmen wir die kürzeste Strecke Richtung Weston und Green Mountains. Bis Mittag hatte sich der Himmel ziemlich bewölkt, es wurde stellenweise grau, kühl und Regen lag in der Luft. Weston ist ein netter, sehr kleiner Ort, aber auch hier war es wie ausgestorben. Sicher, Touristenmassen hätten uns nicht sehr erfreut, aber da noch nicht mal Einwohner zu sehen waren, wirkte es doch etwas öde. Ich schaute mir den Village Store an und stellte fest, dass man von der freundlichen Fassade nicht auf die Freundlichkeit des Besitzers :roll: schließen kann, die Kinder tobten auf dem “Dorf-Green” rum, und mehr gab es eigentlich nicht zu tun, also fuhren wir bald weiter.



Die Rt. 100, die entlang der Green Mountains führt, ist landschaftlich sehr schön.
Vermont ist ja nun kein riesiger Staat, aber so “endlos” bewaldet hatte ich ihn mir nicht vorgestellt. Vor allem auf den Straßenkuppen hatte man einen wunderbaren Ausblick.



In Woodstock wurde das Wetter dann richtig eklig, es war kalt, windig und es begann zu regnen.
Wir hielten uns deshalb nicht lange auf (richtig, es war auch wie ausgestorben :lol: ), und überlegten, wo wir ein Motel suchen sollten. Wir beschlossen dann, auf möglichst schnellem Weg Richtung Küste zu fahren, da sich das Wetter noch etwas halten und dann aber (noch) schlechter werden sollte.

Wir fuhren über Lebanon bis zum Sunapee Lake, der ein paar Meilen weiter unweit der Highway liegt. Der Sunapee Lake liegt recht schön inmitten von Wäldern und ist ein Feriengebiet. Wir fanden dann auch prompt ein BW, das uns gefiel.

Nachdem Bewegung in den letzten Tagen irgendwie zu kurz gekommen war, machten wir noch einen Abendspaziergang zum See. Der Weg ging neben einem idyllischen kleinen Fluß durch einen Wald. Julian entdeckte auch prompt einen Biber, und so war der Tag gerettet. Am Sandstrand hatten die Kinder dann ihren Spaß und Lothar und ich genossen die abendliche Seestimmung.

Vom nächsten Tag gibt es nur wenig zu erzählen. Wir machten einen Abstecher über Tilton in der Nähe von Concord, wo ein großes Outlet Center ist. Danach fuhren wir ohne große Umwege, und sogar ohne uns zu verfahren :dance: , über Portsmouth an die südliche Maine-Küste.
In Ogunquit fanden wir ein nettes Motel zu einem sehr günstigen Vorsaison-Preis, wo wir uns für 2 Tage einmieteten. Es war nur 200 m vom Strand entfernt und hatte sehr geräumige Zimmer.
Die Kinder stürmten sofort an den Strand und waren erst mal happy.

... Fortsetzung folgt
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Easy Going

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.247
    • eumerika
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #4 am: 24.07.2005, 02:40 Uhr »
Hi Petra,

super Bericht  :D

Damit hast Du auch gleichzeitig den ersten Bericht für den US-Nordosten eingestellt - wie man Hier in der Übersicht sehen kann.

Many Thanks und noch viel Spaß beim Schreiben
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

Kauschthaus

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.572
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #5 am: 24.07.2005, 18:14 Uhr »
@Wiley Coyote
Bist Du der andere Teil des Hochzeitspaares??? Dann sag' einen Gruß an Linchen  :lol:

@Evi:
Ja, wir waren (hoffentlich) auch nicht das letzte Mal da, aber die nächsten oder übernächsten Pfingstferien kommen bestimmt  :wink:  :lol:

@Easy Going:
Wirklich der erste Bericht?  :shock: Danke für das Übernehmens ins Inhaltsverzeichnis!   :D


... Fortsetzung

Das Wetter am nächsten Morgen war recht schön. Zwar herrschte ein kühler Wind, aber die Sonne schien und einem ausgiebigen Strandbesuch stand nichts im Wege. Während Lothar mit den Kindern am Strand weilte, suchte und fand ich eine Laundry und war auch erst mal eine Weile beschäftigt.

Am späten Nachmittag beschlossen wir, nach Freeport zu LLBean zu fahren. Dies ist ein großer Outdoor Laden/-Versand, der 365 Tage im Jahr rund um die Uhr geöffnet hat.
Obwohl der Weg nun wirklich nicht kompliziert ist, schafften wir es trotzdem, erst einmal in Auburn zu landen und fuhren dann auf einer Landstraße nach Freeport.
Das Hauptgeschäft von LLBean ist wirklich ziemlich groß und bietet dem Outdoor Fan so ziemlich alles, was das Herz begehrt.
Julian steuerte dann auch prompt die Regale mit den Taschenlampen, Messern u.ä. an und war da auch nicht mehr wegzubewegen. Seine Schwester schloß sich ihm solidarisch an und Lothar und ich erkundeten abwechselnd den Rest des Ladens.
Nach einer Weile kannte uns der nette Herr am information desk in der Nähe der Campingabteilung schon und wenn wir uns mal suchten, wies er uns die Richtung, in die der jeweilig andere Teil der Familie gelaufen war.

Mittlerweile ging es auf 10 Uhr abends zu und wir bekamen Hunger. Am information desk unterhielten wir uns noch eine Weile mit dem Mitarbeiter dort. Wir fragten ihn natürlich, wie viele Leute denn z.B. an Weihnachten oder Neujahr im Geschäft seien. Wir in D könnten uns das nicht so recht vorstellen ...
Er erzählte dann, dass es sogar immer ziemlich voll ist. An Sylvester z.B. treffen sich die Angestellten um Mitternacht, um kurz mit alkoholfreiem Sekt anzustoßen, dann geht jeder wieder zu seinen Kunden.
Witzig ist, dass der Laden keine abschließbaren Türen hat. Dies hat man beim Bau als völlig unnötig empfunden, da ja immer geöffnet ist.

Wir gingen dann ein paar Meter die Straße runter zu einem Friendly Family, um noch etwas zu essen, und fuhren anschließend ganz ohne Umwege zurück nach Ogunquit.

Der folgende Tag brachte Wind, Regen und Kälte. Unser Stimmungsbarometer sank in etwa gleichem Maße. Wir wollten nach Boston fahren, dort in der Umgebung ein Motel suchen und dann mit U-Bahn o.ä. in die City fahren.
Also fuhren wir los. In Kittery machten wir noch einen Stop an einem Outlet Center. So richtig begeistert hat uns das aber alles nicht, deshalb stöberten wir eine Weile in einem Buchladen rum.

In Boston erlebten wir den ersten Verkehrsstau unseres Urlaubs. Es war Samstag Mittag und scheinbar war alles unterwegs. Wir brauchten viel länger als geplant, um zu dem vorher ausgedeuteten BW Motel in einem Außenbezirk zu kommen. Im strömenden Regen sprintete ich dann in die Lobby, nur um zu erfahren, dass nicht nur dieses Motel sondern auch alle Unterkünfte in Boston komplett ausgebucht seien. In Boston waren an diesem Samstag nämlich Graduation Feiern. Da ich im Reiseführer gelesen hatte, dass es ca. 250.000 Studenten im Bostoner Raum gibt, konnte ich mir in etwa vorstellen, welches Ausmaß es annimmt, wenn auch nur von einem kleineren Teil die Eltern mit Kind und Kegel anreisen ...

Da wir keine Lust hatten, 10 - 15 Meilen weiter ein Motel zu suchen, um dann bei Weltuntergangsstimmungs-Wetter in Boston rumzulaufen, beschlossen wir gleich bis Plymouth weiterzufahren.

In Plymouth war auch Samstag, und deshalb waren die Motels auch ohne besondere Veranstaltungen voll. Wir hatten nun langsam keine Lust mehr, unter schwarzem Himmel und bei Regen rumzukurven und fuhren zu einem Motel etwas außerhalb, das uns als noch frei genannt wurde. Mehr oder weniger notgedrungen blieben wir da, obwohl es teurer als alle bisherigen war, aber dafür auch schlechter.

Wir hakten das unter Erfahrung ab und fuhren am nächsten Morgen zur Plymoth Plantation. Wir hatten Glück, es war zwar grau aber es regnete nicht. Da wir noch nicht gefrühstückt hatten und die Familie genau weiß, dass ich ohne Morgenkaffee zu schlechter Laune neige, setzten wir uns erst mal in die Cafeteria.

Danach sahen wir uns einen kurzen Einführungsfilm über die Plymoth Plantation an und zogen los, um das Gelände zu erkunden. Der erste Weg führte uns zu der Hobbamock’s Homesite. Wir sahen zu, wie einige Männer an einer Hütte bauten, ließen uns erklären, was die Hobbamock früher anbauten und kochten und besichtigten noch eine große Hütte.





Dann gingen wir weiter zu der eigentlichen Siedlung. Es hat Spaß gemacht, die Hütten zu erkunden und mit den Menschen darin zu sprechen. Bekanntermaßen befindet man sich ja, sobald man die Siedlung betritt, im Jahr 1627 und sollte auch seine Fragen oder Bemerkungen dieser Zeit anpassen.





Nach einer ausführlichen Runde durch die Siedlung, wobei wegen der Vorsaison nicht alle Hütten mit “Siedlern” besetzt waren, besorgten wir noch ein paar Mitbringsel (home made jam und Honig) im Souvenir Shop und fuhren dann weiter nach Plymouth zur Mayflower.

Die Besichtigung des Nachbaus der Mayflower, oder genauer gesagt des Nachbaus von dem Schiffstyp, der damals eingesetzt wurde, war interessant. Wir bekamen einen (kleinen) Einblick in die schwierigen Umstände, unter denen die Siedler in die Neue Welt gekommen waren. Sehr angenehm war, dass es ziemlich leer war. So fanden wir uns unversehens auf einer Bank in der Kapitänskajüte wieder, in ein langes Gespräch mit einem Mitarbeiter des Museums verwickelt. Er erzählte von der Überfahrt der Mayflower, den vergeblichen Versuchen weiter südlich an der Küste zu landen, den Strapazen, die die Siedler im ersten ungewöhnlich harten Winter erleiden mussten und von den damaligen politischen Wirren und Kriegen in Europa. Es war interessant zuzuhören, zumal er über den 30jährigen Krieg eindeutig mehr wusste als wir.  :oops:  

Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Cape Cod. Das Wetter war sehr mäßig, wenn auch nicht so schlimm wie am Vortag.
Nach der schlechten Erfahrung vom letzten Motel steuerten wir ein BW Motel in South Yarmouth an, das direkt am Strand liegt. Inzwischen schimmerte sogar die Sonne leicht durch die Wolkendecke und die Kinder verschwanden erst mal zum Sandeln an den Strand.



Später gingen wir in ein China-Restaurant, da wir von McDonald & Co. erst mal genug hatten.

Der ursprüngliche Reiseplan sah vor, 3 Nächte in Cape Cod zu bleiben und auch eine der Inseln, Nantucket oder Marthas Vineyard, zu besuchen. Da das Wetter nun nicht gerade einladend war, hatten wir vorsichtshalber nur 2 Nächte im Motel gebucht.
Diese Voraussicht erwies sich als richtig, denn am nächsten Morgen war es kalt, nass und windig, fast schon stürmisch.
Wir fuhren nach Provincetown, einerseits weil ich gerne hin wollte, andererseits aus reinem Trotz, um nicht alle Vorhaben streichen zu müssen.
Dort war es noch windiger und kälter, also mummelten wir uns fest in unsere Jacken (Schals, Mütze und Handschuhe hatten wir leider nicht dabei :cry: ) und bummelten durch den Ort. Trotz des miesen Wetters waren viele Leute unterwegs, was uns etwas verblüffte. Provincetown ist ein netter Ort zum Flanieren und so war es trotz allem recht kurzweilig.

Wieder zurück im Motel warfen wir erst mal die Heizung an. Lothar verstieg sich sogar zu der Behauptung, er habe heute Schneeregen  :shock: gesehen! Dann entschieden wir, einen Tag früher  nach NYC zurück zu fahren, und zwar wie geplant mit einem Zwischenstop in Mystic.  
Um Zeit und vielleicht auch Nerven zu sparen reservierte ich über die Rezeption gleich ein Motelzimmer in Mystic.

... Fortsetzung folgt

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Wiley_E._Coyote

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.041
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #6 am: 24.07.2005, 19:46 Uhr »
Moin,
Zitat von: Kauschthaus
@Wiley Coyote
Bist Du der andere Teil des Hochzeitspaares??? Dann sag' einen Gruß an Linchen  :lol:
....
... Fortsetzung folgt
Viele Grüße, Petra


Nö, bin ich ich nicht. Fand es nur ausgesprochen witzig !  :lol:

Jetzt aber weiter mit dem Klasse-Bericht. Mal sehen, was wir noch für unsere New England Tour brauchen können  :wink:

Rainer
Groucho Marx: "Those are my principles. If you don't like them I have others."

Kauschthaus

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.572
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #7 am: 24.07.2005, 21:40 Uhr »
... Fortsetzung

Als wir am nächsten Tag in Mystic ankamen, war es schon recht spät. Nein, wir hatten uns ausnahmsweise nicht verfahren, sondern einfach nur vertrödelt. Trotzdem fuhren wir noch zum Mystic Seaport, in der Hoffnung, dass dort länger geöffnet ist. Es stellte sich dann heraus, dass die Eintrittskarten immer für 2 Tage gelten, was für uns ein Glücksfall war. So hatten wir an dem Tag noch eine Stunde Zeit und konnten am nächsten Morgen noch einmal rein.

Mystic Seaport ist ein Freilichtmuseum, das aus über 60 Gebäuden und natürlich einigen Schiffen besteht, mit denen ein alter Walfänger Hafen nachgebildet ist. Wir schauten uns an diesem Tag noch 2 Schiffe und einige der Gebäude in der Nähe an.





Am nächsten Morgen waren wir pünktlich um 9am wieder da und setzten unsere Erkundungstour fort. Auf den Schiffen und vor den Häusern klatschte uns der eiskalte Regen ins Gesicht, aber wir trösteten uns damit, dass es zumindest für eine authentische Atmosphäre sorgte.



Trotz des widrigen Wetters hat es uns gefallen. Außer uns waren nur wenige andere Besucher da, und die Mitarbeiter hatten deshalb jede Menge Zeit für Erklärungen und Gespräche. Es waren aber auch hier wegen der Vorsaison nicht alle Gebäude besetzt. Leider gehörte auch der Pub zu den geschlossenen Häusern.







Gegen 12 fuhren wir weiter, da wir nicht zur Rushhour in NYC landen wollten. Unterwegs hielten wir noch an einem Friendly Family. Diese Kette haben wir im Urlaub schätzen gelernt, weil sie abwechslungsreicher als die Burgerketten ist und trotzdem preiswert. Und unseren Vitaminbedarf in Form von Obst, Karotten u.ä. deckten wir sowieso mit Supermarkteinkäufen ab.

Wir kamen dann auch relativ gut nach NYC. Einen Stau vor Manhattan konnten wir umgehen, indem wir eine andere Strecke wählten, die uns zu unserer eigenen Überraschung tatsächlich glatt nach Manhattan und zur 34th St. führte :rollen: . Scheinbar verfahren wir uns nur auf harmlos wirkenden Strecken. (Was ja auch eine gewisse Logik hat, da man da weniger aufpasst.)

Vor dem Hotel konnten wir glücklicherweise lange genug halten, um nach einem freien Zimmer zu fragen, wir hatten ja nur für die darauffolgende Nacht vorgebucht. Wir hatten Glück und bekamen sogar ein Zimmer mit Blick auf das Empire State Building, eine eindeutige Verbesserung zum vorigen Aufenthalt.



Wir brachten unser Gepäck unter und fuhren dann die paar Straßen weiter zur Alamostation.
Den Rückweg zum Hotel legten wir zu Fuß zurück. Es regnete auch in NYC, aber es war deutlich wärmer und wir waren froh über unsere Entscheidung.

Die Frage, was wir abends unternehmen, stellte sich uns erst gar nicht, wir nahmen ein Taxi und fuhren noch einmal zum Ellen Stardust Diner. Dort waren an diesem Abend andere Kellner/innen, die aber keinesfalls schlechter sangen.
Da der Jetlag schon lange überwunden war, blieben wir länger sitzen, lauschten der Musik und fühlten uns rundum pudelwohl.

... Fortsetzung folgt (die letzte dann)

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

WanderLöwe

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 842
    • WanderLöwe
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #8 am: 24.07.2005, 22:09 Uhr »
Wow, klasse Bericht. Macht Mega-Spaß mit zu lesen. Zumal es eine Ecke ist, mit der ich mich noch überhaupt nie beschäftigt habe.
Klasse, weiter so !
Grüße
Tommy

conny

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 262
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #9 am: 24.07.2005, 22:39 Uhr »
Hallo Petra,

wirklich ein klasse Bericht! Und endlich mal einer mit Kindern, manchmal habe ich nämlich den Eindruck wir sind die einzigen, die mit Kindern in den USA unterwegs sind.

Viele Grüße Conny
Viele Grüße

Conny

Kauschthaus

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.572
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #10 am: 25.07.2005, 23:29 Uhr »
@WanderLöwe
Und ich schau' jeden Tag, ob und wann es mit Deinem Bericht weiter geht  :lol:

@Conny
Ja, das stimmt, hier sind scheinbar alle in der Nebensaison unterwegs. Die Pfingstferien in BW fallen da zwar auch drunter, sind aber zu kurz (je nach Feiertagen 2 - 2,5 Wochen) für z.B. den Südwesten, leider.


... Fortsetzung

Am folgenden Tag war uns das Wetter zunächst mal völlig egal, wir wollten nämlich ins Museum of Natural History und ins angeschlossene Planetarium, dem Rose Center for Earth and Space.
Der morgendliche Aufbruch verzögerte sich jedoch erheblich, denn wir hatten Mühe, die Kinder in die Gänge zu bekommen. Die sahen nämlich gar nicht ein, in den Ferien früh aufstehen zu müssen. In gewisser Weise verständlich, da sie ja auch spät schlafen gingen.

So kamen wir erst gegen 11 Uhr am Museum an. Dieses war sehr gut besucht, scheinbar kamen viele auf die Idee, einen trüben Tag im Museum zu verbringen. An den Kassen war eine Schlange, die aber recht schnell abgefertigt wurde. Eine Dame verteilte schon vorab Zettel mit den Informationen zu Karten, Kombinationen und Preisen, so dass es an den Kassen kaum zu langwierigen Fragen, Antworten, Entscheidungsfindungen kam. Eine gute Idee!

Wir nutzen die Wartezeit um zu entscheiden, welche der 2 Vorführungen im Planetarium (“Reise durch das All” und “Auf der Suche nach Außerirdischen”) wir uns ansehen wollten. Da wir zu keinem Ergebnis kamen, haben wir kurzerhand Karten für beide gekauft.

Wir machten zuerst einen Rundgang durch die Ausstellung, in der Säugetiere aus aller Welt in ihrer natürlichen Umgebung gezeigt werden. Danach gingen wir in die Abteilung der Dinosaurier, die auf Kinder ja sowieso ungeheuer faszinierend wirken, so dass wir uns über einen Mangel an Interesse und Aufmerksamkeit keine Gedanken machen mussten.

Dann wurde es Zeit für das Planetarium. Die Vorführungen sind alle halbe Stunde im Wechsel, wir hatten Karten für 1 Uhr und gleich darauf für 1.30 Uhr. Das war praktisch, da wir dann einfach sitzen bleiben konnten. Wir bekamen so ein Gerät mit Kopfhörer für die deutsche Übersetzung, was sehr angenehm war. Ich hatte eine mehr oder weniger “knarzende” Stimme erwartet, die ab und zu ein paar Sätze runterspult, aber es war wirklich toll synchronisiert.

Wer nun wissen möchte, welche Vorführung besser war, sich mehr gelohnt hat ... keine Ahnung :zuck: , tut mir leid. Ich fand beide klasse, mein Mann ebenfalls und die Kinder sowieso. Wenn ich aber noch mal auswählen müsste und wirklich nur eine anschauen wollte, würde ich die mit der Reise durch das All vorziehen. Nicht weil die andere schlechter war, sondern nur weil eben Grundlagen dargestellt wurden, während die andere logischerweise thematisch spezifischer war.

Wir verließen das Planetarium hochzufrieden und wanderten noch ein wenig durch die weiteren Ausstellungsräume des Museums. Mittlerweile war es Nachmittag und ich machte mir Gedanken darüber, dass uns irgendwie die Zeit weg rannte. Es gab ja noch mehr auf unserer “to do Liste”.
Ich hatte erwartet, dass die Kinder nach ein paar Stunden Museum sowieso schwächeln und bereitwillig gehen würden. Die dachten aber gar nicht daran, die diesbezüglich in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen, sondern rannten voller Begeisterung von einem Glasfenster zum nächsten. Und noch ein Wal-Skelett ... und noch ein Monitor mit Touchscreen ... und hier noch gucken und da ...  :roll:
Das sprach für die interessante Aufmachung des Museums, nicht aber für meinen Zeitplan!

Nach einer Weile konnte ich alle loseisen und wir nahmen die U-Bahn Richtung Broadway. Ein Besuch im Restaurant Mars 2112 (übrigens genau gegenüber vom Ellen Stardust Diner) erschien mir jetzt passend und Hunger hatten mittlerweile auch alle.

In dieses Restaurant geht man nicht einfach herein und wartet auf die Zuweisung eines Tisches, nein, man fliegt erst mal mit einem Raumschiff auf den Mars. Man betritt also eine Art Raumkapsel mit ein paar Bänken und einer großen Leinwand vorne und fliegt durchs All. Das ruckelt ein wenig, die Sterne ziehen vorbei ... und irgendwann fliegt man durch einen langen Schacht und landet. War ganz nett, aber sicher nicht überwältigend ... aber dann öffnete sich die gegenüberliegende Tür und wir staunten wirklich. Überall Dämmerlicht, rot schimmernde “Stein”-Wände, Bullaugen hinter denen das All zu sehen ist ... wirklich klasse gemacht.
Einen Tisch bekommt man natürlich trotzdem zugewiesen und so bestellten wir etwas zu essen und zu trinken.





“Marsbewohner” gab es hier natürlich auch. Als erstes kam ein Roboter an den Tisch, mit perfekt inszenierten Maschinenbewegungen. Die Kinder machten große Augen, einen Moment sichtlich hin- und hergerissen, ob nun ... oder doch nicht ...



Danach kam ein Marsmännchen. Da nur wenige Tische besetzt waren, hatte es viel Zeit und “unterhielt” sich mit den Kindern. Da Marsmännchen bekanntlich nicht sprechen können, schrieb es seine Fragen und Antworten auf. Anschließend lernten die Kinder noch ein paar grundlegende Zeichen der “Mars-Sprache”. Das kann man ja immer brauchen ....



Ein paar Meter weiter stand ein “verrückter Wissenschaftler”, stilecht mit weißem Kittel und grauen, wirr abstehenden Haaren, und unterhielt sich wild gestikulierend mit einem Astronauten.

Die Kinder waren restlos begeistert. Sie sind natürlich schon zu groß, um wirklich an den Marsbesuch zu glauben, aber doch noch klein genug, um voll in diese Welt abzutauchen. Uns “Großen” hat es auch gefallen. Man muss übrigens eine “entrance fee” von 2 $ pro Person zahlen, die auf die Rechnung aufgeschlagen wird. Das war für das Gebotene wirklich nicht zuviel verlangt.
Wir brachen dann auf und folgten den Schildern “back to earth”. Diesmal erwartete uns keine Raumkapsel, sondern ein kleiner runder Raum, in dem wir zurück zur Erde gebeamt wurden.

Mittlerweile war es 5 Uhr nachmittags und damit viel später als ursprünglich vorgesehen. Wir strichen die Fahrt nach Downtown (Little Italy und Soho) :bang: und gingen zur 58th St., um noch Fao Schwarz einen kurzen Besuch abzustatten. Wir bestaunten einen Ferrari für Kinder (“equipped with all the features you can expect from a Ferrari”!), der für schlappe 50.000 $ zu haben war  :shock: . Da wir über keine eigene Parkanlage verfügen, in denen die Kinder hätten fahren können, verzichteten wir aber auf den Kauf.

Wir warfen auch noch einen Blick in das Foyer vom Trump Tower und bummelten dann die 5th Avenue entlang. Schließlich landeten wir wieder am Times Square. Diese Gegend hatte es uns einfach angetan ...
Da wir alle wieder durstig waren, gingen wir noch in eine Bar in der ESPN-Zone. Es war ganz nett so als Kurzaufenthalt, vom Hocker gerissen hat es uns aber nicht, zumal wir in regelmäßigen Abständen den Wunsch der Kinder nach Geld für die vielen Sportspielautomaten ausschlagen mussten.  :never:  Nun wussten wir auch, warum uns der Portier in den 3. Stock geschickt hat ... er meinte, das sei für die Kinder netter.

Auf dem Rückweg kamen wir am Empire State Building entlang und hofften auf gutes Wetter am letzten Tag. Da wollten wir nämlich noch hoch ...
Am Kaufhaus Macy’s waren wir schon einige Male vorbei gelaufen, nun gingen wir hinein und sahen uns um. Am schönsten fand ich die alten hölzernen Rolltreppen, von denen noch einige in Betrieb sind.
Dann gingen wir, es war inzwischen 9 Uhr abends, ins Hotel zurück, um zu packen.

Der letzte Tag (Freitag) war sonnig und warm. Scheinbar hatte das Wetter ein Einsehen und bereitete sich auf das Memorial Day Wochenende vor.
Wir frühstückten erst mal ausgiebig und trugen dann unser Gepäck nach unten. Wir checkten aus und deponierten das Gepäck. Das kostete 1 $ pro Gepäckstück, was wir ziemlich happig fanden. Aber wir hatten ja keine Alternative ...

Dann gingen wir in Richtung Empire State Building. Pünklich zum Abreisetag zeigte sich das Wetter wieder von seiner guten Seite, und wir stellten uns am Eingang in die Schlange. Wir kamen flott ins Gebäude, aber dann zog sich alles in bekannter Länge hin. Nach einer starken Stunde waren wir endlich oben. Aber es hat sich gelohnt, wir hatten einen tollen Ausblick, vor allem endlich mal ohne grau verhangenen Himmel.
Ich hatte befürchtet, dass man bei diesen Menschenmengen kaum etwas sieht, aber es ging sehr gut. Da ja alle rumwanderten, fand man immer einen frei gewordenen Platz am Geländer.





Wir machten eine mehr als ausführliche Runde über das Observation Deck, jeder mit einem Foto bewaffnet.

Wieder unten angelangt reichte die verbleibende Zeit nicht mehr, um noch irgendeine Besichtigung zu starten. Wir schlenderten Richtung Hotel zurück und setzten uns zu einem späten Lunch auf die Terrasse vom Cafe 34.

Danach bekamen die Kinder noch ein Eis (weil sie so brav mit angestanden hatten im ESB), dann holten wir das Gepäck und stapelten es auf der Straße. Entgegen den Unkenrufen des Doorman vom Hotel (wir hätten den Van vom Hotel für 70 Dollar nehmen sollen) fanden wir relativ bald ein Taxi, das uns zum JFK Airport brachte. Bezahlt haben wir dann 39 Dollar, plus Trinkgeld natürlich.

Der Rückflug verlief genauso reibungslos wie der Hinflug. Als wir am nächsten Morgen unter uns den Rhein sahen, wussten wir, dass der Urlaub nun endgültig zu Ende war. Leider!  :cry:

... Ende

Das hat jetzt richtig Spaß gemacht, danke fürs Lesen und die netten Kommentare!  :winke:  

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

KarinaNYC

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.460
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #11 am: 26.07.2005, 14:59 Uhr »
Schöööööööööööööön!
Besonders die NYC-Bilder *hach* da will ich doch gleich wieder hin  :)

freddykr

  • Bastard Operator from Hell
  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 11.390
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #12 am: 26.07.2005, 15:40 Uhr »
Wunderschöner Bericht.

In den Osten muß auch nochmal fahren (kenne bis jetzt nur New York und Boston).
Viele Grüße,
Danilo


Calamity Jane

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 222
Re: NYC und Neuengland in den Pfingstferien
« Antwort #13 am: 26.07.2005, 17:51 Uhr »
Hallo Petra,

jetzt habe ich auch endlich Deinen Bericht gelesen.
Ganz, ganz klasse!!! Super nett geschrieben und flott zu lesen.
Ich war richtig traurig, daß Ihr nicht länger unterwegs wart!

Freue mich schon jetzt auf Deinen - dann hoffentlich längeren - Bericht über
den Südwesten!

Viele liebe Grüße
Jane