Liebe Mitfahrer,
ich bedanke mich bei allen, die dabei gewesen sind für viele aufmunternde Kommentare.
So war immer genügend Ansporn zum Weiterschreiben da, so daß ich den Bericht viel schneller fertig hatte, als wenn ich den nur für mich im stillen Kämmerlein geschrieben hätte
Hier noch ein paar abschließende Worte als Fazit:
Florida hat uns (Korrektur: Andreas!) nie sonderlich gereizt. Hat sich das nach diesem Urlaub geändert?
Ja, ich denke schon. Natürlich war es eine ganz andere Art USA-Urlaub, als bisher. Florida ist anders, wartet nicht mit Unmengen landschaftlicher Highlights und Nationalparks auf. Entsprechend anders war unsere Vorbereitung.
Wir haben uns vorab nicht nach besonderen Sehenswürdigkeiten, idealen Fotostandpunkten und -tageszeiten etc. erkundigt, sondern uns einfach treiben lassen. Dadurch kam auch nie Streß hinsichtlich noch abzuklappernder Locations auf oder das Gefühl, etwas verpaßt zu haben. Im Nachhinein haben wir gesehen, daß wir beispielsweise auf dem Weg in die Everglades zwei Kilometer vor dem "berühmten" kleinsten Post Office der Welt von der Straße abgebogen sind. Hätten wir sicher mitgenommen, wenn wir das gewußt hätten. War das eine Tragödie? Nein! So ging es uns bei vielen anderen Dingen auch. Es war nicht der Jahresurlaub, bei dem man das maximal mögliche mitnehmen will, sondern entspannte Herbstferien und das sahen alle Familienmitglieder so.
Die Mischung aus Sport, Relaxen, Shopping und Sightseeing war gut so. So gut, daß wir durchaus ins Kalkül ziehen, diesbezüglich zu Wiederholungstätern zu werden. Wieder eine Woche im Tenniscamp, abwechselnd einen Tag Training und einen Tag Ausflug. Wobei wir sicher die nahegelegenen Orte Vero Beach, Jensen Beach etc. etwas näher ergründen würden, statt die großen Tourihighlights abzuklappern. In der zweiten Woche könnte man sich dann auf andere, bisher noch nicht gesehene Teile Floridas (nach Norden in Richtung St. Augustine und/oder an die Westküste Richtung Fort Meyers) konzentrieren.
Was waren Highlights?
Gut gefallen hat es uns im Kennedy Space Center, wobei vor allem das Space Shuttle "Atlantis" einen großen Anteil daran hat. Der Eintritt war zwar nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber hier bekommt man auch was geboten für sein Geld!
Ganz toll war es auch in Key West. Das easy-going dort und die karibische Atmosphäre haben uns gut gefallen, die Sonnenuntergänge sowieso und letztlich war der Abend mit unseren Freunden das Highlight.
Und auch Miami Beach hat uns gut gefallen, wobei der Halloween-Abend natürlich ein ganz besonderes Spektakel war. Das hat sogar uns als Karnevals-Muffel von den Socken gehauen, wobei so eine Open Air Party bei 26°C am Abend auch mehr Spaß macht als bei feuchtkalten 9°C in unseren Breiten
Was hat uns nicht so begeistert?
Klare Antwort: Disneyworld! Wir kannten das Pendant aus Anaheim/Kalifornien, wußten daher in etwa, was uns erwartet und wollten das unseren Kindern natürlich nicht vorenthalten. Denen hat es letztlich auch gut gefallen, nur wir konnten es leider nicht ganz so unvoreingenommen durch die Augen der Kinder sehen. Der Eintritt ist happig und im Gegensatz zum Kennedy Spcae Center hatten wir nicht den Eindruck, daß man etwas adäquates für sein Geld bekommt. Die vielen Fahrgeschäfte sind natürlich toll, aber durch die teils langen Wartezeiten unmöglich alle an einem Tag zu schaffen. Ganz ehrlich: In einem deutschen Vergnügungspark kann ich für einen Bruchteil des Eintrittspreises mehr Fahrgeschäfte in der gleichen Zeit schaffen. Bei den Restaurants im Park herrscht einfach Massenabfertigung, wodurch jede kindliche Disney-Romantik auf der Strecke bleibt. Dieser Eindruck wird durch den Kommerz der Disney-Maschinerie hinsichtlich Souvenirs etc. nur noch verstärkt.
Dass wir auch noch einen Tag erwischt haben, an dem der Park eher schließt (außer man zahlt nochmal für die Halloween-Party) und es kein Abschlußfeuerwerk gibt, kommt noch dazu, war aber einfach nur Pech.
Downtown Disney hat uns dagegen positiv überrascht, vielleicht auch nur, weil das gar nicht geplant war und wir daher diesbezüglich keinerlei Erwartungen hatten...
Was müssen wir beim nächsten Mal nachholen?
Wie gesagt, wir hatten eigentlich nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Im Nachhinein war es schade, daß es mit dem Schnorcheln nicht geklappt hat. Insofern wären der John Pennekamp S.P. oder auch der Bahia Honda S.P. schon noch mal einen Abstecher wert. Key West würden wir auch auf jeden Fall noch mal besuchen, nicht nur wegen des nicht erlebten Spektakels am Mallory Square. Ein Ausflug zu den Dry Tortugas wäre sicher auch ganz interessant, kostet letztlich auch nicht mehr, als Disneyworld. Aber ob das wirklich auch was für die Kinder wäre...?
Wir würden beim nächsten Mal lieber Ecken besuchen, die wir noch gar nicht gesehen haben. Insofern könnte ich mir sogar mehr als einen weiteren Besuch in Florida vorstellen, auch wenn es noch so viele andere sehenswerte Ecken in der Welt gibt. Man soll ja schließlich niemals nie sagen...