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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Lupine am 01.04.2013, 21:44 Uhr

Titel: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 01.04.2013, 21:44 Uhr
Hallo ihr Lieben,

seit 7 Monaten studiere und lebe ich nun schon in den USA (leider neigt sich die Zeit jetzt auch dem Ende entgegen) und nach der ersten Tour, auf der mich mein Freund Heiko begleitet hat (Nordost-Tour - der Reisebericht dazu ist hier: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58727.0 (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58727.0)), ging es über die langen dreiwöchigen Winterferien nun wieder auf große Reise.  :pferd: Heiko kam dazu wieder rübergeflogen in die Staaten und wir machten uns vom Nordosten aus auf den Weg in den Süden, mit meiner roten Vermonter Klapperkiste, vom 16. Dezember bis zum 6. Januar.

Unsere Route:(Vermont-) New York City - Charleston - Savannah - St. Augstine, FL - Daytona - Cape Canaveral - Miami & South Beach & Umgebung - Everglades - Florida Keys - Fort Myers - St Petersburg/Tampa - Orlando - New York (-Vermont). Das ganze in 21 Tagen! Eine anstrengende, aber unvergessliche Tour.
Ich hoffe, ihr habt alle Lust, mitzukommen. Wer will nicht Palmen, Meer, Sonne, Strand und Krokodile sehen, wenn in Deutschland der Winter einfach nicht verschwinden will?  :palme: :palme: :palme:

Also, auch wenn der Weg weit ist... (aber wie dieses Beweisfoto zeigt, nicht der weiteste Weg den jemand auf sich nimmt nach Florida)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/24%7E0.JPG)

...man manchmal unter Beobachtung steht...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/17a%7E0.jpg)

...voller Körpereinsatz gefragt ist...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/31%7E0.JPG)

...man ungeahnten Gefahren trotzen muss...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/37%7E0.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/39a%7E0.jpg)

...und die Wassertemperatur vielleicht manchmal zu wünschen übrig lässt...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/15a%7E0.jpg)

...für diese Temperaturen lohnen sich die Strapazen! Kommt alle mit! :lachen07:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/48%7E0.jpg)


Viel Spaß - Fredi und Heiko
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Inspired am 01.04.2013, 21:53 Uhr
Hi,

ein bisschen Sonne kann nie schaden in dem langen Winter, den wir hier gerade in Deutschland haben :D

Ich habe deinen Reisebericht gerade bei der Ostküste eingetragen

http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=46250.msg256017#msg256017

Oder würdest du ihn lieber beim Süd-Osten sehen?

Eine kleine Bitte: Ich habe einen ziemlich großen Bildschirm. Um deine Fotos sehen und den Text ohne Komplikationen lesen zu können, muss ich den Browser so breit ziehen, dass der ganze Bildschirm voll ist. Denen mit kleinerem Bildschirm oder die kürzere Zeilen lieber lesen, würden etwas kleinere Bilder helfen. Mich persönlich erschlägt derzeit die Bildgröße etwas, weil man den Reiseberichttag kaum noch im Überblick betrachten kann.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 01.04.2013, 22:03 Uhr
Teil 1 - New York, New York - 16.12. und 17.12.

 Morgens früh um 6 fuhr ich aus dem braungrauen Vermont los, um pünktlich am frühen Nachmittag Heiko vom Flughafen John F Kennedy in New York abholen zu können. Ich nahm eine Freundin, Paulina, auf dem Weg mit, denn ihre Eltern wohnen in Saratoga Springs, was wirklich direkt auf dem Weg liegt. Als wir in Middlebury losfuhren, schneite es und war windig – eine perfekte Verabschiedung, um vor dem kalten Wetter in den Süden zu fliehen!   :frech:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_3371%7E0.JPG)

Mit Paulina verging die Zeit im Auto schnell und sie wünschte mir schließlich noch einen schönen Urlaub und schenkte mir eine „Weihnachtssocke“ mit Süßigkeiten gefüllt – unter anderem mit Lindor Erdnussbutter….die Amis  :kratz: – die ich sogleich an den Rückspiegel hängte. Der Rest der Fahrt war sehr langweilig und nebelig, denn bald wandelte sich der Schnee in Nieselregen. Als Heiko sich auf dem Handy meldete, dass er gut angekommen sei, war ich noch 20 Minuten vom Flughafen entfernt und steckte mitten im New Yorker Großstadtverkehr fest. Also war ich etwas zu spät, aber nach 3.5 Monaten warten machen 20 Minuten ja auch keinen Unterschied mehr.  :kuss:

Wir packten dann sein Gepäck in meine kleine Karre und machten uns auf den Weg in unser Hotel. Wir hatten über Priceline wieder ein tolles Schnäppchen im Voraus gebucht: in Jersey City mit Blick auf die Skyline. Also gaben wir unser Hotel ins Navi ein, um dann festzustellen, dass es uns quer durch Manhattan schickt. Dort lernten wir auch, was „Gridlock“ heißt: nein, das ist nichts zu essen, sondern die Bezeichnung dafür, dass ganz Manhattan ineinander verstaut ist, weil zu viele Leute während einer Grün(oder gelb)phase die Kreuzung passieren und dann mitten darauf stehen bleiben. Da muss man sich schon rauere Fahrweisen angewöhnen – Berlin² (die Quittung für die rauen Fahrweisen gibt’s dann in Form von Stinkefingern von anderen Verkehrsteilnehmern, mit dem lauten Ausruf „WHAT DA FUCK?“).  :wut33:
Dazu noch Taxifahrer, Radfahrer und verrückte (nicht auf Ampeln achtende) Fußgänger. Irgendwann erreichten wir dann doch sicher den Holland Tunnel, fuhren unterm Hudson River durch und waren in Nullkommanichts in Jersey City und bei unserem Hotel. Während dort die Lobby noch etwas zerwürgt aussah von dem kürzlich durchgezogenen Hurricane Sandy (31. Oktober 2012), fanden wir ein wunderschönes Zimmer mit einem seitlichen Blick aufs Empire State Building vor. Nach einer Weile  machten wir uns dann auf den Weg, um Essen zu finden und uns die Beine zu vertreten. Dabei stellte sich heraus, dass Jersey City eine Stadt ist, die aus vielen Hochhäusern, aber wenig Leben besteht, und noch weniger Restaurants. Nachdem wir den Nieselregen dann ausreichend lange genossen hatten, landeten wir in einem Kettenrestaurant namens Chili’s und ließen es uns schmecken.  :essen:

Am nächsten Morgen standen wir recht früh auf (Heikos Jetlag!) und spazierten zu unserem Transportmittel nach Manhattan: der Fähre. Das Wetter ließ zu wünschen übrig (kein Regen, aber tief hängende Nieselwolken), aber davon ließen wir uns nicht abschrecken. Auf der Fähre genossen wir die Ausblicke auf Manhattan, während die ganzen Pendler davon gänzlich unbeeindruckt waren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_3412%7E0.JPG)

In Manhattan machten wir als erstes einen Stopp bei einem Monument für die irische Hungersnot, das sich dadurch auszeichnete, dass ein riesiger grüner Hügel mitten im grauen Finanzbezirk von Manhattan stand. Danach machten wir uns auf zu unserem ersten geplanten Stopp: dem Museum of Natural History (Naturkundemuseum), dem berühmten Museum mit dem Dinosaurierskelett im Foyer. Aufgrund des schlechten Wetters nahmen wir uns hierfür ganz gemütlich Zeit.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_3499%7E0.JPG)

In unseren Tickets war auch eine Planetariums-Show inbegriffen, an der wir sofort teilnehmen sollten. 10 Minuten später saßen wir in der Kuppel und schauten einer fantastischen Tour durchs Universum zu – über Geburt und Tod von Sternen, unsere Milchstraße, unser Sonnensystem usw.  :hand:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_3429%7E0.JPG)

Danach liefen wir noch eine Weile durch den Universumsbereich des Museums, wo man Planetenmodelle anschauen konnte, die Geschichte des Universums mitverfolgen konnte, einen Film über den Urknall schauen konnte oder sein eigenes Gewicht auf einem Neutronenstern (in Trillionen Kilo  :lachen5: ) oder der Sonne (1500 kg!) messen konnte. Nach einem Snack im Museum schauten wir uns dann etwas über Plattentektonik und Erdbeben an, Geologie, Mineralien und Edelsteine (inklusive versteinerten Baumstämmen) – ganz wichtig, sie glitzerten; Ausstellungsstücke von Meteoriten die auf der Erde gelandet waren und so weiter. Ein weiteres Highlight waren Tiere, die ausgestopft waren (oder bloß lebensechte Puppen?) und in jeweils ihrem eigenen Glaskasten mit entsprechendem Hintergrund, ihrem Lebensraum, in Szene gesetzt waren. Die Beleuchtung, die Bilder und die Tiere selbst waren dabei so gekonnt dargestellt, dass man das Gefühl hatte, man würde wirklich dabei sein, ganz große Klasse.  :applaus:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_3464%7E0.JPG)

Daneben gab es immer eine Schautafel mit dem Lebensraum und anderen Fakten über das Tier; und diese Kästen gab es für Vögel, Meerestiere und lebende sowie ausgestorbene Säugetiere. Bevor wir dann in die „Abteilung für Evolution“ kamen, liefen wir noch durch Räume mit Infos über die Vegetation von Nordamerika. In der Evolutionsabteilung war jede Art und deren Herkunft dargestellt, mit originalen Skeletten und Fossilien, aber auch Reproduktionen, z.B. wie gigantische Urzeitfrösche ausgesehen haben.

Nachdem wir dann genug gesehen hatten, wollten wir zum berühmten Rockefeller-Weihnachtsbaum. Wir stiegen aus der U-Bahn aus und landeten im Keller des Rockefeller Centers, wo Geschäftsmänner Schlange standen zum Schuheputzen. Draußen auf der Straße herrschte geschäftiges und weihnachtliches Treiben, mit Heilsarmee-Leuten, die zu Weihnachtsliedern tanzten und Glocken klingeln ließen, um Spenden zu erbitten. Am Baum selbst herrschte natürlich großes Gedränge, doch wir konnten einige tolle Ausblicke und Fotos erhaschen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_4637%7E0.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_4630%7E0.jpg)

Erst dachten wir darüber nach, auch einmal auf der berühmten Eislaufbahn (war in vielen Filmen!) Schlittschuh zu laufen, stellten dann aber fest, dass es uns 75$ nicht wert wäre (ist das Eis mit Goldstaub oder was?  :staunend2: ). Danach bummelten wir durch Manhattan, schauten uns die tollen Weihnachtsdekorationen an und kamen dann schließlich überraschenderweise zu einem hübschen Weihnachtsmarkt, der alles anbot was ein „vernünftiger europäischer Weihnachtsmarkt“ auch hat: Mützen, heiße Schokolade, Süßigkeiten, (Weihnachtsbaum-)Schmuck und so weiter – nur kein Glühwein, so was gibt’s hier wohl nicht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_4642%7E0.jpg)

 In der Mitte war eine große weitere Eislaufbahn, die wir für wesentlich günstiger benutzen konnten, so dass wir uns dann aufs Glatteis wagten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_3547%7E0.JPG)

Hand in Hand liefen wir bei kitschigster Weihnachtsmusik zwischen den hell erleuchteten Hochhäusern ungefähr 100 Runden im Kreis und gaben dann unsere Schlittschuhe wieder ab. Zu unserem Glück fehlte uns jetzt nur noch ein Crepe mit Zimt und Zucker, und dann brachen wir Richtung Times Square auf und aßen unterwegs noch heiße Esskastanien.
Auf dem Weg lag das „weltgrößte Kaufhaus“ Macy’s, das wir im August ja eher stiefmütterlich behandelt hatten. Jetzt konnten wir richtig stöbern und bummeln, sofern wir uns von den Massen im Weihnachtseinkaufsrausch nicht stören ließen. Wir fingen in der Herrenabteilung an (Handschuhe und Schal für Heiko), dann ging es in die Weihnachtsabteilung, wo wir erst einmal ungläubig und geblendet vom überbordenden Kitsch stehen blieben.  :zuberge:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_4692%7E0.jpg)

Wir spazierten zwischen Oktopussen, Eichhörnchen, Pilzen, Schnecken (pink und grellgelb!), Disneyfiguren, Hello Kitty, Yankee-Stadion, New Yorker Ikonen (Freiheitsstatue…) und Teddybären – alles ausnehmend hässlich – als Weihnachtsbaumanhänger hindurch und als Krönung kaufte ich mir für 2.5$ eine glitzernde Freiheitsstatue, für meinen zukünftigen Weihnachtsbaum.  :lachen07:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_4695%7E0.jpg)

Einen Snack nahmen wir beim ins Macy’s integrierten McDonalds ein (natürlich in der Spielzeugabteilung). Nach der Frauen-, Kinder-, Männer-, Schuhe-, Koffer-, Jacken- und Kochabteilung waren wir dann ausreichend erschöpft, strichen den Times Square vom Abendplan (es regnete in Strömen) und fuhren ins Hotel zurück (dieses Mal mit der U-Bahn).

Das Album mit mehr Bildern gibt es hier:  http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%201 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%201) (Passwort D00494)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 01.04.2013, 22:06 Uhr
Hi Inspired,

danke fürs Eintragen! Ostküste ist völlig ok, da wir ja nicht nur den Süden anschauen.

Ich habe deinen Hinweis mit der Bildergröße erst jetzt gelesen und schon einen weiteren Eintrag eingestellt, sorry. Ich kümmere mich darum und ersetze ggf. die Bilder noch einmal, bzw. stelle ab jetzt kleinere Bilder ein, kein Problem!  :dankeschoen:

Fredi
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Inspired am 01.04.2013, 22:58 Uhr
Kein Problem, das sollte auch keine Kritik sein, sondern nur ein Hinweis, der für andere das Lesen eventuell komfortabler oder praktischer macht. Aber das ist echt auch Geschmackssache und der eine oder andere wird vielleicht lieber sehr große Fotos ansehen, weil die einach auch besser wirken.

Ich jedenfalls lehne mich jetzt zurück und harre der Dinge, die da kommen. Habe gerade erst realisiert, dass ihr uns ja auch an Weihnachten in den USA teilhaben lasst :D
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Angie am 01.04.2013, 23:04 Uhr
Birgit, wir hatten doch schon oftmals Bilder in Reiseberichten mit 800x533 Pixel wie jetzt jene Bilder von Rike. Hattest du früher auch schon Probleme bei der Bildanzeige oder hast du jetzt einen anderen Monitor? Ich habe nämlich mit den Bildern von Rike gar kein Problem :think: :kratzen:
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Reisefan62 am 01.04.2013, 23:10 Uhr
Leider funktionierte heute nachmittag das Forum nicht und ich habe jetzt keine Zeit mehr zum Lesen (das Bett ruft...).

Werde es morgen nachholen, wollte aber nur kurz bestätigen, das ich die Bilder super finde von der Größe her.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Inspired am 01.04.2013, 23:13 Uhr
Die Bilder waren gerade noch deutlich größer. Angie. So sind sie sehr angenehm.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Angie am 01.04.2013, 23:18 Uhr
Du verwirrst mich, Birgit :verwirrt: Die Bilder sind doch noch genauso groß, nämlich 800x533 im Querformat.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Inspired am 01.04.2013, 23:22 Uhr
Kann ich nichts weiter zu sagen, außer dass die Bilder mich zu Beginn regelrecht erschlagen haben, jetzt nicht mehr.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 02.04.2013, 00:01 Uhr
Sorry, um die ganze Verwirrung aufzuklären: Am Anfang waren die Bilder tatsächlich sehr groß, aber nach Birgits Hinweis habe ich alle durch 800x533 im Querformat ersetzt.  :wink: Ich hoffe, jetzt sollte alles klappten und klar sein. :)

Und ja - es wird auch Weihnachten in den USA sein! Inklusive vieler "toller" Weihnachtsdekorationen...  :D
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Inspired am 02.04.2013, 00:02 Uhr
Da bin ich ja erleichtert. :D
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: sil1969 am 02.04.2013, 19:41 Uhr
Hey,
ich steig auch noch dazu!
LG Silvia
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 02.04.2013, 22:05 Uhr
Hallo Silvia, willkommen an Bord! Morgen geht's weiter.  :wink:
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 03.04.2013, 16:43 Uhr
Teil 2 - New York & Abfahrt - 18. 12.

Morgens ließen wir es ruhig angehen, um unser Zimmer und den Ausblick auf Manhattan noch zu genießen, aber auch weil es ein langer Tag werden würde. Um 10 Uhr klarte es dann plötzlich auf und der Nebelniesel der letzten Tage verzog sich, die Sonne kam heraus – endlich (konnte man auch mal die Spitzen der Wolkenkratzer sehen)!  :rollen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_4730.jpg)

Nach dem Auschecken war unser Plan, nach Staten Island zu fahren, um uns die Hurricane-Zerstörung von Sandy anzugucken. Was nach schlimmem Katastrophentourismus klingt, ist vor allem für Heiko interssant: er möchte die Schäden und damit die Stärke des Hurricanes zu beurteilen, denn darin ist er Experte und macht es in Deutschland nach Sturmschäden auch oft. Wichtig ist uns aber, zu sagen, dass es nicht darum ging, die Menschen mit ihren zerstörten Häusern und ihrem Leid zu begaffen!

Auf dem Weg nach Staten Island (einer Halbinsel) lernten wir gleich mehrere Sachen: :dozent: erstens, dass New York groß ist.  Zweitens, dass das Navi nicht immer optimal funktioniert, wenn es der Meinung ist, dass der beste Weg von einem Außenbezirk in einen anderen Außenbezirk mitten durch Manhattan führt….   :kloppen: Drittens, dass man dabei aber schöne Ausblicke mitnehmen kann.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_3599.JPG)

 Und viertens, dass es ganz einfach möglich ist, innerhalb einer halben Stunde 30$ Maut hinzulegen.  :koch: Als erstes fuhren wir durch den Holland Tunnel, dann durch Süd-Manhattan (durch den Finanzbezirk, vorbei an der World Trade Center Baustelle) – wo wir uns wunderten, ob das Navi vielleicht noch ein anderes Staten Island kennt als das was wir meinen – und schließlich über eine riesige Brücke und Autobahn nach Staten Island – gigantische Infrastruktur. Dort angekommen parkten wir direkt auf der Straße hinter dem Strand und unser erster Anblick war ein riesiges Loch in einem Haus, in dem eine USA-Flagge wehte. Obwohl der Hurricane schon 6 Wochen her war, sah vieles aus wie als wäre es gestern passiert und wird wohl auch noch eine Weile zum Aufräumen brauchen. Der gesamte Strand und die etwas erhöhte hölzerne Promenade waren gesperrt, an vielen Stellen waren Leitplanken eingedrückt, der Sand vom Strand war verteilt bis auf die Straße, die Promenade war teilweise einsturzgefährdet, überall am Strand lag Treibgut und Unrat umher (inklusive gigantischen Holzbohlen!).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_4741.jpg)

Dennoch waren alle Einwohner fleißig am Aufräumen und überall standen auch Schilder, dass man staatliche Hilfe bekommen kann usw. – Amerika eben!  :usa:
Wir bogen dann wieder mit dem Auto ins Inland ab und folgten einer langen, abschüssigen Straße, auf der man gut sehen konnte, wie weit das Wasser noch in die Stadt gelaufen war.

Als nächstes wollten wir zurück nach Manhattan, suchten bei McDonalds im Internet noch eine Parkgarage raus (damit wir nicht uns dumm und dämlich bezahlen beim Parken) und fuhren dann zurück. Dieses Mal stellten wir das Navi auf „keine Mautstraßen“ ein, denn wir dachten uns: 30$ Maut an einem Tag sind erstmal genug. Wir dachten uns nichts dabei, und stellten dann fest, dass wir mit fast dauerhaft bombastischem Ausblick auf Manhattan erst nach Brooklyn geleitet wurden, und dann über die Brooklyn Bridge mitten in die Innenstadt.  :lachen07:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_3607.JPG)

Das war eine aufregende und traumhafte Fahrt mit den schönsten Ausblicken überhaupt (und mittlerweile hatten wir ja klares Wetter und damit eine gute Sicht): über uns die berühmten Stelen der Brooklyn Bridge, links neben uns der Finanzbezirk und rechts neben uns Uptown mit Empire State Building usw. Danach kamen wir auf den FDR Drive (eine Straße, die zwischen dem Osten Manhattans und dem East River entlangführt) und hatten weiterhin großartige Ausblicke auf die Brooklyn und Manhattan Bridge und natürlich Manhattan selbst. Auf dem Weg zur Parkgarage standen wir dann natürlich im Stau (aber wer kann schon von sich behaupten, so viel in Manhattan im Stau gestanden zu haben…  :wink: ), und fuhren dann vorbei am Metropolitan Museum und am Times Square zur Parkgarage, wo wir das Auto ließen. Dann gingen wir in Richtung der Park Avenue, um uns noch schöne Weihnachtsdekorationen an Häusern anzugucken – natürlich auf der Haupt-Shoppingstraße. Dort aßen wir zuerst Sandwiches (sehr teuer und sehr lecker – mit Ei, Chicken, Pesto und Avocado) und liefen dann weiter. Hier waren die Dekorationen übertrieben (schön): ob ein ganzes Haus als Geschenk eingepackt war, Glitzersalamander außen dran hingen, auf Dächern beleuchtete Bäume standen oder ein Hoteleingang mit überbordenden Tannenzweigen, Weihnachtskugeln und natürlich Rentieren auf dem Vordach geschmückt war, hier gab es alles.

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Im Trump Tower tranken wir dann im Starbucks noch einen (normalen, keinen goldenen  :mrgreen: ) Kaffe, und unsere Augen bekamen die Goldüberdosis des Jahres von den Wänden und dem Weihnachtsschmuck.

Danach wollten wir uns noch hübsch machen für unsere Musical-Aufführung des Abends am Broadway, und wollten das im Toys’r’us am Times Square machen (weil da vermutlich Toiletten existieren, wenn man dort mit vielen Kindern einkaufen geht). Während die quengelnden Kinder dort uns fast um den Verstand brachten, gelang das Umziehen doch und dann verließen wir fluchtartig den Laden. Nun war es Zeit zum Musical zu gehen – übrigens Heikos Geburtstagsgeschenk für mich. Das Theater war in einer Seitenstraße und sehr klein, bestand wahrscheinlich nur aus einer Bühne, aus den Sitzen und einem Klo, eben platzsparend in Manhattan. Das Musical, "Once", hatte jedoch nur gute Kritiken und mehrere Tony Awards bekommen. Wir nahmen also unsere Plätze ein, und anfangs war die Bühne noch eine Bar (da es ein irisches Musical war) und man konnte Guinness trinken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_4802.jpg)

Dann ging es los und die Story war die folgende: es spielte in Dublin und ein irischer Staubsaugerreparateur, im Herzen aber Musiker, versucht glücklich zu werden, während seine Liebste nach New York gegangen war und ihn verlassen hatte. Er trifft in einer Bar eine Frau aus Tschechien (mit einem herzallerliebsten Akzent und einer großartig bestimmenden Art: „I play music for you now and you repair my hoover!“/“The transaction is not complete!“), die wiederum von ihrem Mann aus Tschechien verlassen wurde und nun versucht ihr Kind großzuziehen und mit chaotischen tschechischen Freunden und ihrer Mutter in einer Wohnung lebt. Die beiden begleiten sich auf ihrem Weg ein Stück, sie hilft ihm, seine Musikkarriere zu verfolgen (was er letztlich auch schafft) und natürlich verlieben sich beide. Am Ende gehen sie jedoch auseinander – er hat genug Geld für ein Flugticket zu seiner Liebsten nach New York, die ihn gerne dort hätte, und sie versucht einen Neuanfang mit ihrem Mann aus Tschechien. Ein bisschen melodramatisch also, aber auch mit vielen Lachern und einfach irgendwie herzerwärmend und echt. Wir waren begeistert!  :clap:

Als wir wieder draußen waren, dachten wir uns: es ist erst halb 10, wir sind in New York – da geht man ja nicht ins Bett. Wir hatten noch Karten fürs Empire State Building vom August übrig und hatten New York noch nicht bei Nacht gesehen – perfekt! Nach zwei überteuerten Bratwürstchen von einem Straßenverkäufer machten wir uns mit der U-Bahn auf den Weg zum Empire State Building und betraten das wunderschöne und weihnachtlich geschmückte Foyer. Wir zeigten unsere Tickets vor und durften uns dann auf den Weg nach oben machen. Es gab keine Schlange für Tickets, keine Schlange für Sicherheitscheck, keine Schlange für die Rolltreppen und keine Schlange für die Aufzüge – und wir sind in Windeseile durch die riesig angelegten Warteräume marschiert, wo wohl normalerweise die Wartezeit pro Schritt bestimmt 30 Minuten beträgt.  :dance:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_4834.jpg)

Die Angestellten waren auch super freundlich, wahrscheinlich hatten sie einen so entspannten Tag hinter sich, dass sie noch ordentlich mit uns witzelten. Mit dem fast leeren Fahrstuhl erreichten wir dann den 86. Stock und waren natürlich als erstes überwältigt vom Ausblick.  :staunend2:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_3664.JPG)

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Draußen war es eisekalt, denn der Wind pustete einem wie verrückt um die Ohren, doch New York, hell erleuchtet bei Nacht, entschädigte allemal dafür. Man konnte den Blick auch völlig in Ruhe genießen, denn wir mussten auch die Aussichtsplattform mit nur wenigen anderen Touristen teilen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_4885.jpg)

Wir genossen den atemberaubenden Anblick, machten Fotos und Videos und verabschiedeten uns dann von New York. Nachdem wir in einem Fahrstuhl, den wir ganz für uns alleine hatten (!), nach unten gefahren waren, ging es nämlich zurück zum Auto und dann raus aus der Stadt – Richtung Philadelphia. Wir wollten es bis nach Horsham, PA schaffen (wo wir am nächsten Tag einen Freund von Heiko treffen wollten) und mussten dazu noch 100 Meilen bewältigen, die uns doch recht lange vorkamen nach unserem anstrengenden Tag (aber natürlich nichts im Vergleich zu den Fahrtagen der nächsten Zeit waren). Wir erreichten unser Motel um halb 3 nachts und fielen erschöpft in die Betten.  :knockout:

Mehr Bilder vom heutigen Tag gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%202?page=1 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%202?page=1) (Passwort D00494)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Inspired am 03.04.2013, 16:54 Uhr
Boaaah, ihr habt ja Durchhaltevermögen ;) Nach dem Musical noch aufs ESB und dann noch mal eben 2 bis 3 Stunden fahren?

Aber ESB ohne Schlange und DEN Ausblick sollte man sich tatsächlich nicht entgehen lassen ;)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 04.04.2013, 03:45 Uhr
Haha, ja, wir machen meist solche Power-Trips dass wir nach dem Urlaub eigentlich direkt nochmal in den Urlaub müssten...   :lol:
Wir mögen es beide so, wollen so viel wie möglich von unseren Reisen mitnehmen und sind vor allem beide fit genug, es zu schaffen. Auf dieser Reise haben wir es aber auch ganz schön übertrieben, wie du später noch sehen wirst.  :D
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: sil1969 am 04.04.2013, 08:16 Uhr
So eine ähnliche Route stelle ich mir auch für das nächste Mal vor. Bin gespannt.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: NähkreisSteffi am 04.04.2013, 08:36 Uhr
Hallo Rike,

ich habe leider die Abfahrt verpasst. Super tolle New York Winterbilder.

Ich freue mich auf den Süden.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 04.04.2013, 17:07 Uhr
Danke!

Willkommen an Bord ihr zwei. Morgen geht's weiter ;)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 05.04.2013, 16:44 Uhr
Teil 3 - South, south, south - 19.12.

Wir quälten uns morgens um halb 9 mühsam nach wenig Schlaf aus dem Bett. Wir aßen ein paar Muffins und Toastscheiben vom Motelfrühstück und fuhren dann los. Unser Ziel war erst einmal der Ort King of Prussia, eine halbe Stunde entfernt, wo wir uns mit einem Freund von Heiko treffen wollten. In einem Panera trafen wir Lou, den Heiko bei seinen Gewitterjagd-Touren im mittleren Westen kennengelernt hatte. Aus Vermont hatte ich ihm Ahornsirup mitgebracht und bei Kaffees, Apfeltaschen und Muffins quatschten wir 2 Stunden lang über Gott und die Welt und natürlich über Wetter.  :sun:
Um 12.30 verabschiedeten wir uns und stellten das Navi ein: auf Miami.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_3686.JPG)

Natürlich wollten wir dahin nicht durchfahren, aber um einen Überblick über die gesamte Strecke zu haben, war das schon ganz gut. Heute wollten wir es „nur“ bis North Carolina schaffen (immerhin 5  Bundesstaaten weit weg).  :lol:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_3691.JPG)

Das Wetter änderte sich auf der Fahrt nicht großartig, es waren so zwischen 10 und 13 Grad und erst sonnig, dann bewölkt. Wir fuhren vorbei an Philadelphia, Baltimore und Washington D.C. bei Sonnenuntergang (hier ging die Sonne schon eine halbe Stunde später unter als in Vermont) und kamen sehr gut durch auf der Interstate, bis hierhin kannten wir die Strecke auch schon vom August.

"Tolle" Weihnachtsdeko:
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In Washington standen wir ab und zu im stockenden Berufsverkehr, wovor uns Lou auch gewarnt hatte, und außerdem betraten wir nach Washington schließlich Neuland, denn hier waren wir noch nie lang gefahren. Unterwegs machten wir zum ersten Mal wieder von unserer McDonalds-Motelbuchungsmethode Gebrauch, denn nun war absehbar, dass wir es bis Fayetteville in North Carolina gemütlich schaffen würden heute Abend, wo wir uns dann ein sehr günstiges Motel raussuchten. Dann ging die Fahrt weiter.

Ich persönlich hatte nicht an große Stauprobleme geglaubt, denn in so einem großen und wenig dicht besiedelten Land verteilen sich doch die Autos. Denkste!  :umherschau: Denn im Amerika ist alles größer, auch der Stau. Ab Fredricksburg in Virginia war 40 Meilen (also ca. 60 km!) lang stockender Verkehr, also Durchschnittsgeschwindigkeit unter 20 km/h, wegen eines Unfalls und des Berufsverkehrs.

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Gegen halb 8 waren wir dann endlich wieder in fließendem Verkehr und mittlerweile waren wir fertig und außerdem waren unsere „gemütlichen“ Abendpläne über den Haufen geschmissen, denn es waren noch 300 Meilen bis zum Ziel, aber „wat mut det mut“.   :zuck: Unterwegs tankten wir ein paar Mal, was allerdings in Amerika sehr angenehm ist, denn das Portemonnaie leidet nicht allzu sehr. Für schätzungsweise 45 Dollar pro Person sind wir von New York nach Jacksonville gekommen, das sind 1500 km!  :hand:

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Halb 12 erreichten wir dann endlich unser Motel. Die Interstate 95, die Hauptverkehrsroute an der Ostküste, läuft über mehr als 3000 km parallel zur Atlantikküste (von Miami, Florida nach Maine an der kanadischen Grenze) und ist natürlich daher ideal fürs Reisen gemacht, und offensichtlich waren wir nicht die einzigen Langstreckenreisenden. Viele Autos fuhren quasi Kolonne mit uns und an jeder Ausfahrt hatte man eine riesige Auswahl an Motel- und Restaurantketten. Eben ideal. Die Vegetation hatte sich bei unserem Tagesabschnitt von 750 km leicht verändert, die Laubbäume waren zwar immer noch kahl, aber es waren zahlreiche Nadelbäume mit „puffigem“ Aussehen dazugekommen, die schon einen leicht sommerlichen Touch verliehen (na ja  :lachen07: ). Ohne weiteres Abendbrot (wir hatten ja um 5 gegessen) ging es nach dem Einchecken völlig erledigt ins Bett, ein harter Fahrtag lag hinter uns.  :schlafend:

(Nicht viel) mehr Bilder vom heutigen Tag gibt es im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%203 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%203) (Passwort D00494)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 07.04.2013, 16:43 Uhr
Teil 4 - Charleston - 20.12.

 Als wir aufwachten, stellten wir fest, dass wir dem Süden schon etwas näher waren. Nachts war feuchtwarme Luft aus den Tropen eingeflossen, und während es für mich noch lange nicht T-Shirt-Wetter war, war es schon merklich wärmer.   :rollen:  Beim Frühstück hörten wir eine schwarze Lady mit einem herrlichen Südstaatenslang reden, während wir Waffeln und Toast aßen. Euphorisch machten wir uns auf den Weg und unterwegs kam sogar noch die Sonne raus.

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Bis auf das Staateneingangsschild von South Carolina und dem seltsamen Mexikanerladen auf der gegenüberliegenden Seite (laut der Werbeschilder gab es dort alles: Eis, Angelzubehör, Waffen, Spielzeug, usw. – aber das checkten wir auf der Rückreise!) passierte unterwegs nichts Spannendes und wir schrubbten wieder einmal Kilometer. Ich verlor außerdem unsere Wette, an welcher Stelle wir das erste Mal wieder belaubte Bäume (nicht Immergrüne) sehen würden, nämlich erst mitten in South Carolina (ich hatte gesagt North Carolina). Zum Trost knackten wir heute die 20-Grad-Grenze und konnten dann auf dem Abzweig nach Charleston mit offenem Dachfenster fahren.  :lachen35:

Wir kurvten etwas um die Stadt Charleston herum, bevor wir sie besuchten. Wir wollten eine berühmte Plantage besuchen, die sich jedoch als Pleite herausstellte, da sie leider doch nicht belaubt war. Auf dem Weg dorthin sahen wir jedoch blühende Kamelien und fuhren durch moosbehangene Alleen und Sumpflandschaften.

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 Als wir das erste Mal aus dem Auto ausstiegen, konnten wir es gar nicht fassen, wie angenehm warm es draußen war. Für mich komfortables T-Shirt-Wetter!  :sun:  Dann fuhren wir zum Strand, spazierten etwas um ein altes Fort drum herum, begrüßten die Palmen und Heikos ersten Zitrusbaum.

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Von dort aus ging es dann zum Patriot Point, wo ein riesiger Flugzeugträger liegt und man einen herrlichen Ausblick auf eine große Brücke hat. Wir spielten etwas herum mit den ausgestellten Raketen und entschieden uns dann, ins Zentrum von Charleston zu fahren.

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Dort fanden wir schnell einen günstigen Parkplatz und flanierten dann erst einmal durch den Open-Air-Markt im Zentrum, kauften aber keinen Touristenkitsch.

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Wir warfen noch einen Blick auf ein riesiges Kreuzfahrtschiff, was im Hafen lag, bekamen dann aber einen Riesenhunger, so dass wir in der „Noisy Oyster“ einkehrten, um typisches Südstaatenessen zu probieren. Oder genauer „Lowcountry Food“, benannt nach der Küstenregion – da gibt es natürlich viele Meeresfrüchte. Wir saßen an der frischen Luft, tranken übel süßen Eistee und bestellten uns Nachos mit einem Dip aus Krabben- und Garnelenpüree; Krabbensuppe mit Meerrettich („She Crab Soup“) und Crackern, die aus einem gestürzten Kreis aus Krabbenfleisch und Creme außenherum bestand; und schließlich noch „Shrimp’n’Grits“, Matsch-Reis, darüber eine dicke, cremige und leicht seltsam schmeckende Soße mit Garnelen und Würstchenstücken, dazu Grits – im Grunde Kuchenstückchen aus Maisteig. Sehr seltsame Kombination.  :essen:  Das Essen schmeckte hervorragend, aber danach hatten wir dann auch genug Meeresfrüchte.

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Anschließend machten wir noch einen Spaziergang durch die Altstadt, vorbei an herrlichen alten Gebäuden und wunderschönen Wohnhäusern mit toller Dekoration (Weihnachtskränze und Balkonkästen in den Fenster) und über Kopfsteinpflaster. Man konnte deutlich sehen, dass hier früher – natürlich auf dem Rücken der ausgebeuteten Sklaven – ein unheimlicher Reichtum geherrscht haben muss. Die Wohnhäuser waren dermaßen prunkvoll, mit großen weißen Säulen, Laternen an jedem Eingang, schönen Verzierungen und geschmackvoll bepflanzten Gärten.

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Mittlerweile nahten aber sowohl Dunkelheit als auch Gewitter (Kaltfront), es wurde immer schwüler und windiger. Wir fuhren also los, und nach einer weiteren kleinen Rundfahrt durch die Stadt fuhren wir dann los und buchten uns bei McDonalds ein Motel in Savannah. Auf der Fahrt sahen wir nicht viel, es war ja dunkel, überquerten aber die Grenze zu Georgia - wieder ein Staat geschafft.

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Es regnete immer mal leicht und bald kamen wir dann in Savannah an, wo es immer noch warm war, checkten ein und luden unser Gepäck aus. Unser Glück, denn kurz darauf begann eine ganze Weile wie aus Eimern zu gießen.  Leider stürzte damit auch die Temperatur in den Keller, von gut 20 Grad auf bestimmt 12 Grad.   :protest: :zuberge:  :bibber: Wir verbrachten eine ruhige Nacht, bis auf ein paar betrunkene Leute, die offensichtlich eine Art schweren Streit in der oberen Etage des Motels austrugen, so dass wir uns genötigt fühlten, das Auto ein paar Meter weiter wegzufahren, damit nicht „aus Versehen“ nachts Möbel darauf fliegen…  :doesig:


Mehr Bilder gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%204 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%204) (Passwort D00494)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Reisefan62 am 07.04.2013, 17:32 Uhr
Wow, ihr seid ja fahrtechnisch echt hart im Nehmen.
Wir sind auch nicht gerade die Kurzstreckenfahrer, aber das ist schon eine gewaltige Leistung.

Ihr habt ja schon eine Menge gesehen bisher und ich bin gespannt auf die weiteren Tage.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Inspired am 07.04.2013, 17:58 Uhr
Hi hi, na ja, Charleston - Savannah schafft man ja in kurzer Zeit, aber während ich mich noch fragte, ob ihr ib charleston wohl zwei Nächte bleiben würdet oder nur eine, wart ihr schon wieder futsch in Savannah - alle Achtung!
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 08.04.2013, 21:12 Uhr
Ja, wir sind schnell unterwegs, aber das war besonders auf der Fahrt nach Florida und dann am Ende wieder nach Norden so. In Florida selbst haben wir uns etwas mehr Zeit gelassen, vor allem über Weihnachten.  :D
Ich denke es war für uns beide anstrengend, aber ich zumindest würde es jederzeit wieder so machen. Wir hätten ja auch fliegen können, aber da ich hier in Vermont ein Auto habe, ist es einfach preistechnisch günstiger wenn wir nach Süden fahren anstatt zu fliegen.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 09.04.2013, 17:53 Uhr
Teil 5 - Savannah und endlich Florida - 21.12.

 Als wir morgens aufstanden, war das Auto nicht von Möbelstücken zertrümmert – gottseidank. Leider war, es wie wir beim Einräumen bemerkten, auch eisekalt draußen.  :bibber:  Unser Plan war, heute Savannah anzuschauen, eine weitere alte Südstaatenperle, die laut dem Reiseführer aber nicht ganz so süß und hübsch wie Charleston ist, sondern auch mit einem hässlichen Gesicht, aber wir wollten uns selbst ein Bild machen.

Nach kurzer Fahrt waren wir in der Innenstadt angekommen und mussten erst einmal um zahlreiche Plätze / Kreisverkehre herum fahren: an jeder Kreuzung ist hier zwischen den Häusern ein kleiner Park angelegt, mit großen moosbehangenen Bäumen und meistens auch Denkmälern darin.

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Wir parkten am Fluss und ließen uns dann bei Panera auf der Hauptstraße zum Frühstück nieder, wo ich eine Art Käsesouffleé hatte und Heiko ein Stück Kuchen, während wir die warmen Getränke und den warmen Raum genossen.   :fire: Als nächstes liefen wir dann einfach viele der Squares ab, genossen die belaubten Bäume und die tolle Atmosphäre mit der herrlichen, prunkvollen Südstaatenarchitektur, spielten mit dem Moos von den Bäumen (worauf uns gleich ein netter Junge, Straßenmusiker, ansprach und mit uns etwas darüber quatsche, wo wir herkommen usw.) und erreichten dann irgendwann einen größeren Park mit einer schönen weißen Fontäne.

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Es war immer noch so kalt und windig, dass ich mir wie in Montreal im Oktober vorkam.  :knurrig:

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Über zahlreiche weitere Squares liefen wir dann wieder zurück zum Fluss. Das Gelände zum Fluss hin war abschüssig und in erster Reihe standen Häuser, die rückseitig (stadtseitig) einen tiefen Graben hatten, der sie vom Rest der Stadt trennte und mit Brücken zu den Eingängen der Häuser versehen war. Man konnte Treppen zur Flusspromenade hinabsteigen und dann seitlich in diese Graben schauen; wir waren uns nicht ganz im Klaren darüber, ob das Belieferungs-, Abwasser- oder andere Gräben waren.  :verwirrt: 

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Am Fluss flanierten wir dann, sahen einen typischen Südstaaten-Schaufelraddampfer und ein paar Shops. Mehr gab es jedoch nicht zu sehen und wir froren uns immer noch unsere Hintern ab, so dass wir uns dann entschieden, loszufahren.

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Von dort aus fuhren wir zum Visitor Center und dann noch zum Civil Rights Museum, was aber leider geschlossen war. So brachen wir weiter bei strahlendem Sonnenschein Richtung Süden auf.   :sun: Bis auf einen Puller- und Tankstopp, wo wir leckere Kokosnusssüßigkeiten kauften die unsere Tropenvorfreude verstärkten, machten wir keine weiteren Pausen, bis wir dann an der Grenze zu Florida ankamen.

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Aber die Grenze flog nicht einfach so vorbei, sondern wir hielten am Welcome Center an und bekamen erst einmal mit voller Wucht zu spüren, dass Florida der absolute Tourismusstaat ist – und wohl sehr reich. Das Center war sauber, hübsch, perfekt ausgestattet, hatte alle Broschüren die man sich nur vorstellen kannte – und gratis frisch gepressten Orangensaft.  Natürlich von floridianischen Orangen. Wow!  :liebe:  Außerdem markierte dieser Übergang jetzt endlich unsere Ankunft am „Ziel“ der Reise: Florida.
Bald fuhren wir weiter und erreichten dann Jacksonville, die flächenmäßig größte Stadt der USA. Nachdem wir eine halbe Stunde lang über einen Mega-Highway die Stadt durchquert hatten, kamen wir auch bald zum Abzweig zu unserem Nachtquartier, St. Augustine (die älteste Stadt der USA!). Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichten wir den Strand, an dessen Promenade unser Motel lag (trotzdem super-billig!) und genossen im letzten Abendlicht unseren ersten Strand in Florida.  :palme:

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Leider ging die Sonne jedoch auf der „falschen Seite“ unter (Floridas Ostküste) und (ich weiß, es wird alt) es war immer noch eisekalt, was ein seltsames Gefühl hervorrief: die Umgebung mit Palmen, Sonnenschein und Sandstrand suggerierte Sommer; die Temperatur suggerierte heiße Schokolade, Kaminfeuer und Mützen. Na gut, die Weihnachtsschmücke an der Straße in Form von Seepferdchen, Fischen und Muscheln erinnerte dann doch etwas an Weihnachten.

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Abends aßen wir in einem Steakhouse ein sehr leckeres Abendbrot und gingen dann im Motel noch im Pool baden. Der war allerdings von unserem Zimmer etwas weiter entfernt, so dass wir den Rückweg mit Badesachen durch die Kälte zurücklegen mussten, brrrr.   :bibber:

Mehr Bilder gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%205 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%205) (Passwort D00494)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Reisefan62 am 09.04.2013, 23:31 Uhr
Als wir in Florida über die "Grenze" fuhren, haben wir das Visitor-Center ausgelassen. Werden wir uns beim nächsten Mal merken :lol:.

Die erstaunliche Größe von Jacksonville habe ich damals auch mit Erstaunen zur Kenntnis genommen.
Hattet Ihr Zeit für die Besichtigung der Brauerei?

Charleston hat uns besser gefallen als Savannah, habt Ihr auf dem Rückweg dort einen Halt gemacht?
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 10.04.2013, 00:42 Uhr
Ja, das Visitor Center sollte man mitnehmen, wegen des Orangensafts. Wir wussten davon auch nichts, wollten eigentlich nur eine gratis Roadmap mitnehmen (die übrigens in allen anderen Staaten in denen ich bisher war nur nach Nachfragen erhältlich sind und hier auf dem Tisch so auslagen - deswegen "das reiche Florida"...) und waren dann natürlich sehr angetan vom Saft.. und soo lecker !  :D

Nein, durch Jacksonville sind wir einfach so durchgefahren. Schade, was für eine Brauerei gibt es denn da?

Und in Charleston waren wir schon, auch wenn man es bei unserer Lichtgeschwindigkeitsreise vielleicht leicht übersehen haben kann  :lol: Es hat uns dort auch besser gefallen, es war hübscher, kleiner, und hatte mehr Altstadtflair. In Savannah waren die Parks zwar wunderschön !!!, aber dafür gab es keinen so richtigen Altstadtkern bis auf diese kleine Promenade am Fluss.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 11.04.2013, 19:55 Uhr
Teil 6 - St. Augustine & Daytona Beach - 22.12.

Morgens standen wir bei herrlichem, sonnigem, aber wieder sehr kaltem Wetter auf, frühstückten im Motel und fuhren dann auf der Strandstraße los zum Leuchtturm. Dort waren wir nicht nur vom Leuchtturm selber begeistert, der bemalt war wie eine Zuckerstange, sondern auch von dem Parkplatz – denn er war bewachsen mit Palmen und uralten, riesigen subtropischen Bäumen, von denen Lianen herunterhingen. Wir waren endlich im Paradies angekommen!  :lachen5:

Anschließend fuhren wir in die Altstadt von St. Augustine, und diese Altstadt kann sich tatsächlich mal als solche bezeichnen: die Stadt ist die älteste Stadt der gesamten USA (erstaunlicherweise, denn die Wiege von Amerika ist ja eigentlich der Nordosten), denn die Spanier siedelten dort bereits ganz kurze Zeit nach der Ankunft von Kolumbus, nämlich im Jahre 1565. Später haben sie dann ein Fort gebaut, um sich zunächst gegen Piraten, später dann gegen Engländer zu verteidigen, denn die Stadt und das Fort lagen an einem strategisch günstigen Punkt. Von hier aus war es gut möglich, den wichtigen Seeweg nach Europa, der nämlich entlang des Golfstroms führte, zu verteidigen. Irgendwann wurde den Spaniern diese Verteidigung zu anstrengend und sie traten das Gebiet an die Vereinigten Staaten ab. Kurz danach trennten sie sich ja die Südstaaten, und damit auch St. Augustine, vom Rest, nur um später dann wieder zur Union dazuzugehören. Also kurz und gut, eine turbulente Geschichte!  :rollen:

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Die Stadt selber sah sehr geleckt und ordentlich aus, und hätte auch gut „nachgemacht historisch“ von Disney sein können, war aber nicht von Disney (was selten ist in Florida  :lol: ). Bereits bei der Einfahrt in die Stadt begrüßten uns die hochherrschaftlichen spanischen Häuser und wir parkten und liefen zum Flagler College. Das „wohl schönste Studentenwohnheim“ der USA bestand aus einem imposanten Gebäude mit einem tollen Innenhof im Kolonialstil.

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Henry Flagler, nach dem das College – und noch zahlreiche Straßen, Orte, Parks, Gebäude und Museen in ganz Florida – benannt sind, war übrigens ein Erdölmagnat und Eisenbahnpionier im 19. Jahrhundert, ein wahnsinnig reicher Mann, der unter anderem an der Gründung und Erschließung von Miami, der touristischen Erschließung von Florida, der ersten Eisenbahn in Florida und vielen anderen Projekten beteiligt war. 

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Wir machten einen Rundweg durch St. Augustine, durch Palmenalleen, vorbei an einer katholischen Kirche (der ältesten katholischen Gemeinde der USA) und auf die touristische Flaniermeile der Stadt, wo es überall Kunst-, Souvenir- und Schnickschnackläden gab. Es war alles sehr hübsch angelegt, begeisterte uns aber nicht wahnsinnig.
Schließlich erreichten wir dann das Fort Castillo de San Marco, was unter der Nationalparkverwaltung steht. Wir schauten uns im Fort um, guckten Kanonen an und blieben dann noch bis zur Kanonenvorführung.

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Dabei wurden „im alten Stil“ Kanonen von historisch gekleideten Menschen abgefeuert – und das mit herrlichem Ausblick auf die Bucht von St. Augustine und das Meer.

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 Am Wasser liefen wir dann zum Auto zurück und fuhren noch am ältesten Haus der USA vorbei, bevor wir uns auf die Weiterfahrt machten.

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Zurück ging es auf die Strandstraße, der wir dann eine ganze Weile lang nach Süden folgten. Wir hatten tolle Ausblicke auf Villenviertel und manchmal auch Bettenburgen, und natürlich auf das Meer. Ständig wollten wir anhalten und aussteigen, aber dann hätte die Fahrt Tage gedauert, da ein Strand schöner als der andere war.

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Unser nächstes Ziel war Daytona Beach, wo man etwas (für Europäer) ganz Ungewöhnliches machen kann: am Strand mit dem Auto entlang fahren! Nachdem wir uns erst einmal orientiert hatten, sahen wir schnell Schilder mit „Ramp to Beach“ und fanden auch bald eine Auffahrt, die offen war (manche wahren wegen des Wasserstandes gesperrt). Auf dem Strand war der Verkehr dann mit 10 Meilen pro Stunde geregelt und man durfte nur in einer Richtung fahren – oder natürlich parken und aus dem Auto den Ausblick aufs Meer genießen. Wir nahmen uns eine Menge Zeit, um Fotos und Videos zu machen, jeder mal zu fahren und einfach das mittlerweile schon warme Wetter zu genießen. Was für ein Highlight, mit meinem Auto aus Vermont am Strand in Florida!  :smiledance:

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In Daytona schauten wir dann noch die „Drive Through Church“ an, die ein bisschen an ein Autokino erinnerte, eben nur mit einem Altar anstatt einer Leinwand. Schließlich fuhren wir dann noch zur NASCAR-Rennstrecke (dem Daytona International Speedway), wo berühmte Autorennen ausgetragen werden. Wir hielten beim Visitor Center an, wo man etwas über die Geschichte lesen, Rennautos anschauen und ein Video mit den krassesten Unfällen gucken konnte. Anschließend konnten wir dann noch einen Blick in die Ränge werfen, von wo aus man einen Überblick auf die gesamte Rennstrecke inklusive den angeschrägten Kurven werfen konnte. Krass!

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Fazit: Daytona liebt seine Autos, ob am Strand, beim Autorennen oder in der Kirche.
Schließlich wurde es dann langsam dunkel und wir machten uns auf den Weg zu unserem Tagesziel nach Titusville. Dort suchten wir erst einmal den örtlichen Walmart auf und kauften Erkältungsmedizin (Fredi war krank…  :ohjeee: ) und andere Notwendigkeiten, beobachteten die verrückten Amerikaner beim Weihnachtsshopping und fuhren dann in unser Motel. Abends passierte nicht mehr viel, ich versuchte mich auszukurieren und wir hatten die Heizung auf Vollbetrieb, denn es war draußen wieder eiskalt (um 0°C – toller Tropenurlaub!).

Mehr Bilder gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%206?sort=2&page=1 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%206?sort=2&page=1) (Passwort D00494).
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Reisefan62 am 11.04.2013, 20:47 Uhr

Nein, durch Jacksonville sind wir einfach so durchgefahren. Schade, was für eine Brauerei gibt es denn da?


Hier die Antwort:
http://www.budweisertours.com/z01/index.php/jacksonville/overview

War sehr interessant, kostenfrei und danach konnte man sich die verschiedene Biersorten durchschlürfen...
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Reisefan62 am 11.04.2013, 20:50 Uhr
OK, wahrscheinlich habe ich mich Eurer Geschwindigkeit angepaßt und der Besuch von Euch in Charleston war schon wieder aus meinem Gehirn entschwunden :lol:

Das Programm in Daytona haben wir auch so "abgezogen" und mein Mann plant in einem der kommenden Jahre die Rennstrecke zu besuchen, wenn dort richtig Action sprich Rennen ist.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 13.04.2013, 15:58 Uhr
Mit der Brauerei haben wir ja da was verpasst, schade. Na, dann ein anderes Mal :-) falls wir nochmal nach Florida zurückkommen.

Ja, ein Rennen in Daytona hätten wir auch gerne gesehen. Das muss richtig genial sein... genauso wie nen Raketenstart am Cape Canaveral... aber beides war leider nicht zu haben :D
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 13.04.2013, 17:32 Uhr
Teil 7 - Vögel und Raketen - 23.12.

Was sich schon gestern Abend abgezeichnet hatte, nämlich eine sehr kalte Nacht, bewahrheitete sich heute früh. Es war draußen alles weiß, es gab Reif/Frost! Heiko war nicht mehr zu halten und machte draußen Fotos, während Fredi sich noch im Bett wälzte (Ausrede: Erkältung…  :pfeifen: ).

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Nach dem Frühstück und dem Packen machten wir uns auf den Weg, sahen unterwegs den Sonnenaufgang und fuhren dann über eine große Brücke auf die Insel Cape Canaveral. Die Insel gehört natürlich zu großen Teilen der NASA und beherbergt das Kennedy Space Center, was eben nicht nur eine Touristenattraktion sondern auch ein Militärgelände ist. In Amerika ist aber alles größer, und so gibt es neben dem Kennedy Space Center auch noch genug Platz für den Cape Canaveral National Seashore (endlose Meilen von unberührten Stränden) und einem großen Tierschutzgebiet, was unser erstes Ziel für den heutigen Tag war, denn wir wollten den Black Point Wildlife Drive fahren und Vögel beobachten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_5431.jpg)

Dazu hatten wir uns am Morgen natürlich eine gute Zeit ausgesucht, da sie gerade jetzt besonders aktiv sind. Wir entrichteten das Eintrittsgeld und fuhren dann auf einer sehr schmalen (mit Mühe und Not passten zwei Autos nebeneinander) unbefestigten Straße mitten durch den Sumpf (eigentlich ist ganz Südflorida vom Menschen gebändigter Sumpf, fast so wie Holland  :wink: ).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_5428.jpg)

Links und rechts der Straße erstreckten sich Mangrovenwälder, Sümpfe mit Gras drin, Palmenwälder, einzelne Nadelwälder und große Seen (Heiko fand die Landschaft prähistorisch).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_4240.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_4212.JPG)

Wir machten zahlreiche Fotostopps um die Reiher, Möwen, Pelikane und andere exotische Vögel vor die Linse zu bekommen (jedoch nicht zu vergleichen mit der Professionalität der ganzen Ornithologen die sich dort herumtrieben!  :lachen07: ).

Alligatoren sahen wir leider nicht, obwohl es laut Beschreibung möglich sein würde. Vielleicht war es denen aber auch zu kalt, so wie uns…
Wir fuhren dann zurück über die Brücke aufs Festland (denn man kann natürlich nicht mitten durchs Militärgebiet zum Touristenteil vom Kennedy Space Center fahren), nur um dann ein paar Kilometer weiter südlich erneut über eine Brücke auf die Insel zu fahren.   :umherschau: Wir parkten das Auto auf einem gigantischen Parkplatz und stellten uns in die Ticketschlange. Schnell hatten wir eine ganze Stange Geld bezahlt, damit wir für einen Tag die Raumfahrtgeschichte der USA bestaunen konnten.

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Der Eingang des Parks erinnerte dann eher an einen Vergnügungspark, mit einer Nasa-Weltkugel, einem riesigen Denkmal mit Kennedy und einem weithin sichtbaren Raketengarten. Nachdem wir uns orientiert hatten, gingen wir direkt zur Abfahrtsstelle für die Bustouren über das Gelände. Unser Tourguide erzählte uns, dass es eigentlich zwei abgeteilte Bereiche auf der Insel gibt, nämlich den Nasa-Bereich, der für die bemannte Raumfahrt zuständig ist, und den Air Force-Bereich, der für die unbemannte Raumfahrt zuständig ist. Und während auf den Abschussrampen der Nasa aktuell Stillstand herrscht, werden solche Sonden wie der Mars Rover Curiosity auf den Air-Force-Rampen noch immer fleißig abgeschossen.  :dozent: Das Shuttleprogramm der Nasa wurde zwar aktuell eingestellt, man arbeite aber daran, wieder ein neues Programm auf die Beine zu stellen, dann noch einmal auf den Mond zurückzukehren, den zu kolonialisieren und schließlich den Mars zu besuchen – und genau mit dieser Selbstverständlichkeit hat der Herr das auch gesagt.

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 In einer riesigen Halle werden die Raketen und Shuttles zusammengebaut – die Halle ist das viertgrößte Gebäude der Welt (nach Volumen) und hat innen drin ihr eigenes Wetter. Das Empire State Building soll vier Mal in dieses Gebäude reinpassen! Natürlich trägt sie außen eine Flagge, die laut dem Tourguide die größte jemals bemalte US-Flagge der Welt ist und auf der die gesamte Busflotte des Space Centers bequem parken könnte.

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Wenn in der großen Halle übrigens die Raketen fertig zusammengebaut worden sind, werden sie mit einer Art Kettenfahrzeug (einer Riesenraupe) mit wahnsinnig breiten Ketten zur Startrampe gefahren. Dazu fahren sie auf einer eigens angelegten Stein-Geröllstrecke. Warum? Weil der Untergrund in Florida so weich ist, dass zum Beispiel ein Zug sofort einsinken würde. Die speziellen Schottersteine heißen übrigens Alabama-Mississippi-Steine und kommen aus Tennessee (oder so).  :lol:

Wir sind außerdem an zwei Startrampen (von den Saturn-Raketen aus den 60er Jahren) vorbeigefahren, die unten ein riesiges viereckiges Loch haben, denn da stecken die „Booster“ drin (da wo die Raketenabgase rauskommen) und veranstalten ein riesiges Spektakel bei einem solchen Start. Schließlich, kurz bevor es zum Center zurückging, sahen wir noch ein erstes Highlight: unseren ersten Alligator in Freiheit, er lag faul in einem kleinen Tümpel herum, aber wir waren trotzdem aus dem Häuschen.  :dance:
Als nächstes gingen wir ins Saturn-V-Center, wo eine alte Saturn V Rakete ausgestellt war (die die Halle auf ganzer Länge füllte) und wo man etwas über die Geschichte der bemannten Raumfahrt der USA erfahren konnte.

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Das begann mit einem Film, der das Wettrennen ins All beschrieb, und wie die Menschen verängstigt waren vom ersten Sputnik, der vom Feind hochgeschossen worden war, wie man es selbst versucht hatte und gescheitert war und wie viel größer die Enttäuschung dann noch geworden war, nachdem die Russen sogar den ersten Hund und Mensch im All für sich beanspruchen konnten. Dann kam jedoch der Moment, in dem Kennedy die Air Force Base in Cape Canaveral besuchte und eine große Rede hielt, in der er ankündigte ein riesiges Zentrum für bemannte Raumfahrt bauen zu wollen – mit keinem geringeren Ziel, als auf dem Mond zu landen – „und das noch innerhalb dieser Dekade!“. Leider war er dann beim ersten bemannten Flug schon tot, hatte jedoch Großes inspiriert. In einem anderen Film erfuhren wir dann noch etwas über Apollo 8, die Raumfähre der ersten Mondumrundung 1968 (übrigens in einem Raum mit den originalen Kontrollpanelen von damals). Es gab außerdem noch einige Ausstellungsstücke, wie originale Raumanzüge (der von Neil Armstrong!), Mondrover, Mondgestein, Raumkapseln und so weiter und so fort. Der Abschluss der Halle war dann natürlich eine Simulation/ein Film über die tatsächliche Mondlandung und was für ein großartiger Tag das für die amerikanische Nation war. Hurra!  :usa: :mrgreen:

Zum Mittag pfiffen wir uns ein paar Sandwiches rein und setzten uns in die Sonne (mittlerweile war sogar Fredi der alten Frostbeule nicht mehr kalt). Wir schauten uns etwas im Space Shop um, wo es alle möglichen und unmöglichen Souvenirs gab: das Space Shuttle als Magnet, als Aufkleber, als Figur, als Stift, als Schlüsselanhänger, als Tampon… na ja, fast.  :lachen07:

Danach konnte man noch einen Astronauten „treffen“, bzw. sich einen Vortrag von einem echten Astronauten aus den 70er Jahren anhören, der von seinen Erfahrungen mit Raketenstarts, Weltumrundungen und dem Astronautenleben berichtete und sagte, er glaube, dass es innerhalb der nächsten 20 Jahre bemannte Raumfahrt zum Mars geben werde. Anschließend wollten wir noch eine Raketenführung mitmachen, die sich aber als staubtrocken und stinklangweilig herausgestellte (und falsch: er sagte, dass die deutschen Raketenwissenschaftler die man nach Amerika holte (z.B. Wernher von Braun) sich in der Gegend um Alabama so wohl fühlten, da sie dort Berge hätten, „die sie an Bayern erinnerten“… soso, Deutschland  = Bayern oder was?), so dass wir auf eigene Faust den Raketengarten besichtigten, auf dem viele alte, große Raketen ausgestellt waren.

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Man konnte sich auch zur Probe in Raumkapseln reinsetzen, was ziemlich spaßig war.

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 Als Highlight des Abends gab es dann noch einen Imax-3D-Film über eine Crew von Astronauten, die sich auf einen Flug zur Reparatur des Hubble-Weltraumteleskops vorbereiteten und ihn dann schließlich durchführten. Dabei gab es natürlich erst einmal viele tolle Bilder von fernen Galaxien, aufgenommen von selbigem Teleskop, aber andererseits erfuhr man auch viel über den „Alltag“, wenn man ihn so nennen kann, von Astronauten, was mich wieder an meinen Kindheitsberufswunsch erinnerte.  :liebe:
Schließlich machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Übernachtungsort, und bei der Rückfahrt aufs Festland durften wir einen wunderschönen, flammend roten Sonnenuntergang beobachten.

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Im McDonalds (Internet) buchten wir ein Motel in einer 0815-Stadt, die einfach auf dem Weg nach Miami lag, aber es war ja eh schon dunkel. Auf der Fahrt durften wir uns dann noch über einen fetten Stau freuen, in dem die Fahrer so genervt waren dass sie falschrum (!) in die Autobahnauffahrten fuhren, um von der Autobahn herunterzukommen. Abends besorgten wir noch Essen im Publix, nämlich Mikrowellenessen, was sehr lecker war, und einen Obstsalat, die wir auf dem Zimmer verschlangen.  :essen:

Mehr tolle Bilder gibt es im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%207?sort=2&page=1 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%207?sort=2&page=1) (Passwort D00494). 
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Reisefan62 am 13.04.2013, 17:46 Uhr
Uns hat es im Kennedy Space Center sehr gut gefallen und wir haben da auch den ganzen Tag verbracht.
Auf der Rückfahrt nach Orlando waren wir noch kurz in der US Astronaut Hall of Fame, war ja im Preis inbegriffen und lag auf dem Weg.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 15.04.2013, 17:02 Uhr
Teil 8 - Heiligabend unter Palmen - 24.12.

 Wir ließen es morgens zur Abwechslung mal ruhig angehen, da wir heute nur   :lol:  ca. 200 km bis nach Miami zu bewältigen hatten.

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Nach dem Auschecken fuhren wir erst einmal aus der großstädtischen und wenig attraktiven Gegend von Ft Pierce und wieder zu unserer geliebten Strandstraße, der 101A South. Ein Strand folgte auf den nächsten und wir konnten uns wieder einmal nicht sattsehen.
Den ersten Stopp machten wir beim John D. MacArthur Beach State Park, wo wir erst durch einen tropischen Wald (wahnsinnig grün und mit dem typischen Gezirpe von so einem Wald) fuhren, dann einen Parkplatz fanden und zum Strand wollten. War ja schließlich unser erster richtig tropischer Strand und wir waren sehr aufgeregt.  :rollen:

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Nach einem kurzen Fußweg öffnete sich der Wald, gab aber nicht den Blick auf den Strand frei, sondern auf eine riesige Lagune, die man auf einem erhöhten Boardwalk überkreuzen konnte … oder: man konnte in einem Trolleywagen vom Parkplatz zum Strand gefahren werden. Die Amis.

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Toll war der Weg dennoch anzusehen, mit lauter Vögeln und schöner Natur. Bald hatten wir dann die Dünen erreicht und überquert und stießen auf einen weißen, herrlichen Sandstrand mit türkisblauem Wasser. Es war total heiß heute, sogar so warm, dass ich bequem im Bikini rumlaufen konnte. Natürlich schmierten wir uns auch dick mit Sonnencreme ein, denn heute war der erste Tag, an dem unsere blasse Winterhaut das Licht der Tropensonne erblickte.  :sun:  Wir gingen mit den Füßen ins (etwas kalte) Wasser, genossen die Atmosphäre; liefen dann aber zum Auto zurück und fuhren weiter.

Sehr bald kamen wir nach Palm Beach, dem absoluten Reichenviertel an der Ostküste Floridas. Begrüßt wurden wir von einer hochherrschaftlichen Palmenallee und mehreren Villen. Wir fuhren durch kurvige Straßen in perfektem Zustand mit hochgewachsenen Hecken links und rechts (und den wuselnden Gärtnern), und ab und zu konnte meinen Blick auf prunkvolle Häuser erhaschen. In Luxuskarren (es gab in diesem Bezirk keine normalen Autos, entweder wahnsinnig teure Autos oder „Dienstbotenautos“ (aka. Firmenwagen) mit Aufschriften drauf, wie Gärtner, Poolservice, Reinigung, usw.) fuhren die Reichen und Schönen spazieren und Gucci-Damen gingen in Joggingklamotten und mit Sonnenbrille mit ihrem Pudel spazieren. Sämtliche Grundstücke hatten zwei Auffahrten, einen Dienstboten- und einen Herreneingang.  :staunend2:

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Wir parkten unser Auto und spazierten an einer Einkaufsstraße entlang – so ähnlich wie der Rodeo Drive, Geschäfte für Normalsterbliche gibt es dort nicht.

Auf der perfekt sauberen Straße mit manikürten Blumenrabatten reihte sich ein Schaufenster ans andere, in denen mit Gold und Silber nicht gespart wurde. Es gab auch hübsche kleine Hinterhöfe mit fast schon mediterranem Flair, wo „man essen ging“. Wir natürlich nicht.  :lol: Wir liefen wieder zurück zum Auto, fuhren ein Stück auf der unmittelbaren Strandstraße entlang, so dass wir links von uns das blaue Wasser und rechts von uns die Villen in erster Reihe sehen konnten.

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Die Villendichte nahm dann jedoch stetig ab und irgendwann fuhren wir nur noch durch „normale Bebauung“, die jedoch in ihrer Dichte stetig zunahm, je näher wir an die Metropole Miami kamen.
Unseren nächsten Stopp machen wir am Ortseingangsschild in Boca (bekannt aus der Serie „die Nanny“, wo Nanny Fine sich immer freut, dass ihre Mutter bald ins Seniorenparadies Boca zieht  :mrgreen: ), um ein Foto für meine Mutter zu machen, ein großer Nanny-Fine-Fan. Das Seniorenparadies machte seinem Namen alle Ehre, und bald sahen wir einen „coolen Opa“, mit Shorts, Flip-Flops, engem Shirt und Hipster-Kopfhörern angeschlossen an ein iPhone. Haha! Aber man kann es ihnen nicht verübeln, ihren Ruhestand am Meer und in der Wärme verbringen zu wollen. Ich habe übrigens gehört, dass die Senioren mit Gelenkproblemen nach Florida kommen und die mit Atemwegsproblemen nach Kalifornien (da ist die Luft trockener).  :wink:

Außerdem hielten wir noch beim Gumbo Limbo Nature Trail an, wo man Boardwalks durch den Wald machen konnte auf denen die ganzen Pflanzen des Waldes beschriftet waren – wo wir dann auch wilden Kaffee, Würgefeigen, Kletterkakteen und viele andere interessante Pflanzen sehen. Es gab auch einen Turm, wo man durch die Stockwerke des Waldes nach oben laufen konnte und dann einen schönen Ausblick hatte, über den tropischen Küstenwald, aber auch über die umliegende Bebauung.

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Im Park gab es schließlich auch ein Aquarium mit Hummern, Rochen, Schildkröten, Barrakudas und bunten Fischen.
Wir machten uns nun endgültig auf den Weg nach Miami und folgten nicht mehr der Küstenstraße sondern nahmen die schnellere Autobahn, denn wir hatten für die nächsten zwei Nächte ein Hotel gebucht und hatten außerdem ein Skype-Date um 4 Uhr nach Hause (denn es war Heiligabend!), zu dem wir auf dem Zimmer sein mussten. Dabei fuhren wir auf unserer geliebten Interstate 95 noch ein Stück, auf der wir ja schon seit New York unterwegs waren. Irgendwann bogen wir dann nach links ab, fuhren über eine Brücke – und waren in Miami Beach, und zwar in dessen Süden, South Beach, dem Epizentrum der Coolness.  :lachen35:

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Man merkte das schon, denn plötzlich sah man Menschen in Bikinis, Flipflops und mit Urlaubsstimmung überall.
Wir erreichten schnell das Hotel, wo es aus Parkplatzmangelgründen wieder Valet Parking gab, was nervig ist, da man das Auto ausräumen muss und dann das Auto abgeben muss. Was in einem normalen Auto vielleicht gar nicht so schwer klingt, ist bei unserer vermüllten Karre (na ja, ist ja schließlich unser Zuhause!) schon ein Akt, und so nahmen wir erst einmal nur das Wichtigste mit hoch, inklusive unseren Computern und Wertsachen. Dabei stellten wir fest, dass – wundersamerweise – der Kofferraum sich nicht mehr öffnen ließ!  :knurrig: Und was für ein Moment könnte schöner dafür sein, als auf dem Ocean Drive, unter der Beobachtung von lauter Passanten und den nervösen Valet Parking Boys?  :umherschau: Na ja, wir checkten erst einmal ein und wunderten über das großartige Zimmer mit Wahnsinnsausblick auf den Strand und auf Downtown aus der 7. Etage.

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 Danach machten wir Skype an und telefonierten schön mit unseren Familien in Deutschland und ließen uns von der Weihnachtsstimmung berichten.
Zum Sonnenuntergang klebten wir dann mit unseren Nasen am Fenster, denn er war wunderschön und glühend rot, und zur Krönung liefen gerade alle 10 Riesenkreuzfahrtschiffe aus dem Hafen aus.

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Dann machten wir uns schick und gingen zum Essen in ein Café an der Straße, wo wir unter Palmen saßen und Pizza und Burger aßen, hmmmm.  :burger:

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Den lauen Sommerabend verbrachten wir mit Flanieren auf dem Ocean Drive, wo überall lautstarke Diskomusik und/oder tolle Livemusik zu hören waren, ob mexikanische, weihnachtliche oder Technomusik.

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So zum Beispiel vor unserem Hotel, wo spanische/arabische Musik Passanten wie Gäste des Restaurants zum Tanzen auf dem Bürgersteig brachte. Nur ein paar Meter weiter hatten Leute ihre Poser-Karren aufgestellt (Dodge Viper und ein anderes Modell), getunt und mit Neonbeleuchtung standen sie mit aufgeklappten Türen und aufgeklappter Motorhaube da, eine wundernde Menschentraube drumherum. Was ich jedoch skurriler fand, waren die deutschen älteren Herrschaften, offensichtlich steinreich, die in gebrochenstem Englisch („Our car, Porsche, in Germany, is, äh, Terrakotta, inside, and äh, outside, silver.“  :hand: ) sich mit einem Ami unterhielten, offensichtlich als potentielle Käufer, denn später sahen wir sie auf einer Probefahrt (oder vielleicht waren sie auch die Besitzer).

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 Mehrfach trafen wir auch den Weihnachtsmann und ein paar knapp gekleidete Weihnachtsladys und man konnte sich unter einer Uhr fotografieren lassen, die den 24. Dezember anzeigten. Auf der gesamten Straße fanden sich auch toll restaurierte Oldies, vor allem kubanische Wagen, die zusammen mit normalen Autos in einer nicht enden wollenden Parade hupend und mit aufgedrehter Musik im Schneckentempo den Ocean Drive entlangfuhren, um es entweder „mal gemacht zu haben“ oder um das eigene Auto und die eigene Coolness zur Schau zu stellen.  :lol:

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Zurschaustellen war das Wort des Abends, denn alle waren extravagant gekleidet und herausgeputzt und der Bürgersteig wurde zum Laufsteg. Wir tranken schließlich noch einen schönen Cocktail (aber nicht so lecker wie in Deutschland, denn Cocktails werden hier offensichtlich hauptsächlich aus gecrushtem Eis hergestellt) und schliefen dann todmüde ein.

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Mehr Bilder gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%208?sort=2&page=1 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%208?sort=2&page=1) (Passwort D00494).
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 17.04.2013, 16:55 Uhr
Teil 9 - erster Weihnachtsfeiertag am Strand - 25.12.

Der Wecker klingelte nach dem langen Abend gestern schon um zehn vor sieben, denn wir wollten den Sonnenaufgang über dem Wasser erleben. An der Ostküste Floridas gibt es zwar traumhaft paradiesische Stände, aber nie Sonnenuntergänge – aus ersichtlichen Gründen – und so muss man eben die schöne Stimmung morgens genießen.  :wink:

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Gerade noch rechtzeitig erreichten wir den Strand, und waren wider erwarten nicht einmal die einzigen. Andere Touristen strömten ebenfalls zum Wasser, um den Sonnenaufgang zu sehen, und Einheimische bevölkerten die Joggingstrecke am Wasser (da es jetzt noch nicht sehr heiß war, wie wir später erkennen sollten).

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Wir entschlossen uns, uns der Bevölkerung anzuschließen und ebenfalls am Strand joggen zu gehen, einmal nach links, einmal nach rechts (mittlerweile war es ungefähr eine Stunde nach Sonnenaufgang und schon ordentlich warm!) und dann zu Starbucks, um zu frühstücken.

Damit benahmen wir uns so MiamiBeach-ig wie man nur sein konnte, denn wir gingen verschwitzt und in unseren ultracoolen Sportklamotten in den angesagten Starbucks, um dort dann ein Getränk mit wenigen Kalorien zu bestellen. Juhu.  :lachen35: :lachen07:
Am Ocean Drive flanierten wir zum Hotel zurück, zogen uns unsere Strandklamotten an und cremten uns wieder dick mit Sonnencreme ein. Am Strand nahmen wir uns dann eine Liege und machten es uns unter dem strahlend blauen Himmel bequem – so lässt es sich am ersten Weihnachtsfeiertag aushalten, unter Palmen, auf weißem Sand und mit türkisblauem Meer.  :palme:

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In selbigem Meer wollten wir dann auch baden und steckten zunächst den großen Zeh rein – und zogen ihn direkt wieder raus. Winter ist eben doch Winter.  :bibber: Wir wollten aber keine Warmduscher sein und stürzten uns trotzdem in die Fluten (waren ja auch schon bei 6°C in der Nordsee!), die auch von Minute zu Minute angenehmer wurden. Und das Wasser war wirklich perfekt: keine Steine, kein Holz, keine Korallen, keine Muschelteile, keine Pflöcke, keine Quallen oder anderes Meeresgetier, nur eine einzige, große, perfekte Badewanne: soweit das Auge reichte war einfach nur perfektes Türkis mit weißem Sanduntergrund zu sehen.  :liebe:
Nach ein paar Stunden Faulenzen am Strand (und natürlich Arbeiten an unserer Bräune) gingen wir dann aufs Zimmer und machten uns frisch und salzfrei. Dann liefen wir den Art Deco Rundweg aus dem Reiseführer, damit wir die Architektur etwas besser bewundern konnten, denn im Reiseführer standen einige Beschreibungen zu besonders bemerkenswerten Gebäuden. Dennoch war es nun auch wieder nicht so besonders, es gab keine Häuser vor denen wir lange stehen blieben und wunderten, das Flair von Miami Beach lässt sich eben nicht in Reiseführertexte verpacken sondern nur erleben.  :lol:

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Wir gingen auf die Collins Avenue, die ein Block vom Strand entfernt war, wo es einige Einkaufsläden gab. Deswegen waren wir aber nicht da, sondern wir wollten bei einem kubanischen Restaurant Mittag essen, denn die Kubaner sind eine so große Bevölkerungsgruppe in Florida/Miami, dass manche Amis sogar sagen, dass dieser Teil schon gar nicht mehr zu den USA gehört sondern eigentlich zur Karibik.

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Das Restaurant war sehr urig eingerichtet und mit ganz vielen Gästen, die aussahen als wären sie frisch aus Kuba, was immer ein gutes Zeichen ist wenn man in einem ethnischen Restaurant isst. Wir tranken Mangosaft und kubanisches Bier und probierten für 1$ zur Vorspeise etwas, was wir nicht kannten: Yuka. Wir hielten es zunächst für einen gefüllten Kaktus (hörte sich so an  :lol: ), bekamen dann aber so etwas wie eine Krokette, nur größer, gefüllt mit Hackfleisch. War ganz ok, aber jetzt nicht der kulinarische Höhepunkt.  :lachen07:  Der kam dann jedoch mit dem Hauptgericht: Ich hatte ein viertel Hühnchen (aber auch wirklich mit allen Knochen!) mit Reis, Bohnenpampe (extrem lecker!) und gebratenen Bananen. Heiko hatte geschreddertes Rindfleisch in einer Art Gulaschsoße, auch mit Reis und Bananen. Wir genossen das Essen sehr und waren danach dick und dun.  :rollen:

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 Auf dem Rest der Sightseeingtour „rollten“ wir dann zum Post Office (das laut Reiseführer ein hübsches Gebäude hat), vorbei an einem silbernen Restaurant in einem ehemaligen Zugwaggon und vorbei an einem rosa Polizeiauto sowie noch verschiedenen anderen berühmten Art Deco-Gebäuden.

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Nach einer guten halben Stunde hatten wir dann das südliche Ende von South Beach erreicht, wo ein Park und die Hafenausfahrt von Miami sind. Man hatte von hier aus auf einer langen Kaimauer auch einen herrlichen Ausblick auf die gesamte Länge von South Beach, wo wir natürlich viele Touri-Fotos machten und uns die Nase um den Wind wehen ließen.

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Dann liefen wir auf der Promenade wieder zurück nach Norden, vorbei an den Dünen und dem Meer (rechts) und den Hotels und Kneipen und Palmen (links). Zwischendurch kam man an einigen ungepflegten Gegenden vorbei, wo nichts angelegt war, man auf einem Sandpfad lief, die Holzzäune aussahen wie in Rumänien und wir uns schon ein bisschen wunderten, wie das in so einem touristisch hart umkämpften und erschlossenen Gebiet sein kann. Es war dennoch hübsch (Rumänien ist ja auch hübsch), es wunderte uns nur eben, dass nicht jeder Zentimeter von diesem Epizentrum des Tourismus geleckt und manikürt ist. Als wir schließlich am Hotel angekommen waren, war die Sonne schon untergegangen und wir konnten noch ein paar schöne Fotos von der blauen Stunde und den schönen Beleuchtungen der Promenade machen.

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 Als wir wieder aufs Zimmer kamen, waren wir schon wieder so todmüde, dass wir nebeneinander lagen und uns gegenseitig daran erinnerten, dass wir nicht einschlafen dürfen (es war erst 8 Uhr!), während wir sanft entschlummerten.  :schlafen: :umherschau:  Irgendwann schreckten wir dann aber dennoch hoch, riefen uns zur Räson und machten uns auf die Piste. Wir liefen ein paar Mal den Ocean Drive hoch und runter und tranken dann in „unserer“ Hotelbar Cocktails und beobachteten (und belästerten) die ganzen vorbeilaufenden Nachtschwärmer.

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Zwei Anekdoten: eine hübsche Singlefrau setzte sich alleine an einen Tisch und es dauerte nicht lange, bis ein (ihr unbekannter) Herr sich dazusetze und begann, sie zu umschwärmen. Wir waren uns aber nicht sicher, ob sie wirklich interessiert war, und als sie dann für eine ungewöhnlich lange Zeit auf Toilette verschwand, dachten wir schon, sie hätte sich aus dem Staub gemacht und ihn sitzen gelassen, kam aber dann doch wieder. Rechts neben uns saß eine deutsche „Serienmörderfamilie“, alle mit dermaßen düsteren Gesichtern, dass wir uns fragten, was ihnen über die Leber gelaufen sein muss; periodisch ließen sie auch ihre zwei Kinder alleine am Tisch sitzen… seltsam – aber interessant!  :lol:

Mehr traumhafte Bilder gibt es im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%209?sort=2&page=1 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%209?sort=2&page=1) (Passwort D00494).
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: sil1969 am 18.04.2013, 13:03 Uhr
Weihnachten mal anders!  :D
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 18.04.2013, 17:09 Uhr
Jep, völlig anders! Dadurch habe zumindest ich die üblichen Weihnachtsfeierlichkeiten und meine Familie nicht ganz so sehr vermisst. Das wäre wohl anders gewesen, wäre ich im verschneiten Vermont geblieben.  Aber Weihnachten am Strand waren wirklich genial... ;-)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 20.04.2013, 18:00 Uhr
Teil 10 - Shopping! - 26.12.

Den Morgen begannen wir wieder sehr früh mit Rennen am Strand, was heute aber etwas schwieriger war, denn es war bereits morgens sehr heiß und sollte heute 29°C werden. Dann aßen wir Frühstück bei Starbucks und kehrten zum Hotel zurück.

Den Morgen bis zur Auscheckzeit verbrachten wir damit, erst einmal das Hotelzimmer wieder in Ordnung zu bringen und unsere Sachen zu packen. Danach hatten wir jedoch immer noch Zeit und wollten die letzten anderthalb Stunden noch am Hotelpool verbringen, den wir bisher noch gar nicht erkundet hatten. In einem U-förmigen Innenhof des Hotels war ein kleiner Pool, an dem vielleicht drei Leute lagen, mit herrlichen gepolsterten Liegen, Palmenbepflanzung und schönem Ambiente.

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 Der Clou war dann aber die verglaste Balustrade, die uns vom Ocean Drive mit den flanierenden Leuten trennte, wir hatten einen herrlichen Blick auf den Ozean und den Strand. Das Poolareal war jedoch auch sichtbar; so dass viele sehnsuchtsvoll hochschauten  ;-) Wir schwammen ein paar Runden im Pool, beobachteten ein dekadentes Neureichenpärchen rechts von uns das sich ein Frühstück an die Liege bestellte („müssen’s ja haben“), sonnten uns und gingen dann wieder hoch.

Zur Auscheckzeit um 12 standen wir dann vor dem Hotel, warten auf unser Auto, packten es unter den argwöhnischen Augen der Auto-Boys wieder voll (wobei wir alle Hände voll damit zu tun hatten, sie uns vom Hals zu halten, und sie davon abzuhalten uns zu helfen, denn wir wussten wie man das kleine Auto am besten bepackt. Dennoch standen am Ende drei Boys um uns herum, einer um mir den Schlüssel hinzuhalten, einer um mir die Tür aufzuhalten, und einer stand nur so rum. Großartig.  :lol:  :umherschau:

Als nächstes fuhren wir nicht direkt nach Norden, sondern in einer kleinen Schleife, denn auch wir wollten noch einmal eine Angeberfahrt auf dem Ocean Drive machen (aber bei Tag, denn da gab es keinen Ansteh-Stau). Wir drehten die Musik richtig laut auf, kurbelten die Fenster herunter und ließen es uns gut gehen.  :groove:

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Dann fuhren wir weiter nach Norden, um South Beach wieder zu verlassen. Dieses Mal bogen wir jedoch nicht wieder nach Westen ab und fuhren über die Autobahn, sondern wir folgten der Strandstraße nach Norden. So konnten wir sehen, wie die Art Deco Häuser langsam in große luxuriöse Bettenburgen übergingen und dann in unscheinbarere Bettenburgen und schließlich in kleinere Hotels, was allerdings einige Kilometer dauerte.

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Jeder Fleck am Wasser war hier bebaut, und das zahlreiche Stockwerke in die Höhe. Wir fuhren auch vorbei an mehreren Trump Towern und einem Kempinski Hotel, und auf der linken Seite befand sich während eines großen Teils der Fahrt eine Bucht, in der man eine Insel sehen konnte, vor der zahlreiche Yachten vor Anker lagen.
Miami als Großraum ist nicht nur eine Stadt, sondern eher eine Ansammlung von mehreren Stadtkernen, so auch entlang der Küste. Ab einem bestimmten Punkt nahm die Stockwerksanzahl dann ab, es gab flachere Häuser und vermehrt Wohnhäuser, bevor dann – wenn man zu einem neuen Stadtkern kam – die Häuserdichte und –höhe wieder zunahm (fast wie eine Sinuskurve). Nach einiger Zeit fanden wir das dann auch nicht mehr sonderlich abwechslungsreich, so dass wir auf die Autobahn fuhren und eine ganze Weile Stadtgebiet durchquerten. Wir fuhren zur Sawgrass Mills Mall im Westen Miamis (fast in den Everglades), die noch wesentlich größer war als die King of Prussia Mall im August in Pennsylvania – heute sollte es zum Shopping gehen!  :lachen5:

Wir fanden uns plötzlich verloren in einem Straßensystem auf einem riesigen Parkplatz, der im Kreis um ein noch größeres Gebäude herumführte. Nach einer Weile gaben wir es auf, einen „logistisch günstigen“ Eingang zu finden, und so konzentrierten wir uns einfach darauf, einen Parkplatz zu finden, was bei einem so großen Areal eigentlich kein Problem sein sollte, doch wir kurvten ewig herum und hatten dann endlich Glück. Das Parkplatzproblem hätte uns schon komisch vorkommen und einen Hinweis auf die Zustände drinne geben sollen, doch wir dachten uns nichts dabei, liefen zum Eingang, machten Fotos und waren überwältigt von der Größe. Wir befanden uns nur in einer von zahlreichen „Avenues“; insgesamt gab es hunderte von Geschäften in der Mall.  :staunend2:

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Doch nun fiel es uns auch endlich wie Schuppen von den Augen – es gab Parkplatzmangel, weil das Einkaufszentrum seine Kapazitätsgrenzen erreicht hatte! Juhu! Es herrschte unglaubliches Gedränge, wahrscheinlich Leute, die ihre Weihnachtsgeschenke umtauschen wollten, und natürlich den Nach-Weihnachts-Schlussverkauf mitnehmen wollten.
Wir stürzten uns ins Gewühl (buchstäblich), und es herrschten schon fast Kriegszustände. Links und rechts saßen ermüdete Shopper auf dem Boden, und manche hatten neben sich ein Areal von 2x2 m mit Tüten vollgestellt, während sie warteten; so etwas habe ich noch nie erlebt, die Leute kauften sogar massenweise Koffer, um ihre Einkäufe nach Hause zu schleppen.   :doesig: Wir kauften wesentlich moderater ein, bummelten durch die Läden, ließen uns nicht stressen und erstanden das eine oder andere. Zum Mittagessen versuchten wir dann, einen Tisch zu finden in dem Essensbereich, mussten auf einen Tisch aber eine halbe Stunde warten – einfach unglaublich, es war regelrecht eine Jagd nach Tischen oder Stühlen. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag und Abend in der Mall, nutzten trotz des Stresses jede Minute aus und fuhren erst los, als sie um 9.30 Uhr abends zumachte. Dann suchten wir unser mittags bei McDonalds gebuchtes Motel auf, bewunderten noch mal die Beute und wollten dann müde ins Bett fallen.

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Die Betonung liegt hier auf "wollten", denn dazu sollte es nicht so schnell kommen: wir waren ja mit dem System unterwegs, dass wir kein Motel für die Reise vorgebucht hatten (außer Weihnachten und New York) und immer unterwegs anhielten und am Mittag/Nachmittag bei McDonalds ein Hotel für die Nacht buchten, je nachdem wie weit wir an diesem Tag kamen. Damit waren wir bisher sehr gut gefahren, meistens bekommt man sehr günstige Angebote und ist sehr flexibel. Aber bereits bei der heutigen Buchung hatten wir leichte Probleme gehabt, etwas Günstiges zu finden, und so waren wir immerhin klug genug, mal ein paar Tage im Voraus zu schauen, nämlich für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Unsere düstere Vorahnung, dass es schwierig werden würde (besonders, da wir in einem Gebiet unterwegs waren, was nur aus Touristenhöhepunkten bestand, nämlich den Florida Keys (Inselkette) und den Everglades), bewahrheitete sich dann leider auch, so dass wir eine Not-Nachtbuchungssession einlegen mussten. Für den Zeitraum vom 27.12. bis zum 31.12. buchten wir Motels in Süd-Miami (dem Ausgangspunkt für die Everglades) und eine Nacht auf Key West (dem südlichsten Punkt der USA – dort sah es zunächst so aus, als wären nur noch fünf Motels frei für über 400$ pro Nacht – doch mit ein paar Anrufen am nächsten Morgen löste ich das Problem und wir buchten ein günstigere (jedoch lange nicht günstige!) Nacht dort) sowie eine Silvesternacht an der Westküste Floridas. Was sich jetzt unkompliziert anhört, war ein Akt, der von 11 Uhr abends bis 3.30 Uhr morgens dauerte, denn wir versuchten natürlich, die billigsten Angebote zu finden, was am Ende auch klappte und wir fielen todmüde (und mit viel Galgenhumor) für noch ein paar Stunden ins Bett.  :kloppen: Reisen bei uns ist eben anstrengend.

Ein paar mehr Bilder vom Tag gibt es hier im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2010 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2010) (Passwort D00494) 
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 22.04.2013, 17:34 Uhr
Teil 11 - unterwegs in Miami - 27.12.

Morgens standen wir ordentlich gerädert relativ spät auf, um 10, gerade noch pünktlich zum (ollen) Frühstück im Motel. Dort gab es sogar „Rührei“, na ja, runde, gelbe, zähe Dinger, die mit Salz und Pfeffer herzhaft schmeckten und sogar die Vorstellung zuließen, dass man tatsächlich Ei isst.  :pfeifen:

Nach dem Auschecken fuhren wir quer durch Miami nach Süden. Um euch mal eine Vorstellung davon zu geben, wie groß das Stadtgebiet ist: wir fuhren 1.5 Stunden und hatten noch nicht einmal den tiefen Süden der Stadt erreicht. Unser erster Tagesordnungspunkt war nämlich das National Hurricane Center, das Vorhersagezentrum für Hurrikane. Da das eine staatliche Behörde ist (wie der Deutsche Wetterdienst, nur spannender), kann man da nicht einmal hinein, aber für Wetterfreunde wie uns ist es natürlich trotzdem ein Wallfahrtsort.  :hand:

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Das Zentrum war in einem bunkerartigen Gebäude mit vielen Antennen und Satellitenschüsseln und einer Dopplerradaranlage auf dem Dach untergebracht, und natürlich stand auch überall der Name dran, mit dem wir uns dann beide in den unterschiedlichsten Varianten fotografierten. Es war heute übrigens etwas kühler draußen (da es letzte Nacht gewittert hatte) – aber, da wir ja in Miami waren, lange nicht kalt, 24°C und strahlendster Sonnenschein.  :sun:

Der nächste Stopp heute war Miami Downtown. Die Fahrt dauerte nicht lange, wir durchquerten das Stadtgebiet von uns aus einfach Richtung Osten, und dann konnte man beobachten, wie die Hochhäuser immer größer wurden und man die Skyline schon sehen konnte.

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 Schließlich verließen wir die Autobahn dann und suchten uns einen Parkplatz. Nachdem die Gegend jedoch ganz schön schäbig aussah (und unser gesamtes Hab und Gut im Auto verstaut war), nahmen wir dann doch lieber ein etwas teureres Parkhaus in einem Bürogebäude, was aber auch ganz schön teuer war, dafür dass es in der Innenstadt von Miami eigentlich keine großen Touristenattraktionen gibt. Als nächstes liefen wir zum Metromover, einer kostenlosen führerlosen Hochbahn, die durch die Innenstadt von Miami einen Ring fährt. Am Bayside Park stiegen wir wieder aus und während wir die Hochhäuser im Rücken hatten, erstreckte sich vor uns ein kleiner, promenadenartiger Park mit einem künstlichen Sandstrand mit Liegestühlen, Kokospalmen, einem Springbrunnen, einem künstlichen Weihnachtsbaum und viel Rasen.

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Sehr hübsch, auch wenn viele Obdachlose dort waren. Wir setzten uns ein bisschen an den „Strand“, beobachteten die vorbeifahrenden Boote und konnten in der Ferne sogar die Skyline von South Beach erspähen.

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 Dann stiegen wir wieder in den Metromover ein und fuhren einmal den kompletten Ring ab, was sehr cool war, denn man hatte interessante Ausblicke auf die Stadt (wir waren ungefähr auf der Höhe vom 3. oder 4. Stockwerk unterwegs) und fuhr teilweise sogar durch Häuser hindurch. Teils sah es sehr futuristisch aus, wo zum Beispiel der Bahnsteig direkt außen an ein Wohnhaus angebaut war, fast wie beim „Fünften Element“.  :brille:

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 Schließlich stiegen wir am „Government Center“ aus, so dass wir zum Parkhaus zurück noch einen Spaziergang durch die Stadt machen konnten. Direkt nach dem Aussteigen sah es schon wieder heruntergekommen und zwielichtig aus, so dass wir unsere Kameras wegsteckten, um nicht wandelnde Zielscheiben zu sein.  :zuberge:  Den nächsten Hinweis, dass Miami vielleicht nicht die sicherste Stadt ist, gab uns der zwei Meter hohe Zahn und die Polizeibewachung um das Gerichtsgebäude. Der Großteil der Läden in der Stadt waren Ramsch-, Klamotten- (natürlich Asia Import), Foto- (auch Asia Import und nachgemacht) und (Ramsch-)Schmuckläden. Fast wie auf dem Polenmarkt. Es gab auch ein Einkaufszentrum, was aussah wie das Europacenter in Berlin, also nicht besonders attraktiv.

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Fazit: Downtown Miami ist sehr dreckig, und hat nur wenig bis keine Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinne (historische Gebäude usw.), sondern besteht aus eindrucksvollen gläsernen Bürohochhäusern und dazwischen vielen Ramschläden. Sicher kam es uns dort auch nicht vor. Und andere Touristen konnte man an zwei Händen abzählen.

Zurück an „unserem Bürogebäude“, fuhren wir mit dem Fahrstuhl in den zweiten Stock. Aus einem geleckten Marmorfoyer öffnete sich der vergoldete Fahrstuhl – in ein Parkhaus aus Beton, das war schon ein (witziger) Schock. :D So richtig wussten wir aber noch nicht, wo wir waren, und so liefen wir einen Umweg zu unserem Auto – eine Rampe runter und eine Rampe wieder hoch. Leider etwas spät, nämlich am Auto, fragten wir uns dann, wo wir eigentlich das Parkticket zahlen. „Wer es nicht im Kopf hat, hat es in den Beinen“, hat meine Mama schon gesagt, und so mussten wir ins Foyer zurück (ohne Rampen, denn um reinzukommen gibt es eine Fluchttreppe durch den Toilettentrakt).  :umherschau:  Bevor wir dann fragen konnten, bemerkten wir die deutlich sichtbaren Automaten DIREKT neben den Fahrstühlen... Also zahlten wir, fuhren mit dem Fahrstuhl in den 2. Stock, liefen dann wieder die eine Rampe herab und die andere Rampe hinauf. Das war eine Odyssee, aber am Ende verließen wir das Parkhaus der Hölle dann doch noch.

Dann fuhren wir Richtung Little Havanna, der kubanische Bezirk in Miami. Dort fuhren wir ein Stück auf der Calle Ocho, der Hauptstraße dieses Bezirks (die sogar einen spanischen Namen trägt), waren aber nicht superbegeistert und fuhren deshalb bald weiter nach Coral Gables, im Zickzack durch Wohnviertel. Coral Gables ist ein Modell-Vorort, der irgendwann einmal in einem mediterranen Architekturstil auf dem Reißbrett entworfen wurde, und der auch recht reich scheint. Auf dem Weg dahin fuhren wir auf einer beeindruckenden Straße, in deren Mitte zwischen den Fahrstreifen riesige tropische Bäume mit Lianen wuchsen, die so groß waren, dass sie wie ein doppelter Torbogen beide Fahrspuren überschatteten. Wir schauten uns ein bisschen die mediterranen Häuser an, die uns aber ebenfalls nicht von den Socken hauten, und in unseren Köpfen wurde der Gedanke dominant: „Hunger. Müde.“, so dass wir uns in einen eisgekühlten (von 24°C zu 10°C) Denny’s setzten (ein Schnellrestaurant) und Abendbrot aßen.  :essen:

Eine Stunde vor Sonnenuntergang fuhren wir dann noch etwas durch die reichen Wohnviertel von Coral Gables, vorbei an herrlich bepflanzten Gärten mit tropischen Pflanzen (die bei uns Zimmerpflanzen sind und hier auf der Straße wuchsen), mit großen Villen und teilweise schöner, teilweise absurder Weihnachtsdeko.

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All das wieder unter dem Schatten dieser wunderschönen Lianenbäume, der Wahnsinn!

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Wir kamen auch noch am Biltmore Hotel vorbei, das eine lange und bewegte Geschichte hat. Erbaut 1926 war es damals das höchste Gebäude in Florida und beherbergte den größten Swimmingpool der Welt. Im 2. Weltkrieg wurde es zu einem Krankenhaus umfunktioniert, heute ist es jedoch wieder ein Hotel; es wird jedoch auch für Dreharbeiten zu z.B. CSI Miami oder Miami Vice benutzt.

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Bei Einbruch der Dunkelheit stellten wir das Navi dann auf unser Endziel für heute ein, ein relativ wahllos (nur nach Preis) ausgewähltes Kettenmotel im Süden Miamis, was einen guten Ausgangspunkt für unseren morgigen Ausflug in die Everglades darstellte. Unterwegs schauten wir noch bei Target herein, einem alternativen Supermarkt zu Walmart, den wir jedoch nicht sonderlich spannend fanden.

Mehr Bilder von heute gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13) (Passwort D00494).
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 24.04.2013, 05:23 Uhr
Na, seid ihr noch dabei, oder wurde unterwegs schon jemand vom Alligator gefressen?  :lol:

Teil 12 - Die Everglades - 28.12.

Wir standen morgens sehr früh auf, um das gesamte Tageslicht auszunutzen und das Beste aus unserem Tag in den Everglades zu machen. Beim Hotelfrühstück aßen wir das gleiche wie immer: Heiko: Toast und Fredi: Toast.  :zuck: Wir packten danach schnell unsere Sachen zusammen und starteten in die Everglades, wo wir nicht die einzigen waren. Auf der Hauptstraße war es noch normal voll, aber sobald wir dann die Rechtsabbiegerspur mit dem Schild „Everglades“ sahen, konnte man schon erkennen dass viele das gleiche Ziel hatten wie wir, mit denen man quasi Kolonne in den Park hinein fuhr (gab ja nur eine Straße).

Der Weg führte über Felder und Plantagen (Mangos, Kokosnüsse, Avocados, usw.), die übrigens gänzlich künstlich angelegt waren (wie die Holländer haben die Floridianer große Teile ihres Südens entwässert und zu bebaubarem Land umgestaltet), dementsprechend war die Straßenführung auch schnurgerade und Kurven immer rechtwinklig. Der erste Stopp war noch vor dem Nationalparkeingang, ein Obstladen mit dem Namen „Robert is Here“, ein sehr uriger Laden, der aber wohl im Laufe der Jahrzehnte ein Etablissement bei jedem vorbeifahrenden Touristen geworden ist. Als man den Schuppen betrat, kam man in eine tropische Zauberwelt mit massenweise frisch gepflückten, exotischen Früchten. Alle Mitarbeiter kannten sich richtig aus, suchten einem die reifsten und leckersten Früchte heraus, schnitten sie einem auf Nachfrage hin auch auf, so dass man sie gleich essen konnte (ohne die eventuell tödlichen Kerne zu verschlucken usw.,  :lachen07: so ist das halt wenn man eine Frucht noch nie gesehen hat). Sie hatten Avocados, Sternfrucht, Zuckerrohr, Bananen, Kokosnüsse, Pomelos, Tangerines (Mandarinen), Grapefruit, Orangen, drei Sorten Limetten, Äpfel, Ananas, Erdbeeren, usw. – und das waren nur die Früchte, die wir kannten.  :staunend2:

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Hinten im Laden verkauften sie abgepackte Produkte, wie z.B. Kekse, und dahinter gab es einen Streichelzoo. Amerika eben.  :usa: Das beste war aber der Milchshake-Stand, wo man sich sämtliche Zutaten für den Milchshake aus lauter frischen, exotischen Früchten aussuchen konnte und er dann frisch für einen gemacht wurde (wir hatten einen mit Papaya, Passionsfrucht, Kokosnuss, Ananas, usw.). Außerdem ließen wir uns eine Frucht aufschneiden „zum gleich essen“, deren Namen wir aber nicht wussten. Die Frucht hatte die Form einer Birne, war außen bräunlich; die Schale schmeckte wie die einer Gold-Kiwi und das innere schmeckte leicht matschig und sehr süß und hatte die Farbe von einer reifen Birne.  :verwirrt:

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Wir fuhren weiter, erreichten bald den Parkeingang, hielten beim Willkommensschild an und erreichten dann das Visitor Center.

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Dort schauten wir einen Film und lernten, dass die Everglades eigentlich kein Sumpf (stehendes Wasser) sind, sondern ein riesiger, wahnsinnig breiter Fluss mit Sumpfgras drin. Früher, vor der Besiedelung durch Menschen, war praktisch ganz Südflorida dieser breite Fluss, der in der Trockenzeit (über Winter) einen sehr niedrigen Wasserstand hatte oder austrocknete. Sobald jedoch die großen Güsse der Regenzeit fielen, wurde der große See Okeechobee (in der Mitte Floridas, den gibt es heute noch) überschwemmt und trat über sein südliches Ufer, wodurch der „große Fluss Everglades“ wieder mit Wasser gefüttert wurde und begann, den ganzen Sommer über von Zentralflorida unaufhaltsam in einem 170km breiten Strom auf die Karibik zuzufließen. Dann kamen jedoch die Menschen und begannen, sich Land trockenzulegen, wodurch die Everglades heute auf einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Ausdehnung geschrumpft sind und z.B. der Südrand von Lake Okechoobee auch nicht mehr über die Ufer tritt sondern befestigt ist, denn dort leben Menschen. Und so sind die Everglades einer der gefährdesten Nationalparks.
Wir erfuhren auch viel über das Ökosystem der Everglades. Es gilt die Regel „je tiefer, desto höher“ (je tiefer das Wasser, desto höher die Baumkronen), was ja erst einmal seltsam klingt. Wo das Wasser am flachsten ist und es unaufhaltsam in Richtung Karibik fließt, wächst häufig nur Sumpfgras. Wo das Wasser tiefer ist, wachsen dann Zypressen, wo es noch tiefer ist, wachsen Nadelbäume oder ganze Inseln mit festem Boden, Nadelbäumen, Palmen und anderen Gewächsen. Das liegt daran, dass tieferes Wasser mehr Nährstoffreichtum bietet, und Gewächse setzen sich dort fest, wo Treibgut und Plankton angeschwemmt werden und dann kleine Inseln bilden, so dass der gesamte breite "Grasfluss" durchsetzt ist von Bauminseln. Je weiter man zum Meer kommt, desto mehr Salzwasser kommt ins Spiel und daher wachsen dort mehr Mangroven.  :dozent:

Wir kauften noch ein paar Postkarten, holten uns Maps und machten uns auf den Weg. Wir hielten als erstes beim Anhinga Trail an, der berühmt ist für seine Tiersichtungen (und Alligatorensichtungen!). Wir sichteten zunächst jedoch nur Touristenmassen, was uns etwas enttäuschte, denn dann verkriechen sich die Tiere ja häufig. Dennoch ließen wir uns nicht entmutigen, liefen ein paar Meter und beobachteten Anhingas (die Vogelart nach der der Trail benannt ist), Reiher beim Tauchen und Fische im klaren Wasser und waren schon hin und weg.  :liebe:

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Noch während wir uns über den Tauchvogel unterhielten, erspähte ich - unseren ersten Alligator von Nahem.  :lachen5: :lachen5: :lachen5:  Sofort wurde jegliches Gespräch abgebrochen, die Atmung eingestellt und der Körper auf Fotografieren getrimmt, es könnte ja unser letzter Alligator sein! Wir hatten SO ein Glück! Wie angestochen rannten wir zu ihm hin (an meine Mama: es war alles weit genug weg um sicher zu sein und er hätte bestimmt sowieso lieber ein kleines Kind gegessen) und freuten uns Löcher in die Bäuche.  :nixwieweg: :smiledance:
Als wir uns wieder beruhigt hatten, liefen wir weiter und bewunderten die unglaubliche Vielzahl an Vogelarten. Wir sahen Geier, Reiher, bunte, graue, weiße, tauchende, singende und jagende Vögel.

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Auch mit weiteren Alligatorensichtungen waren wir gesegnet, und so rollten wir nach dem fünften Alligator innerhalb von 20 m (inklusive einem Babyalligator und einem, der nur einen Meter entfernt war) schon die Augen: „noch einer..:“  :umherschau: :lol: Der Trail führte dann noch über einen Boardwalk, also einen Steg, und die Tiersichtungen hörten nicht auf.

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An einer Stelle schwamm ein Alligator sogar direkt unter uns durch, was übrigens mit seinen Schlängelbewegungen erstaunlich elegant aussah. Schließlich kamen wir noch an einen Abzweig vom Trail, wo von einer Aussichtsplattform aus 11 Alligatoren und ein genüsslich jagender Vogel zu sehen waren. 11. Keine Übertreibung. Wir waren begeistert!  :hand:

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Im Regenwald liefen wir dann noch den Gumbo Limbo Trail (benannt nach einem besonderen Baum dort), sahen Spinnen und Eidechsen und bekamen unsere ersten Moskitostiche (übrigens eine sehr gute Bilanz für die Everglades, im Sommer soll man selbst mit Mückenspray zerstochen wieder herauskommen!).
Wir fuhren weiter, durch zunehmend Zypressenwälder, und machten einen kurzen Trail, wo wir erfuhren, dass die Zypressen im „Winter“ hier auch ihre (nadelartigen) Blätter abwerfen und deshalb so kahl aussehen. Das tun sie aber nicht wegen niedriger Temperaturen, sondern weil es für sie in der Trockenzeit zu trocken ist (obwohl sie mitten im Wasser stehen…).

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Wir probierten auch, wie uns im Film angeraten wurde, das Plankton anzufassen – es war wie ein schleimiger, geruchloser Gummischwamm, aber nicht klebrig und man konnte es nicht auf der Haut zerreiben. Daraus entsteht hier alles Leben! Wir hielten außerdem noch an einem Turm an, von wo aus meinen Ausblick auf die Weiten des Grasflusses hatte.

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An einem anderen Punkt machten wir einen Trail, der erst über einen Steg über Gras und Wasser hinweg führte, dann jedoch eine Insel erreichte, bei der man plötzlich festen Boden unter den Füßen hatte und durch einen Wald lief.

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 Während der weiteren Fahrt änderte sich die Vegetation drastisch, denn plötzlich fuhr man durch Mangrovenwälder, die aber von der Straße aus aussahen wie guter, alter mitteleuropäischer Mischwald. Vom typischen grasigen Everglades-Anblick keine Spur. Als wir jedoch bei einem Mangroven-Boardwalk anhielten, betraten wir den Wald und sahen rings um uns herum riesige Luftwurzeln und Sumpf, der nahtlos in offenes Salzwasser überging, und das nur wenige Meter neben der Straße, die wir eben noch für durch einen Wald führend hielten.

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Schließlich fuhren wir vor Sonnenuntergang noch die letzten Kilometer bis Flamingo, der Stadt am Ende der einen Straße durch die Everglades. Dort war es plötzlich sehr schwül, wenngleich nicht heiß, und die Klamotten klebten am Körper. Wir liefen unter dem hässlichen rosa Visitor Center hindurch und standen gedankenversunken am grau-blau-türkisen Meer umrahmt von Mangroven: jetzt sind wir tatsächlich an einem karibischen Meer.  :verneig:

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Wir wollten dann noch prüfen, ob man den Sonnenuntergang sehen kann (theoretisch nicht möglich, denn wir waren zwar an der Südspitze aber eine Landmasse im Westen sollte den Sonnenuntergang über dem Meer verhindern), und liefen dazu einen Trail, vorbei an einer Zikadenwiese und einem überwucherten Palmenwald mit Baummoos, zu einem kleinen Strand. Dort konnte man tatsächlich die Sonne untergehen sehen, wie sie in den schönsten, explosivsten Rottönen zwischen den Wolken hervorkam und dann als glühender Ball hinter einem kleinen Streifen aus Mangrovenwald verschwand. Unglaublich!  :liebe:

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Dann flüchteten wir vor den Mücken, die jetzt doch herauskamen, ins Auto und fuhren in der hereinbrechenden Dunkelheit zurück nach Miami, was gut anderthalb Stunden dauerte. Unterwegs hielten wir noch einmal beim Obststand an, um Heiko eine Koksnuss zu kaufen, in die er gleich dort ein Loch gebohrt bekam und sie austrank. Premiere! In Miami kauften wir im Supermarkt zum Abendbrot Brot und Lachs und Frischkäse, was wir mit einer reifen Avocado vom „Robert is Here“ verputzten, in einem Motel, was komplett ausgebucht und voller Touristen war.

Mehr tolle Bilder (heute lohnt es sich wirklich!) gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2012 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2012) (Passwort D00494).
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Marthe am 24.04.2013, 21:44 Uhr
Hallo,
ich oute mich als stille Mitleserin.
 Deine Reiseberichte gefallen mir sehr und auch dieser ist toll geschrieben
mit wirklich schönen Photos. Ich lese gerne weiter mit.
LG
Marthe
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: NähkreisSteffi am 24.04.2013, 22:01 Uhr
Hallo Rike,

da hattet ihr ja wirklich Glück in den Everglades. Wir waren im Oktober da und wurden von den Moskitos fast aufgefressen, so dass wir recht schnell wieder die Flucht ergriffen.

Allerdings war Nebensaison und die Hotels und Attraktionen waren recht leer.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Inspired am 24.04.2013, 22:06 Uhr
Na klar bin ich dabei und stibitze mir aus euren Vorräten ein Stück Papaya und eine Scheibe Ananas.

Habt ihr die faserfreie Mango probiert? Die fand ich dort superlecker und sie kostete nur einen Bruchteil dessen, was sie in Deutschland kostet...
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 25.04.2013, 16:40 Uhr
Schön dass ihr alle noch dabei seid, und hi Marthe, Willkommen an Bord  :)

Steffi - vielleicht stammten "eure" Mücken ja noch von der ausklingenden Regenzeit. Wir hatten jedenfalls (fast) keine Mücken und waren auch echt dankbar deswegen... Habt ihr denn viele Tiere sichten können?

Inspired - wir haben keine Mango probiert, leider. Aber dass sie richtig gut schmeckt, kann ich mir vorstellen. Deutsche Mango ist ja meistens geschmacklos oder sauer...  :lol:
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 26.04.2013, 18:00 Uhr
Teil 13 - Auf nach Key West - 29.12.

Nachdem wir früh aufgestanden waren und effizient unsere Sachen zusammengepackt hatten, wollten wir zum Frühstück. Dort angekommen stellten wir jedoch fest, dass der Raum hoffnungslos überfüllt war (wie auch schon das Motel), und dass es für Toast, Plürrekaffee und Pappmuffins eine lange Schlange gab. Nach drei Minuten war uns klar, dass wir uns da nicht anstellen würden, so dass wir in einer Adleraktion alles schnappten, was wir außerhalb der Schlange bekommen konnten: zwei Apfelsäfte, Yoghurts, Äpfel und Bagels. Mit den Cornflakes aus dem Auto machten wir uns Müsli in Trinkbechern, genossen den Apfelsaft und steckten die Äpfel und Bagels für später ein. Gut gemacht!  :lachen07:

Heute wollten wir auf die Florida Keys fahren.

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Zunächst hatte die Fahrt jedoch nichts mit Brücken und Wasser zu tun, sondern wir fuhren über einen breiten Highway, der auf beiden Seiten eingezäunt und von Mangrovenwäldern umgeben war mit einer dicken blauen Betontrennmauer in der Mitte. Aber macht ja nichts, es hätte ja sowieso nichts gegeben, wo man hätte anhalten wollen, so mitten im Mangrovenwald. Irgendwann erreichten wir dann die erste Insel (die aber so groß war, dass es sich nicht so anfühlte), Key Largo, wo wir im Visitor Center anhielten. Dann fuhren wir zum John Pennekamp Coral Reef State Park (der einzige State Park der USA, der unter Wasser ist), denn dort hatten wir eine Schnorcheltour gebucht. Bei der Anmeldung bezahlten wir die Tour, unterschrieben dass wir niemanden verklagen wenn wir sterben und bekamen noch zwei Schnorchel (die wir behalten durften) und unsere Leihausrüstung, die aus einer Taucherbrille, Flossen und einem Gummianzug bestand. Im Gift Shop kauften wir noch ein paar Postkarten und eine kleine Unterwasser-Bestimmungskarte für Fische.

Schließlich brachten wir noch unsere Wertsachen ins Auto und stellten uns dann an, um aufs Boot zu gehen. Das Boot war ein quadratisch-praktisch-gutes Boot mit einem Geländer drumherum, einem Planendach und Sitzbänken, auf denen wir uns niederließen. Der Käpt’n wies uns ein und erzählte uns über Notfälle und Seekrankheiten und dann ging es schon los. Wir fuhren fünf Meilen aufs offene Meer hinaus, wozu wir zunächst durch immer weiter werdende Mangroven-Wasserstraßen fuhren, bis wir dann die Küste komplett hinter uns ließen. Auf dem offenen Wasser wurde es dann sofort windig und, die Wellen waren schon höher und jetzt gab der Kapitän richtig Gas, so dass wir über das türkisblaue Wasser hinwegschossen. Nach einer halben Stunde waren wir dann am Riff, setzten den Anker, legten alle unsere Ausrüstung an und hüpften einer nach dem anderen ins Wasser. Die Bedingungen waren übrigens ideal, denn es war nur schwach windig, die Sichtbarkeit unter Wasser betrug fast 8 m und die Sonne schien, was natürlich die Korallen noch mal besonders erstrahlen lässt. Der Kapitän gab noch letzte Anweisungen, in welchem Gebiet wir schwimmen dürfen, und dass wir die Portugiesischen Galeeren vermeiden sollen, die ab und zu mal hier rumschwimmen, und dann ging es los.   :lachen5:

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 Bereits beim ersten Blick unter Wasser sahen wir eine unglaubliche Artenvielfalt an Fischen und bunten Korallenriffen.  :dance: Die Korallen hatten ganz verschiedene Formen: manche hatten nur dünne „Zweige“ und zitterten in der Strömung, andere sahen aus wie große Fächer, manche sahen aus wie ein Gehirn; viele waren braun, gelb oder lila. Anhand unserer Bestimmungskarte wussten wir, dass wir Papageienfische, Tarpune, (gelbe) Schnapper, Meerbarben („Goatfish“), Seeigel, Trompetenfische, einen großen Barrakuda und viele andere, strahlend bunte Meerestiere gesehen hatten.

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Einmal konnten wir auch beobachten, wie ein Minifisch unterhalb von einem Papageienfisch schwamm und so synchron mit ihm mitschwomm, dass es so aussah, als wären sie ein und derselbe Fisch (Fredi: „Die waren bestimmt verheiratet“  :lol: ). Wir schwebten über die Korallen hinweg und ließen uns von der Strömung treiben – wunderschön.  :verneig:

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Als Highlight zum Abschluss sahen wir dann noch ganz zufällig in einer Art Höhle unter den Korallen drei wild lebende Hummer!! Als uns kalt war (denn das Wasser hatte zwar eine angenehme Temperatur, aber lange keine Badewannentemperatur), kletterten wir dann wieder aufs Boot zurück und zogen unsere nassen Anzüge aus. 20 Minuten später war dann die Schnorchelzeit auch um und wir machten uns auf den Rückweg zum Festland. Wir ließen uns die Sonne auf den Pelz scheinen und den Wind um die Nase wehen und waren nach einer halben Stunde wieder zurück am Bootsanleger.

Schon bald waren wir wieder auf der Straße und stellten das Navi auf Key West, der letzten Insel der Kette, ein, wobei wir feststellten dass wir es nur ganz knapp zum Sonnenuntergang schaffen würden. Als wir dann nach recht kurzer Fahrt auch noch im Stau standen, einer Art „ganz Florida fährt auf die Insel“-Stop-And-Go,  :umherschau: verabschiedeten wir uns endgültig vom Sonnenuntergang und entschieden uns, uns unterwegs Zeit zu lassen. So fuhren wir eine ganze Weile, Inseln und Brücken wechselten sich ab und links und rechts konnte man spätestens nachdem wir Key Largo verlassen hatten die endlosen Weiten des karibischen Meers sehen, nur unterbrochen von ein paar vereinzelten Mangrovenbüschen. Der nächste Stopp war dann Sombrero Beach auf Marathon Key, wo wir uns ein bisschen auf den weißen Sandstrand legten (zum Baden war es uns zu kalt, und wir waren ja schon baden heute ;-)) und uns eine Stunde lang die Sonne auf den Pelz scheinen ließen.  :sun:

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Als die Sonne dann tiefer stand, brachen wir auf zum Abendbrot – im Reiseführer stand ein gutes „Fischrestaurant“, na ja, eher ein Fischerhäuschen mit Picknickbänken direkt am Fischereihafen. Von irgendwoher hörte man Country-Musik, die Leute standen Schlange fürs Essen und die Stimmung war wunderbar rustikal.

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Wir nahmen uns Essen „to go“ mit (das wir bei einem urigen, zahnlosen Fischer bestellten) und setzten uns auf eine der Picknickbänke an der Marina, so dass wir bei Sonnenuntergangsstimmung unsere Garnelen in Kokosnusspanade und „Lobster Reuben Sandwich“ (sehr seltsam, aber unglaublich lecker: Hummerstücke mit Sauerkraut und einer Cocktailsoße zwischen Baguettebrotscheiben… so gut!) genossen.  :essen:

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Im Stockfinsteren fuhren wir dann bis nach Key West, und viel Interessantes gab es nicht zu sehen, bis auf das ganze Wasser links und rechts, was auf dem Navi zu sehen war. Außerdem fragten wir uns, ob Key West wirklich so viele Menschen beherbergen kann wie in der Autokarawane hinzufahren schienen. Angekommen auf Key West sahen wir als erstes halbnackte Jungs mit einer Schubkarre – ok  :think:  :lol: – und erreichten dann unser hübsches Motel. Wir machten uns schick und stürzten uns dann noch ins Nachtleben von Key West. Draußen war es sehr tropisch und feucht und regnete immer mal ein paar Tropfen; nach einer ganzen Weile erreichten wir dann die „berühmte“ Duval Street (einer der wenigen Orte in Amerika, wo offener, sichtbarer Alkohol auf der Straße erlaubt ist, oder zumindest geduldet wird). Zuerst sah die Straße sehr verschlafen aus, je weiter wir dann jedoch ins Zentrum liefen, desto bunter wurde das Treiben.

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 Überall gab es offene Bars, aus denen die Musik dröhnte, auch sehr viele Schwulenkneipen und schwule Touristen.

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Schließlich kauften wir uns noch einen gigantischen Schokokeks, der sehr lecker war und bis zum nächsten Tag reichte, und setzten uns in eine Bar direkt an der Straße, so dass wir die vorbeigehenden Touristen beobachten konnten. Wir tranken einen Cocktail, oder die amerikanische Variante davon – zermatschtes Eis mit Geschmack und Schnaps – und lästerten über die vorbeilaufenden Betrunkenen, bevor wir in unser Motel zurückspazierten.  :zwinker:

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Mehr Bilder von heute gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2013 (Passwort D00494)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 28.04.2013, 17:01 Uhr
Teil 14 - zurück aufs Festland - 30.12.

Wir standen auf und machten uns ein improvisiertes Frühstück aus Mandarinen, dem Rest des Schokokeks von gestern Abend, Wasser und ein paar Cornflakes. Dabei erzählte mir Heiko, dass letzte Nacht draußen Leute rumgepöbelt hätten, was ich überhaupt nicht mitbekommen hatte.  :zuck:

Nach dem Auschecken sahen wir Key West zum ersten Mal bei Tageslicht und fuhren durch wunderschoene, tropisch bepflanzte Wohnviertel zum Southernmost Point.

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 Das ist der südlichste Punkt der kontinentalen USA (an der Stelle, wo der Marker dafür steht, ist eigentlich gar nicht der geographisch südlichste Punkt, aber was soll’s) und and dieser Stelle ist man nur noch 90 Meilen von Kuba entfernt! Dort war bereits zu so früher Morgenstunde die Hölle los und die Leute standen Schlange, um Fotos vom Marker zu machen. Wir schafften es, zwei Fotos vom Marker von vorne zu schießen, auf denen keine Touristen zu sehen waren – leider aber auch nicht wir. Und so machten wir, trickreich wie wir sind, ein Foto von uns an der Rückseite des Markers.  :lol: 

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Rechts von uns stand ein Typ, der frisch angebohrte Kokosnüsse zum daraus trinken verkaufte, und um ihn herum liefen auf der Straße Hühner herum. Die sollen hier auf Key West sehr üblich sein, diese Straßenhühner, und gaben der Insel einen "karibisch-heruntergekommenes" Flair.  :lol:  Wir kauften eine sehr leckere Kokosnuss und zutschten den süßen, erfrischenden Saft aus ihr heraus. Dabei spazierten wir durch die Straßen und erreichten dann wieder das Auto.

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Wir fuhren als nächstes parallel zur Duval Street Richtung Malloy Square (wo immer das Sonnenuntergangsspektakel ist), vorbei am Haus von Ernest Hemingway. Wir sparten uns jedoch die 14 Dollar Eintritt und die lange Warteschlange, auch wenn Fredi schon gerne die vielen Katzen von ihm gesehen hätte, die alle einen Zeh zuviel hatten. Wir parkten dann in der Nähe des „Milemarker 0“ und machten Fotos von uns und dem Marker. Dieser Marker ist nämlich deshalb so besonders, weil er den Anfang und Ende des Highway 1 darstellt, der über 3800 km an der Ostküste der USA entlangführt, von Maine bis nach Florida.

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Die Duval Street sah bei Tag dann völlig anders aus: die Shops waren zwar sehr hübsch, und jetzt waren sie auch offen und man konnte sie erkunden, aber die Straße hatte nicht mehr diesen besonderen, verrückten Flair, den sie bei Nacht ausstrahlte.

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Wir liefen auch zum Malloy Square, wo wir uns ein paar Minuten hinsetzten und die Touristen und das Meer beobachteten. Gerade war nicht so viel los, aber zu Sonnenuntergang soll hier richtig die Post abgehen, schade dass wir das verpasst hatten.  :( Es war heute ganz schön kühl und windig, und so flüchteten wir schnell wieder in die Duval Street, wo wir noch ein paar Souvenirshops abklapperten und Postkarten und Mitbringsel für zu Hause kauften. Außerdem probierten wir ein Stück „Key Lime Pie“, ein Kuchen der aus Key Lime hergestellt wird – das sind Minilimetten in Aprikosengröße. Der Kuchen hatte einen Boden aus süßem Teig und dann einer leicht säuerlichen Creme darüber, mit Schlagsahne drauf; eine sehr leckere Kombination.  :daumen:

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Das war ein schöner Abschluss von der verrückten (Party-)Insel Key West, die uns beiden sehr gut gefallen hatte. Wir liefen zum Auto und verließen die Insel, was leider auch bedeutete, dass wir jetzt den südlichsten und damit auch tropischsten Punkt unserer Reise hinter uns ließen und langsam aber stetig wieder in den kalten Norden fuhren.  :bibber:  Aber lasst uns daran noch nicht denken und weiterfahren: die Strecke, die wir jetzt über viele Brücken hinweg zurücklegten, kannten wir ja noch nicht wirklich, denn wir waren sie ja gestern Abend bei Nacht gefahren, daher gab es noch viel zu sehen. Als erstes fuhren wir durch Big Pine Key, wo die Geschwindigkeitsbegrenzung sehr niedrig war, da hier eine bedrohte Tierart lebt, Key Deer. Schon seltsam, sich vorzustellen dass mitten auf einer Insel in der Karibik Bambis leben… leider sahen wir aber keins. Als nächstes stoppten wir bei einem Aussichtspunkt auf eine alte Eisenbahnbrücke.

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Die neuen Autobahnbrücken wurden übrigens erst vor ein paar Jahrzehnten gebaut und für die Idee, eine Inselkette mit Brücken zu verbinden ist übrigens – wir kennen ihn schon aus St. Augustine – Henry Flagler verantwortlich. Und da er Eisenbahnbaron ist, baute er in den 1910er Jahren eine lange Eisenbahnbrücke, die irgendwann durch eine Autobahnbrücke ersetzt wurde.  :dozent:
Dann hielten wir beim Bahia Honda State Park an, der als schönster Strand auf den Keys gilt. Dort aßen wir erst einmal eine (schlechte) Pizza in der Sonne – und froren ordentlich im Wind – und suchten dann den Strand auf. Wir fanden einen hübschen Sandstrand vor, der jedoch teils viele Steine und auch viel angeschwemmtes Seegras hatte, so dass wir nicht gerade fanden, dass dies der schönste Strand war. Jedoch haben uns generell die Strände auf den Keys nicht umgehauen. Dennoch legten wir uns an den Strand in die Sonne, sammelten Muscheln, beobachteten andere Besucher und quatschten, genossen einfach unseren Urlaub.  :urlaub:

Als es uns dann zu kalt wurde, machten wir uns wieder auf den Weg und besuchten als nächstes die 7 Mile Bridge – eine Brücke, die sieben Meilen lang ist und damit eine der längsten Brücken der Welt. Man fuhr eine ganze Weile einfach schnurgerade auf einer flachen Brücke übers Wasser, bis auf einen „Berg“ der für die Durchfahrt der Schiffe gedacht war. Direkt hinter der Brücke hielten wir an und besuchten die „Old 7 Mile Bridge“ zu Fuß, so man schöne Fotos von beiden Brücken machen und Angler beobachten konnte. Erstaunlich und auch beängstigend fanden wir jedoch, dass die Stromversorgung der Keys aus einer einzigen Stromleitung besteht, die immer parallel zur Straße überirdisch an Masten geführt wird, und das in einer Hurrikangegend. Kein Wunder, dass in Amerika so oft der Strom ausfällt!  :umherschau:

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Stau auf die Insel:
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Leider neigte sich der Tag auch schon langsam wieder dem Ende entgegen und so hielten wir nur noch bei Robbies Marina auf Islamorada an, wo man ein paar verrückte Touristenstände mit Kunst, Ramsch, Angelzubehör und Sonnenbrillen finden konnte. Aber deswegen waren wir nicht da; für 3 Dollar konnte man einen Eimer voller Fische kaufen, die man dann an die gigantischen Tarpune in Robbies Marina verfüttern durfte (wenn sie einem nicht von den Pelikanen aus der Hand geschnappt wurden).

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Heiko legte sich mutig auf den Steg und hielt seine Hand über die Wasseroberfläche, einen Fisch zwischen den Fingern, und wartete darauf, dass er ihm von einem Tarpun weggeschnappt wurde, was auch nicht lange dauerte: Plöhötzlich sprang ihm ein Monstertarpun entgegen und wollte ihm die ganze Hand abbeißen, aber Heiko zog sie natürlich rechtzeitig (heldenhaft) weg.  :wink: Aufregend!  :zuberge: :lol:

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Im Dunkeln fuhren wir dann weiter, so dass wir den Rest der Kilometer nur noch abfuhren, ohne anzuhalten. Zwischendurch hatten wir noch die Idee, zum Sternegucken anzuhalten, denn es war wunderschön dunkel. Leider ist es in Florida jedoch oft so, dass die Straßen eingezäunt sind oder alle abzweigenden Straßen mit einem Gitter versehen, wenn es überhaupt abzweigende Straßen gibt. Es ist eben nicht einfach, wenn man jede einzelne Straße dem Wasser abringen muss, indem man sie mit Sand aufschüttet.
Schließlich erreichten wir unser Motel im Süden Miamis, kauften im Supermarkt noch Abendessen und machten es uns auf dem Zimmer gemütlich.

Mehr Bilder gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2014 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2014) (Passwort D00494).
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: sil1969 am 28.04.2013, 21:01 Uhr
Hast du kein Foto von dem Keks? Den würde ich ja gerne mal sehen, wenn der für 2 Personen für 2 Tage reicht!? Schöne Sonnenuntergangsfotos.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 29.04.2013, 02:24 Uhr
Haha, wir sind eben sparsam!!!  :lol: Das war so ein Chocolate Chip Cookie, vielleicht 15 cm Durchmesser, aber sehr, sehr reichhaltig... :D
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Smartdriver76 am 29.04.2013, 20:38 Uhr
Schöner Bericht!  :D

Bei dem Typen am Southern Most Point hat sich meine Frau letztes Jahr im März auch ne Kokosnuss geholt. Und Robert is here ist eh geil!  8)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 01.05.2013, 05:39 Uhr
Teil 15 - Silvester in Florida - 31.12.

Wir mussten heute früh aufstehen, denn meine liebe Zimmergenossin aus Middlebury, Staci, hatte mir (uns) zum Geburtstag eine Tour mit einem „Airboat“ geschenkt. Das sind diese riesigen, ventilatorbetriebenen Boote, die einen unheimlichen Lärm machen und mit denen die Ermittler bei CSI Miami immer die Leichen suchen. (Und die übrigens auch sehr schlecht für die Umwelt sind, denn sie fahren über das Gras in den Everglades und shreddern dabei so einiges kaputt, leider.)

Wir fuhren um 9 los, quälten uns erst etwas durch die Innenstadt von Miami und kamen dann in etwas randstädtisch bebautes Gebiet, bevor die Bebauung dann plötzlich ganz aufhörte. Heiko bemerkte noch, dass den Damm überquert hatten, der Miami vor dem Sumpf der Everglades schützte, und plötzlich fuhren wir selbst auf einem Damm, denn jede Straße auf Bodenniveau wäre überschwemmt gewesen, da links und rechts von uns nur noch Graslandschaft und Wasser waren. Bald waren wir am „Sawgrass Recreation Park“ angekommen, holten unsere von Staci vorreservierten Tickets ab und gingen zum Bootsanleger, wo es sofort aufs Airboot ging. Ein dicker Käptn setzte sich hinter uns hin, auf einer Art Thron, band sich ein Tuch vors Gesicht (damit er nicht so viele Fliegen schluckt? –er sah aus wie ein Bandit oder wie eine dicke Version von Crocodile Dundee) und steuerte den Riesenventilator.   :brille:

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Wir nahmen sofort richtig Fahrt auf und fuhren durch Wasserwege zwischen dem Schilf, teilweise aber auch durch das Schilf selbst.

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Und es war tatsächlich wie bei CSI Miami, links und rechts flogen die Gräser an uns vorbei; Leichen konnten wir zwar nicht sehen, dafür aber einen Alligator, der so richtig „weißer Hai“-mäßig aufs Boot zugeschwommen kam, aber dann doch wieder abtauchte. War ihm wohl zu kalt, denn es waren heute nur knapp 24°C – wir sind wohl schon ein bisschen verwöhnt…  :lol: Der Kapitän erzählte, dass die Alligatoren nur herauskommen, wenn es gut über 20°C draußen sind, denn als Kaltblüter frieren sie ja sonst ganz schön. Er erzählte auch, dass die Everglades noch lange nicht ihren trockensten Stand erreicht haben – was ich eigentlich dachte – und dass sie jetzt noch das Wasservolumen der Regenzeit haben und gerade erst beginnen, auszutrocknen. Am Ende der Trockenzeit gibt es dann weite ausgetrocknete Areale mit Wasserlöchern (große Pfützen) dazwischen, in denen sich alle Fische, Vögel (und alle Wandervögel aus nördlichen Breiten) und dann natürlich auch alle Reptilien (die finden dort nämlich lecker Happa-Happa, können quasi wie bei McDonalds ganz bequem auswählen was sie wollen und müssen sich nicht einmal anstrengen um zu jagen) versammeln.

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Außerdem sagte er, dass die männlichen Alligatoren eine starke Hierarchie haben und sich manchmal auch gegenseitig fressen, wenn sie jemanden als Bedrohung empfinden.
Dann war die Tour auch schon zu Ende und wir stiegen ins Auto und fuhren weiter. Zunächst mussten wir wieder etwas zurück ins Stadtgebiet fahren, um dann etwas nach Süden zu fahren und dann wieder raus aus Miami, aber dieses Mal auf der sogenannten Tamiami Trail, die den Everglades National Park im Norden begrenzt und eine einzige, schnurgerade Straße durch den Sumpf ist, bis ans andere Ende von Florida. Bevor die Bebauung links und rechts völlig aufhörte, hielten wir noch beim Supermarkt an und kauften Sandwiches. Dann ging es los – in den Sumpf hinein!  :wink:

Als erstes sahen wir links von der Straße in einiger Entfernung einen großen Waldbrand (offensichtlich kann sogar der Sumpf brennen), der „außer Kontrolle war“ (Experte Heiko berichtet live  :lachen07: :umherschau: ) – „wir sind gerade so herausgekommen, kurz vor der Rauchvergiftung, danach wurden alle Straßen gesperrt“ (alles Quatsch). Nachdem Heiko das Feuer dann mit einer Hand eigenhändig gelöscht hatte beim Fahren, ging es dann weiter.  :lol: Linkerhand wurde eine neue Straße auf Stelzen gebaut, denn die jetzige Straße führte auf einem Damm entlang, was nicht gerade vorteilhaft für den freien Fluss des Wassers ist. Und da man den Everglades wieder mehr Raum geben will, baut man die neue Straße auf Stelzen. Soweit wir gucken konnten, sahen wir neben der Straße nur Gras und ab und zu auch Indianerschuppen, denn dort lebt ein Indianerstamm der als Flagge übrigens eine Deutschlandflagge mit einem weißen Streifen hat.

Zum Mittag vertilgten wir unsere Sandwiches auf einem Parkplatz mit Blick auf die Weite der Everglades, einfach herrlich. Bald änderte sich dann die Vegetation und rechts und links der Straße war Zypressenwald, der aussah wie normaler Winterwald (kein Laub), bis auf die Tatsache, dass alle Bäume im Wasser standen.

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 Viele Leute hatten an der Straße angehalten, wohl um Tiere zu fotografieren, so dass Fredi mal Ausschau nach Alligatoren hielt, die man eventuell aus dem Auto sehen könnte: „Hier liegt einer! – und noch einer – und noch einer – und noch einer – und noch einer – und noch einer …“ so dass wir auch anhielten. Wir konnten einen nach dem anderen sehen, die wie an einer Perlschnur aufgereiht im Wald lagen. Wir machten natürlich wieder Fotos, waren dann aber auch alligatorengesättigt und fuhren weiter.

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 Während der Fahrt versuchte Fredi noch, die Alligatoren im Wald zu zählen, und kam auf ca. 30 – sichtbare – Alligatoren pro Meile! Wir hielten auch noch einmal beim Visitor Center an, das auf der Strecke lag, wo wir – ihr könnt es euch schon denken – noch mehr Alligatoren sahen und einer Rangerin dabei zuhörten, wie sie etwas über die Tiere erzählte. Dabei lernten wir, dass Alligatoren eine Bissstärke haben, die 10x stärker ist als die eines kräftigen Hundebisses!

Der nächste Stopp war dann das kleinste Postamt der USA, direkt am Straßenrand, nicht viel größer als ein Dixiklo. Und warum ist das so? Früher hatte der Ort Ochopee ein „vernünftiges“ Post Office, doch dann brannte dieses ab und so verwandelte der damals zuständige Postbeamte einfach einen alten Geräteschuppen in ein neues Post Office, was sich bis heute nicht geändert hat. Heute versorgt diese kleine Hütte drei Landkreise!

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Auf ein Nachmittagsbier (natürlich alkoholfrei für den Fahrer) setzten wir uns in einen urigen Schuppen am Straßenrand, das „Crab Cafe“, was das Flair von einer Scheune und einer karibischen Strandbar hatte. Mittlerweile waren es schon relativ spät, so dass wir uns entschieden, bis zum nächsten interessanten Punkt durchzufahren, anstatt überall anzuhalten.
Eine Stunde später hatten wir dann die Westküste erreicht und fuhren in die Nähe von Fort Myers zum Manatee (Seekuh) Viewing Center. Manatees lieben sehr warmes Wasser und sogar das Tropenwasser ist ihnen im Winter zu kalt, so dass sie die wärmsten Orte aufsuchen, die sie nur finden können, was in diesem Fall das Becken für erwärmtes Kühlwasser eines Elektrizitätswerks ist. Dieses Werk wiederum hat daraufhin einen hübschen Park und ein geschütztes Areal für die Tiere eingerichtet, und man kann gegen eine kleine Gebühr versuchen, sie im Wasser zu erspähen. Wir waren nicht sicher, ob wir überhaupt ein Tier sehen würden und spazierten am Wasser in der wunderschönen, warmen Abendsonne entlang. Plötzlich machte es laut „PFFFFFF“ und wir sahen, dass eine Schnauze zum Atmen und Prusten aufgetaucht war. Unsere erste Seekuh!  :smiledance:

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Nach längerer Beobachtungszeit konnten wir auch Rücken, Schwanzflossen und wulstige Köpfe sehen. In einer großen Lagune waren dann sogar mehrere Manatees, ganze Gruppen, und man konnte viele Tiere gleichzeitig beim „PFFFFF“ sehen, ein tolles Erlebnis!
Auf der Fahrt zum Motel sahen wir dann noch einen herrlichen Sonnenuntergang, kamen dann im Super 8 an, checkten ein und wollten Abendbrot essen.

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Dazu wollten wir zu Steak’n’Shake gehen, einem Restaurant was meine Freunde aus Middlebury uns empfohlen hatten. Das Navi führte uns aus unerfindlichen Gründen in einem riesigen Bogen um den Flughafen herum, obwohl das Restaurant viel näher am Motel war (Luftlinie), aber schließlich kamen wir doch an. Es war ein typisch amerikanischer Fast-Food-Schuppen, mit einer supernetten Bedienung, die gesagt hat, dass ich aussehe wie ihre Schwester als sie jünger war. Heiko hatte einen Steak Burger und ich hatte einen Chicken Burger. Und, da der Laden ja auch ein „Shake“ im Namen hat, hatten wir beide zwei riesige Milchshakes, mit Schokolade und Erdnussbutter und mit Erdbeeren und Bananen. Kalorienalarm!!! Nachdem wir extra-Silvestertrinkgeld gegeben hatten machten wir uns dann auf dem Zimmer zurecht (natürlich nicht ohne um den Flughafen drumherumzufahren  :lol: ) und fuhren nach Fort Myers Beach zum dortigen Silvesterspektakel.
Fort Myers Beach ist zwar eine größere Stadt, aber keine Metropole und schon gar kein Haupt-Touristenziel wie Miami. Dennoch war die Promenade knackevoll mit Menschen, die alle gut gelaunt draußen saßen, Alkohol auf offener Straße tranken (!) und zur Musik der Liveband tanzten.

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Auch am Strand hatten es sich viele Leute mit Stühlen gemütlich gemacht, ließen chinesische Laternen steigen und machten Picknick.

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Die Atmosphäre war sehr familiär, da mehr Einheimische als Touristen da waren. Zum eigentlichen Jahreswechsel ließen wir uns dann auch am Strand nieder (und wurden fast ein paar Mal von fehlgestarteten chinesischen Laternen angezündet :D – ansonsten war Silvester übrigens wesentlich friedlicher, keine Chinaböller, keine kleinen Jungs die einem versuchen die Hände wegzuschießen) und pünktlich um 0 Uhr ging ein gigantisches Feuerwerk am Pier los.

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Gigantisch im wahrsten Sinne des Wortes – es dauerte eine halbe Stunde und hatte mindestens fünf Finale, wo alle jedes Mal dachten „das ist es jetzt“ (und begannen zu klatschen), und dann ging es trotzdem weiter. Das eigentliche Finale enthielt dann natürlich Feuerwerk in den Farben der amerikanischen Flagge und der Steg wurde „gesprengt“, d.h. Feuerwerk kam aus den Seiten des Steges heraus.  :clap:  Frohes Neues Jahr 2013 !  :bier:

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Mehr Schöne Bilder gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2015 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2015) (Passwort D00494).
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: NähkreisSteffi am 01.05.2013, 21:12 Uhr
Hallo Rike,

was für ein schöner Silvestertag.

Ich finde die Manatees auch faszinierend.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 02.05.2013, 17:40 Uhr
Hey, schön dass es euch gefällt! Na dann mal auf zu den finalen paar Tagen der Reise. Nochmal alle Kraft zusammennehmen,wir haben noch einiges vor uns  :wink:

Teil 16 - Neujahr am Strand - 1.1.
Am Neujahrsmorgen ließen wir es natürlich ruhig angehen und schliefen bis um 10 Uhr aus. Zu um 11 checkten wir aus und waren wieder „on the road“. Als erstes mussten wir tanken, danach wollten wir etwas zum Frühstück auftreiben – und neben der Tankstelle war ein Dunkin Donuts, wo wir uns ein 6er-Pack Donuts holten und sie genüsslich verputzten.  :burger:

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Währenddessen machten wir uns auf den Weg zum Strand – nach Sanibel Island. Unterwegs hielten wir noch an einer Orangensaftpresserei an, wo man zugucken konnte, wie Orangen verpackt oder verarbeitet werden, wo man allerlei Souvenirs mit dem Thema Orangen oder Florida kaufen konnte – und wo man unglaublich, unbeschreiblich leckeren, frisch gepressten Orangensaft gratis kosten konnte.  :verneig: Bei uns hat die Masche jedenfalls funktioniert, denn gelockt vom gratis Saft, verließen wir den Laden mit einer Schale Erdbeeren, ein paar Postkarten und einer Flasche O-Saft.

Bald erreichten wir die Brücke nach Sanibel Island, die uns zunächst übers Wasser, und dann entlang von schönen Stränden links und rechts der Straße auf die Insel führte. Für klassische Touristenregion fanden wir, dass die Insel sehr wenig bebaut war, und einen enormen Anteil an „Urwald“ hatte, und fuhren fast bis ans Ende der Insel, um dort am Bowman’s Beach zu parken. Der Parkplatz war recht voll, doch mit dem kleinen kompakten Hyundai passt man ja überall rein. Wir lösten ein Parkticket für abzockerische 6$, packen unsere Strandsachen und machten uns auf den Weg. Dazu musste man erst wieder durch Küstenwald laufen, anschließend über eine Brücke und durch einen Mangrovenwald und dann erst erreichte man den Strand. Doch es lohnte sich, denn der Sand war schneeweiß und der Strand sehr schön. Leider war es für amerikanische Verhältnisse ziemlich voll, doch wir suchten uns ein schönes Plätzchen und breiteten uns aus.  :wink:

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 Fredi inspizierte als erstes das Wasser und fand, dass es nicht so klar war wie am Atlantik, etwas „brühiger“, und außerdem viel kälter – nur 17 Grad. Als Entschädigung gab es aber tolle Muscheln, sie sahen aus wie Schaufeln, waren riesengroß und mit viel Perlmutt innen.

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Wir brezelten uns in die Sonne und genossen den O-Saft, die Erdbeeren und ein paar Donut-Reste, und beobachteten die anderen Strandgäste. Als wir dann los wollten (weil Heiko „gar“ war, a.k.a. einen Sonnenbrand hatte  :knockout: ), fiel Fredi noch ein dass sie unbedingt baden möchte. Gesagt, getan, sie stürzte sich mutig in die kalten Fluten, planschte ungefähr 2-4 Minuten herum und dann gingen wir los zum Auto.  :lol:

Wir fuhren nun noch zum J. Ding Darling Wildlife Refuge, wo man wieder eine Autotour durch die Natur machen konnte. Man konnte hier wieder einmal Mangroven, viele Vögel und theoretisch auch Krokodile (sahen wir aber nicht) sehen – für uns also nichts allzu Neues. Wir sahen jedoch Mini-Krabben auf Mangroven und einen krabbenfressenden Vogel, das war ganz interessant.

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Mit uns waren viele andere Touristen auf dem Rundweg, die alle ganz begeistert waren – „die waren wohl noch nicht in den Everglades“, war unsere Einschätzung dazu.  :mrgreen:

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Wir fuhren den Drive entlang, machten ein paar Fotos und einen Mangroven-Boardwalk und verließen den Park gerade pünktlich zum Sonnenuntergang. Wir fuhren jetzt zu einem anderen Strand, Tarpun Bay Beach, und setzten uns zwischen das hohe, schöne Dünengras.

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Der Strand kam uns schöner vor als Bowman’s Beach, aber das lag sicher daran, dass die meisten Leute schon nach Hause gefahren waren und es jetzt schön leer war. Wir sammelten Muscheln, machten Fotos und warteten auf den Sonnenuntergang – unser erster „richtiger“ Sonnenuntergang über dem Meer, weil wir ja jetzt an einer Westküste sind – der ein wunderschönes Naturschauspiel war.

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 Wir fuhren zu einem McDonalds, buchten unser Motel für diesen Abend in Sarasota und machten uns dann im Dunkeln auf den Weg. Unterwegs hielten wir noch an einem Denny’s zum Abendbrot an – einem ganz besonderen Denny’s, denn es war komplett im Stil eines alten, typisch amerikanischen Diners, sehr schick.  Den Rest der Fahrt legten wir ohne Stopps zurück und kamen dann an unserem Motel am Airport von Sarasota an, wo wir noch Wäsche wuschen und einen Spaziergang machten, denn draußen war es wunderschön und die Grillen zirpten. 

Noch mehr schöne Bilder von diesem entspannten Strandtag gibt es im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2016 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2016) (Passwort D00494). 
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Smartdriver76 am 02.05.2013, 19:55 Uhr
Schöne stimmungsvolle Bilder. Wir waren ein paar Monate zuvor dort unterwegs, daher ist es für mich ein schönes dèja vu.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Marthe am 02.05.2013, 23:50 Uhr
Es macht mir sehr viel Spass Deinen RB zulesen, auch wenn Florida nicht oben auf meiner Liste steht.
Mir gefällt einfach wie Du schreibst, deshalb freue ich mich schon auf mehr.

LG
Marthe
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 03.05.2013, 16:33 Uhr
Danke für das Lob! Ich versuche so detailgetreu wie möglich zu schreiben, damit es auch einfach für später erhalten bleibt. Man vergisst ja alles so schnell, und ich will das erlebte hier sicher nicht vergessen.  :wink:

Und das Lob für die Bilder, danke dafür, gebe ich auch weiter, viele Bilder stammen auch von Heiko.

Liebe Grüße, morgen gehts weiter,
Fredi
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: U2LS am 04.05.2013, 08:18 Uhr

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13467/IMG_5877.JPG)



aus welchem James Bond stammt jetzt gleich das berühmte Bild? achso, James Bond - 007 jagt Dr. No ;-)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 04.05.2013, 16:48 Uhr
Haha, stimmt, das Bild ist aus dem Film geklaut  :lol: :wink:



Teil 17 - St. Petersburg, Tampa und Orlando - 2.1.

Wir standen morgens früh auf, frühstückten, packten und checkten aus und machten uns auf den Weg. Wir ignorierten Sarasota und die (sicher sehr schönen) Strände vor der Küste von Sarasota, da wir schon genug Strände gesehen hatten und heute noch bis Orlando kommen wollten. An der Küste entlang fuhren wir dann Richtung St. Petersburg (nein, nicht nach Russland  :lol: ) und hielten als erstes beim Sunshine Skyway an, einer großen Brücke. St Petersburg und Tampa, zwei große Städte in Florida, liegen beide an einer Bucht und sind über zahlreiche Brücken miteinander verbunden. Eine dieser Brücken ist der 4 Meilen lange Sunshine Skyway, der erstmals 1954 erbaut wurde, im Jahre 1980 dann aber nach einer Kollision mit einem Schiff einstürzte und 1987 wieder erbaut wurde. Wieder einmal hatten wir herrliches Sonnenwetter und hielten an einem Parkplatz an, wo wir einen guten Ausblick auf die schöne Brücke hatten.

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Außerdem konnten wir einen einheimischen Vater mit Sohn beobachten, wie sie mit einem großen Netz viele kleine Fische fingen.
Die Fahrt über die Brücke war dann sehr schön, ähnlich wie über die Florida Keys. Über weitere kleine Brücken fuhren wir dann auf eine Insel vor St. Petersburg, wo sich St. Pete Beach, der zugehörige Strandort, befand. Wir fuhren am Strand, vielen mittlehübschen Motelgebäuden und noch mehr Senioren vorbei und bogen dann nach rechts auf die Main Street/in die „Innenstadt“ ab – „die historische Altstadt“.   :doesig: Diese bestand aus ein paar Shops mit Oma- und Opa-Klamotten in „historischen Häusern“ aus den 50er Jahren. Einige Senioren mit ihren Rollatoren waren auch unterwegs.  :lol: Von dort aus liefen wir zum Strand, nur um dann festzustellen, dass wir die Hafenausfahrt erwischt hatten und wir das Glück hatten, die einzige Stelle am Strand gefunden zu haben, die keinen Strand hatte. Gnatzig liefen wir zum Auto zurück (zwischendurch warteten wir an der „Ampel des Jahrtausends“, die ein ganzes Jahrtausend brauchte um auf grün für uns zu schalten  :umherschau: ), fuhren dann mit dem Auto zu einem Beach und gingen dann, vorbei an etwas älteren Beachboys  :wink: , zum Strand. Der Strand war ganz hübsch, schöner weißer Sand, aber haute uns nicht um, kein Wunder nach so vielen schönen Stränden, die wir bisher gesehen hatten.

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Wir sammelten ein paar Muscheln, machten Fotos und sagten tschüss zum Strand, denn es sollte unser letzter für diesen Urlaub sein. Dann fuhren wir in die Innenstadt vom eigentlichen St. Petersburg.

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Dort parkten wir am Pier und schauten uns selbigen dann an, mit seiner seltsamen umgestürzten Pyramide (sah aus wie der Bierpinsel in Berlin-Steglitz, falls den jemand kennt). Wir liefen den Pier entlang, schauten die Pelikane an, gingen dann in die Pyramide hinein und fuhren mit dem Fahrstuhl hoch aufs Aussichtsdeck.

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Von dort aus hatte man einen schönen Blick auf die Bucht und auf Downtown St. Petersburg, auf ein paar schöne Stände und in der Ferne konnte man sogar die Skyline von Tampa erkennen.

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Anschließend gingen wir wieder zum Auto, machten eine kleine Stadtrundfahrt durch St. Petersburg, die wir als schöne Stadt empfunden, ein bisschen wie Coral Gables in Miami, hübsch, sauber, aufgeräumt. Dann fuhren wir über eine lange Brücke (mit dem Hinweis, dass man seine Tankanzeige checken soll, bevor man auf die Brücke fährt  :lol: )  nach Tampa.
Dort waren wir fast sofort in der Innenstadt, die wir nicht ganz so hübsch fanden, ein bisschen wie Miami, nur nicht ganz so abgeranzt. Wir fuhren vorbei am palmenbepflanzten Fluss und der Universität, die aussah wie eine Moschee (orientalischer Stil). Im Großen und Ganzen fanden wir es jedoch nicht attraktiv genug, um auszusteigen, und den Nerv, irgendwelche Sehenswürdigkeiten zu besuchen, hatten wir auch nicht.

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 Dann stellten wir das Navi auf Orlando ein und fuhren weiter; unterwegs hielten wir beim Subway an und aßen Mittagessen. Die Landschaft wurde auf der Fahrt bereits ziemlich prärieartig – trockenes Gras mit Nadelbäumen und ab und zu verwilderten Orangenplantagen zwischendrin.

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Nach ca. anderthalb Stunden erreichten wir dann die ersten Außenbezirke von Orlando, wo wir eine Zitrusfrüchteplantage besuchen wollten, „Showcase of Citrus“. Dort schnappten wir uns einen Beutel, den man für 10 Dollar mit allem befüllen konnte, was man wollte – sehr aufregend, da wir beide noch nie Zitrusfrüchte gepflückt hatten. Nachdem wir den unvermeidbaren amerikanischen Ramsch-Laden (mit alten Zapfsäulen, einem riesigen Plastikhai und einem austgestopften (?) Krokodil) passiert hatten, liefen wir über die Plantage und kosteten als erstes unglaublich süße Kumquats, kein Vergleich zu den Kumquats in deutschen Supermärkten. Wir pflückten und probierten auch Orangen in verschiedenen Sorten, Tangerines (so was wie Mandarinen), Key Limes und Grapefruits.

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Wir machten Fotos, und genossen es einfach, bei herrlich warmem Wetter in der Abendsonne auf der weitläufigen Plantage die besten Früchte zu finden.

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Anschließend fuhren wir nach Orlando. Je näher wir an die ganzen Themenparks, v.a. Disney World, kamen, desto stärker schritt die Kommerzialisierung voran. Auf einer breiten Straße wuchs die Dichte an Motels und Kettenrestaurants und kleineren Vergnügungsparks die von der Berühmtheit der großen leben ins Unermessliche. Wir fuhren einfach aus Spaß einmal auf die Straße von Disneyworld und passierten Bald einen riesigen Torbogen, der uns in Disneyworld willkommen hieß. Übrigens ist Disneyworld so groß wie San Francisco oder 2x so groß wie Manhattan, der größte und meistbesuchte Themenpark der Welt und der größte Arbeitgeber bei dem alle Arbeiter an einem Ort arbeiten in den USA. Da wir uns nun auf Walt Disneys Privatgelände befanden (auch wenn die Straße ganz normal als Autobahn weiterging), waren alle Straßenschilder plötzlich mit „Magic“ versehen und im Disney-Design mit Mickeymaus und in lila, wie als hätten wir plötzlich den Planeten gewechselt, bizarr!

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Leider nahmen wir die falsche Ausfahrt, so dass wir plötzlich am Parkeingang standen – doch der nette Opa in einem der 24 Häuschen ließ uns wenden. Wir fuhren nach Downtown Disney, parkten dort und liefen etwas herum. An einer langen, natürlich künstlichen Hauptstraße die komplett eine Fußgängerzone war, gab es alle nur erdenklichen Disneyläden, aber auch einen Irish Pub komplett mit irischen Souvenirs; ein „House of Blues“ das künstlich auf alt gemacht wurde, ein Kino, ein riesiges Theater, eine Brücke mit Wasserfall, usw. Sogar das „Kopfsteinpflaster“ war nachgemacht. Der Hammer war jedoch der riesige künstlich angelegte See, an dessen Promenade man flanieren konnte – und soweit das Auge reichte, war jedes einzelne Gebäude um den See herum Teil des Disneygeländes. Auf der gegenüberliegenden Seite, kaum erkennbar, stand: „Welcome Home“.  :staunend2:

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Schließlich fuhren wir in die Innenstadt von Orlando, wo wir bei einem McDonalds anhielten und ein Zimmer buchten. Fast direkt am Parkeingang von Disneyworld buchten wir ein Motelzimmer für 34 Dollar, unglaublich! Dann hielten wir bei Panda Express an (unser erstes Mal, geniales Restaurant, wo man eine riesige Auswahl an asiatischem Essen hat!), wo das Essen sehr lecker war, aber Fredi eine Erfahrung der dritten Art mit einer schwarzen Schote in ihrem Essen hatte (Nasen-, Ohren-, Zungen-, Augenschmerzen und tränende Augen inklusive  :koch: ). Schließlich fuhren wir zum Universal Citywalk, vorbei an 25 Steakhäusern und dem verrückten Ripley’s Believe it or Not-Haus, das auf dem Kopf stand, tausenden gigantischen, beleuchteten Minigolfanlagen… und so weiter. Wir erreichten schließlich Universal, was flächenmäßig wesentlich kleiner als Disney war und keine eigene Autobahn usw. hatte. Wir parkten bei „King Kong“ und liefen entgegen dem Strom der Besucher die den Park verließen, wie ein Völkerwanderung, in den Park hinein. Schließlich erreichten wir eine ähnliche Main Street wie Disney, nur noch unechter. Es schien, als würde Disney noch versucht haben, alles auf echt zu machen, während sich Universal dachte „egal, wir machen einfach alles mit blink-blink, blingblingbling, dingdingdingding“.  :rollen:

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Überall Musik (Beschallung mit Justin Bieber inklusive), natürlich ein gigantisches Kino, Hard Rock Cafes, der unvermeidliche künstliche See.

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 Wir liefen vorbei an einer drehenden Weltkugel die auf einer Nebelwolke schwebte, an den Universal Studios und am Islands of Adventure, dem Action-Park. Wir besuchten noch den Harry-Potter Souvenirshop und liefen dann wieder zum Auto zurück. Bei unserem Motel angekommen, warteten wir eine halbe Stunde bis wir endlich einchecken durften (Computerprobleme und ein langsamer Kunde vor uns) und suchten dann unser muffiges Zimmer auf (aber hallo – 34$!).

Mehr Bilder gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2017 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2017) (Passwort D00494).
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: sil1969 am 05.05.2013, 15:40 Uhr
Die Nasenlöcher der Seekuh sind ja klasse!  :D
Schöner Bericht!
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 06.05.2013, 17:08 Uhr
Danke!  :D   Es geht gleich weiter - und heute leider schon mit dem letzten Teil. Ihr wundert euch jetzt vielleicht warum das schon der letzte Teil ist, denn wir sind ja noch in Florida und unsere Reise endet eigentlich in New York... na, ihr werdet ja gleich sehen!  :lol:

Viel Spaß beim letzten Teil! Und im Herbst werde ich vielleicht, wenn sich genug Mitfahrer hier finden  :wink: , noch einen weiteren Bericht online stellen: Wir wollen Sommer 7 Wochen quer durch die USA Reisen - Kentucky, Tennessee, Midwest (Gewitterjagd!), Colorado, Yellowstone... es wir sicher eine geniale Reise. Und danach geht's wieder zurück nach Deutschland, und im Herbst werde ich dann sicher die Zeit finden, darüber zu berichten.

Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 06.05.2013, 17:55 Uhr
Teil 18 - Disneyworld und New York - 3.1. und 4.1.

Morgens standen wir recht spät auf, da wir am Vorabend relativ spät ins Bett gekommen waren. Wir ließen das Hotel“frühstück“ sausen und gingen nebenan ins IHOP – International House of Pancakes, um es mal auszuprobieren. Das Menü stellte sich als ähnlich wie Denny’s heraus und ich bestellte Crepes mit Früchten und Heiko das typisch amerikanische Frühstück mit Pancakes, Eiern und Speck – und einem gefüllten French Toast, mhhh!  :essen:

Dann fuhren wir in zu unserem einzigen heutigen Ziel: dem Magic Kingdom in Disneyworld. Auf der Straße war nicht besonders viel los – wo wir uns nicht sicher waren, ob das daran lag, dass es heute ein ruhiger Tag war, oder ob deren Verkehrsleitsysteme so reibungslos liefen. Am Parkticketschalter lächelte uns ein Opa so nett an, dass ich nicht anders konnte als breit zurückzugrinsen – und ganz im Disneystil hieß es dann von ihm „Well, you seem to be really excited to see the park, right?“ mit einem noch breiteren Grinsen. „Have a wonderful day!“  :hand:

Wir wurden dann dem „Bösewichte“-Parkplatz zugewiesen (der Parkplatz ist in zwei riesige Areale aufgeteilt, Bösewichte und Helden, und dann gibt es natürlich jeweils Disneyhelden, die dazugehören – wir parkten bei Captain Hook) – war ja klar  :lol:  – und von fünf verschiedenen Mitarbeitern in eine Parklücke manövriert. Noch während wir unsere Sachen aus dem Auto schnappten, füllten sich vier weitere Reihen auf dem Parkplatz, soviel zum Thema „ob heute wohl viel los ist?“. Mit einer Art Straßenbahn fuhren wir dann nicht etwa zum Parkeingang, sondern erstmal zum „Ticket and Transportation Center“.  Während der Fahrt hörten wir nette Ansagen zu unserer Sicherheit: keine Arme, Beine und Kinder raushalten, nicht während der Fahrt aussteigen und wenn etwas herunterfällt, nicht hinterher fallen sondern abwarten…alles mögliche, damit Disney nicht verklagt wird.  :umherschau: Wir mussten nur kurz warten (und wurden dann mit einem Zauberstabgeräusch – blliiinnggg – zum nächsten offenen Schalter gerufen), löhnten viel Geld und konnten dann weiter.

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Aber es ging immer noch nicht in den Park. Nun konnten wir uns nämlich noch aussuchen, ob wir mit der Magnetbahn, dem Bus, der Bahn oder der Fähre zum Park möchten. Wir nahmen die Fähre und tuckerten über einen – klar, ihr habt’s erraten – künstlichen See zum Magic Kingdom.  :lachen07:

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Unterwegs kamen wir an gigantischen Hotelresorts vorbei, die aussahen wie Urwald- oder Prinzessinenhotels. Schließlich legten wir an, ließen unser Ticket und unseren Fingerabdruck scannen (!?  :doesig: ) und standen dann im lang erwarteten Park. „Let Memories Begin...“

Wir fanden uns auf einem großen Platz wieder, umrahmt von ultrakitschigen, auf alt gemachten Häusern, inklusive einem Post Office und so weiter (natürlich beherbergte alles Disney-Shops und nicht was draufstand). Um uns herum: Menschenmassen. Wir brauchten ein paar Minuten, um den Drehschwindel zu überwinden, schauten Pluto dabei zu wie er sich zum Affen machte und stürzten uns dann ins Gefecht.

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 Auf der Main Street fielen wir dem Disney-Verkaufsprinzip das erste Mal zum Opfer und Fredi bekam plötzlich Appetit auf rooosa Zuckerwatte, die wir in einem superkitschigen Süßigkeitenladen kauften.  :liebe:

Die Disneyfizierung beginnt:
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Die Attraktion, bei der man Prinzessinnen treffen konnte, hatte leider eine angezeigte Wartezeit von 70 Minuten, so dass wir uns das schenkten. Am Schloss angekommen, machten wir natürlich Fotos (und spielten das allseits beliebte Spiel „wer bekommt am wenigsten andere Touristen mit drauf“) und schauten dann noch eine Parade an, bei der übertrieben glückliche Menschen irgendwas von "Welcome" und „have a good time“ sangen.  :smiledance:

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Im „Adventureland“ – es war übrigens überall gleich voll – machten wir einen Rundgang im Dschungelhaus von Robinson Crusoe, weil dort die Wartezeit nicht lang war. Wir liefen über einen beeindruckend echt gestalteten Riesenbaum und konnten Robinson Crusoe’s Wohnung angucken, wobei wir darüber philosophierten dass wir auch gerne ein Baumhaus hätten. Anschließen stellten wir uns bei der „Jungle Cruise“ an, wo eine Wartezeit von 65 Minuten angezeigt war – „aach, die Übertreiben doch bestimmt völlig, das ist nur zur Abschreckung“. Wie wir wenig später herausfanden, verstecken die Amis ihre Warteschlangen, und nach 10 Minuten hatten wir dann den großen Raum mit der Warteschlange entdeckt („das sah von außen gar nicht nach so viel warten aus“) und vertrieben uns die Stunde Wartezeit damit, die Gesichter der Leute zu beobachten, die den versteckten Raum betraten und innerlich kollabierten.   :welcome:  :lachen07: Nach 65 Minuten waren wir dann an der Reihe – und durch im Kopf.  :kloppen: Wir fanden sogar Robotertaranteln in Plastikkäfigen, die zur Deko gehörten, spannend und konnten die Geräuschkulisse mit „Aye aye Kaptn, Schiff ist fertig zum Ablegen“ usw. schon auswendig. Wir wetten, ob die bevorstehende Bootsfahrt nun 5 oder 10 Minuten dauern würde. Sie dauerte 10 Minuten und führte durch einen zugegebenermaßen wunderschönen Dschungel, der allerdings mit Plastikpuppen (wasserspritzende Elefanten, Kannibalen, etc.) versehen waren, die die Geschichte unserer Bootsführerin unterstützten.

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Sie machte einen guten Job und trug tapfer ihre Geschichte vor; wir fragten uns allerdings, was für ein Mitarbeiterverschleiß Disney hat, wenn die Mitarbeiter 300x pro Tag die gleiche bekloppte Geschichte erzählen müssen, während das Boot auf Schienen im Kreis fährt.  :doesig:

Nach diesem Erlebnis schworen wir uns, nie wieder irgendwo so lange anzustehen. Da die nächsten 10 Attraktionen, an denen wir vorbeikamen, aber sogar mehr als 70 Minuten Wartezeit hatten, setzten wir uns frustriert an die Seite auf eine Mauer und beschlossen, die Anzahl lächelnder Menschen zu zählen, die an uns vorbeiliefen. Unter 100 Passanten sahen nur 5 glücklich aus, und ein Pärchen davon war verliebt, also nicht repräsentativ.  :lachen07: Wie soll es auch anders sein, in diesem überlaufenen Park voller schreiender Kinder. Aber wir ließen uns nicht unterkriegen, so dass wir erst einmal einen „Fastpass“ für die Thunder Mountain Railroad, eine Achterbahn, für 8 Uhr abends lösten.

  Damit konnten wir um 8 Uhr wiederkommen und dann einfach an der Schlange vorbeilaufen. Anschließend schauten wir uns Attraktionen an, für die wir kaum anstehen mussten. Wir machten eine Tour mit einem „Raddampfer“, der allerdings auf Unterwasserschienen lief.

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Mittlerweile war es so voll geworden, dass auf einer engen Stelle sogar Pfeile auf den Boden gemalt wurde, die den Menschenverkehr regelten, und Angestellte sagten „Please move on, do not stand here, please move on, please move on...“ Dann liefen wir zum Prinzessinnenschloss, aßen ein paar Mandarinen und beobachteten die kleinen, zurechtgemachten Prinzessinnen.

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Wir schlenderten noch weiter herum und liefen dann zur Lilo & Stitch Experience, wo wir nur 20 Minuten warten mussten (!). Es wurde einem eine weniger spannende Geschichte über einen entlaufenen Alien erzählt, bevor man dann in einen dunklen Raum kam, wo man mit Aliensabber besprüht wurde. Na ja.    :think: Als wir wieder draußen waren, wurde es leider langsam kalt und begann zu regnen, so dass wir uns entschlossen zum Auto zurückzugehen, um uns wärmere Sachen anzuziehen, das erste Mal seit langer Zeit wieder eine lange Hose. Auf dem Weg in den Park nahmen wir dann die Magnetbahn, wobei wir teilweise auch die Hotelanlagen vom Park passierten, die einfach gigantisch angelegt waren. Eine Stunde später waren wir dann wieder im Park und aßen Burger zum Abendbrot. Mittlerweile war es dunkel und der Park war wunderschön und kitschig hell erleuchtet.

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Wir fuhren als erstes eine Runde mit dem „Peoplemover“ im Tomorrowland, eine Art langsame Metro, die alle Attraktionen in dem Bezirk abfuhr und teilweise auch Einblick in das Innenleben von Achterbahnen gab – eine tolle Attraktion! Dann fuhren wir mit sich drehenden Tassen aus „Alice im Wunderland“, wobei Heiko erst einmal angstverzerrt guckte (er mag drehende Fahrgeschäfte noch weniger als Fredi), dann aber doch Spaß zu haben schien, während wir im Kreis wirbelten. Schließlich war es Zeit für unseren Fastpass bei der Thunder Mountain Railroad – Heikos erste Achterbahn – und hatten richtig Spaß. Die Achterbahn ist nicht besonders nervenaufreibend, macht einfach nur Spaß und ist trotzdem ein bisschen rasant.  Mehr zufällig als geplant kamen wir dann genau zum richtigen Zeitpunkt, um „Disney’s Electrical Parade“ zu sehen, die Nachtversion der Parade mit allen Disneyfiguren, die 3x täglich stattfindet. Beleuchtete Wagen, wie z.B. Cinderellas Kürbis oder Alices Riesenpilz fuhren entlang einer abgesteckten Route ungefähr eine dreiviertel Stunde lang durch den Park. Das ganze kam mit einer absolut nervenzermürbenden, bekloppten Musik, deren Melodie sich unendlich wiederholte und bei der wir uns fragten, nach wie vielen Durchgängen die Disneyfiguren in der Parade psychiatriereif sind.  :kloppen: Den Abschlusswagen bildete übrigens eine 30m lange USA-Flagge.  :usa:

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Als nächstes kam dann das Feuerwerk, was jeden Tag über und hinter dem Prinzessinnenschloss in die Höhe geht. Wir standen hinter dem Schloss, so dass wir von zwei Seiten mit Feuerwerk beschossen wurden, was wunderschön und sehr eindrucksvoll war, begleitet von kitschiger Musik und Gehirnwäschegebrabbel á la „lass deine Wünsche wahr werden“.

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Aufgrund des schlechten Wetters und der späten Stunde – ca. 9 Uhr abends -  war es mittlerweile relativ leer im Park, so dass wir jetzt noch eine letzte Runde machten, bei der wir alles mitnahmen, bei dem wir nicht anstehen mussten. Dazu gehörte noch eine kleinere spaßige Achterbahn; eine Art „Autorennstrecke“, bei der man aber in der Mitte angeschient war und dadurch nicht wirklich schnell oder rennstreckenartig fahren konnte; dem House of Horror, wo es eine Geisterbahn gab, die aber nicht besonders gruselig war und die Buzz Lightyear Experience, wo man auf einer Bahn fuhr und dabei mit Pistolen auf Ziele schießen und Punkte sammeln konnte – ein gelungener Abschluss eines bizarren, langen und spaßigen Tages.  :lol:

Konzentriert beim Erfüllen der "Mission":  :lol:
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Wir sind fertig disneyfiziert:
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Wir quälten uns durch den inzwischen starken Regen zum Parkausgang – mittlerweile konnte man auch endlich in einem normalen Tempo laufen, ohne mit jedem Schritt gegen 23 Kinderbuggys zu stoßen  :umherschau: – und waren nach einer halben Stunde am Auto. Geschafft!


...Wir wären ja nicht Heiko und Fredi, wenn das wirklich das Ende des Tages gewesen wäre. Heiko flog am Abend des 5.1. wieder nach Hause, und zwar von New York. Und heute war der 3.1. – aufmerksame Leser, werden sich jetzt fragen: „Aber sie sind ja noch in Florida?!“ Richtig. Und genau deshalb stellten wir, sobald wir nachts um 12 Uhr im Auto saßen, das Navi auf New York City ein – 1792 Kilometer und 18:21 h Fahrzeit.  :zuberge: Heiko erklärte sich bereit, die ersten Fahrstunden zu übernehmen und Fredi blieb gerade noch so lange wach, um Downtown Orlando zu sehen. Danach schlief sie vier Stunden lang tief und fest, während Heiko sich durch die Nacht quälte. Dann hielten wir das erste Mal an, um zu tanken (und Energy Drinks zu kaufen), und um einen Fahrerwechsel zu machen – mittlerweile waren wir sogar schon in Georgia und es war 4 Uhr morgens. Fredi fuhr dann die nächsten zwei Stunden durch, bis sie die Autobahn doppelt sah, so dass wir gezwungenermaßen auf einem Parkplatz anhielten und beide eine Stunde bis zum Morgengrauen ratzten.  :schlafend: Dann machte Fredi einen kurzen Spaziergang draußen, um wach zu werden, und setzte sich wieder hinters Steuer, um weitere zwei Stunden bis zur Grenze zwischen North und South Carolina (zwei weitere Bundesstaaten geschafft!) durchzufahren.

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Während es hell wurde, fuhren wir noch lange durch dichten Nebel; als dieser sich dann aber lichtete kitzelte die aufgehende Sonne Heiko in den Augen und er wurde wach.  :sun:

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Wir hielten dann bei „South of the Border“ an, dem verrückten Mexikanershop den wir auf der Hinfahrt gesehen hatten, und durchstöberten die seltsamen Souvenirläden (nicht ohne uns über die pinken Kühe und Einhornfiguren und den gigantischen Sombrero zu wundern). Im Delirium der Mammutfahrt erstanden wir einen Billigstrohhut und zwei handpuppenartige Plastikfiguren, die ihren Mund auf und zu machen wenn man einen Hebel bewegt, einen Flamingo und ein Krokodil.  :doh:

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Als nächstes hielten wir dann noch beim Waffle House an, einem weiteren Frühstücksrestaurant das wir ausprobieren wollten, und aßen furchtbar süße Waffeln und tranken Kaffee. So langsam kehrten die Lebensgeister zurück und wir waren optimistisch für die restlichen Meilen.

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450 Meilen nachdem Fredi angefangen hatte zu fahren gab es dann einen weiteren Fahrerwechsel, ab Virginia fuhr Heiko dann eine ganze Weile weiter. Wieder durch die üblichen Staaten hindurch – Washington DC, Maryland, Delaware, Pennsylvania, New Jersey....

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In Washington ging dann die Sonne wieder unter, wir hatten dieses Mal glücklicherweise aber keine Probleme mit Stau (das hätte noch gefehlt!), in Washington war der Verkehr nur etwas zähflüssig. Nördlich von Baltimore, 180 Meilen von New York entfernt, machten wir einen weiteren Stopp (mittlerweile war es natürlich wieder eisekalt beim Aussteigen  :bibber: ), buchten bei McDonalds ein Motel am Airport in New York und gingen dann nebenan bei Chick-Fil-A (einer weiteren Empfehlung von den Middlebury-Freunden) Burger essen. Wir waren schon stolz, der Bedienung unsere blutunterlaufenen Augen damit erklären zu können, „dass wir gerade aus Orlando, Florida, kommen“.   :lachen5: Das Essen war lecker, und dann setzte Fredi sich wieder ans Steuer. Der restliche Weg war uninteressant aber eine Tortur, denn wir waren mittlerweile völlig erledigt. Um 23 Uhr erreichten wir dann endlich unser Motel (das heißt, wir haben unterwegs gute 4 Stunden „verloren“), nachdem wir genau 23 Stunden unterwegs waren. Geschafft – diesmal aber wirklich!

Unser Zimmer war im Keller eines Best Western in Jamaica, NY in der Nähe von JFK, so dass wir unsere Koffer durch das ebenerdige Fenster einladen konnten. Wir (zer)fielen mit einem Lachanfall aufs Bett und sobald wir die Augen zumachten, sahen wir eine Autobahn vor unserem inneren Auge. Immerhin hatten wir durch unsere Mammutfahrt jedoch noch fast 24 Stunden Ruhe vor Abflug, um unser Hab und Gut zu sortieren, Bilder auszutauschen und unsere Wunden von der langen, anstrengenden aber unglaublich erlebnisreichen Reise zu lecken... Wir würden alles wieder genau so machen!

Viele Bilder vom langen heutigen Tag gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2018 (http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2018) (Passwort D00494)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Marthe am 06.05.2013, 23:55 Uhr
Was für eine Rückfahrt! Das macht man wohl nur, wenn man jung ist :)
Da hattet Ihr ja einen tollen Tag bei Disney( und wieder so schöne Bilder).

Lg
Marthe

(Eure Pläne für die nächste Reise hören sich gut an, lese sehr gerne mit wenn Du einen RB schreibst)
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: U2LS am 07.05.2013, 18:21 Uhr
Wir würden alles wieder genau so machen!

Sorry, aber das glaubt ihr ja nicht wirklich selbst!? Habe ich das jetzt richtig verstanden: ihr habt einen ganzen Tag bis spät abends in Disneyworld verbracht und seid dann gleich anschließend die Kleinigkeit von rund 1.100 Meilen gefahren? Ich beglückwünsche euch wirklich zu eurer schönen Reise aber an diesem Punkt kann ich nur verständnislos den Kopf schütteln!  :bang:
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 07.05.2013, 18:55 Uhr
Lothar, das hast du genau richtig verstanden.  :wink: Es war sehr anstrengend, und wir waren in New York auch wirklich platt, das bestreitet ja gar keiner. Aber es hat uns viele schöne Tage in Florida beschert, die andernfalls nicht möglich gewesen wären. Ich habe das gebrauchte Auto hier in Vermont nunmal gekauft, um so viel wie möglich reisen zu können - und da ich leider noch unter der "Mietwagenvolljährigkeit" von 25 bin, also da wo der Mietwagen billiger wird, ist es für mich auch die einzige Möglichkeit, wirklich mobil zu sein. Die Alternative zu diesen langen Fahrstrecken wäre gewesen, dass Heiko nach Miami geflogen kommt, aber dann hätte ich die ganze Strecke nach Vermont alleine fahren müssen, und das wäre sicher wesentlich schlimmer gewesen. ;)

Sicher ist es keine alltägliche Reise, und schon gar kein entspannter Urlaub, aber für uns hat es gut gepasst.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: sil1969 am 11.05.2013, 13:19 Uhr
Das ist ja echt heftig! Ich glaube, da hätte ich dann doch lieber auf einen Tag Florida verzichtet. Da ist doch die ganze Erholung wieder futsch. Ich hätte wohl auch etwas Angst, von wegen am Steuer einschlafen oder so....
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 11.05.2013, 21:56 Uhr
Ich habe ja schon geschrieben, um Erholung geht es uns nicht so sehr. Wir reisen eben eher anstrengend.
Na gut, ich sollte dann wohl auch eher darauf verzichten, den Sommerreisebericht hier reinzustellen: gerade mit dem Gewitterjagen werden die Fahrten bei dieser Reise wohl ähnlich ausfallen, und das ist hier wohl nicht so gerne gesehen.  :wink:
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: U2LS am 12.05.2013, 08:26 Uhr
Ich habe ja schon geschrieben, um Erholung geht es uns nicht so sehr. Wir reisen eben eher anstrengend.
Na gut, ich sollte dann wohl auch eher darauf verzichten, den Sommerreisebericht hier reinzustellen: gerade mit dem Gewitterjagen werden die Fahrten bei dieser Reise wohl ähnlich ausfallen, und das ist hier wohl nicht so gerne gesehen.  :wink:

Hallo Rike, jetzt sei nicht gleich so eingeschnappt. Wenn man sich so öffentlich in einem Forum darstellt, sollte man auch mal mit Kritik leben können: hier herrscht doch noch Meinungsfreiheit!? Grundsätzlich hast du doch nur positive Rückmeldungen erhalten; man bekommt aber im Leben (leider) nicht immer nur Streicheleinheiten verpasst.

Also lass dich nicht unterkriegen: her mit dem Sommerbericht!!!
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: sil1969 am 12.05.2013, 11:20 Uhr
Hallo,
Ich würde den Sommerreisebericht schon gerne lesen... Ich habe euch auf dieser Reise auch gerne begleitet. :)
Das war auch nicht vorwurfsvoll von mir gemeint, ich bin da nur von mir ausgegangen. Macht nur so wie ihr es für euch in Ordnung findet. Das ist ja auch immer interessant in RB zu lesen, wie andere ihre Reise gestalten.
Mein Kommentar sollte wirklich keine Kritik sein!
LG Silvia
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Inspired am 12.05.2013, 13:27 Uhr
Ihr seid ja wahnsinnig. Aber das ist nun sicher etwas, wovon ihr noch euren Enkeln erzählen werdet: "Als ich damals vor 40 Jahren in Amerika war und mit Opa mal eben von ganz im Norden ganz in den Süden und zurück gefahren bin..." ;)

Danke für den ungewöhnlichen und schönen Bericht!

Birgit
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: hurrrz am 12.05.2013, 23:32 Uhr
Danke für den interessanten Bericht! :)

Klar ist so eine 24 Stunden Tour krass, aber manchmal geht es nicht anders. Meine längste Strecke ging von Utah nach San Francisco mit diversen kurzen stops da wir Hunde an Board hatten. Das waren insgesamt an die 19 Stunden Fahrt.

Ich wäre definitiv auch an dem Sommerbericht interessiert.  :rollen:
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: NähkreisSteffi am 13.05.2013, 09:36 Uhr
Hallo Rike,

es war wieder ein sehr interessanter und ungewöhnlicher Reisebericht.

Ich freue mich auch schon auf Eure Sommerreise. Solche verrückten Dinge macht man meist nur wenn man jung ist und das ist auch gut so.

Viele Grüße, bis zum Nächsten Mal

Steffi
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: ziony am 13.05.2013, 23:07 Uhr
Danke für den RB, so was macht man nur, wenn man jung ist.  :lachen07:
Bitte mehr davon.  :dance:
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Manwi72 am 16.05.2013, 16:43 Uhr
Hallöchen, habe nun schnell noch hinterher gelesen und das hat echt viel Spaß gemacht !!!! Eure Rückfahrt würde ich in meinem Alter wirklich nicht mehr überstehen, aber klasse ;-))

Wie hieß denn Euer Hotel am Ocean Drive ? Sah ja wirklich gut aus! Ich war seit 2008 nicht mehr in Florida und hab in Deinem Bericht sooooo viele Erinnerungen wieder gefunden, dass ich dringend mal wieder dort hin muss !!!!

War schön mit zu fahren, was ist mit dem Abflugtag ???
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Microbi am 17.05.2013, 10:35 Uhr
Vielen Dank für den tollen Bericht. Es gab wirklich reichlich zu berichten!

Eine Frage nur: Konnte die Pflanze mit den seltsammen "Nüssen" identifiziert werden? In meinem field guide konnte ich sie nicht finden, ich gehe daher davon aus, dass es keine einheimische Pflanze ist.

Als junger Mensch fährt man schon mal längere Strecken - ich z.B. u.a. München-Genua-Barcelona non stop - aber nach einem ganzen Tag Disney! :shock:
Hut ab!

Mic
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Lupine am 23.05.2013, 06:14 Uhr
Hallo ihr Lieben,

entschuldigt die lange Inaktivität, ich habe meine letzte Woch ein Middlebury am College gehabt und war dementsprechend voll beschäftigt, und nun bin ich mit Heiko schon unterwegs auf Sommertour (aktuell sind wir in St. Louis und morgen gehts in die Plains)...
Danke für eure vielen abschließenden Kommentare, und mittlerweile bin ich auch schon wieder "ausgeschnappt"  :lol: :wink: Klar werde ich den Sommerbericht hier einstellen, aber dann wohl erst im Herbst  :wink:
Aktuell sind wir auch schon wieder gut dabei mit dem Fahren, aber es macht uns Spaß und wir haben in den letzten Tagen unheimlich viel gesehen - den Eriesee, das Creation Museum in Kentucky, Jim Beam, Nashville, Memphis mit Graceland, dem Lorraine Motel und so weiter und so fort... dieses "heartland America" ist wunderschön! Nun aber genug off topic.  :lol:

Mic: die Pflanze mit den Nüssen habe ich leider immer noch nicht identifizieren können. Vielleicht kennt sich ja jemand im Forum hier damit aus?

Manwi: das Hotel am Ocean Drive war das Hotel Victor, nicht billig... aber genial! War unser Weihnachtsgeschenk füreinander. Und den Abflugtag gibt's leider nicht mehr, weil der eigentlich nur aus Aufwachen, Packen und Abschied nehmen/traurig sein bestand...  :wink:

Also, bis bald, und danke für euer zahlreiches Mitfahren!!!  :kuss:
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: sil1969 am 23.05.2013, 11:03 Uhr
und mittlerweile bin ich auch schon wieder "ausgeschnappt"  :lol: :wink: Klar werde ich den Sommerbericht hier einstellen, aber dann wohl erst im Herbst  :wink:

Das ist aber schön! Ich freue mich auf deinen nächsten Bericht.
Jim Beam kenne ich nicht, wir waren damals bei Jack Daniels.
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Manwi72 am 23.05.2013, 12:20 Uhr
Manwi: das Hotel am Ocean Drive war das Hotel Victor, nicht billig... aber genial! War unser Weihnachtsgeschenk füreinander.

Ok grad mal geschaut... da ist ja sogar das Mariott billiger ;-))) Ich habe nur einmal in Miami Beach übernachtet in einem Howard Johnson, das ich in den schrecklichsten Erinnerungen habe. Deshalb sind wir dann eher in Richtung Fort Lauderdale ausgewichen, hat aber eben den Nachteil, dass man immer einer keine Cocktails trinken kann, weil man danach noch fahren muss....

Viel Spaß auf Eurer Tour!
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: Foo am 08.07.2013, 14:19 Uhr
Witzig wen man hier so alles im Forum findet  :D
Hab mir bei der Überschrift schon gedacht, dass das genau die Route von Fredi und Heiko ist!
Titel: Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
Beitrag von: 007monipenny am 08.08.2013, 09:22 Uhr
Soo... nun habe ich auch alles gelesen und möchte ein Kompliment machen! Toll und kurzweilig geschrieben, hat mir ganz viel Spaß gemacht! Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht!!

Wie gut, dass jeder "anders" Urlaub macht! Ich bin eher auch der unruhige Pol und könnte mir solche Fahrten sehr gut vorstellen. Allerdings mag Männe es etwas relaxter.

Liebe Grüße

Monika