So, ihr Lieben, ihr habt es bald geschafft
20.06.2007
Estes Park – Rocky Mountain Nationalpark – Denver
Hui, heute geht’s in etwas kältere Gefilde
Es ging natürlich mal wieder früh am Morgen los, weil wir die letzten Tage beobachtet hatten, dass das Wetter meist bis mittags optimal war und gegen Abend immer schlechter wurde. Deswegen muss man natürlich früh aufbrechen
Da wir ja gestern Abend schon festgestellt hatten, dass es in Estes Park mit Fast Food schlecht aussieht, gab es heute Morgen zum Frühstück ein paar sündhaft teure Donuts von der Konditorei. Aber lecker.... So lange man das nicht jeden Tag frühstückt...
Dann machten wir uns auf den Weg in den Park.
Das Visitor Center war auch heute Morgen nicht geöffnet. Ich glaube, es war erst 7:15 Uhr und um 8:00 Uhr hat es geöffnet. Kartenmaterial bekamen wir dann aber an der Entrance Station, die HINTER dem Visitor Center lag. So weit sind wir gestern Abend gar nicht gekommen.
Wir blieben auf der Trail Ridge Road, der höchstgelegenen asphaltieren Pass-Straße der USA, ohne auf die Bear Lake Road abzubiegen. Vielleicht ein Fehler??
Die Old Fall River Road war leider wegen Straßenbauarbeiten gesperrt.
Auf der Trail Ridge Road geht es steilauf in hochalpine Gefilde. Am ersten Viewpoint angekommen, haben wir erstmal unser leckeres Frühstück mit Blick auf die Rockies zu uns genommen.
Wir hielten unterwegs noch an mehreren Viewpoints mit Blick auf das Valley, aber ich kann ihre Namen nicht mehr zuordnen.
Und wir sahen Schnee!!!! Viel Schnee!!! *freu* Hier in Hamburg ist Schnee doch eher selten...
Einen kurzen „self-guiding nature Trail“ machten wir am Forest Canyon. Mensch, nach den 500m in der Höhenluft waren wir schon völlig alle
Aber die Anstrengung wurde mit einem tollen Ausblick belohnt.
Weiter ging es zum Rock Cut, ein Spazierweg in die hochalpinen Tundrawiesen, in eine karge, kalte, windzersauste Welt. Über den kurzen Wanderweg erreicht man die Hoodoos, eine Gruppe pilzförmig erodierter Gesteinstürmchen inmitten des hochalpinen Blumenteppichs. Und zwischendurch ganz viele Biber
Hier ist die Welt noch in Ordnung
Wenige Kilometer westlich berührt die Trail Ridge Road ihrem mit 3713 Metern höchsten Punkt. Leider haben wir das Schild verpasst und wollten dann nicht extra zurückfahren
Angehalten haben wir dann im Alpine Visitor Center und haben uns ein bisschen beim Kitsch umgesehen. Fast hätte ich einen kleinen süßen Chuckwagon für die Vitrine mitgenommen, aber ich habe ja einen gewissenhaften Aufpasser
Weiter geht’s entlang der Trail Ridge Road, die in Serpentinen auf wenigen Kilometern ins Kawuneeche Valley hinunter führt.
Wir machten einen ziemlich langen Stop an der Never Summer Ranch – umbenannt in Holzwarth Historic Site - eine historische Ranch aus dem frühen 20. Jahrhundert. Auf dem Weg dorthin überquert man den Colorado River, der nur wenige Meilen flussaufwärts sein Quellgebiet hat. Der mächtigste Strom des Westens, der mit ungebändigter Kraft den tiefen Grand Canyon ausgewaschen hat, fließt hier klar und friedlich und ist so flach, dass man hindurchwaten kann. An der Holzwarth Historic Site nahmen wir an einer Führung durch „MAMA’s HAUS“ teil. Leider haben wir wieder nicht alles gut verstehen können, aber immerhin, dass „Papa“ aus Deutschland stammte (daher auch die Kosenamen der beiden Ranchbesitzer)! Die beiden haben sich einen Lebenstraum erfüllt und eine Ranch aufgebaut, wo sie Touristen beherbergten. Zusätzlich zu ihrem eigenen Wohnhaus konnte man alle möglichen „Fremdenzimmer“ anschauen – von der teuren zur günstigen Übernachtungsvariante. Ich wollte die Geschichte im Nachhinein gerne noch mal im Internet nachlesen, hab aber leider nichts darüber gefunden
War aber auf jeden Fall sehr interessant dort.
Weiter ging es dann zum Coyote Valley Trail, wo wir uns mal wieder auf die Suche nach Elks und Bären machten
Leider keine gefunden, aber auch hier ließ es sich aushalten! Die Sonne schien und es war total idyllisch. Aber da wir in Denver noch einiges zu besorgen hatten, mussten wir uns langsam Richtung Parkausgang machen.
Wir verließen also den Park in Richtung Granby, ein wahres Wintersport-Mekka. Wir überlegten kurz, ob wir eine Fahrt mit der Sommerbobbahn wagen sollten, aber trauten uns dann doch nicht
Granby war ein nettes Örtchen, als Zwischenstopp sicherlich gut geeignet. Eine weitere Hochgebirgsetappe steht auf dem Plan, und schon bald windet sich die US 40 zum nächsten Routenhöhepunkt hinauf: Der 3449 Meter hohe Berthoud Pass.
Nachdem wir diesen Pass überwunden hatten, ging es dann Richtung Interstate, den wir zunächst in die entgegengesetzte Richtung zu Denver befuhren, um das "lebendige Museumsstädtchen" Georgetown zu besuchen. In dem kleinen Dorf sind rund 200 Häuser aus dem späten 19. Jahrhundert erhalten (halt gute alte Steinhäuser!) und hat einen ganz besonderen Charme. Außerdem fährt hier die Georgetown Loop Railroad, auf die wir auch einen kurzen Blick geworfen haben, aber für eine Fahrt blieb nun wirklich keine Zeit
Aufgrund einer Fehlleitung des Navis fuhren wir nicht auf den Interstate auf, sondern fuhren wohl die alte Straße, die immer parallel zum Interstate verläuft (aber sonst natürlich viel schöner ist). Bei der nächsten Auffahrt sagte unser Navi uns dann aber, dass wir auf den Interstate auffahren sollen und das taten wir auch, bis wir ein Schild zum Lookout Mountain sahen. Also wieder runter vom Interstate und auf den Berg gefahren, von wo man so eine schöne Aussicht auf Denver haben soll. Also... entweder wir haben nicht den richtigen Aussichtspunkt gefunden, oder die Sicht ist nicht so spektakulär
Man musste durch Bäume luschern, damit man überhaupt etwas sah...
Also wieder runter und nun aber wirklich Richtung Hotel. Wie vermutet, war es eine der schlimmsten Unterkünfte auf der Reise... Was soll man für 29,- Euro pro Nacht auch schon erwarten?? Schön mitten im Gewerbegebiet (na ja, wenigstens gleich gegenüber von Walmart...) und an einer Kreuzung von 3 riesigen Interstates... Von außen sah es ja noch ganz gut aus, aber von innen
An Dreckigkeit hat es alles übertroffen, was wir bisher gesehen haben. Es war nicht nur, dass es schlecht geputzt war (wir mussten unsere letzten feuchten Tücher zur Reinigung des Zimmers verbrauchen), sondern einfach total abgewohnt. Überall waren Zeichen davon zu erkennen, dass es sich um ein altes Days Inn handelt. Seitdem wurde wohl auch nichts mehr am Hotel gemacht... Die Stühle und der Teppich waren siffig, im Badezimmer waren undefinierbare Flecken auf dem Fußboden, vom Vorhang gar nicht zu sprechen... Sehr unschön. Wir entschieden uns, trotzdem da zu bleiben, denn die Betten und die Dusche waren OK und mehr brauchten wir ja eigentlich nicht.
Also ging es gleich wieder los: Wir hatten noch einige Besorgungen zu machen, die zum Ende des Urlaubs so anfallen: Zippos für die Kollegen, Handtücher für ne Freundin, Chips und Süßkram für den Flug. Und was ganz wichtig war: Ein Modellauto eines GMC Acadia oder Saturn Outlook! Da wir in Salt Lake City schon die Händler abgeklappert hatten und dort nachgefragt hatten (wurden ausgelacht), wollten wir es hier mal bei einem Spielzeugladen probieren. Jetzt entsteht eine lange Odyssee von ca. 2 Stunden, die ich euch weitgehend ersparen möchte... Von einem Block zum nächsten gejagt worden (von gefragten Einheimischen), komplett durch die Stadt. Dabei waren wir soooo doof! Im Hotelzimmer hatten wir das Branchenbuch und hätten einfach die Straße ins Navi eingeben können
Und dann sind wir natürlich nicht einmal fündig geworden. War ja klar. Vollkommen ärgerlich. Naja, jetzt kennen wir wenigstens die Wohngebiete und weniger schönen Ecken von Denver. Kein Wunder, dass diese Stadt bei uns gleich unten durch war!
Zum Essen gehen war es mittlerweile auch schon zu spät und wir holten uns nur einen Salat von KFC. Als wir wieder los wollten, ging unser Navi plötzlich nicht mehr an! Na super, und das auf die letzten Tage im Urlaub! Passt irgendwie heute wieder zum Rest des Tages... Zwei orientierungslose Menschen bei Dunkelheit in Denver... Nachdem wir auf den Interstate in die falsche Richtung aufgefahren waren, haben wir unser Hotel dann aber glücklicherweise schnell wieder gefunden (dank der guten Lage direkt am Interstate
).
Ich kann ja zwischendurch noch erzählen, dass das Navi tatsächlich komplett seinen Geist aufgegeben hat. War wohl überfordert nach 3-wöchiger Dauerbelastung!
Während wir die Wäsche in der Hotel Laundry gewaschen haben, haben wir unser Abendessen von KFC zu uns genommen und unsere Koffer für den Flug umgepackt. Danach hieß es dann schnell ins Bett nach diesem stressigen Nachmittag und Abend. Und träumten davon, dass morgen nicht unser letzter kompletter Urlaubstag sein sollte