15.06.2007
Jackson – Grand Teton Nationalpark – Yellowstone Nationalpark – West Yellowstone
Stellt euch auf einen langen Tag ein!!!
Heute Morgen ging es ganz früh los, wir wollten schließlich so viel Zeit wie möglich im Yellowstone Park verbringen. Aber davon trennten uns noch ein paar Meilen und vor allen Dingen der wunderschöne Grand Teton Nationalpark.
Dass wir unser Motel, das „El Rancho“ so früh verlassen mussten, war nicht grade tragisch
Unser Nachbar hat es nicht mal so lange ausgehalten wie wir…. Es ging also um 6 Uhr auf die Reise. Zunächst wollten wir uns noch ein Frühstück bei Dairy Queen holen, aber: Wann hat der Laden eigentlich mal geöffnet??? Wir haben nach diesem Mal noch einige Versuche gestartet, dort etwas zu essen, waren aber nie erfolgreich….
Also schnell bei McDonalds ein überteuertes, ungesundes und nicht grade leckeres Frühstück geholt.
Danach ging es Richtung Grand Teton Nationalpark – vorbei an der National Elk Refuge (leider ohne Einwohner), am „Jackson International Airport“ und dann waren wir auch schon da. Wir fuhren also in die Teton Park Road und genossen es, um diese Uhrzeit ganz alleine im Park zu sein. Hier und da sahen wir ein paar Elks und Rehe… Unsere größte Hoffnung war es, einen Elch zu sehen
Ich liebe Elche
Einen kurzen Abstecher machten wir auf der Einbahnstraße zum Jenny Lake. Am Jenny Lake Viewpoint entstand dieses schöne Foto, das ihr auch im Kalender-Fotowettbewerb findet:
Obwohl wir im Reiseführer gelesen hatten, dass dieser Park für uns Deutsche weniger von Interesse ist, weil diese Art von Landschaft bei uns bekannt ist, fanden wir es total schön und idyllisch dort. Außerdem kommen wir aus Hamburg – hier gibt es keine Berge
Nach diesem kleinen Abstecher ging es dann zum Oxbow Bend Tournout, weil wir im Reiseführer gelesen hatten (übrigens „Rocky Mountains“ von Vista Point; ist sehr zu empfehlen!!), dass man dort in den frühen Morgenstunden mit etwas Glück Elche beobachten kann. Mittlerweile war es schon gegen 7.30 Uhr und der Park hatte sich langsam gefüllt. Oder alle Besucher hielten sich an dem Punkt auf
Es war auf jeden Fall sehr voll, da würde ich mich als Elch auch nicht blicken lassen
Aber alleine wegen der wunderbaren Aussicht auf den Mount Moran hat sich der kleine Umweg gelohnt.
Immer am Ufer des Jackson Lake entlang ging es dann aber endlich in den Yellowstone NP, den wir dann gegen 8 Uhr erreicht hatten. Wir begannen mit dem Besuch des Visitor Centers am West Thumb und fragten nach Karten, in denen die Trails verzeichnet sind und bekamen Karten für das West Thumb Geyser Basin und das Upper Geyser Basin. Diese waren nicht wirklich genau, aber man konnte wenigstens die Trails drauf erkennen.
Wir machten kurz noch unser Auto „Bärensicher“ (McDonalds Müll wegschmeißen (!) und Chips etc. in Kühltasche verfrachten), schmissen unsere Postkarten ein und dann ging es zum ersten Trail im West Thumb Geyser Basin. Hier mal ein Satz aus dem Reiseführer: „Mitten durch das malerisch pastellfarbene Thermalbecken mit seinen Geysiren, klaren Heißwasserpools und den blubbernden Schlammquellen, die von unablässigen Aktivitäten unterhalb der Erdoberfläche zeugen, führt eine der schönsten Kurzwanderungen des Parks.“ Man geht auf einem Holzbohlensteg an allen Pools und Geysiren vorbei. Das war eine tolle Einstimmung auf die anderen tollen Basins, die uns noch erwarteten. Wir waren einfach hin und weg, mussten jeden einzelnen Pool fotografieren und waren dort kaum wegzukriegen!! Es ist einfach unglaublich!! Die Farben kann man sich echt nur vorstellen, wenn man selbst da gewesen ist.
Nach diesem morgendlichen Appetithappen begaben wir uns zum Upper Geysir Basin, das nicht nur die weltgrößte Konzentration an Geysiren, sondern mit dem Old Faithful auch das Wahrzeichen des Parks besitzt. Wir sahen ihn schon von weitem ausbrechen, als wir uns dem riesigen Parkplatz näherten.
Der Parkplatz war schon ziemlich gut gefüllt.
War halt auch ein schöner Tag – vor dem Urlaub hatten wir Angst, in den Rockys könnte wohlmöglich schlechtes Wetter sein und waren eher auf Regenjacke als Sonnenhut eingestellt
So kam es, dass ich mir an dem Tag erstmal einen schönen Sonnenbrand einfing
Ziemlich schlecht vorbereitet machten wir uns auf den Trail zum Morning Glory Pool. Hatten nichts zu trinken mit, nichts zum Überziehen (die Sonne schien zwar, aber im Schatten war es trotzdem noch kühl) und waren wie gesagt nicht ordentlich eingecremt.
Als erstes schauten wir am Visitor Center nach, wann der Old Faithful das nächste Mal ausbricht. (War ja grade erst passiert, als wir auf dem Weg waren). Um 11.50 Uhr das nächste Mal. Naja, das werden wir wohl nicht schaffen. Wir sagten uns, dass wir um 12.40 Uhr auf jeden Fall wieder zurück sein sollten.
So gingen wir Richtung Geyser Hill los.
Vorbei an unzähligen Pools und kleinen Geysiren, als wir plötzlich eine riesige Menschenmasse vor einem Becken sitzen sahen. Auf dem Schild lasen wir „Grand Geyser“ nächste Eruption zwischen 8 und 14 Uhr… Naja, wir können ja mal eine kurze Pause einlegen, dachten wir uns und lasen kurz im Reiseführer nach: „Grand Geyser ist der weltgrößte Geysir mit vorhersagbaren Eruptionen. Alle 7 bis 15 Stunden erreichen seine kraftvollen, neun bis zwölf Minuten dauernden Eruptionen bis zu 60 Meter Höhe.“ Cool. Wir setzten uns für ca. 5 Minuten hin, als es losging!! Was für ein Glück!! Atemberaubend!! Klasse!!
Wir warteten jedoch nicht bis zum Ende der Eruption, sondern gingen vorher weiter, damit wir einen Vorsprung vor der riesigen Menschenmasse hatten. Vorbei am Beauty Pool, Giant Geyser, Grotto Geyser und Riverside Geyser, bis wir endlich den Morning Glory Pool, den Endpunkt unserer Wanderung erreichten. Das war wirklich ein Highlight. Tolle Farben… Aber seht selbst:
Wir trafen mal wieder Deutsche (die scheinbar in diesem Park sehr zahlreich unterwegs sind) und unterhielten uns kurz über die Wave
Danach ging es dann wieder zurück zum Old Faithful, wo wir dann noch eine Weile warten mussten. Neben uns saßen mal wieder Deutsche
Als es dann endlich losging waren wir etwas enttäuscht, weil wir ja vorhin schon den viel tolleren Ausbruch des Grand Geyser gesehen hatten…
OK, wieder zurück zum Auto und die nächsten Sehenswürdigkeiten angesteuert: Biscuit Basin und Midway Geyser Basin, welches mit Abstand das beeindruckendste Basin war. Es ist eigentlich unbeschreiblich – aus den Pools steigen warme farbige Dämpfe auf, durch die man auf einem Holbohlensteg hindurchgeht. Schwierig, ein Foto zu machen bei diesem vielem Dampf, aber es ist uns dennoch geglückt:
So, jetzt war aber langsam Lunch-Zeit angesagt. Wir fuhren also zum Picnic-Platz hinter dem Midway Geyser Basin. Viel hatten wir ja nicht zum lunchen, weil wir ja gestern nicht fündig geworden sind. Aber immerhin hatten wir noch ein bisschen Obst von McDonalds heute Morgen!! Wir blieben ne ganze Weile und haben auf Hörnchen oder anderes Getier gewartet, aber nichts zu sehen
Wir glauben mittlerweile, im Yellowstone gibt es gar keine Tiere!!
Nach dem Lunch fuhren wir den Firehole Lake Drive, eine Einbahnstraße, die an mehreren Pools und Geysiren vorbeiführt. Man muss sozusagen gar nicht mehr aus dem Auto aussteigen
Das ist das richtige für die faulen Amis
Noch kurz am Fountain Paint Pot angehalten, aber wir konnten langsam nicht mehr laufen, so dass wir den nur kurz angeschaut haben und gleich wieder zurück zum Auto gegangen sind.
Also machten wir uns auf den Weg in Richtung Motel, Al’s Westward Ho Motel in West Yellowstone. Wir hatten wieder ein schlechtes Gefühl bei dem Motel, besonders weil wir keine Reservierungsbestätigung, sondern nur einen Namen als Erkennungszeichen gekriegt hatten (und den wussten wir nicht mehr so genau….)
Wir fuhren dann immer am Ufer des Madison River entlang und sahen irgendwann eine große Ansammlung von Autos – da wird doch wohl nicht etwa ein Elch sein???
Nein, natürlich nicht; da sind nur ein paar Bisons auf der Straße spazieren gegangen:
Al’s Westward Ho Motel war gleich das erste Haus hinter dem Parkausgang; also leicht zu finden. Machte eigentlich so einen ganz ordentlichen Eindruck. Wir gingen ins Office und sagten, dass wir reserviert hatten. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was passiert ist, ne?
Die hatten unsere Reservierung verschlampt. Und da wir den Namen nicht mehr wussten… hatten wir echt ein Problem. Wir haben dann da ca. eine Viertel Stunde mit der Frau rumdiskutiert, wann, wo, weshalb wir gebucht haben, als sie uns irgendwann sagte: Ich hab aber noch Zimmer frei, Sie können ruhig jetzt einchecken
Na fein!! Die Rate war zwar 2-3 Euro teurer, aber das war noch zu verkraften. Die Zimmer waren mal wieder sehr modern eingerichtet mit schöner Blümchen-Tapete und Blümchen-Tagesdecke. Zudem gab es ein Survival Pack mit Zahnpasta, Cornflakes, Müsliriegel und Kaugummis – was alles 2005 abgelaufen war…
Wir luden unseren Kram aus und machten uns dann gleich wieder auf den Weg zum Grizzly & Wolf Discovery Center, von dem wir im Reiseführer gelesen hatten. Wenn wir schon keine Bären und Wölfe in freier Wildbahn sehen, dann halt hier! Bei Vorzeigen der ADAC (bzw. AAA) Karte erhielten wir an der Kasse Rabatt, so dass der Eintritt pro Person 7 $ betrug. Das ganze Gelände ist sehr klein, aber man kann, wenn man einmal bezahlt hat, an dem Tag jederzeit wiederkommen und die Karte gilt auch noch für den nächsten Tag!
Wir blieben ca. eine Dreiviertel Stunde und haben ausgiebig die 4 Wölfe und 2 Grizzlys angeguckt. Besonders interessant war auch die Ausstellung mehrerer „bärensicheren“ Mülltonnen. Die werden dort von den Bären getestet. Irgendwie hatte wohl keine mit dem Testurteil „gut“ abgeschlossen.... Besonders die Mülltonnen, die man in den Nationalparks so oft sieht, waren total demoliert
Danach sind wir erstmal wieder einkaufen gefahren und haben im Motel nach Eis gefragt, weil wir keine Eismaschine ausfindig machen konnten. Die Frau meinte, wir können uns immer eine Portion bei ihr abholen!! Also mit Kühltasche füllen sah es diesmal echt schlecht aus
Wir holten uns also eine Portion Eis und gingen dann ein Restaurant suchen. Ich hatte irgendwie Appetit auf Pasta (am 17. Urlaubstag hatte ich langsam keine Lust mehr auf Ribs...), aber die scheint ja in Amerika ziemlich teuer zu sein…. Wir schauten bei allen Restaurants auf die Karte und entschieden uns letztendlich für das Outpost Restaurant. Dort war zwar Schlange stehen angesagt, aber wir bekamen ziemlich schnell einen guten Tisch. Das Essen war viel und es gab leckere Pasta Alfredo
In der Dämmerung fuhren wir dann noch mal Richtung Yellowstone auf "Wildlife Watching Tour". Wir fuhren bis zum Firehole Canyon Drive, aber obwohl es schon (für uns) ziemlich spät war, war der Park immer noch gut gefüllt. An den Firehole Falls badeten sogar noch Leute
und überall im Madison River standen die Angler. Da haben die Tiere sich wohl noch nicht raus getraut (nur ein paar Elks).
Also kehrten wir unverrichteter Dinge in unser Motel zurück und träumten von Elchen!