Heart of the Midwest oder Big Loop around Lake Michigan *Live*

[sil1969]

Der war es bei uns 

[U2LS]

7. Tag: Freitag, 18.09.2015; Duluth, MI --> Hurley, WI

Heute morgen sah die Welt doch schon wieder ganz anders aus; der Sonnenaufgang von meinem Balkon war nur 1. Sahne:



Sonnenaufgang war um 6:50 Uhr, Frühstück gibt´s erst um 1/2 8. Was macht man in der Zwischenzeit? Man kann z. B. ne 1/2 Stunde sinnlos rumsitzen und die Zeit totschlagen oder wie ich noch einmal schnell runter an die Waterfront und die Morgenstimmung genießen; es war einfach nur herrlich:





Plötzlich klingelte die Brücke. Von gestern wusste ich noch, was das bedeutet, nämlich dass ein Schiffchen naht und was für ein Brocken:





Pünktlich um 1/2 8 war ich wieder am kalt/warmen Frühstücksbuffet im Edgewater. Das Hotel war wirklich super. Ich war ja anfangs skeptisch, gerade was es mit der Kostenübernahme durch´s Days Inn betraf. Aber es lief alles glatt; ich habe die Bestätigung erhalten, dass die 2 Nächte bezahlt waren, etwas über 200$; da macht Urlaub doch Spaß!

Aufgrund des gestrigen Wetters habe ich die heutige Tour noch kurz umgestrickt. Anstatt direkt Richtung Wisconsin zu fahren, bin ich noch einmal hoch zum North Shore Scenic Drive und zwar bis zum Split Rock Lighthouse.

Von nahem sieht es ja nicht ganz so spektakulär aus:



aber wenn man runter an den Strand klettert hat man die Schokoladenseite:





Kurz vor dem Leuchtturm befindet sich der Gooseberry Falls State Park, den ich auf dem Rückweg noch "mitgenommen" habe. Es gibt hier mehrere Fälle; ich bin nur bis zum upper und zum middle gelaufen:





Anschließend habe ich noch in Two Harbors, MI Station gemacht, da ein großes Schild "Lighthouse" mein Interesse geweckt hatte. Wenn sie schon so ein Schild aufstellen, dann muss es doch was besonderes sein:



Sogar die "Innereien" vom Wärterhäuschen konnte man besichtigen:







Da mir die Zeit langsam davonzulaufen drohte, habe ich auf den Besuch des Eisenbahnmuseums verzichtet. Nur wegen der draußen stehenden Dampflok habe ich noch kurz angehalten:



Kann sich jemand vorstellen, woher das Städtchen seinen Namen hat? Wahrscheinlich weil es genau so viele Häfen wie Zweibrücken Brücken hat...  

Mittlerweile war es schon nachmittag geworden und es hatte sich wieder zugezogen. Nach dem Lunch in Duluth bin ich daher fast ohne Stopp bis Hurley, WI durchgefahren. Nicht nur im Südwesten sondern auch hier gibt es (fast) "never ending roads":



Hurley liegt an der Grenze zu Michigan. Das werde ich morgen unsicher machen; das Begrüßungsbild habe ich vorsichtshalber heute während eines kleinen Grenzverkehrs schon abgelichtet.

[Anti]

Irgendwann habe ich mal gelesen, was es mit den zwei Brücken in Zweibrücken auf sich hat.... 

[Palo]

Irgendwann habe ich mal gelesen, was es mit den zwei Brücken in Zweibrücken auf sich hat.... 

Hat irgendwas mit der alten Salzstrasse zu tun, Die Bruecken wurden gebaut um das Salz trocken ueber den Bach zu bringen.

[Anti]

Irgendwann habe ich mal gelesen, was es mit den zwei Brücken in Zweibrücken auf sich hat.... 

Hat irgendwas mit der alten Salzstrasse zu tun, Die Bruecken wurden gebaut um das Salz trocken ueber den Bach zu bringen.

Bei Wikipedia lässt sich nachlesen, dass es sich dabei um eine Zwillingsbrücke handelte.

Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, was es mit den Häfen in Two Harbors auf sich hat...

[Denise1706]

Du weckst immer wieder mein Fernweh,
ich weiß gar nicht, ob ich zu erst zu Charlie Brown, zu den Classic Cars oder zum Lighthouse möchte.

Dann hoffen wir jetzt mal auf regenfreie Weiterreise!

[U2LS]

Du weckst immer wieder mein Fernweh,
ich weiß gar nicht, ob ich zu erst zu Charlie Brown, zu den Classic Cars oder zum Lighthouse möchte.

Ja, der Mittlere Westen hat mehr zu bieten als allgemein angenommen.

Ich werde demnächst die einzelnen Fremdenverkehrsämter um eine Provision bitten, da ich die Staaten der Weltöffentlichkeit so positiv vorstelle 

[U2LS]

8. Tag: Samstag, 19.09.2015; Hurley, WI --> Marquette, MI

Gleich nach dem Frühstück habe ich die Grenze nach Michigan überfahren, wo ich die nächsten Tage verbringen werde. Und auch hier gibt es überall am Wegesrand etwas zu fotografieren:





Nach wenigen Meilen kommt man zum Porcupine Mountains Wilderness State Park. Hier bin ich zuerst in das Gebiet Presque Isle. Über Holzbohlen- und -treppen kommt man zur Mündung des gleichnamigen Flusses, wo sich jede Menge Treibholz angesammelt hat:







Der Zugang zu den 3 dort befindlichen Wasserfällen war w/ Wartungsarbeiten gesperrt.

Das absolute Highlight des Parkes ist der malerisch gelegene Lake of Clouds, die sich aber heute vornehm zurückhielten:





Ach was, hier geht´s nur nach rechts oder links? Wäre ich nie d´rauf gekommen:



Auf der Weiterfahrt kam ich irgendwann an einen Rastplatz mit dem Canyon Fall in der Nähe. Nichts weltbewegendes, aber eine gute Gelegenheit, sich die Beine zu vertreten:



Hier habe ich auch versucht, die Vorboten des Herbstes einzufangen:



Na ja, die Herbstfärbung ist leider noch im Anfangsstadium. Es ist einfach noch zu warm und die Bäume denken, es wäre noch Sommer und der Winter noch weit.

Apropos Winter, diese Schilder gibt es hier haufenweise:



In Marquette habe ich mein Zimmer im Days Inn bezogen, welches mir Onkel Wyndham freundlicherweise spendiert hat, und bin dann auf Erkundungstour gegangen.

An der Waterfront steht dieses Ungetüm:





Ich hatte erst auf Werft getippt, meine jetzt aber, es ist irgendeine Verladestation. Wer es besser weiß, bitte melden!

Dann gibt es hier einen schönen Badestrand, der aber auch schon so gut wie im Winterschlaf ist:





Auf der anderen Seite vom Strand steht der hiesige Leuchtturm; wer erkennt den Kopf des wagemutigen Schwimmers?





Was das ist, weiß ich, denn es gab eine Tafel: eine Verladestation für Eisenerz:





Dann habe ich mich noch als Sittenwächter betätigt und diese beiden beim Langzeitknutschen erwischt:



In Marquette steht auch eine der größten Holzhallen (nicht zum Lagern sondern aus Holz gebaut) der Welt, der Superior Dome, die Heimat der Northern Michigan University Wildcats:



Fährt man weiter auf dem Lake Shore Blvd. kommt man zum Presque Island Park. Hier gibt es mehrere Aussichtspunkte, von denen man gut erkennen kann, dass die Küste nicht nur tolle Sandstrände zu bieten hat, sondern auch schroff und rauh sein kann:







Hätte mir jemand gesagt, du bist am Meer, ich hätte es ihm geglaubt  Aber so ist der Lake Superior doch nur ein popliger See.

Den Tag ausklingen lassen kann man dann schön am dortigen Sunset Point:

[Anti]

Kann man hier noch nicht mal ungestört knutschen? 

 

[U2LS]

Good Morning Germany!

Da ich jetzt auch Michigan beschlafen habe, gibt es gleich die neue Karte:



Indiana muss sich noch ein wenig gedulden  

Hier noch ein paar harte Fakten:

Michigan ist der einzige Staat auf dem Festland, der in 2 Stücke geteilt ist: die Obere Halbinsel (Upper Peninsula oder einfach UP) und die Untere Halbinsel (Lower Peninsula oder LP), getrennt durch die Mackinacstraße (Straits of Mackinac). Michigan liegt an vier der fünf Großen Seen (Lake Superior/Oberer See, Lake Michigan, Lake Huron und Lake Erie), nur der Lake Ontario hat es nicht bis nach Michigan geschafft. Hauptstadt von Michigan ist nicht die Automobilstadt Detroit sondern Lansing.

Der Lake Michigan ist der einzige der Großen Seen, der vollständig auf amerikanischem Staatsgebiet liegt.

[U2LS]

9. Tag: Sonntag, 20.09.2015; Marquette, MI --> St. Ignace, MI

Zufälligerweise   stand ich heute morgen zum Sonnenaufgang am Ufer der Au Train Bay:



Dann am Straßenrand dieses Schild:



Bin ich jetzt im falschen Film oder was? Nein, das Örtchen heißt wirklich so:



Die armen Einheimischen müssen sich das ganze Jahr den riesigen Nikolaus anschauen:







Für heute hatte ich mir gestern im Internet noch ein Ticket für die 10 Uhr Cruise entlang der Pictured Rocks National Lakeshore besorgt. Wie immer war ich viel zu früh und habe die Gelegenheit beim Schopf gepackt, schon einmal zu einem der wenigen Aussichtspunkte an Land zu fahren. Miners Castle sieht doch schon recht nett aus und weckt den Hunger auf mehr:





Die Idee mit der Cruise hatte ich natürlich am Sonntag morgen nicht exklusiv:



Zwei Ratschläge an diejenigen, die sich vielleicht einmal in die Gegend verirren und auch diese Tour mitmachen wollen:

1. versucht es so einzurichten, dass ihr die Tour am späten Nachmittag oder zum Sonnenuntergang (Sunset Tour) machen könnt, denn dann ist das Licht besser, weil die bunten Steinchen überwiegend nach Westen schauen und

2. die Meute stürmt naturgemäß aufs Oberdeck; hier darf man aber nicht stehen! Geht gleich nach unten; hier kann man Fenster aufmachen und sich frei bewegen, das vereinfacht die Knipserei.

So, jetzt aber her mit den Bildern:























An diesem alten Leuchtturm hat der Kapitän einen 360 Grad Loop hingelegt, damit ihn alle schön aufs Bild bekommen:



Bin ich froh, dass mir der Herrgott neben der Höhenangst nicht auch noch die Seekrankheit mit in die Wiege gelegt hat. Nachdem das Boot die ruhige Bucht verlassen hatte, ging es auf hohe See mit entsprechendem Wellengang und einige haben überprüfen können, was sie heute zum Frühstück hatten  



Nach dem Mittagesen im Navigator gleich neben der Anlegestelle ging´s dann mehr oder minder unspektakulär Richtung St. Ignace. Die längste Geradeausfahrt war dabei die Strecke von Shingleton nach Seney mit 25 Meilen!

Dieser rote Farbtupfer ist mir unterwegs noch aufgefallen:



Wollt ihr mal einen richtigen Big Mac sehen? So heißt nämlich im Volksmund die 5 Meilen lange Brücke über die Straits of Mackinac:









Morgen früh werde ich sie überqueren; mit 4$ ist man dabei.

Nach dem Einchecken im Super 8, das zu einem der besseren Sorte gehört, habe ich in Downtown die Lage gepeilt. Das Städtchen ist nicht groß aber natürlich gibt es hier einen Leuchtturm:





Nach dem Abendessen bei einem guten Mexikaner stand ich vor der Frage, wo den Sonnenuntergang genießen? Unten an der Waterfront oder auf "meinem" Balkon? (Immer diese schwierigen Entscheidungen im Urlaub. In Duluth war es die Frage, in welchem Bett schlafe ich und jetzt das!)

Ich entschied mich für den Balkon, denn so einen Luxus hat man nicht alle Tage:

[NähkreisSteffi]

Hallo Lothar,

wirklich tolle Bilder. 

Weiterhin gute Reise.

Viele Grüße

Steffi

[U2LS]

Hallo Lothar,

wirklich tolle Bilder. 

Weiterhin gute Reise.

Viele Grüße

Steffi

Danke + Danke!!

[U2LS]

10. Tag: Montag, 21.09.2015; St. Ignace, MI --> Traverse City, MI

Man glaubt es kaum, was der Himmel am Morgen für ein Farbenspiel veranstaltet:





Für heute hatte ich mir ein Ticket für die Fähre nach Mackinac Island besorgt. Es gibt verschiedene Anbieter, ich hatte mich für die Star Alliance äh Star Line ab Mackinaw City (man kann auch ab St. Ignace fahren) entschieden. Die Boote fahren den ganzen Tag im stündlichen Rhythmus hin und zurück; zu bestimmten Zeiten drehen sie eine "Extrawurst" unterhalb der Bic Mac Brücke durch; so auch die um 09:00 Uhr:





Da es sich um sogenannte Hydro-Jet Fähren handelt, düsen die mit einem Affenzahn über´s "Meer", sodass sie hinten die schönsten Wasserfontänen produzieren:





Ich nehme es mal vorneweg, Mackinac Island ist traumhaft; ich habe gar nicht so viele Daumen wie ich hoch machen könnte. Keine Autos verpesten die Luft; Fortbewegungsmittel sind nur Fahrräder und Pferdekutschen. Wenn ich irgendwann mal ein paar Tage ausspannen will, dann nur hier  

Ich muss nicht betonen, dass der Fotoapparat Schwerstarbeit geleistet hat; hier kommt eine Auswahl der Bilder:















so sieht ein Truck auf Mackinac aus:




und so die Dienstwagen der Polizei:



Nach 1 Stunde habe ich die Insel wieder verlassen, denn es galt, noch weitere Programmpunkte abzuarbeiten.

Zur nächsten besuchten Attraktion gibt es ein Bild, denn ich hätte mich gewiss zigmal verschrieben:



Ich stehe ja voll auf dieses alte Gedöns und war ganz begeistert, was hier wieder in liebevoller Kleinarbeit rekonstruiert worden ist. Zur Begrüßung gab es gleich einen Salutschuss:





Dann habe ich das Fort eingehender untersucht:
















dies ist eine alte Kommunikations- und Begegnungsstätte (quasi der Vorgänger von Facebook):



Mittagessen gab es im urigen Small Town Grill in Pellston. Habe erst heute Abend im Tripadvisor gelesen, dass es sehr gute Bewertungen hat.

Nach dem Einchecken in der Travelodge Traverse City bin ich gleich zur Sleeping Bear Dunes National Lakeshore durchgestartet. Hier gibt es z. B. den Dunes Climb. Ach, dachte ich, kletterst du mal da hoch:



und schaust dir den Lake Michigan an.

Ja, wenn das so einfach wäre. Erstens ist im Sand kraxeln an sich kein reines Vergnügen und zweitens kam nach der ersten Kuppe die nächste und dann die nächste... Hier hatte ich die Schnauze voll mit Kraxeln und bin umgekehrt:







Danach bin ich zum Pierce Stocking Scenic Drive. Hier gibt es einen schönen Overlook, an dem man gleich vor allzu großer Leichtsinnigkeit gewarnt wird:



Kommt auf den Bildern nicht so ganz rüber, aber es geht ganz schön nach unten:







Wahrscheinlich hätte ich hier oben einen schönen Sonnenuntergang mitnehmen können, aber da ich nachts im fremden Revier nicht gerne fahre, bin ich umgekehrt. Großartige Lust auf die Suche nach einem geeigneten Restaurant für das Abendmahl hatte ich auch nicht mehr; da kam ein Mc D am Wegesrand gerade Recht.









 

[Gitania]

Guten Morgen Lothar,
jetzt musste ich doch mal wieder meinen alten Roadatlas rausholen und mir anschauen, wo du gerade bist.
Dort kenne ich mich ja überhaupt nicht aus und hatte den Faden verloren.
Sehr schöne Bilder. Besonders gefallen hat mir dein Ausflug nach Mackinac Island.
Dort könnte man wirklich mal für paar Tage ausspannen.
Einen schönen Tag heute! Schön, das du uns so daran teilhaben lässt.
LG
Gitania