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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Stefan M. am 06.11.2006, 17:11 Uhr

Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 06.11.2006, 17:11 Uhr
Reisebericht „Honeymoon in Gator Country“
Frischvermählte drei Wochen in Florida – September/Oktober 2006


Zwei Jahre waren vergangen, seit dem ominösen Tag im Oktober 2004 in Las Vegas - die eifrigen Reisebericht-Leser wissen, wovon ich rede: Damals habe ich meiner Claudia auf dem Stratosphere Tower einen Heiratsantrag gemacht. Im April 2005 folgte prompt das Ja-Wort vor dem Standesamt, aber wir wollten natürlich auch eine richtige kirchliche Trauung mit Hochzeitsfeier – und die fand schließlich am 23. September 2006 statt. (http://bestsmileys.com/wedding/8.gif)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Paar.JPG)

Als kurze Zusammenfassung nur so viel: Über 200 geladene Gäste bereiteten uns eine Hochzeit, wie man sie sich nur träumen kann. Wir hatten Kaiserwetter bei etwa 28° C und unsere Fünf-Mann-Band zauberte eine Stimmung, von der nicht nur wir beide noch heute schwärmen. Das tat dann übrigens auch der Wirt, denn konsumierte 90 Flaschen Wein beim in Bayern traditionellen „Braut-Stehlen“ stellten einen Zahlenwert dar, der (Zitat) „...schon jahrelang nicht mehr erreicht wurde“.

Als Hochzeitsauto hatten wir uns als USA-Fans die Zugmaschine eines 1984er Peterbilt-Trucks ausgesucht; und als Fahrer fungierte ein stilecht in Trucker-Kluft gekleideter Freund von mir.

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_truck1.JPG)

Der am weitesten angereiste Hochzeitsgast war übrigens mein Freund Simon aus Philadelphia (siehe Reisebericht 2005), der eigens wegen unserer Vermählung aus Pennsylvania eingeflogen kam. Am Montag nach der Hochzeit gingen wir dann mit ihm und meinen Schwiegereltern noch auf das Münchner Oktoberfest – ist ja geradezu ein „Muss“, wenn man einen Amerikaner zu Gast hat.

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Soviel zur Einstimmung auf das, wozu ich Euch nun zum virtuellen Mitfahren einlade: Unsere Flitterwochen in Florida. Den Sunshine State hatten wir uns ausgesucht, weil Claudia diesmal unbedingt etwas „mit Strand“ haben wollte und wir nach zwei Jahren im Westen nun wieder mal etwas „Neues“ erleben wollten. Natürlich war uns klar, dass uns keine solchen atemberaubenden Naturschönheiten wie in den Reisen zuvor erwarten würden – aber wir sollten dennoch nicht enttäuscht werden.

Wie immer noch kurz einige Eckdaten: Planung und Buchung habe ich in altbewährter Manier in Eigenregie von zu Hause aus am PC durchgeführt, wobei ich mich auf Flug, Mietauto, Hockey-Tickets und einige wenige Hotels beschränkt habe. Wir wollten in Florida so flexibel wie möglich sein, und da wir ohnehin in einer absoluten „Off-Season“ unterwegs sein würden, war eine Hotelsuche vor Ort ja absolut unproblematisch.

Als „Transatlantik-Shuttle“ hatten wir uns diesmal den Anbieter „LTU“ ausgesucht – schlicht und ergreifend deshalb, weil man damit non-stop und relativ preisgünstig von unserem Heimatflughafen MUC nach Florida fliegen kann. Geplant war, dass wir eine kleine Rundreise durch den Süden Floridas machen wollten, weshalb der Start/Zielort keine große Rolle spielte – und so fiel die Wahl schließlich wegen des günstigeren Preises auf Fort Myers (RSW) als Zielflughafen:

27.09.06 MUC-RSW
18.10.06 RSW-MUC

Wie schon im letzten Jahr werde ich während des Reiseberichts am Ende eines jeden Tages einen kleinen Überblick darüber geben, welche finanziellen Ausgaben wir hatten (und die hatten es diesmal in sich, so viel schon mal vorab...).

Jetzt aber nichts wie los, auf geht’s in die Flitterwochen!!!

27.09.2006 München – Fort Myers :urlaub:

Gegen 09.00 Uhr chauffierte uns wie schon im Vorjahr unsere Freundin Birgit per Audi-Express zum Terminal 1 des Franz-Josef-Strauß-Airports. Das war insofern etwas ganz Neues für uns, weil wir das „alte“ Terminal schon jahrelang nicht mehr benutzt hatten. Flüge nach USA finden am Airport MUC fast allesamt vom „neuen“ Terminal 2 statt, da ja die einschlägigen Airlines Lufthansa, US Airways, United und Air Canada allesamt zur „Star Alliance“ gehören, welche das neue Gebäude exklusiv für seine Zwecke nutzt.

Die von uns ausgesuchte LTU bildet hier eine der wenigen Ausnahmen, und so verabschiedeten wir uns vor dem Bereich A des Terminal 1 von Birgit und gingen zielstrebig auf den LTU-Schalter zu. Entgegen aller Befürchtungen war dort nur ganz wenig Betrieb, und so war das Einchecken gleich erledigt. Wir bekamen die Info, dass nur noch Plätze im Gang des Fliegers frei wären, weil der Flug fast ausgebucht sei. Schade eigentlich, ich sitze immer recht gern am Fenster. Allerdings sollte sich später herausstellen, dass ein Fensterplatz auch nicht allzu viel gebracht hätte; die interessanten Gegenden entlang der US-Ostküste waren allesamt wolkenverhangen und somit wäre ein Ausblick auf die großen Metropolen eh nicht möglich gewesen.

Einer alten Tradition gemäß verbrachten wir die übrige Zeit bis zum Abflug im „Airbräu“ bei einer Abschieds-Portion Weißwürsten und Weißbier.

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Obwohl ich den Aufenthalt in diesem Restaurant immer sehr genieße, frage ich mich, warum man als USA-Reisender von den Airlines ständig informiert wird, man solle doch „mindestens drei Stunden vor Abflug“ am Airport sein – bei uns hat das Einchecken noch nie mehr als fünf Minuten gedauert, und die restliche Zeit bis zum Abflug saßen wir dann mehr oder weniger sinnlos am Flughafen herum.

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Gegen 11.15 Uhr begaben wir uns dann zu unserem Gate B03, wo schon der Airbus A330-300 der LTU wartete. Wie ihr auf dem Foto unschwer erkennen könnt, war es höchste Zeit aus Deutschland abzuhauen, seit dem Vortag war nämlich richtiges naß-kaltes Schmuddelwetter angesagt.

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Vor dem Einsteigen bemerkten wir dann, dass wir einen prominenten Mitreisenden hatten: Stefan Effenberg und eine junge, gutaussehende Dame (fragt mich aber nicht, wer das war), stiegen vor uns in die selbe Maschine – wohl in die Business-Class. „Hoffentlich läuft mir der in Florida nicht über den Weg und versaut mir meinen Honeymoon“ schoss es mir durch den Kopf.

Mit ein paar Minuten Verspätung rollte dann unser Flieger in Richtung Startbahn und hob gegen 12.15 Uhr ab. Der Kapitän informierte uns kurz nach dem Start, dass aufgrund von Unwettern über dem Atlantik ein sehr südlicher Kurs geflogen wird, um Turbulenzen zu entgehen, wir aber dennoch pünktlich landen würden. Uns soll’s recht sein, Hauptsache wir kommen gut an.

Insgesamt waren wir übrigens als Erstnutzer der Fluggesellschaft LTU recht positiv überrascht, hatten wir doch im Vorfeld einiges Negative gehört und gelesen. Allerdings bestätigten sich unsere Befürchtungen nicht: Die Maschine machte einen sauberen und topgepflegten Eindruck, das Personal war sehr freundlich und zuvorkommend und auch das Essen war ganz gut. Einzig der Sitzabstand störte mich ein wenig, schon ich mit meinen 1,80 m fühlte mich ziemlich beengt. Wer also noch größer ist als ich, sollte bei LTU im Vorfeld schon Sitze reservieren die mehr Platz nach vorne haben (ist über deren Website gegen Gebühr möglich).

Eines fiel bei LTU aber dennoch auf: Man merkte deutlich, dass es sich um eine klassische Touristen-Airline handelt, weil den Passagieren jede Kleinigkeit wie z. B. das Ausfüllen der Immigration-Dokumente umfangreich erklärt wird und die Stewardessen dabei sogar behilflich sind. Lustig auch der Hinweis, dass man beim Rückflug sehr frühzeitig am Airport sein soll, weil die Sicherheitsmaßnahmen in den USA so umfangreich wären. Für den Flughafen Fort Myers wurde eine Empfehlung von vier (!) Stunden gegeben. Angesichts der Tatsache, dass ich in München schon fast 1,5 Stunden tatenlos herumgesessen bin (bei 2,5 Stunden Vorlaufzeit) erinnerte ich mich an das allseits bekannte Götz-Zitat und beschloss, es beim Rückflug bei knapp drei Stunden zu belassen.

Den Flug verbrachte ich größtenteils mit Lesen und dem Anschauen des Unterhaltungsprogramms – „Ice Age 2“ war einer der Hauptfilme. Gegen 15.30 Ortszeit näherten wir uns dann unserem Ziel: Fort Myers.

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Die Landung war seidenweich und der Airbus rollte schnurstracks zum zugewiesenen Gate. Über die Fenster konnten wir schon die ersten Palmen sehen, und als wir vom Flugzeug in die Gangway traten, kamen wir uns vor, als würden wir in eine Sauna steigen. Drückend heiß und schwül war es hier! :sun:

Nach dem Betreten des Terminals fotografierte ich vom Fenster aus noch einmal unseren „Vogel“, der uns gerade eben an den Golf von Mexico gebracht hatte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_airbus.JPG)

Wir kamen, wie üblich, in eine Halle zur Immigration. Nach etwa 20 Minuten Wartezeit waren wir auch dran. Als Ehepaar gingen wir selbstverständlich zu zweit zum Immigration Officer, der dann die kürzeste Immigration-Prozedur, die ich je in den USA erlebt habe, vollzog. Kärtchen in den Pass getackert, Fingerabdrücke und Fotos in biturboschneller Geschwindigkeit gefertigt und einen angenehmen Aufenthalt gewünscht. Keine dummen Fragen nach Beruf, Sinn des Aufenthalts oder mitgeführtem Bargeld – nichts! Hätte ich gar nicht erwartet, allerdings merkt man hier doch deutlich, dass die Kombination „Fort Myers Airport“ und „Touristenbomber aus Deutschland“ die Kontrollen auf ein vernünftiges Maß zurückschraubt.

Trotz der Tatsache, dass schon eine halbe Stunde seit unserer Ankunft vergangen war, mussten wir noch eine ganze Weile auf unser Gepäck warten – offensichtlich waren unsere Taschen mit die letzten, die vom Flughafenpersonal auf das Band befördert wurden. Mit deutlicher Erleichterung traten wir dann den Weg zum Rental Car Center an – nicht auszudenken, wenn die Flitterwochen gleich mit nicht angekommenem Gepäck begonnen hätten. Ein Nachschicken wäre schließlich auch schlecht möglich gewesen, weil wir ja noch keine festen Pläne hatten, wo wir die nächsten Tage verbringen würden.

Hinüber zum Rental Car Center muss man zu Fuß im Freien gehen – hier sei nebenbei erwähnt, dass der Flughafen RSW sehr „übersichtlich“ ist – gegen andere Flughäfen in den USA geradezu winzig. So traten wir also, bewaffnet mit unserem kleinen Gepäcktrolley, ins Freie – und hatten sofort den Eindruck, dass uns die Hitze ins Gesicht springen würde! Noch mit langer Jeans, Longsleeve-Pulli und Jacke gekleidet (so wie es halt für das deutsche Wetter angebracht war) war das Ganze natürlich noch schlimmer, und das erste was ich tat, war die Jacke in eine der Taschen zu stecken. Himmel, was würde uns da erwarten in den nächsten Wochen! Aber gut, wir wollten es warm haben, und das bekamen wir auch...

Gegenüber traten wir ins Gebäude der Verleihfirmen und bekamen zum ersten mal den Effekt mit, der ebenfalls ein ständiger Begleiter in den nächsten Wochen sein würde: Extreme Temparaturunterschiede durch übertrieben eingestellte Klimaanlagen. Sich durch diese Geräte Erleichterung bei heißem Wetter zu verschaffen ist das Eine – aber so große Unterschiede zum Wetter draußen das Andere, und mit Sicherheit auch nicht gesundheitsfördernd.

Am Schalter von „Alamo“, wo wir wie schon im Vorjahr vorgebucht hatten, legte ich den Voucher für unseren gebuchten „Equinox“ nebst Super-Inklusiv-Plus-Paket (erster Tank und zweiter Fahrer inkludiert) vor – und bekam ohne die berühmt-berüchtigten Aufschwatz-Versuche sofort ein Kärtchen mit dem Vermerk „SUV“ ausgehändigt, mit dem ich mir in der Choice-Line was aussuchen sollte. Bingo, genau so hatte ich mir das vorgestellt. Im Parkhaus im fraglichen Bereich kontaktierte ich zur Sicherheit noch einmal einen Angestellten von Alamo, da sich tatsächlich auch ein Equinox mit in der Reihe befand. Dieser meinte nur lapidar: „Choose what you like, no matter what!“ – und so fiel die Wahl nach einigem Überlegen auf einen dunkelroten Chevy Trailblazer LS – genau der Wagen, den ich mir auch erhofft hatte. Der war frischgewaschen und machte einen Top-Eindruck; und mit gut 10.000 Meilen auf dem Tacho war er auch noch so gut wie neu.

Wir bugsierten unsere Taschen in den geräumigen Kofferraum und fuhren los in Richtung Fort Myers Beach. Die Sonne brannte mit satten 33° C herunter, und das feuchte Klima tat das Ihrige – ja, wir waren im Urlaub angekommen!

Unterwegs hielten wir noch bei einem Wal-Mart und deckten uns dort mit einer 15-Liter-Plastikkühlbox, vier Stangen Soda (Diet Coke Lime, Canada dry usw.) sowie einem Paket Yuengling Lager (meinen Favouriten aus Philly gabs überraschenderweise auch hier) ein. Zwei Riesentüten „Doritos“ gingen auch noch in unseren Besitz über.

Etwa 20 Minuten später erreichten wir, schon in der Abenddämmerung, über eine Brücke den vorgelagerten Inselstreifen Ft. Myers Beach, wo sich ein traumhaftes Hotel ans Nächste reiht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_neptune.JPG)

Für die erste Nacht hatte ich gleich ein absolutes Top-Hotel ausgesucht, das „Neptune Inn“ – nach den Beurteilungen bei Tripadvisor unter den Top-3 in Fort Myers Beach. Wir bekamen nach Vorlage unseres Vouchers ein sehr schönes Zimmer im Obergeschoss – dort wo auf dem Foto die Treppe nach oben endet, und ganze 30 Meter vom Golf von Mexico entfernt!

Nachdem wir uns dort häuslich eingerichtet und frisch gemacht hatten, fuhren wir mit unserem „Chevy“ noch in eine Sportsbar zum Abendessen. Ich ließ mir die ersten Hot Wings des Urlaubs schmecken, und Claudia hielt sich an einem Turkey Sandwich schadlos. Gegen 21.00 Uhr Ortszeit fuhren wir aber dann doch, mittlerweile recht müde, zurück und ließen den ersten Urlaubstag auf unserem Hotelzimmer ausklingen.

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Flug: LTU, gebucht über www.ltu.de, 406 € pro Person
Mietwagen: Alamo EQ, gebucht über www.usa-mietwagen.de, 684 €
Kühlbox bei Walmart: ca. 11 €
Hotel: Neptune Inn, hoteleigene Website www.neptuneinn.com, 75 €
Abendessen: Sand Bar & Grille, 19 € incl. Tip
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Westernlady am 06.11.2006, 18:04 Uhr
Stefan  :D  endlich hat der von mir heiß ersehnte Flitterwochen-Reisebericht begonnen  :D  Ich bin soooo gespannt  :D
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Utah am 06.11.2006, 19:30 Uhr
Hi Stefan!

Ein verheißungsvoller Anfang!  :D
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: FSU-Seminoles am 06.11.2006, 22:59 Uhr
Hallo,

ein neuer RB.
Bin sehr gespannt, wie es Euch in Florida gefallen hat. :D


Gruß Marcus
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Palo am 06.11.2006, 23:42 Uhr
Toller Anfang :!:  :)

Gruss

Palo
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: americanhero am 07.11.2006, 00:37 Uhr
Stefan, darauf habe ich ja auch schon so gespannt gewartet.  :wink:  
Endlich geht es los und ich bin natürlich gleich mit von der Partie, ist doch klar.


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Shopping-Girl am 07.11.2006, 07:46 Uhr
Hallo Stefan,

erstmal nochmal Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit.... :applaus:

Ich freu mich schon auf Euren Reisebericht...Bin jetzt schon ganz neidisch  :rollen:

Schüssiiiiii
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: User1211 am 07.11.2006, 11:38 Uhr
Tja, wir waren bei unserer Hochzeitsreise gerne nur zu zweit. Da Ihr aber so großmütig zum Mitreisen einladet, bin ich auch mal dabei!
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.11.2006, 10:10 Uhr
Flitterwochen im gelobten Land? Kommt uns entfernt bekannt vor  :lol:
Der Anfang liest sich schon mal ganz gut, für den Rest der Tour sind wir dabei... wenn es Euch nichts ausmacht.
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 09.11.2006, 16:13 Uhr
28.09.2006 Fort Myers – Fort Lauderdale :cool: :sun:

Wie erwartet wurde ich auch diesmal nicht vom Jetlag verschont und war schon gegen fünf Uhr früh wieder wach – wieder-einschlafen unmöglich... Claudia hingegen war da weit weniger empfindlich und schlief noch tief und fest.

Ich beschloß daher, mir den Sonnenaufgang am Strand anzusehen, der ja nur ein paar Meter entfernt war. Ich zog mir also ein Paar kurze Hosen über und schlenderte hinunter zum Meer, wo ich fast alleine war. Lediglich ein paar Frühsportler joggten da am Strand entlang, bei angenehmen gut 20° C. Über Nacht hatte die Brandung zahllose kleine Muschelschalen angeschwemmt, die sich jetzt einer Linie gleich im weißen Sand abzeichneten. Hie und da hob ich eine besonders schöne Muschel auf, säuberte sie im Meer und steckte ein paar davon ein – noch nicht wissend, dass es sich dabei um vergleichsweise klitzekleine, relativ unscheinbare Exemplare handelte; verglichen zu dem, was wir später im Urlaub zu sehen kriegen sollten.

Ich spazierte also eine ganze Weile so am Strand dahin und genoss die Idylle – das hatte so gar nichts zu tun mit den zuweilen in Europa bekannten Stränden, wo sich eine Touristen-Hotelburg an die nächste reiht und ein Betrieb herrscht wie am Münchner Stachus zur Rush-Hour.

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Gegen sieben Uhr kehrte ich zum Hotel zurück, wo auch Claudia mittlerweile aufgestanden war und sich frisch machte. Ich nutzte die Gelegenheit, unseren Chevy mit kleinen Fähnchen auszustatten und im (noch) sauberen Zustand in der Morgensonne zu fotografieren. Das ist also das Wägelchen, mit dem wir die nächsten drei Wochen durch den Sunshine State cruisen sollten...

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Mittlerweile war die Sonne richtig aufgegangen und man hatte einen tollen Ausblick auf den Strand vor unserem Hotelzimmer und das Meer - einfach traumhaft hier!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_strand.JPG)

Ich nahm noch eine kleine Dusche und packte dann das erste Mal die Kühlbox voll – so oder so ähnlich spielte sich das Ganze dann übrigens tagtäglich ab, und zahllose male waren wir in der brütenden Hitze froh, über eiskalte Getränke zu verfügen: Gekühlte Getränkedosen in die Plastik-Kühlbox gepackt, die Zwischenräume mit Eiswürfeln aus der „Ice Machine“ aufgefüllt, fertig! Das Ding passte dann auch noch wunderbar genau hinter den Fahrersitz, so dass man als Beifahrer problemlos während der Fahrt für Getränkenachschub sorgen konnte.

Anschließend checkten wir aus und starteten in Richtung Osten – durch die Tatsache, dass wir die Flüge schon frühzeitig nach Ft. Myers gebucht hatten, gleich am zweiten Tag aber in Sunrise nähe Ft. Lauderdale das erste Eishockey-Spiel unserer Wahl stattfand, waren wir zu dieser etwas ungewöhnlichen Reiseroute gezwungen. Angesichts der verhältnismäßig geringen Distanzen in Florida ist das aber absolut problemlos. Bevor es aber auf dem Tamiami Trail, die Direktverbindung zwischen Tampa und Miami ging, frühstückten wir noch in einem kleinen, privat betriebenen Diner namens „Carlo’s“, wo es nicht nur hervorragenden Kaffee, sondern auch Bacon & Eggs zu erstaunlich niedrigen Preisen gab. Sofort entwickelte sich auch ein kleiner Smalltalk mit der Kellnerin, die uns noch etliche Tipps für unsere Rundreise gab und uns einen wunderschönen Honeymoon wünschte.

Anschließend fuhren wir los in Richtung Ft. Lauderdale. Schon im Vorfeld hatte ich mich darüber informiert, dass sich das Stadion der Florida Panthers, das wir heute abend besuchen wollten, direkt neben der Sawgrass Mills Mall, einem großen Einkaufszentrum befindet. Dies kam uns natürlich zupass, schließlich hatten wir ohnehin geplant, einen der ersten Tage zum ausgiebigen Shopping zu nutzen. Nach knapp zwei eher langweiligen Fahrstunden (ich dachte immer, endlose gerade Strecken gäbe es nur im Westen?) quer durch den Sunshine State und entrichteten $2,50 „toll“ (Straßenmaut) erreichten wir ohne größere Probleme gegen Mittag die übrigens recht gut ausgeschilderte Mall.

Die nächsten Stunden verbrachten wir mit mehr (ich) oder weniger (Claudia) erfolgreichen Beutezügen durch die zahllosen Geschäfte dieser wirklich sehr großen Mall. Wie üblich herrschte in vielen Geschäften „zufällig“ gerade einer der nicht enden wollenden „Sales“ oder „Blowouts“, wodurch es satte Prozente auf die regulären Preise gab – wobei ich mich mittlerweile frage, ob es überhaupt mal einen Zeitraum gibt, in der diese Preise verlangt werden; offensichtlich kaufen die Amerikaner erst dann, wenn ein Artikel (vermeintlich?) stark reduziert wurde.

So gingen nach und nach mehrere Teile Oberbekleidung, drei Hosen, zwei Paar Schuhe, eine Lederjacke und ein Parfümset in meinen Besitz über – zwischendurch gingen wir immer mal wieder hinaus auf den Parkplatz, um Teile unserer Einkaufstour in den Wagen zu verstauen; das ständige Tragen der bereits gekauften Artikel hätte sonst wirklich massiv genervt. Auch Claudia fand ein schönes paar Turnschuhe und einige Teile Oberbekleidung, kaufte aber wie üblich :mrgreen:  weit weniger als ich. Zwischendurch snackten wir auf dem in dieser Art Einkaufs-Malls unvermeidlichen Foodcourt, wovon es in der Sawgrass Mills übrigens gleich zwei gibt. :essen:

Verglichen zu der in meinem Bericht vom letzten Jahr beschriebenen Mall in King Of Prussia nahe Philly fällt die Sawgrass Mills zwar von der Ausstattung und der Schönheit deutlich ab, kann aber größenmäßig fast mithalten und verfügt auch über alle wichtigen und interessanten Geschäfte – wir waren jedenfalls positiv beeindruckt.

Gegen 18.00 Uhr parkten wir unser Auto auf dem riesigen Parkplatz rund um die Mall um und stellten dieses auf einen „Spot“, der dem daneben gelegenen „Bank Atlantic Center“, dem Stadion der Panthers, sehr nahe war – aufgrund der fehlenden Schranken an den Einfahrten zum Parkplatz schloss ich, dass dieser auch zur Nachtzeit benutzt werden konnte. Ich hoffte, dadurch dem kostenpflichtigen Parken am Stadion zu entgehen, was zuweilen recht teuer werden kann. Wir schlenderten also hinüber in Richtung Stadion und ich fragte unterwegs einen der Parkeinweiser der Florida Panthers, ob man seitens der Mall Probleme bekäme, wenn man das Auto dort für einen Eishockey-Besuch abstellen würde. Dieser verneinte mit einem simplen „Nope, they don’t care!“, was mich in meiner oben erwähnten Vermutung bestätigte. :daumen:

Unterwegs kamen wir an der Werbetafel des Stadions vorbei, das schon intensiv Werbung für den Saisonbeginn am 6. Oktober machte – bei dem heute von uns besuchten Spiel handelte es sich nämlich um ein sog. „preseason game“, also ein Vorbereitungsspiel vor der eigentlichen Punkterunde.

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Da wir das Stadion der Panthers zum ersten mal besuchten, spazierten wir nach Abholung der wie immer über Ticketmaster vorgebuchten Karten am Will-Call-Window eine ganze Weile um das Gebäude herum und sahen uns die recht schöne Außenfassade an. Vor dem Gebäude stehen zur Ausschmückung hohe Pfähle mit in Grüntönen gehaltenen runden Scheiben an der Spitze – wir vermuten, dass es sich dabei um stilisierte Palmen handeln soll. Na ja, über Geschmack lässt sich ja trefflich streiten, aber für uns waren die ebenfalls zahlreich vorhandenen echten Palmen sehr viel schöner...

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Dafür verfügt das Bank Atlantic Center über eine Einrichtung, die meines Wissens einzigartig in der NHL ist: auf jedem der beiden oberen Level kann man vom Innenraum des Stadions auf Balkone im Freien gehen, was, wie ich finde, eine sehr schöne Sache ist. Dort können auch Fans, die in den Drittelpausen rauchen möchten, ihrer Sucht frönen – im Gebäude selbst ist dies natürlich strengstens untersagt.

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Schließlich betraten wir das Stadion und sahen uns darin um. Das Spiel war natürlich wegen seines Testcharakters nur spärlich besucht, und so hielten sich die Menschenmassen in den „Concourses“, also den Umgriffen hinter der eigentlichen Arena, in Grenzen. Formschön und geglückt fanden wir den Eingang zum Fanartikel-Shop „Pantherland“, in den man durch das Maul eines Florida Panthers, also dem Teamlogo, hineingeht.

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_fanshop1.JPG)

Einige Zeit später trafen wir auf das Maskottchen der Panthers, namens „Stanley C. Panther“ in Lebensgröße. Trotz der durch Klimatisierung deutlich niedrigeren Temperaturen hier im Stadion konnte einem der bedauernswerte Kerl in dem überlebensgroßen Plüschkostüm wirklich leid tun – ich möchte gar nicht wissen, wie man das über einen längeren Zeit aushält, während man zu allem Überfluss auch noch ständig lustig sein und nette Sachen zu den Leuten sagen muss...

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Zu dem Spiel selbst ist eigentlich nicht viel zu erzählen – die Panthers empfingen zu Hause die Chicago Blackhawks, wobei sich ein recht flottes, aber nicht wirklich hochklassiges Spiel entwickelte. Die Panthers konnten dieses trotz anfänglichem Rückstand mit 6-3 Toren für sich entscheiden. Lediglich geschätzte 3.000 Zuschauer in dem für etwa 19.500 Personen ausgelegten Stadion sorgten zwar für eine Art „Geisterkulisse“, aber immerhin hatten wir so die Möglichkeit, unsere günstigen Plätze im oberen Eckbereich gegen unbesetzte Sitze auf Höhe der Mittellinie zu „tauschen“, was für eine hervorragende Sicht sorgte.

Ein lustiger Effekt auch während der Drittelpausen: Wir ließen es uns nicht nehmen, auf die oben bereits beschriebenen Balkone hinauszugehen. Dabei hatte man jedesmal den Eindruck, als würde man in eine Sauna hinaustreten – die kühle und relativ trockene Luft im Stadion, das heiße schwüle Wetter draußen! Wirklich lustig, so hatten wir Eishockey auch noch nie erlebt!

Nach dem Spiel, es war natürlich mittlerweile dunkel, fuhren wir von Sunrise hinüber nach Ft. Lauderdale am Atlantik. Wegen der relativ leeren Straßen um diese Zeit nahm dies kaum mehr als 15 Minuten in Anspruch, und so befanden wir uns recht zeitnah inmitten der Hotelburgen dieses Touristenorts. Bei einem kurzen Halt an einem Fastfood-Restaurant heute Nachmittag hatten wir ein sog. „Coupon-Book“ ergattert, über das man verbilligte Hotelübernachtungen in ausgesuchten Hotels an bestimmten Tagen (meist wochentags) bekommt. Unter diesen Coupons befand sich auch einer für das Travelodge Ft. Lauderdale Beach. Hin also zu besagtem Hotel am Ocean Boulevard, den Coupon vorgelegt und auf ein günstiges Zimmer gehofft. Das bekamen wir auch – allerdings hat dieser Ableger der Motelkette die besten Tage wohl schon hinter sich. Die Zimmer waren recht geräumig und sauber, aber hier wären dringend mal neue Möbel fällig. Angesichts der Tatsache, dass es schon halb elf nachts war, beschlossen wir aber, das Zimmer zu nehmen und hier zu bleiben, da der Preis recht günstig war – tags darauf wollten wir eh weiter.

Wir ließen nach ausgiebigem Duschen den Tag mit einem „Yuengling“ und Fernsehen ausklingen; mit einer Eishockey-Erfahrung und einer Wagenladung Bekleidung reicher...

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Frühstück bei „Carlo’s Diner“: ca. $12, incl. Tip – erstklassig!
Straßenmaut zw. Naples und Sunrise: $2,50
Einkäufe in der Sawgrass Mills Mall: € x → ∞
Snacks in der Sawgrass Mills Mall: ca. $10
Eishockey-Karten Panthers – Blackhawks: €57 für 2 Karten, www.ticketmaster.com
Hotel: Travelodge Ft. Lauderdale Beach: €44, mit Couponbook – na ja, mehr ist’s auch nicht wert…
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: die_franken am 09.11.2006, 16:46 Uhr
Schöner Bericht :applaus:  :applaus:

Aber in einem Flieger mit EFFE :? du Armer :wink:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Palo am 09.11.2006, 18:24 Uhr
Tolles Photo von dem Strand und dem Meer :sun:

Gruß

Palo
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: User1211 am 10.11.2006, 10:29 Uhr
Stefan, Du solltest mal Deine Signatur updaten! Oder machst Du schon wieder Urlaub??? :shock:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Elmo am 11.11.2006, 17:34 Uhr
Endlich mal wieder ein Florida-Bericht!  :lol: Das weckt wirklich Erinnerungen an meinen Urlaub vor 4 Monaten.

Wirklich sehr schön geschrieben, macht Lust auf mehr! :D
Titel: Geschichten die das (USA-Reise-)Leben schreibt...
Beitrag von: Stefan M. am 13.11.2006, 22:18 Uhr
29.09.2006 Fort Lauderdale – Everglades – Florida City :cool:

Erneut relativ zeitig erwachten wir morgens in unserem Zimmer der Travelodge in Fort Lauderdale. Da ich mit der Dusche und Morgenwäsche schon fertig war, packte ich die wenigen herausgenommenen Gegenstände wieder in die Reisetaschen, um gleich starten zu können, nachdem Claudia im Bad fertig sein würde.

Dabei fiel mir unsere Kamera in ihrem Etui in die Hände. Ach ja! Ich muss ja noch neue Batterien einsetzen, die letzten vollen waren mir tags davor im Eisstadion ausgegangen. Ich setze also neue, rote Batterien ein, schalte die Kamera ein und... HÄH? „Wechseln Sie die Batterien“ war da zu lesen. Hm – vielleicht taugten ja die Batterien nichts mehr, die hatte Claudia ja schon ein paar Jahre originalverpackt in einer Schublade liegen. Ich griff also in eine meiner Reisetaschen, wo sich ein 20er Pack schwarze Batterien befand, und setzte zwei davon in die Kamera ein. Jetzt sollte es aber gehen... – „Wechseln Sie die Batterien“! Zwei weitere Batterienpaare versuche ich noch – jedes mal mit dem selben Ergebnis! Die schwarzen Batterien hatte ich ja erst letzte Woche gekauft, daran konnte es also nicht liegen. Offensichtlich war die Kamera im Eimer! :evil:

Mein Gemütszustand hatte sich mittlerweile von dem ursprünglichen „ganz gut gelaunt“ über sämtliche Nuancen wie z. B. „leicht angesäuert“ auf dem absolut niedrigsten Level irgendwo zwischen „stinksauer“ und „kurz vor dem Amoklauf“ eingependelt. Diejenigen, die meinen Reisebericht vom Vorjahr kennen, werden wissen warum: Damals wurde mir in Vegas meine Kamera geklaut und ich musste während des Urlaubs Ersatz besorgen – und eben jener Ersatz war jetzt kaputt, wieder in den USA, nicht mal ein Jahr nach dem Kauf und das auch noch am Anfang unserer Flitterwochen!!! (http://www.forum-provider.de/fserver/buttons/emoticons/motz.gif)  :koch:

Vor lauter Wut brachte ich beim Frühstück kaum einen Bissen hinunter – wobei ich allerdings auch nicht wirklich viel versäumte, die Qualität dieses „Continental Breakfast“ harmonierte prächtig mit der heruntergekommenen Zimmermöblierung der Travelodge. Während wir da so saßen, überlegten wir hin und her, was wir denn machen konnten, schließlich wollten wir nicht drei Wochen Honeymoon verbringen, ohne davon Erinnerungsfotos zu haben. Es half nichts – wie schon im Vorjahr musste Ersatz her; diesmal praktisch der „Ersatz für den Ersatz vom letzten Jahr“.

In der Lobby nutzte ich also beim Auschecken das dort befindliche Internetterminal und machte mich über Elektronikhändler in der Nähe schlau. Gleich um die Ecke, in etwa einem Kilometer Entfernung gibt es einen „Best Buy“, die sollten haben was ich brauche. Nichts wie hin also zu dem Elektronikhandel und – der nächste Nackenschlag! Das Geschäft hat noch geschlossen, diese Faulpelze öffnen erst um 10.00 Uhr! Der oben von mir beschriebene Gemütszustand geriet nun in Sphären, die ich hier besser nicht beschreibe – nur so viel: Es war gut, dass mich in Fort Lauderdale keiner kennt und mir deshalb auch kein unliebsamer Zeitgenosse über den Weg gelaufen ist. Zwangsläufig hieß es nun warten bis zur Öffnung – diese Wartezeit nutzte ich dazu, den Harley-Davidson-Laden von „Bruce Rossmeyer“, einem der größten Motorradhändler dieser Marke in den USA, zu durchstöbern. Der befand sich gleich neben dem „Best Buy“, und wir inspizierten einige Dutzend wunderschöne Bikes und Zubehör. Eine rechte Freude dabei wollte aber aus den bereits beschriebenen Gründen bei mir nicht aufkommen.

Schließlich war es endlich so weit – der „Best Buy“ öffnete seine Pforten. Nach kurzem Überlegen entschieden wir uns heuer für eine Canon PowerShot A530, mit 5 MPix und 4-fach-Zoom. Ironie des Schicksals: Dieses Gerät ähnelt in Aussehen und Bedienung stark der Kamera, die uns in Las Vegas geklaut wurde – kein Wunder, ist ja wieder eine Canon...! Ach ja, eins habe ich noch vergessen: Die Kamera war bereits wieder deutlich billiger als die im Vorjahr, trotz besserer Leistungsdaten. Bin mal gespannt, wie es nächstes Jahr preismäßig aussieht und welche Kamera wir uns dann holen werden – aus welchem Grund auch immer... :kratz:

Noch auf dem Parkplatz des „Best Buy“ packte ich das neue Gerät aus. Funktionen und Handling waren mir sofort vertraut und ich setze gleich zwei Batterien aus meiner Reisetasche ein, um die Funktion zu prüfen. „Am Ende fahren wir jetzt los und in 50 Meilen stellen wir fest, dass das Ding auch nicht funktioniert“ schoss es mir durch den Kopf. Wider Erwarten fährt aber nach dem Einschalten das Objektiv der Kamera nicht aus, sondern ich werde vom Display informiert: „Change the batteries“...

Ich glaub’s nicht – jetzt drehen mir diese Ganoven auch noch eine defekte Kamera an... oder könnte vielleicht... MOMENT! Jetzt schwante mir etwas... Etwas was eigentlich nicht sein kann, aber eben vielleicht doch... Ich krame also in der Verpackung der neuen Canon und finde die beiden im Original mitgelieferten Batterien. Hastig kratze ich die Plastikfolie ab und setze diese beiden Batterien in die neue Kamera... Funktionstest... Bingo! Das Ding geht also doch!

Claudia holte eilig die „alte“ Nikon heraus und probierte diese mit den originalen Batterien der Canon aus – das darf doch nicht wahr sein! Das Ding lief einwandfrei! Schuld waren die Batterien! Wir hatten also ca. 30 völlig unbrauchbare Batterien dabei gehabt! :platsch:  Ich hätte mich in den A... beißen können!!! Jetzt hatten wir also völlig umsonst eine zweite Kamera gekauft. „Hm – vielleicht können wir sie ja zurückgeben“ denke ich mir, aber ein Studium der Rechnung verrät mir, dass dann $30 „Wiedereinpackgebühr“ berechnet werden – na ja, wir können es uns ja noch überlegen, schließlich kommen wir später im Urlaub noch einmal hier vorbei und die Rückgabefrist beträgt einen Monat.

Soviel vorweg: Wir haben die Kamera immer noch, weil sie wesentlich besser ist als die Nikon –  vielleicht werden wir letztere mal an die Verwandtschaft verschenken (obwohl, bei unserem Glück mit Kameras ist es vielleicht nicht schlecht, zukünftig zwei davon dabei zu haben!).

Eine Lebenserfahrung reicher und mit dem festen Vorsatz, nie mehr Batterien in einem Restpostenmarkt zu kaufen, fuhren wir nun endlich los in Richtung Süden. Unterwegs halten wir in einem kleinen Einkaufszentrum und kaufen in einem „Walgreen’s“ Mückenspray. Danach brunchen wir im „Denny’s“ daneben, leider wurde einem dort das an sich sehr gute Essen durch die extreme Zugluft der Klimaanlage madig gemacht.

Da wir auf dem innerorts liegenden Highway 1 nur sehr langsam vorankamen – kaum einmal mehr als 300 Meter ohne rote Ampel – wechselten wir nach einiger Zeit auf die I-95 und setzten dort wesentlich zügiger unsere Fahrt fort. Nachdem wir Miami durchquert hatten, wechselten wir hinüber auf den Florida Turnpike und fuhren so bis Florida City. Hier brauchten wir nur der Beschilderung zu folgen, und nach einiger Zeit erreichten wir unser heutiges Ziel: Den Everglades NP

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_EvergladesSchild.JPG)

Heute sollte also ein weiterer wichtiger Nationalpark der USA zu den bereits besuchten dazukommen. Außerdem waren wir schon ganz heiß darauf, unsere ersten Alligatoren zu sehen. Zuerst aber ging es ins gleich nach dem Parkeingang befindliche Ernest F. Coe Visitor Center, wo wir uns nach Vorlage des (immer noch gültigen) Nationalparkpasses vom Vorjahr mit Karten- und Infomaterial eindeckten.

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Noch am Visitor Center sprühten wir erst einmal jede Stelle nackter Haut mit dem Mückenspray ein; schließlich wollten wir ja nicht als Mittagessen für diese Plagegeister herhalten müssen. Danach wanderten wir gleich los auf den Anhinga Trail.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_weg.JPG)

Gleich am Anfang des Trails wird man per Hinweisschild darauf hingewiesen, dass es streng verboten ist, die Wildtiere zu füttern. Abgesehen davon, dass nahezu jede menschliche Nahrung ungesund oder -geeignet ist, kann dies nämlich vor allem bei Alligatoren auch noch brandgefährlich werden – diese Reptilien sind nämlich alles andere als schlau und ziehen aus der Kombination „Mensch vor mir“ und „es gibt Futter“ nämlich schon nach kurzem den Schluss, dass der Mensch selbst das Futter sei. Was dies für den Fütternden u. U. für Folgen haben kann, brauche ich hier wahrscheinlich nicht näher beschreiben...

Schon nach kurzer Zeit trafen wir auf den ersten schönen Vertreter der Fauna des Parks:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_vogel.JPG)

Nach einiger Zeit tritt man von dem kleinen asphaltierten Weg auf einen Boardwalk, der auf Stegen in und durch den Sumpf führt. Eine ganz neue Erfahrung war diese Landschaft für uns; ein krasser Gegensatz zu all den eher staubtrockenen Nationalparks im Westen.

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Wir bewegten uns jetzt nur noch ganz langsam und waren leise, schließlich sollten sich hier im etwas tieferen Wasser nach Auskunft der Park Ranger häufig Alligatoren aufhalten – und wir brannten schließlich schon auf unseren „Ersten“!

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Wir verweilten eine ganze Weile im besagten Bereich und verhielten uns äußerst leise – trotzdem war kein einziger Alligator zu sehen. Allzu lange konnten wir aber hier nicht wartenderweise verbringen, wir wollten schließlich noch andere Bereiche des Parks erkunden.

Zurück am Visitor Center erwanderten wir auch gleich noch den zweiten Wanderweg, der von dort aus startet: Den Gumbo Limbo Trail.

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Dieser führt auf einem kleinen befestigten Pfad durch dichtes Unterholz – trotz fehlendem Wasser in der Nähe hatten wir schon ein kleines Kribbeln im Bauch – was nun wenn unser „Erster“ gerade hier neben uns im Unterholz sitzt? Egal, bangemachen gilt nicht... Das einzige Reptil, das wir unterwegs trafen, war aber für einen Alligator deutlich zu klein...

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Nach dem relativ kurzen Trail fuhren wir mit dem Auto das kurze Stück weiter zum Long Pine Key, wo wir auch die Natur bestaunten. Beim nächsten Stop, dem Pa-hay-okee Overlook, hat man einen wunderschönen Blick auf die im Sumpfwasser stehende Graslandschaft. Aber auch hier war weit und breit kein Alligator zu sehen...

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Wir wanderten beim nächsten Stop über einen Steg hinüber zum Mahogany Hammock. Von Hinweistafeln erfuhren wir, dass die Hammocks kleine Inseln in den Sümpfen darstellen, auf denen sich vergleichsweise große Mahagoni-Bäume angesiedelt haben. Sie sind also „trockene“ Stellen inmitten des Sumpfwassers.

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So langsam veränderte sich das Bild des Bewuchses; bedingt durch den Übergang des extrem langsamen Süsswasserstromes des Shark River Slough in das Meer entstehen hier im Brackwasser dichte Mangrovenwälder. Reichlich Natur in vielfältigster Art und Weise hatten wir bis jetzt gesehen, aber halt immer noch keinen Alligator...

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Schließlich erreichten wir das Flamingo Visitor Center am Ende der Parkstraße. Dort gibt es neben etlichen aktiven und stillgelegten Campgrounds auch eine kleine Tankstelle. Weil der Sprit bis zurück nach Florida City evtl. nicht mehr gereicht hätte, tankten wir für $10 – mehr wollte ich bei diesen Luxuspreisen von $2,85/gal allerdings nicht ausgeben.

Im Visitor Center selbst gibt es nicht viel mehr als im anderen am Anfang der Straße, und so beließen wir es bei einem kurzen Toilettengang. Draußen bestaunten wir eine größere Vogelschar, die es sich auf abgestorbenem Gehölz gemütlich gemacht hatte.

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Wir traten den Rückweg an und fanden uns damit ab, unseren ersten Tag in den Everglades zu beenden, ohne einen einzigen Alligator zu Gesicht zu bekommen – Grund für das spärliche Auftreten war übrigens, dass diese aufgrund der „nassen“ Jahreszeit im Hinterland verschwinden.

Na ja, was solls – wir wollten eh im späteren Reiseverlauf noch „Gatorland“ besichtigen, und da werden dann schließlich genug davon zu sehen sein. Es war trotzdem ein wunderschöner Tag, allein die zahlreichen „wading birds“ und die faszinierende Landschaft sind schon überwältigend.

Ich stellte den Tempomaten des Chevy auf 40 mph ein und wir cruisten gemütlich gen Parkausgang. Ein paar Minuten später machte ich dann eine Vollbremsung; und Claudia schaute mich ganz entgeistert an: „Was ist denn...???“ – „Da ist er! Unser ERSTER!“ entgegnete ich flüsternd.

Mit Standgas ließ ich den Trailblazer etwa 20 Meter zurück kriechen und stellte ihn dann ab; direkt neben dem ansonsten unscheinbaren und winzigen Mrazek Pond. Instinktiv griff ich nach der Kamera unter der Mittelarmlehne, öffnete leise die Türe und schlich in Richtung Ufer, während der Auslöser der Kamera langsam anfing zu glühen...

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Ein kleiner Alligator trieb dort regungslos im Wasser, während sich nur die Augen und die Nase über der Oberfläche befanden. Der kleine Kerl weiß mit Sicherheit bis heute nicht, dass er (zumindest für uns) in diesem Moment zum absoluten Superstar wurde und das Sahnehäubchen auf einem herrlichen Tag darstellte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Gator.JPG)

Verglichen zu den „dicken Brocken“, die wir später im Urlaub zu sehen bekommen sollten, war dieser kleine Junge natürlich völlig unscheinbar – aber das spielte in diesem Moment überhaupt keine Rolle...

In meiner Begeisterung hatte ich anfangs gar nicht gemerkt, dass ein ganzes Bataillon Mücken die Situation schamlos ausgenutzt hatte und mich als ihr Abendessen missbrauchten. Jetzt aber bemerkte ich die Biester und zog deshalb schleunigst von dannen – sprich fuhr mit dem Auto weiter.

Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir den Osteingang und verließen den Park. In Florida City tankte ich bei einer normalen Tankstelle mit deutlich niedrigeren Preisen den Chevy zum ersten mal voll. Claudia hatte inzwischen wieder im Coupon Book geblättert und dort einen Gutschein für die Travelodge Florida City gefunden – nach der Enttäuschung von letzter Nacht war ich anfangs nicht sehr begeistert, dachte mir aber, dass es zumindest einen Versuch wert wäre.

Und das war es auch: Im Gegensatz zur Nacht davor erwartete uns hier ein absolutes Musterexemplar eines exzellenten Motels: Eine blitzblank saubere und gepflegte Anlage mit schönem Pool, Palmen und hervorragendem Zimmer nebst Parkplatz davor. Das hatte so gar nicht den Flair eines Motels, eher schon eines kleinen Resorts. Schon erstaunlich, wie unterschiedlich Ableger ein und derselben Motelkette doch sein können...

Wir nahmen ein ausgiebiges Bad :dusche: und stellten dabei fest, dass unser Mückenspray zwar gewirkt hatte, aber in nicht ganz der gewünschten Art und Weise: Die eingesprühten nackten Stellen Haut wie z. B. Hals und Arme waren zwar von den Plagegeistern verschont geblieben, dafür waren aber die dünnen T-Shirts und Socken per Durchstich zum Blut-Abzapfen genutzt worden. Wieder was dazugelernt: Ab morgen wird auch die Bekleidung mit dem Stinke-Spray eingesprüht!

Zum Abendessen fuhren wir ins nahegelegene „Golden Corral“, einer Restaurantkette, die ein All-u-can-eat-Buffet à la Las Vegas anbietet. Allerdings hüllen wir über dieses Buffet mal lieber den Mantel des Schweigens, denn es konnte weder von der Qualität noch vom Ambiente auch nur annähernd mit irgendeinem in Sin City mithalten. Fazit: Das erste und letzte mal – für das Geld gehe ich lieber in ein normales Restaurant und verzichte auf „All-u-can-eat“!

Als Ausgleich für das enttäuschende Essen gingen wir noch ins „Mutineer Bar & Restaurant“ daneben, wo alles im Piratenstil gehalten war und sogar eine Liveband spielte. Nach der Bestellung –Soda für Claudia, ein Pint Bier für mich- erhalte ich einen Zwei-Liter-Pitcher! Auf Nachfrage sagt mir die nette Bedienung, ihnen wären die großen Gläser ausgegangen und deshalb bekäme ich einen Pitcher mit einem kleinen Glas – selbstredend zum Preis eines normalen Pints! Mir war’s recht; solche „Upgrades“ mag ich am liebsten! :daumen:  :bier:

Nach dem „einen“ Bier zogen wir uns in unser Motel zurück und schliefen zufrieden ein... :schlafen:

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Neue Kamera: 169€
Essen Denny’s: 16€
Mückenspray: ca. $4
Eintritt Everglades: Im NPP enthalten
Tanken Flamingo: $10
Tanken Florida City: €33
Essen Golden Coral: €21 + $3 tip
Drinks Mutineer Bar: €8
Hotel: Travelodge Florida City, ca. €58, mit Couponbook - absolute Spitze!
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Westernlady am 13.11.2006, 22:59 Uhr
Stefan  :D  danke dass Du uns die ganze Kamera-Geschichte erzählt hast  :lol:  
Ich hab mich ja in Rodgau vor Lachen schon fast weggeschmissen und jetzt gleich nochmal.
Ist aber keine Schadenfreude, das weißt Du. Das sind halt solche Urlaubsanekdoten, die wie das "Salz in der Suppe sind"  :D  
Kann jedem passieren.

Ich musste auch unheimlich schmunzeln, wie Du die Begegnung mit Eurem "Ersten" beschrieben hast  :D
Mach weiter so, ich kann die Fortsetzung kaum erwarten  :D

Das Mutineer kenne ich auch  :D  Markus und ich haben uns sehr über das "Musche-Booo-Booo"-Ambiente amüsiert  :lol:
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 16.12.2006, 18:31 Uhr
30.09.2006 Everglades – Big Cypress NP 8)

Nach einer sehr erholsamen Nacht in einem der besten Motels, in dem wir je waren, machten wir uns frisch und gingen in die Lobby zum Frühstücken – auch hier ein himmelweiter Unterschied zum Vortag! Nicht das übliche „dünner Kaffee & Muffin“-Frühstück erwartete uns, sondern eine tolle Auswahl mit verschiedenen Brotsorten, Käse, Cerealien, Früchte usw. – kurzum: Endlich mal ein vollwertiges Frühstücksbuffet in einem Motel. :daumen:

Für den heutigen Tag hatten wir die Besichtigung des nördlicheren Teils des Everglades NP und eine Tour in der Big Cypress NP (NP heißt hier „National Preserve“...) eingeplant. Hierzu düsten wir nach den üblichen Vorbereitungen wie Kaltgetränke-bunkern von Florida City aus erst die Krome Avenue in Richtung Norden und bogen dann links in den Tamiami Trail ein. Nach kurzer Zeit erreichten wir unser erstes Tagesziel:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/Shark_Valley.JPG)

Im dortigen Visitor Center buchten wir eine der sog. „Tram Tours“, also eine Fahrt mit einem offenen Bus auf dem 24 km langen Rundkurs in den Everglades NP.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/tram.JPG)

Die Fahrt an sich gestaltete sich als sehr lohnend. Geführt wurde das Ganze von einer Park Ranger(in), die vorne im Bus sitzend per Mikrofon vieles Wissenswerte erklärte. Sie stellte uns die verschiedenen wichtigen Vogelarten wie den Great Blue Heron, den Anhinga oder den Egret vor und erklärte uns, dass ein schneeweißes Gefieder inmitten des Sumpfs eigentlich keine schlechte, sondern eher eine gute Tarnung ist – weil nämlich die Beute dieser Vögel, vor allem kleinere Fische, den Vogel von unten mit dem Himmel als Hintergrund sehen! :idea:

An einer seichten Stelle machte die Tram dann einen Halt und wir wurden von unserer Führerin eingeladen, mit ihr ins seichte Sumpfwasser zu waten. Ich ließ mich nicht zweimal bitten, schließlich war das Wetter und auch das Wasser sehr warm. Dort bekamen wir die Flora des Sumpfs erklärt und erfuhren auch, dass das es sich bei den Everglades eigentlich um ein riesiges, extrem langsam fließendes Gewässer handelt – mit etwa 30 m pro Tag bewegt sich das Wasser in Richtung Meer.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_beine.JPG)

Wir genossen diese Fahrt sehr, bei einem lauen Lüftchen und ca. 28° C war es sehr angenehm, diesen Nationalpark näher kennen zu lernen. Man kam sich zeitweise vor, als befände man sich in einem riesigen Meer aus (Sumpf-)Gras mit kleinen Baum-Inseln dazwischen – diese etwas höheren Stellen werden „Hardwood Hammocks“ genannt, weil sie auch größeren Bäumen oder Gehölzen genug festen Boden und Halt bieten.

Nach einiger Zeit erreichten wir den Observation Tower an der südlichsten Stelle der Tram Tour. Dieser wurde hier, inmitten der Everglades errichtet, um von einer erhöhten Position einen guten Aus- und Überblick über den Nationalpark und den darunter befindlichen Alligator Pond zu haben. A propos Alligatoren: Alle Passagiere im Bus, natürlich auch wir, brannten darauf, endlich welche zu sehen – bis jetzt hatten wir nämlich trotz größter Bemühungen keine zu Gesicht bekommen.

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Der Turm selbst ist, wie ich finde, alles andere als eine Schönheit, aber immerhin erfüllte er seinen Zweck tadellos und ermöglichte uns ein schönes Panorama über das weite Grün der Everglades.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/PanoramaEverglades.JPG)

Leider war heute auch hier, wo es sonst vor Alligatoren nur so wimmelt, kein einziges Exemplar zu sehen. Die traumhafte Landschaft hier war aber trotzdem ein echter Hingucker, und schließlich gab es auch noch massig andere Tiere zu sehen, wie Vögel, exotische Schmetterlinge oder Grashüpfer.

Etwa 20 Minuten später setzten wir in unserer Tram die Fahrt fort und unsere Führerin erklärte uns, dass sie tags zuvor direkt an einem bestimmten Punkt neben der Straße ein Alligator-Weibchen mit etlichen Jungen gesehen hätte – und machte uns Hoffnung, dass diese Gruppe auch heute zu sehen wäre. Leider war dies nicht der Fall, und so mussten wir unseren Rundkurs beenden, ohne die berühmtesten Tiere der Everglades live gesehen zu haben.

Irgendwie fühlten Claudia und ich uns diesbezüglich vom Pech verfolgt, aber uns blieb ja nichts anderes übrig als weiter zu hoffen. :(

Kurz vor Ende des Rundkurses konnte man an einem bestimmten Punkt aussteigen und noch eine kleine Wanderung in das Dickicht des Sumpfes machen, auf dem „Otter Cave Trail“. Durch den höheren Wasserstand aufgrund der „nassen Jahreszeit“ waren Teile dieses Trails bis zu knietief überschwemmt – das machte uns allerdings nichts aus, sollen die Turnschuhe ruhig nass werden; bei dem heißen Wetter sind die auch gleich wieder trocken... Auf diesem Trail geht es durch ein bewaldetes Gebiet, also einen größeren „Hardwood Hammock“ – hier hatte man das Gefühl, als würde man durch das Unterholz eines Urwalds wandern.

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Nachdem wir von diesem kleinen Trail zurück auf dem asphaltierten Hauptweg waren, erblickten wir einen Great Blue Heron, eine der größten Vogelarten im Park. Dieser zeigte absolut keine Scheu und wir konnten recht nahe herangehen, um Fotos zu schießen. Schließlich wurde ihm das Ganze aber dann doch zu suspekt und er legte einen filmreifen Start hin, wodurch wir auch noch die beeindruckende Spannweite begutachten konnten...

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Zurück am Visitor Center erfrischten wir uns erst einmal mit eisgekühlten Getränken aus unserem Auto und fuhren dann weiter auf dem Tamiami Trail in Richtung Westen, bis zum Big Cypress NP Visitor Center. Dort erhielten wir –wie üblich- Kartenmaterial und wurden darauf hingewiesen, dass wir ausgerechnet an dem heutigen 30.09. gar keinen Nationalpark-Pass gebraucht hätten, weil irgendwie ein „Nationalfeiertag der Nationalparks“ und deshalb überall der Eintritt gratis sei. Mir soll’s recht sein... :zuck:

In den Teichen rund um das Visitor Center befinden sich auch einige ausgewachsene Alligatoren, aber irgendwie waren heute alle abgetaucht – lediglich ein einziger war schemenhaft am Rand zu erkennen. So wirklich überzeugend war das noch nicht...

Einem Rat einer Park Ranger(in) des Visitor Center gemäß peilten wir als nächstes den „Kirby Storter Roadside Park“ an, einem kleinen Wanderweg nahe des Tamiami Trail. Vom dort befindlichen Parkplatz führte ein Boardwalk hinein in die im Wasser stehenden Zypressenwälder – was für eine tolle Landschaft! Ich schoss unzählige Bilder dieser zauberhaften Pflanzenwelt, und neben den Zypressen selbst waren es vor allem die an den Bäumen befindlichen Tillandsien und die Wasserpflanzen, die uns schwer beeindruckten.

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/tillandsien.JPG)

Auch wenn der erste Blick täuscht: Das auf dem Bild ist eine Wasserfläche, die von dem dichten Pflanzenbewuchs komplett abgedeckt ist und jetzt wie eine Wiese aussieht!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/wasserpflanzen.JPG)

Eine schöne Sache am Rande: Entgegen den Erfahrungen in diversen Nationalparks im Westen (der Grand Canyon lässt grüßen!) waren wir hier fast alleine in dieser Landschaft – eine einzige Wandergruppe von drei Leuten begegnete uns auf dem Trail, mit der wir natürlich gleich noch Smalltalk hielten. Wirklich erholsam...!

Nun wollten wir aber endlich unsere erste Alligator-Erfahrung machen! Sowohl die Infos von etlichen anderen Usern hier im Forum (danke nochmal @ Silke und andere!) als auch diverse Tipps im Big Cypress NP Visitor Center stimmten uns zuversichtlich, auf der nahen Loop Road, einer unbefestigten Straße durch den Park, fündig zu werden.

Wir cruisten also langsam dahin auf der Schotterpiste, die übrigens mit zahlreichen tiefen Schlaglöchern garniert war – was soll’s, schließlich haben wir ja einen SUV... :lol:

Nur der rechte Erfolg wollte sich nicht einstellen. Zahllose Male hielten wir an Stellen an, wo die neben der Straße befindlichen Gewässer frei einsehbar sind – nur ein Alligator wollte sich dort nicht blicken lassen. Schon gut zwei Drittel der Loop Road hatten wir hinter uns gelassen und mittlerweile auch die Hoffnung aufgegeben, dass wir hier auf die begehrten Viecherl treffen würden, da sahen wir vor uns einen größeren Pick-Up am Straßenrand stehen, und die beiden Insassen deuteten bedeutungsvoll ins Gewässer. Sollte da etwa...? Ich parkte hinter dem Pick-Up ein und... BINGO! Drei stattliche Exemplare schwammen dort in dem Flüsschen herum, und ich schoss etwa zwei Dutzend Fotos. Von einer etwas erhabenen Stelle aus konnte ich sogar bis etwa ½ Meter herangehen und den Kopf fotografieren...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/gator.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/gator1.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/kopf.JPG)

Na endlich! Doch noch ein Grüppchen in freier Wildbahn gesehen! Wir hatten schon geglaubt, dass das nichts mehr wird...

Was ein wenig nervte, waren allerdings die beiden Amis mit dem Pick-Up – diesen Prachtexemplaren aus der sog. „Rednecks“-Fraktion fiel nämlich nichts Dämlicheres ein, als die Alligatoren mit Weißbrot-Stangen zu füttern; also genau das, was man eben nicht machen soll. :evil:  Ich dachte mir meinen Teil und war letztlich froh, dass die beiden schon nach kurzer Zeit von dannen zogen.

Nach etwa einer Viertelstunde Gator-Beobachtung taten wir es ihnen gleich und fuhren glücklich den Rest des Loop Trails bis zum Tamiami Trail. Von dort cruisten wir durch das warme Wetter bei offenem Fenster bis zurück zu unserem Motel in Florida City. Unser Trailblazer sah abends übrigens „etwas“ anders aus als am Morgen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/trailblazer.JPG)

Da es zum Abendessen noch zu früh war, beschlossen wir, schon mal hinunter auf Key Largo zu fahren, um dort auszukundschaften, wo wir tags darauf hin müssen, wenn wir den „John Pennekamp Coral Reef SP“ besichtigen wollten. So hängten wir noch eine gute Stunde cruisen dran und waren dadurch gut informiert, wo sich dieser befand. Die Fahrt auf Key Largo zog sich übrigens etwas, weil dort am Brückensystem gerade stark gebaut wird und die Bauarbeiten den Verkehr doch ziemlich beeinträchtigen.

Nachdem wir von unserer kleinen Spritztour zurück waren, hingen wir noch eine Stunde Pool in der Abendsonne dran – auch hier waren wir wieder völlig allein und hatten die schöne kleine Poolanlage inmitten der Palmen komplett für uns.

Zum Abendessen ging es heute ins nahe „Applebee’s“ – nach etlichen guten Erfahrungen in den letzten Jahren kam mir diese Kette gerade recht, und auch heute waren wir wieder rundherum zufrieden.

Für unsere Verhältnisse schon äußerst zeitig, gegen 21.00 Uhr, ließen wir den Tag im Bett ausklingen und schliefen schon bald ein.

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Shark Valley Tram Tour: 22 € für 2 Personen
Eintritt Everglades: heute gratis bzw. im NPP enthalten
Eintritt Big Cypress NP: heute gratis bzw. im NPP enthalten
Abendessen Applebee’s: € 40, incl. Tip
Hotel: Travelodge Florida City, ca. €58, mit Couponbook - absolute Spitze!
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Kauschthaus am 16.12.2006, 20:20 Uhr
Hallo Stefan,

fein, dass der Bericht weiter geht. Gerade auf diesen Teil der Tour war ich sehr gespannt.
Und auf den nächsten von den Florida Keys ...

Die Travellodge in Florida City scheint wirklich klasse zu sein, danke für den Tipp.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Elmo am 16.12.2006, 20:24 Uhr
Schön, dass es doch noch weitergeht!
Ja, während der Regenzeit ist es wirklich nicht einfach, Alligatoren zu sichten. Wahrscheinlich hatte ich da mehr Glück, dass ich zu Anfang der Regenzeit dort war. Allerdings beneide ich dich um den Anblick des Heron, so einen habe ich leider nicht gesehen!
Die Shark Valley Tram Tour scheint wirklich interessant zu sein, wo sonst kann man schon mal durch die Everglades-Sümpfe waten...

PS: Mein Cobalt hat nach der Loop Road ganz genauso ausgesehen.  :wink:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 16.12.2006, 20:26 Uhr
Zitat von: Elmo
Allerdings beneide ich dich um den Anblick des Heron, so einen habe ich leider nicht gesehen!
Die Shark Valley Tram Tour scheint wirklich interessant zu sein, wo sonst kann man schon mal durch die Everglades-Sümpfe waten...


Das ist aber nun komisch: Vögel, wie z. B. den Blue Heron oder auch die Anhingas haben wir "en masse" gesehen - dutzendweise und überall! Vielleicht sind es gerade die Vögel, die wegen der Nasszeit viel verbreiteter sind - ausgleichende Gerechtigkeit...  :wink:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: americanhero am 17.12.2006, 03:35 Uhr
Zitat von: Stefan M.

was für eine tolle Landschaft! Ich schoss unzählige Bilder dieser zauberhaften Pflanzenwelt, und neben den Zypressen selbst waren es vor allem die an den Bäumen befindlichen Tillandsien und die Wasserpflanzen, die uns schwer beeindruckten.


Toll, es geht weiter.
Darauf habe ich doch auch schon lange gewartet. Und gerade solche Bilder mit den Zypressen finde ich immer total klasse, die haben sowas Besonderes an sich.

Zitat von: Stefan_M
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/trailblazer.JPG)

 Unser Trailblazer sah abends übrigens „etwas“ anders aus als am Morgen...



Jetzt sieht er doch genau richtig aus!!!
So, wie es sich gehört. :lol:  :lol:  :lol:


Greetz,

Yvonne
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 17.12.2006, 15:48 Uhr
01.10.2006 Keys – Key West 8)

Schon sehr zeitig nahmen wir heute unser ebenfalls wieder hervorragendes Frühstück ein, schließlich wollten wir pünktlich im bereits erwähnten State Park sein. Der Verkehr zog sich aber auch heute Vormittag, so dass wir gehörig unter Zeitdruck gerieten. Gegen 08.45 Uhr erreichten wir dann endlich den

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_schild.jpg)

Gerade noch rechtzeitig, um sich für die um 09.00 Uhr beginnende Schnorchel- und Tauchtour anzumelden. Wir ergatterten aber noch einen Platz auf einem der Ausflugsboote des State Parks, der „El Capitan“.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/capitan.JPG)

Unser Divemaster „Rob“ wies alle Ausflügler in die Sicherheitsbestimmungen an Bord ein und stattete jeden mit einer selbst aufblasbaren Schwimmweste aus, die man während des Schnorchelns tragen solle, während der Captain aus der Bucht auslief und das einige Kilometer vor Key Largo gelegene Korallenriff ansteuerte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/schwimmwesten.JPG)

Auf eine gratis verfügbare Schnorchelausrüstung konnten wir verzichten, da wir unsere eigenen Sets aus Deutschland mitgebracht hatten. Unser Boot hatte mächtig Power und so waren wir schon nach gut 20 Minuten an Ort und Stelle.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/boote.JPG)

Vor Ort lagen schon einige andere Boote, die dort sowohl Gerätetaucher als auch Schnorchler ausgesetzt hatten. Wir schwangen uns ins Wasser und schnorchelten kreuz und quer im Korallenriff umher. Eine traumhafte Unterwasserlandschaft war das hier, so etwas hatten wir bisher nur im Fernsehen gesehen. Höhepunkt des Ganzen war, einmal hinunter zum „Christ of the Abyss“ zu tauchen, der dort nur einige Meter unter der Wasseroberfläche inmitten des Riffs steht und ihm traditionsgemäß die Hand zu reichen – mangels Unterwasserkamera muss ich hier jedoch auf ein Foto aus dem Netz zurückgreifen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/christ.jpg)

Mir selbst hatten es vor allem die zahllosen Fische in allen Regenbogenfarben angetan. Man konnte inmitten der Fische schwimmen, die keinerlei Scheu zeigten. Wenn man sich vorsichtig und langsam näherte, konnte man einige sogar berühren. Das Berühren der Korallen ist allerdings strengstens untersagt, weil durch die Ablagerungen der Haut, vor allem Fettpartikel, das Wachstum der Korallen stark beeinträchtigt wird und diese davon absterben können.

Wir waren derart fasziniert von diesem exotischen Riff, dass die veranschlagten 1 ½ Stunden Tauch- bzw. Schnorchelzeit wie im Flug vergingen. :daumen:

Nach der Tour fuhren wir wieder zurück in Richtung des Ausgangspunkts und plauderten mit anderen Ausflüglern, die übrigens aus aller Herren Länder kamen, über das Gesehene.

Zurück auf Key Largo besichtigten wir noch das Besucherzentrum des State Parks, in dem auch einige schöne Aquarien ausgestellt werden – selbstredend mit den gleichen Tieren, wie wir sie auch in freier Wildbahn soeben beobachten konnten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/hummer.JPG)

Nach diesem wirklich tollen Erlebnis cruisten wir mit unserem Chevy die lange Inselkette der Keys bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Westen. Ein absolutes Prachtwetter war das nun schon seit Tagen, keine Spur zu sehen von irgendwelchen für diese Jahreszeit ja üblichen Stürmen oder Hurricanes! :sun:

Zwischen dem Knight Key und dem Little Duck Key trafen wir dann auf eines der beeindruckendsten Bauwerke Floridas; die Seven Mile Bridge. Diese ist übrigens schon die zweite ihrer Art an dieser Stelle, die alte, zwischen 1908 und 1912 erbaute Brücke diente bis 1982 dem Verkehr und wurde dann durch die neuere ersetzt. Heute dient die immer noch stehende Brücke aber lediglich Anglern als Stehplatz über der Bucht, während über die neue Brücke der gesamte Verkehr zwischen den Keys donnert (logisch, oder?).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/7mile.JPG)

Wie der Name schon sagt ist die Brücke etwa 7 Meilen, also über 10 Kilometer lang (!). Zuerst geht es ein ganzes Stück relativ nah über dem Ozean dahin, aber etwa in der Mitte muss man über eine Art „Bergkuppe“ fahren – diese wurde natürlich deshalb in die Brücke integriert, um auch größeren Schiffen die Durchfahrt zu ermöglichen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/7mile1.JPG)

Ein Stück nach der Brücke bogen wir links ein in den

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/bahia.JPG)

Hier wollten wir uns mal ein paar Stunden in der Sonne aalen bzw. im Meer planschen – das heiße Nachmittagswetter und der schöne Strand luden ja förmlich dazu ein. Am Kassenhäuschen drückte ich meinen Obolus von $2,50 pro Person ab und geriet mit dem Kassier ins Plaudern – dieser meinte nach Begutachtung der Fähnchen auf unserem Chevy auf deutsch (!): „Ha, endlich mal wieder jemand aus Bayern! Willkommen!“. Des Rätsels Lösung war (wie so häufig), dass der gute Mann mal drei Jahre in der Nähe des Chiemsees gearbeitet hat – wie klein die Welt doch ist...

Schon auf der Hinfahrt zum Strand bemerkte ich die sich abzeichnenden schwarzen Schatten im kristallklaren Wasser. Das werden doch nicht – doch! Es waren Mantas, die dort im Seichtwasserbereich gemächlich durch die Fluten „glitten“! Für mich gab’s deshalb nur eins: Die Schnorchelausrüstung angelegt und die Tiere beobachtet. Noch nie war ich in freier Wildbahn diesen Rochen begegnet, und es wirkte richtig majestätisch, wie sie durch das Wasser „flogen“.

Ich schwamm eine ganze Zeit lang einem Manta mit gut einem Meter Spannweite hinterher, bis mich ein älterer Herr, der sich ebenfalls im Wasser befand, anhielt. Er riet mir dringend, die Mantas in Ruhe zu lassen und ihnen auch nicht nachzuschwimmen, da diese wie die runden Stachelrochen auch über einen Stachel verfügen und diesen auch abschießen, wenn sie sich bedroht fühlen. Wie sich herausstellte, war der Mann aus Cuba und hatte demnach reichlich Erfahrung mit derlei Meeresbewohnern. Er war sehr nett und klärte mich auch noch über andere Gefahren des Golf von Mexico auf – wie etwa die „Fire Corals“ oder Barracudas.

Dass seine Warnungen kein bloßes Papperlapapp waren, wurde mir übrigens etwa 10 Tage später erst richtig bewusst: Da passierte nämlich der Vorfall in Fort Lauderdale, bei dem ein Manta versehentlich vom Wasser in ein Fischerboot gesprungen ist und mit dem Stachel den Angler fast erschossen hat. Bei dem Gedanken wird mir heute noch ganz mulmig – und ich tauche damals einem noch größeren Manta eine ganze Zeit lang hinterher, genau in Abschussrichtung seines Stachels...! :kratz:

So schnorchelte ich fortan lieber harmloseren Fischen nach, was auch großen Spass machte. Claudia sonnte sich derweil am Strand, der über schönen, hellen Sand verfügte. Einzig der massig angeschwemmte Seetang störte das Idyll ein wenig; die Wasserqualität litt aber dadurch gar nicht. :sun:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/strand%7E0.JPG)

Gegen 16.30 Uhr hatten wir genug von Sonne und Strand und fuhren weiter bis nach Key West, dem idyllischen Städtchen ganz am Ende der Inselkette der Keys.

Dank einer genialen Anfahrtsbeschreibung, die wir nach der Buchung erhalten hatten, fanden wir sehr schnell hin zu unserer Unterkunft der nächsten beiden Tage, das „Angelina Guest House“. Auf Anraten mehrerer Forumsuser hatten wir uns hier auf Key West für ein zentral gelegenes, privates kleines Hotel entschieden, was, wie sich herausstellte, goldrichtig war.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_angelina3.jpg)

Das „Angelina“ war wirklich traumhaft – kleine Zimmer ohne irgendwelchen Schnickschnack zwar, aber eine tolle Anlage und echtes Wohlfühl-Ambiente.

Ich hüpfte gleich in die Dusche und legte mich dann an den kleinen Pool, während sich Claudia frisch machte. Dabei lief mir eine der drei Katzen über den Weg, die dort immer durch die Anlage streiften. Das Viecherl hätte aber auch gut als Hund durchgehen können, so eine XXL-Ausgabe einer Mieze habe ich noch selten gesehen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/katze.JPG)
(Silke, hier wie versprochen das Bild von Deinem kleinen Liebling! :D)

Ich schrieb am Pool liegend die ersten Postkarten und genoss das tolle Ambiente hier – ja, der Urlaub hatte begonnen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_pool.JPG) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_pool1.JPG)
Achso, das wichtigste habe ich ja vergessen...:lachen35: (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/bier%7E1.JPG)

Anschließend schlenderten wir im warmen Abend noch ein wenig in der Duval Street umher und gingen noch sehr lecker bei „Crabby Dick’s“ essen – Fisch vom Feinsten sollte es heute sein. Und das war es auch, ich selbst aß zum ersten mal überhaupt ein Wahoo-Filet vom Grill (hmmm...):essen:, und das Flair auf der offenen Terasse über der Duval Street passte genial zu unserem Essen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/wahoo.JPG)

Lustig am Rande: Unser Kellner warnte Claudia bei der Bestellung mehrfach vor, dass ihr „Snapper“ am Stück sei, also der komplette Fisch serviert wird – ist wohl in den USA nicht so üblich. Ich klärte den guten Mann dann auf, dass einheimischer Fisch in Bayern eigentlich ausschließlich so serviert wird, was ihn dann beruhigte...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_fisch.JPG)

Nach dem Essen streiften wir noch ein wenig an der nächtlichen Duval Street entlang, stöberten in dem ein oder anderen Laden und gönnten uns noch einen Drink. Und auch dem „Southernmost Point“ der USA statteten wir noch einen Besuch ab – davon aber später mehr...

---

Eintritt John Pennekamp Coral Reef SP: $6 für zwei Personen
Schnorcheltour zum „Christ of the Abyss“ Korallenriff: €50 für zwei Personen
Eintritt Bahia Honda SP: $5 für zwei Personen
Essen Crabby Dick’s: €68, incl. Tip
Hotel: Angelina’s Guest House, €96 über hoteleigene Website vorgebucht – Klasse!
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Westernlady am 18.12.2006, 00:49 Uhr
Zitat von: Stefan M.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/katze.JPG)
(Silke, hier wie versprochen das Bild von Deinem kleinen Liebling! :D)


 :D  Danke für das Bild von Gilbert  :D  
(Ein sehr schmeichelhaftes Bild, da wirkt er regelrecht zierlich  :lol: . Es gibt auch andere Aufnahmen (http://www.westernladys-world.net/Galerie/fl2005/Seiten/0034_JPG.php) von ihm  :lol:  )

Der ist aber auch wirklich knuffig  :lol:  und ich freue mich, dass er nach wie vor sein Revier hütet.

Stefan, dass war ein toller Florida-Tag  :daumen:  Ihr habt den wirklich optimal genutzt! (Ok, dem Fisch im Bahia Honda SP wäre ich jetzt nicht hinterher gepaddelt und ich bin froh, dass da bei Dir alles gut gegangen ist. Da stehen einem ja die Haare zu Berge, wenn man Deine weiteren Erläuterungen liest  :shock: )

Das Bild von der Seven Mile Bridge erzeugt Neid pur - bei strahlendem Sonnenschein, toll!

Beim Anblick der Bilder und Deiner Beschreibung vom Angelinas Guest House, da kommt so richtig Sehnsucht auf. Es freut mich, dass Du die Entscheidung für so eine Privatunterkunft ebenfalls als goldrichtig empfunden hast  :D

Zitat von: Stefan M.
ja, der Urlaub hatte begonnen...

Besser kann man das Ambiente gar nicht ausdrücken  :D
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Angie am 18.12.2006, 02:58 Uhr
Hallo Stefan,

Zitat von: Stefan M.
Und auch dem „Southernmost Point“ der USA statteten wir noch einen Besuch ab – davon aber später mehr...

Hiermit oute ich mich als klammheimliche Leserin deines hervorragendes Reiseberichtes :D Ich bin zwar - wie einige User bestätigen können :wink: - ein Hawaii-Fan, was aber keineswegs bedeutet, dass mich nicht andere Staaten der USA auch interessieren.
Bei deiner Ankündigung "Und auch dem Southernmost Point der USA" hast du aber ein Wort unterschlagen :wink: Und zwar: "Und auch dem Southernmost Point Continental USA" :wink:
Der "Southernmost Point of the USA" befindet sich nämlich auf Hawaii, genau genommen auf Big Island und heißt "Ka Lae".
Nimm' es bitte nicht als Kritik, ich kann es nur einfach nicht lassen :wink: :lol:

Ich freue mich schon auf die Weiterreise :!:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 18.12.2006, 08:54 Uhr
@ Angie:

:platsch:
Jetzt ist es mir doch passiert - Deine Info war mir natürlich nicht neu, aber im Eifer des Gefechts habe ich es übersehen mit anzugeben. Du hast natürlich recht.

Übrigens: Wenn man eine genaue Karte von Key West betrachtet, stellt man fest, dass auch dieser Punkt nicht exakt der südlichste der "Continental" USA ist.  An einem Punkt ein paar hundert Meter westlich, sind's noch ein paar wenige Meter südlicher - allerdings in einem abgesperrten Bereich...  :wink:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Angie am 18.12.2006, 22:54 Uhr
Zitat von: Stefan M.
Übrigens: Wenn man eine genaue Karte von Key West betrachtet, stellt man fest, dass auch dieser Punkt nicht exakt der südlichste der "Continental" USA ist.  An einem Punkt ein paar hundert Meter westlich, sind's noch ein paar wenige Meter südlicher - allerdings in einem abgesperrten Bereich...  :wink:

Hallo Stefan,
das wussten bisher wahrscheinlich auch nicht alle FL-Reisende - jetzt schon, nach deinen Erklärungen :wink:
... und auf Big Island fahren die Touristen bis zum Ende der South Point Rd. und meinen, sie seien am South Point :lol:, dabei liegt er westlich von ihrem erlangten Standort.
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: die_franken am 19.12.2006, 09:46 Uhr
Hi Stefan,
schön daß es weiter geht, es war mal wider ein schöner Tag in Florida!

PS so wird Gilbert ein berühmtes Kätzchen :D
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Schneewie am 19.12.2006, 10:04 Uhr
Peinlich, peinlich  :oops:  habe den Reisebericht erst jetzt gesehen.

Schnell ausdrucken und hinterher fahren. bzw. lesen.  :wink:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Matze am 19.12.2006, 12:49 Uhr
Nicht schimpfen  :kloppen:  :oops:  - bin erst jetzt auf diesen Bericht gestossen!

Werde ihn aber nun ganz intensiv weiter verfolgen - die Fotos sind schon mal Klasse!  :!:  :!:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Schneewie am 19.12.2006, 14:19 Uhr
..und es ist schön, etwas zu lesen, was man im Mai 06 auch gesehen hat.

Übrigens, bei uns gab es Massen an Krokis auf dem Loop  :wink:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 20.12.2006, 12:36 Uhr
Zitat von: Schneewie
Übrigens, bei uns gab es Massen an Krokis auf dem Loop  :wink:


Glaub ich nicht. Tippe darauf, dass es Alligatoren waren, die Du gesehen hast...  :lol:  :lol:  :lol:  :lol:  :wink:  :lol:  :lol:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Matze am 20.12.2006, 18:43 Uhr
Wann geht es denn weiter??

Und heute habe ich eine Textzeile entdeckt, da wurde mir ganz anders:
Zitat
Vor dem Einsteigen bemerkten wir dann, dass wir einen prominenten Mitreisenden hatten: Stefan Effenberg und eine junge, gutaussehende Dame (fragt mich aber nicht, wer das war), stiegen vor uns in die selbe Maschine

Ich hätte wohl gleich die nächste Maschine genommen...! :shock:  :shock:  :roll:

Dein Bericht gefällt mir sehr, hat so einige pfiffige Nuancen ...!  :D
Wußte auch gar nicht, dass ihr auch noch solche Schnorchler seid, sieht bestimmt gut aus unter Wasser - ist aber nicht so mein Ding, wie überhaupt Urlaub an Strand und Meer. Übrigens, das mit dem Rochen klang ja interessant - aber war da nicht was vor kurzem, mit diesem Australier der tödlich verletzt wurde???

Zurück zu meiner nicht so großen Begeisterung von Strandurlaub - der Bericht und die Fotos zeigen, dass es dort auch viel zu sehen gibt und ich somit Florida vielleicht auch mal ...!

PS.: Bierfrage > wie schmeckt das "yuengling Lager"? Ist doch hoffentlich nicht so eine Art Weizenbier?
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 20.12.2006, 22:49 Uhr
@ Matze: Versuche die nächsten Tage weiterzuschreiben, ist aber nicht so ganz einfach, da ich momentan etwas im Streß bin.

Wir sind mit Sicherheit keine passionierten Schnorchler, aber seit Florida habe ich durchaus Gefallen daran gefunden. Ist eine sehr einfache, billige und streßfreie Art, die Unterwasserwelt zu beobachten.

Ein echter "Strandurlaub" war das sowieso nicht, das ist nämlich auch etwas, was ich überhaupt nicht ausstehen kann. Die Stunden, an denen wir "faul" am Strand herumgelegen sind, werden eh nicht allzu viele werden.

Das "Yuengling" ist natürlich kein Weizenbier, das amerikanische Wort "Lager" könnte man in etwa mit dem deutschen "Exportbier" übersetzen. Geschmacklich kommt es sehr nah an "Samuel Adams Lager" hin, eine etwas bekanntere Marke.

Gruß

Stefan
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Angie am 21.12.2006, 00:20 Uhr
Zitat von: Matze
Übrigens, das mit dem Rochen klang ja interessant - aber war da nicht was vor kurzem, mit diesem Australier der tödlich verletzt wurde???

Ja, es handelte sich um Steve Irwin, er starb am 4. September 06 durch den Stich eines Stachelrochens vor der Küste von Port Douglas.
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: PeterRose am 21.12.2006, 00:50 Uhr
War sehr traurig, der Tag Steve Irwin ums Leben gekommen hat.
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: PeteRose am 21.12.2006, 00:55 Uhr
Zitat von: PeterRose
War sehr traurig, der Tag Steve Irwin ums Leben gekommen hat.


Hier gibt's die echte Pete Rose !
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Crimson Tide am 21.12.2006, 01:02 Uhr
Zitat von: Matze
Nicht schimpfen  :kloppen:  :oops:  - bin erst jetzt auf diesen Bericht gestossen!

Werde ihn aber nun ganz intensiv weiter verfolgen - die Fotos sind schon mal Klasse!  :!:  :!:


 :oops: ...dito...

...hab ich auch verschlafen bisher...und mir ist die ganze Gegend auch noch sehr vertraut vom Juli! Mitsamt dem Schnorcheln , von Key West aus haben wir das gemacht!

Werde gespannt weiterverfolgen ab jetzt!  :wink:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Anne am 21.12.2006, 14:27 Uhr
Hi,
ich bin auch verspätet eingetroffen- und musste den Flug ganz ohne prominente Gäste überstehen... :wink:
Vieles erinnert mich an unsere Zeltreise im Jahre 1987 (also letztes Jahrhundert)- ich bin begeistert.  :!:  :!:  :!:
Ab jetzt reise ich aber immer sofort mit weiter.
Tschüß
Karin
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Schneewie am 21.12.2006, 18:59 Uhr
Wir hatten auf dem Rückflug im Mai dieses Jahres von Ft. Myers nach Düsseldorf, die gute Ehefrau Efefnberg nebst Kinder im Flieger.  :shock:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Matze am 21.12.2006, 19:07 Uhr
Zitat von: Schneewie
Wir hatten auf dem Rückflug im Mai dieses Jahres von Ft. Myers nach Düsseldorf, die gute Ehefrau Efefnberg nebst Kinder im Flieger.  :shock:


Ehemals Frau Strunz!  :shock:  :roll:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Crimson Tide am 21.12.2006, 19:25 Uhr
Zitat von: Matze
Zitat von: Schneewie
Wir hatten auf dem Rückflug im Mai dieses Jahres von Ft. Myers nach Düsseldorf, die gute Ehefrau Efefnberg nebst Kinder im Flieger.  :shock:


Ehemals Frau Strunz!  :shock:  :roll:


Naja, Du weißt doch.... nach 20 Jahren.... das Geständnis, daß eine Frau ihren Mann nur zweimal betrogen hat:

Einmal mit dem Fußballteam und das zweite Mal mit dem Männergesangverein!  :wink:

Ich weiß...off Topic... 8)
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Elmo am 21.12.2006, 21:20 Uhr
Zitat von: Crimson Tide
...hab ich auch verschlafen bisher...und mir ist die ganze Gegend auch noch sehr vertraut vom Juli! Mitsamt dem Schnorcheln , von Key West aus haben wir das gemacht!


Da gibt es doch sicher auch noch einen Reisebericht, oder? *leisebettelt* ;-)
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: susan am 22.12.2006, 15:50 Uhr
Hallo Claudia und Stephan,

kam jetzt auch endlich dazu euren tollen Reisebericht zu lesen. Vor lauter Streß in der Arbeit war ich nur ab und an im Forum, aber jetzt kehrt endlich Ruhe ein.  :lol: Bin schon gespannt wie's weiter geht. Erinnert viel an unseren Urlaub 2004. Schöööööööööööööööööön


Schöne Weihnachten euch zwei und einen guten Rutsch ins Jahr 2007 !
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 24.12.2006, 16:40 Uhr
02.10.2006 Key West 8)

Standesgemäss erwachten wir am Morgen durch das Wett-Krähen von mindestens einem Dutzend Hähnen in der näheren Umgebung in unserem Hotelzimmer auf. Irgendwie scheint jeder Bewohner auf Key West Halter von Federvieh zu sein...

Nacheinander machten wir uns frisch und begaben uns dann zum Frühstück des „Angelina“. Das hat es sowohl von der Qualität als auch vom Ambiente her in sich: Einerseits besticht es durch eine große Auswahl an Waffeln, Muffins, Cerealien, Früchten, Brotaufstrichen usw., andererseits wird es hier im Freien eingenommen – und zwar im gesamten Außenbereich des Guest Houses, also an Sitzgelegenheiten rund um den Pool, dem Haus oder auch auf den Balkonen. Gepaart mit dem bereits am Morgen sonnig-warmen Wetter mit einem lauen Lüftchen ein echt tolles Erlebnis. Wir kamen dabei mit einem amerikanischen Ehepaar ins Gespräch und stellten fest, dass auch sie eine Art „Hochzeitsreise“ machten – allerdings zu ihrer Silberhochzeit... :lol:

Danach bestückten wir unseren kleinen Rucksack mit Kaltgetränken und Foto-Equipment und begannen unsere Erkundungstour von Key West zu Fuß. Kurz später standen wir auch schon vor dem ersten Tagesziel: Das Ernest Hemingway Home in der Whitehead Street.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/schild_hemingway_home.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/hemingway.JPG)

Wir entrichteten unseren Obolus für eine Führung und schlossen uns auch gleich der erstbesten Gruppe an. Diese führte zuerst in das Haus selbst und dort in ein Wohnzimmer im Erdgeschoss. Hier beginnend wurden wir von unserem Führer, dessen Namen ich leider vergessen habe, in der besten, kurzweiligsten und informativsten denkbaren Führung durch das Haus von Ernest Hemingway geleitet. Selbstredend wurden auch viele der dort ausgestellten Erinnerungsstücke erläutert. Da wäre zum einen der „Flaschensafe“ – also eine verschließbare Vorrichtung für eine Spirituosenflasche.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/flasche.JPG)

Nach den Ausführungen unseres Guides wurde diese von Ernest ursprünglich angeschafft, um seine edlen Tropfen Brandy vor den Zugriffen des Hauspersonals oder Besuchern zu schützen. Schon nach kurzer Zeit soll aber Martha Gelhorn, eine der vier Frauen Hemingways, den Schlüssel in ihren Besitz gebracht haben, um so den zuweilen exzessiven Alkoholkonsum Ernests zu zügeln... :drink:

Wenn wir schon bei diesem Thema sind, will ich Euch ein Zitat unseres Führers natürlich nicht vorenthalten: Demzufolge soll sich das recht ausschweifende Leben Hemingways auf Key West in der Hauptsache mit folgendem Tagesablauf abgespielt haben:

Vormittags Schreiben (seiner Werke), nachmittags Fischen (im Golf von Mexico), abends – Saufen, meist in der „Sloppy Joe’s Bar“!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_fisch%7E0.JPG)
Das Bild zeigt Ernest mit einer seiner Trophäen...

Überhaupt gewann man während der Führung den Eindruck, dass es sich bei Hemingway um einen Playboy und Lebemann allerersten Ranges gehandelt hat – neben den vier Frauen, die er zeitlebens ehelichte, werden ihm noch zahllose Affären nachgesagt. Zudem bereiste er weite Teile der Welt, u. a. waren Fotos von Ernest am Arc de Triomphe in Paris oder beim Skifahren in Tirol zu bestaunen.

In Hemingways Schlafzimmer ist sein Original-Bett zu bewundern, das allerdings mittlerweile Kater „Archibald“ für sich in Beschlag genommen hat und nötigenfalls mit Zähnen und Krallen verteidigt; sollte man ihm sich zu sehr nähern. Größen- und gewichtsmäßig konnte es Archibald übrigens fast mit „Gilbert“ aus unserem Hotel aufnehmen – an Futter dürfte es den beiden jedenfalls kaum fehlen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/bett%7E1.JPG)

Hier gleich noch ein paar weitere Infos in Sachen Katzen: Im und um das Hemingway House gibt es derzeit über 50 (!) Katzen, die auch Nachfahren von Hemingways eigenen Katzen sind. Die meisten dieser Schmusetierchen haben eine ganz besondere Eigenart: Sie verfügen an den Vorderpfoten über sechs Zehen – wie eben auch die des Schriftstellers selbst

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/katze%7E0.JPG)

Diese doch recht seltene Eigenart dieser Tiere wird übrigens dadurch noch forciert, dass nur Exemplare, die eben über die ausgebildeten sechs Zehen verfügen, sich weiter fortpflanzen dürfen; alle anderen werden kastriert bzw. sterilisiert. Übrigens erhalten alle Katzen hier Namen von bekannten Schauspielern, Schriftstellern oder sonst bekannten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und haben im Garten einen großen Bereich mit ihren „Behausungen“ und auch einen eigenen „Friedhof“!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/chaplin.JPG)
„Charlie Chaplin“ – warum wohl...?!?

Eine weitere, letzte Anekdote will ich Euch nicht vorenthalten: Das Haus Hemingways befindet sich in unmittelbarer Nähe des Leuchtturms, was „bösen Zungen“ zufolge kein Zufall sein soll. Es wird nämlich behauptet, dass er das Anwesen vor allem deshalb kaufte, weil er nach einer durchzechten Nacht in seinem Stammlokal „Sloppy Joe’s“ dann leichter nach Hause finden würde, wenn er immer nur in die grobe Richtung „Leuchtturm“ torkelt. Als übrigens sein Stammlokal Sloppy Joe’s in das Gebäude an der Duval Street umzog, in der es noch heute ist, ließ es sich Ernest nicht nehmen, ein Teil der überflüssigen Einrichtung der alten Lokalität in seinem Garten aufzustellen – und zwar ausgerechnet gut 1 ½ Meter des gefliesten Urinals der Toilette!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/urinal.JPG)

Wie sehr Martha Gelhorn davon begeistert war, kann man sich vorstellen. Ernest verteidigte aber seine Errungenschaft mit dem Hinweis auf den $20.000 – Pool, den sie sich heimlich in den Garten bauen ließ, und so befindet sich das Unikum bis heute in dem Garten des Anwesens und wird jetzt als Brunnen und Katzentränke genutzt. Übrigens trinken die meisten Katzen nicht aus dem Becken, sondern vom Zulauf – so als ob sie um die ursprüngliche Verwendung wüssten!!!

Dies sind nur einige der tollen Geschichten rund um Hemingway, die einem bei einem Besuch in seinem Haus vorgestellt werden. Trotz des doch gesalzenen Preises kann ich aber eine Führung dort nur wärmstens empfehlen – wir haben es keine Sekunde bereut! :daumen:

Nach der Führung schlenderten wir weiter Richtung Süden, bis zum Southernmost Point of Continental USA“ – also der südlichste Punkt der kontinentalen US-Staaten. Angie aus dem Forum hat mich ja netterweise daran erinnert, dass es auf Hawaii noch etwas „südlicheres“ gibt.

Ganze 90 Meilen Luftlinie, also etwa 144 km, sind es von hier noch bis nach Cuba. Dass das nicht nur ein lustiger „Fact“ am Rande ist, sollte uns übrigens tags darauf noch einmal deutlich werden. Selbstverständlich durfte das obligatorische Foto nicht fehlen – diesmal schaffte es der Japaner, dem ich meine Kamera gab, sogar ohne Kopf-Abschneiden, Verwackeln, Schräg-Halten oder Falschbelichtung (wie eigentlich sonst immer üblich...).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/southernmost.JPG)

Mittlerweile war es Mittag geworden und wir taten es dem alten Ernest gleich und gingen in

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/sloppy.JPG)

Hier verschlug es mir fast die Sprache: Trotz der Tatsache, dass ja ein Wochentag war, spielte bereits um halb zwölf mittags eine Live-Band in der Bar; und diese war auch noch richtig gut besucht! „Arbeitet eigentlich hier in Key West überhaupt NIE irgendjemand?“ fuhr es mir durch den Kopf...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/band.JPG)

Eine unglaublich relaxte Stimmung herrschte hier; überhaupt kam es mir so vor als ob die Uhren auf Key West irgendwie anders ticken – irgendwo zwischen „sehr langsam“ und „gemächlich“ ging hier alles ab. Natürlich erinnerte auch in der Bar alles an den legendären Schriftsteller, zahllose Fotos und Erinnerungsstücke befanden sich hier von Hemingway...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/sloppywand.JPG)

Nach zwei kühlen Drinks setzten wir unseren Weg fort zum

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/mallory.JPG)

Dort stöberten wir in den verschiedenen Souvenir- und Gimmick-Läden und kamen zu dem Schluß, dass wohl jede Touristenmetropole über so etwas verfügen muss. Letztlich ging aber doch noch eine Sonnenbrille in meinen Besitz über. In der Nähe des Mallory Square lag ein beachtlich großes Kreuzfahrtschiff vor Anker, die „Grandeur Of The Seas“. Nun habe ich keine Ahnung, ob diese einem Größenvergleich mit den viel bekannteren Schiffen wie „Navigator Of The Seas“ oder „Freedom Of The Seas“ standhält – wohl eher nicht; trotzdem war das schon ein beeindruckender Kahn...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/cruiseship.JPG)

Bei einem Besuch auf Key West darf natürlich eines nicht fehlen: Man muss den berühmten „Key Lime Pie“ probiert haben – eine Art Zitronenkuchen, allerdings mit den einheimischen, sehr sauren „Key Limes“. An der „Key Lime Pie Factory“ hielten wir uns an zwei Stücken schadlos – der Kuchen ist übrigens sehr lecker, allerdings auch sehr geschmacksintensiv.

Wieder unterwegs trafen wir auf einen der zahlreichen Verkaufsstände für Touristen-Touren von Key West aus und ließen uns nach einiger Beratung dazu überreden, den morgigen Tag noch in Key West zu bleiben – wo genau es dann hingehen sollte, werdet ihr noch erfahren... :mrgreen:

Da wir aus diesem Grund etwas umplanen mussten, gingen wir zurück in unser Hotel und beglichen gleich die Rechung, weil wir tags darauf schon sehr zeitig los mussten.

Den Rest des Tages wollten wir am Strand verbringen. Hierzu packten wir unsere Schnorchel- und Strandutensilien zusammen und fuhren an die Südseite von Key West, wo es nicht nur einen traumhaften (und zu dieser Jahreszeit fast menschenleeren) Strand gibt, sondern auch noch Top-Bedingungen bei ca. 30° C, einer leichten Brise und Sonne satt herrschten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/strand%7E1.JPG)
Übrigens: Das kleine rote Ding ist unsere Kühlbox, die einzelne Person daneben ist Claudia!

Ich verbrachte wie immer nicht lang mit Sonnenbaden, sondern warf mich mit der Schnorchelausrüstung wieder ins Wasser – wie immer mit einem T-Shirt, weil dieses vor den gefürchteten Sonnenbränden am Rücken schützt, die man sich üblicherweise nach zu extensiven Schnorcheltrips holt. Hier auf Key West war die Fischvielfalt nicht ganz so groß wie am Korallenriff von Key Largo – logisch, das war ja auch ein ganz normaler Strand. Dafür traf ich auf einige Krebse und Krabben und hatte – plötzlich und völlig unerwartet – wieder einen ziemlich großen Manta vor mir, diesmal mit annähernd 1 ½ Metern Spannweite. Die Warnungen des netten Herrn aus Cuba klangen mir noch in den Ohren, und so verharrte ich regungslos im Wasser und genoss den kurzen Anblick, als der Manta langsam und majestätisch an mir vorbeiglitt – an ein Verfolgen oder „Hinterherschwimmen“ wollte ich aus den mittlerweile bekannten Gründen nicht mehr denken...

Während unserer Zeit am Strand sahen wir dann die „Grandeur Of The Seas“ auslaufen – da hatten wir ja noch Glück gehabt, dass wir diese noch im Hafen gesehen hatten! Ein beeindruckender Anblick bot sich uns, und wir diskutierten, ob so eine kleine Kreuzfahrt nicht auch einmal etwas für uns sei. :think:

Nach etwa drei Stunden hatten wir genug vom Strand und fuhren zurück ins Hotel, um uns zu duschen und frisch zu machen. Anschließend ging es zu Fuß wieder zum Mallory Square – hier wollten wir den berühmten Sonnenuntergang sehen.

Zusammen mit Hunderten anderer wartender Touristen harrten wir dort der Dinge, die Kameras geschärft und hoffend, dass uns Petrus keinen Strich durch die Rechnung machen würde.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/wartende.JPG)

Leider war es nicht völlig wolkenlos, aber trotzdem wurde es ein unvergesslicher „Sunset“ – na ja, was rede ich lange; seht selbst!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/sunset%7E1.JPG)

Zum Dinner gingen wir ins nahe gelegene „Hog’s Breath“, einem recht urigen Restaurant in der Nähe. Anschließend sahen wir uns noch das „Monday-Night“-Game der NFL in einer nahen Sportsbar an, wo mein Lieblingsteam, die Eagles, ausnahmsweise wieder einmal gewann...

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Eintritt Ernest Hemingway Home: $22 für zwei Personen
Drinks Sloppy Joe’s Bar: ca. $15
Zwei Stücke Key Lime Pie: ca. $8
Dinner Hog’s Breath: €22, incl. Tip
Drinks Sports Bar: Ca. $10
Hotel: Angelina’s Guest House, €95 über hoteleigene Website vorgebucht – Klasse!
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Elmo am 24.12.2006, 17:33 Uhr
Warum war ich Trottel nicht auf Key West?! Könnte mich immer wieder ärgern..  :evil:

Auf jeden Fall ein super Strand und ein wundervoller Sonnenuntergang.

Bei dem Ausflug tippe ich mal auf Dry Tortugas...stimmt´s?  :wink:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: IkeaRegal am 26.12.2006, 12:10 Uhr
@Stephan M.
Sagst du mir, wie man den von dir fotografierten Strand findet? Ich glaub wir bleiben doch im Frühjahr länger auf Key West. Die Fotos sind beeindruckend und wunderschön  :D
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 28.12.2006, 12:18 Uhr
Zitat von: IkeaRegal
@Stephan M.
Sagst du mir, wie man den von dir fotografierten Strand findet? Ich glaub wir bleiben doch im Frühjahr länger auf Key West. Die Fotos sind beeindruckend und wunderschön  :D


Der Strand befindet sich an der südlichen Seite von Key West und heißt "Smather's Beach" - direkt zwischen dem Städtchen selbst und dem Key West Airport gelegen.  :idea:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: IkeaRegal am 28.12.2006, 12:43 Uhr
Danke für den Tipp.  :D
Titel: Dry Tortugas
Beitrag von: Stefan M. am 28.12.2006, 23:54 Uhr
03.10.2006 Dry Tortugas NP 8)

Schon sehr zeitig mussten wir heute wegen des geplanten Tagesausfluges aus den Federn – um 6.30 Uhr klingelte der Wecker. So zeitig, dass es noch nicht einmal Frühstück gab im „Angelina“. Einerseits ein echter Verlust, andererseits sollte sich dieses Opfer mehr als lohnen. Wir packten also alle unsere Siebensachen in den Trailblazer und fuhren los – ausgecheckt hatten wir ja in weiser Vorraussicht schon tags zuvor. Unser Weg führte uns hinauf in den Norden der Stadt zum dort befindlichen Yachthafen. Zusammen mit einem Häuflein von etwa 35 anderen Teilnehmern checkten wir für die Überfahrt zum „Dry Tortugas NP“ ein.

Zu diesem sehr abgelegenen, kleinen Nationalpark verkehren täglich nur zwei Fähren: Die „Yankee Freedom II“ und die von uns gebuchte „Fastcat“. Die letztere Variante hat den Vorteil, dass sie deutlich billiger ist und sogar etwas schneller; der Nachteil der viel kleineren „Fastcat“ wurde uns aber vor dem „Boarding“ gleich noch vom Captain dargelegt: Durch die geringe Größe ist sie natürlich viel eher ein Spielball der Wellen als die größere Fähre, und insbesondere gegen Seekrankheit empfindlichen Passagieren kann dies schnell auf den Magen schlagen. Der Captain erläuterte uns, dass am heutigen Tage ein sehr starker Seegang sei – sogar der stärkste, bei dem eine Überfahrt überhaupt noch durchgeführt wird. Wäre es noch etwas ärger, dann würde die Fähre schlichtweg gecancelt. Er warnte alle Teilnehmer, die diesbezüglich empfindlich seien, einen anderen Termin zu wählen – was letztendlich auch insgesamt vier Passagiere taten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/fastcat.JPG)

Der Rest konnte dann boarden und wurde freundlich von den zwei Männern und einer Dame begrüßt, die zusammen mit dem Captain die Crew bildeten. Noch vor dem Auslaufen wurde das Frühstücksbuffet auf dem Schiff eröffnet, das wie das spätere Mittagessen im Fahrpreis enthalten ist. So holten Claudia und ich das im „Angelina“ versäumte nach und ließen uns erst einmal einen frischen Kaffee und ein paar Donuts schmecken. :pancake:

Schon bald ging es aber in gemächlichem Tempo aus dem Yachthafen heraus. Wir genossen den morgendlichen Blick auf Key West vom Meer aus und das laue Wetter. Kaum waren wir aus dem Seichtwasserbereich heraus, zeigte uns der Captain, wie viel Power in dem Katamaran stecken und gab richtig Gas. Das Ding hatte wirklich mächtig Dampf; dagegen war die Fähre vom John Pennekamp SP eine lahme Krücke...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/morgengrauen.JPG)

Ich verzog mich schon bald aufs Achterdeck und genoss den Sonnenaufgang von dort aus. Insgesamt sollte die Überfahrt etwas mehr als zwei Stunden dauern; allerdings musste der Captain wegen des schon erwähnten starken Seegangs immer wieder Gas zurücknehmen, damit sich die Fahrt nicht zu rau gestaltete. Etwa auf halber Strecke überholten wir dann langsam, aber unaufhaltsam die viel größere „Yankee Freedom II“, und insgeheim freute ich mich, die günstigere und auch noch etwas schnellere Variante gebucht zu haben. :daumen:

Unter den Passagieren befanden sich aber auch etliche, die die Warnungen des Captains vor Fahrtantritt wohl zu leichtfertig in den Wind geschlagen haben. Immer wieder wurden Passagiere, deren Gesichtsfarbe irgendwo zwischen aschfahl und mintgrün lag, durch das Personal aus dem Innenraum nach Achtern begleitet, wo sie dann über die Reling hängend ein Ferngespräch mit dem Klärwerk hatten.
(http://bierology.de/gfx/kater_kotz.gif)

Dank des Fahrtwindes klappte das ganz gut ohne irgendwelche ekligen Reste auf dem Deck, und ich war einerseits froh, dass mir der Seegang absolut nichts ausmachte; andererseits fand ich die Szenerie fast schon amüsant und diskutierte mit einem Member der Crew, was denn bei einer Überfahrt der „Highscore“ gewesen war – er entgegnete irgendwas von „gut 70“, was man bei einer maximalen Passagierzahl von 100 durchaus als beachtlichen Wert bezeichnen kann...

Nach knapp 2 ½ Stunden Fahrt tauchte dann vor uns das heutige Tagesziel auf:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/jefferson.JPG)

Wir umfuhren die Insel fast einmal komplett und legten dann an. Vor Ort warteten bereits einige Park Ranger – nachdem wir das erste der öffentlichen Boote waren, sind die Ranger wohl mit irgendeinem kleineren eigenen Boot vor uns gekommen. „Was für ein langer Weg zur Arbeit“ dachte ich mir – „was da ein deutsches Finanzamt wohl zur zu veranschlagenden Entfernungspauschale sagen würde...?“ :kratz:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/schild%7E7.JPG)

Als erstes stand die kleine Führung durch Ft. Jefferson an, die mit zum Ausflugsprogramm gehörte. Wir erfuhren, dass die Insel früher ein Versteck und Stützpunkt der Piraten im Golf von Mexico war, ehe sich die Regierung entschloss, dem üblen Treiben dieser Freibeuter ein Ende zu bereiten und ein Fort auf einer der kleinen Inseln zu bauen. So wurden – damals immer noch mit Segelschiffen – über die Jahre nicht weniger als 16 Millionen (!) Naturziegelsteine nach Dry Tortugas geschafft und dort nach und nach das Fort Jefferson errichtet. Das Fort selbst wurde rundherum mit zahllosen Kanonen ausgerüstet, die eine maximale Reichweite von ca. 5 Meilen hatten. Allerdings wurde vom Fort, außer zu Übungszwecken, niemals auch nur ein einziger Schuss abgefeuert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/kanone.JPG)

Da überdies die Trinkwasserversorgung erhebliche Probleme bereitete – auf der Insel gibt es kein Süsswasser, und das für das Fort konzipierte Zisternensystem funktionierte nie richtig – war der sehr aufwändige Bau letztendlich ein „Schuss in den Ofen“. Zumindest der Zweck, dass Piraten die Inseln nicht mehr für ihre Zwecke nutzen konnten, wurde aber erfüllt. Später wurde das Fort noch als Gefängnis genutzt, was aber aufgrund der oben bereits beschriebenen Probleme nach einiger Zeit auch wieder aufgegeben wurde. Letztlich beeindruckte uns vor allem der doch mächtige Bau – bedenkt man, dass alles per Segelschiff hierher geschafft werden musste, eine doch reife Leistung!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/panorama.JPG)

Während der Führung gelangt man auch auf den oberen Rundgang des Forts, wo sich auch ein Leuchtturm befindet. Von hier konnte man unten am Strand ein provisorisches, selbstgebautes Boot erkennen, das überdies mit Absperrleine umringt war.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/cubaboot.JPG)

Meine erste Vermutung stellte sich als zutreffend heraus: Auf Nachfrage erläuterte uns der Führer, dass etwa eine Woche zuvor ca. 15 (!) Erwachsene mit dieser selbstgebauten Nussschale von Cuba aus die Flucht ins „gelobte Land“ gewagt und auch geschafft hatten – auch wenn es sich bei Dry Tortugas nur um ein winziges Eiland handelt, ist man ja dennoch schon auf US-Territorium. Das Boot wurde übrigens in Handarbeit aus normalen Brettern gefertigt und leidlich abgedichtet, als Motor wurde ein Auto-Motor aus irgendeinem Uralt-Pkw, wie sie in Cuba üblich sind, verwendet.

„Wow, was für ein Wagnis!“, dachte ich mir. Mir ging der starke Seegang bei der Überfahrt durch den Kopf und ich stellte mir bildlich vor, was die See wohl mit diesem erbärmlichen Teil anstellt, wenn auch nur die geringste Brise aufkommt – und wir fuhren mit starken Motoren und mit einem viel größerem, seetauglichem Katamaran ja nur etwa 40 Meilen – diese armen Kerle hatten an die 100 Meilen hinter sich; mit einem besseren Scheibenwischermotor!  :shock:

Wir erfuhren, dass früher jedes dieser Boote, wenn möglich, von der Küstenwache noch auf See aufgebracht wurde und die Flüchtlinge dann als „Illegale“ die Deportation nach Cuba zu erwarten hatten. Da aber aufgrund dessen immer mehr dieser Leute beim Anblick der Küstenwache über Bord sprangen und dann oft wegen ihres entkräfteten Zustands ertranken, ist man davon abgekommen und lässt sie an Land gehen. Dort steht ihnen – weil sie ja „die USA erreicht haben“ eine Art privilegierter Flüchtlingsstatus zu und sie erhalten eine befristete Aufenthaltsgenehmigung, mit der sie sogar eine Arbeitsstelle annehmen dürfen.

Nach der Führung wurde das Mittagessen eingenommen. Hierzu werden Tische und Bänke, die in der Nähe des Anlegeplatzes fest installiert sind, genutzt. Dieses bestand zwar nur aus Kaltverpflegung, vor allem Sandwiches zum selberbasteln, Salaten und Obst, aber wir wollten uns ohnehin die Bäuche nicht zu voll stopfen. Schließlich sollte nach dem Essen der Höhepunkt des Tages folgen: Das Schnorcheln an den Riffen rund um Dry Tortugas.

Wir erhielten von der Crew der „Fastcat“ noch einige Tipps, wo man die schönsten Eindrücke und die schönsten Riffe betrachten kann und stürzten uns ins Vergnügen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/schnorchel.JPG)

Zuerst schwammen wir etwa 150 m hinaus, wo wir im immer noch seichten und kristallklaren Wasser wiederum wunderschöne Eindrücke gewannen. Hier ist zu sagen, dass die sicherlich auch genialen Erlebnisse vom John Pennekamp SP noch getoppt wurden, weil das Wasser hier noch viel seichter ist und man förmlich in den Riffen umherschnorchelt – alles ist praktisch in „Griffweite“, obwohl wir selbstredend aufpassten, keinesfalls irgendetwas zu berühren...

Nach etwa einer halben Stunde hatte Claudia genug vom Schnorcheln und ich machte allein weiter. Hatten die Jungs vom Boot nicht irgendwas von „along the wall“ gesagt...? Ich schwamm also an der Außenmauer des Forts entlang und war hin und weg – hier hatte sich ein, wenn auch nur kleines, wunderschönes Riff gebildet, mit unzähligen verschiedenen Korallen und zahlreichen Fischen in allen Farben. Was für ein Anblick! Wie ich später feststellte, kann man von oben, also von der begehbaren Mauer aus, nicht mal ansatzweise erahnen, was für eine schöne Unterwasserwelt sich dort befindet! Immer wieder traf ich auf Schwärme der verschiedensten Fische, und obwohl sich hier ja oft Touristen tummeln, zeigten diese keinerlei Scheu sondern näherten sich zum Teil noch neugierig, wenn man gemächlich dahinschwamm und keine abrupten Bewegungen machte.

Durch Zufall kam ich darauf, doch auch mal den Bereich zu erforschen, wo hunderte dieser Pfosten mit schrägen Stützen im Abstand von ca. zwei Metern im Wasser stehen (fragt mich jetzt nicht, für was diese ursprünglich mal dienten).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/Pfosten.JPG)

Kaum war ich in den Bereich gekommen, fühlte ich mich, als wäre ich in eine unglaubliche Unterwasserwelt eingetaucht. Bedingt durch die offensichtlich optimalen Bedingungen durch die ganzen Pfosten und Schrägstützen hatte sich hier ein wunderschönes Korallenriff gebildet, wobei man gar nicht mehr wusste, wohin man zuerst blicken sollte. Unglaubliche Formen und Farben gab es hier zu sehen, und Myriaden an Fischen, Krebsen und Seesternen. In der Enge der Balken und der ankommenden Brandung der rauen See war es nicht immer einfach, nichts zu berühren, ich schaffte es aber dennoch. Gut eine dreiviertel Stunde schnorchelte ich hier durch die Pfosten und genoss diese atemberaubende Welt des Riffs.

Ich kann es vorwegnehmen: Diese Schnorcheltour war einer der absoluten Höhepunkte der gesamten Reise – absolut unvergessliche Eindrücke konnte ich da gewinnen!

Leider verging die Zeit viel zu schnell und ich kehrte pünktlich zu Claudia zurück die inzwischen am Strand ein Sonnenbad genommen hatte – und damit übrigens auch rundherum zufrieden war. :sun:

Wir kehrten zurück aufs Boot und gerieten sofort mit anderen Tour-Teilnehmer ins Plaudern über das unter Wasser Gesehene. Schon bald legte die „Fastcat“ wieder ab und wir steuerten gen Key West. Kurz nach Dry Tortugas gab es auf offener See allerdings noch einen technischen Halt: Irgendetwas hatte sich in einer der beiden Schrauben verheddert, weshalb ein Crewmitglied mit Küchenmesser bewaffnet hinuntertauchte und das Zeug abschnitt. Ein Spektakel für alle – ein donnernder Applaus war dem guten Mann natürlich sicher...!!!  :applaus:

Dann konnte es auch schon losgehen. Mit Volldampf ging es zurück, und jetzt bei der Rückfahrt war die See noch rauer als zuvor. Für mich auf dem Achterdeck bedeutete das: Zwei Stunden Thrill-Ride vom Feinsten, andere hatten allerdings wieder ihre kleinen Problemchen mit dem Magen... :lol:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/r%FCckfahrt.JPG)

Ich genoss die Rückfahrt sehr und ließ mir die Sonne auf den Pelz brennen, während ich mich an der frischen Luft mit vielen anderen Teilnehmern unterhielt. Dazu gab es gratis Softdrinks bis zum Abwinken von der selbst für US-Verhältnisse unglaublich freundlichen Crew. „Hey, könnte es nicht immer so sein?“ dachte ich mir und schon jetzt kam ich mit Claudia überein, dass die Idee, den Ausflug nach Dry Tortugas mitzumachen, eine sehr, sehr gute war... :daumen:

Nachdem wir am Spätnachmittag in Key West wieder eingelaufen waren, verabschiedeten wir uns von unserer Crew, nicht ohne ein Trinkgeld hinterlassen zu haben. :D

Nun hieß es –leider- Abschied nehmen von Key West. Wie sich im späteren Verlauf der Reise herausstellen würde, zählte es zu den absoluten Filetstücken unseres „Honeymoons“ – diejenigen, die schon einmal bei schönem Wetter dort waren, wissen mit Sicherheit, wovon ich rede...

Wir fuhren die einzig mögliche Route Richtung Osten und überlegten, wo wir denn nächtigen wollten. Claudia studierte das Couponheft und fand auch einige recht erschwingliche Unterkünfte. Wir beschlossen, einfach so weit zu fahren wie wir Lust hatten und dann zu entscheiden.

Letztlich blieben wir in Marathon, also immer noch auf den Keys, hängen und bezogen Quartier im „Black Fin Resort“, für das wir auch einen Coupon hatten. Ich wollte gleich als erster duschen, doch als ich mich noch im Zimmer ausgezogen hatte, begann Claudia lauthals zu lachen... :lol:

Der Grund hierfür war, dass ich zwar mittels angezogenem T-Shirt dafür Sorge getragen hatte, dass meine ohnehin recht blasse Haut am Rücken keinen Sonnenbrand beim Schnorcheln davonträgt, aber dabei einen ganz wichtigen Fact vergessen hatte: So ein T-Shirt geht halt nur runter bis zum Allerwertesten, und auch auf den Oberschenkeln gibt es „nackte Haut“... Jedenfalls hatte ich jetzt die Abdrücke meiner „Speedo“-Badehose formschön auf der Rückseite meiner Oberschenkel – das was unter der Hose war: weiß, das darunter: „lobsterfarben“... :oops:

Claudia meinte, dass sie eine Creme für solche Fälle dabei habe und wir diese nach dem Duschen auftragen könnten. Allein das Duschen gestaltete sich irgendwie schwierig: Zuerst kam nur kaltes Wasser – dann, nach einigem Schrauben an den beiden Hähnen, auch heißes, und schließlich nur noch heißes. Und das tollste: Das Wasser ließ sich jetzt überhaupt nicht mehr abdrehen, egal was ich auch unternahm! Zum Duschen war es zu heiß, so blieb mir nichts anderes übrig, als das Ding erstmal laufen zu lassen, mich anzuziehen und bei der Rezeption nachzufragen.

Die schickten auch gleich den „Haustechniker“, der das Ding recht schnell wieder reparierte und mir dann den Grund für das Malheur erklärte: Man mag es kaum glauben, aber diese Hähne hatten zwei unterschiedliche Gewinde installiert! Das Kaltwasser funktionierte, wie gewohnt, mit Rechtsgewinde, das Heißwasser aber mit Linksgewinde! Deshalb auch die Konfusion mit dem Warm- und Kaltwasser! Ich hatte ständig verkehrt herum gedreht, und dabei versehentlich den Hahn abgeschraubt! :platsch:

Schließlich schafften wir es doch noch, uns beide frisch zu machen und fuhren anschließend in eine nahe gelegene Music-Bar namens "Porky's Bar", wo es sogar Live-Musik gab. Ich gönnte mir zur Krönung dieses wundervollen Tages „Spare Ribs all u can eat“, Claudia hielt sich an Shrimps schadlos. Schon nach einmal „Nach-Ordern“ war ich aber auch pappsatt und wir fielen gegen 22 Uhr hundemüde ins Bett.  :schlafend:

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Roundtrip nach Dry Tortugas: 174 € für zwei Personen, incl. Verpflegung und Führung
Eintritt Dry Tortugas NP: Im NPP enthalten
Abendessen Porky's Bar: 35 €, incl. Tipp
Hotel: Black Fin Resort, 52 € mit Couponbook - na ja, geht so...
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: susan am 29.12.2006, 07:44 Uhr
Hallo Stephan,

hört sich ja wirklich richtig toll an. Seh schon müssen doch nochmal nach Key West.

Gibt es eigentlich ein Bild von Deiner  n e u e n Badehose??? Natürlich jugendfrei !!!!!

Kann mich erinnern daß es Helmut mal ebenso erging. In SF beim Warten auf die Fahrt mit der Cable Car. Himmel bedeckt und nur ab und zu Sonne, hat aber gereicht daß man am Abend die Form seines T-Shirts auch nach dem Ausziehen noch sah. Kann mir also gut vorstellen wie das bei Dir aussah.  :wink:

Bin gespannt wie's mit eurem Honeymoon weitergeht.

Wünsche Claudia und Dir einen feuchtfröhlichen Rutsch ins Jahr 2007 und viele schöne Erlebnisse.
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: americanhero am 29.12.2006, 11:50 Uhr
Stefan, ein toller Tag war das ja. Auch wenn du am Ende ein kleines Andenken vom Schnorcheln hattest.  :lol: Und ich kann mir total gut votstellen, wie toll das mit den Fischen Unter Wasser ausgesehen haben muß.  :lol:
Ach herrlich, wenn ich so lese, wie mache schön so ein wenig aufgewühltes Wasser nicht abkönnen.  :lol:  Ich finde das immer herrlich und mir kann es gar nicht rauh genug sein. Bin es aber wahrscheinlich gewöhnt.


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Elmo am 29.12.2006, 18:14 Uhr
Na, da war meine Annahme gar nicht mal so schlecht mit Dry Tortugas. :wink:

Bei der Beschreibung des Schnorchelns bekommt man ja richtig Lust, das auch mal zu machen..
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Schneewie am 30.12.2006, 13:33 Uhr
Super, auf die Dry Tortugas hätten wir damals bei unserer Hochzeitsreise (allerdings vor 10 Jahren) auch fahren sollen. War mir aber nicht als so schön bekannt - gab ja das Forum hier noch nicht.  :oops:

Aber wenn,...... dann......  :D

Freue mich schon auf die Weiterfahrt.
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 31.12.2006, 10:35 Uhr
04.10.2006 Marathon – Miami 8)

Heute schliefen wir mal richtig lange aus und ließen uns auch beim Duschen und Frischmachen Zeit – das frühe Aufstehen vom Vortag passte eigentlich so gar nicht in einen relaxten Urlaub, aber es sollte schließlich auch das einzige mal bleiben.  :)

Da es heute zum gebuchten Zimmerpreis kein Frühstück gab, beschränkten wir uns auf das übliche Kaltgetränk-Bunkern und fuhren gleich los in Richtung Osten. Über Islamorada fuhren wir bis Key Largo, wo wir in einem Souvenirladen stöberten und schließlich das fanden, was wir schon seit einigen Tagen im Visier hatten: Einen schönen, großen Naturschwamm fürs heimatliche Badezimmer; so etwas wollte ich schon immer mal haben. Die Verkäuferin merkte gleich, dass wir aus Deutschland waren und wir hielten ein wenig Smalltalk. 8)

Da uns nun auch der Hunger packte, suchten wir nach einer Möglichkeit zum Snacken und wurden in einem Fastfood-Restaurant namens „Arby’s“ fündig. Diese Kette hatten wir noch nie ausprobiert, und so wagten wir mal etwas „Neues“. Na ja, was soll man sagen – nicht wirklich schlecht, aber auch nichts was einen vom Hocker reißt...

Danach ging es zügig weiter auf dem Highway N° 1 über Florida City, der Krome Avenue und dem Tamiami Trail, den wir aber diesmal in östlicher Richtung weiterfuhren. Je näher wir an unser heutiges Tagesziel gelangten, desto dichter wurde der Verkehr; das hatte so gar nichts mehr mit der Beschaulichkeit der Keys zu tun.

Kurz vor Miami nutzten wir das Angebot einer Shell-Tankstelle und fuhren unseren Trailblazer durch die Waschstraße – da es ja nun schon seit einer Woche kein bisschen geregnet hatte, war natürlich der Dreck von der Loop Road immer noch am Wagen und das nervte uns mittlerweile gewaltig. Außerdem forderte auch der Tank des Chevy wieder mal sein Recht – hier ist übrigens zu sagen, dass wir in weiser Voraussicht vor dem Befahren der Keys noch mal vollgetankt hatten, um auf der Inselkette keinen Sprit kaufen zu müssen. Die Preise dort sind nämlich deutlich höher als auf dem „Festland“; und je weiter man sich gen Westen bewegt, um so teurer wird es...

Anschließend ging es weiter nach Miami hinein und weiter über den MacArthur Causeway hinüber nach Miami Beach, einer vorgelagerten Insel vor der eigentlichen Stadt; alles mittlerweile im Stop’n’Go-Tempo. Ein kurzes Studium im Couponbook empfahl uns das recht zentral gelegene „Best Western“ als Unterkunftsmöglichkeit. Nachdem wir dort eingecheckt hatten und ich den Wagen in einer nahe gelegenen Parkgarage abgestellt hatte, ging es auf Erkundungstour – und dabei natürlich zuerst an den berühmten Ocean Drive mit den Art-Deco-Häusern

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/carlyle.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_cavalier.JPG)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_artdeco.JPG)

Wunderschöne Farben und Formen gab es hier, und ich schoss unzählige Fotos von den liebevollen Fassaden. Überhaupt wirkte hier alles sehr gepflegt, auch der Rasen und die kleine Parkanlage zwischen dem Ocean Drive und dem Strand machte einen blitzblanken Eindruck.

Und das tollste: Sogar ein öffentliches Toilettenhäuschen war hier im Art-Deco-Stil gehalten!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/klo.JPG)

Nach einigem Schlendern am Ocean Drive und dem unvermeidlichen Kaffee bei Starbuck’s ging es zu unserem nächsten Ziel: Dem Holocaust Memorial an der Meridian Avenue. Zentrales Objekt dieses Denkmals ist eine aus Bronze gefertigte Hand mit einer eintätowierten Nummer aus dem KL Auschwitz. An dem Arm befinden sich kleinere Nachbildungen von Opfern, die sich daran hochziehen bzw. daran hängen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_hand.JPG)

Umringt ist dieser Arm von zahllosen Schautafeln, in denen die Namen tausender Opfer eingemeißelt sind. Zu dem Arm hin gelangt man durch einen Gang, an dessen Wänden die Namen der wichtigsten Lager des Holocaust angebracht sind. Auf einem äußeren Rundgang wird dem Betrachter auf Schautafeln mit Bildern verdeutlicht, wie es zu diesem gigantischen Morden kommen konnte – von den Anfängen der Machtergreifung der NSDAP bis hin zum Ende des Krieges.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/schilder.JPG)

Das Ganze machte auf mich einen sehr beeindruckenden und professionellen Eindruck; allerdings wirkten zwei Dinge auf mich etwas störend: Zum einen, dass bei all der Perfektion dieser Gedenkstätte der Name des KL Flossenbürg falsch wiedergegeben wurde, zum anderen, dass gemäß einer großen Inschrift vor dem kleinen Teich die gesamte Gedenkstätte lediglich den umgekommenen jüdischen Opfern gewidmet ist, nicht aber all den anderen Gruppierungen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/flossenb%FCrg.JPG)

Nach der Besichtigung dieses Memorials schlenderten wir durch die Lincoln Street, eine Art Fußgängerzone mit vielen Restaurants und kleinen Geschäften. Dann sahen wir uns den Strand an, ohne aber dort zu baden. Der Wellengang des Atlantik war schon bedeutend kräftiger als das, was wir in den letzten Tagen am Golf von Mexico zu sehen bekommen hatten.

Nach kurzem Frischmachen im Hotel suchten wir uns in aller Ruhe ein Lokal am Ocean Drive, um genüsslich ein Dinner einzunehmen. Wir wurden bei TGI Friday’s fündig, dessen Ableger hier so gar nichts mit dem üblichen 08/15-Standard der Restaurantkette zu tun hatte. Das Lokal war richtig schön eingerichtet und auch der Service war erstklassig.

Hätten wir uns mal nur nicht zu einem „Appetizer“ überreden lassen – obwohl wir eines dieser Vorspeisen teilten, war das Ganze dann doch schon so viel, dass wir die anschließenden Hauptspeisen kaum mehr schafften. :essen:

Nach diesem opulenten Mahl spazierten wir am nächtlichen Ocean Drive umher und bewunderten die schönen Neon-Reklamen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/boulevard%7E0.JPG)

Obwohl ja Wochentag war, herrschte doch reger Betrieb hier an der Flaniermeile von Miami Beach. „Sehen und gesehen werden“ heißt hier offensichtlich das Motto; und als ob es das normalste von der Welt sei führte jeder irgendwie seine Nobelkarosse dem am Straßenrand in den Cafés sitzenden Publikum vor...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/colony.JPG)

Letztlich luden uns Livemusik und reichlich Trubel dazu ein, im „Clevelander’s“ Hotel in den Bars an deren Poolbereich noch ein paar Cocktails zu genießen und so den Abend ausklingen zu lassen. :bier:


---

Essen Arby’s: Ca. $10 für zwei Personen
Tanken: €21
Autowaschen: $6
Eintritt Holocaust Memorial: gratis
Essen TGI Friday’s: €56
Drinks Clevelander’s Hotel: ca. $20
Hotel: Best Western Miami Beach, 65€, mit Couponbook – ein Top-Deal für den Preis!
Parken: $6 pro Tag, öffentliche Parkgarage
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Palo am 31.12.2006, 11:16 Uhr
Ha,ha, ja das ist  Touri Miami , Neon und Art Deco (keine Muecken)
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Utah am 31.12.2006, 11:39 Uhr
Hallo Stefan!

Da für 2008 wieder Florida geplant ist, freue ich mich umso mehr das du so ausführlich über den Ausflug zu den Dry Tortugas geschrieben hast. :applaus:
Die habe ich nun auf meiner To-Do-Liste ;-)
Danke!
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Matze am 31.12.2006, 16:17 Uhr
Diese Häuser könnten mir auch gefallen - fotografiere so etwas ja auch.

So möchte ich z.B. immer wieder die vielen verschiedenen viktorianischen Häuser in SF ablichten!
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 02.01.2007, 20:35 Uhr
05.10.2006 Miami 8) :sun:

Nach den Cocktails vom Vortag schliefen wir wie die Murmeltiere und wurden erst gegen 08.00 Uhr wach. Nach der Morgenwäsche ging es hinunter in die Lobby zum im Übernachtungspreis enthaltenen Frühstück – und das kann man durchaus als rundherum positiv bewerten. Neben den üblichen Dingen wie Muffins, Donuts, Früchten und Cerealien gab es auch Waffeln zum selber machen, und die schmeckten wirklich vorzüglich. Lediglich der Kaffee wies die übliche Konsistenz auf (Kaffeebohnen mit einer Zwiesel durchs heiße Wasser geschossen).

Am Vortag hatten wir uns von einem Info-Stand schon Broschüren über verschiedene Touren in Miami mitgenommen, bei der auch eine ausgiebige Stadtrundfahrt dabei war. Das hörte sich doch gut an – so startete also gegen 10.00 Uhr unsere Rundfahrt mit einem kleinen Bus.

Der Busfahrer namens „Manuel“, ein eingewanderter Cubaner,  fungierte gleichzeitig als Führer und konnte so die Tour sowohl in englischer als auch in spanischer Sprache durchführen. Als erstes befuhren wir natürlich den Ocean Boulevard mit all den Art-Deco-Häusern. Obwohl wir diese natürlich optisch schon kannten, erfuhren wir noch vieles Neue, z. B. wurde uns das Haus von Gianni Versace vorgestellt, das heute zu einer Art „Nobel-Club“ ausgebaut wurde, bei dem der Eintritt für einen Tag bei ca. $1.500 liegen soll. Anschließend befuhr der Bus die verschiedenen Stadtteile von Miami, was zum einen sehr interessant war, zum anderen fast schon deprimierend, wenn man sah, in welchem Luxus die Leute dort teilweise leben.

Den Beginn stellte Coconut Grove dar, ein Wohnviertel von gehobener Klasse, in dem viele schöne Einfamilienhäuser und sehr gepflegte Gärten zu sehen waren. Im Zentrum von Coconut Grove gab es ein kleines, nettes Einkaufszentrum mit vielen Boutiquen und Restaurants, die aber jetzt am späten Vormittag fast alle geschlossen hatten. Unsere Tour machte hier trotzdem einen halbstündigen Stop.

Anschließend ging es weiter in Richtung Coral Gables. War Coconut Grove zuvor schon offensichtlich kein Elendsviertel, wurde das hier noch gesteigert. Eine prächtige Villa reihte sich hier an die nächste, und vor den Anwesen parkten ausschließlich teure Limousinen und Sportwägen. Unser Führer stellte uns ein paar Anwesen vor und erläuterte, wie hoch die Grundstückspreise hier sind – für einen kleinen deutschen Beamten wie mich nicht wirklich erschwinglich... :D

Zentral gelegen in Coral Gables ist das „Biltmore Hotel“, eine Nobelherberge der Extraklasse mit großem eigenem Golfplatz. Hier gab es den nächsten Stop – ein Erinnerungsfoto durfte natürlich nicht fehlen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/biltmore.JPG)

Hier ganz in der Nähe kamen wir auch an dem berühmten „Venetian Pool“ vorbei, der aber gerade renoviert wurde und deshalb geschlossen hatte. Es handelt sich hier um einen wunderschönen, historischen Pool im –nomen est omen- venezianischen Stil. Der Eintritt hier schlägt dementsprechend auch mit $9,50 zu Buche – für Einwohner von Coral Gables allerdings nur die Hälfte... :frech:

An der Biscayne Bay vorbei ging es zum nächsten Highlight: Calle Ocho, das Cubanische Viertel von Miami. Hier blühte unser Führer selbstredend auf – vor allen Insassen zog er eine größere Kiste kubanische Zigarren hervor, brach das Siegel und bot welche zum Kauf an (wie war das doch gleich mit dem Embargo...?). :whistle:

Er erzählte uns, dass Calle Ocho im Volksmund auch „Little Havanna“ genannt wird – oder auch „Fidel Castro’s Biggest Nightmare“, weil es ein Sammelbecken für alle aus Cuba geflohenen Menschen darstellt. Wir erfuhren, dass es den Einwohnern in ihrer neuen Heimat blendend geht, was dem guten Fidel natürlich ein Dorn im Auge ist. Trotzdem sind aber die meisten von ihnen "Cubaner aus Überzeugung" geblieben und wollen, sobald sich das Problem Fidel Castro erledigt hat, wieder nach Cuba zurückkehren. Es soll sogar militante Gruppen geben, die in den Wäldern Floridas eine Art Wehrsport betreiben und so die Invasion und Befreiung Cubas planen... :lolsign:

Von hier ging es wieder zurück in die Hochhausschluchten von Downtown Miami. Übrigens, der Eindruck täuscht nicht: Es ist schier unglaublich, wie viel momentan in Miami neu gebaut wird. Überall sind Baukräne zu sehen, Straßen wegen Bautätigkeit gesperrt und rund um die Uhr finden sich zuhauf Baufahrzeuge in Downtown.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/kr%E4ne.JPG)

Unsere Bustour endete am Bayside Market Place eine Art Shoppingmall mit Ausblick auf den Yachthafen, wo es zahllose Restaurants gibt. Unsere Stadtbesichtigung war aber hier noch keineswegs zu Ende – nur von jetzt an ging es per Besichtigungsboot weiter! Diese Tour war ganz im Stil eines kleinen Piratenschiffs gehalten, was dem Ganzen einen recht netten Stil gab.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/piratenschiff.JPG)

Hauptziel dieser Tour durch den Hafen waren die kleinen, künstlichen Inseln zwischen Miami und Miami Beach. Diese tragen so wohlklingende Namen wie „Hibiscus Island“, „Palm Island“ und „Star Island“ und stellen wohl mit die teuerste Wohnlage dar, in der man in USA leben kann.

Zuerst bot sich uns aber vom Hafenbecken aus noch eine schöne Gesamtansicht der Skyline von Miami:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/skyline%7E2.JPG)

Nun ging es aber hinein ins Reich der „Reichen und Schönen“! Nach Auskunft unserer Crew hat so ziemlich jeder, der in den USA etwas auf sich hält und der es sich leisten kann, hier auf den Inselchen ein Anwesen. In der Hauptsache sind es natürlich Schauspieler, Sportler und Industrielle, die in dieser exponierten Wohnlage ihr Zuhause haben. Beispiele gefällig? Ihr wolltet sicher schon mal wissen, wie Madonna lebt, wenn sie gerade nicht irgendwo auf Tournee ist, oder? Bitteschön...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/madonne.JPG)

Oder lieber etwas aus der Sportlerfraktion? Das eigene Basketballfeld links verrät es wahrscheinlich schon ein bisschen, dieses bescheidene Heim nebst der kleinen Yacht davor ist das Eigentum von... Shaquille O’Neal!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/oneal.JPG)

Den Namen des Eigentümers des folgenden „Häuschens“ habe ich leider vergessen, es ist aber nach Auskunft der Crew der „größte Drogenhändler von Miami“ – nein, nicht was ihr denkt; es handelt sich um legale Drogen! Der Mann hat eine kleine blaue Pille namens "Vi@gr@" erfunden! Bislang sollen übrigens ca. 55 Mio $$$ in den Bau dieses Anwesens geflossen sein; allein jede der Palmen schlägt mit ca. $5000 zu Buche!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/pille.JPG)

Na, liebe Forianer? Neidisch geworden? Wir wurden es mit Sicherheit; diese drei sind ja nur eine winzige Auswahl der Traumhäuser dort auf den Inseln. Übrigens – wer Interesse daran hat, hier auch mal inmitten von „Rich & Famous“ zu wohnen, dem sei dieses kleine Baugrundstück ans Herz gelegt:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/bauplatz.JPG)

Ach so, was das Ganze kostet wollt ihr wissen? Nicht allzu viel. Schlappe 6,5 Mio $$$...

Anschließend ging es zurück in Richtung Bayside Market Place. Hier kamen wir auch am Stadion des amtierenden NBA-Champions Miami Heat vorbei. Hier in der „American Airlines Arena“ verdient übrigens auch Shaq die paar Dollars, um sich das o. a. Häuschen leisten zu können!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/miamiheat.JPG)

Hier endete unsere zweiteilige Stadtrundfahrt, und wir waren vollauf zufrieden, hätten wir doch auf eigene Faust niemals so viele interessante Dinge gesehen und Hintergrund-Facts erfahren. :daumen:

Uns knurrte mittlerweile der Magen und so nahmen wir einen kleinen Snack bei einem Fast-Food-Asiaten am Bayside Market Place. Auf der Terasse mit Blick auf den Hafen schmeckte es gleich doppelt so gut. Wow, so ein „kleines“ Boot wäre auch das richtige Spielzeug für mich!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/Yachten.JPG)

Zu einer vereinbarten Zeit brachte uns unser Tour-Bus vom Vormittag nach Miami Beach zurück, von wo die Rundfahrt auch gestartet hatte.

Wir schlenderten dann ein wenig durch die Straßen von Miami Beach und genossen das schöne Wetter. Bei einem Walgreen’s gab ich meine Speicherkarten zum Brennen und anschließend verbrachten wir die Zeit am Hotelpool mit Ansichtskarten-Schreiben. Die lieben Daheimgebliebenen wollen ja schließlich auch versorgt werden...

Etwa zwei Stunden später, mittlerweile war es abend geworden, holten wir die fertigen CD’s ab und begaben uns dann natürlich wieder in Richtung Ocean Drive, um das nächtliche Treiben und den Flanierverkehr wieder genießen zu können.

Wir hatten reichlich Zeit, uns ein geeignetes Lokal für das Abendessen zu suchen und wurden bei einem im irischen Stil fündig: „Finnegan’s Way“ im „Netherlands“ Hotel. Ein Studium der „Daily Specials“ brachte mich auf ein „Skirt Steak“ – ich hatte zwar keine Ahnung was das sein soll, und eine Rückfrage beim Kellner brachte auch nur die Info: „Excellent, man, you’ll love it!“, aber ich dachte, ich lasse mich mal überraschen. Serviert wurde dann das längste Steak, das ich je gegessen hatte, weshalb es auch ähnlich einer Rindsroulade aufgerollt kam – nur halt bedeutend größer, und vom Geschmack her: Gigantisch!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/skirt.JPG)

Was kann es Schöneres geben als ein zartes Medium-Steak und ein kühles Bier? Pappsatt saß ich also da und dachte mir „schöner kann es doch eigentlich gar sein, oder? Ein Top-Urlaubstag und dann auch noch ein tolles Essen!“. Das wiederum muss wohl der liebe Gott gehört haben, denn - es kam "noch schöner"! Das Sahnehäubchen auf dem Ganzen nahte in Form einer kaffeebraunen cubanischen Schönheit nebst Bauchladen – und was in da drin war, könnt ihr Euch sicherlich denken! Ich konnte nicht widerstehen und investierte $10 in eine Cohiba, die ich dann genüsslich in der Bar schmauchte...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/cohiba.JPG)

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Kombinierte Stadtrundfahrt: $90 für zwei Personen
CD-Brennen Walgreen’s: $3
Essen Finnegan’s Way: €58, incl. Tipp
Cohiba-Zigarre: $10
Hotel: Best Western Miami Beach, 65€, mit Couponbook – ein Top-Deal für den Preis!
Parken: $6 pro Tag, öffentliche Parkgarage
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Elmo am 02.01.2007, 22:11 Uhr
Das freut mich ja, dass es Leute gibt, denen Miami gefällt!

Die ganzen Häuser mit Booten habe ich auch gesehen, zumindest flüchtig vom Auto aus, hab nur nicht gewusst, wer dort so residiert. Das Einfahren auf die Insel hat leider wegen so einer blöden Schranke nicht geklappt!  :D
Verstehe aber nicht so ganz, warum sich Stars dort alle niederlassen; da ist man ja nie ungestört, wenn ständig solche Touri-Boote vorbei schippern. ;)

Wirklich interessante Fakten, die man bei so einer Rundfahrt erfährt. War in meinem knappen Reisebudget nicht drin.

PS: Wo ist denn die Parkgarage für $6? Ich hatte eine für $8 an der 13th Street/Collins Ave.
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 02.01.2007, 22:59 Uhr
Zitat von: Elmo
PS: Wo ist denn die Parkgarage für $6? Ich hatte eine für $8 an der 13th Street/Collins Ave.


Die war an der 12th / Ecke Pennsylvania Ave. nur zwei Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt.

Zitat von: Elmo
Verstehe aber nicht so ganz, warum sich Stars dort alle niederlassen; da ist man ja nie ungestört, wenn ständig solche Touri-Boote vorbei schippern.


Na ja - das ist relativ: Unsere Tour ist einmal pro Tag und da fährt das Schiff ja auch nur einmal in 50 m Abstand vom Strand vorbei. Ich denke mal dass es nicht sooo viele Touristenboote sind die dort vorbeikommen. Ich jedenfalls würde das verschmerzen - bei der Wohnlage... :daumen:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Kauschthaus am 03.01.2007, 01:54 Uhr
Hallo Stefan,

danke für den wunderbaren Bericht von Key West, der Gedanke daran lässt mich den langen Winter hier ausharren.

Vermutlich muss man wirklich eine solche Tour durch Miami machen, um etwas von der Stadt, Gegend mitzubekommen.
Aber neidisch muss da niemand werden. Erich Kästner hat das mal so schön ausgedrückt: Auch wer 10 Schweine hat, kann mittags nur 1 Kotelett essen.  :wink:

Und um bei den Schweinen zu bleiben :lol: , vielleicht sollte man den kubanischen Paramilitärs mal sagen, dass das damals in der Schweinebucht auch nicht funktioniert hat.   :roll:

Ich freue mich auf die Weiterfahrt, viele Grüße, Petra
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Matze am 03.01.2007, 13:11 Uhr
Wieder schöner Ausflug - aber konntest Du nicht statt der Zigarre ein Foto von der
Zitat
kaffeebraunen cubanische Schönheit
einstellen?   :lol:  :lol:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Doreen & Andreas am 03.01.2007, 13:40 Uhr
Zitat von: Matze
Wieder schöner Ausflug - aber konntest Du nicht statt der Zigarre ein Foto von der
Zitat
kaffeebraunen cubanische Schönheit
einstellen?   :lol:  :lol:

Meinst Du  ernsthaft, daß Claudia Ihn die auf der Hochzeitsreise fotografieren lassen hat...  :lol:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Kauschthaus am 03.01.2007, 16:38 Uhr
Zitat von: Matze
Wieder schöner Ausflug - aber konntest Du nicht statt der Zigarre ein Foto von der
Zitat
kaffeebraunen cubanische Schönheit
einstellen?   :lol:  :lol:


Wieso? Mit der Zigarre hat er doch eine kubanische braune Schönheit gezeigt.  :lol:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Matze am 03.01.2007, 17:25 Uhr
Zitat von: Kauschthaus
Zitat von: Matze
Wieder schöner Ausflug - aber konntest Du nicht statt der Zigarre ein Foto von der
Zitat
kaffeebraunen cubanische Schönheit
einstellen?   :lol:  :lol:


Wieso? Mit der Zigarre hat er doch eine kubanische braune Schönheit gezeigt.  :lol:

Viele Grüße, Petra


 :D  :D  :lol:
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 06.01.2007, 16:05 Uhr
06.10.2006 Fort Lauderdale 8)

Nach dem morgendlichen Frühstück, das wie tags zuvor recht gut war, holte ich unseren Trailblazer aus der Parkgarage und wir packten unsere Taschen hinein. Das Auschecken ging problemlos, nur die Eismaschine auf unserem Gang war irgendwie defekt – eine kurze Nachfrage an der Lobby ergab, dass es im Nebengebäude noch eine zweite gibt; und die funktionierte dann einwandfrei.

So ging es dann wie üblich mit einer Box voll eisgekühlter Getränke auf die Piste. Immer schön am Atlantik entlang ging es in Richtung Norden, bei zwar leicht windigem, aber ansonsten traumhaftem Wetter. Hier an der Ostküste von Florida ist die Bebauung sehr viel stärker und auch touristischer ausgelegt als am Golf von Mexico, überall werden neue, große Hotel- und Appartmentgebäude hochgezogen. Offensichtlich gibt es einen riesigen Markt für solche Wohnungen; mein Geschmack wäre das aber nicht.  :never:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Hotelturm.JPG)

Gegen 10.00 Uhr erreichten wir Fort Lauderdale, und nach einigem Suchen auch das von uns im Coupon-Book entdeckte „Tropic Cay Resort“. Zum Einchecken war es noch zu früh, wie uns der Mann in der Lobby mitteilte, also starteten wir erst einmal eine kleine Erkundungstour ins Zentrum von Fort Lauderdale.

Schon nach kurzem Suchen fanden wir eine (freilich kostenpflichtige) Parkgarage, wo wir zentrumsnah unseren Chevy abstellen konnten. Von hier aus ging es weiter in Richtung Riverwalk.

Dort spazierten wir eine ganze Weile bei strahlendem Sonnenschein herum und ließen das Flair auf uns wirken. Das Städtchen Fort Lauderdale ist natürlich nicht mit Miami zu vergleichen, alles ist hier um etliche Nummern kleiner und beschaulicher, aber irgendwie auch weniger hektisch.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/Riverwalk.JPG)

Auf dem Kanal fuhr gerade ein kleiner Schaufelraddampfer mit Touristen umher. Ganz in der Nähe wäre das „Museum of Discovery and Science“ gewesen; auf einen Besuch verzichteten wir doch angesichts der etwa 25 gelben Schulbusse, die davor geparkt waren und der deshalb zu erwartenden Lautstärke in dem Museum.

Wir spazierten weiter in Richtung Stranahan House, das wir aber nur von außen besichtigten. Dieses historische Gebäude soll eines der ältesten in Ft. Lauderdale sein und gleichzeitig der „Geburtsort“ der Stadt überhaupt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/stranahan.JPG)

Anschließend schlenderten wir noch ein wenig am Las Olas Boulevard entlang, der offensichtlich die Flaniermeile von Ft. Lauderdale darstellt. Hier gibt es viele Restaurants und Boutiquen für Kleidung und sonstigem teurem Krimskrams.

Nach dieser kleinen Stadtbesichtigung fuhren wir zurück zum Tropic Cay Resort und buchten dort ein Zimmer. Die Zimmer waren zwar mit das älteste und verwohnteste, was ich je in den USA gesehen habe, aber wir wollten ja nur eine Nacht bleiben und sowohl der Preis als auch die Lage (30 Meter zum Strand) waren optimal.

Den Nachmittag verbrachten wir mit Sonnenbaden am Strand. :sun: Testweise ging ich auch mal zum Schnorcheln, aber der starke Seegang des Atlantik hatte das Wasser zu sehr getrübt, als dass das wirklich ein Genuss gewesen wäre. Zudem beförderten die Wellen immer wieder Wasser in den Schnorchel, was zusätzlich nervte – und selbst wenn die Bedingungen besser gewesen wären, hätte man hier außer Seegras und ein paar schmucklosen weißen Fischen nicht viel gesehen.

Wirklich viel los war hier am Strand nicht, man merkte doch deutlich dass wir uns in einer absoluten „Off-Season“ befanden.

Gegen 17.00 Uhr starteten wir dann los in Richtung Sawgrass Mills Mall, die wir am Anfang des Urlaubs schon einmal besucht hatten. Heute wollten wir aber nichts mehr einkaufen, sondern lediglich den großen Food Court besuchen, bevor das Eishockeyspiel des heutigen Abends im Stadion daneben stattfinden würde.

Wir entschieden uns diesmal für „Nathan’s“, übrigens das erste mal überhaupt, und ich stellte fest, dass es hier nicht nur Hot Dogs, sondern auch recht gutes frittiertes Seafood gibt. So denn – zwei Portionen Fast-Food, bitte! :essen:

Pappsatt gingen wir schließlich den kurzen Weg hinüber zum Bank Atlantic Center. Heute sollte die Saison für die Panthers-Fans also richtig losgehen – Saisoneröffnung! Vor dem Stadion herrschte mächtig Trubel, es spielte eine Live-Band und Clowns auf Stelzen hielten die Kids in Stimmung.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/clowns.JPG)

Ein Erinnerungsfoto durfte natürlich nicht fehlen - natürlich leicht verwackelt; wie immer wenn ich meine Kamera mal aus der Hand gebe... :bang:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/eingang%7E1.JPG)

Beim Reingehen wurden gratis T-Shirts für jeden Besucher verteilt, wobei es zu meinem Erstaunen nur eine einzige Standard-Größe gab. Auch im Stadion selbst herrschte, wie es sich für ein echtes Saisoneröffnungsspiel gehört, starker Trubel. Der heutige Gegner war übrigens einer meiner Lieblingsclubs, die Boston Bruins. (http://sporttab.sme.sk/Images/nhl/bos.gif)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_lobby%7E0.JPG)

An einem Fanstand erspähte ich dann Pins, die extra für den heutigen Tag gefertigt waren, mit den Logos beider Clubs. Ich wollte zwei davon, weil ich einem meiner Freunde zu hause, der ein Eishockey-Pin-Sammler ist, auch einen mitnehmen wollte. Außerdem gefiel mir noch ein Souvenir-Puck mit dem gleichen Logo. Ich teilte meine Wünsche dem etwa 19-jährigen Mädchen an dem Shop mit; und jetzt folgte ein Schauspiel, an das ich mich noch Wochen erinnern sollte: Jedes der drei Teile kostete $7 – das Mädchen überprüfte jedes der Preisetiketten etwa fünf mal und machte ein vollkommen verdutztes Gesicht. Nach etwa 30 Sekunden zog sie dann einen Taschenrechner unter dem Tresen hervor und tippte ein: 7 + 7 + 7 = ... 21 :kratz:

Zuerst war ich noch der Meinung, dass sie vielleicht irgendeine Sales Tax addieren müsste, aber die Preise in den Stadien sind meist eh schon in brutto angegeben, und so war es auch hier.

Schmunzelnd übergab ich dem Mädchen eine $50-Note und eine $1-Note. Sie schaute nun im Wechsel mich und die beiden Banknoten völlig entgeistert und verwirrt an und tippte schließlich in den Taschenrechner ein: 51 – 21 = ... 30 !  :platsch:

Ich musste mir stark auf die Zähne beißen, um nicht lauthals loszulachen, konnte mich aber gerade noch beherrschen; und auch Claudia sah mich zwar schweigend, aber vielsagend an... Na ja, zumindest erhielt ich dann tatsächlich das korrekte Wechselgeld von $30 und suchte mit meinen erworbenen Fanartikeln das Weite.

Wir schlenderten noch ein wenig im Stadion umher und begaben uns schließlich auf unsere Plätze, um nicht die Pre-Game-Show zu verpassen. Da es ja ein ganz besonderes Spiel war, erwartete ich etwas richtig Gutes, und so war es auch. Es spielte eine Live-Band im Stadion, und die Show der Band wurde mit einem Beamer im Format von etwa 15 x 10 Meter (!) auf die noch dunkle Eisfläche projiziert. Zusammen mit der selbstredend exzellenten Sound-Anlage des Stadions ergab das Ganze mit die schönste und beeindruckendste Einlaufshow, die ich je gesehen habe. Natürlich war heute wesentlich mehr los als sonst vor einem Spiel, schließlich sollten die Fans auf die Saison eingeschworen werden. Die Macher der Panthers hatten sich wirklich was einfallen lassen; schließlich gab es sogar noch ein kleines Feuerwerk an der Hallendecke, von wo sich urplötzlich das Maskottchen „Stanley“ abseilte (vermutlich wurde aber hier ein Stuntman oder zumindest ein Kletter-Spezialist engagiert...).

Anschließend wurde die Mannschaftsaufstellung bekannt gegeben. Mit dabei auch der Eishockey-Dino Eddie „The Eagle“ Belfour, der allerdings heute nicht zum Zug kam und von Jung-Goalie Alex Auld ersetzt wurde.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/w%FCrfel.JPG)

Schließlich konnte das Spiel beginnen – Faceoff! Aber was wäre ein echtes Eröffnungsspiel ohne den „symbolischen“ Puckeinwurf...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/faceoff%7E0.JPG)

Schon nach kurzer Zeit entwickelte sich ein flottes Spielchen, bei dem sehr zu meinem Leidwesen die Panthers recht schnell die Oberhand gewannen. Mit einem Doppelschlag von Todd Bertuzzi und Mike Van Ryn gingen die Hausherren in der 6. und 7. Minute in Front. Die Antwort der Bruins ließ nicht lange auf sich warten: Ausgerechnet Marco Sturm, der Spieler aus meiner niederbayerischen Heimat, dessen Fantrikot ich auch noch trug, erzielte nach einer schönen Kombination den Anschlusstreffer. Ich erntete ob meines lautstarken Jubels und meines knallgelben Trikots zwar ein paar böse Blicke von den Panthers-Fans in meiner Section, das war mir aber zu diesem Zeitpunkt (noch) völlig egal. :smiledance:

Leider hatten die Bruins ihr Pulver damit schon fast verschossen. Sie kamen Anfang des zweiten Drittels zwar noch mal auf 3-2 heran, allerdings folgten dann, bedingt durch die katastrophale Abwehr der Jungs aus Beantown, fünf „unanswered goals“ der Panthers. :sad:

Ich hatte nach dem zweiten Drittel schon genug vom Spielverlauf und holte mir zum „Frust-Runterspülen“ einen ca. 0,8 Liter großen Becher Molson Canadian, der mit laschen $9 zu Buche schlug.

Leider half auch das nichts, die Bruins verloren sang- und klanglos mit 8-3.... Was soll’s, man kann nicht immer gewinnen. Obwohl, wenn ich mir’s recht überlege, dann haben die Bruins von den letzten 5 Spielen, in denen ich sie live im Stadion gesehen habe, nur ein einziges gewonnen... :shit:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/stadion.JPG)
Die Ränge waren gut gefüllt...

Zu den Stars des Abends avancierten schließlich Todd Bertuzzi mit vier Punkten und Joe Nieuwendyk mit zwei Toren – die „alten Haudegen“ haben’s wieder gerichtet!

Gleich nach dem Spiel fuhren wir zurück zu unserem Hotel, was nicht ganz einfach war, da wir uns gleich zwei mal verfransten und irgendwo in einem Wohngebiet landeten (vielleicht wäre doch mal die Anschaffung eines Navigationssystems empfehlenswert...?). :whistle:

Schließlich fanden wir aber doch zurück und gingen noch ein wenig am Strand spazieren. Etwa einen Kilometer südlich unseres Hotels genehmigten wir uns in einer Bar mit recht guter Musik noch ein paar Drinks in der lauen Nacht. :bier:

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Parken Ft. Lauderdale Zentrum: $3 für zwei Stunden
Snacks Foodcourt Sawgrass Mills: ca. $13
Tickets Florida Panthers – Boston Bruins: €82, vorgebucht über www.ticketmaster.com
Zwei Souvenir-T-Shirts: gratis
Souvenirs BankAtlanticCenter: $21
Drinks BankAtlanticCenter: ca. $15
Drinks Strandbar: ca. $12
Tropic Cay Resort, mit Couponbook €49: Lage top – Hotel mies
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 10.01.2007, 00:09 Uhr
07.10.2006 Kissimmee 8)

Gegen 9 Uhr verließen wir das „Tropic Cay Resort“ und fuhren weiter in Richtung Norden. In dem Motel gab es kein Frühstück, was vielleicht auch ganz gut so war; wenn das nämlich ähnlich schlecht gewesen wäre wie die Zimmer, dann hätte man sich vielleicht noch den Magen verdorben...  :kratzen:

So cruisten wir erstmal zügig los und beschlossen, unterwegs irgendwo stehen zu bleiben. Wir machten dann an einer Autobahnausfahrt halt, an der sich ein Ableger der „Applebee’s“-Kette befand. Wir kamen gerade rechtzeitig zur Öffnung um 11 Uhr und waren mit ein paar wenigen anderen die ersten Gäste. Aus dem Frühstück wurde dann ein echtes amerikanisches Brunch; mit einem kleinen Steak und „eggs sunny side up“. Hach – das könnte ich irgendwie jeden Tag essen (wenn das Zeug nicht nur so viel Kalorien hätte...)! :essen:

Unser heutiges Ziel war, Kissimee zu erreichen. Allerdings zog sich die Fahrt bis dorthin doch einigermaßen (wohl nicht zuletzt wegen dem ausgiebigen Brunch), so dass wir erst gegen 13.30 Uhr dort eintrudelten.

Für heute hatten wir eigentlich die Besichtigung eines größeren Parks eingeplant, aber das lohnte nun auf keinen Fall mehr. Nach kurzer Überlegung beschlossen wir, eine etwas kleinere Attraktion ganz in der Nähe zu besichtigen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/gatorlandeingang.JPG)

Am Eingang informierten wir uns kurz, wie lange eine Besichtigung dauern würde – und erhielten die Info, dass man in zwei bis drei Stunden sehr gut durch kommt. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir, dass das ja optimal passen würde – gut drei Stunden hatte der Park ja noch geöffnet. Wir bezahlten also das Eintrittsgeld und wurden, noch im Kassenbereich, von einem Angestellten des Parks angesprochen, ob wir Lust hätten, beim Füttern der Alligatoren im großen Becken mitzumachen, das nur zwei mal am Tag stattfindet. Klar, das wäre doch das Richtige für uns! :daumen: Kostete zwar extra, aber jetzt hatten wir zumindest die Chance, mal richtig nahe an die „Gators“ ranzukommen, wenn wir schon in den Everglades nicht allzu viele davon gesehen hatten.

Wir lösten also auch diese Tickets und wurden informiert, dass es in etwa einer Viertelstunde bereits losgeht, und zwar neben einer der beiden Haltestellen der Kinder-Bimmelbahn, die durch den Park führt.

So verschafften wir uns zuerst nur einen kurzen Überblick über den Erlebnispark und sahen uns eine kleine Ausstellung mit lebenden Reptilien, vor allem Schlangen, in dem kleinen Gebäude an, das auch den Kassenbereich und den unvermeidlichen Souvenir-Shop enthielt. Rechtzeitig fanden wir uns dann zusammen mit etwa 15 anderen Teilnehmern der Gator-Fütterung an Ort und Stelle ein. Hier wurden wir, noch außerhalb des Zaunes zum großen Becken, erst einmal von den beiden Tierpflegern instruiert, wie man sich im Gehege zu verhalten hat – schließlich handelt es sich ja nicht gerade um kleine Schmusetierchen, die darin hausen. Wir erfuhren bei dieser Gelegenheit, dass sich im großen Becken ca. 130 ausgewachsene Alligatoren befinden, wovon aber nur 30 Männchen sind.

Zwei bis drei Dutzend davon hatten sich auch schon an der Stelle eingefunden, an der die Fütterung stattfinden sollte. Nach Auskunft der Tierpfleger findet diese jeden Tag etwa zur selben Zeit statt, weshalb die Alligatoren schon darauf warteten.

Nacheinander durften nun die Teilnehmer mit hinein ins Gehege, mit einem vorher übergestreiften dünnen Plastikhandschuh ein paar Stück rohes (und dem Geruch nach wohl auch schon leicht verdorbenes) Hähnchen nehmen und dieses den Alligatoren zuwerfen. Den besten Effekt, also die typischen „Schnapp-Bewegungen“ erzielt man dabei vor allem dann, wenn man es schafft, das Stück etwa einen Meter neben einem Gator ins Wasser platschen zu lassen.

Schließlich waren auch wir dran und beförderten das übel riechende Roh-Geflügel in die Masse der wartenden Reptilien. Erstaunlich und sehr lehrreich an der ganzen Sache war dabei, wie so ein Tierchen, das gerade eben noch minutenlang regungslos an der selben Stelle verharrt hatte, plötzlich und blitzschnell zuschnappen kann. Uns wurde nun klar, warum man in den Everglades stets belehrt wurde, man solle sich Alligatoren nicht näher als vier bis fünf Meter nähern und diese nicht füttern. Wenn auch ein Angriff äußerst unwahrscheinlich ist, hätte man gegen ein ausgewachsenes Exemplar, vor allem im Hinblick auf die enorme Beiß- und Schnellkraft, wohl keine Chance.

Bei den Tieren hier sieht die Sache nach Auskunft der Pfleger übrigens etwas anders aus: Sie sind gewöhnt, von Menschen gefüttert zu werden, weil sie von klein auf ihr Leben in Gatorland verbrachten. Trotzdem ist natürlich eine gewisse Vorsicht angebracht. :!:

Nach der „Fütterung durfte natürlich das obligatorische Erinnerungsfoto nicht fehlen. Für alle die, die an der Echtheit der Aufnahme zweifeln: Es ist weder eine Glasscheibe zwischen uns und den Alligatoren, noch ist das eine Fotomontage – die Alligatoren sind übrigens auch echt, lebendig und nicht mit den Füßen am Boden angeschraubt. Alle diejenigen, die schon mal in Gatorland waren und wissen, wie diese Art Fotos gefahrlos produziert wird, bitte ich, dieses „kleine Geheimnis“ nicht gleich zu verraten... :D

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Erinnerungsbild.JPG)

Übrigens erfuhr ich in einem längeren Gespräch mit den Tierpflegern, dass diese „Fütterung“ nur ein kleines „Extrahäppchen“ für die Tiere darstellt. Den Großteil ihrer Nahrung nehmen sie auf ganz natürlichem Wege auf – indem sie in dem großen, natürlich angelegten Becken jagen, vor allem Fische und kleinere Vögel. Erst wenn durch die Betreiber von Gatorland festgestellt wird, dass dies nicht mehr ausreicht, würde richtig zugefüttert werden – was aber so gut wie nie der Fall sein soll.

Nach diesem recht netten Erlebnis erkundeten wir den Rest von Gatorland. Dieser wirklich sehenswerte Park beherbergt einige Dutzend kleinerer und größerer Becken, die alle der Natur nachempfunden sind und die Heimat von Alligatoren und anderer Tiere in den verschiedensten Größen darstellen.

Wir begannen mit einer Ausstellung weiterer Schlangen, Papageien und sogar einiger Straußen.

Weiter ging es zu einem kleineren „Privat-Gehege“ des größten Alligators unserer gesamten Reise, namens „Dog-Gone“!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/dogeat.JPG)

Dieser beeindruckende Koloss ist nach Auskunft der Info-Tafeln gut über 40 Jahre alt und lebte bis vor kurzem in Freiheit in der Umgebung von Tampa. Sein etwas eigentümlicher Name sagt es vielleicht schon, warum er nun hier in einem Gehege hausen muss: Nachdem er bei nächtlichen Streifzügen durch die Vororte von Tampa immer mal wieder seinen Hunger damit gestillt hatte, die Hunde der Hausbesitzer mit einem „Schnapp“ aus den Vorgärten zu stehlen :essen:, wurden professionelle Gator-Jäger angesetzt, um das Tier zu töten. Als die Macher von Gatorland davon hörten, baten sie den Staat Florida, das Tier fangen und in ihren Erlebnispark bringen zu dürfen, was nicht nur einiges an Überzeugungsarbeit, sondern letztlich auch eine Stange Geld gekostet hat. Seine enge Behausung in dem kleinen Gehege ist übrigens nur von vorübergehender Natur; er durchlebt derzeit eine Art „Quarantäne“, um auszuschließen, dass er irgendeine Seuche oder Krankheit nach Gatorland einschleppt. Ist diese Zeit vorbei, darf er zu den anderen 130 Artgenossen in den „Main Lake“.

Anschließend kamen wir an den Gebissen der beiden berühmtesten Tiere von Gatorland vorbei: Neben „Bone Crusher“ einem über 15 Fuß langen amerikanischen Krokodil, war es vor allem „Cannibal Jake“, der dem Park zu Ruhm und Ehre verhalf. Mit diesem Alligator reiste Owen Godwin, der Begründer des Parks, auch an der Ostküste entlang bis hinauf nach New Jersey und präsentierte das Tier gegen Gebühr der staunenden Menge. Fast alle Alligatoren im Park heute sind Nachfahren von „Cannibal Jake“!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/gebiss.JPG)
Leider mit ein paar unerwünschten Spiegelungen: Das Gebiss von Cannibal Jake...

Als nächstes erwanderten wir den „Swamp Walk“, einem Boardwalk durch eine authentische Sumpflandschaft in Florida, wie wir selbst sie allerdings schon in den Everglades und in Grand Cypress gesehen hatten. Nichtsdestotrotz war dieser kleine Rundwanderweg sehr schön und erholsam.

Jetzt wollten wir aber den „Main Lake“, an dessen äußerstem Ende wir vorher die Fütterung machten, auch von „oben“, also von den darüber führenden Boardwalks sehen. Wow, hier wimmelte es geradezu vor ausgewachsenen und beeindruckenden Tieren!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/gators.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/gators1.JPG)

Inmitten des „Main Lake“ steht übrigens ein Observation Tower, von dem aus man die Tiere besonders gut beobachten kann. Da Gott sei dank nicht allzu viel los war in dem Park, hielten sich die Besucherzahlen auf dem Tower auch in Grenzen und wir konnten in Ruhe eine ganze Zeit lang den Alligatoren zusehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_observationtower.JPG)

Nach den Alligatoren ging es auf einen kleinen Rundwanderweg, der an verschiedenen kleineren Gehegen vorbei führt, in denen „die Verwandschaft“ der Alligatoren wohnt: Krokodile und Kaimane. Auch diese Spezies wirkte durchaus beeindruckend, einige Krokodile werden sogar noch länger als Alligatoren. Am weitesten verbreitet ist übrigens das Nilkrokodil, dessen Lebensraum fast über den gesamten afrikanischen Kontinent reicht. Ihm sagt man auch nach, dass es für die meisten Attacken auf Menschen verantwortlich sein soll...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/krokos.JPG)

Anschließend kamen wir zu einer eher langweiligen Show namens „Gator Wrestling“ – gegen teuere Gebühren dürfen richtig „Mutige“ sich auf einen halbwüchsigen Alligator setzen, dem zu allem Überfluss auch noch das Maul mit Klebeband verschlossen ist – wow, das sind ja richtige „Helden“...! :roll:

Besser war da schon das sog. „Gator Jumparoo“, bei dem spielerisch vorgeführt wird, wie weit Alligatoren aus dem Wasser steigen bzw. springen können, wenn sie nach Futter schnappen. Das Futter war auch hier wieder rohes Huhn am Stück, und es war schon beeindruckend, mit welcher Kraft die Tiere aus dem Wasser kommen und zuschnappen.

Echten Mut bewiesen übrigens dann die Tierpfleger, denn nachdem, wie hier auf dem Bild, der „Köder“ noch an eine Art Angel gebunden war, führten sie das Ganze anschließend mit in der Hand gehaltenen Hähnchen durch – wenn man da mal unaufmerksam ist und die Hand zu spät zurückzieht... :platsch:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_jumparoo.JPG)

So langsam ging es auf das Ende der Öffnungszeit zu und wir stöberten noch ein wenig im Souvenirladen. Hier gäbe es auch echte, ausgestopfte Alligatorenköpfe in allen Größen, aber wir verzichteten dankend – diese Reptilien hatten wir mittlerweile richtig liebgewonnen und wir sehen sie uns lieber lebendig an. :)

„Wieso kaufen wir uns kein Terrarium und nehmen so einen kleinen Gator mit? Das würde sich doch toll im Wohnzimmer machen!“ meinte ich zu Claudia. Den Gedanken begruben wir aber dann auch gleich wieder, weil ja nach einigen Jahren das Tier viel zu groß würde und wir dann ein echtes Problem hätten – und zu den Leuten, die so ein Geschöpf dann einfach aussetzen, will ich auch nicht gehören... :never:

So beließen wir es bei einem simplen Autoaufkleber und gingen bei einsetzendem Sonnenuntergang zurück zum Auto. Der Besuch des Parks hatte sich voll rentiert; endlich waren wir in Sachen Alligatoren auf unsere Kosten gekommen. Wir können Gatorland also voll weiterempfehlen, vor allem an Florida-Besucher, die wie wir die Everglades in der „Nasszeit“ besichtigen und deshalb kaum Alligatoren zu Gesicht bekommen.

Leider gibt es auch einen traurigen Punkt zu dieser Geschichte: Einige Wochen nach unserem Besuch ist bei einem nächtlichen Brand das oben erwähnte Hauptgebäude von Gatorland zerstört worden. Dem Feuer fielen auch zwei der darin befindlichen Schlangen und ein Krokodil in einem nahegelegenen Gehege zum Opfer. :cry:   Mittlerweile soll der Schaden aber behoben worden sein und Gatorland seine Pforten wieder geöffnet haben.

Nun fuhren wir hinein nach Kissimee und suchten uns eine Herberge. Hier in dem Vorort von Orlando wimmelt es geradezu von Unterkünften, die jetzt zur Nebensaison nicht nur alle über freie Zimmer verfügten, sondern auch noch recht günstig waren. :D

Wir verließen uns wieder mal auf unser Couponbook und ergatterten so zum absoluten Hammerpreis ein Zimmer im „Apollo Inn“. Gespannt, was uns für derart kleines Geld erwarten würde, waren wir wirklich überrascht: Es handelte sich um gehobenen Motel-Standard; ein schön eingerichtetes Zimmer mit zwei gemütlichen Queen-Betten, ein sauberes und relativ geräumiges Bad, und sogar Kühlschrank, Bügel-Equipment und Geschirr waren vorhanden. Verglichen mit der Absteige vom Vortag ein schier unglaublicher Deal... :daumen:

Ich machte mich frisch und fuhr, während Claudia das Bad besetzte, den Trailblazer zum Tanken. Hier in Kissimmee waren die Preise recht erträglich, aber bei einem Auto dieser Größe geht halt dann doch einiges rein in den Tank. :think:  Vor dem Bezahlen kam ich am riesigen Kühlschrank der Tankstelle vorbei und konnte dem "Daily Special" nicht widerstehen: Zwei eiskalte 20 oz-Dosen Bud für nur $3...

Zurück im Zimmer leerte ich gleich mal eine und als Claudia fertig war, wollten wir zu Fuß das gleich in der Nähe gelegene „Downtown“ von Kissimee besichtigen – dachten wir zumindest. Obwohl wir uns fast die Hacken abliefen und wir wohl auch irgendwie im „Zentrum“ von Kissimmee waren, war hier absolut NICHTS los. :zuck:  Wir gingen also zurück zum Hotel und erkundeten mit dem Auto die Gegend. Dabei stellten wir fest, dass sich das ganze „Leben“ an der Vine Street, also der Straße abspielt, die am historischen Ortskern vorbeigeht – alle Restaurants, Tankstellen und Bars waren hier. Komisch eigentlich... :kratz:

Letztendlich frohlockten wir aber dann doch: Schon nach etwa einem Kilometer trafen wir nach den einschlägigen Fast-Food-Ketten auf ein echtes Highlight: Outback Steak House! YEAH! :daumen:

Nichts wie rein also. Die Wartezeit war mit nur ca. fünf Minuten erträglich und wir bekamen gleich einen schönen kleinen Tisch. Für die Vorspeise hätte ich die Speisekarte gar nicht gebraucht; und die Outback-Erfahrenen unter Euch werden wissen warum...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/blooming.JPG)

Nach dem „Appetizer“, den wir zwar selbstverständlich teilten, aber dennoch nicht ganz schafften (schließlich kam ja noch der Hauptgang), gab es ein 14oz Ribeye Steak für mich und ein 9oz Filet für Claudia. :essen:

Dass wir das Essen mehr als genossen brauche ich wahrscheinlich nicht erwähnen...

Den Abend ließen wir im Motel ausklingen, wo praktischerweise ein örtlicher Fernsehsender das Spiel Boston Bruins – Tampa Bay Lightning übertrug. Ach ja, nach der Niederlage neulich bei den Panthers sind die Bruins ja, wie in der NHL üblich, gleich zum anderen Team aus Florida gefahren. Ich verfolgte das Spiel in voller Bruins-Fan-Montur, und das half: 3-2 besiegten die Jungs aus Beantown den Lightning, und ich biss mir regelrecht in den Allerwertesten – warum muss ich ausgerechnet das andere Spiel der B’s in Florida besucht haben???? (http://www.forum-provider.de/fserver/buttons/emoticons/motz.gif)

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Brunch im Applebee’s: €23, incl. Tipp
Eintritt Gatorland, incl. 2 Tickets für die Gator-Fütterung: €51, www.gatorland.com
Souvenir-Foto Gatorland: €12
Souvenir-Aufkleber: $2,50
Tanken: €38 ($2,09/gal)
Outback Kissimmee: €50, incl. Tipp
Hotel: Apollo Inn, €32, mit Couponbook, absoluter Top-Deal für den Preis
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Schneewie am 10.01.2007, 09:09 Uhr
Wir haben im Mai 06 auch vor und nach unserer Kreuzfahrt bei Finnegan´s Way gegessen. War schon klasse, man konnte dem Treiben auf dem Ocean Drive zusehen und dabei gemütlich ein Bier oder einen Cocktail schlürfen.
Anschließend sind wir pappsatt Richtung RIU bzw. Palm-Hotel über den Bordwalk gewandert.

Wir können dieses Restaurant nur empfehlen.  :D


(http://home.vr-web.de/~stender/Amerika2006/Gabi.jpg)

und ein beleuchtetes Haus am Ocean Drive hab ich auch:  :wink:



(http://home.vr-web.de/~stender/Amerika2006/Art%20Deco%201.jpg)
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Matze am 10.01.2007, 10:43 Uhr
Zitat von: Stefan M.



und wir stöberten noch ein wenig im Souvenirladen. Hier gäbe es auch echte, ausgestopfte Alligatorenköpfe in allen Größen, aber wir verzichteten dankend – diese Reptilien hatten wir mittlerweile richtig liebgewonnen und wir sehen sie uns lieber lebendig an. :)

„Wieso kaufen wir uns kein Terrarium und nehmen so einen kleinen Gator mit? Das würde sich doch toll im Wohnzimmer machen!“ meinte ich zu Claudia. Den Gedanken begruben wir aber dann auch gleich wieder, weil ja nach einigen Jahren das Tier viel zu groß würde und wir dann ein echtes Problem hätten – und zu den Leuten, die so ein Geschöpf dann einfach aussetzen, will ich auch nicht gehören... :never:




Da dürftet Ihr auch mächtige Probleme bei der Einreise nach Deutschland bekommen - Einfuhr exotischer Tiere!
Habe vor Kurzem erst einen Bericht gesehen, was der Zoll findet und wie die Strafen sind!


Aber trotzdem ein schöner Bericht! Dieser Park würde mich auch interessieren!
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 15.01.2007, 20:29 Uhr
08.10.2006 Cape Canaveral - Orlando 8)



Nach ausgiebigem Ausschlafen starteten wir heute erst etwas später als sonst. Ich verlud alle Gepäckstücke in unseren SUV, während Claudia sich noch frisch machte. Beim Auschecken wurde ich sogar noch dazu ermuntert, doch zwei Becher Kaffee mitzunehmen, der hier gratis gereicht wurde. Insgesamt waren wir mit dem „Apollo Inn“ sehr zufrieden, ein echter Deal für den Preis! :daumen:

So ging es dann auf den Weg in Richtung unseres heutigen Tagesziels Cape Canaveral. Nach einiger Zeit auf dem Highway 528 ging es dann über Merrit Island schnurstracks hin bis zum

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/schild%7E8.JPG)

Dort parkten wir unser Auto und steuerten auf den Eingangsbereich zu. Angesichts der Tatsache, dass ja Sonntag war, befürchtete ich dort regelrechte Menschenmassen – und lag wieder mal völlig falsch. Wir waren nach nur zwei Minuten Wartezeit an der Reihe und erhielten unsere Tickets für den heutigen Tag in der Welt der Raumfahrt und der Astronauten.

Als erstes gingen wir sofort daran, an der ausführlichen Rundfahrt durch das Kennedy Space Center per Bus teilzunehmen. Wir kamen in einen Wartebereich, wo sich geschätzte 300 Meter mäanderte Warteschlange befanden – allerdings nur die dazugehörigen Absperrleinen. Die Zahl der Wartenden selbst schätzte ich mit ca. 20 – 25, wodurch wir schon beim nächsten eintreffenden Bus mit „von der Partie“ waren. Puh, ich möchte gar nicht wissen, was hier zur Hauptsaison los ist. Das sah schwer nach stundenlangem Warten in der heißen Sonne Floridas aus!  :shock:

Wir fuhren also los und wurden gleich noch im Bus im Wechsel vom Busfahrer und kleinen Lehrfilmen aus den bordeigenen Bildschirmen mit den Gegebenheiten von Cape Canaveral vertraut gemacht.

Als erstes ging es am zweifellos beeindruckendsten Gebäude des gesamten Areals vorbei: Dem Vehicle Assembly Building. Es ist eines der größten Gebäude der Welt, was den umbauten Raum betrifft, und hält auch einen Rekord ganz für sich allein: Die außen aufgemalte Flagge ist mit den Ausmaßen von 209 mal 110 Fuß die größte gemalte US-Flagge der Welt. Jeder der Streifen ist etwa drei Meter breit, und jeder der 50 Sterne hat einen Durchmesser von ca. zwei Metern! Für die Space Shuttles heutiger Tage ist es natürlich viel zu groß dimensioniert, aber die riesigen „Apollo“- und „Saturn“-Raketen der 60er und 70 Jahre brauchten diesen Giganten als „Unterkunft“.

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Wie der Name schon sagt, wird das Gebäude dazu benutzt, um das Space Shuttle, das als nächstes starten soll, für seine neue Mission fertig zu machen. Es wird dort stehend für den nächsten Raumflug vorbereitet, bevor es dann mit dem „Crawler“, also der riesigen Transportraupe, zum dafür vorgesehenen Launch Pad transportiert wird.

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Dieses sagenhafte 2.700 Tonnen schwere Gefährt braucht schier unglaubliche 8 Stunden, um das Space Shuttle vom Vehicle Assembly Building mit rasanten 1 mph zu einem der etwa 3,5 Meilen entfernten Launch Pads zu bringen. Der Crawler hat dabei einen Verbrauch von ca. „four feet per gallon“, was bei einem Gewicht von knapp 900 kg, das ein einziges Kettenglied auf die Waage bringt, auch nicht verwundert!

Weiter ging die Busfahrt in Richtung der LC-39 Observation Gantry. Von dieser Aussichtsplattform aus hat man einen hervorragenden Überblick über die beiden Launchpads LC-39a und LC-39b, die für Starts der Space Shuttles benutzt werden. Hier im Bild seht ihr den südlicheren LC-39a, davor den geschotterten Weg, den der Crawler dorthin bewältigen muss. Der Weg wird übrigens deshalb nicht asphaltiert, weil es keinen Belag gäbe, der das Gewicht des Crawlers nebst aufgeladenem Space Shuttle aushalten würde; den Schotter hingegen kann man nach jeder Durchfahrt wieder relativ problemlos planieren.

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Von der anderen Seite des Observation Gantry aus hat man einen tollen Überblick über all die anderen Launchpads, die kleineren Raketen dienen und die auch nur zum Teil noch genutzt werden. In dem Aussichtsturm selbst ist ein ausrangiertes Düsentriebwerk eines Space Shuttles ausgestellt – ein wirklich beeindruckendes Gerät!

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Danach ging es mit dem Bus weiter zum „Apollo/Saturn V – Center". Hier wird einem der lange Weg aufgezeigt, den die Raumfahrt absolvieren musste, und der schließlich mit der Landung auf dem Mond seine Krönung fand. Zuerst durfte man in einem originalgetreu nachgebauten Kontrollzentrum einen Saturn-Raketenstart „live“ miterleben. Dabei hört man über Lautsprecher nachgesprochene Mitteilungen und Meldungen des Originalstarts, und beim Start selbst vibriert das ganze Zentrum und ohrenbetäubender Startlärm macht sich breit – echt gut gemacht! Da Blitzfotografie selbstverständlich verboten war, gelang mir nur dieses leicht verwackelte Bild mit aufgelegter Kamera...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/kontrollzentrum.JPG)

Nach dem Ende dieses wirklich beeindruckenden Spektakels gelangt man nahtlos in eine große Halle, in der eine originale Saturn-V-Rakete ausgestellt ist. Wow, was für ein Koloss!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/saturnV.JPG)

Die gesamte Halle war gefüllt mit originalen oder zumindest originalgetreu nachgebauten Artefakten aus der Zeit der Apollo- und Saturn-Ära. An der Decke hingen die Logos der verschiedenen Missionen aus dieser Zeit, u. a. natürlich auch das von Neil Armstrong, Michael Collins und Edwin Aldrin mit ihrer berühmten Apollo-11-Mission.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/apollo11.JPG)

Wir bestaunten außerdem einen ausgestellten Moon-Buggy, den Raumanzug der ersten Menschen auf dem Mond und diverse andere sehr interessante Ausstellungsstücke. Leider waren die meisten der englischen Erklärungen mit so vielen Technik-Ausdrücken gespickt, dass ich mit meinen Englisch-Kenntnissen auch nicht mehr weiterkam – beeindruckend war es aber dennoch.

Die nächste Station stellte das ISS Center dar – hier drehte sich logischerweise alles um die International Space Station im All. Zuerst wurde man durch nachgebaute Module der Raumstation geführt, in denen man hautnah erleben konnte, wie die Astronauten dort oben im All auf engstem Raum leben, arbeiten und experimentieren. Anschließend ging es in eine Halle, in der die „echten“ Module für die Raumstation ausgestellt waren – diese durfte man selbstredend nur von einer Brüstung aus und mit einer Glasscheibe getrennt betrachten, schließlich ist hier Reinlichkeit oberstes Gebot. Unser Führer erklärte uns, welches Modul zu welcher Zeit in den kommenden Jahren seine Reise zur ISS antreten soll, immer darauf hinweisend, dass es sich allerdings nur um geplante Termine handelt. Nichtsdestotrotz: Da steht den Astronauten noch eine gehörige Portion Arbeit bevor; schon jetzt ist bis weit ins nächste Jahrzehnt die Fracht der kommenden ISS-Flüge verplant!

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Dies stellte gleichzeitig das Ende der Busrundfahrt dar; wir wurden zurück zum Visitor Complex gebracht und konnten das dort befindliche Areal selbst erkunden. Hier ist zu sagen, dass die Busfahrt allein gut drei Stunden in Anspruch nimmt (bei wenig Andrang an den verschiedenen Stationen), aber man dabei schon einen Großteil des Kennedy Space Centers besichtigt hat. Dort angekommen verzehrten wir zusammen einen ebenso teuren wie enttäuschenden Hamburger nebst Pommes (na ja, der Hunger treibt’s rein...) und widmeten uns dann wieder den Sehenswürdigkeiten.

Erstes Highlight im Visitor Complex war der „Rocket Garden“, eine Ausstellung von vielen alten Raketen aus der Vergangenheit der Raumfahrt. Unter anderem kann man hier „Atlas“-, „Titan“- und „Redstone“-Raketen besichtigen – entweder echte Originale oder exakte Nachbauten. Viele der Antriebe waren auch einzeln ausgestellt und erklärt.

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Ein Blick in den Visitor Guide verriet mir, dass am heutigen Nachmittag noch ein Highlight stattfinden sollte: „Astronaut Encounter“, also das Treffen mit einem echten, wenn auch „pensonierten“ Astronauten! Pünktlich fanden wir uns in dem entsprechenden Gebäude ein und schon kurz darauf wurden wir mit Cpt. Jon McBride bekanntgemacht. Seine wohl wichtigste Mission war STS-41G im Oktober 1984, als er die „Challenger“ steuerte. Die Mission beinhaltete verschiedene Tests im Weltraum, unter anderem im Bezug auf Nachtanken eines Satelliten. Wäre die „Challenger“ nicht kurz darauf verunglückt, hatte er noch eine weitere Crew an Bord dieses Shuttles angeführt. Jon McBride erzählte uns vieles über die Raumfahrt im Allgemeinen und seine Erfahrungen im Besonderen.

Bei Ausführungen über die ISS kam dann plötzlich die Frage, ob auch Deutsche unter den Zuhörern seien; und wir meldeten uns wahrheitsgemäß. Er fragte deshalb, weil er die derzeitige ISS-Crew vorstellte, unter der sich bekanntermaßen ja auch der Deutsche Thomas Reiter befindet. McBride äußerte, dass er Reiter als „sehr fähigen Astronauten“ schätze.

Danach ging Jon McBride auf die Zukunft der Raumfahrt ein, in dessen Mittelpunkt die mittelfristige Landung auf dem Mars stehe. Hierzu seien aber noch viele Anstrengungen auf dem Gebiet der Wissenschaft notwendig, bis dieses Ziel Wirklichkeit werden wird. Obschon die technischen Vorraussetzungen für einen Flug zum Mars bereits vorhanden wären, gibt es andere Probleme, vor allem auf dem Gebiet der Ernährung der Astronauten während der ca. 1,5 Jahre dauernden Mission.

So sei absehbar, dass eine Mission zum roten Planeten voraussetze, dass die Wissenschaft ein (Zitat) vollkommenes Recycling auf dem Gebiet der menschlichen Ernährung bereitstellen könne – was nichts anderes als das Wiederverwerten aller Abbauprodukte der menschlichen Verdauung bedeutet... :shock: Außerdem sei es sehr wahrscheinlich, dass ein Flug zum Mars nicht von der Erde, sondern vom Mond aus gestartet werden wird, ggf. von einer dann dort bestehenden Mondbasis – Hauptgrund hier ist, dass ein Start vom Mond wegen der geringeren Gravitation sehr viel weniger Energie benötigt als einer von der Erde aus.  :dozent:

Nach diesen sehr interessanten Ausführungen konnte man sich noch zusammen mit Jon McBride fotografieren lassen, was wir aber wegen des Andrangs nicht taten.

Wir zogen es vor, noch ein wenig im Visitor Complex herumzuspazieren. Ein Blick in den Visitor Guide sagte uns, dass uns der Bereich um das Astronaut Memorial noch fehlte. Das Memorial wurde den Astronauten gewidmet, die während ihres Dienstes für die Raumfahrt den Tod fanden. Im Mittelpunkt stehen hier die jeweils siebenköpfigen Besatzungen der Space Shuttles „Challenger“ und „Columbia“, die beim Start bzw. beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verunglückten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_memorial.JPG)

Neben der Gedenktafel im Bild besteht das Memorial aus mehreren anderen Komponenten; ins Auge sticht hier sofort der „Space Mirror“, eine große schwarz-spiegelnde Tafel, in die die Namen der Toten eingraviert ist.

Mittlerweile war es Spätnachmittag geworden und der Zeitpunkt gekommen, an dem das Kennedy Space Center seine Pforten schloss. Regelrecht übersättigt von all den Eindrücken schauten wir noch auf einen kurzen Besuch im unvermeidlichen Souvenir-Shop vorbei. Ein Souvenir-T-Shirt der STS-115er Mission ging dabei noch in meinen Besitz über und wir verließen anschließend das Gelände in Richtung Parkplatz.

Am Parkplatz wurden wir noch von zwei Österreichern angesprochen, die wegen der Fähnchen auf unserem Chevy unschwer erraten hatten, wo wir herkommen. Die beiden kamen gerade aus Las Vegas, wo sie die Hochzeit eines Freundes mitgefeiert hatten, aber jetzt noch ein wenig in Florida Urlaub machen wollten. Sie wollten in den nächsten Tagen noch hinunter auf die Keys und ich gab ihnen den ein oder anderen Tipp hierzu.

Dann cruisten wir hinein in Richtung Orlando. Nach einer guten Stunde Fahrt kamen wir, ohne uns groß zu verfahren, direkt auf den International Drive. Vorbei an etlichen Hotels, Restaurants und Vergnügungsparks fanden wir am nördlichen Ende schnell die von uns vorgebuchte Unterkunft für die nächsten Tage: Hilton Garden Inn I-Drive.

Ich kann es vorwegnehmen: Das Hilton war ein absoluter Volltreffer, die guten Kritiken im Internet kamen nicht von ungefähr. In einer absolut schönen Atmosphäre und bei tollem Service wurden wir dort empfangen, und auch unser Zimmer war allererste Sahne. Nach dem Einchecken machten wir uns frisch und schlenderten dann den I-Drive Richtung Süden – hier wimmelte es nur so vor tollen Restaurants, und man hatte „die Qual der Wahl“.

Letztlich entschieden wir uns für das „Black Angus Steakhouse, wo wir auch noch im Freien essen konnten. Für mich gab’s ein Chicken Steak, für Claudia einen Giant Cheeseburger. :essen:  Anschließend ließen wir bei einem Drink in einer Art „Karaoke“-Bar in der Nähe den wieder mal tollen Tag Revue passieren und gingen gegen Mitternacht zurück in unser Hotel.

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Eintritt Kennedy Space Center: €64 für zwei Erwachsene, incl. Bustour
Hamburger mit Pommes: $7 plus tax – hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens darüber...  :roll:
Souvenir-T-Shirt: $15 plus tax
Abendessen Black Angus: €34, incl. Tipp
Hotel: Hilton Garden Inn I-Drive, €73, vorgebucht über www.otshotels.com - absolute Spitzenklasse!
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Elmo am 15.01.2007, 20:52 Uhr
Ach, das weckt vielleicht wieder Erinnerungen..
Bei mir war die Schlange an der Bustour übrigens wesentlich länger, müsste auch Sonntag gewesen sein. Aber in der Sonne stand man da doch nicht, war meine ich überdacht.

Der Astronaut Encounter war sicher interessant, aber habt ihr keinen IMAX-Film gesehen? Schade, denn ich fand den über die ISS super gemacht. Für den Anderen hatte ich leider auch keine Zeit mehr, weil ich als alter Trödler erst gegen 12 Uhr erschien.  :wink:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 15.01.2007, 20:58 Uhr
Zitat von: Elmo

Der Astronaut Encounter war sicher interessant, aber habt ihr keinen IMAX-Film gesehen? Schade, denn ich fand den über die ISS super gemacht. Für den Anderen hatte ich leider auch keine Zeit mehr, weil ich als alter Trödler erst gegen 12 Uhr erschien.  :wink:


:platsch: Jetzt wo Du's sagst - natürlich, das war ja auch noch! Allerdings hatten wir den anderen Film "Walking on the Moon" - auch der war super gemacht. Wie konnte ich es nur vergessen...
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 30.01.2007, 11:08 Uhr
09.10.2006 Orlando – Disney World „Magic Kingdom“  :mickey:

Nach einer sehr erholsamen Nacht in unserem Top-Hotel machten wir uns ausgiebig frisch und begaben uns erst einmal auf die Suche nach einer geeigneten Frühstücks-Location, was uns angesichts Dutzender vorhandener Möglichkeiten am I-Drive vor nicht allzu große Probleme stellte. Unsere Wahl fiel auf „IHOP“, weil Claudia endlich einmal die vielgepriesenen Pancakes dort austesten wollte.  :pancake: Ich beließ es bei einem klassischen Frühstück mit Bacon & Eggs, das aber auch vorzüglich schmeckte. Und noch eines fiel auf hier bei IHOP: Der Kaffee war für US-Verhältnisse wirklich hervorragend, mit tollem Aroma und auch richtig stark. Folgerichtig genehmigte ich mir gleich drei „Refills“ – ich pflege ja Kaffee komplett „schwarz“ zu trinken, so dass das auch kalorienmäßig nicht wirklich ins Gewicht fällt :D

Anschließend fuhren wir über die I-4 Richtung Süden bis zum heutigen Tagesziel:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/Eingangsschild.JPG)

Hier ist zu sagen, dass Disneyworld selbst etliche eigene Abfahrten an der I-4 besitzt, und das riesige Areal sogar über eine eigene, sechsspurige „Autobahn“ verfügt... Am richtigen Parkplatz angekommen merkten wir uns den Stellplatz – die Reihen hier sind mit Comic-Figuren von Walt Disney bezeichnet, und so parkten wir unseren Chevy auf „Minnie 38“, wenn ich mich recht erinnere.

Trotz „Nebensaison“ herrschte hier natürlich ein gewaltiger Andrang, stellt doch Disneyworld „die Attraktion schlechthin“ dar in und um Orlando. Es waren aber so viele Kassenhäuschen geöffnet, dass wir kaum warten mussten und ließen uns dann von einer netten wohlbeleibten Dame beraten: Drei Tage wollten wir uns Disneyworld ansehen – Magic Kingdom, Epcot und ein Wasserpark sollte es sein. Wir erfuhren, dass es genau für unseren Zweck eine Combo-Karte gibt, und in der wäre sogar der Eintritt zu „Disney-Quest“ mit inkludiert. Also gut, her mit den Tickets! Der Preis hierfür fiel zwar noch gesalzener aus als ich es eh schon befürchtet hatte, aber schließlich waren wir ja in den Flitterwochen...  :brille:

Mit der Monorail ging es hinüber zum „Magic Kingdom“. Während der Fahrt wurden uns erneut die gigantischen Ausmaße des Disney-Areals bewusst. Gottlob relativierte sich bereits hier der „starke Andrang“, wir kamen schon mit der zweiten ankommenden Monorail mit. Am Eingang zu „Magic Kingdom“ dann die unvermeidlichen Taschenkontrollen – überraschenderweise war aber das Mitnehmen eigener Getränke erlaubt, welche wir auch in weiser Voraussicht in ausreichender Menge dabei hatten.  :pepsi:

Nun konnte es aber losgehen – rein in die Welt von Mickey, Donald und Co.!!!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/castle.JPG)

Als erstes galt es, sich mit dem am Eingang überreichten Faltplan in dem Areal des „Königreichs“ zurechtzufinden. Zentraler und von überall sichtbarer Dreh- und Angelpunkt ist hier natürlich das „Cinderella’s Castle“. Als erstes gingen wir in den Bereich „Adventureland“ und stellten uns dort bei der Attraktion „Pirates of the Caribbean“ an. Hier lernten wir zum ersten mal die „Fast-Pass“-Regelung kennen – d. h. Inhaber des viel teureren Fast-Pass-Tickets haben über einen separaten Weg schnelleren Zutritt zu den Attraktionen. Uns als Inhaber der „normalen“ Tickets blieb allerdings nichts anderes übrig, als den üblichen Weg des Sich-Anstellens zu wählen. Die ungefähren Wartezeiten sind an jeder Attraktion aber angeschrieben und hielten sich, wohl wegen der Nebensaison, wirklich in Grenzen. Das „Pirates of the Caribbean“ war das Anstellen jedenfalls schon mal wert, mit einer Art Boot fährt man durch die Katakomben dieser Einrichtung und bekommt, ähnlich wie in einer Geisterbahn, Szenen aus dem Film mit kleinen Figuren vorgespielt – nur halt um mindestens drei Klassen besser. Alles hier wirkte, wie übrigens auch während des gesamten Tages, extrem professionell – hier z. B. die Detailgenauigkeit, mit der diese kleinen Figuren animiert werden.

Im Inneren dieser Attraktionen ist übrigens verständlicherweise Blitzfotografie verboten, weshalb ich hier nicht mit entsprechenden Bildern dienen kann. Nach der Fahrt lernten wir dann eine weitere Perfektion kennen, nämlich die der Touristen-Melk-Industrie. Wie bei jedem „Ride“ führt auch hier der Ausgang schnurstracks durch den Souvenir-Shop, wo jede Menge Gimmicks und Krimskrams zu Apothekerpreisen angeboten wird; vor allem natürlich für Kinder. In diesem Fall waren es Piratenhüte, Plastikschwerter und Augenklappen, eben alles was so ein „kleiner Pirat“ braucht (oder halt auch nicht). Für Eltern mit Kindern schon eine kleine Tortour, was den „Quengel-Faktor“ anbetraf. :heulend:

Weiter ging es mit dem „Swiss Family Treehouse“, also ein großes Baumhaus einer Schweizer Familie (fragt mich jetzt aber nicht welcher Comic bzw. Film da als Vorlage gedient hat, ich habe keinen blassen Schimmer!). Das Baumhaus erstreckte sich über mehrere Etagen und verfügte über ein eigenes Wassersystem – eine wunderschön angelegte Anlage!

Da uns die momentane Wartezeit beim „Jungle Cruise“ zu lang war, wechselten wir hinüber in das „Frontierland“ und dort hin zum „Splash Mountain“, einer kleinen Wildwasserbahn – die Wartezeit hier war wesentlich erträglicher. .

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/splash_mountain.JPG)

Die Fahrt damit war wirklich schön; Höhepunkt ist selbstverständlich die Schussabfahrt über eine steile Wasserrinne, die unten in einem kleinen Pool endet. Man wurde aber nur leicht nassgespritzt, und die Kamera hatte ich ja in weiser Voraussicht schon im Rucksack und diesen unter der Sitzbank verstaut! :idea:

Hier im Frontierland hat man auch einen wunderschönen Ausblick auf den Schaufelraddampfer „Liberty Belle“, der hier gemächlich am „Tom Sawyer Island“ vorbei seine Runden zieht. Der Dampfer ist übrigens eine der wenigen Attraktionen, die wir nicht mehr geschafft hatten, aber allein der Anblick ist schon wirklich beeindruckend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/liberty_belle.JPG)

Wir setzten unseren Weg vorerst fort in den „Liberty Square“, einem Bereich in Disneyland, der sich mit der Geburt der Nation befasste. Etliche historische Gebäude sind hier nachgebildet; u. a. gibt es auch eine „Hall of Presidents“. Die Nachbildung der Liberty Bell in Philadelphia, deren Original ich ja schon oft besichtigt hatte, durfte da natürlich nicht fehlen. Sehr detailgetreu war diese Kopie, sogar die Inschrift der Glockengießerfirma „Pass & Stow“ und der berühmte „Crack“ war vorhanden! :!:

Wir setzten unseren Weg fort und konzentrierten uns auf die großen, beeindruckenderen Attraktionen. Reine Einrichtungen für Kinder, wie die Karusselle „Magic Carpets of Aladdin“ oder „Dumbo the Flying Elephant“, ließen wir natürlich links liegen; letztendlich sind ja diese nichts anderes als ein Kinderkarussel auf jedem beliebigen Rummelplatz in der Heimat.

Von ganz anderem Kaliber ist da schon „Mickey’s Philharmagic“, ein 3-D-Film, in dem die Charaktere der Disney-Comics ein Konzert aufführen. Wir kamen gerade rechtzeitig und wurden auch sofort eingelassen. Spätestens jetzt waren wir richtig schwer beeindruckt: Die tolle Akustik dort drin, gepaart mit dem 3-D-Effekt, machte die Illusion perfekt. In einem Moment, in dem im Film Wasser verspritzt wurde, wurde man auch als Zuschauer mit Spritzern benetzt, was natürlich für ein extra-„Oh!“ sorgte. Der witzigste Effekt kam aber ganz am Schluss der Aufführung: Donald Duck wird...  :nono: Nein! Das verrate ich jetzt nicht auch noch, denjenigen, die da mal reingehen will ich nicht die Überraschung vermiesen. Alles in Allem: Absolut erste Sahne, wer Magic Kingdom besucht, sollte diese Attraktion keinesfalls auslassen! :dance:

Wir setzten unseren Weg fort nach „Mickey’s Toontown Fair“, also die Nachbildung des Mickey-Mouse-Comics selbst. Wenn auch die gesamte Anlage für einen Erwachsenen etwas kitschig anmutet, für Kinder ist dieser Bereich natürlich ein Paradies. Die Häuser von Minnie, Mickey und Goofy waren hier nachgestellt, und man konnte sogar hineingehen und die Einrichtung darin betrachten. Witzig war das schon: Alles war hier perfekt so nachgebaut, wie es in den Comics gezeichnet ist. Sogar die braunen runden Schuhe von Mickey und das Bett waren exakte Kopien der Zeichnungen.

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Wir schlenderten ein wenig umher und lachten immer wieder wegen der witzigen Details. Einzig möglicher „Ride“ in diesem Bereich ist „The Barnstormer at Goofy’s Wiseacre Farm“, ein kleiner Rollercoaster in dem man um und durch Goofy’s Anwesen fährt. Sehr witzig zwar, aber recht harmlos und wohl eher was für Kinder.

Im Anschluss daran nutzten wir die nahe Haltestelle der „Walt Disney World Railroad“ und drehten damit gemächlich eine halbe Runde um den Park. Die Bahn führt in einer kompletten Schleife um das Areal und man kann an den verschiedensten Punkten ein- und aussteigen.

Wir taten dies im „Frontierland“ und nutzten die jetzt kürzere Schlange für einen Besuch im „Haunted Mansion“, einer Art sehr professioneller Geisterbahn, durch die man allerdings nicht gefahren wird, sondern zu Fuß geht. Unglaubliche optische Täuschungen und Spezialeffekte vermitteln einem hier, dass man sich inmitten eines Hauses befindet, in dem es vor Geistern und Untoten nur so wimmelt. Ich war weniger wegen der Gruseligkeit als vielmehr wegen der absoluten Perfektion dieser Effekte vollkommen fasziniert! Auch hier: :daumen:

Zwischendurch erfrischten wir uns mit den mitgebrachten Getränken. Ein Blick in den Faltplan sagte uns, dass wir noch massig Attraktionen vor uns hatten, und ich verabschiedete mich innerlich schon mal von dem Plan, alle Rides hier im Park am heutigen Tage zu schaffen. Vorerst gingen wir aber in den Bereich, in dem wir bis jetzt noch gar nicht waren: „Tomorrowland“. Zentraler Punkt hier ist der „Astro Orbiter“ eine große Skulptur, in der Planeten und ihre Trabanten spielerisch nachgestellt werden (hier auf dem Bild im Hintergrund).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/astro.JPG)

Auch hier könnte man irgendwie mit Gondeln fahren; wir zogen es aber vor, mit der „Tomorrowland Transit Authority“ ein paar Runden durch das Areal zu drehen. Recht gemächlich geht es hier auf einer Hochbahn durchs Gelände, und irgendwie erinnerte mich das Ganze an die „EL“ in Chicago – nur dass hier die Bahn selbstredend offen ist...

Als nächstes stand das „Carousel Of Progress“ auf dem Programm – eine der ältesten Attraktionen im Park, die Walt Disney noch selbst entworfen und gebaut hat. In diesem „Karussel“ drehen sich die Zuschauerränge um eine Bühne in der Mitte, in der in vier Stufen der Fortschritt der Zivilisation von den Anfängen des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart mit lebensgroßen Puppen, ähnlich denen in Schaufenstern, dargestellt wird. Sehr nett und detailgetreu war das alles hier, und nicht umsonst soll dieser „Ride“ der Liebling des guten alten Walt Disney gewesen sein. Auch uns gefiel es hervorragend.

Einer lustigen Aufführung in "Stitch's Great Escape" folgte eine recht rasante Fahrt im "Space Moutain", wo man in einer geschlossenen Halle eine kleine Achterbahn fahren kann - da das Ganze bei fast vollständiger Dunkelheit geschieht, kann man nicht erahnen, welche Richtung die Bahn als Nächstes nehmen wird, was der Sache einen zusätzlichen "Kick" verleiht! :zuberge:

Im Anschluß daran folgte eine Tanzaufführung vor dem Cinderella Castle mit lebensgroßen Nachbildungen der „Helden“ aus den Comics. Die Aufführung war zwar mehr was für kleine Kinder, aber doch recht nett anzuschauen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/puppen.JPG)

Mittlerweile war es Spätnachmittag geworden, und wir wohnten dem Einholen der US-Flagge am unteren Ende der Main Street bei. Eine richtig schöne Zeremonie war das, mit einer Blaskapelle und natürlich dem Abspielen der Nationalhymne. :usa:

Gottseidank hatte der Park heute bis 21.00 Uhr geöffnet, sonst hätten wir einige wichtige Attraktionen nicht mehr geschafft...

Als nächstes gingen wir zur „Big Thunder Mountain Railroad“, eine recht rasante Berg- und Tal-Bahn im Frontierland. Mittlerweile hatten sich die Wartezeiten auf ein Minimum reduziert, so dass die Rides recht zügig absolviert werden konnten. Die Railroad führt über ein künstliches kleines Gebirge und ist wirklich lohnend, hier im Magic Kingdom dürfte es mit der rasanteste aller Rides sein.

Danach ließen wir uns mit der Fähre übersetzen zum „Tom Sawyer Island“ und erkundeten die Insel zu Fuß. Eine Art großer Abenteuerspielplatz war das, mit einem kleinen Fort namens „Langhorn“ und schwimmenden Stegen. Sogar ein kleines Höhlenlabyrinth ist vorhanden, um die „kindlichen Abenteurer“ richtig zu beschäftigen!

Jetzt, zu etwas fortgeschrittener Stunde, war die Warteschlange beim „Jungle Cruise“ endlich auf ein erträgliches Maß zusammengeschmolzen, und wir stellten uns dort an. Dieser Ride ist einer der schönsten im Park, auf Booten fährt man durch eine Dschungel-Landschaft, in der alle möglichen Tiere und Menschen nachgestellt sind. Vorbei an Elefanten, Nilpferden und Krokodilen geht es zu verschollenen Safaris, Wasserfällen und Eingeborenen. „Unser“ Boot trug den schönen Namen „Nile Nellie“ und wurde von einer jungen polnischstämmigen Dame gesteuert. Die ließ dann einen kleinen Jungen ans Steuer, der mächtig stolz das Boot durch die Windungen des „Mini-Amazonas“ hier steuerte (natürlich fuhr das Boot auf einer unter Wasser befindlichen Schiene und es war völlig egal, ob man an dem Steuer drehte oder nicht, aber der kleine Junge war selbstverständlich mit Feuereifer bei der Sache!).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/jungle_cruise.JPG)

Wieder unterwegs nutzte ich die Gelegenheit, mich mittels Ganzkörper-Bedampfung abzukühlen. Claudia hielt von dieser Idee zwar nicht allzu viel und bezeichnete das Ganze als „vollkommen übergeschnappt“, aber ich fand’s ganz angenehm!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_dampf.JPG)

Die wichtigsten Rides hatten wir nun absolviert, es folgten noch ein paar kleinere Attraktionen im „Fantasyland“, die aber eher für Kleinkinder geeignet sind.

Mittlerweile war es dunkel geworden, und die noch im Park verbliebenen Zuschauer formierten sich an den Absperrseilen entlang der Route, in der in Kürze die „SpectroMagic“ Parade vorbeikommen sollte. Ich nutzte die Wartezeit, um einige Einstellungen an der Kamera zu testen und das jetzt in den verschiedensten Farben bestrahlte „Cinderella Castle“ zu fotografieren. Mit Mini-Stativ und langer Belichtungszeit gelang mir dann sogar ein einigermaßen brauchbares Foto!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_castlenacht.JPG)

Die SpectroMagic Parade um 21.00 Uhr hatte es dann wirklich in sich. Unglaublich schöne Lichteffekte waren das, und die Parade war richtig lang. Etwa eine dreiviertel Stunde zogen hier die verschiedensten Charaktere der Comics in strahlenden Farben vorbei – ein echtes Erlebnis. Insgesamt sollen es etwa 500.000 kleine Lämpchen sein, die hier die Illusion perfekt werden lassen. Für uns war es jedenfalls ein unvergessliches Erlebnis.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/spectro.JPG)

Nach der Parade suchten wir uns ein schönes Plätzchen, um das Abschlussfeuerwerk zu bestaunen. Die Wartezeit bis zum Beginn nutzte ich dafür, mir einen großen Becher Diet Coke zu organisieren; unsere Dosenvorräte im Rucksack waren nämlich mittlerweile aufgebraucht. Dies war dann auch der einzige Negativ-Punkt des ganzen Tages: Trotz des gesalzenen Preises von irgendwas um die $5 für das Teil erfrechte man sich nämlich, mir einen Becher zu geben, der dreiviertel voll mit Eiswürfeln war; das Cola was da drin war bestand nicht mal aus einem halben Liter! :evil:  Eigentlich wäre hier eine Reklamation fällig gewesen, die sich gewaschen hat, aber ich hatte keine Lust mich jetzt noch mit irgendwem rumzustreiten und sah mir lieber das Feuerwerk an. Nach etwa drei Minuten meinte ich enttäuscht: „Wirklich toll ist das ja nicht“, nicht wissend, dass das nur der Auftakt zu etwas richtig Gutem war. Die letzten fünf Minuten feuerte man nämlich aus allen Rohren und gepaart mit schöner Musik entstand ein wundervoller Eindruck zum Abschluss des Tages. Die Choreographen, die für dieses Spektakel verantwortlich zeichnen, sind offensichtlich wirkliche Experten; jedenfalls habe ich selten so ein professionelles Feuerwerk gesehen. Aber das passte halt irgendwie zum gesamten Tag: Perfektion pur! :daumen:

Danach strömten wir mit tausenden anderen Besuchern in Richtung Parkausgang, was unglaublich diszipliniert und ruhig abging. Niemand drängelte, schubste oder versuchte sich durchzuschlängeln – eine echte Wohltat. Vor dem Eingang war alles mit Absperrseilen so organisiert, dass die Menschenmassen geordnet, aber dennoch zügig in die Monorail einsteigen konnten. Ich war sehr überrascht, wie die sehr zeitnah nacheinander eintreffenden Züge diese große Anzahl von Menschen wegschaufelten; effektiver geht’s wohl kaum. So fuhren wir nach nur etwa 15 Minuten Wartezeit hinunter zum Parkplatz und fanden ohne langes Suchen unser Auto auf dem gigantischen Parkplatz wieder – wohl dem der sich Reihe und Nummer seines Parkplatzes gemerkt hatte! :zwinker:

Zügig ging es in der lauen Nacht von Orlando zurück zum I-Drive. Im Hotel angekommen merkten wir, dass wir beide richtig hungrig waren; schließlich hatten wir abgesehen von ein paar Popcorn den ganzen Tag nichts gegessen. Dieses Problem löste dann ein „Checker’s“ Drive-In, wo wir uns mit ebenso billiger wie schmackhafter Presskuh in Weißbrotsemmeln und frittierten Kartoffelstäbchen eindeckten. :burger:

Hundemüde und geradezu erschlagen von all den Eindrücken des Tages fielen wir gegen Mitternacht ins Bett. :schlafend:

Als Fazit: Magic Kingdom ist wie alle Disney-Parks zwar sagenhaft teuer, aber absolut sehenswert. Obwohl ich selbst eigentlich nicht so sehr scharf darauf war, in diesen „Kinderpark“ zu gehen, war ich danach schwer beeindruckt. Über eines sollte man sich aber im Klaren sein: Will man in diesem einen Park „alles“ sehen, wird man den ganzen Tag benötigen und muss dabei noch Glück haben, dass zum einen sehr wenig los ist (und das war es bei uns, wir haben nirgends länger als ca. 20 Minuten gewartet) und zum anderen der Park bis 21.00 Uhr geöffnet hat (auch das ist nicht jeden Tag so, meist wird um 19.00 Uhr geschlossen). Wir haben das Gros der Attraktionen auch nur deshalb geschafft, weil wir immer gerade da angestanden sind wo am wenigsten los war, also praktisch ständig kreuz und quer durch den Park gelaufen sind, und auch keine wirkliche „Pause“ gemacht haben. Mit kleinen Kindern ist daran überhaupt nicht zu denken. A propos Kinder: Wer mit seinen kleinen Sprösslingen Magic Kingdom besucht, sollte eine dicke Brieftasche mitnehmen – ich habe beim Anblick all der speziell für Kinder ausgerichteten überteuerten Souvenirs den Park kurzerhand als „größte Gelddruckmaschine der Welt“ bezeichnet – und das dürfte ziemlich genau hinkommen...  :mickey:

Hier noch, als kleine Ergänzung, der Link zu einer Park Map:

Map (https://secure.disney.go.com/wdw/myVacation/customizedMaps/index?id=CustomizedMapsFlashPage)
---

Frühstück IHOP: € 15, incl. tax
Parken Disneyworld: $10
Eintrittskarten Disneyworld für 3 Tage, 4 Parks, 2 Personen: € 314
Cola und Popcorn im Park: ca. $10
Fastfood bei "Checker's": ca. $8 für zwei Personen
Hotel: Hilton Garden Inn I-Drive, €73, vorgebucht über www.otshotels.com - absolute Spitze
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Matze am 30.01.2007, 11:33 Uhr
Zitat
Danach strömten wir mit tausenden anderen Besuchern in Richtung Parkausgang, was unglaublich diszipliniert und ruhig abging. Niemand drängelte, schubste oder versuchte sich durchzuschlängeln – eine echte Wohltat. Vor dem Eingang war alles mit Absperrseilen so organisiert, dass die Menschenmassen geordnet, aber dennoch zügig in die Monorail einsteigen konnten. Ich war sehr überrascht, wie die sehr zeitnah nacheinander eintreffenden Züge diese große Anzahl von Menschen wegschaufelten; effektiver geht’s wohl kaum. So fuhren wir nach nur etwa 15 Minuten Wartezeit hinunter zum Parkplatz und fanden ohne langes Suchen unser Auto auf dem gigantischen Parkplatz wieder – wohl dem der sich Reihe und Nummer seines Parkplatzes gemerkt hatte! :wink:


Genau das ist auch ein Punkt, der uns an (http://img214.imageshack.us/img214/6215/usawl3.gif) (http://imageshack.us)so gefällt! Keiner drängelt oder schubst - und es geht schnell bis zum Auto und vom Parkplatz weg!
Das haben wir auch so erlebt auf dem Campgr. vorm Stadion der Niners und damals der Giants!
Beim ersten Mal hatte ich noch bedenken, wie lange es in der Nacht wohl dauern wird, ehe alle PKW und WoMo abgefahren sind!
Und war überrascht, wie schnell das ging! Viel Polizei und Ordner die alles regulierten - Neben- und Einbahnstraßen wurden geändert und schnell war der "Spuk" vorbei!

Sehr schöner Tagesbericht! :daumen:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: susan am 30.01.2007, 13:30 Uhr
Hallo Stephan,

ach, da werden so viele Erinnerungen wach. Schöööööön. Ein wirklich schöner Reisebericht.

Allerdings das mit dem FastPass läuft etwas anders. An den Fahrgeschäften gibt es kleine Automaten wo Du einen FastPass ziehen kannst. Dort ist dann eine Zeit aufgedruckt zu der Du ohne extra Anstellen sofort Zutritt erhälst. Ist zwar nicht an allen Fahrgeschäften, aber doch an ziemlich vielen. Haben dies bei unserem Besuch 2004 auch reichlich genutzt.   :lol:  Als kleiner Tipp für die Zukunft  :wink:

Bin gespannt wie euch Epcot, speziell die Show am Abend gefallen hat.

Das mit den Eintrittspreisen ist schon der Hammer. Wir hatten damals über unser Reisebüro einen speziellen Pass gekauft. Da waren sämtliche Disneyparks, Cape Canaveral, das Miami Seaquarium und noch irgendwas, was mir jetzt grad nicht einfällt, dabei. Konntest einen Monat jeden Tag in einen anderen Park gehen und war wesentlich billiger als die Einzelpreise.
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Palo am 30.01.2007, 14:19 Uhr
Sehr schöner Bericht!!! :)
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 30.01.2007, 17:20 Uhr
Zitat von: susan

Allerdings das mit dem FastPass läuft etwas anders. An den Fahrgeschäften gibt es kleine Automaten wo Du einen FastPass ziehen kannst. Dort ist dann eine Zeit aufgedruckt zu der Du ohne extra Anstellen sofort Zutritt erhälst. Ist zwar nicht an allen Fahrgeschäften, aber doch an ziemlich vielen. Haben dies bei unserem Besuch 2004 auch reichlich genutzt.   :lol:  Als kleiner Tipp für die Zukunft  :wink:


Hab gerade nachgesehen - du hast tatsächlich recht. Wir waren beim Lesen der "FastPass" Schilder der irrigen Annahme, das wäre das Äquivalent zu dem "Front of the Line Pass" in den Universal Studios. Da ist es ja tatsächlich so, dass man Warteschlangen umgehen kann, wenn man dieses teurere Ticket löst. Na ja, auch so haben wir (fast) alle Attraktionen geschafft, und die FastPass-Regelung gibts ja auch nur bei fünf der verschiedenen Rides im Park.

Zitat von: susan
Das mit den Eintrittspreisen ist schon der Hammer. Wir hatten damals über unser Reisebüro einen speziellen Pass gekauft. Da waren sämtliche Disneyparks, Cape Canaveral, das Miami Seaquarium und noch irgendwas, was mir jetzt grad nicht einfällt, dabei. Konntest einen Monat jeden Tag in einen anderen Park gehen und war wesentlich billiger als die Einzelpreise.


Tja, das hätte ich mal vorher wissen sollen. :roll:  Genau diese Parks waren es nämlich, die wir besucht haben. Gefunden habe ich beim Surfen aber immer nur dieses "FlexTicket", das aber Universal und SeaWorld beinhaltete - und diese Parks wollten/brauchten wir nicht, weil 2004 schon in L.A. bzw. San Diego besucht!
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Kauschthaus am 30.01.2007, 18:27 Uhr
Hallo Stefan,

herzlichen Dank für die sehr ausführliche Beschreibung der beiden Tage im KSC und Magic Kingdom.

Da unsere Routenplanung für diese beiden Tage genauso aussieht, also erst KSC, dann nach Orlando fahren und ins Magic Kingdom gehen, hat mich das natürlich sehr interessiert.

Der International Drive ist, wenn ich das richtig verstanden habe, ein ganz guter Ausgangspunkt für Disney? Gibt es da eigentlich auch Abschnitte, die besser gelegen sind als andere? So im Hinblick auf Restaurantdichte etc.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 30.01.2007, 18:52 Uhr
Zitat von: Kauschthaus

Der International Drive ist, wenn ich das richtig verstanden habe, ein ganz guter Ausgangspunkt für Disney? Gibt es da eigentlich auch Abschnitte, die besser gelegen sind als andere? So im Hinblick auf Restaurantdichte etc.
Viele Grüße, Petra


Der I-Drive ist generell der beste Ort, um ein Hotel zu nehmen. Dort reiht sich ein Restaurant ans andere, es gibt außerdem zuhauf Shops und Bars. Zu DisneyWorld musst Du aber eh mit dem Auto fahren (dass ihr ja ohnehin haben werdet, nehme ich an). Am I-Drive selbst fällt mir von den großen Parks eigentlich nur Wet'N'Wild ein.

Wir selbst waren schon am nördlicheren Bereich des I-Drive, aber auch dort gab es etliche Restaurants in Gehweite.  8)
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Kauschthaus am 31.01.2007, 13:04 Uhr
Zitat von: Stefan M.
Zu DisneyWorld musst Du aber eh mit dem Auto fahren (dass ihr ja ohnehin haben werdet, nehme ich an). Am I-Drive selbst fällt mir von den großen Parks eigentlich nur Wet'N'Wild ein.


Danke für die Auskunft!  :D
Da mir die Hotels in direkter Disney Nähe zu teuer sind, wollte ich nur wissen, was sich als Alternative anbietet.

Dann schreib' mal schnell weiter  :wink: , viele Grüße, Petra
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: leia am 01.02.2007, 19:06 Uhr
Ich oute mich heut mal als Schwarzfahrerin...
war echt schön mit euch in FL... :D so ähnlich (mit New Orleans)  sah unser Honeymoon auch aus...

@Petra OT:

Ich seh du suchst ein Hotel in Orlando, ich kann Dir das Fairfield Inn by Marriott, Lake Buena Vista-Marriott Village empfehlen. Wir waren zwar nur abends im Disney Village, dazu lag das Hotel echt gut. Es gehört zur Marriot Gruppe und bietet ein leckeres continental Breakfast mit frischen Waffeln  :D und war recht günstig. Der International Drive ist sehr sehr lang und ganz egal wo man dort wohnt, ist man noch weit von Disney entfernt, ebenso von Universal...
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Kauschthaus am 01.02.2007, 19:39 Uhr
Leia, danke für den Tipp. Das Hotel sieht klasse aus, aber ich suche ein preiswertes, einfaches  Motel/Hotel für 2 Nächte.
Da Florida dies Jahr so nebenbei als Zweiturlaub läuft, sollen die Ü günstig werden. :oops:  :wink:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: leia am 01.02.2007, 21:25 Uhr
Wir hatten das über Dertour gebucht und es lag bei 40 € je Nacht/Zimmer mit gutem Continental Breakfast...  :?
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Kauschthaus am 01.02.2007, 22:22 Uhr
Leia, na dann schaue ich da mal ... danke. :wink:
Grüße, Petra
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Jansen am 02.02.2007, 10:48 Uhr
Also erstmal Danke für diesen SUPERREISEBERICHT.... So ähnlich sieht unsere Honeymoontour im Mai aus. Dazu nochmal ein par Fragen : wie lange fährt man ca. vom intern. Drive zum Mag. Kingd. ? Ist das gut ausgeschildert ? Wie wollen (wahrscheinlich wie alle anderen auch )gleich früh dort sein. Mit dem Getränke reinnehmen hattet ihr keine Probleme oder ? Gibt es dort ( im Mg.Kingd.) auch Plätze, wo man sich einfach mal eine Stunde auf den Rasen hauen kann - wir denken es wird ein sehr langer Tag, vor allem fürs Kind. LOhnt es sich zwei Tage dorthin zu gehen ? Gruß Jansen
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 02.02.2007, 13:09 Uhr
Zitat von: Jansen
Also erstmal Danke für diesen SUPERREISEBERICHT.... So ähnlich sieht unsere Honeymoontour im Mai aus. Dazu nochmal ein par Fragen : wie lange fährt man ca. vom intern. Drive zum Mag. Kingd. ? Ist das gut ausgeschildert ? Wie wollen (wahrscheinlich wie alle anderen auch )gleich früh dort sein. Mit dem Getränke reinnehmen hattet ihr keine Probleme oder ? Gibt es dort ( im Mg.Kingd.) auch Plätze, wo man sich einfach mal eine Stunde auf den Rasen hauen kann - wir denken es wird ein sehr langer Tag, vor allem fürs Kind. LOhnt es sich zwei Tage dorthin zu gehen ? Gruß Jansen


Vom I-Drive zum Magic Kingdom sind es ca. 20-30 Minuten mit dem Auto, je nach Verkehr. Vom I-Drive selbst ist man recht schnell auf der I-4, alles ist absolut super ausgeschildert. Die Ausfahrten vom I-Drive sind im Bereich von DisneyWorld auch mit den verschiedenen Parks versehen, also ist das alles völlig problemlos.

Im Park selbst gibt es viele Freiflächen und auch Spielplätze, wo die "Kleinen" beschäftigt werden können. Bei mehreren solchen Pausen wirst Du dann allerdings nur einen Teil des Parks schaffen, insofern lohnt ein zweiter Tag durchaus.  8)
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 04.02.2007, 22:23 Uhr
10.10.2006 Orlando – Disney World „Epcot“ :mickey:

Eigentlich wollten wir noch viel länger ausschlafen, weil wir tags zuvor ja erst recht spät ins Bett gekommen sind – aber auch heute stand ja wieder ein großer Erlebnispark an: Disney’s „Epcot“.

Zuerst knurrte uns aber der Magen, weshalb wir uns ein Lokal zum Frühstücken suchten. Das Angebot des „Ponderosa Steakhouse“ hörte sich verlockend an: $3,99 für’s Frühstücksbuffet. Wir hatten keine schlechte Wahl getroffen; für den wirklich niedrigen Preis hatte man eine sehr gute Auswahl – ich plünderte vor allem den Bereich mit den frischen Früchten mehrfach. :essen:

Danach ging’s aber los in Richtung DisneyWorld. Der Weg dorthin war uns ja vom Vortag schon bekannt, allerdings mussten wir heute natürlich einen etwas anderen Weg im riesigen Areal des Walt Disney Resorts nehmen, bis wir zum Epcot Center kamen. Der Parkplatz hier ist größenmäßig ähnlich gigantisch wie der des „Magic Kingdom“, und in weiser Vorraussicht prägten wir uns Reihe und Nummer unseres Stellplatzes erneut genau ein.  :mrgreen:

Zu Fuß ging es weiter zum Parkeingang. „EPCOT“ ist übrigens eine Mischung zwischen Abkürzung und Neologismus; die Buchstaben stehen für die Wörter: „Experimental Prototype Community Of Tomorrow” – der Park soll also einen Ausblick in die Zukunft ermöglichen.

Bereits am Parkeingang sticht einem das Wahrzeichen des Parks schlechthin ins Auge: Die gigantische Kugel von „Spaceship Earth“. Diese ist etwa 55 Meter hoch und beherbergt den gleichnamigen Ride – davon aber später mehr.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/Epcot_Kugel.JPG)

Das Epcot Center teilt sich in zwei große Bereiche auf: Zum einen die sog. „Future World“, zum anderen das „World Showcase“. Letztere ist eine Ausstellung, in der sich die Länder der Welt präsentieren können. Die Pavillons dieser Staaten befinden sich rund um einen kleinen See, wobei neben den elf Staaten mit festen Gebäuden auch kleine Info-Stände von anderen Nationen vertreten sind. Eigentlich wollten wir gleich mit diesem Bereich beginnen, stellten aber fest, dass hier erst eine Stunde später geöffnet wird und die Pavillons noch verwaist sind.

So beschlossen wir, erst den ein oder anderen Ride in der Future World mitzumachen. Einer der begehrtesten ist hier der sog. „Test Track“, eine Fahrt in einem Prototypen eines Autos. Hier wird nachgestellt, welche Tests so ein Fahrzeug zu absolvieren hat, bevor es in Serienreife gehen kann. Natürlich ist diese ganze Story nur Ausschmückung und dient dazu, dem Besucher eine möglichst rasante Fahrt zu ermöglichen. :wink: Nach einigem Anstellen waren wir an der Reihe; wir stiegen zu viert in ein flaches Auto und los ging’s. Nach den Bremsen- und Ausweichtests in der Halle, in der man ganz schön durchgeschüttelt wird, fährt man auf einen Rundkurs ins Freie, wo der „High Speed“ ausgetestet wird und man auf ca. 120 km/h beschleunigt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_testtrackca.JPG)

Nach der Fahrt stöberten wir noch in dem im Ausgangsbereich (wie könnte es auch anders sein?) befindlichen Souvenir-Shop, wo alle möglichen Fanartikel für Liebhaber teurer Autos vorhanden waren. Ich selbst konnte bei einem „Hummer“-T-Shirt nicht widerstehen...  8)

Da es bis zur Fahrt hier beim Test Track doch einigermaßen lange gedauert hat, gingen wir nun gleich dazu über, die „World Showcase“ zu erkunden, die mittlerweile geöffnet hatte. Wir wollten das Ganze im Uhrzeigersinn bewältigen und begannen so folgerichtig beim ersten großen Pavillon: Mexico.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/mexico.JPG)

Dieser ist in einer großen Maya-Pyramide untergebracht. Highlight hier ist die Fahrt in einem Boot auf dem „River of Time“, ähnlich dem „Pirates“-Ride vom Vortag. Hier wird allerdings logischerweise kein Movie, sondern die Geschichte und Tradition der Mexikaner dargestellt. Auch heute faszinierte uns wieder die unglaubliche Detailgenauigkeit, mit der hier alles animiert wird. Nach der Fahrt kann man, wie übrigens bei jeder „Nation“, landestypische Produkte probieren und selbstredend auch kaufen. Wir verzichteten aber dankend auf die gigantischen Sombreros, die hier feilgeboten wurden.

Weiter ging es nach Norwegen. Hier dreht sich alles um die Ahnen dieses Landes, die Wikinger. Neben nachgebauten Häusern aus dieser Zeit ist auch eine Kopie eines Wikingerbootes zu sehen – mit diesen einfachen Konstruktionen haben ja diese Nordmänner schon lange vor Kolumbus in Amerika angelegt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_norwegen.JPG)

Auch hier gibt es einen Ride, welcher ebenfalls wieder in einem Boot durchgeführt wird und vor allem die raue Fauna und Flora des Landes vorstellt. Dabei wird man urplötzlich im Boot auch von „Stromschnellen“ erfasst und saust rückwärts über einen „Wasserfall“ hinunter. Auch diese Fahrt namens „Maelstrom“ gefiel uns recht gut. In weiteren Gebäuden werden hier die Kleidung und Waffen der Wikinger vorgestellt, außerdem sind die berühmtesten Eroberer der Wikingerzeit namentlich benannt.

Was uns übrigens sehr gut gefiel, waren die recht kurzen Wartezeiten hier im World Showcase – scheinbar tummelte sich alles bei den rasanten Rides in der Future World, weshalb hier kaum einmal mehr als 5 Minuten gewartet werden musste.

Im nächsten Bereich stellte sich die bevölkerungsreichste Nation der Welt dar: China. Hier erwartete uns ein absoluter Leckerbissen – gerade rechtzeitig kamen wir zum Beginn der Aufführung „Reflections of China – Land of many faces“. Hierbei handelt es sich um einen Kinofilm in einem 360°-Kinosaal. Für uns absolutes Neuland, und für diejenigen, die davon auch noch nichts gehört haben, sei folgendes erklärt: Das Publikum, also auch wir, steht in der Mitte eines kreisrunden Saales und der Kinofilm läuft rund um einen herum an der Wand ab. Der Saal hatte geschätzte 40 Meter Durchmesser, und dementsprechend groß war das „Leinwand-Band“ rund um einen herum. Der Film beginnt auf der chinesischen Mauer und stellt viele verschiedene Landesteile und Kulturen des „Reichs der Mitte“ dar. Für Epcot-Besucher ist dieser Film ein absolutes „Muss“, wie ich finde.  :daumen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/china.JPG)

In weiteren Bereichen werden einem im China-Pavillon uralte Statuen und Fundstücke aus Ausgrabungen vorgestellt. Es gibt auch ein Restaurant und einen wunderschönen Garten, der um einen Teich mit Koi-Fischen angelegt ist.

Weiter ging es mit „unserem“ Pavillon: Deutschland. Natürlich waren wir sehr neugierig, wie sich unsere Heimat hier in Epcot präsentieren würde – und waren erst einmal überrascht.  :shock: Nach ausgiebigem Erkunden aller Gebäudeteile waren wir nämlich nicht mehr so ganz sicher, ob sich hier wirklich Deutschland vorstellt oder eher das Bundesland Bayern. Irgendwie war hier fast alles auf die Komponenten Biergarten, Oktoberfest und Blasmusik reduziert. Im Gespräch mit den netten jungen Angestellten, die übrigens wirklich alle aus Deutschland kommen, bestätigte sich unser Eindruck: Wir erfuhren, dass sie diese einseitige Präsentation eigentlich selbst nicht wirklich mögen, aber das irgendwie von der Führung des Parks so gewollt ist.  :zuck:

Die Krönung des Ganzen soll sich übrigens eine Woche vor unserem Besuch abgespielt haben: Am 03.10., also am Tag der Deutschen Einheit, waren natürlich etliche Festivitäten am Deutschen Pavillon geplant. Als die Angestellten dann am Morgen eingetrafen, stellten sie geschockt fest, dass die überall angebrachten Fähnchen nicht etwa schwarz-rot-gold waren, sondern die weiß-blaue Raute trugen...  :platsch:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/EpcotDeutschland.JPG)

Und noch etwas blieb mir in Erinnerung: In den Läden in dem Areal befinden sich etliche Shops, in denen deutsche Produkte, etwa Bierkrüge, Schokolade oder Kuckucksuhren verkauft werden. Die Angestellten dort laufen in einer Art „Lederhose“ herum, die allerdings so gar nichts mit dem typisch süddeutschen Beinkleid gemeinsam hatten. Es waren irgendwie lange braune Stoffhosen mit extrem peinlichen Hosenträgern – so etwas könnte man in Deutschland höchstens zum Fasching anziehen. Zu allem Überfluss war der Inhalt der beiden Hosen auch noch aus dem Rheinland – na ja, ein Bayer würde so was Schundiges auch nicht tragen...  :nono: Ich konnte mir die Frage nicht verkneifen, ob sich die zwei in den Hosen nicht ein bisschen lächerlich vorkommen – „Hier weiß es ja keiner besser!“ war die wohl (leider) zutreffende Antwort der beiden.  :flennen:

Ansonsten ist –zumindest baulich- der deutsche Pavillon aber sehr schön. Herzstück ist eine Gaststätte in der Mitte, die irgendwie dem Hofbräuhaus nachempfunden ist. Dort werden von „authentisch“ gekleideten Bedienungen die typisch deutschen Gerichte serviert – zu gesalzenen Preisen versteht sich. Es gibt etliche Geschäfte, u. a. auch eines, das ganzjährig Weihnachtsschmuck à la Christkindlmarkt verkauft. Im Außenbereich befindet sich eine riesige Modelleisenbahn, in der die Highlights und Orte der romantischen Straße nachgestellt sind. Im Innenhof der Gebäude, von denen eins wohl den Frankfurter Römer darstellen soll, befindet sich ein Brunnen mit dem Hl. Georg nebst Drachen. Insgesamt gefiel uns der deutsche Pavillon ganz gut, lediglich die (z. T. peinliche) Darstellung und Reduzierung auf den Landesteil Bayern sollte von den Verantwortlichen überdacht werden. :think:

Weiter ging es in Richtung „Mittelmeer“: Der italienische Pavillon war an der Reihe! In diesem gibt es keinen Ride, aber die berühmten Gebäude von Venedig sind hier als Kopie dargestellt. Lustig am Rande: Das war jetzt schon der dritte „Campanile“ in einem Jahr! Wie das möglich ist? Na ja - Dezember 2005: Venetian Hotel, Juni 2006: eine Woche Strandurlaub in Lido di Jesolo mit Kurztrip nach Venedig - und jetzt das!!!  :lol:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_campanile%7E0.JPG)

Von den drei genannten ist der Turm hier natürlich der kleinste, aber trotzdem nicht minder schön. Im Innenhof führten zwei als Gondolieri verkleidete Zauberer ihre Kunststücke auf, was vor allem den Kindern gefiel. Ansonsten gäbe es hier noch ein Restaurant, was wir aber links liegen ließen. Italienisch essen gehen kann ich in der Heimat an jeder Ecke, und deutlich billiger noch dazu.

Weiter ging es zum größten Pavillon: Dieser ist genau in der Mitte und natürlich den USA vorbehalten. Wir kamen gerade rechtzeitig zu einer Art Flaggenparade vor dem Gebäude, das mit Trommeln und Querflöten begleitet wurde. Natürlich wurde als Abschluss „The Star Spangled Banner“ gespielt, und alle Umstehenden verharrten und sangen mit. Dieser überall so natürlich und zwanglos gelebte Patriotismus fasziniert mich immer wieder in den USA!  :usa:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/Flaggenparade.JPG)

Im Gebäude selbst ging es gleich weiter mit der Aufführung einer neunköpfigen gemischten Sängergruppe, die mehrere klassische Lieder zum besten gaben – das Ganze à capella und so dermaßen wohlklingend, dass selbst ein noch so kritischer Dieter Bohlen bei DSDS seinen Gefallen daran finden würde. Offensichtlich handelt es sich hier um Profis, anders ist dieses sehr hohe Niveau kaum zu erklären. Die Sänger waren in traditionelle amerikanische Kostüme und Perücken gekleidet, und zusammen mit der sehr schönen mit Marmor ausstaffierten Eingangshalle entstand ein wunderschöner Flair.

Etwas später gab es die Aufführung „The American Adventure“, eine Mischung zwischen Theater und Kino. Das Ganze findet in einer Art Kino-Saal statt, wobei dieses Exemplar hier zweifelsohne das schönste Kino war, das ich je gesehen hatte. Beiderseits der Zuschauerränge befinden sich Säulen und Statuen, und der ganze Saal ist wirklich sehr nobel eingerichtet. Die Aufführung handelt selbstverständlich von der Geschichte und dem Entstehen der Nation USA, von den Indianern bis hin zur Gegenwart. Auch hier waren wir schwer beeindruckt, ein absolutes „Muss“, wenn man Epcot besucht! :daumen:

Neben dem Pavillon der USA befindet sich das "Areal" von Japan. Hier gibt es keine besondere Aufführung, aber in etlichen Geschäften werden die landesüblichen Produkte feilgeboten. Teil der Anlage ist zudem eine Pagode. Es gäbe auch ein japanisches Restaurant, aber auf Sushi hatten wir momentan keine Lust.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_pagode.JPG)

Weiter ging es nach „Marokko“ – aber auch hier gibt es keine eigene Aufführung. Hier wird lediglich das Straßenleben in dem nordafrikanischen Staat nachgestellt, mit Händlern, Gauklern und Bauchtänzerinnen. Es gibt außerdem einen Brunnen mit schönen Mosaiken.

Beim Pavillon von Frankreich befindet sich logischerweise auch das Wahrzeichen von Paris, der Eiffelturm – natürlich deutlich kleiner. Es gäbe hier auch eine Filmvorführung über das Land, die wir allerdings nicht besuchten, weil sie von den Anfangszeiten überhaupt nicht in unser Konzept passte. Mit einer jungen Angestellten wechselte ich ein paar Sätze auf französisch, wobei ich feststellte, dass meine Restkenntnisse aus dem "LK-French" nicht mehr allzu umfangreich sind...  :kratzen: Natürlich gäbe es auch hier Restaurants und Souvenir-Shops, beides interessierte uns aber nicht allzu sehr.

Gleich nebenan im Pavillon von Großbritannien schlenderten wir durch den „Tea Garden“, einer schönen kleinen Gartenanlage, in der auch die verschiedenen Pflanzen erklärt werden. Es gäbe außerdem ein englisches „Pub“ und etliche andere Nachbauten typisch englischer Häuser.

Viel interessanter war da schon der letzte der großen Pavillons – Canada! Wie schon in „China“ gab es auch hier einen sehr beeindruckenden 360°-Film namens „O Canada!“, außerdem sind etliche historische Gebäude nachgestellt, u. a. das Regierungsgebäude von Ottawa. Natürlich durfte eine Ausstellung über Kanada’s Nationalsport nicht fehlen: Eishockey. Hier hielten wir uns als Hockey-Fans natürlich länger auf... Kanadas Pavillon verfügt darüber hinaus über einen sehr schönen Garten mit einem toll angelegten Teich.

Somit hatten wir den Bereich „World Showcase“ hinter uns – und es war auch allerhöchste Zeit; immerhin war es schon Spätnachmittag. Nun konnten wir uns der „Future World“ widmen. Diese besteht aus mehreren Teilbereichen – den ersten, also „Test Track“, hatten wir ja schon am Morgen besucht.

Nun stand ein 3-D-Film namens „Honey I shrunk the audience“ auf dem Programm – Ziemlich eindrucksvoll und lustig gestaltet, und als Aha-Effekt durfte natürlich ein wenig „nassgespritzt-werden“ nicht fehlen. Es folgte eine Fahrt mit „Journey into imagination with Figment“, in dem eine kleine Phantasiefigur den Besuchern die fünf Sinne sehen, hören, riechen, schmecken und tasten näher bringt – ebenfalls sehr lustig und unterhaltsam. Dem Bereich schließt sich ein „Labor“ mit dem Namen „Imageworks - What If...“ an, in dem man seiner Phantasie freien Lauf lassen und „Figment“, die Comicfigur aus dem Ride, virtuell tanzen und singen lassen kann. Dieser Bereich war aber wohl mehr etwas für Kinder, weshalb wir uns hier nicht lange aufhielten.

Weiter ging es zum Teilbereich „The Land“. Eines der absoluten Highlights hier ist die Fahrt „Living with the land“ – in einem Boot fährt man durch die Test-Gewächshäuser der Wissenschaftler, in denen diese Pflanzen züchten, die unglaublich ertragreich aber trotzdem umweltschonend angebaut werden können. So ist neben gigantischen Kürbissen und Gurken u. a. auch ein Tomaten“strauch“ zu sehen, der sich ähnlich einem Weinstock an ein waagrechtes Gitter rankt und schon sage und schreibe über 500 Tomaten getragen hat. :shock: Im Film „Circle Of Life“ erzählen die Helden aus „The Lion King“, warum Pflanzen und Tiere so wichtig sind für unseren Planeten. An dem Ride „Soarin’“ mussten wir recht lange anstehen, aber es lohnte sich: In einem Fünfer-Sessel – ähnlich einem Skilift – „schwebt“ man über verschiedene Landschaften, u. a. die Golden Gate Bridge. Dieser Ride ist richtig gut gemacht, für mich auch ein absolutes „Muss“.  8)

Es ging weiter zum Bereich „The Seas“. In einer kleinen Gondel fährt man dort an verschiedenen Aquarien entlang. Es gibt außerdem etliche größere Aquarien mit Korallenriffen, Fischen und Delphinen. Mittlerweile stellte sich als richtig heraus, dass wir die Erkundung der Future World auf den Spätnachmittag verlegt hatten, jetzt waren die Schlangen nämlich wesentlich kürzer als am Vormittag und man kam fast überall gleich dran.

Nun wurde es aber Zeit, in „die Kugel“ zu steigen: Spaceship Earth war an der Reihe! Nach einer recht kurzen Wartezeit begann die Berg- und Talfahrt im Inneren des riesigen „Golfballs“. Zentrales Thema ist hier „Kommunikation“ – von den ersten Anfängen menschlicher Kommunikation bis hin zu modernsten Techniken wird hier alles chronologisch aufbauend erklärt. Eine wirklich beeindruckende und schöne, wenn auch sehr langsame Fahrt – es ist eben kein „Thrill Ride“!

Sehr aufwändig gemacht und für mich eine der schönsten Attraktionen ist „Ellen’s Energy Adventure“ – die zwei Hauptdarsteller begleiten den Besucher bei einer Fahrt auf zwei großen „Booten“ durch die Urzeit – hier wimmelt es geradezu vor Sauriern und Urzeittieren, die sehr nahe ans Boot kommen. Das Thema „Energie“ wird beim atemberaubenden Anblick der großen animierten Echsen regelrecht zweitrangig!  :D

Ein weiterer Teil fehlte uns noch: Mission Space. In diesem sehr rasanten Ride wird man in eine Art große „Zentrifuge“ gesetzt während man ein Video vor sich abgespielt bekommt. Durch die Drehung wird der Druck imitiert, den die startende Rakete ins Weltall verursacht – schließlich ist man in dem Ride ein „Test-Astronaut“! Man kann vor Beginn des Rides wählen, ob man zum „Green Team“ (harmloserer Ride) oder zum „Orange Team“ (hier läuft der Ride mit Volldampf!) gehören will. Die Frage, welche Wahl wir getroffen haben, dürfte sich erübrigen...  :whistle:

Mittlerweile war es Abend geworden im Park – und angesichts der vielen Kilometer, die wir am gestrigen und am heutigen Tag zu Fuß absolviert hatten, taten die Beine trotz bequemer Turnschuhe schon richtig weh. Wir beschlossen deshalb, zum I-Drive zurück zu fahren und heute mal eher essen zu gehen.

Nach kurzem Frischmachen im Hotel sollte heute ein kulinarisches Highlight auf dem Programm stehen: Red Lobster. Ein Ableger dieser Kette war in Gehweite unseres Hotels - bequemer geht’s kaum!  :)  Wir schlenderten also rüber und bekamen die Info, dass noch eine kleine Wartezeit zu absolvieren sei – wie üblich bekamen wir eine dieser lustigen Plastikscheiben ausgehändigt, die anfangen zu blinken und zu vibrieren, wenn man an der Reihe ist (wie heißen die Dinger eigentlich...?). Schon einige Minuten später war es so weit und wir bekamen einen schönen Tisch zugewiesen. Ich bestellte mir einen Platter aus King Crab & Snow Crab Legs, der allererste Sahne war. :essen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/red_lobster.JPG)

Ich benötigte zwar fast eine Stunde, bis ich all das köstliche Fleisch aus den harten Schalen "gefieselt" hatte; und Claudia war mit ihrer Lachs & Shrimp Combo zwischenzeitlich schon längst fertig – aber die „Mühe“ hat sich absolut gelohnt! Die Idee, diese Restaurantkette mal zu testen, war eine absolut gute – Red Lobster gehört seither neben Outback zu meinen absoluten Favourites!!! :daumen:

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Frühstück bei Ponderosa: Ca. $15 für 2 Personen, incl. Tipp
Parken DisneyWorld: $10
Eintritt Epcot Center: Im Ticket vom Vortag enthalten
T-Shirt im Epcot Center: €14
Dinner bei Red Lobster: €47 für 2 Personen, incl. Tipp
Hotel: Hilton Garden Inn I-Drive, €73, vorgebucht über www.otshotels.com - absolute Spitze






Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: susan am 05.02.2007, 08:20 Uhr
Hallo Stephan,

habt Ihr euch die tolle Abendshow im Epcot nicht angesehen??  Ich hoffe doch noch an einem anderen Tag, Ihr hättet wirklich was versäumt.
Es ist richtig schön Deinen Bericht zu lesen, da kommen so viele schöne Erinnerungen hoch und man fühlt sich gleich wieder im Urlaub.  :lol:
Ich hoffe es geht bald weiter. :wink:
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 05.02.2007, 09:28 Uhr
Nö, auf das Feuerwerk haben wir verzichtet - im Nachhinein vielleicht ein Fehler, aber wir dachten, es wäre in etwa das Gleiche wie in Magic Kingdom.

Allerdings waren wir auch so geschlaucht von den zwei Tagen herumrennen, dass wir einfach keine Lust mehr hatten, noch gut eine Stunde auf das Feuerwerk zu warten.
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: susan am 05.02.2007, 09:36 Uhr
Hallo Stephan,

Schade, wir dachten Anfangs auch es handelt sich um ein einfaches Feuerwerk, aber Pustekuchen, es war eine richtig tolle Lasershow mitten auf dem See und das schönste was ich bisher in den Disneyparks erlebt hab. Sollte man sich meiner Meinung nach nicht entgehen lassen. :daumen:

Die Warterei ist zwar echt blöd, noch dazu muß man sich wirklich frühzeitig am See einen schönen Platz suchen, aber man wird für jede Minute Warten belohnt.  :lol:

Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Westernlady am 05.02.2007, 17:49 Uhr
Stefan, ein ein absolut toller Tagesbericht  :daumen:

Obwohl ich selber kein großer Freund von diesen Parks bin, ich bin begeistert  :D
Du beschreibst das so detailliert und voller Leben, da ist man richtig dabei.
Aber was mich am meisten begeistert ist der Info-Gehalt  :D Einfach nur klasse  :applaus:
Anhand Deiner Beschreibung kann man sich so richtig ein Bild davon machen und für sich selbst entscheiden.
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Elmo am 05.02.2007, 20:50 Uhr
Da muss ich Westernlady mal zustimmen; sehr gut und ausführlich geschrieben!

Diese Parks muss ich auch irgendwann mal besuchen. Ein überdimensionaler Spielplatz, genau das Richtige für mich.  :mrgreen:

Und bei der reduzierten Darstellung unseres Landes muss ich dir schon Recht geben, schließlich gibt es noch so viele mehr Facetten. Ich kann mir auch vorstellen - wenn ich auch noch nicht dort war - dass jedes Land dort etwas einseitig dargestellt wird.
Aber andererseits würde man die Besucher nur verwirren, wenn man die einzelnen Länder nicht klar voneinander abgrenzen würde. Würden die alles reinnehmen, hätte diese Länderausstellung doch ihren Sinn verloren, weil man dann nicht mehr so klar zuordnen kann.
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: FSU-Seminoles am 06.02.2007, 11:01 Uhr
Hallo Stefan,


wow, das hast Du Dir aber richtig Mühe gegeben bei der informativen
Berichterstattung  :respekt:
Im Epcot-Center selbst war ich auch schon dreimal und bin total begeister von
diesem Park. Allerdings habe ich die nächtliche Lasershow auch jedesmal
weggelassen, weil uns doch die Haxn ( auf gut bairisch gsagt ) weh getan haben
vom vielen rumlatschen.
Aber bei meinem nächsten Besuch des EC steht die Show auf der TO-DO-Liste

Ich freu mich schon auf Deine Fortsetzung


Gruß Marcus
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Palo am 09.02.2007, 10:58 Uhr
Prima Bericht und schöne Bilder!!
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: die_franken am 18.02.2007, 17:09 Uhr
Schoner Tag im Epcot Center, obwohl ich ja solche Parks ja eigentlich ned mag.

Du hast das so schön Berichtet daß ich mir das doch auch mal irgendwann Anschauen muß :? wenn es so weitergeht muß ich ja 200Jahre werden :shock:
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 07.03.2007, 16:42 Uhr
11.10.2006 Orlando – Disney World „Blizzard Beach“ und “Disney Quest” 8)
:urlaub:


Heute gingen wir den Tag mal etwas lockerer an, weil kein größerer Erlebnispark mehr anstand. Nach den Anstrengungen der letzten beiden Tage war das auch bitter nötig.  :lol:

Es wurde auch allerhöchste Zeit, sich um den Versand der zahllosen Postkarten zu kümmern, die wir im bisherigen Reiseverlauf zwar geschrieben, aber noch nicht abgesandt hatten.

So fuhren wir erst einmal den I-Drive ab, um dort nach einem Post Office zu suchen. Einzig der Erfolg wollte sich nicht so recht einstellen; inmitten der zahllosen Restaurants und Souvenir-Shops war einfach kein Postamt auszumachen. Das kann doch nicht sein, man muss doch hier in dieser exponierten Lage irgendwie an Briefmarken kommen können? Wir fragten uns schließlich durch und wurden an das Nordende des I-Drive verwiesen. Doch auch hier bedurfte es noch einiger Sucherei, bis wir das vergleichsweise winzige Office fanden. Schließlich waren wir an der Reihe und deckten uns mit ausreichend Briefmarken für die knapp 30 Postkarten ein, die in den letzten Tagen zusammengekommen waren. Natürlich klebten wir die Briefmarken gleich vor Ort auf die Karten und gaben diese auch gleich im Office auf. So, das wäre erledigt...  :D

Bevor es am dritten Tag hintereinander in Richtung DisneyWorld los gehen sollte, wollten wir aber noch einen kurzen Snack zum Frühstück. Wir entschieden uns für den nahen BurgerKing, was wir aber besser gelassen hätten. Die unterirdische Motivation der Angestellten harmonierte prächtig mit dem grauslichen Geschmack (?) des Frühstücks, der irgendwo zwischen altem Fett, Instant-Ei und einem Schwamm lag. Wenigstens konnten sie beim Cola nichts falsch machen, von dem wir dann raue Mengen benötigten, um den aufkommenden Brechreiz wieder los zu werden. Obwohl das Zeug, wie üblich, nur ein paar Dollar$ kostete, reute mich für diesen Fraß jeder Penny...  :evil:

Nun ging es aber los auf den mittlerweile schon „gewohnten“ Weg in Richtung DisneyWorld. Hier am Nordende des I-Drive gibt es eine eigene Auffahrt auf die I-4, wodurch wir uns die erneute zeitaufwändige Fahrt über den mit Ampelanlagen übersäten I-Drive sparten. Gegen 11 Uhr trafen wir dann ein am Haupteingang von

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_BlizzardEingang.JPG)

Erste positive Erfahrung: Entgegen meiner Erwartungen war hier das Parken kostenlos; und die wenigen besetzten Parkplätze ließen darauf schließen, dass „Blizzard Beach“ heute nicht allzu überlaufen sein wird. Der Park ist – nomen est omen – ein Wasserpark („beach“), in dem allerdings alles komplett einem Wintersportort nachempfunden ist („blizzard“). Natürlich ist es hier, wie in Florida üblich, keineswegs kalt – lediglich die Aufmachung und die Gebäude erinnern an ein Ski-Dorf in den Alpen. Dies wurde uns auch gleich akustisch bewusst, da man aus den überall im Park befindlichen Lautsprechern „stilecht“ mit übelstem Jodel-Geschrammel zugedeckt wurde, das teilweise deutschsprachig und manchmal sogar „schwyzerdütsch“ war (!).  :platsch:

Zentraler Punkt im Park stellt ein mit nachgebildetem Schnee bedeckter Hügel dar, von dem sich die meisten Wasserrutschen nach unten ins „Tal“ schlängeln.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_berg.JPG)

Nachdem wir unsere Sporttasche und die Kühlbox mit den Kaltgetränken (durfte natürlich nicht fehlen) an einer ruhigen Ecke auf zwei Bade-Liegen deponiert und diese damit in Beschlag genommen hatten, begannen wir erst einmal unsere Erkundungstour durch den Park. Nachdem recht wenig los war, konnten wir viele der Attraktionen auch gleich ausprobieren, und so ließen wir uns erst einmal eine Runde im „Cross Country Creek“ (dürfte vielen auch als „Lazy River“ bekannt sein) treiben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_lazy_river.JPG)

Danach erkundeten wir nacheinander die vielen verschiedenen Wasserrutschen. Positiv hierbei waren die sehr kurzen Wartezeiten, bei manchen Attraktionen musste man höchstens eine Minute anstehen, bis man dran kam.

Nach und nach arbeiteten wir die kleineren Rutschen ab, die so klangvolle Namen wie „Toboggan Racers“, „Runoff Rapids“, „Snow Stormers“ oder „Downhill Double Dipper“ hatten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_doubledipper.JPG)

Letzterer war schon etwas rasanter, aber geradezu harmlos, was die größeren Rutschen betraf, die wir jetzt ausprobierten.

Vom Gipfel des Hügels kann man mit der wohl am längsten dauernden Rutsche, dem „Teamboat Springs“, in etlichen Kurven einer relativ breiten Bahn mit einem runden Schlauchboot nach unten fahren – das machte wegen der zahllosen Drehungen des Boots auch mächtig Spass, weshalb wir diesen „Ride“ auch mehrfach wiederholten. Man sitzt hier in „Teams“ bis zu sechs Personen in so einem Boot, wobei das Wort „Team“ eigentlich ein wenig irreführend ist – Einfluss nehmen auf das Boot bzw. dessen Richtungswechsel kann man nämlich so gut wie gar nicht. Diese Rutsche verläuft auch ziemlich aufwändig auf hohen Stelzen, was den „Kick“ noch etwas erhöht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_teamboat_springs.JPG)

Weiter ging es zu den beiden rasantesten Rutschen: „Slush Gusher“ und „Summit Plummet“. Letztere stellt praktisch ein simuliertes „Skispringen“ über eine Wasserschanze dar – wobei man aber gottlob vom Weg über die Schanze verschont wird, sondern man diese elegant „unterfährt“ – lediglich das Spritzwasser wird über die Schanze gezwungen, was einen schönen optischen Effekt gibt. Hingegen muss man beim „Slush Gusher“ tatsächlich über zwei Schanzen – die sind aber eher größere Stufen, so dass man nicht wirklich abhebt. Claudia waren beide Rutschen allerdings zu „heftig“, so dass sie jeweils unten auf mich wartete.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_slush_gusher.JPG)

Zwischendurch sonnten wir uns wieder mal für ein Stündchen oder ließen uns ein paar kalte Getränke :pepsi: oder Nachos (http://www.esbg-forum.de/forum/images/angelic/smilies/popcorn.gif) aus unserem Vorrat schmecken. Gottlob hatten wir selber etwas dabei, die Preise an den Verkaufsständen, die Pistenraupen nachempfunden sind, waren erwartungsgemäß unverschämt hoch. Lediglich einen heißen Kaffee und einen großen Muffin gönnten wir uns am Nachmittag vom Verkaufsstand... 

Wo wir schon mal im Park waren, wollten wir natürlich auch einmal mit dem „Skilift“ auf den Hügel fahren. Dort mussten wir etwas länger anstehen, und ich fragte mich dabei mehrmals, warum uns eigentlich alle Leute so verdutzt und entgeistert anschauten. Auf den Grund bin ich dann später gekommen: Ich war wohl der einzige im Park, der keine Badeshorts, sondern eine der in Europa üblichen kurzen „Speedo“-Badehosen trug (und dann auch noch eine in leuchtendem orange!). Wie ich später erfuhr, wird so etwas in den USA einzig und ausschließlich von Angehörigen der „Gay Community“ getragen – dieser Fact und die Tatsache, dass ich dort mit Claudia händchenhaltend und plaudernd am „Skilift“ anstand, hat wohl viele der Mit-Anstehenden aus der Fassung gebracht...  :lol: :lol: :lol:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_seilbahn.JPG)

Die Fahrt mit dem Lift ist aber weniger wegen dem Transport selbst sondern mehr wegen der schönen Aussicht auf und über den Park interessant. Man ist mit Sicherheit doppelt so schnell auf dem „Berg“, wenn man zu Fuß geht...  :zwinker:

Bis etwa 16.30 Uhr vergnügten wir uns noch in dem Park, bis wir alles gesehen hatten und jede der Attraktionen zumindest einmal mitgemacht hatten. Dadurch, dass wirklich sehr wenig los war, gestaltete sich das Ganze auch sehr angenehm und mit wenig Ansteh-Zeit behaftet.

Schließlich begaben wir uns aber doch zum Ausgang, weil wir uns „DisneyQuest“, für das unsere Drei-Tages-Karten ja auch zählten, noch ansehen wollten. Anfangs war ich von der Idee eigentlich nicht so begeistert – Arcade-Höllen kenne ich schließlich schon zur Genüge - aber auch hier wurden wir nicht enttäuscht. Es gibt zwar bei DisneyQuest auch die allseits bekannten Flipper und Standard-Spiele à la Space Invasion, aber es gab auch richtig gute interaktive Games. Eines hiervon hat mich richtig begeistert: Man steht mit insgesamt fünf Spielern auf einem nachgebauten Bug eines Piratenschiffs. Während einer das „Schiff“ durch die virtuelle Kino-Leinwand vor einem steuert, stehen die anderen vier an je einer Kanone und feuern auf die auftauchenden Schiffe, bis die Rohre glühen. Dieses Game namens „Pirates Of the Caribbean“ machten Claudia und ich zusammen mit einem Vater und seinen ca. 8 und 10 Jahre alten Söhnen – und die beiden hatten natürlich noch mehr Spass als wir selbst.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_pirates%7E0.JPG)

Bei einem anderen Spiel muss man auf einem Schlauchboot sitzend mit einem Ruder durch die virtuellen Stromschnellen steuern – was uns aber nicht wirklich gut gelang. Deutlich besser war da schon die vollkommene „Virtual Reality“, die man mittels aufgesetztem Helm vermittelt bekam, während man mit einem kleinen Motorrad durch eine Wüstenlandschaft kurvte und Diamanten einsammeln durfte. So schön das Ganze von innen war, so lächerlich sah es natürlich von außen aus...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_virtual.JPG)

Ein anderes lustiges Spiel bestand darin, dass man mit Autoscooter-ähnlichen Fahrzeugen in einem großen Käfig herumkurvte – und während einer lenkte, durfte der zweite eine Gummiball-Kanone laden und feuern. Ziel war natürlich, einen anderen Scooter an einer bestimmten Stelle zu treffen, was diesen für kurze Zeit „außer Gefecht setzte“ und einem selbst Punkte einbrachte. Dieses Spielchen war eigentlich das Lustigste von allen, und während Claudia mit dem Lenken beschäftigt war, hatte ich alle Hände voll zu tun, die Kanone immer wieder laden und zu feuern...  :dance:

Wohl etwa zwei Stunden hielten wir uns insgesamt bei „DisneyQuest“ auf – im Nachhinein eine ganz schöne Sache. Anschließend schlenderten wir noch durch das mittlerweile natürlich nächtliche „Downtown Disney“. Neben zahllosen Souvenir-Shops (wie könnte es auch anders sein...?) und Restaurants befindet sich hier auch eine schöne Ausstellung etlicher gigantischer Lego-Figuren, u. a. „Nessie“ und ein roter T-Rex.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Dino.JPG)

Eigentlich wollten wir die Gelegenheit nutzen, im ebenfalls dort befindlichen „Rainforest Cafe“ zu Abend zu essen – etliche positive Erfahrungen anderer Forums-User mit dieser Kette, u. a. auch aus dem „MGM Grand“ in Las Vegas, hatten mich dahingehend neugierig gemacht. Einzig die Wartezeit auf einen Tisch schreckte uns davon ab; 1½ Stunden herumstehen waren uns dann doch zu viel.

So beschlossen wir, zurück an den I-Drive zu fahren und dort etwas Neues auszutesten. Wir wurden bei „Chili’s“ fündig, wo es – na wer sagt’s denn? – gerade ein 2-for-1-Special in Sachen „Sam Adams on tap“ gab. Auch das Essen wusste voll zu überzeugen; „voll“ vor allem deshalb, weil dieses Wort ziemlich exakt den Zustand unserer Bäuche beim Verlassen des Lokals wiedergibt. :essen: Auch diese Kette war für uns ein Novum, sicherte sich aber sofort einen Platz in der internen „Ja, da kann man jederzeit wieder hingehen“ – Wertung. :daumen:

Den Abend ließen wir auf dem Hotelzimmer mit ein wenig Fernsehen ausklingen. Zudem überlegten wir, was wir mit dem morgigen Tag anstellen sollten; nach dem nun schon dreitägigen Erlebnispark-Marathon hatten und dem noch zu absolvierenden Restprogramm in Tampa hatten wir den ursprünglichen Plan „Islands Of Adventure“ nämlich innerlich schon ad acta gelegt...  :think:

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Briefmarken für Postkarten: €18
„Frühstück“ bei Burger King: ca. $7 für zwei Personen - in diesem Lokal: NIE WIEDER!
Eintritt Blizzard Beach: Im Ticket der Vortage enthalten
Zwei Kaffee und ein großer Muffin im „Blizzard Beach“: ca. $12 - teuer aber lecker
Eintritt DisneyQuest: Im Ticket der Vortage enthalten
Abendessen „Chili’s“ Orlando: ca. 35 €, incl. Tipp
Hotel: Hilton Garden Inn I-Drive, €73, vorgebucht über www.otshotels.com - absolute Spitze
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 08.03.2007, 18:56 Uhr
12.10.2006 Orlando  8)
 :urlaub:

Nachdem wir richtig gut ausgeschlafen und eine ausgiebige Morgenwäsche genossen hatten, düsten wir mit unserem Trailblazer los, um eine geeignete Frühstücks-Location zu finden. Dabei fiel uns am I-Drive ein Ableger der „Sizzler“-Kette auf, mit der wir vor Jahresfrist in Flagstaff/AZ schon so gute Erfahrungen gemacht hatten. Nichts wie rein also! Das Frühstücksbuffet war gleichermaßen preiswert und lecker, da blieb wirklich kein Wunsch offen (alles andere hätte uns bei dieser Kette auch stark verwundert!).  :essen:

Während des Frühstücks berieten wir, was wir denn heute anstellen wollten – ein weiterer Erlebnispark kam nicht in Frage, vor allem weil ja in Tampa diesbezüglich auch noch einiges anstand. Da mir nicht gleich irgendetwas adäquates einfiel, kam es wie es kommen musste: Claudia’s Drang zum Shopping brach wieder durch. Klar, die letzte Shopping-Tour in einer Mall war ja schon wieder über zwei Wochen (!) her...

Hatten wir da nicht am Rande der I-4 so eine Mall gesehen? Klar, da wollten wir hin. Nach etwa 20-minütiger Fahrt bei nur einmal „Verfransen“ erreichten wir dann die

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_eingangoutlet.JPG)

Entgegen anderer bisher von uns besuchter Malls befinden sich die Gänge zwischen den Shops hier im Freien – was wohl die Ursache in dem ganzjährig guten Wetter in Florida hat.  :sun: So stöberten wir mehr oder weniger ziellos durch die verschiedenen Geschäfte der Mall, wobei ich selbst (eigentlich) gar nichts mehr auf meinem „Wunschzettel“ hatte, Claudia hingegen noch einige Oberteile wollte.

Während Claudia sich also auf die Suche nach geeigneter Bekleidung machte, ließ ich die Eindrücke einfach auf mich wirken und harrte der Dinge, die da kommen würden...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_claudiashopping.JPG)
Claudia auf Schnäppchenjagd...

Im Hilfiger-Store wurde mir dann ein echtes Schauspiel geboten: Eine Schweizer Familie war dort offensichtlich gerade auf Großeinkauf – bessergesagt, die beiden pubertierenden Töchter kleideten ihren Daddy nach allen Regeln der Kunst ein. Der musste denn auch im Akkord die behände herbeigeschleppten Teile anprobieren, sich im Spiegel ansehen und seinen Töchtern präsentieren. Das ganze war für den Mann echte Schwerstarbeit, und ein bisschen tat er mir sogar leid – er ertrug es aber mit Fassung (fragt mich jetzt aber nicht wie schließlich seine Kreditkartenabrechnung ausgesehen hat...).  :lol: :lol: :lol:

Nachdem Claudia in etwa das gefunden hatte, was sie wollte, schlenderten wir weiter. Beim Timberland-Store machten wir schließlich noch mal Halt, weil dort (surprise, surprise! :applaus: ) gerade irgendein „SALE“ war. Und es sollte sich lohnen: Hatten mich in all den Vorjahren die gesalzenen Preise für die Winterschuhe dieser Marke noch abgeschreckt, gab es hier nichts zu meckern und ich kaufte mir ein hervorragend gefüttertes und schickes Paar zum absoluten Kampfpreis. In diesem Moment freute ich mich, ein echtes Schnäppchen gemacht zu haben – allerdings stehen die Schuhe, bedingt durch den dieses Jahr nicht vorhandenen Winter in Bayern, heute noch unbenutzt im Schrank – insofern also auch irgendwie rausgeschmissenes Geld, aber hellsehen kann ich schließlich auch nicht. :zuck:

Nach einem unvermeidlichen Kaffee in der natürlich in der Mall vorhandenen „Starbüchse“ fuhren wir wieder zurück zum I-Drive. Dabei fiel uns das „Ripley’s Believe It or Not!“-Museum auf. Hey, da wollten wir doch immer schon mal rein, und was hätten wir auch sonst mit dem angebrochenen Tag anstellen sollen? :idea:

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Wir lösten also unsere Eintrittskarten und tauchten ein in die Welt der Unglaublichkeiten. Das Museum ist zwar nicht allzu groß, aber echt gut gemacht und witzig. Es wird auch dokumentiert, dass bei all den ausgestellten Kuriositäten es bislang bei keiner einzigen gelungen ist, nachzuweisen, dass es sich um ein Fake bzw. um eine Lüge handelt.

Robert Ripley, der Gründer dieser Museums-Kette, reiste zeitlebens umher und sammelte weltweit Kuriositäten. Sein erstes Museum eröffnete er 1933 in Chicago und nannte es „Odditorium“.

Einige ausgewählte Kuriositäten will ich Euch hierbei nicht vorenthalten: Ausgestellt ist z. B. der größte Mann aller Zeiten, Robert Wadlow. Er maß bei satten 212 kg Gewicht unglaubliche 2,72 Meter!

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Eher in die Breite als in die Höhe gewachsen ist hingegen Robert Earl Hughes, der mit 3,15 Metern angeblich heute noch den Rekord für den größten Brustumfang hält. Bei seinem Tod soll er annähernd eine halbe Tonne gewogen haben!

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In einem weiteren Raum ist ein Billardtisch ausgestellt, der, so wird einem durch die Wandtapete vorgegaukelt, schräg steht. Das tut er auch, nur in exakt umgekehrter Richtung! Und so läuft eine auf den Tisch gesetzte Kugel wie durch „Zauberhand“ in genau das Loch, das optisch ganz „oben“ ist!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_billard.JPG)

In einem weiteren Raum sind so bizarre Dinge wie die weltweit größte Sammlung an Exekutions-Schwertern und –Äxten ausgestellt; daneben ein Nachbau der „eisernen Jungfrau“ aus Nürnberg!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_jungfrau.JPG)

Brrr, das müssen schon grausame Zeiten gewesen sein, damals im Mittelalter!!!

Und als letztes, ein echter Lacher: Die angeblich größte Sammlung von Klobrillen aus aller Welt!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_klobrillen.JPG)

Kurz vor dem Ausgang kann man sich dann (selbstredend gegen Entgelt) selbst „ins Bild“ bringen – je nachdem was man gerade sein möchte. Ich konnte bei einem der Fotos nicht widerstehen; und natürlich hatte es mit meinem Lieblings-Hobby zu tun...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_hockey.JPG)
(die Eishockey-Interessierten werden wissen, wer eigentlich im Trikot der #88 steckte...)

Mittlerweile war es Abend geworden und wir verließen das Museum. Als Fazit hierzu kann man nur sagen: Nicht ganz billig, aber wirklich sehenswert – uns hat der Besuch jedenfalls einen Riesen-Spaß gemacht.

Dass man nicht nur vom Wandern, sondern auch vom Einkaufen und Museumsbesichtigungen hungrig wird, dürfte vielen Forumslesern nicht unbekannt sein. Ein kurzes Stück weiter den I-Drive hinauf hatte ich einen Ableger der legendären Pizzeria „Uno“ aus Chicago ausgemacht, und da meine Erinnerungen aus dem Jahr 2001 immer noch positiv nachwirkten, wollten wir das mal austesten.

Kurz und gut: Auch in der Filiale von Orlando steht man dem Original aus der „Windy City“ nicht viel nach. Ein Steak für mich, eine dicke Pizza „Chicago Style“ für Claudia. Lecker! :essen:

Nach dem Essen gingen wir noch eine - nein, zwei Runden Minigolf-Spielen, und zwar in der schönsten diesbezüglichen Anlage, die ich je gesehen habe. Allerdings hätte ich mich grün und blau ärgern können: Die gebauten Hindernisse der Bahnen hatte ich meist sehr schnell und problemlos überwunden, aber beim Putten stellte ich mich jedes mal so unglaublich doof an, dass es jeder Beschreibung spottet. Die beiden Runden gingen deshalb auch klar an Claudia...  :shit:

Nach ein oder zwei Bierchen zum Abkühlen in einem Irish-Pub gleich nebenan ging es schließlich zurück in unser Hotelzimmer. Ach ja, das kennt ihr ja noch gar nicht – hier die beiden sehr bequemen Queen-Betten. Übrigens: Wenn ihr ein erschwingliches und doch luxuriöses Hotel am I-Drive sucht – das „Hilton Garden Inn I-Drive“ kann ich wärmstens empfehlen!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_betten.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_schr%E4nke.JPG)

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Frühstücksbuffet Sizzler: Ca. €15, incl. Tipp
Einkäufe: x → ∞, wieder mal...  :roll:
Kaffee für 2 bei Starbucks: ca. $6
Eintritt Ripley’s: € 30 für zwei Personen
Foto Ripley’s: € 21,60
Essen bei Pizzeria Uno: €27 für zwei Personen, incl. Tipp
Minigolfen, zwei Runden: ca. $20
Hotel: Hilton Garden Inn I-Drive, €73, vorgebucht über www.otshotels.com - absolute Spitze

Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: koopi am 09.03.2007, 10:45 Uhr
Hallo,

vielen Dank vor allem für deinen Bericht vom Ripleys. Da ich in Orlando auch noch ein paar Stunden Luft habe, hatte ich das auch schon ins Auge gefasst.

Viele Grüße

Jens
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: rheinlandrulez am 09.03.2007, 16:11 Uhr
 :applaus: Hey Stefan, wie auch schon die ersten Tagesberichte so sind auch die beiden zuletzt geschriebenen echt klasse. Da wir Anfang Juni voraussichtlich nach Florida starten, haben wir Eure Reise mit super viel Interesse bisher verfolgt. Meiner Frau hat es nämlich sehr gut gefallen, dass ihr auch mal Pausen und echte Beachtage gemacht habt...

Also...weitermachen und wir reisen weiter mit...

VG aus Lev-Town  :hand:
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 27.03.2007, 21:05 Uhr
13.10.2006 St. Pete Beach – Ft. De Soto County Park  :sun: :urlaub:

Nach der morgendlichen Wäsche und dem Verladen des Gepäcks in unseren Trailblazer hieß es leider Abschied nehmen von unserem geliebten Hilton Garden Inn – im Nachhinein war die Wahl ein absoluter Volltreffer, eines der besten Hotels das ich je in den USA hatte. :daumen:

Heute verzichteten wir erstmal auf ein Frühstück am I-Drive; wir hatten beschlossen, unterwegs irgendwo zu brunchen. Das heutige Tagesziel war die Tampa Bay, mit zwei Stunden Fahrt gut zu erreichen. Wir verließen also Orlando Richtung Südwesten auf der von den Disney-Besuchen schon bekannten I-4, hier hieß es immer weiter geradeaus, schnurstracks auf Tampa zu.

Unterwegs hielten wir nach geeigneten Frühstücks-Locations Ausschau und wurden an einer Ausfahrt fündig: Das altbekannte Logo von Applebee’s lachte uns da entgegen, und da ließen wir uns natürlich nicht zwei mal bitten. Das Restaurant, insgesamt ein schöner Ableger dieser Kette, hatte gerade geöffnet und wir mussten auch nicht lange auf unsere Bestellung warten. Wieder einmal wurden wir nicht enttäuscht, das "Frühstück" überzeugte geschmacklich voll und war mehr als reichhaltig – ein echtes Brunch eben!

Nachdem wir in aller Ruhe gegessen hatten, setzten wir unseren Weg fort in Richtung Tampa. Nach etwa einer Stunde tauchte die Skyline der Stadt vor uns auf, und wir fuhren an den Wolkenkratzern vorbei in Richtung der etwa fünf Kilometer langen Howard Franklin Bridge quer über die Bay. Das Ganze bei strahlendem Sonnenschein – das hat schon was!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_BayBr%FCcke.JPG)

Weiter ging es über die I-275 in Richtung Süden, schnurstracks durch St. Petersburg hindurch. Unser Ziel war natürlich die Golfküste, genauer St. Pete Beach. Dank der hier sehr guten Ausschilderung war der Weg dort hin auch gleich gefunden, und nach einigen kleinen Brücken und 50 Cents Mautgebühren waren wir schließlich an Ort und Stelle.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_stpetebeach.JPG)

Natürlich hatte Claudia unterwegs wieder im "Coupon Book" gestöbert, und wir fanden prompt auch einige der Hotels am Gulf Boulevard. Schließlich entschieden wir uns für das „Gulf Winds Resort“, einer recht schönen Anlage nur 150 Meter vom Strand entfernt.

Unser Coupon wurde ohne irgendwelche Diskussionen akzeptiert und wir bezogen unser Domizil für die nächsten Tage. Natürlich konnte es nicht ganz mit dem Hilton Garden Inn in Orlando mithalten, aber es war sehr nett eingerichtet und verfügte auch über eine kleine Kitchenette und einen großen Kühlschrank. Lediglich das Bett suchten wir anfangs vergebens – bis wir dahinter kamen, dass es als Schrankbett tagsüber in die Vertikale gebracht war!  :!:

Nachdem das Gepäck verstaut und Getränke kaltgestellt waren, überlegten wir uns, was wir mit dem angebrochenen Tag anstellen könnten. Nach den vielen Besichtigungen der letzten Tage wollten wir heute mal ausspannen und uns an den Strand legen. Ich schlug vor, doch das kurze Stück hinüber nach Ft. De Soto County Park zu fahren – gesagt, getan! Der Strand dort wurde ja vor Jahresfrist zum „Schönsten Strand der USA“ gewählt, und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.  8)

Schon nach kurzer Fahrzeit erreichten wir den ebenfalls wieder recht gut ausgeschilderten Park:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_desotoschild.JPG)

Bevor wir uns dem Sonnenbad hingaben, wollten wir aber noch das Fort De Soto besichtigen, jener frühere Armeestützpunkt, der dem kleinen Park seinen Namen gab. Hauptsächlich in der Zeit von 1882 bis 1910 diente das Fort als Stützpunkt von Militär, das vor allem die Aufgabe hatte, die Einfahrt zur Tampa Bay zu überwachen. Die unerträgliche Hitze im Sommer und die allgegenwärtigen Heerscharen von Moskitos waren aber ein ständiges Problem, und so wurden der Stützpunkt im Jahr 1914 mehr oder weniger wieder aufgegeben. Heutige Überbleibsel sind etliche recht grobschlächtig anmutende Kanonen und ein kleines Memorial nebst US-Flagge zur Erinnerung an die Soldaten des Spanisch-Amerikanischen Krieges 1898.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_kanone%7E0.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_kanone1.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_desotoflagge.JPG)

Allzu lange hielten wir uns aber hier nicht auf, sondern fuhren weiter durch eine wunderschöne Palmenallee auf der einzigen Straße im Park, die vom Fort weg nunmehr Richtung Norden führt, auf den sog. Mullet Key.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_desotopalmen.JPG)

Hier stellten wir an einem großen, aber fast verwaisten Parkplatz an einem öffentlich zugänglichen Strand unseren Chevy ab und watschelten, bewaffnet mit Getränke-Kühlbox, Schnorchel-Equipment und Badetüchern, hinüber zum vielgepriesenen Strand von De Soto Park.

Und wir sollten nicht enttäuscht werden: Der Sand hier war nicht nur schneeweiß, sondern auch noch extrem fein, und erinnerte uns irgendwie an Puderzucker.  :dance:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_desotostrand.JPG)

Da trotz des sehr schönen, aber wegen einer leichten Brise nicht zu heißen Wetters nicht sehr viel los war hier am Strand, kam richtiges Urlaubs-Feeling auf und wir ließen uns erst einmal eine Stunde in der Sonne braten. :sun:

Irgendwann packte mich aber dann wieder die Schnorchel-Lust und ich hüpfte mit Flossen und Brille ins Wasser. Ein richtiges Riff gab es hier nicht, aber trotzdem allerhand zu sehen. Ich beobachtete wieder viele Fische und Krebse und begann auch irgendwann, die Muscheln unter Wasser zu inspizieren. Leider waren die meisten von der Brandung und von Badegästen, die darauf getreten waren, schon beschädigt – dies brachte mich auf die Idee, es mal weiter draußen zu versuchen. Hier war zwar das Wasser schon so tief, dass man nicht einfach mal so mit den Händen an den Grund greifen konnte, aber dafür entdeckte ich hier wunderschön große und auch unbeschädigte Exemplare.  :D

Hierzu musste ich natürlich immer per Schnorchel erst mal tief einatmen, worauf ein etwa eine Minute langer Tauchgang am Boden entlang folgte, bevor mich die knapp werdende Luft wieder an die Wasseroberfläche zwang. Mit dieser Technik konnte man aber sehr gut die Muscheln am Boden begutachten, und ich sackte gleich ein paar Dutzend schöne Teile ein.

Natürlich wollte ich nicht zu denjenigen gehören, die den ganzen Strand plündern, und so beschränkte ich mich auf ein paar schöne Exemplare, die ich mit nach Hause nahm – den Rest schenkte ich ein paar Kindern bzw. beförderte ich wieder ins Wasser.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_muscheln.JPG)
(zum Größenvergleich liegt die Zündholz-Schachtel daneben – aber die ist natürlich nicht aus Florida...)

Die runden Teile mit den Löchern nennt man übrigens „Sand Dollars“.

Insgesamt etwa drei bis vier Stunden verbrachten wir dort am Strand und genossen das Nichtstun – wirklich erholsam nach all dem hektischen Leben, dem Menschenauflauf und dem „Urlaubsstress“ von Orlando!

Ein paar Möwen leisteten uns dabei auch noch Gesellschaft, und die drei schienen es sichtbar zu genießen, von mir abgelichtet zu werden...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_m%F6wen.JPG)

Als wir schließlich genug hatten, fuhren wir am frühen Abend zurück ins Hotel und duschten uns das Salz und den Sand vom Körper. Anschließend ging es – passenderweise – zum Seafood-Essen in ein nahes Restaurant namens „Shells“. Während sich Claudia für eine Combo von drei verschiedenen Sorten Shrimps entschied, wählte ich eine Art Fischplatte mit Filet, Shrimps und Scallops. Und wir sollten unsere Wahl nicht bereuen, das Essen war vorzüglich und passte wunderbar zum heutigen Strand-Tag. :essen:

Anschließend fuhren wir zurück zum Hotel, wo wir an einer kleinen netten Bar vorbei kamen, die direkt an der Abfahrt „unseres“ Hotels vom Gulf Blvd lag. Hier war noch mächtig Trubel, und auch einige TV-Screens waren zu sehen, wo natürlich Sportübertragungen liefen. Warum nicht in der lauen Nacht noch ein bisschen ausgehen?

Das Auto also vor unser Hotel gestellt, in T-Shirt, Shorts und Schlappen die 200 Meter wieder zurück zur Bar und nichts wie hinein. Das hier war wirklich alles ziemlich locker, und kaum saßen wir da, kam auch schon der ulkige Barkeeper auf uns zu und fragte uns nach den Drinks. Während ich, wie üblich, ein Lager „on tap“ nahm, erkundigte sich Claudia nach der Getränkekarte. Der Mann hinter der Bar sah uns nur ungläubig an, lächelte und meinte sinngemäß: „We don’t have a menu, just tell me what you want and I get it for you!“.

Claudia fragte vorsichtig nach irgendeiner Art von Cocktail, und die Antwort war prompt: “I see, you want s’thing with fruit and a lot of rum, right? Wait, I get you my special mixture…”. Noch bevor wir uns versahen, hatte Claudia einen schönen großen Becher mit allerhand Früchten und geschätzten drölfundzwachtzig streng geheimen Zutaten vor sich stehen. Der Drink hatte es dann übrigens in sich, so gut wie er Claudia schmeckte, so stark war er dann auch. Die Spezialmischung des guten Meisters hinter der Bar war also durchaus empfehlenswert, allerdings beließ es Claudia wohlweislich bei einem dieser Donnergurgler.  :drink: Die Preise waren für US-Verhältnisse übrigens erstaunlich moderat - vielleicht lag es aber auch daran, weil ja gerade "off-season" war!

Wir unterhielten uns noch blendend mit dem Barkeeper und auch anderen Gästen, die alle sehr freundlich waren. Offensichtlich waren wir die einzigen nicht-amerikanischen Touristen hier in der Bar, was uns etliche netten Gespräche einbrachte. Meine Befürchtung, es könnten irgendwann vor uns schon einige deutsche Touris der „Ballermann“-Fraktion hier gewesen sein und uns den Ruf versaut haben, waren offensichtlich umsonst gewesen... (http://www.esbgforum.de/images/angelic/smilies/pfeif.gif)

Gegen Mitternacht zogen wir uns in unser Hotelzimmer zurück und ließen den Tag im (Schrank-)Bett ausklingen.

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Brunch Applebee’s: €23 für zwei Personen, incl. Tipp
Abendessen Shells St. Pete Beach: €47 für zwei Personen, incl. Tipp
Diverse Drinks in der Bar: Ca. $15
Hotel: Gulf Gulf Winds Resort, ca. €53 mit Couponbook, ziemlich gut, Lage zudem top, Möbel aber etwas veraltet

Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 10.04.2007, 22:28 Uhr
14.10.2006 Tampa 8)

:urlaub:

Nachdem wir uns richtig ausgeschlafen hatten, spitzten wir aus unserer Mini-Wohnung hinaus und wurden von hervorragendem Wetter begrüßt – gut 25° C und eine leichte Brise vom Golf von Mexico herein. Schöner könnt’s gar nicht sein... :daumen:

Für heute stand die Erkundung der Stadt Tampa auf dem Programm. Zuvor wollten wir aber noch frühstücken und wurden an einer Autobahnausfahrt fündig: "Waffle House", hier waren wir auch noch nie drin. Wir gönnten uns beide ein schönes Frühstück; Claudia natürlich hauptsächlich Waffeln, ich eher klassisch mit Eiern „sunny side up“ und Bacon. Geschmeckt hat es sehr gut, und recht günstig war es obendrein. :essen:

Anschließend fuhren wir weiter bis nach Tampa hinein. Schon beim Hineinfahren stellte ich fest, dass die Stadt selbst, abgesehen von ihrer wunderschönen Lage an der gleichnamigen Bay, nicht wirklich ein Schmuckstück ist. An einigen brachliegenden Grundstücken und heruntergekommenen Gebäuden vorbei ging es bis hin zum Parkplatz des Florida Aquarium. Nach dem Abdrücken der unvermeidlichen Parkgebühr schlenderten wir, bewaffnet mit einem kleinen Rucksack voll kühler Getränke, hinüber zum Haupteingang.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_SchildAquarium.JPG)

An der Kasse entrichteten wir unseren Obolus für den Eintritt und zwei Fahrten hinaus in die Bay mit einer kleinen Yacht. Zuerst ging es aber jetzt hinein ins Aquarium selbst...

Nach einem kurzen Studium der kleinen Broschüre, die man am Eingang in die Hand gedrückt bekommen hatte, gingen wir schnurstracks zum Becken mit den verschiedensten Hai-Arten – dort sollte gleich eine Vorführung stattfinden. Zusammen mit etwa 80 anderen Besuchern des Aquariums fanden wir uns pünktlich dort ein und erlebten, wie zwei junge Tierpfleger in einem Haikäfig ins Becken gelassen wurden. Eine ganze Zeit lang wurden hier die verschiedenen Spezies im Becken erklärt und vorgestellt; und wohl eher für die Kinder im Publikum wurde den Zuschauern suggeriert, dass die Taucher ohne den Käfig wohl sofort ein Fressopfer der Raubfische werden würden. Das Ganze hatte natürlich Methode – um so größer war das Staunen anschließend, als die beiden aus dem Käfig herauskamen und einige der Haie sogar kurz berührten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_TaucherHaie.JPG)

Nach der Vorführung hatten wir Zeit in Hülle und Fülle, uns die einzelnen Becken genau anzusehen. Wir spazierten also in aller Ruhe durch die Gänge und Räume des Florida Aquarium und ließen die Eindrücke der exotischsten Meeresbewohner auf uns wirken. In einem Becken trafen wir auf etliche Lobster – diese hier waren aber im Gegensatz zu den anderen, die mir ab und zu begegnen, nicht feuerrot und erfreuten sich zudem noch bester Gesundheit...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Lobster%7E0.JPG)

Weiter ging es zu einem größeren, sehr flachen Becken, in denen Stachelrochen und Mantas ihre Kreise zogen. Durch das seichte, klare Wasser konnte man hier diese Tiere sehr gut beobachten – und ging dabei kein Risiko ein, mal „so nebenbei“ von einem der Tiere erschossen zu werden!  :wink:

In einem weiteren Becken sahen wir einen riesigen Fisch, so wie er auch in der Tampa Bay vorkommt. Bis zu einigen hundert Kilo Gewicht kann diese allerdings harmlose Art auf die Waage bringen! Ich kann mich partout nicht mehr an den Namen erinnern - aber vielleicht kann ja einer der "Mitreisenden" aushelfen :?:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_riesenfisch.JPG)

In einem der größten Becken befindet sich ein ausgedehntes Korallenriff und Hunderte verschiedenster Fische. Einer davon hatte es mir besonders angetan; eine grüne Muräne, die entgegen sonstiger Gewohnheit auch noch ein paar mal offen vor meiner Linse hin und her schwamm.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_mur%E4ne.JPG)

Zum Aquarium selbst gehört auch ein recht großes Atrium, in dem sich über den darin befindlichen Becken auch Pflanzenwuchs befindet und so auch Wasservögel und andere Tiere dort gehalten werden können. Alles in allem machte das Florida Aquarium auf uns einen sehr schönen und professionellen Eindruck; es braucht Vergleiche mit dem Monterey Bay Aquarium oder dem Shedd Aquarium in Chicago nicht scheuen. Das Eintrittsgeld war es auf alle Fälle wert, wir verbrachten dort etliche Stunden und staunten ein ums andere mal, was für eine schöne Fauna und Flora es doch unter Wasser gibt.

Gegen 15.00 Uhr gingen wir zum Pier des Aquariums, wo schon unser Boot für die „Eco-Tour“ auf uns wartete. Nach einer sehr aufschlussreichen Sicherheitseinweisung  :roll: ging es auch schon los hinaus in die Bay. Schon kurz nach dem Auslaufen konnten wir einen schönen Blick auf die Hochhäuser von Downtown Tampa und auf das St. Pete Times Forum werfen – so der Name des Stadions des Tampa Bay Lightning.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_stadion%7E0.JPG)

Der hauptsächliche Grund für diese Eco-Tour ist, dass man dabei sehr gut die in der Bay lebenden Delphine beobachten kann – so wirbt zumindest das Florida Aquarium für die Tour. Zuerst einmal ging es an einigen mehr oder weniger ansehnlichen Gebäuden vorbei, bis wir uns wirklich mitten in der Bucht befanden. Einzig der Erfolg wollte sich zuerst nicht recht einstellen – wer gedacht hatte, die neugierigen Tiere würden von selbst bis ans Boot kommen, sah sich getäuscht. Nachdem einige der guten Plätze vom Kapitän bereits erfolglos abgeklappert waren, konnte man nach ca. einer dreiviertel Stunde doch noch einige der Tiere sehen – wenn auch nur immer ganz kurz.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_delphin.JPG)

So richtig überzeugend war das Dolphin-Watching hier nicht – allerdings entschädigte ein wunderbares Panorama auf die Städte Tampa und St. Petersburg und die Bay an sich. Wer also mit dem Gedanken spielt, die Tour einzig und allein wegen der Delphine zu buchen, der sollte die Finger davon lassen – sehr viel sieht man davon nämlich nicht. :zuck:

Etliche offensichtlich Einheimische waren auch mit ihren privaten kleinen Motorbooten unterwegs beim Fischen und winkten freundlich herüber – ja, so ein Tag die Angel in die Bay hängen, das wäre auch ganz nach meinem Geschmack!  8)

Nach etwa 1,5 Stunden fuhren wir zurück zum Anlegeplatz an der Pier und verließen das Boot. Da wir bis zum Abend noch einiges an Zeit hatten, schlenderten wir nochmal im Aquarium herum und konnten jetzt, da die Besucherzahl schon merklich weniger wurde, an einigen Becken die Fische wesentlich relaxter ansehen als am Mittag.

Mittlerweile war es schon Spätnachmittag geworden und uns knurrte der Magen – gleich nebenan ein einem kleinen Laden- und Restaurantpassage namens „Channelside“ wurden wir aber diesbezüglich gleich fündig.

Wir nahmen uns einen Tisch im „Bennigan’s“, einem recht ansprechenden Restaurant mit dem klassischen Bar-Food, und ließen uns die dort angebotenen Köstlichkeiten schmecken. Claudia entschied sich für ein Turkey-Sandwich „X-Large“ und ich ließ mir ein Dutzend Buffalo Wings schmecken. Mmmhhhh.... :essen:

Nun wurde es aber Zeit für den zweiten Höhepunkt des Tages: NHL Hockey! Zuvor von unserer Bootstour aus hatten wir ja das nahe Stadion des Lightning, immerhin Stanley-Cup-Gewinner im Jahr 2004, schon gesehen. Nun brauchten wir nur noch die paar hundert Meter hinübergehen und schon befanden wir uns mitten im Trubel.

Das Heimteam, der Tampa Bay Lightning, empfing heute keinen geringeren als den Lokalrivalen, die Florida Panthers – also genau jenes Team, bei dem wir vor etwa zwei Wochen auch schon zwei Spiele gesehen hatten. Derbytime war also angesagt, und das Stadion folgerichtig mit fast 20.000 Zuschauern ausverkauft. Vor dem Stadion war mächtig Stimmung angesagt; es spielte eine Live-Band und es gab allerhand Attraktionen wie eine Hüpfburg für Kinder und etliche Souvenirstände. :dance:

Gegen 18.45 Uhr gingen wir dann hinein ins Stadion – und auch hier der schon aus Ft. Lauderdale/Sunrise bekannte Effekt: Im Stadion trocken und kühl, draußen heiß und schwül...

Wir schauten uns erst einmal in den Umgriffen des Stadions um, wobei ich ein wenig enttäuscht wurde. Das St. Pete Times Forum ist zwar, wie die meisten der neuen Arenen der NHL-Teams, auch Mitte der 90er Jahre neu gebaut worden und zählt größenmäßig eher zum vorderen Drittel der Liga – in Sachen Schönheit und Ausstattung fällt es aber doch gegen seine Konkurrenten deutlich ab. Wild verlegte Stromkabel hier, herunterbröckelnder Putz da, dutzendweise schmutzige Stellen an den Wänden und ein ziemlich verdreckter Boden...

Plötzlich aber doch der Aha-Effekt: Zum ersten mal sah ich ein wirkliches Top-Catering in einem Eisstadion! Dreimal dürft ihr raten, um welche Kette es sich handelte... Richtig!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_outbackstadion.JPG)

Wenn ich das gewusst hätte, dass es hier auch „Blooming Onion“ & Co. zu kaufen gibt, hätten wir uns das Essen bei Bennigan’s sparen können. Natürlich wird hier nicht die gesamte Speisekarte normaler Outback-Ableger feilgeboten, aber alles was irgendwie als Fingerfood verzehrt werden kann, hat man in diesem „Mini-Outback“ vorrätig!

Nun hieß es aber die Plätze einnehmen, das Spiel startete gleich. Auffallend auch hier, dass es sich bei den Sitzen um ganz einfache Plastikschalen handelt – was für ein Gegensatz zu den gepolsterten Ledersitzen in Philly oder Boston!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_faceoff%7E1.JPG)

Das Spiel selbst war dann allerdings ein recht gutes. Die „homeboys“ eröffneten schon nach gut vier Minuten den Torreigen und gingen durch ihren Superstar Vincent Lecavalier in Führung. Kurz vor Drittelende konnten die Panthers zwar ausgleichen, aber spätestens ab dem 2. Drittel war ihr Widerstand gebrochen, als binnen 32 Sekunden Martin St. Louis und Ruslan Fedotenko auf 3-1 für das Heimteam stellten. Mitte des Schlussabschnitts dann der endgültige K.O. für die Panthers, als der Lightning durch Afanasenkov das Ergebnis auf 4-1 hochschraubte. Die Stimmung in der Halle war nun entsprechend; und die vier etwas älteren Harley-Davidson-Rocker hinter mir, allesamt mit ZZ-Top-Bärten ausgestattet und schon mit etlichen Cans Budweiser intus, brachten mich mit ihren lustigen Kommentaren immer wieder zum Lachen...  :lol: :lol: :lol:

Zum Star des Abends wurde dann – nicht nur wegen seines Treffers – Ruslan Fedotenko gewählt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_w%FCrfel%7E0.JPG)

Nach dem Spiel, das nach längerer persönlicher Durststrecke endlich mal wieder ein Highlight darstellte, schlenderten wir zurück zum Auto und fuhren zurück in Richtung St. Pete Beach. Das heißt, wir versuchten es. Die Kombination aus nicht vorhandenem Navigationssystem, nicht wirklich optimalem Kartenmaterial und miserabler Beschilderung ließ uns schier verzweifeln. Insgesamt vefransten wir uns etwa vier mal – ein mal standen wir mitten in einem Wohngebiet und wussten nicht mehr weiter.

Schließlich landeten wir doch irgendwie in St. Petersburg, von wo ich wieder auf die I-275 und im Anschluß zurück nach St. Pete Beach fand. Irgendwann kaufe ich mir doch noch mal ein Navi...  :kratz:

Auf diesen Ärger hin ließen wir den Abend wieder in der kleinen Strandbar ausklingen, wo sich etliche Buccaneer-Fans schon für das morgige Highlight warm tranken...  :bier:

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Frühstück Waffle House: 14 €, incl. Tipp
Parken am Florida Aquarium: $10 für den ganzen Tag
Eintritt Florida Aquarium, incl. „Eco-Tour“ durch die Bay: 51 € für 2 Personen
Dinner Bennigan’s: € 28, incl. Tipp
Eintrittskarten Lightning – Panthers: € 49, vorgebucht über www.ticketmaster.com
Drinks Strandbar: Ca. $15
Hotel: Gulf Winds Resort, ca. €53 mit Couponbook, ziemlich gut, Lage zudem top, Möbel aber etwas veraltet

Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: americanhero am 10.04.2007, 23:07 Uhr
oh schön, es geht weiter!!!  :P
Das war ja wieder ein toller Tag und das Aquarium gefällt mir aber ausgesprochen gut. Besonders das Haibecken, die mag ich ja sowieso total gerne.

Zitat
Ich kann mich partout nicht mehr an den Namen erinnern - aber vielleicht kann ja einer der "Mitreisenden" aushelfen
Wow, das war ein toller Zackenbarsch, den ihr da gesehen habt. Die habe ich schon in Natura beim Schnorcheln in der Größe gesehen, allerdings nicht in Florida.  :wink:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Elmo am 11.04.2007, 21:09 Uhr
Florida Aquarium in Tampa...Nachmacher! :mrgreen:
Ne, echt klasse..wobei ihr euch die Parkgebühren wohl hättet sparen können..hab 3,5 Monate vor euch in einer Seitenstraße hinter dem Parkhaus geparkt.
Wenn ich mich recht erinnere, gibt es dort einen der wenigen Kreisel in Amerika, wenn man da rechts abbiegt, kann man durch das Parkhaus (ist glaube ich auch für den Hafen) durchfahren und kommt zu der Straße.

In einem weiteren Becken sahen wir einen riesigen Fisch, so wie er auch in der Tampa Bay vorkommt. Bis zu einigen hundert Kilo Gewicht kann diese allerdings harmlose Art auf die Waage bringen! Ich kann mich partout nicht mehr an den Namen erinnern - aber vielleicht kann ja einer der "Mitreisenden" aushelfen :?:

Klar doch, there you go:

(http://mitglied.lycos.de/speedym3/USA%20Reise%202006%20(093).jpg)

Wikipedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Goliath_grouper)
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 13.04.2007, 21:57 Uhr
15.10.2006 Tampa – Busch Gardens

:urlaub:

Schon recht zeitig brachen wir heute von unserem Hotel auf; unterwegs wollten wir irgendwo frühstücken. Da wir aber damit nicht allzu viel Zeit vergeuden wollten, entschieden wir uns für’s klassische Fast-Food.  Hatte ich da nicht irgendwann mal was gehört von den legendären Specials bei „Checker’s“?  8)

An einer Ausfahrt dann tatsächlich ein Hinweisschild für eines dieser Drive-In’s. Sagenhafte 80 Cents sollte heute so ein Cheeseburger kosten, und ich orderte mal vier Stück für Claudia und mich. Das war dann wohl etwas zu viel des Guten; hatte ich doch bei dem kleinen Preis mit verhältnismäßig kleinen Burgern gerechnet. Das Gegenteil war der Fall – größenmäßig konnten die Teile fast mit dem Whopper von BK mithalten; geschmacklich waren sie allerdings zwei Klassen besser. Natürlich schaffte Claudia nur einen der Burger, und drei waren auch mir viel zu viel. So aß ich mit Müh und Not zwei davon (gottseidank hatte ich keine Fritten dazubestellt!) und packte einen in den Rucksack, als Verpflegung für den Tag.
(http://www.cosgan.de/images/midi/nahrung/h018.gif)

Weiter ging es zum heutigen Tagesziel:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Buschschild.JPG)

Obwohl wir mittlerweile schon etliche Erlebnisparks gesehen hatten, wollte ich diesen einen auf keinen Fall auslassen – schon allein der guten Achterbahnen wegen; und solche hatten wir ja bislang in den Parks nicht gehabt.

Wir entrichteten am Parkplatz die fällige Gebühr – wow, $1 billiger als in DisneyWorld! – und parkten unseren Chevy ein. Zum Eingang fuhr eine Bimmelbahn, damit man die paar hundert Meter nicht laufen muss.

An der Kasse wurden wir schon nach kurzer Zeit am Akzent als Deutsche erkannt und auf deutsch angesprochen – die Kassiererin ist in den 70er Jahren aus dem Rheinland ausgewandert. So erhielten wir auch gleich einen wertvollen Tipp: Aus irgendeinem Grund, den ich aber mittlerweile nicht mehr weiß, konnte man an diesem Tag ein Gratis-Ticket für einen zweiten Tag bekomme, d. h. man zahlt nur einmal und darf einen zweiten Tag in den Park. Werden wir uns überlegen, danke! :daumen:

So machten wir uns auf in den Park. Trotz des schönen Wetters und der Tatsache, dass ja Wochenende war, hielten sich die Besuchermassen in Grenzen – wohl wieder mal ein deutliches Zeichen, dass „Offseason“ war.

Schon nach kurzer Zeit gelangten wir zu „Gwazi“, eine der vier größeren Achterbahnen im Park. Die Besonderheit hier ist, dass diese Achterbahn mit Ausnahme der Schienen selbst komplett aus Holz besteht, was bei der Fahrt einen unglaublichen Lärm erzeugt. Durch das Rattern und Knarren der Bahn hat man überdies stets den Eindruck, das Ding könnte jeden Moment zusammenbrechen. So wird die an sich nicht allzu rasante Fahrt doch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Gwazi.JPG)

Nach der Besichtigung etlicher schöner Vögel in zum Teil begehbaren Volieren machten wir einen kurzen Stopp bei „Land Of the Dragons“, wo Echsen in den verschiedensten Größen ausgestellt sind. Da waren echte Kaventsmänner dabei; bis hin zu einem ausgewachsenen Komodo-Waran gab es hier alle Größen.

Ein Stück weiter beobachteten wir einen Schwarm Lorikeets, also kleine bunte Paradiesvögel. Diese könnten gegen teuer erkauftes Futter auch von Hand gefüttert werden; das schenkten wir uns aber. Die Vögel kann man auch so gut sehen...

Jetzt kam das, worauf ich mich schon Wochen vor der Reise gefreut hatte: Eine Fahrt mit „Sheikra“, der neuesten Achterbahn hier im Park. Ich versuchte zuvor noch etwa 10 Minuten, Claudia davon zu überzeugen, dass die Fahrt gar nicht so rasant ist, wie sie aussieht :wink:, aber ich scheiterte kläglich.  :lol:

So stellte ich mich alleine an und war schon nach etwa fünf Minuten an der Reihe. An sich wäre ja „Sheikra“ nicht wirklich spektakulär, wenn es da nicht diese beiden Stellen gäbe, in dem man praktisch in „freien Fall“ übergeht... Zu allem Überfluß bleibt die Gondel, bevor es im 90°-Winkel nach unten geht, auch noch etwa fünf Sekunden unmittelbar davor stehen!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Sheikra.JPG)

Spass gemacht hat es mir auf jeden Fall, diese neue Bahn ist wirklich eine Wucht. Danach gingen wir weiter zu „Stanley Falls Flume“, eine eher harmlosere Wildwasserfahrt, bei der man aber höchstens ein paar Spritzer abbekommt – da fuhr Claudia natürlich dann schon wieder mit!

Wo wir schon mal beim Thema „Wasser“ waren, legten wir diesbezüglich gleich nach und fuhren mit den „Congo River Rapids“ – hier geht es ebenfalls mit einem kleinen Floß über Wasser. Nur halt mit dem kleinen Unterschied, dass man bei dieser Fahrt pitschnaß werden kann – je nachdem wie sich das Boot dreht und welcher Teil gerade unter den zuhauf vorhanden kleinen Wasserfällen durchfährt. Und als ob das noch nicht genug wäre, können Zuschauer von einer Brücke aus (gegen Gebühr versteht sich) mit großen Spritzpistolen auf diejenigen zielen, die gerade den Fluss entlang fahren. Wir selbst gingen, ich würde mal sagen, mit einem Durchnässungsfaktor von etwa 70% aus der Bahn, was bei dem warmen Wetter aber überhaupt kein Problem war. :sun:

Um uns ein wenig Wind zu verschaffen, schlug ich vor, gleich die nächste der großen Achterbahnen zu fahren – „Kumba“. Hier fuhr Claudia nach einigem Hin und Her (manche muss man einfach zu ihrem Glück zwingen) wieder mit. Auch dieser Coaster ist nicht ohne, ein größerer freier Fall fehlt zwar hier, aber dafür wird man in alle Richtungen richtig durchgeschüttelt, befindet sich einige Sekunden in „schwerelosem“ Zustand und ein paar Loops sind auch dabei.

Jetzt ging es zu einer der schönsten Attraktionen hier im Park: Rhino Rally. Dabei fährt man in einer Art Jeep auf eine Safari durch ein größeres Gelände – selbstredend aber nur als Beifahrer. Diese Fahrt gefiel uns unheimlich gut, weil man dabei, ganz ohne Zaun oder Wassergraben, bis auf kürzeste Distanzen an die Tiere herankommt.

Zuerst trafen wir auf Zebras und Antilopen, die dort in auf einer Weide grasten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_antilope%7E0.JPG)

Ein Stück weiter näherten wir uns dann einem Nashorn, an dem wir nur etwa einen Meter entfernt vorbei fuhren. Als wir dieses dann gerade umkurvten, begannen alle in dem Jeep lauthals loszulachen, und ich schoss das wohl lustigste Foto des Urlaubs...  :lol: :lol: :lol:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_nashorn%7E0.JPG)

Im weiteren Verlauf der Fahrt fährt man plötzlich auf eine Art Floß, das den Fluss weiter schwimmt und trifft auf andere „verunglückte“ Safaris. Das Ganze ist wirklich super gemacht; ein echtes Highlight hier im Park.

Gleich im Anschluss sahen wir uns bei „Edge of Africa“ um, wo eine Vielzahl der verschiedensten Tiere zu besichtigen ist. Neben Löwen, Hyänen, Geiern und Pavianen trafen wir auch auf ein ausgewachsenes Nilkrokodil – was für ein Brocken!

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Hier ist zu sagen, dass die Gehege der Tiere sehr groß und richtig schön angelegt sind. Man hatte keineswegs den Eindruck, dass die Viecherl hier irgendwie leiden müssten.

In dem großen Freigehege, das mich stark an den Wild Animal Park in Escondido erinnerte, verspeisten einige Giraffen gerade genüsslich etliche Zentner Heu...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_giraffen.JPG)

Nun begaben wir uns zum Parkteil Timbuktu, wo wir die etwas weniger spektakulären Fahrten mit Bahnen namens „Scorpion“, „Cheetah Chase“, „Python“ und „The Phoenix“ absolvierten. Allesamt auch nicht schlecht, aber nichts Besonderes – so wie man es halt auch vom heimatlichen Rummel kennt.

Wesentlich beeindruckender war da schon das Gehege mit den Tigern, von denen einige weiße Exemplare sind (ob die von Siegfried und Roy sind, weiß ich aber nicht...). Von einer etwas erhöhten Plattform konnte man die Tiere wunderbar beobachten – ein beeindruckendes Schauspiel...

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Zwischendurch wurde ich immer mal wieder von anderen Parkbesuchern angesprochen, meistens jene, die irgendwie als Tampa Bay Buccaneers Fans erkennbar waren. Und davon waren etliche im Park, schließlich spielten die Bucs ja am Abend gegen die Cincinnati Bengals. Der Grund, warum sie ausgerechnet mich ansprachen, war, dass ich es mir nicht nehmen habe lassen, genau heute ebenfalls mit einem NFL-T-Shirt hier im Park herumzulaufen – nur halt nicht das der Bucs, sondern ein knalloranges mit dem Schriftzug der Bengals... Müsste man nun in Deutschland befürchten, bei so einer Konstellation blöd angequatscht zu werden oder gar Schlimmeres, verliefen alle diese Gespräche absolut relaxed. Man erkundigte sich nur, ob ich wegen des Spiels hier sei und was denn mein Ergebnis-Tipp wäre usw. Eine wirklich schöne Erfahrung, sportliche Rivalität kann also auch in vernünftigen Bahnen ablaufen. :daumen:

Schön langsam war es Spätnachmittag geworden und ich wollte unbedingt noch die letzte der großen Achterbahnen fahren – „Montu“. Nach exakt einer Minute Wartezeit – hach ist das herrlich wenn nicht allzu viel los ist – waren wir auch schon dran. Das Besondere an „Montu“ ist, dass die Sitze nicht auf der Bahn fahren, sondern daran hängen. So hat man praktisch immer den „Abgrund“ unter sich. Und auch so hat es die Bahn in sich – nicht weniger als sieben Loops und etliche Schrauben machen die Fahrt richtig klasse. Für mich gab es deshalb nach der Fahrt nur eins: Gleich noch mal anstellen – diese kurzen Wartezeiten muss man ausnutzen. Claudia hatte allerdings genug und wartete lieber, bis ich noch einmal, nein noch zweimal mit dem Ding gefahren bin! Überflüssig zu erwähnen, dass „Montu“ auch mein persönlicher Achterbahn-Favorit des Parks wurde. Ach ja, wer schon mal virtuell mitfahren will, bitte...

Montu (http://www.4adventure.com/BGT/montu_movie.html)

Langsam rückte der Zeitpunkt näher, an dem der Park geschlossen werden sollte – und wir hatten bei Weitem noch nicht alles gesehen. Hm, vielleicht sollten wir doch den Tipp der Kassiererin aufgreifen und uns Gratis-Tickets für einen zweiten Tag holen? Gesagt, getan – kurz nachgefragt wo es diese Karten gibt, zweimal verlaufen und schließlich doch gefunden und in fünf Minuten war alles erledigt.

Schön langsam dämmerte es auch schon und wir ließen uns von der Bimmelbahn zurück zum Auto fahren.

In der Dämmerung überquerten wir mit dem Auto einmal mehr die Bay über die Howard Franklin Bridge, was uns wegen der westlichen Richtung einen wunderschönen Blick auf die untergehende Sonne einbrachte. Mit Einbruch der Dunkelheit erreichten wir St. Pete und ich parkte das Auto am Beach Drive in der Nähe des „Pier“. Wir schlenderten bei lauen Temperaturen und einem leichten Lüftchen hinüber...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Pier.JPG)

Etliche Geschäfte im „Pier“ hatten schon geschlossen, aber die Restaurants waren noch voll in Betrieb. Wir suchten uns bei „Captain Al’s“ auf dem Freideck ein schönes Plätzchen aus, um stilvoll Abend zu Essen. Das war mal ein echt schönes Dinner – mit Blick auf die nächtliche Skyline von St. Pete!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_st__pete.JPG)

Gut gesättigt traten wir danach die „Heimreise“ nach St. Pete Beach an, wo sich „traditionell“ noch ein paar Drinks in der Sportsbar an der Ecke anschlossen. Dort feierten die Bucs-Fans gerade den knappen Sieg über „meine“ Bengals, und die Jungs ließen mich natürlich mitfeiern – vor allem nachdem ich ihnen (wahrheitsgemäß) gesagt hatte, dass das T-Shirt nur ein Mitbringsel eines Bekannten aus Ohio ist und ich es heute nur aus Spass angezogen hatte...  8)

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Vier Burger bei Checkers: Ca. $3,50 – ein Wahnsinnsdeal!
Parken Busch Gardens: $9
Eintritt Busch Gardens: € 100, für zwei Personen
Dinner Captain Al’s: €35 für zwei Personen, incl. Tipp
Drinks in der Sportsbar: Ca. $15
Hotel: Gulf Winds Resort, ca. €53 mit Couponbook, ziemlich gut, Lage zudem top, Möbel aber etwas veraltet
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: gast am 14.04.2007, 13:27 Uhr
Klasse, ich freu mich schon auf deinen nächsten Beitrag.
Wir müssen noch 2/12 Wochen warten, dann geht es endlich los
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 21.04.2007, 13:48 Uhr
16.10.2006 Busch Gardens – Naples 8)

:palme:

Nachdem wir ja am Vortag noch nicht alles von Busch Gardens gesehen hatten und dank des netten Hinweises der deutschstämmigen Kassiererin im Besitz von zwei Gratiskarten für den Verlängerungstag waren, beschlossen wir, doch noch einmal in den Park zu fahren.

Wir wollten also auschecken und stellten fest, dass das Büro geschlossen war – öffnet erst in einer Stunde. Hm, das dauerte mir dann doch zu lang. Einer Hinweistafel zufolge solle man in so einem Fall die Schlüssel einfach in den Briefkasten werfen, was wir auch taten. Gerade als ich anschließend dann losfahren wollte, fiel mir der Parkausweis für das „Gulf Winds Resort“ ins Auge, der immer noch am Rückspiegel hing. „Was solle ich denn jetzt noch mit dem? Den werfe ich ihnen auch gleich mit rein... Ich nehme das Teil also ab und gehe zurück Richtung Briefkasten. Dabei drehe ich das Ding um und bemerke erst jetzt den Hinweis auf der Rückseite: Nicht abgegebene Parkausweise werden mit $50 auf die Kreditkarte „belohnt“! Puh – nochmal Glück gehabt...  :oops:

Nun gings aber los Richtung Tampa und Busch Gardens. Kurz vor dem Freizeitpark wollten wir noch frühstücken und nutzten hierzu eine in unmittelbarer Nähe befindliche Filiale von „Denny’s“. Die zwar schon etwas älteren Bedienungen sind mir wegen ihrer sehr professionellen und freundlichen Art und Weise heute noch in Erinnerung. Was für ein Gegensatz zu den teilweise doch recht muffigen Kellnerinnen hierzulande – der Trinkgeldregelung in USA seid Dank...  :D

Nach dem Frühstück fuhren wir noch das kurze Stück rüber zum (natürlich erneut gebührenpflichtigen) Parkplatz und ließen uns durch die Bimmelbahn wie schon tags zuvor zum Haupteingang chauffieren. Die Tickets in den Automaten gesteckt und – Bingo! Es funktionierte; ein zweiter Tag also bei „Anheuser-Busch“!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_anheuser.JPG)

Zuerst einmal hieß es sich erneut orientieren – was hatten wir noch nicht besichtigt und welche Veranstaltung wäre nach der „schedule“ als nächstes dran? Wir entdeckten eine Art Jungle-Musical namens „Katonga“, das in Kürze beginnen sollte. Den kurzen Weg hinüber in den Parkbereich „Morocco“ genommen, wo sich das Katonga Theater befindet. Plätze in dem doch recht großen Saal zu finden war kein Problem, auch heute war der Park nur mäßig besucht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Katonga.JPG)

Bei dem Musical handelt es sich um eine phantasievolle Geschichte um Tiere und Menschen im Urwald. Das Ganze ist natürlich mit Musik-, Gesangs- und Tanzeinlagen gespickt und meiner Meinung nach recht professionell aufgezogen. Eine gute halbe Stunde dauert die Show, und man sollte sie, wie ich meine, nicht auslassen, wenn man mal Busch Gardens besucht.

Gleich nach der Show gingen wir zum Bereich „Myombe Reserve“. Hierzu taucht man regelrecht in einen kleinen Urwald ein, in dem die verschiedensten Gehege integriert sind.

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In der Myombe Reserve bestaunten wir ein Rudel Affen in einem schönen großen Freigehege.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_affe.JPG)

Diese Gehege sind zum Teil so angelegt, dass man von hinter einer Glasscheibe die Tiere aus geringstem Abstand beobachten kann. Ich denke sogar, dass die Scheiben aus Sicht der Tiere verspiegelt sind, so dass sie die Besucher in ihrer unmittelbaren Nähe nicht bemerken.

Weiter ging es zu einem Becken mit – wie könnte es in Florida anders sein – etlichen Prachtexemplaren von Alligatoren. Hier in den Busch Gardens hält man etwa ein Dutzend ausgewachsener Exemplare; die brauchen den Vergleich mit denen in Gatorland nicht scheuen!

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Im Parkteil Nairobi kamen wir gerade rechtzeitig dazu, als die Elefanten des Parks vorgeführt wurden. Jeder dieser grauen Riesen hat einen eigenen Tierpfleger, die jeweils auf der anderen Seite des Grabens standen und durch Zuwerfen von Leckerlis in Form von Obst die Elefanten so manches kleine Kunststück aufführen ließen.

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In unmittelbarer Nachbarschaft der Elefanten befindet sich „Kenya Kanteen“, das Zuhause der Riesenschildkröten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_schildkr%F6te.JPG)

Wir streiften anschließend noch durch das Schlangenhaus und sahen uns die parkeigene Aufzucht- und Pflegestation für Vögel an. Zu guter Letzt lief mir auch noch eines der vielen im Park befindlichen lebensgroßen Maskottchen über den Weg...

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Abschließend kann man sagen, dass Busch Gardens trotz der doch heftigen Eintrittspreise einen Besuch wert ist. Der Park ist wirklich sehr professionell angelegt und kombiniert den Teil Tierpark optimal mit dem Part Funpark. Allerdings sei auch hier gesagt: Ein einzelner Tag ist, vor allem wenn der Park stärker besucht ist, mit Sicherheit nicht ausreichend. Auch wir benötigten einen weiteren halben Tag, und das bei sehr spärlichen Besucherzahlen.

Am frühen Nachmittag brachen wir nun auf Richtung Süden. Jetzt hieß es erst einmal Kilometer machen, an die drei Stunden Fahrt lagen ja vor uns. Heutiges Tagesziel war die Stadt Naples am Golf von Mexico.

Unterwegs trafen wir wieder einmal auf ein „Haus auf Reisen“, also eines jener mobile homes, die „einfach mal so“ woanders hin transportiert werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_hausaufr%E4dern.JPG)

Allzu stabil sieht so ein Haus zwar nicht aus, aber mir gefällt der Gedanke, dass man sein Eigenheim einfach mal so umziehen kann, wenn es einem an einem bestimmten Ort nicht mehr gefällt.

Am Spätnachmittag kamen wir dann in Naples an. Ein Blick in unser Coupon Book brachte uns auf das „Best Western Inn & Suites“. Dort angekommen wurde das erste mal unser Coupon nicht akzeptiert, weil man fast ausgebucht sei und die für die Coupons bestimmten Zimmer schon weg wären. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass noch Zimmer zum regulären Preis vorhanden wären, allerdings nur welche ohne Balkon. Da der reguläre Preis allerdings nur ein paar Dollars über dem im Coupon Book lag, willigte ich ein und wir bezogen unser letztes Quartier für diesen Urlaub. Auf dem Zimmer angekommen dann die Überraschung: Das Zimmer hatte sehr wohl einen Balkon, und war überdies sehr gut ausgestattet und nett eingerichtet. „Weiß die Inderin an der Rezeption eigentlich von was sie redet?“ schoss es mir durch den Kopf. Kurzum: Wir waren vollauf zufrieden mit unserem Hotel. :daumen:

Nach der langen, heißen Autofahrt sprangen wir erst einmal in den Pool des Hotels, der sich im Innenhof befindet. Zum richtigen Schwimmen war das Ding zwar zu klein, aber eine schöne Abfrischung immerhin. Etwa eine Stunde verbrachten wir am Pool, und Claudia schrieb noch ein paar Postkarten. :dusche:

In der Dämmerung wollten wir dann an den Strand spazieren gehen, weil wir dachten, dass dort an der Strandpromenade noch was los sei. Wir durchquerten dabei ein sehr nobles Wohnviertel, den wunderschönen Häusern und Autos der Premium-Klasse zu schließen, die davor standen. Am „Strand“ trafen wir aber statt auf Restaurants und Bars lediglich auf mehr teure Häuser und Wohnanlagen. Hier war definitiv nichts mehr los. Also zurück zum Hotel gewatschelt und mit dem Trailblazer losgefahren. 

Wir cruisten ein wenig am Tamiami Trail entlang und entschieden uns schließlich für das Restaurant „The Cheesecake Factory“ fürs Abendessen. Und das stellte sich als eine hervorragende Wahl heraus: Nicht nur, dass wir einen wunderschönen Tisch auf der Terasse bekamen, auf dem das Dinner an der lauen Abendluft gleich doppelt so gut schmeckte – auch das Essen selbst war vorzüglich. Diese Kette hat gegenüber anderen zwar auch ein etwas gehobenes Preisniveau, aber das war es uns allemal wert. Pappsatt und einige eisgekühlte Sam Adams später traten wir die Heimfahrt an und fielen gegen 23.00 Uhr ins Bett. :schlafen:

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Frühstück bei Denny’s: $18, incl. Tipp
Parken Busch Gardens: $9
Eintritt Busch Gardens: Gratis durch Verlängerungsticket vom Vortag
Dinner Cheesecake Factory: €52, incl. Tipp
Best Western Hotel: €55, Standardpreis – tolle Zimmer und eine echt schöne Anlage

Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 11.05.2007, 21:08 Uhr
17.10.2006 Naples – Sanibel Island  8)
:palme:

Heute frühstückten wir mal wieder im Hotel – wie bei „Best Western“ üblich bestand das Frühstück nämlich nicht aus der motelüblichen kargen Coffee & Donut – Kombination, sondern war richtig reichhaltig, u. a. mit frischen Waffeln, Toast und Käse. Besonders schön ist hier das Ambiente: Man frühstückt im Freien, rund um den Pool auf Liegestühlen sitzend. Kleine Tischchen für das Abstellen der Teller sind auch vorhanden – angenehmer geht’s kaum, so kann man sich bereits beim Frühstück die Sonne auf den Pelz brennen lassen. :sun:

Nach dem Frühstück ging es los in Richtung Sanibel Island. Wir fuhren den Tamiami Trail hoch bis fast nach Ft. Myers und bogen dann nach links ab. Über den Gladiolus Drive und die Summerlin Road führte der Weg dann schnurstracks bis zum Sanibel Causeway, der über eine längere Brücke hinüber zur Insel führt. Hier wurden dann auch gleich die $6 Brückenmaut fällig, eine Art „Eintrittsgebühr“ für die Insel.

Zwischenzeitlich zog sich der Himmel leider schon ziemlich zu, bis schließlich eine geschlossene Wolkendecke vorhanden war. Zudem kam ein böiger Wind auf – es war zwar nicht wirklich unangenehm, weil es trotzdem ziemlich warm war, aber am Strand liegen und Baden wäre auch durch die raue See kein echtes Vergnügen gewesen. So beschlossen wir, den angeblich schönsten Strand Floridas nur kurz zu besichtigen. Wir brauchten nur den Wegweisern zu den Parkplätzen folgen, die auch auf einer „Inselkarte“ verzeichnet waren, die wir an der Mautstation erhalten hatten, und schon befanden wir uns an einem der Traumstrände. Gebühren scheinen auf Sanibel eine der Haupteinnahmequellen zu sein; jedenfalls wurden auch hier gleich solche bezüglich des Parkens fällig. Wir investierten aber nur einen Dollar; schließlich wollten wir ja nur kurz den Strand begutachten. Der Strand war dann auch wirklich sehr schön, nur das Wetter passte halt nicht dazu...

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Bei einem weiteren Blick auf die „Inselkarte“ fiel mir ein kleiner Naturparkbereich auf – das sollte bei dem bedeckten Wetter die bessere Lösung sein! Nichts wie hin also. Ein paar Autominuten später waren wir auch schon am Ziel:

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Dort angekommen besichtigten wir zuerst das sog. „Education Center“, eine Art Ausstellung über die Entstehung des Wildlife Refugee. Sehr interessant zu erfahren war, dass viele Vögel hier Anfang des 20. Jahrhunderts an den Rand der Ausrottung gebracht wurden, weil es damals in den USA für Frauen als „todschick“ galt, seinen Hut mit exotischen und farbenprächtigen Vogelfedern zu verzieren. Es gab auch Schwarzweiß-Bilder aus dieser Zeit mit der besagten Mode – ich selbst fand es zwar eher lächerlich und an eine Vogelscheuche erinnernd, wie die Damen damals aussahen, aber das ist natürlich eine Geschmacksfrage. Sicher ist jedoch, dass das Schießen von Vögeln hier in Florida eine gute Einnahmequelle gewesen sein muss; der Preis eines Kilogramms brauchbarer, schöner Vogelfedern lag damals höher als der eines Kilogramms Gold!  :shock:

Wir ließen uns dann beraten wie wir das Refugee am besten erkunden könnten. Wir erfuhren, dass die beste Art und Weise eine Wanderung durch den Park sei – es wäre zwar auch möglich, die befestigten Straßen per Auto zu durchqueren, allerdings ist dieser Loop wesentlich kleiner und mit $5 auch deutlich teurer als der $1 „Wandergebühr“. Ich bunkerte noch kühle Getränke in den Seitentaschen meiner Shorts, nahm die Kameraausrüstung mit und los ging’s!

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Wir wanderten zuerst über einen längeren, recht geraden Schotterweg. Dieser trägt den Namen „Indigo Trail“ und stellt den Teil dar, den man nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad absolvieren kann und darf. Beiderseits des Wegs befinden sich Bäche oder zumindest Wasserstellen im Dickicht, an denen man eine Vielzahl der verschiedensten Tiere beobachten kann. Und auf das erste Tier mussten wir nicht lange warten – ganz ohne Scheu ließ sich der kleine Kerl hier abfotografieren und drehte sich, einem Model auf dem Laufsteg gleich, mehrmals hin und her, als ob ihm das Ganze noch Spaß machen würde...

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Es ging weiter auf dem Weg dahin. Kurze Zeit später dann ein echtes Highlight: Ein ausgewachsener Alligator aalte sich vor unseren Augen, nur etwa 3 Meter entfernt, im Uferbereich des Baches!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_gator%7E1.JPG)

Ich ging, natürlich mit der gebotenen Vorsicht, etwas näher heran und schoss einige recht schöne Fotos. Der Alligator schien sich für uns allerdings kein bisschen zu interessieren; jedenfalls machte er minutenlang nicht den geringsten Mucks. :schlafen:

Wir gingen weiter und trafen etwas später auf einen Flachwasserbereich, wo wir auf ein urzeitliches Krustentier trafen, das dort relativ behände herumschwamm. Diese Tiere hatte ich einige Tage zuvor auch im Florida Aquarium in Tampa schon gesehen, habe den Namen aber vergessen. Sicher weiß ich nur, dass sie, ähnlich den Alligatoren, seit Jahrmillionen der Evolution trotzen und sich kein bisschen verändert haben.

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Nur ein kurzes Stück später trafen wir erneut auf einen Alligator, der sich faul von den wenigen Sonnenstrahlen, die es heute bis zur Erde schafften, aufheizen ließ. Ähnlich seinem Artgenossen von vorhin war ich ihm auch völlig egal, und obwohl ich relativ nah an ihn heran ging, machte er keine Anstalten, sich irgendwie zu bewegen.

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Schon komisch, wenn mir vor meinem Florida-Urlaub jemand gesagt hätte, dass er sich bis auf wenige Meter einem ausgewachsenen Alligator genähert hat, hätte ich ihn für äußerst leichtsinnig gehalten. Nach den verschiedenen Gesprächen mit den Park Rangers und den Erfahrungen der letzten gut zwei Wochen machte mir das jetzt aber selbst nichts mehr aus. Übertreiben sollte man es damit aber nicht, Alligatoren sind nun mal keine Streicheltiere und man sollte sie tunlichst nicht reizen oder gar füttern.

Das taten wir auch nicht sondern gingen auf dem Trail weiter. Der Trail ging nun in den geteerten, befahrbaren Teil über, wo wir weiter wanderten. Hier erkannten wir wieder einmal, wie viel Faulheit doch Touristen an den Tag legen können – waren uns in dem für Wanderer vorbehaltenen Teil gerade einmal zwei Radfahrer begegnet, fuhren hier dutzendweise die Besucher mit ihren Autos herum. Und das tollste: Viele der Besucher stiegen nicht mal aus, sondern fotografierten munter aus dem Wagen heraus! :platsch:

Innerlich kam in mir klammheimliche Freude auf, hatten wir doch auf dem geschotterten Teil die so begehrte Begegnung mit Alligatoren gemacht, während sich hier auf dem befahrbaren Loop keine dieser Tiere blicken lassen sollte! Das haben sie nun von ihrer Bequemlichkeit!  :frech:

Zu sehen bekamen wir aber dann etwas ganz neues – einen Waschbären! Es war gar nicht so einfach, den kleinen Kerl zu fotografieren, schließlich turnte er wie wild in dem Dickicht hin und her und hielt sich kaum einmal still, so dass man ihn richtig vor die Linse bekommen konnte. Es gelang mir aber schließlich doch...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_waschb%E4r.JPG)

An einem Viewpoint hielt ein Park Ranger gerade einen Vortrag für ein Grüppchen Touristen, die per Mini-Bus hierher gefunden hatten. Wir lauschten ebenfalls interessiert seinen Ausführungen, die sich hauptsächlich um die Vogelwelt drehten. So erfuhren wir auch, warum die Tiere hier in dem Refugee keinerlei Scheu vor dem Menschen zeigen – seit der beinahen Ausrottung etlicher Arten vor fast hundert Jahren ist die Jagd auf Tiere hier strengstens untersagt und wird auch schwer bestraft. Dadurch hatten die Vögel schon jahrzehntelang keinen Grund mehr, vor irgendeinem Menschen Angst zu haben, und die übliche Scheu wurde über die vielen Generationen schlichtweg „vergessen“.

Für uns konnte das nur gut sein, so bekam ich dann erneut ein schönes Exemplar der Vogelwelt vor die Linse:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_vogelgross.jpg)

So langsam ging es auf das Ende des Trails zu. Insgesamt etwa fünf bis sechs Kilometer werden es schließlich gewesen sein, die wir zurückgelegt haben, also lockere 1,5 Stunden Dahinschlendern. Die vielen in Freiheit lebenden Tiere waren allerdings auch wirklich ein Erlebnis; wunderschön anzusehen und den klitzekleinen Obolus am Parkeingang allemal wert.

Kurz vor Ende des Rundwanderwegs trafen wir noch auf einen wunderschönen Blue Heron, der natürlich nicht unfotografiert bleiben durfte:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_herongross.jpg)

Übrigens blieb uns der Blue Heron neben den Alligatoren als „das Tier Floridas überhaupt“ in Erinnerung; und wohl nicht umsonst ziert er zahllose Prospekte und Hinweisschilder der Everglades.

Mittlerweile war es Nachmittag geworden und wir cruisten langsam zurück Richtung Naples. Dazu benutzten wir diesmal die I-75, von wo wir neben der Germain Arena der Florida Everblades (leider passte kein Heimspieltermin zu unserer Reiseroute, grmpf...) auch die Miromar Outlets, eine der vielen Shopping-Center Floridas sehen konnten.

Den Spätachmittag verbrachten wir dann am Pool unseres Hotels, der uns zu diesem Zeitpunkt überraschenderweise ganz allein gehörte. Die Anlage hier kann man recht treffend mit dem Ausdruck „klein aber fein“ umschreiben – etwa zwei Dutzend Palmen sorgen für ausreichend Schatten und geben dem schönen Pool ein wunderbares Ambiente.

Gegen 18.30 Uhr gingen wir dann in unser Zimmer und machten uns frisch für den Abend. Es sollte ja unser letzter Abend des Honeymoons sein, weshalb wir uns noch mal was „echt original amerikanisches“ zu essen gönnen wollten – was könnte da besser passen als ein saftiges Stück Steak? Nicht weit weg am Tamiami Trail hatte ich ein „Outback“ entdeckt; somit war die Wahl auch schon getroffen. :essen:

Auf die „Blooming Onion“ verzichteten wir heute allerdings und hielten uns lieber an größeren Steaks schadlos. Überflüssig zu erwähnen, dass es auch diesmal wieder hervorragend schmeckte, auf „Outback“ ist eben Verlass! Nach dem Essen wechselten wir noch hinüber in den Barbereich, wo die nette Angestellte auf mein Nachfragen einen der TV-Bildschirme auf Eishockey stellte. Ich hätte mal lieber nicht nachgefragt, mein Lieblingsteam, die Philly Flyers, verloren bei den Buffalo Sabres mit sage und schreibe 1-9. Brrrrr..... :zuberge:

Einige Sam Adams später traten wir die Heimreise an und ließen den Abend auf dem Zimmer ausklingen. Ausnahmsweise gibt’s heute auch mal von mir ein „Bild des Tages“ – meine Wander-Schlappen hatten nämlich nach dem heutigen lockeren Trail durch das Wildlife Refugee endgültig ausgedient und konnten nunmehr der Verwertung zugeführt werden...  :grins:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_schlappen.JPG)

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Zufahrtsgebühr Sanibel Island: $6
Parkgebühr am Strand: $1 ($2 pro Stunde, glaube ich zumindest)
J. N. Ding Darling National Wildlife Refugee: $2 ($1 pro Wanderer)
Outback Steak House: Ca. $45, incl. Tipp
Best Western Hotel: €55, Standardpreis – tolle Zimmer und eine echt schöne Anlage
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Elmo am 12.05.2007, 21:35 Uhr
An dem J.N. Ding Darling National Wildlife Refuge bin ich einfach so vorbei gefahren - schwerer Fehler, wie ich jetzt feststellen muss!
Vor allem die 2 Alligatoren waren ja ein echtes Highlight. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich so nahe an die Tiere heran gewagt hätte. Wenn die da so träge herum liegen, kann das echt trügerisch wirken, dabei können die auch pfeilschnell werden.
Titel: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Stefan M. am 15.05.2007, 17:47 Uhr
18.10.2006 Naples – Corkscrew Swamp Sanctuary – München  8)

:palme:

Leider war heute schon der letzte Tag unserer Flitterwochen – wie schnell drei Wochen doch vergehen können! Wir genossen abermals ein wunderschönes Frühstück am Pool und packten alle unsere Sachen in den Trailblazer. Außerdem verstauten wir schon mal alle im Auto herumliegenden Dinge in die Reisetaschen, damit wir am Nachmittag bei der Mietwagenrückgabe auch gleich alles beisammen haben würden.

Anschließend checkten wir aus und fuhren los auf dem Tamiami Trail in Richtung Norden. An der Immokalee Road bogen wir nach rechts ab und folgten dieser eine ganze Weile, bis wir nach ca. 30 Kilometern einbogen in den

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_CorkscrewSchild.jpg)

Dieser Naturpark sollte den Abschluss unserer Florida-Rundreise bilden. Wir entrichteten an der Kasse unseren Obolus und informierten uns über den Rundwanderweg. Dann ging’s auch schon los...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Claudia.JPG)

Der Park ist über einen Boardwalk zu erwandern, der auf Stelzen im Sumpfwasser steht. Hauptattraktion im Corkscrew Swamp sind neben den teilweise über 500 Jahre alten Zypressen vor allem die Tillandsien und die artenreiche Tierwelt.

Schon nach kurzer Zeit trafen wir auf einen bunten Grashüpfer – bei näherer Betrachtung fiel mir plötzlich auf, dass dem armen Tier ein Hinterbein fehlte. Springen konnte er aber dennoch recht gut; vielleicht lebt er schon einige Zeit mit diesem Handicap und hat sich daran gewöhnt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Grash%FCpfer.jpg)

Eine wirklich traumhafte Sumpflandschaft war das hier; dichte Bewaldung mit hohen Zypressen wechselte sich ab mit Lichtungen, auf denen hohes Gras wächst, und größeren Tümpeln.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Steg.JPG)

 Außerdem war ein ganz eigenartiger Vogelruf zu hören – leider habe ich keine Ahnung, von welchem Vogel er stammt; in Deutschland gibt es nichts was sich auch annähernd so anhören würde.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_See.JPG)

Wir gingen weiter auf dem Steg entlang und gelangten danach wieder in dichteren Bewuchs hinein. Hier kamen wir dann an die richtig großen Zypressen. Wow, das sind schon richtig beeindruckende Bäume!

(http://i172.photobucket.com/albums/w14/Bolanz73/Baum2.jpg)

An den Stämmen der Bäume hier gedeihen, wie auch schon in den Everglades, zuhauf Tillandsien. Diese versorgen sich über die Luftfeuchtigkeit mit Wasser und nutzen den Baum, auf dem sie sitzen, lediglich zum „Festhalten“.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Tillandsien.JPG)

Zwischendurch sahen wir immer mal wieder Vögel und wenig später sogar einen Otter im Wasser. Der war aber so flink, dass ich es nicht schaffte, auch nur ein einigermaßen brauchbares Bild zu schießen. Es soll hier im Swamp auch etliche Alligatoren geben; von denen ließ sich aber keiner blicken.

Wenig später kamen wir in einen Bereich, in dem die dicken Stämme der Zypressen abgelöst wurden von kleineren Bäumen, die buschartig mehrere kleine Stämmchen ausbilden und so ein wenig hohes, aber dichtes Blätterdach bilden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12602/normal_Sumpf.JPG)

Der Rundwanderweg erstreckt sich über knapp vier Kilometer, die fast ausschließlich auf dem Boardwalk absolviert werden. Schon eine reife Leistung, diese Holzkonstruktion auf der gesamten Länge ständig in Schuss zu halten. Wohl auch deshalb ist der Eintritt für diese Wanderung nicht ganz billig, aber letztlich jeden Cent wert. Insgesamt hielten wir uns etwa 2 ½ Stunden im Corkscrew Swamp auf, und wir genossen jede Minute. :daumen:

Da wir noch massig Zeit hatten bis zu unserem Abflug, fuhren wir zurück bis zur I-75 und von dort ein wenig nordwärts bis zur „Miromar Outlet Mall“. Dort streiften wir noch ein wenig umher, fanden aber die Preise ganz schön gesalzen, vor allem für eine „Outlet Mall“ und verglichen zu den Einkaufszentren in Ft. Lauderdale und Orlando. So beließen wir es bei einigen Duftkerzen, die sich schon oft als sehr gutes Mitbringsel aus den USA erwiesen haben.

Bevor wir aber an den Flughafen fahren würden, wollten wir hier noch was essen. An Flughäfen ist ja die Auswahl oft sehr begrenzt und die Preise dafür umso happiger. Bei „Key Western Grille“ wurden wir fündig. Hier konnte man im Freien sitzend mit Blick über den künstlichen See hinüber zur Germain Arena speisen – sehr angenehm...  :D

Ich entschied mich für eine große Schüssel Muscheln in Tomatensauce, Claudia für ein extragroßes Sandwich. Als ich mich gerade über meine exquisit schmeckenden Muscheln her machte, vernahm ich vom Nachbartisch einige sehr vertraut klingende Stimmen. Die offensichtlich aus Baden-Württemberg stammenden Touristen diskutierten lebhaft darüber, ob sie sich auch solche Muscheln bestellen oder doch bei der klassischen Burger/Fries-Kombination bleiben sollten. Sie hatten wohl gedacht, dass sie hier in Florida mit ihrem Hardcore-Schwäbisch kein Mensch verstehen würde, aber da haben sie nicht mit mir gerechnet. Ich drehte mich zu ihnen um und bot ihnen mit den Worten „Wollt’s mal probiern?“ eine Muschel an. Die verdutzten Gesichter mit den vier heruntergeklappten Unterkiefern hättet Ihr mal sehen sollen... :D Probiert hat dann übrigens keiner der vier, wahrscheinlich war es ihnen peinlich, dass sie sich so „verschätzt“ hatten.  :lol:

Nach dem Essen und etlicher Gratis-Refills Diet-Coke ließen wir uns die Sonne noch ein bisschen ins Gesicht scheinen und gingen schließlich zum Auto. Dort hieß es erst mal raus aus den Shorts und die langen Hosen herausgekramt, die seit drei Wochen unbenutzt in den Reisetaschen lagen. Die waren zwar für das Wetter hier viel zu warm, aber im Flughafen stand ja wieder eine stämmige Klimaanlage zu erwarten; und am Zielflughafen München dürfte Mitte Oktober auch nicht gerade Badewetter sein.

Derart umgezogen fuhren wir dann in Richtung Airport Fort Myers. An der Mall tankte ich zuvor noch mal für $5 Sprit nach, um nicht kurz vor dem Ziel liegenzubleiben. Mehr aber auch nicht, der Wagen sollte ja schließlich „leer“ zurückgegeben werden. :wink: Und das gelang mir auch recht gut, etwa 20 Kilometer vor Erreichen des Flughafens ging das Warnlämpchen der Tankanzeige an...

Die Wagenrückgabe hier bei Alamo gestaltete sich wie immer recht locker – ich bekam ein Receipt ausgehändigt und das war’s. Ich kramte alle Taschen aus dem Auto und Claudia sah sich zwischenzeitlich nach einem Gepäckwagen um – in der Hand tragen konnten wir all die Taschen keinesfalls. Während Claudia noch suchte, kam auch schon ein offensichtlich aus Cuba stammender Gepäckboy mit einem Rollwagen daher und lud alle unsere Gepäckstücke auf. Mit einem kurzen „Your airline is LTU?“ informierte er sich über den passenden Checkin-Schalter und schon startete er los. Der Mann muss früher mal Marathonläufer gewesen sein, jedenfalls war er mitsamt dem Gepäckwagen so schnell, dass wir fast joggen mussten, um an ihm dran zu bleiben. Man hatte regelrecht den Eindruck, der Teufel höchstpersönlich wäre hinter ihm her.

Beim LTU-Schalter lud er dann alles wieder ab und ich gab ihm für eine derart motivierte und zuvorkommende Arbeitsleistung :daumen: ein gutes Trinkgeld, was er mit einem breiten Grinsen und einem zackigen „Thanks, Sir!“ quittierte.

Nun waren wir also am LTU-Schalter, und nur 2,5 Stunden vor dem geplanten Start - anstatt der beim Hinflug genannten 4 Stunden (!). Selbst diese viel kürzere Zeit war aber offensichtlich immer noch viel zu großzügig bemessen; wir kamen sofort beim Checkin dran und das Ganze war in fünf Minuten erledigt. Mich würde interessieren, wer bei LTU auf die "glorreiche Idee" gekommen ist, eine Empfehlung von vier Stunden Vorlaufzeit abzugeben - das ging zumindest am heutigen Tag meilenweit an der Realität vorbei.  :roll:

So blieb uns noch eine Menge Zeit, den kleinen Flughafen von Fort Myers zu inspizieren. Verglichen zu all den anderen Flughäfen, die wir bisher in den USA benutzt hatten, wirkte der hier regelrecht schnuckelig. Entsprechend übersichtlich gestaltete sich auch die Auswahl an Restaurants; mit Müh und Not fanden wir aber noch einen Starbucks und setzten uns mit unseren großen Pappbechern an die großen Fenster, um dem „Treiben“ auf der einzigen Start- und Landebahn zuzusehen. Etwa alle 10 – 15 Minuten startete oder landete hier ein Flieger – andere Airports fertigen ja z. T. mehrere Flugzeuge in einer Minute ab :!:

Mir blieb auch noch die Zeit, den Flugplan für den heutigen Tag zu inspizieren, weil mich interessierte, warum so ein kleiner Airport eigentlich „International“ heißt. Das Ergebnis belustigte mich noch mehr: Die einzige internationale Verbindung am heutigen Tag war – München! Alles andere waren nationale Ziele...  :lol:

Schließlich ging es aber doch ans Boarding und wir konnten uns über einen Fensterplatz freuen. In der bereits einsetzenden Abenddämmerung ging es los und schnurstracks hinaus auf den Atlantik.

Nach etwa 10 Stunden, in denen ich gottlob ein wenig schlafen konnte, erreichten wir pünktlich den Flughafen München und wurden nach dem Empfang des Gepäcks wieder von Birgit abgeholt, die uns ja auch beim Hinflug schon gefahren hatte. Es gab natürlich viel zu erzählen; außerdem händigten wir noch ein paar Mitbringsel aus – die Souvenirtasse mit dem aufgeklebten Alligator ist seither der Favourit ihres kleinen Vierjährigen!

So Leute, das war’s für diesen Reisebericht. Ich hoffe es hat den Mitfahrern ein wenig Spass gemacht, ausnahmsweise mal in einer anderen Region als dem Südwesten virtuell herumzukurven. Für die doch zuweilen sehr langen Pausen bitte ich um Nachsicht, es liegen z. T. recht stressige Monate hinter mir. :pfeifen:

Als Fazit bleibt über Südflorida zu sagen: Der Sunshine State ist eine Reise wert. Die atemberaubenden Canyons und Felsformationen des Westens fehlen natürlich hier; und auch abenteuerliche Offroad-Pisten wird man vergeblich suchen. Aber auch die Sümpfe der Everglades, die Korallenriffe vor den Keys oder der ein oder andere Erlebnispark haben durchaus ihren Reiz. Florida-Urlaub muss also nicht heißen, „wochenlang am Strand zu liegen“.

Noch eine kleine Anmerkung zur Reisezeit: Wir hatten mit dem Termin Ende September /  Anfang-Mitte Oktober natürlich Glück – dieser Zeitraum stellt eigentlich das Ende der Hurricane-Season dar und da hätte es uns durchaus auch mit einem Wirbelsturm erwischen können. Gottseidank war dies aber nicht der Fall, es gab nur ein mal während des ganzen Urlaubs zwei Stunden Nieselregen.

Ansonsten ist die sommerliche „Nasszeit“ durchaus eine gute Reisealternative- die Temperaturen sind noch sehr warm und der hauptsächliche Touristenstrom hat noch nicht eingesetzt. In Erlebnisparks war weit weniger los als zur Hauptsaison, was ein definitiver Vorteil ist; und natürlich waren auch die Preise gemäßigt – im Winter zahlt man oft das Doppelte für Hotels. Einziger Nachteil ist die Tatsache, dass man die Alligatoren in den Parks sehr viel rarer zu Gesicht bekommt; allerdings lässt sich das durch einen Besuch in Gatorland oder ähnlichen Parks kompensieren.

Wenn ich nun bei dem ein oder anderen Mitleser die Reiselust nach Florida geweckt habe, dann kann sich die-/derjenige ruhig mit auftauchenden Fragen an mich wenden – soweit ich es kann, werde ich diese natürlich gern beantworten.  :)

Nach der Reise ist bekanntlich vor der Reise – und so geht es schon bald wieder los mit einer Tour in den Westen, bei dem Las Vegas, Yellowstone NP, Rushmore Mountain und der Rocky Mountain NP die Eckpunkte bilden werden. Sollte Interesse daran bestehen, könnte auch von dieser Reise durchaus wieder ein Bericht zum Mitlesen folgen...

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Eintritt Corkscrew Swamp Sanctuary: $20 ($10 pro Person)
Essen Key Western Grille: $28 für zwei Personen, incl. Tipp
Starbuck’s Coffee: Ca. $8 für zwei Personen
Privates Airport-Shuttle: 1 Duftkerze u. 1 Souvenir-Tasse, für Hin- und Rückfahrt
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Elmo am 15.05.2007, 19:34 Uhr
Vielen Dank für den tollen Reisebericht! Ich lese immer wieder gerne Berichte von anderen Regionen als dem Südwesten, vor allem, wenn ich selbst schon dort war.

Ihr habt wohl wirklich eine tolle Zeit gehabt in Florida, vor allem fand ich es beeindruckend, dass ihr im Urlaub eigentlich so ziemlich alles mitgenommen habt, was angeboten wurde. Und je mehr Erlebnisse, desto unvergesslicher die Reise!

Bis dann also zum nächsten Reisebericht!
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: americanhero am 15.05.2007, 23:16 Uhr
Stefan, danke für den interessanten und sehr informativen Reisebericht. So hat man Florida mal mit anderen Augen kennenlernen können. Das hat mir sehr gut gefallen. Besonders dann immer noch die Eishockey Games dabei, das war eine tolle Mischung.
Ich freu mich schon auf deinen nächsten Reisebericht in Kürze  :lol: :lol: :lol:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Kauschthaus am 15.05.2007, 23:26 Uhr
Stefan, das war ein klasse Bericht!

Und er wurde noch rechtzeitig vor unserer Tour beendet.  :lol: Ich habe nämlich so einige Anregungen entnommen, dafür ganz herzlichen Dank.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Utah am 21.05.2007, 20:34 Uhr
Hallo Stefan!

Vielen Dank für deinen Reisebericht, war schön mitzufahren :-)
Hab mir einiges für kommendes Jahr notiert ;-)
Titel: Re: Honeymoon in Gator Country
Beitrag von: Westernlady am 25.05.2007, 19:00 Uhr
Hi Stefan,

danke für diesen wunderbaren Florida-Bericht  :daumen: