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Autor Thema: Keep Hiking [2017] - Illinois to Nevada, Texas and Missouri ... and more  (Gelesen 3159 mal)

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Als wir die Petroleumindustrie des Permian Basin rund um Odessa und Midland, Texas, endlich hinter uns gelassen haben, wandelt sich das Landschaftsbild von permanent nickenden Ölpumpen und hoch aufragenden Bohrtürmen auf sandigem Terrain hin zu roter Erde, die den Nährboden für die Baumwollindustrie südlich von Lubbock bildet. Das flockige und bauschige Weiß der noch nicht abgeernteten Blüten bedeckt die nun hügelige Landschaft. Im Hintergrund stehen die Häuser der Ranches wie Oasen in der Wüste, die eingerahmt von Bäumen den Horizont belagern. Feldstrukturen wechseln je nach Perspektive von wirrem Milchshake zu exakt abgegrenzten, in "Reih und Glied" stehenden Wattebällen. Die geerntete Baumwolle steht bereits gepresst und abgepackt in der Größe von Containern am Rande der Felder und zeugt davon, dass die in europäischen Köpfen vielleicht noch vorhandenen Vorstellungen einer Südstaatenatmosphäre lange der Vergangenheit angehören. Nachdem die Fahrt vom Big Bend National Park bereits einige hundert Meilen andauert, versuchen wir eine kleine Offroadtour, um die Landschaft nicht nur mit den Augen einzufangen. Also nichts wie rein in den Feldweg.

Die Rückfahrt auf den breiten Texas Highway 87 verläuft problemlos und deutsch. Alles frei, also ab. Mit erlaubten 75 Meilen pro Stunde steuern wir seelenruhig Lubbock an. Doch plötzlich blinkert und funkelt es im Rückspiegel. Alle Farben der US-amerikanischen Flagge schwirren durch mein Auge. Das durchdringende Sirenengeräusch ist nicht nötig, um den Blinker nach rechts und den Cadillac Escalade auf den Standstreifen zu befördern. Und, was hat man gelernt? Hände sichtbar auf's Lenkrad und warten bis der Officer kommt. Gedacht, getan!

Schräg hinten, Hand an der Waffe, lauert der bärtige Texaner durch mein Seitenfenster, das ich öffne. Einer freundlichen Begrüßung folgt die Frage, ob ich wisse, warum er uns angehalten hätte. Nö! Er hat von der Gegenfahrbahn beobachtet, wie ich von der Nebenstraße auf den Highway gefahren bin. Und? Und warum ich am Stopp-Schild an der Einfahrt nicht angehalten hätte? Das tut mir jetzt leid, sorry, mein Fehler. Anweisung: Führerschein und Fahrzeugpapiere! Mist, ich merke, wie ich dann doch nervös werde. Wieso haben sie keinen kalifornischen Führerschein? He? Ja, das Auto ist in Kalifornien zugelassen, aber es ist ein Mietwagen und das ist ein deutscher Führerschein. Er ab in sein Sirenenfahrzeug. Nach gefühlten 15 Minuten rollt er wieder auf unser Fahrzeug zu. Mit diesem Führerschein dürfen sie hier in Texas nicht fahren! Das könnte böse enden.




Ähnlich kurios endet die Reise:
Der Valet-Parker hat uns eine irische Bar in der Nähe empfohlen und diese Bar hatte es in sich. Urig und fast nur Männer. Auf alle Fälle war die Barfrau sehr nett und so nach dem zweiten Bier fragte sie Monika nach ihrer Schuhgröße. He? Sie gab sie an einen Gast weiter, der ansonsten sehr seriös wirkte. Was wird das jetzt? Der Gast verschwand kurz und kam mit einer Schachtel mit Converse Schuhen zurück. Monika soll sie doch probieren, sie sind nagelneu. Sie passten, waren wunderschön und er hat sie Monika geschenkt. Ich habe mich auch bedankt und nach seiner Profession gefragt. Ob er denn ein Schuhgeschäft hätte. Er war Anwalt! Woher die Schuhe kommen wollte ich dann nicht mehr wissen. Auf alle Fälle wollten wir seine Zeche übernehmen, aber da hatte er bereits unsere Rechnung beglichen. Unglaublich - danke - my new friend!

Die kompletten fünf Wochen
7.542 Meilen oder 12.135 Kilometer von Michigan, Minnesota, South Dakota  und Wyoming in die Four Corners Staaten; Las Vegas darf nie fehlen und  dann südlich bis nach Texas an die mexikanische Grenze. Und wieder hoch  über Oklahoma, Missouri nach Illinois. Klingt gewaltig, war gewaltig,  tat aber nur ab und zu weh!

Hier die Details mit Bildern und Videos: USA Reisebericht - Keep hiking [Herbst 2017]

Have fun!