Hallo!
Ja, der Mt. Revelstoke biete schon sehr viel, schöne Fernsicht, kleine Seen, Bäche und Blumen, Blumen und Blumen.
Bei Schnee da hoch zu laufen habe ich in 2009 ja probiert, aber das zieht sich, auchh über den Summit Trail.
Aber im Spätsommer ist es auch sehr schön, wie man jetzt sehen kann.
Tag 12: Mt. Revelstoke, Jade Lakes Trail ca. 18km bei über 500Hm
Zum Frühstück gibt es heute Schmalhans Küche. Brot und Müsli mit Kaffe bzw. Tee, dafür wird im Bett gefrühstückt.
Eigentlich war ja für den Tag eine Wanderung im Glaicer NP geplant, aber das Askulan Valley ist seit Anfang August wegen einer Grizzlybärin mit 2 Jungen nur zu viert zu bewandern. Da sich nur wenige Touristen dorthin verlaufen und die schweren Touren machen, verschieben wir das auf einen späteren Urlaub.
Da die Schranke im NP erst um 9.00 Uhr aufmacht trödeln wir noch ein wenig rum und waschen einen Schwung Wäsche, der ja dann bis morgen früh trocknen kann.
Pünktlich um 9.01 fahren wir am Eingang vor, die Schranke ist offen, aber das Häuschen unbesetzt. Gut das wir schon gestern das Infoblatt bekommen haben.
Bei Km 12 machen wir bei besserem Licht noch schnell einen Fotostopp.
Blick auf den Anfang der Upper Arrow Lake
Auf dem oberen Parkplatz stehen noch 4 zugetaute Autos von Backpackern, ansonsten sind wir die ersten. Noch den einen Kilometer bis zum Trailhead, der Shuttlebus fährt noch nicht und um kurz nach 10.00 können wir die Wanderung starten.
Erst geht es über asphaltierte Stücke, bis dann der Wegweiser zu den drei Seen und eine Warnung wegen des hochalpinen Weges kommt. Über einen gut ausgebauten Weg geht es erst mal bergab durch den Wald. Später wechseln sich Wald und offene Flächen ab. Alles liegt im Schatten und hier oben ist es sehr kalt. Erst sehr spät kommt ein Warnschild über die Bären. Aber da hören wir auch schon Stimmen hinter uns und wissen, wir sind alleine hier unterwegs.
Da es meiner Frau noch nicht wieder ganz fit ist, lasse ich sie vorgehen und das Tempo bestimmen. Im Wald links von uns streiten sich ein paar Steller´s Jays.
Die einzigen, die wir zu Gesicht bekommen, leider ist es dort zu dunkel für ein Foto. Gerade als wir wieder losgehen wollen, macht es hinter uns „boing“, als wenn jemand gegen einen Hohlkörper getreten hat. Und tatsächlich, keine 30 Meter von uns entfernt steht ein Reh zwischen alten Baumstämmen. Schnell ein Foto gemacht und dann langsam gegangen, bloß nicht das Tier verscheuchen.
Wieder wechseln sich freie Flächen mit Wald ab und auf der rechten Seite kommen steile Felsen dazu.
Irgendein Tier hat hier viel Äste, Blätter und Stängel über den Weg verstreut. Wie wir später erfahren, sind das Pikas, die die Sachen zum trocknen auslegen, um Heu daraus zu machen, als Wintervorrat. Immer wieder kreuzen kleine Bäche den Weg.
Gleich auf dem ersten Schotterfeld kommt uns dann dieses coole Tier vor die Augen. Der Murmeler geht erst knapp 10m Entfernung parallel zu uns über die Felsen,
quert dann 5m vor uns den Weg und setzt sich auf der andern Seite in die Sonne.
Ein Schotterfeld weiter treffen wir auf eine Gruppe Kids.
Gefühlt viel zu schnell kommen wir dann zur Wegkreuzung, aber wir haben die angesagten 2 Stunden schon leicht überschritten. Obwohl meine Frau sich ein wenig schlapp fühlt will sie doch den Jade Lakes Trail weiter gehen und nicht nur die 600 m bzw. 800 m zu den anderen Seen.
Der Weg geht jetzt steil nach oben und die Sonne scheint auf die Felswand. Jetzt müssen wir die Jacken ausziehen und kommen trotzdem schnell ins Schwitzen. Der Weg ist zum Teil recht schmal mit einigen größeren Stufen und Schrägen. Für die schönen Blicke auf den Miller Lake muss man also immer stehen bleiben und sich umdrehen, wenn man nicht auf die Nase fallen will.
Zwischendurch kommt ein Plateau mit viele Blumen, Bächen und einem flachen Tümpel. Auf jeden Fall laufen hier oben Rehe, Dickhornschafe, Schneeziegen, Coyoten und sogar Wölfe rum. Bärenspuren sind im Wasser nicht zu sehen.
Hier kommt uns auch ein Pärchen Backpacker entgegen. Aber beide sind nicht sehr redselig, besonders das Mädel ist trotz der Sonne dick eingepackt und leicht genervt.
Ok, bei nur fast Null Grad, macht campen nicht so richtig Spaß.
Noch ein Stück durch ein Schotterfeld und wir sind auf dem Pass. Dort treffen wir auch das Pärchen wieder, welches uns überholt hat. Erst wollen wir uns mit Blick auf den Jade Lake hinsetzten, aber von dort zieht ein kalter Wind den Berg hoch. Wir nehmen also die andere Seite für die Pause. Erst einmal machen wir Mittag, aber lange bleibe ich nicht sitzen, also lasse ich meine Frau, die eine länger Pause machen möchte zurück und gehe noch auf den Berg südlich des Passes. Die Schneefelder sehen komisch verfärbt aus, also schaue ich mir das auch aus der Nähe an. Und tatsächlich, auf dem Schnee liegt etwas Rötliches. Laut Ranger kommt das von den Felsen, wäre also feiner Sand oder es sind Pollen der Nadelbäume.
Blick runter zum Upper Jade Lake
Blick runter zum Miller Lake
Während ich da rumklettere kommt noch ein Pärchen den Weg hoch und geht runter zum Jade Lake. Vom Pass aus kann man auch nur den Upper Jade Lake sehen. Es ist also nur wenig los da oben. Ich setzte mich auch nochmal hin. Und da kommt auch Besuch für uns. Leider ist bei uns nichts zu holen, also zieht der Kollege auch schnell weiter.
Nach gut einer Stunde Pause machen wir uns auf den Rückweg, jetzt ist es richtig warm geworden.
Beim Abstieg kommt uns eine deutsche Familie entgegen, die Tochter und Mutter sind recht sportlich, Vater und Sohn dem Kreislaufversagen recht nahe. Auf Englisch werden wir gefragt, ob es sich überhaupt lohne und wir antworten höflich auf Englisch, das man vom Pass eine gute Aussicht hat, aber man nicht weiter gehen muss.
Gut ausgeruht kann man auch wieder lachen.
Auf dem Rückweg bleibt noch Zeit für einige Fotos
Nochmals der Miller Lake, aber mit Wellen durch den Wind.
Wieder an der Wegkreuzung entscheiden wir uns noch zum Miller Lake zu gehen. Den haben wir zwar schon vom Trail aus gesehen, aber den See mit der kleinen Inseln wollen wir uns auch von unten ansehen.
Die Insel ist leider schon recht voll, einige Leute schwimmen sogar im See. Trotzdem machen wir noch eine kleine Pause und genießen die Aussicht.
Wäre ein lecker Abendbrot gewesen, leider zu klein. Regenbogen oder Goldforelle.
Auf dem Rückweg kommen uns sehr viele Leute entgegen. Wir sind froh so früh gestartet zu sein und die meiste Zeit den Weg für uns alleine gehabt zu haben. Der Rückweg zieht sich dann in die Länge, immer wieder muss man stehen bleiben, um die Leute vorbei zu lassen und auch im Wald ist es jetzt sehr warm.
Am Mt. Revelstoke angekommen sage ich meiner Frau, sie solle doch auf das Shuttle warten und sich so den letzten km bis zum Parkplatz sparen, aber sie will laufen und so gehen wir über die Straße, den Weg durch den Wald traut sie sich wegen der vielen Wurzeln und Steine nicht mehr zu. Es war allerdings keine gute Entscheidung, den auf der Straße ist es richtig heiß in der Sonne. Die letzen Meter vom untern Parkplatz zum oberen spart sie sich dann doch. Ich gehe alleine zum Auto und sammele sie dann ein.
Gegen 18.00 sind wir wieder im Hotel. Eigentlich wollten wir in den Hottube gehen, aber meine Frau ist total fertig, also muss die heiße Badewanne herhalten.
Als ich dann raus komme, ist meine Frau schon auf dem Bett eingeschlafen.
Eine halbe Stunde gebe ich ihr, dann geht es los zum Essen und Einkaufen. Gegessen wird im
http://www.emosrestaurant.ca/index.html , da ich mit unseren kanadischen Freund in 2009 dort schon mal sehr lecker gegessen habe.
Es gibt Steaks, 8oz für meine Frau, mit Folienkartoffel und Salat und 12oz für mich mit Spagetti und Salat. Dazu Bier, für mich ein alkoholfreies, was erst für Verwirrung sorgt. Die Kellnerin weiß nicht ob es das gibt, ist aber keine 30 Sekunden später mit zwei Flaschen zur Auswahl wieder da. Ich wähle das
http://www.odouls.com/ , weil ich das diesen Urlaub schon öfter gehabt habe. Die Flasche bleibt natürlich nicht am Tisch. Eine gut gekühlte Flasche kommt keine Minute später mit Glas und dem Bier für meine Frau. So zügig bin ich seltenst bedient worden.
Auch das Essen lässt nicht lange auf sich warten, zwei perfekte Steaks mit leckeren Beilagen landen auf dem Tisch, aber 12oz sind dann auch genug, schade, ich hätte so gerne wieder einen Cheesecake gegessen.
Auf dem Rückweg halten wir noch am Supermarkt an.
http://www.coopersfoods.com/ da wir die nächsten Tage im Hostel übernachten und Lake Louise nicht gerade ein Einkaufsparadise ist. Meine Frau ist von den ersten beiden Regalreihen völlig fasziniert, weil es dort fast alles lose gibt. Hunderte Fächer bieten von Müsli über Bohnen, Erbsen, Nüssen bis zu Trockenfrüchten eine riesige Auswahl.
Schnell ist der Einkaufswagen gefüllt und dann geht es zum Hotel, meine Frau fällt direkt ins Bett und schläft ein, nach ca. 18km Wanderung mit über 500 Höhenmetern und dem Vortag nur verständlich. Ich surfe noch ein wenig, schreibe E-mails und lasse die Katze Mörder jagen. (
http://www.amazon.de/Mausetot-Fall-Murphy-Murphy-Mrs-Murphy-Krimi/dp/3550088590 )
Gruß Torsten