Sodele, nun kommen wir zu einem absoluten Highlight-Tag. Deswegen werden es auch ein paar mehr Fotos als sonst sein...
Der Rauch hatte sich nach dem vielen Regen gestern verzogen, wir konnten endlich die wunderschönen Berge sehen, hatten Sonne und waren einfach an unglaublich tollen Zielen.
Los gehts:
Tag 14 – Lake Louis bis Golden am 10.09.2017Heute haben wir uns noch mal ins Zeug gelegt und einen wunderschönen Tag, mit ganz vielen, tollen Zielen verbracht.
Wie gestern schon geschrieben, gingen wir früh ins Bett, weil wir schon um 5:30 Uhr aufstehen wollten. Gesagt, getan. Fertig gemacht und los ging es zum Moraine Lake.
Am Hotelparkplatz standen wir dann vor einer großen Tanne, die schon weihnachtlich geschmückt war. Uff?!
Dort war schon richtig viel los, als wir ankamen (6:45 Uhr). Um das Foto zu machen, das man macht, wenn man dort ist
, muss ein kurzer Trail auf einen Felsen erklommen werden. Unten war es uns noch richtig kalt, denn wir hatten nur ein paar Grad über den Gefrierpunkt. Oben angekommen, war es uns warm. 😀
Wir standen also dort und warteten mit sicherlich 40 anderen auf den Sonnenaufgang. Jeder von uns drei hat sich an eine andere Stelle positioniert, um den Sonnenaufgang bei unterschiedlichen Perspektiven drauf zu bekommen. Wir standen ja schon ganz vorne. Vor uns ging es jedoch recht Steil am Felsen nach unten. Und auch dort sind tatsächlich Leute hin geklettert und versperrten die Sicht auf ein menschenfreies Foto. Das war schon ein wenig ärgerlich. Einer stellte sich sogar auf das Mäuerchen, das ein wenig vor dem Absturz sichern sollte und stand so sicherlich 15 Leuten im Weg. Da wurden dann auch ein paar etwas ärgerlich und drängten ihn runter. Klar, dass jeder das beste Foto von allen bekommen will. Aber man kann‘s auch übertreiben… Ja, dann kam der Sonnenaufgang! Und war 2 Minuten später schon wieder vorbei… Uff, wenn man da nicht rechtzeitig auf den Auslöser gedrückt und vielleicht noch ewig nach dem richtigen Winkel geguckt hat, dann wurde das für diesen Tag zumindest schon mal nix mit nem guten Foto! So erging es einem Pärchen, das gerade dann kam, als die letzten Sonnenstrahlen auf den Berg fielen. Sie wollten sich erst richtig positionieren und suchten herum, und, dann war alles vorbei. Als die beiden realisierten, das nun schon alles vorbei war, kam nur ein lautes „Fuck!“. Hm.
Die Leute waren dann auch recht schnell weg, wir machten noch ein paar Fotos und gingen dann auch wieder nach unten. Auf dem Felsen wurde es auch ganz schön kalt, da es sau windig war. Wir machten von unten auch noch ein paar schöne Bilder und wollten dann los.
Und merkten, dass der Parkplatz schon gerappelt voll war. Dabei hatten wir gerade mal 7:45 Uhr rum!!!! Im Internet und im Visitor-Center heißt es, man solle den Lake in den Hauptstoßzeiten meiden, und lieber entweder vor 9 oder nach 17 Uhr kommen. Und dann war schon so früh alles zu! Der Wahnsinn! Die Polizei war auch vor Ort. Als wir den Morgen zum Lake fuhren, fuhr ein WoMo vor uns. Ganz, ganz langsam du vorsichtig. Während wir auf dem Parkplatz für Autos parkten, fuhr er weiter zum Parkplatz für die Wohnmobile. Wir stiegen aus, liefen los und hörten ein lautes Krachen! Der Fahrer war mit Karacho zurück und gegen ein anderes WoMo gefahren! Wie auch immer das passieren konnte… Das wars dann auch für ihn mit dem tollen Bild vom Moraine Lake…
Dann fuhren wir zum Lake Louis, der auf dem Weg zum Hotel liegt. Man fährt vom Moraine Lake aus zurück und biegt dann auf die Straße, auf der man zum Hotel kommt. Allerdings nicht Richtung Hotel, sondern Richtung Lake Louis. Jedenfalls kamen wir also an der Stelle vorbei, wo wir morgens schon mal waren. Da war dort eine ganz normale Kreuzung. Als wir nun dort vorbeifuhren, sind schon ganz viele Verkehrshütchen aufgebaut worden und zwei Männer regelten den Verkehr. Außerdem wurde ein Abbiegen-verboten-Schild aufgestellt und ein Textanzeiger mit „Parkplatz voll“! Boah! Die haben die Leute also einfach weggeschickt! Stell dir vor: Du fliegst den weiten Weg nach Kanada, willst die Hauptattraktion sehen und wirst weggeschickt. Boah!! Was hatten wir ein Glück. Einen Puffertag hatten wir ja nicht wirklich. Wenn das zu dem Zeitpunkt nicht geklappt hätte, dann nie.
Am Parkplatz des Lake Louis angekommen, war dieser noch recht frei. Haben problemlos einen Parkplatz bekommen. Der See ist einfach wunderschön! Wir haben ihn nicht in Sonnenlicht gesehen, weil sich diese um die Uhrzeit noch hinter Wolken versteckte. Aber auch ohne ist er einfach schön anzusehen. Die Berge, die Spiegelungen, der Wald. Der Wahnsinn. Was für ein Panorama!!!
Wir hielten uns dort vielleicht eine halbe Stunde auf. Als wir zurückkamen, hatte sich das Parkchaos auch auf den Lake Louis-Parkplatz ausgebreitet. Nun hatten die Leute auch dort Probleme einen Parkplatz zu bekommen.
Uff, schnell weg! Wie vor ein paar Tage am Joffre Lake…
Wir fuhren wieder an der Kreuzung vorbei, wo man zum Moraine Lake abbiegen muss. Und immernoch dasselbe Bild. Die haben die Autos weggeschickt. Puh!
Da wir kein Brot mehr hatten, gingen wir erstmal einkaufen und besorgten uns gleich mal Briefmarken. Jeder wollte 5. Als es dann hieß, dass wir 40 Dollar, also 27 € zahlen müssen, bekamen wir erstmal einen kleinen Schock! Das Porto ist ja enorm! Von den USA kostet es nur 1,15 Dollar, also ca. 1 €!!! Schluck… Na, was tut man nicht alles für seine Lieben! 😉
Wir fuhren ins Hotel, frühstückten, packten und weiter ging es in den Norden. Den Icefields Parkway entlang. Und, im Vergleich zum Tag zuvor oder auch ein paar Tage vorher, wo wir die Straße schon mal, nur weiter im Norden, langfuhren, hatten wir endlich eine klare Sicht! Der Regen hat die Rauchwolke vertrieben. Boah! Endlich! Nachdem ich schon etwas enttäuscht war von der schönsten Fernstraße der Welt, machte sie nun ihrem Namen alle Ehre!!!
Wir hatten etwas Angst, dass es beim Peyto-Lake, auch ein Must-See dort, ähnlich abläuft, wie an den beiden Seen am Morgen. Doch wir hatten Glück! Schwopp, einen Parkplatz gefunden. Die Aussicht auf den See war fantastisch!
Wir fuhren weiter zu den Waterfowl-Lakes. Eigentlich wollte ich dort gar nicht unbedingt hin, zumal wir ja auch einiges auf dem Plan hatten und letztlich alles wieder zurückfahren mussten. Aber! Die Aussicht war so toll, dass ich unbedingt noch weiter auf der Straße entlangfahren wollte!!! 🙂 🙂 🙂
Und wir haben es nicht bereut. Von entgegenkommenden Wanderern ließen wir uns einen der beiden Seen empfehlen und fanden ein tolles Panorama vor.
Dann ging es weiter zum Bow Lake. Auch hier. Toll! Die Sonne kam endlich aus den Wolken hervor. Ach, herrlich!! Interessant war, dass es an dem See Wellen gab, wie im Meer.
Der nächste Stop war dann schon die Spiral Tunnels. Weil der Berg von der Eisenbahn damals irgendwie erklommen werden musste, es oberirdisch nicht funktionierte und der Zug das ein oder andere Mal entgleiste, musste man sich etwas anderes überlegen. In der Schweiz hatte man dafür schon eine Lösung gefunden. Man baut einen Tunnel in den Berg rein, baut eine Schleife und kommt knapp oberhalb des Eingangs wieder raus. So ist der Weg zwar um einiges länger, die Steigung aber nicht mehr so krass. Das Problem an dem Aussichtspunkt ist jedoch, man weiß nicht, wann der Zug kommt. Wir warteten sicherlich 15 Minuten, doch es kam nix. Gerade als wir gehen wollten, kam eine Reisegruppe aus 2 Bussen raus und die Reiseführerin erzählte, dass gleich einer kommen müsste. Und tatsächlich war es dann auch so! 😀 Das interessante an dem Aussichtspunkt ist, dass man auch das Ende vom Zug noch sieht, wenn er schon lange wieder aus dem Tunnel rausgefahren ist. Die Züge in Kanada sind eben einfach enorm lang! 😀
Dann fuhren wir zum letzten See unseres Urlaubs: Dem Emerald See. Auch dieser wunderschön!
Noch die letzten Wasserfälle, an einer Natural Bridge.
Und wir verließen die Rocky Mountains und machten uns auf zu unserem Bed&Breakfast. Dort angekommen, öffnete uns Heather, die Besitzerin, die Tür. Von ihrer Art und von dem Haus, unserem Zimmer, und vom Ausblick auf die Berge und ins Tal, waren wir sofort verzaubert! So gut haben wir bisher noch nicht geschlafen. Und was wir bisher auch noch niiiie im Leben hatten: Einen Whirlpool auf der Terrasse, wie man es von amerikanischen Filmen kennt, mit Blick auf die Berge. Dort saßen wir erstmal drin, auch noch, als es schon dunkel war. Hach, der Wahnsinn!!!
Alles in allem war das noch mal ein ganz, ganz toller Tag, mit wahnsinnig schöner Natur und Erlebnissen.
Kilometer: 253
Kosten: 136 € (Motel), 72 € (Essen), 19 €(Einkaufen), 27 € (Briefmarken!!!!!! O.O)