FAZITZum Abschluss bin ich euch noch mein persönliches Fazit unserer zweiten USA-Reise schuldig (ich weiss, ziemlich spät aber hoffentlich besser als nie…
). Wie immer holten wir uns für die Tour-Vorbereitung wertvolle Anregungen in diesem Forum und ausserdem von einem bekannten Colorado-Fan und Profi-Fotografen.
Das Wetter kann man nicht planen, jedoch hatten wir auch diesmal im Grossen und Ganzen Wetterglück (bis auf 1 Tag Yellowstone und die Painted Mines in Calhan, die leider „ins Wasser fielen“).
Hier also unsere Highlights und Failures:Oregon-Trail mit Fort Laramie ist unbedingt zu empfehlen und sehr authentisch, so dass man sich sehr gut in die Situation der Hunderttausenden von Siedlern, die ihr Glück ab Mitte des 19ten Jahrhunderts im Westen suchten, hineinversetzen kann.
Black Hills hat herrliche Landschaften, tolle Strassen und Seen zu bieten. Man erlebt viel Wildlife fast hautah, sehr gut vom Auto aus zu geniessen oder zu erwandern wenn es die Zeit erlaubt.
Wild West durften wir erleben in
Deadwood z.B. im Saloon No 10. In der Stadt wo fast alle der berühmten Revolverhelden lebten sieht es heute noch so aus wie vor 150 Jahren.
Cody wiederum hat durch seinen berühmten Gründer Buffalo Bill Geschichte geschrieben, die man im gleichnamigen Museum nachvollziehen kann und die Rodeo-Show in der Stadt gehört ebenfalls zum Wild West-Fieber dazu.
Durango hat dafür die historische Western-Eisenbahn oder das historische Strater-Hotel, alles in allem “positiv” touristisch weil die Mischung stimmt.
Die Geschichte der Ur-Einwohner Amerikas erlebten wir beim Indianer-Heiligtum
Devils Tower und am Ort einer der letzten grossen Schlachten mit der US Armee auf dem
Little Bighorn Battlefield. Wir erwanderten das
Medicine Wheel und konnten viel über das friedliche Zusammenleben der Siedler mit den Indianern im Buffalo Bill-Museum erfahren. Alles können wir uneingeschränkt weiter empfehlen.
Nationalparks: besonders zu erwähnen ist natürlich der Yellowstone NP, nicht nur der älteste sondern auch der beeindruckendste dieser Reise mit seinem Naturschauspiel und seinem Wildlife.
Der Grand Teton erinnert eher an die Alpen, eignet sich zum Wandern und als Foto-Spot (z.B. Schwabacher Landing), während Jackson, das uns an Oberstdorf erinnerte, für einen kurzen Besuch allemal ausreicht.
Der Arches NP war für mich persönlich ein Traum mit seinen atemberaubenden Farben und Formen, hat definitiv Suchtpotential!
Positive Überraschungen waren Badlands (froh es gesehen zu haben obwohl etwas ausserhalb der Route gelegen, kann noch ruhig ohne Menschenmassen erobert werden),
Flaming Gorge NRA (nahezu sensationeller Ausblick in diese Schlucht oder fast schon Fjord in einer Umgebung, die zum längeren Verweilen verführt),
Million Dollar Highway (CO 550, hätte ich zuvor nicht gedacht, aber diese Strasse sucht ihres gleichen in dieser alpinen Landschaft und den Goldminen an jeder Ecke),
Ouray (wirklich nettes Örtchen mit Thermalquellen und imposante Berge),
Mesa Verde NP (auch hier waren wir im Nachhinein froh, den Umweg gemacht zu haben),
Phantom Creek Road (weckt Abenteuerlust und man entdeckt an jeder Ecke etwas Interessantes),
Goldgräberstädte Victor und Cripple Creek (wirkt immer noch sehr authentisch, tolle Outdoor und Indoor Museen über das Goldsucherleben),
Moab (hatten wir uns zuvor schlimmer vorgestellt), Zeit für einen Bummel durch
Süd-Manhatten vor unserem Anschlussflug
Flops zum ruhig weglassen: Crazy Horse Memorial, Carhenge, Dinosaur NP (gross, auseinander gezogen, zeitaufwändig, vor allem Landschaft – alle Fundstücke liegen im Museum), Royal Gorge Bridge (Flop, da gesperrt nach Brand), Colorado Springs
hingegen zu wenig Zeit für: Pagosa Springs, San Juan Gebirge, Painted Mines in Calhan (wegen schlechtem Wetter)
Denver: dafür unbedingt Zeit einplanen wenn man in der Nähe ist
Mietwagen: Fullsize-Kategorie, würden wir in diesem Fall wieder buchen, denn es bringt grosse Vorteile auf einer Reiseroute über Berge und Steigungen. Ausserdem nie Platznot aber Reisekomfort, auch nicht zu vernachlässigen auf einer Route von fast 6‘000 km. Ich hatte keine Verspannungen wie zeitweise 2012 auf unserer Reise.
Spritverbrauch: Chevrolet Tahoe (Fullsize SUV / FFAR), 3‘663 Meilen (5‘895 km) = 11.48 l/100 km; durchschn. Kraftstoffpreis 3.668 $/gal oder 0.74 EUR/l
Kosten: (zum jeweils tagesaktuellen Kurs; im Mittel ca. 1.312 $/EUR) Übernachtung = 2‘809 EUR, Lebensmittel = 147 EUR, Restaurants = 1‘163 EUR, KFZ = 1‘387 EUR, Tanken = 507 EUR, Eintritte = 119 EUR, Sonstiges = 1‘588 EUR; Summa summarum (3 Personen, 22 Tage/Übernachtungen) = 7‘720 EUR; vergleichsweise hohe Übernachtungskosten in den Nationalparks Yellowstone & Grand Teton, im historischen Westernhotel in Durango und in Denver-Downtown sowie mit dem grossen Mietwagen
Wie ihr lesen und miterleben konntet hatten wir wieder grossen Spass in den Staaten (auch dank euch) und es war bestimmt nicht die letzte Reise in dieses abwechslungsreiche Land. Wir lassen uns überraschen wo es uns das nächste Mal hin verschlägt.
Wer noch Fragen hat, nur zu - ich versuche zu helfen.