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Autor Thema: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell  (Gelesen 10343 mal)

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Heinebaer

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Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« am: 03.08.2004, 07:07 Uhr »
Tag 1 – 30.07.2004  Los Angeles

Abfahrt Gingen  06.00 Uhr
Ankunft Frankfurt/Main Flughafen  08.30 Uhr
Abflug Frankfurt  10.50 Uhr
Ankunft Charlotte  14.00 Uhr
Abflug Charlotte  18.00 Uhr
Ankunft Los Angeles  20.00 Uhr

Die Mietwagenabgabe hat reibungslos funktioniert. Allerdings war an der Frontstoßstange ein Kratzer, den wir leider alle erst in Frankfurt entdeckt haben. Aber so wie es aussieht gibt das keine weiteren Probleme.
Zunächst brachte ich meine Eltern zu Ihrem Abflugterminal, damit Sie sich nicht verlaufen können. Kurz darauf fuhr ich mit der Skyline wieder zurück zu meinem Abflugterminal.
Als ich beim Check – In stand bot mir die Flughafenmitarbeiterin 600 $ an, damit ich vom Flug zurücktrete. Völlig erschrocken erfragte ich was denn los sei. Die Dame teilte mir ganz hektisch mit, dass der Flug nach Charlotte (US Airways 193) überbucht sei und nun müssen sich Freiwillige finden, die gegen Auszahlung einer Abfindung vom Flug zurücktreten. Na ja, ich kam dafür natürlich unter keinen Umständen in Frage, da meine Eltern ja schon unterwegs nach Cincannati waren. In Angst, dass ich keinen Platz mehr bekommen würde ging ich zur Gepäckkontrolle und erhielt nach einiger Zeit doch noch eine Boardingkarte und dann sogar noch mit einem Fensterplatz ! Also war die Welt wieder in Ordnung!
Absolut pünktlich um 10.50 Uhr deutscher Zeit hob die Maschine ab. Es gab schon kurze Zeit später ein doch ganz schmackhaftes Mittagsessen. Man hatte die Wahl zwischen italienischer Pasta und Hähnchenfleisch mit Kartoffeln, Karotten und Spinat. Dazu gab es noch ein Brötchen mit Käse und Kekse.
Der Flug verlief total ruhig und die Zeit verging wie im Flug. Dazu trug das Unterhaltungsprogramm einen entscheidenden Teil bei, denn man hatte via Fernbedienung die Wahl zwischen TV, Videos, Musik, Sprachkursen etc. Man konnte also völlig frei bestimmen was man sich anschaut. Die Flugzeit betrug knapp über 9 Stunden und somit kam ich Ortszeit 14.00 Uhr in Charlotte am Douglas International Airport an.
Das Gepäck musste man kurzzeitig abholen und durch den Zoll. Nach nur wenigen Minuten durfte man es wieder aufgeben. Der Flug von Charlotte nach Los Angeles findet auch in der gleichen Maschine wie von Frankfurt nach Charlotte statt.
Deutscher Zeit ist es jetzt 22.00 Uhr und ich bin seit 17 Stunden auf den Beinen, dafür fühle ich mich aber noch extrem fit (liegt vielleicht an den 1,5 Litern Diet Coke )!
Der Flug von Charlotte nach Los Angeles verlief angenehm ruhig und ich konnte ca. 4 Stunden schlafen. Um kurz vor 20.00 Uhr landete die Maschine extrem pünktlich auf dem Los Angeles International Airport, kurz LAX.
Mit einem Taxi fuhr ich für knapp 11$ zum Quality Hotel. Dort funktionierte alles reibungslos, da meine Eltern schon kurz vor mir eingecheckt haben, musste ich nur noch nach der Zimmernummer fragen. Abendessen gab es heute bei Taco Bell, direkt neben dem Hotel.


Tag 2 – 31.07.2004  Palm Springs – Joshua Tree National Park – 29 Palms (275 Milen)

Die Nacht verlief sehr unruhig, wir alle konnten nicht richtig schlafen und standen um 03.45 Uhr morgens auf. Fernseher an, duschen, Sachen zusammenpacken und gegen 6.00 Uhr mit dem Shuttle Bus zum Flughafen zurück. Von dort aus brachte uns der nächste Shuttle Bus direkt zu Alamo, wo wir unser Chrysler Sebring Touring Cabrio entgegennahmen. Gefrühstückt wurde bei Mc Donald´s und schon gegen 9.00 Uhr waren wir durch ganz Los Angeles in Richtung Joshua Tree National Park gefahren. Morgens war es noch sehr frisch in Los Angeles, aber mit jeder Meile Richtung Palm Springs wurde es merklich wärmer. Von 17 Grad am Morgen stieg die Temperatur bis auf 43 Grad im Joshua Tree National Park.
Gegen 10.00 Uhr erreichten wir den Palm Springs Tramway. Diese in der Schweiz gebaute Gondel bringt die Touristen bis auf ca. 8500 Feet hoch. Während der Fahrt dreht sich der Boden der Gondel, sodass man immer einen tollen Überblick hat. Oben angekommen ist man zunächst mal von der angenehmen Temperatur überrascht (ca. 20 Grad). Außer in den Monaten Juli – September ist die bis zu 11000 Feet hoch gelegene Berglandschaft mit Schnee bedeckt und man kann sogar Snowboarden. Für die Wüstenbewohner von Palm Springs sind es also gerade mal 15 Minuten Fahrt bis in den Schnee!
Nach Ankunft im Tal fuhren wir Richtung Joshua Tree. Die Fahrt zog sich doch recht lange in der Hitze und wir waren froh ab und zu etwas frisches, kaltes Wasser zu finden. Den Park durchquerten wir auf einigen verschiedenen Straßen, sodass wir recht viel vom Park gesehen haben. Große glatte Gesteinsformationen, Cholla Kakteen, groß gewachsene Kakteenbäume, lauter Berge mit Geröll.
Am frühen Abend erreichten wir 29 Palms. Zunächst mussten wir Wasser kaufen, da uns dieses unterwegs ausgegangen ist. Ein Motel ließ sich schnell finden. Der Pool war eine schöne Erfrischung und nach dem Duschen sind wir nochmals einkaufen gegangen, da wir noch eine Kühlbox benötigten (unsere Erste wurde während dem Flug zerstört). Danach füllte ich den Tank noch auf und es gab ein mexikanisches Essen zum Abschluss des Tages. Da wir alle schon seit 03.45 Uhr morgens wach sind, waren wir alle sehr müde und der Tag endete für mich um 20.30 Uhr.


Tag 3 – 01.08.2004 – Grand Canyon (371 Milen)

Nachts rief auf dem Zimmer irgendeine Frau gleich zwei Mal hintereinander an, was den unruhigen Schlaf zusätzlich störte. So gegen 05.30 Uhr war die Nacht zu Ende und ich bin erst mal raus an den Pool. Im Zimmer hatte es ungefähr 10 Grad mehr als draußen, es war wirklich fast unerträglich heiß im Zimmer.
Um 06.30 Uhr starteten wir Richtung Grand Canyon, natürlich mit offenem Verdeck, da die Temperatur morgens sehr angenehm war (ca. 29 Grad). Ein kleines Stück unserer Fahrt verlief auf der Route 66. Danach fuhren wir den Rest auf dem Interstate 40 bis Williams. In Williams war das Wetter angenehm warm.
Als wir nach knapp 400 Milen im Grand Canyon angekommen sind, begann es stark zu regnen. Später liefen wir ein wenig den Rim ab und es machte sich wieder auf, sodass die Sonne schöne Lichtspiele im Canyon auslöste. Bevor wir uns den Sonnenuntergang anschauten, haben wir das Zelt aufgebaut und den Grill angeworfen (mit Hilfe von etwas nassem Holz und Klopapier aus Los Angeles ). Das Essen war sehr lecker, aber viel zu umfangreich.
Um 19.00 Uhr starteten wir nochmals Richtung Mather Point, um dort den Sonnenuntergang zu erleben. Leider war es relativ stark bewölkt, aber dennoch bot sich ein schöner Anblick. Ich steig dazu ein ganzes Stück den Canyon hinunter. Auf diesem Felsvorsprung versammelten sich einige Schaulustige. Der Aufstieg war dann ganz schön anstrengend, da es sicher 50 Höhenmeter auf schmalem Grad zu bewältigen gab.
Direkt nach dem Sonnenuntergang suchten wir den Zeltplatz wieder auf und versuchten zu schlafen. Meine Eltern im Zelt und ich im Auto (war sehr unbequem )!


Tag 4 – 02.08.2004

Gleich zum Sonnenaufgang sind wir aufgestanden, nur leider war es stark bewölkt, dadurch konnte man nur sehr wenig sehen. Gegen 06.30 Uhr starteten wir Richtung Camerun und Page. Das Wetter spielte heute nicht richtig mit, sehr viele Wolken, aber es ist warm (um die 30 Grad). Gegen Mittag kamen wir am Ende des Lake Powell an und als wir zum Strand runterfahren wollten, blieb der Wagen im tiefen Sand stecken. Aber es fanden sich sehr schnell freiwillige Helfer. Bei der Rettungsaktion gingen zunächst zwei Seile kaputt und langsam bekam ich Angst um das Auto. Dann versuchten die Amerikaner es mit einem Seil, welches mit Haken an beiden Enden ausgestattet war. Dies funktionierte einwandfrei und als Belohnung haben wir ihnen 20 Dollar gegeben, auch wenn sie es nicht wirklich gerne angenommen haben.
Vor lauter Schreck sind wir erstmal zurück nach Page gefahren und haben uns nach einem Zimmer umgesehen. Da das Wetter plötzlich sehr schön wurde, beschlossen wir wieder runter zum See zu fahren, auch aus dem Grund, weil ich meine Sandalen dort vergessen habe. Auf der Suche nach den Sandalen kam es zu einem Missverständnis mit meiner Mutter und auf der Suche nach ihr haben wir uns schon wieder in den Sand gebohrt. Nur war es jetzt nicht so schlimm, da wir nicht am Hang standen. Versuche selbst herauszukommen scheiterten kläglich (Holz, Steine, Schuhe…). Also machte ich mich auf die Suche nach Hilfe. Einige haben abgelehnt, jedoch wurde ich fündig. Ausgestattet mit einer Schaufel liefen wir zum Auto und trafen unterwegs noch einen großen 4WD Jeep, der uns später geholfen hat. Dieses Mal lief alles glatt, Seil um die Hinterachse und schon war das Auto wieder auf festem Untergrund. Nach einem kurzen Bad im See fuhren wir ins Motel und bezogen das Zimmer.

Stephan_

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #1 am: 03.08.2004, 07:20 Uhr »
Hallo Heinebaer,

vielen Dank für Deinen spannenden Reisebricht, bin schon gespannt, wie es weiter geht.

                 stephan
1991 San Francisco - 1993 Dallas - 1995 Seattle - 1997 Atlanta / Mexiko / Kanada - 1999 Seattle - 2001 Detroit / Chicago - 2004 Los Angeles - 2006 Los Angeles - 2008 Los Angeles - 2010 Denver 2012 Seattle - Boston 2013 Las Vegas - 2017 Las Vegas

Bob

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #2 am: 03.08.2004, 07:36 Uhr »
Hi Heinebaer,

auch ich bin gespannt wie es weiter geht.
Und wünsche Euch endlich mal einen ruhigen Schlaf.

Gruss Boris

Guye77

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #3 am: 03.08.2004, 08:12 Uhr »
Hi Heinebaer

Danke für Deinen super Reisebericht, bin ja schon gespannt wie es weiter geht.

Habe vor 2 Jahren fast die gleiche Tour gemacht.

Haben in Palm Springs auch die "Schweizer Gondel" benutzt.

Wenn Du soviel im Sand unterwegs bist würde ich es das nächste mal auch mit einem 4WD versuchen.  :grins:

Wünsch Euch noch viel Spass und hoffe Du hast nee ruhige Nacht hinter Dir.

Grüsse aus der Schweiz
Guye77

kuchen72

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #4 am: 03.08.2004, 09:08 Uhr »
Hi Heinebaer,

klasse geschrieben - genau die Ablenkung, welche ich im Büro brauchte. Alle Punkte, die Du besucht hast, kommen mir von eigenen Aufenthalten sehr bekannt vor.

Viel Spass auf der weiteren Reise mit hoffentlich weiteren Reiseberichten.

André
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Doreen & Andreas

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #5 am: 03.08.2004, 09:36 Uhr »
Vielen Dank für´s "Mitnehmen".
Weiter so...
Viele Grüße,
Andreas
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Utah

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #6 am: 03.08.2004, 12:21 Uhr »
Hi Heinebaer!

Danke für deinen Bericht, bin auch gespannt wie es weiter geht und pass auf den Untergrund auf  :wink:
Ich bewundere immer wieder jeden der bei Taco Bell lebend wieder raus kommt...:wink:
Viele Grüße
Utah



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Angi

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #7 am: 03.08.2004, 20:17 Uhr »
Hallo Heinebaer,

toll, dass wir schon wieder an einer Reise teilnehmen dürfen. Weiter so!

Das mit den Wolken am Grand Canyon kommt mir seeeehr bekannt vor. Allerdings wars bei uns außerdem noch relativ kühl.

Bin schon neugierig, welche Plätze ihr noch besucht, an denen wir auch waren.

LG Angi
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GreyWolf

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #8 am: 04.08.2004, 11:05 Uhr »
Hallo,

das mit dem Steckenbleiben ist wohl schon mehreren hier im Forum passiert.

Es wird übrigens kühler im Motel-Zimmer, wenn man die Klimaanlage anwirft.... :D
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

Heinebaer

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #9 am: 13.08.2004, 02:50 Uhr »
Tag 5 – 03.08.2004 – Monument Valley (137 Meilen)

Heute konnten wir alle etwas länger und vor allem sehr ruhig schlafen. Erst gegen 07.30 Uhr sind wir aufgestanden und haben das Zimmer ausgeräumt. Ich bin noch kurz zum Tanken gefahren. Schon gegen Mittag kamen wir in Kayenta an, wo wir uns mit Grillsachen und Wasser eingedeckt haben. Die Fahrt war sehr schön und vor allem die Temperatur war sehr angenehm (knapp 30 Grad). Ziemlich genau um 12.00 Uhr Ortszeit (die Uhr muss man ja jetzt eine Stunde vorstellen) erreichten wir das Monument Valley, bei strahlendem Sonnenschein und weit über 30 Grad. Gleich nach Ankunft haben wir eine Jeeptour gebucht, die uns zweieinhalb Stunden durch das ganze Tal führte. In einem kleinen Hogan (kleines Haus der Navajo Indianer) besuchten wir eine alte Indianerin (95 Jahre alt), die uns zeigte, wie sie Teppiche webt und einer Touristin hat sie eine indianische Frisur gemacht. Das ganze kostete 1$ extra, die Tour gab es für 35$ pro Person, aber das Geld hat sich gelohnt. Die Straße war extrem schlecht und weit weg vom Visitor Center sind wir schon wieder im Sand stecken geblieben, aber dieses Mal war es nicht meine eigene Schuld ! Aber der Fahrer kennt die Gegend und hat es mit ein paar Mal vor und zurück fahren gut gemeistert. Nach der Tour habe ich das Essen auf den Grill geworfen und wenig später ging die Sonne unter, was sehr schöne Eindrücke hinterließ. Meine Eltern haben sich wieder das Zelt aufgebaut und da ich ein weiteres Mal zu faul dazu war, verbrachte ich die Nacht auf dem Fahrersitz. Dieses Mal war es aber angenehmer, da die Temperatur gepasst hat, im Gegensatz zum Grand Canyon.


Tag 6 – 04.08.2004 – Four Corners – Mesa Verde – Rocky Mountains – Moab (463 Meilen)

Im Monument Valley geht die Sonne zu dieser Jahreszeit gegen 06.15 Uhr auf. Der Himmel war nur sehr leicht bewölkt, und man hatte einen tollen Blick auf die Buttes, hinter denen die Sonne empor stieg. Um 07.30 Uhr starteten wir zunächst in Richtung Nordosten nach Four Corners, wo wir ca. eine halbe Stunde verbrachten. Am Horizont konnte man den bekannten Shiprock erkennen, welcher sich einige Meilen hinter der Grenze in New Mexico befindet. Die Fahrt führte uns über Cortez in Richtung Durango. Bevor wir nach Durango kamen, machten wir einen kleinen Abstecher in den Mesa Verde National Park. In diesem Park lebten bis vor ca. 700 Jahren einige Indianer, die ihre Wohnungen in den Fels eingearbeitet haben. Diese Wohnungen sind heute noch sehr gut erhalten und bieten einen interessanten Anblick. Über Durango erreichten wir die Rocky Mountains. Eine sehr schöne Stadt in den Rockys ist Silverton, wo wir einen kleinen Stopp einlegten. Faszinierend sind die Sommertemperaturen in den Rockys. Auf weit über 3000 Meter hatten wir noch sehr angenehme 22 Grad, sodass wir das Verdeck fast die ganze Fahrt über offen gelassen haben. Von Silverton führte die Strasse weiter nach Ouray in Richtung La Sal Mountains. Dieses große Stück zog sich sehr lange hin und wir waren uns nicht mehr ganz sicher, ob wir uns die Fahrt nach Moab noch zumuten wollten. Nach ca. 11 Stunden am Steuer fuhr mein Vater die restlichen 100 Meilen weiter. Um kurz vor 21.00 Uhr erreichten wir endlich Moab. Die enormen Höhenunterschiede machen meiner Nase nun schon seit dem ersten Tag an zu schaffen, das Nasenbluten wir immer häufiger und intensiver. Aber ansonsten sind wir alle wohlauf, nach fast 14 Stunden Fahrt und knapp 500 Meilen.


Tag 7 – 05.08.2004 Moab  - Arches National Park ( 87 Meilen)

Nach einem gemütlichen Frühstück im Motel besuchten wir den Arches National Park. Zunächst fuhren wir bis zum Ende und liefen den ganzen Weg bis zum Double O Arch, vorbei am Landscape Arch. Diese Tour dauerte ca. zwei Stunden und der Fußmarsch war doch recht anstrengend, da ich natürlich mal wieder einen speziellen Rückweg auswählte. Dort war klettern angesagt, aber mit etwas Glück kam ich plötzlich wieder genau zu dem Punkt, wo meine Mutter auf mich wartete. Den Delicate Arch haben wir uns nur vom Viewpoint aus angesehen. Bevor wir den Park verlassen haben, fuhren wir noch zum North und South Window. Das Wetter war den ganzen Tag sehr schön und es hatte knapp über 30 Grad. Am frühen Abend musste ich zum Friseur und in einen Computerladen, um endlich die unendlichen vielen Fotos von der Digicam auf das Notebook zu laden. So hatten wir einen gemütlichen Abend am Pool und als es dunkel wurde bin ich noch etwas trinken gegangen. Auf dem Heimweg haben mir ein paar indianische Mädels hinterhergepfiffen, wahrscheinlich aus dem Grund, weil ich mittlerweile ihre Hautfarbe angenommen habe !


Tag 8 – 06.08.2004 Dead Horse Point State Park – Glen Canyon – Capitol Reef – Escalante (382 Meilen)

Der erste Stopp war der Dead Horse Point State Park, den wir bei strahlendem Sonnenschein erreicht haben. Wir haben uns entschieden die Fahrt nach Escalante noch am heutigen Tag zu erledigen. Die Strecke verlief wie folgt: Monticello  Blanding  Glen Canyon  Lake Powell (ausgetrocknet)  Capitol Reef National Park  Escalante.
Die Temperaturen wirkten sich heute eher negativ auf die körperliche Verfassung aus. In Moab hatte es morgens knapp 30 Grad. Ein kleiner Regenschauer drückte die Temperatur bei Monticello auf 20 Grad, aber nur wenige Minuten später waren es schon wieder 27 Grad. Als wir am Lake Powell ankamen stand das Thermometer bei genau 40 Grad. Als wir die Berge kurz vor Escalante überquert haben, begann es wieder zu regnen und es war so kalt wie noch nie in diesem Urlaub, nur noch 14 Grad. Ein paar Meilen später waren es aber schon wieder 28 Grad. Unglaublich. Ebenfalls unglaublich waren die vielen verschiedenen Landschaften. Kahle Berge wechselten sich ständig mit grünen Wiesen und Wäldern ab und das alles auf einer so kurzen Strecke. Einmal ist alles gelb, dann grau, grün, rot, nahezu jede Farbe ist vertreten. Eine halbe Stunde, nachdem man an Sanddünen vorbeifährt, sieht man schon wieder grüne Wiesen mit Kühen. Gegen 18.30 Uhr erreichten wir Escalante und zum Abschluss sind wir in ein kleines Restaurant gegangen, welches nicht weit vom Motel entfernt war. Es begann dann erneut stark zu regnen und gewittern (was einen Stromausfall zur Folge hatte), jedoch hellte es schnell wieder auf, sodass zwei Regenbögen entstanden sind und die Berggipfel noch einmal von der Sonne angestrahlt wurden, ein wunderschöner Abendhimmel.


Tag 9 – 07.08.2004 Bryce Canyon – Zion National Park (187 Meilen)

Heute „durfte“ ich mal ausschlafen, da wir erst um 09.30 Uhr abgefahren sind. Etwa eine Stunde später erreichten wir den Bryce Canyon und verbrachten dort den restlichen Vormittag und den ganzen Nachmittag. Da es mir heute körperlich nicht so gut ging, beschränkte sich das Laufen auf einen kleinen Fußmarsch den Canyon hinunter. Danach fuhren wir jeden interessanten Aussichtspunkt an und ließen es gemütlich angingen. Am Schluss besuchten wir noch das Museum im Visitor Center. Gegen 17.00 Uhr verließen wir den Bryce Canyon und entschieden uns bis zum Zion National Park zu fahren, um dort zu übernachten. Es wäre im Bryce Canyon sicher nachts frisch geworden, da dieser Park bis zu 2700 Meter hoch liegt.
Ungefähr 2 Stunden später erreichten wir den Zion National Park, den wir nach der Durchfahrt doch verlassen mussten, weil alle Campingplätze belegt waren. Aber schon 15 Minuten nach der Fahrt Richtung Interstate fanden wir einen tollen Campingplatz, der aber auch einen stolzen Preis hatte (knapp 33 $). Gleich nach der Ankunft haben wir die restliche Holzkohle auf den Grill geworfen und das Abendessen gegrillt (habe heute nur einen Muffin und einen Apfel gegessen, dementsprechend hatte ich einen riesen Hunger). Der Abend war sehr warm (knapp 40 Grad) und der Himmel war wolkenlos (endlich mal!!!).


Tag 10 – 08.08.2004 Zion National Park – Valley of Fire State Park – Hoover Damm – Las Vegas (262 Meilen)

Die Nacht verbrachte ich zum dritten Mal im Auto, da ich wieder zu faul war Schlafsack und Zelt auszupacken. Bei diesen Außentemperaturen war das aber überhaupt kein Problem.
Schon kurz nach dem „Aufstehen“ fuhren wir wieder zurück in den Zion National Park, um den Vormittag dort zu verbringen. Wir wanderten zum Weeprock und einen Teil der Strecke zum Tempel von Sinawava (das letzte Stück geht durch den immer noch frischen Fluß).
Um 12.30 Uhr begannen wir die Fahrt ins Valley of Fire. Die Temperatur stieg von Mile zu Mile an und endete heute bei enorm heißen 48 Grad. Nachdem wir uns das Valley of Fire größtenteils angeschaut haben, führte uns der Weg zunächst zum Hoover Dam. Kurz vorher legten wir aber noch einen kleinen Stopp am Lake Mead ein, der schon sehr viel Wasser verloren hat und mindestens 30 Grad warm ist. Diese unerträglich heiße Sonne machten den kleinen Fußmarsch am Damm nicht gerade leichter. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es los in Richtung Las Vegas, wo wir uns ein Zimmer im Circus Circus nahmen. Hier war unheimlich viel los, am Check – In gab es sehr lange Schlangen, was zum Teil bestimmt auch an den niedrigen Preisen liegt, die schon bei unter 40 $ beginnen. Direkt nach der Ankunft im Hotel machte ich mich zu Fuß auf den Weg den Strip hinunter in Richtung Luxor. Dieses Hotel erreichte ich aber nicht, da mir der Weg zu weit war und ich endlich mal etwas essen und trinken wollte. Das Denny´s, in das ich wollte, war voll. Ok. Weiterlaufen. Es kommt ewig nichts….dann endlich…ein kleiner Mexikaner. So weit, so gut. Nach dem Essen wollte ich in ein Casino, es war auch kein Problem eines zu finden. Als ich es durchquert hatte, wusste ich nicht mehr wo ich bin und kam in einer kleinen Seitenstrasse raus. Nach einer verwirrenden viertel Stunde fand ich den Weg zurück in unser Hotel. Ich beschloss mir das Auto zu holen und ins Luxor zu fahren. Für diese drei Meilen benötigte ich über eine halbe Stunde, da der Strip um 23.00 Uhr völlig verstopft war. Vom Parkplatz aus lief ich den endlos langen Weg ins Luxor und verzockte auch prompt die ersten 20 $. Enttäuscht verließ ich das Hotel, nur leider wieder zum falschen Ausgang und anstatt zum Auto zu gelangen, irrte ich im Hotel herum und kam am Pool raus. Irgendwann habe ich das Auto doch gefunden und machte mich auf den Weg ins Mirage, dort verlief zu meiner Überraschung alles glatt. Guter Parkplatz, kaltes Wasser im Parkhaus, zunächst ca. 50 $ Gewinn, kostenloser Cocktail, kein Verirren…nur zum Schluss habe ich herausgefunden, wie einen die Automaten abzocken können und ich verlor rund 2/3 meines Gewinns. Aber morgen gehe ich die Sache anders an und werde die Maschinen hoffentlich überlisten können . Gegen 03.00 Uhr war für mich dieser ereignisreiche Tag zu Ende.


Tag 11 – 09.08.2004 Las Vegas (26 Meilen)

Sofort nach dem Frühstücksbuffet bin ich in das Casino in unserem Hotel gegangen und habe zunächst nicht viel gewonnen, sondern eher verloren. Als ich dann nach ca. 1 ½ Stunden keine Lust mehr hatte, waren es doch immerhin 50$ Gewinn. Zufrieden fuhr ich mit dem Auto zum Stratosphere Tower und buchte gleich die Rollercoasterfahrt mit. Von oben hatte man einen grandiosen Blick über ganz Las Vegas, den Flughafen und die Wüste rundherum. Die Fahrt mit der kleinen Achterbahn ist nicht so wild und dauert auch nur sehr kurz, aber die 2$ haben sich gelohnt. Als ich wieder zurück ins Circus Circus bin, hat mich das Spielfieber sofort gepackt und ich verbrachte nochmals ein paar Stunden an den einarmigen Banditen, die es mir einfach angetan haben. Wie immer zu Beginn verspielte ich meinen ganzen Gewinn und als ich noch einen kleinen Voucher und wenige Quarters hatte passierte es plötzlich, ich gewann 80 Credits, sie sich durch passende Kombinationen versiebenundzwanzigfachten. Macht 2160 Credits = 540$ in bar. Zusammen mit den anderen Gewinnen waren es schon knapp 635$. Äußerst zufrieden und lächelnd ging ich an den Pool. Meine Eltern waren nun auch wieder da und wir fuhren mit offenem Verdeck ins New York New York. Auf dem Weg dort hin filmte ich den Strip und konnte auch einige Fotos machen. Dort angekommen buchte ich mir gleich noch mal eine Fahrt mit dem dortigen Rollercoaster, der um einiges besser und länger war als auf dem Tower oben. 12,50$ sind aber auch ein stolzer Preis. Zum Essen sind wir wieder zurück ins Circus Circus gefahren und danach begann ich schon wieder zum Zocken. Prompt waren auch 134,75$ weg. Das Glück hatte mich verlassen und ich hätte besser aufhören sollen. Nach dieser Enttäuschung fuhr ich mit dem Auto ins New York New York, wo ich nochmals 220$ verspielte. Das war dann aber genug Spielen, die restlichen 300$ bleiben in meiner Kasse !
Todmüde fuhr ich gegen 01.00 Uhr zurück ins Hotel.

Tag 12 – 10.08.2004 Death Valley – Lone Pine (291 Meilen)

Erst gegen 11.30 Uhr, nach dem Check – Out im Circus Circus haben wir getankt und begaben uns auf die Reise ins Tal des Todes. In Las Vegas waren es noch „angenehme“ 43 Grad. Als wir nach ca. 2 ½ Stunden Badwater erreichten stand die Anzeige schon bei 54 Grad und es ging wieder ein unheimlich heißer Wind, der sich wie ein Fön anfühlte. Auf der Rückfahrt von Badwater, wo es wir nicht lange ausgehalten haben, fuhren wir noch den Artists Drive ab. Meine Mutter hat am Furnace Creek Inn gewartet, da es ihr am Badwater zu heiß gewesen wäre.
Nach einem kurzen Besuch im Visitor Center fuhren wir Richtung Parkausgang und machten noch eine Weile an den großen Sanddünen halt. Lange hielt ich es nicht aus, da es auch am späten Nachmittag noch über 50 Grad hatte. Als wir den Pass überquerten, der aus dem Death Valley rausführt, hatten wir nur noch 37 Grad, was einem schon fast frisch erschien. Die restliche Fahrt nach Lone Pine verlief problemlos und die Temperaturen blieben in angenehmen Bereichen.

Anonymous

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #10 am: 13.08.2004, 19:19 Uhr »
Wie kann man denn $600 ausschlagen um ein paar Studen später zu fliegen?

wernerw

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #11 am: 13.08.2004, 19:22 Uhr »
In letzter Zeit häufen sich die dumm-provokanten Kommentare hier, die immer von einem "Gast" geäußert werden.

Ich spreche jetzt einfach mal für eine angenommene Mehrheit in diesem Forum:
Wir können darauf verzichten, "Gast".

Zur Sache hier:
Wenn du den Bericht gelesen hättest, dann hättest du verstanden warum.
Bald geht's wieder los. Leider nur kurz: 26.8. bis 27.9.

HolgerS

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #12 am: 13.08.2004, 23:52 Uhr »
Seh ich genauso.

Aber was kümmerts eine Eiche, wenn sich ein Schwein daran kratzt ..... ?

Altes serbisch hydraulisches Sprichwort.

Heinebaer

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #13 am: 14.08.2004, 04:59 Uhr »
Ich sollte 600$ bekommen, um vom Flug zurückzutreten, für den ich umgerechnet 1200$ bezahlt habe. Nicht später fliegen, sondern GAR nicht fliegen (an Gast gerichtet)!!!

Ralf

  • Gast
Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #14 am: 14.08.2004, 09:53 Uhr »
Zitat von: Heinebaer
Ich sollte 600$ bekommen, um vom Flug zurückzutreten, für den ich umgerechnet 1200$ bezahlt habe. Nicht später fliegen, sondern GAR nicht fliegen (an Gast gerichtet)!!!


Gar nicht fliegen  :?:  Also da hast Du zu 95% sicher was falsch verstanden.

KlausK

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #15 am: 16.08.2004, 08:55 Uhr »
Nicht zu 95%, zu 100%. Die können doch nicht 600 zahlen und 1200 abknöpfen. Es ist gängige Praxis, Flüge überzubuchen und dann durch Geldzahlungen Gäste zum Späterfliegen zu überreden. Zum Verzicht hat man bisher noch nicht gehört.

Anoka

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #16 am: 16.08.2004, 11:02 Uhr »
Zitat von: KlausK
Es ist gängige Praxis, Flüge überzubuchen und dann durch Geldzahlungen Gäste zum Späterfliegen zu überreden. Zum Verzicht hat man bisher noch nicht gehört.


Ganz verzichten sicherlich nicht, aber manchmal wird einem angeboten, erst am naechsten oder gar am uebernaechsten Tag mitzufliegen. Dafuer waere mir der Urlaub auch zu schade.
LG Anoka

Minnesota
There are no passengers on spaceship earth. We are all crew. - Marshall McLuhan

Mr.BC

  • Gast
Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #17 am: 16.08.2004, 17:16 Uhr »
Gar nicht fliegen...was für ein quatsch.
Aber bei der straffen Zeitplanung kann er sich keinen Zeitverlust leisten.

Lake Powell...zweimal festgefahren...kurz in den See gehüpft...das wars..
...ist ja fürchterlich.
Kein Hausboot...oder überhaupt irgendeine Bootstour...keine gescheite
Entspannung....au mann.
Da fliegt man doch lieber öfter und hält den Umfang etwas kleiner.

Tut mir leid....aber das liest sich für mich überhaupt nicht wie Urlaub.
Nur fahren und Stress......lausig....

wie gesagt.....

Gruß Mr.BC

Heinebaer

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #18 am: 17.08.2004, 04:28 Uhr »
Zum Lake Powell:

Es war mieses Wetter und ALLES war ausgebucht, konnte nicht mal Wave Runner fahren...deswegen der kurze Aufenthalt dort!

Mr.BC-

  • Gast
Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #19 am: 17.08.2004, 09:25 Uhr »
Hallo Heinebaer

Das ist sehr ärgerlich. Hoffe, das Du bei den anderen Highlights mehr
Glück hast.

Viel Spaß noch

BC

Heinebaer

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #20 am: 28.06.2005, 21:38 Uhr »
Die späte Fortsetzung des Berichts:

Tag 13 11.08.2004 Mono Lake – Tioga Pass – Lake Tahoe (300 Meilen)

Heute wollte ich einfach nicht aufstehen. Die Hitze und lange Fahrt von gestern war doch recht anstrengend und besonders viel geschlafen habe ich in Las Vegas, dank meinen Eltern, auch nicht! In Bishop machten wir zum Frühstück halt, da mir meine Schwester einen Bäcker dort empfohlen hat. Ich weiß zwar nicht, ob es der war, den sie gemeint hat, aber er hat grandiose Sachen gebacken. Am frühen Mittag sind wir am Mono Lake angekommen. Zunächst waren wir etwas erschrocken, denn das Ufer war mit Millionen von Fliegen (nicht übertrieben, eher untertrieben) überschwemmt und das Wasser war seltsam. Aber ein paar Amerikaner meinten, wir sollen rein und das Wasser war eigentlich echt toll. Schön frisch und so salzig (mitten in den Bergen), dass man sich nur reinlegen musste, um an der Oberfläche zu treiben. Nach einem erholsamen Bad entschlossen wir uns, spaßeshalber noch den Tioga Pass hinaufzufahren. Schon vor acht Jahren war ich dort und habe im Schnee gespielt (war damals 13). Ich bin dann, wie es nicht anders zu erwarten war, wieder auf den Berg hochgeklettert, um ein kleines Schneefeld zu erreichen. Der Aufstieg war ziemlich anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Von dort oben hatte man einen grandiosen Ausblick auf die Passtresse und den großen See. Nach dem Abstieg fuhren wir den Pass wieder runter und erreichten am Abend den Lake Tahoe. Auf der Nevadaseite hatte es noch 37 Grad, auf der kalifornischen Seite des Sees, nur noch 27. Diese ständigen Temperaturunterschiede sind schon extrem. South Tahoe ist wie ein kleines Las Vegas. Große Limousinen, Casinos, große Hotels, etc.! Natürlich musste ich wieder zocken gehen und habe zunächst gewonnen, aber am Ende standen 114,75$ minus auf dem Konto. Jetzt ist Schluss mit zocken für den Urlaub ! Vom einstigen Gewinn sind nicht mal mehr 200$ übrig !


Tag 14 12.08.2004 Lake Tahoe – Sacramento (114 Meilen)

Gleich nach dem Aufstehen sind wir alle an den Lake Tahoe gefahren. Er liegt ca. 2000 Meter hoch, aber es hatte dennoch 30 Grad. Ich mietete mir für 30 Minuten einen Wave Runner, welcher 75$ kostete, alles andere als billig. Bis 15.00 Uhr sind wir am See geblieben und haben uns entspannt. Heute mussten wir dann nur noch ca. 100 Meilen nach Sacramento fahren, wo wir gegen 17,30 Uhr ankamen. Bei Denny´s haben wir zum 1. Mal in diesem Urlaub gegessen. Danach habe ich meine Eltern in die Wäscherei gefahren. Tja, das war der heutige Tag, mal ausnahmsweise ohne Horrormeldungen oder Autopanne ! Oh doch, direkt vor der Wäscherei ist der Motor während dem Fahren ausgegangen, aber danach lief er wieder einwandfrei. Ansonsten ein unspektakulärer Tag.


Tag 15 13.08.2004 San Francisco (122 Meilen)

Um 10.30 Uhr starteten wir in Richtung Downtown Sacramento. Wir unternahmen einen gemeinsamen Spaziergang rund um das State Capitol und den anliegenden Park. Als wir wieder zurück zum Auto kamen, mussten wir entsetzt feststellen, dass wir wegen ein paar Minuten einen Strafzettel bekommen haben. Wir hatten das Schild „60 Minutes Parking“ übersehen. Das ganze kostete auch noch 35$. Kurz nach 12.00 Uhr begaben wir uns auf die Fahrt nach San Francisco. Gleich nach Ankunft in der Stadt hielten wir bei Toys R us, um ein paar Dinge einzukaufen. Ohne Probleme fand ich den Weg quer durch die Stadt zur Golden Gate Bridge, die wir als Carpool (mehr als 2 Personen im Auto) umsonst passieren durften. Leider war es extrem windig und mit nur 18 Grad auch sehr frisch. Von Minute zu Minute zogen mehr Wolken und Nebelschwaden auf, die uns nach Sausalito vertrieben haben. Dort war es wenigstens ein paar Grad wärmer. Nun war es schon sehr spät am Nachmittag, also suchten wir nach einer Schlafmöglichkeit. Die Fahrt führte uns wieder quer durch die Stadt, rauf und runter, hin und her. Die Stadt ist zwar sehr übersichtlich aufgebaut, aber die ständigen Einbahnstrassen machen einem das Leben schwer. Aber nach einigen Stunden hat man den Dreh raus und weiß wie und wo man fahren muss, auch ohne Stadtplan. Nach einigen vollen Hotels wurden wir doch noch fündig, für knapp 100$. Am Abend haben wir nicht mehr viel unternommen, da es immer noch windig und sehr frisch war.



Tag 16 14.08.2004 San Fransisco – Irgendwo in der Pampa  Stand (366 Meilen)

Unser erstes Anlaufziel am Morgen war das Pier 39 mit den Scharen von Seehunden. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es weiter zum Coit Tower, welcher nicht gut besucht war, was sicherlich am erneut sehr schlechten Wetter lag. Die Sicht war dementsprechend mies und nach einer halben Stunde auf dem Tower liefen wir alle nach Chinatown. Dort fand ein Fest statt und es wurden Unmengen an Silvesterknallern losgelassen. Nach einem kompletten Marsch vom einen zum anderen Ende sind wir in ein chinesisches Restaurant gegangen, um dort zu Mittag zu speisen. Nach diesem sehr leckeren Mahl hatten wir es nicht weit zu einer Haltestelle des Cablecars. Vor 8 Jahren hat es noch 1$ gekostet, mittlerweile werden für ein One – way Ticket 3$ fällig. Die letzte Station an diesem Tag sollte nochmals die Fisherman`s Wharf sein. Den ganzen Tag wehte ein kräftiger und kühler Wind und wir entschlossen uns noch am Abend Richtung Süden aufzubrechen. Kurz vor 18.00 Uhr nahmen wir die 101 nach Süden und erreichten wenig später die westlichste Straße der USA, den Highway 1. Leider war es schon dunkel, sodass wir nicht mehr viel von der imposanten Landschaft sehen konnten. Eigentlich hatten wir vor in Big Sur zu übernachten, entsetzt mussten wir feststellen, dass nicht nur dort alle Motels/Hotels ausgebucht waren, sondern am kompletten Highway 1 und auch weiter im Landesinneren. An diesem Abend sind wir insgesamt an die 50 Motels abgefahren und nach knapp 370 Meilen wurde ich einfach zu müde um noch weiter zu fahren, schließlich war es schon nach 01.00 Uhr nachts. Ebenso entsetzt waren wir von den Spritspreisen am Highway 1, die bei bis zu 3,39$ pro Gallone lagen. Der sonstige Durchschnitt liegt bei ca. 2,00 – 2,20$.


Tag 17 15.08.2004 Santa Barbara (76 Meilen)

Die Nacht im Auto war furchtbar, in einem Cabrio mit jeder Menge Gepäck zu dritt schlafen…da brauch man nicht mehr viel zu sagen. Wenigstens schien die Sonne, als wir Richtung Santa Barbara aufgebrochen sind und es war endlich wieder etwas wärmer als im eiskalten San Francisco. Es waren nur ca. 50 Meilen nach Santa Barbara und wir verbrachten eigentlich den ganzen Tag am Strand. Auch das Wasser hatte eine angenehme Temperatur, sodass das Baden Spaß gemacht hat. Am Nachmittag fanden zwei Hochzeiten am Strand statt und als diese zu Ende waren konnte ich mich trotz der schlechten Nacht dazu durchringen ein paar Meilen am Strand entlang zu joggen. Ein Abendessen war nach dem Mittagessen bei Taco Bell nicht, also schaute ich mir einen Film an, A night at the Roxbury, war sehr lustig ! Später wollte ich noch ausgehen und begab mich auf die Suche. Im Zentrum von Santa Barbara wurde ich fündig und dort verbrachte ich den Abend in einer Karaoke Bar. Die Cocktails waren aber fürchterlich.


Tag 18 16.08.2004 San Diego (253 Meilen)

Am späten Vormittag fuhren wir los in Richtung Los Angeles, bzw. San Diego. Nach ziemlich genau vier Stunden Autofahrt kamen wir in San Diego an und sind erstmal an den Strand, um uns auszuruhen. Das Wetter war angenehm, zwar keine 33 Grad mehr wie auf der Fahrt hier her, aber immer noch ca. 25 Grad und schönster Sonnenschein. Am Abend sind wir auf Zimmersuche gegangen und wurden in der Nähe des Flughafens fündig. Endlich mal für drei Nächte an einem Ort ! Nach einem gemütlichen Abendessen blieb ich den restlichen Abend im Zimmer, da ich keine Lust hatte noch viel rumzufahren.

Tag 19 17.08.2004 San Diego (67 Meilen)

Heute hatten wir einen kompletten Strandtag. Leider ist es morgens immer stark bewölkt, bzw. der Hochnebel ist sehr hartnäckig. Den Mittag verbrachten wir am Coronado Beach auf der nördlichen Coronado Island. Gegen Abend fuhren wir runter zur mexikanischen Grenze und schauten uns am Imperial Beach den Sonnenuntergang an. Dort gab es auch extrem hohe Wellen, die ich und mein Boogieboard ausnutzten. Sie waren aber so stark, dass man manchmal gar nicht erst raus aufs Meer gekommen ist. Abends fuhr ich mit dem Auto runter zum Ocean Beach und ging aus. Der … Türsteher wollte mich nicht reinlassen, obwohl er mich auf 24 – 26 geschätzt hat. Mein Führerschein hätte ja gefälscht sein können. Also musste ich den ganzen Weg durch halb San Diego zurück ins Hotel und den Ausweise holen.



Tag 20 18.08.2004 San Diego (18 Meilen)

Im Großen und Ganzen ein ruhiger Strandtag mit abendlichem Besuch auf einem Markt in der Nähe des Ocean Beach. Morgens waren wir eine Weile in Downtown unterwegs, um einen gewissen Platz zu suchen, den wir aber leider nicht gefunden haben. Abends waren wir alle beim Japaner in Strandnähe. Das Essen war extrem billig und sehr lecker, aber zwei von uns ist es nicht so gut bekommen .


Tag 21 19.08.2004 San Diego – Los Angeles (166 Meilen)

Den kompletten Vormittag und Nachmittag haben wir erneut am Strand verbracht. Erst gegen 18.00 Uhr brachen wir nach Los Angeles auf. Unterwegs gab es eine Personenkontrolle auf dem bis zu 8 – spurigen Freeway (pro Seite ), die die Fahrt etwas verzögerte. Gegen 22.00 Uhr erreichten wir ein Motel am Sunset Boulevard. Heute hat alles einwandfrei funktioniert. Nach einem kurzen Einkauf bei Ralphs für morgen bin ich auch gleich ins Bett.


Tag 22 20.08.2004 Los Angeles – Universal Studios 7701 Meilen

Ausnahmsweise bin ich mal früh aufgestanden, da ich einer der ersten an den Kassen der Universal Studios sein wollte. Als ich dort gegen 08.30 Uhr ankam war ich überrascht, wie wenig los ist. Sicherlich liegt das auch an den enormen Eintrittspreisen (49,75$ pro Erwachsenen). Für lediglich 10$ mehr gibt es die Jahreskarte, also die Tageskarte ist pure Abzockerei! Da der Park morgens sehr leer war, waren auch die Attraktionen kaum besucht und die Wartezeiten waren entweder extrem gering, oder man ist sofort dran gekommen. Es gibt im Großen und Ganzen nicht viel Neues aus den Universal Studios zu berichten. Die Studio Tour ist fast noch die selbe wie vor 8 Jahren und einige Attraktionen wie Water World oder Jurassic Park haben sich auch nicht verändert. Neu ist z.B. „The Mummy“, aber besonders spektakulär ist diese kurze Achterbahn nicht, auch wenn es die Achterbahn mit der schnellsten Beschleunigung in Kalifornien ist. Eigentlich ist der Park wirklich nichts Besonderes, aber der Tag war dennoch schön. Um 16.00 Uhr bekam ich starke Kopfschmerzen, was mich dazu veranlasst hat den Park zu verlassen. Nur leider wusste ich überhaupt nicht mehr wo ich am frühen Morgen mein Auto abgestellt habe. Es hat fast 45 Minuten gedauert, bis ich es anhand der Alarmanlage über den Handsender entdeckt habe (die erste halbe Stunde habe ich im falschen Parkhaus gesucht ). Etwas genervt kam ich um 17.30 Uhr im Hotel an. Meine Eltern kamen wenige Minuten später auch zurück ins Hotel und somit begaben wir uns auf den Weg zum Observatorium im Griffith Park. Nach knapp 40 Meilen „umherirren“ rundum den Griffith Park haben wir aufgegeben. Die Straße hoch zum Observatorium war einfach nicht zu finden, warum auch immer. Sehr genervt fuhren wir alle zurück ins Hotel, vorher gab es aber noch ein großes Menü beim Burger King am Sunset Boulevard.


Tag 23 21.08.2004 Los Angeles – Flug nach Philadelphia und Frankfurt

Unser letzter Tag für dieses Mal. Die Autorückgabe verlief absolut problemlos und wir haben auch sehr schnell zum Flughafen gefunden. Der Shuttlebus brachte uns mit den Unmengen an Gepäck schlussendlich noch zum Flughafen und ich verabschiedete mich von meinen Eltern, da ich wieder einen anderen Flug hatte und früher aussteigen musste. Bei McDonald’s habe ich noch gefrühstückt. Kurze Zeit später kam eine Durchsage, die mich an den Abflug in Frankfurt erinnerte. Mal wieder war der Flug überbucht und man bat uns an, mit einem First Class Ticket gegen 22.00 Uhr abzufliegen. Dieses Angebot hätte ich gerne in Anspruch genommen, aber da ich am Montag wieder arbeiten musste wäre die Zeit einfach zu knapp gewesen. Pünktlich hoben wir ab und hatten einen angenehmen Flug nach Philadelphia. Dort war ich etwas verwirrt, da ich mein Gepäck abholen wollte und verzweifelt danach gesucht habe, bis ich aufgeklärt wurde, dass dies nur bei der Einreise in die USA der Fall ist. Beruhigt ging ich eine Kleinigkeit essen und lief zum Abflugsterminal. Der Überseeflug nach Frankfurt verlief sehr angenehm und überpünktlich landete ich in Frankfurt. Drei anstrengende, erlebnisreiche und schöne Wochen liegen nun hinter uns allen…bis zum nächsten Jahr! 

Doreen & Andreas

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Re: Kleiner Reisebericht vom Lake Powell
« Antwort #21 am: 29.06.2005, 13:54 Uhr »
Schön, daß Du den Bericht nun doch noch komplettiert hast.
Vielen Dank für´s Mitnehmen  8)
Viele Grüße,
Andreas
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