Das freut mich, dass jetzt noch einige dazugestoßen sind. Einen Tag müsst ihr noch überwiegend zu Fuß mitreisen!
3. Tag: 04.09.2010Der Tag beginnt heute ein wenig später als gestern. Man gewöhnt sich bei 6 Stunden ja recht schnell an die Zeitumstellung. Wie am Vortag gehts vor dem Duschen gegen 7 erstmal runter zum Strand und ins Meer. Wenn man schonmal in Florida ist, soll die ganze Reise ja nicht nur aus Sightseeing sondern auch ein wenig aus Erholung bestehen. Mein Frühstück nehme ich diesmal in einem Nachbarhotel am Ocean Drive ein. "Breakfast Pizza" klingt sehr interessant - eine Pizza belegt mit typischen amerikanischen Frühstücksutensilien - das probiere ich natürlich aus
.
Gegen 9 mache ich mich dann auch auf zur Bushaltestelle am Lincoln Road. Mir ist ein durchgehender Bus wichtig, doch das ist auch kein Problem. Da Samstag ist, hoffe ich, dass Busse in ausreichender Anzahl fahren. Ein wenig Wartezeit vertreibe ich mir mit dem Beobachten eines Obdachlosen, der gerade von einer Polizistin geweckt wird, weil er die ganze Parkbank für sich beansprucht
. Nach einigen Minuten kommt auch der Bus, zwei Dollar bezahlt und los gehts. Einmal quer durch den südlichen Teil von Miami Beach mit vielen Stopps gehts über den MacArthur Causeway (Brücke) Richtung Downtown Miami. Zunächst gehts ein wenig durch die Hafengegend, wo ich theoretisch hätte aussteigen können - ich entscheide mich aber für die Endstation in der Nähe des Miami-Dade Cultural Centers, wo ich mich ein wenig umschaue.
Ryhthm of the Train
Um mir einen Überblick über Downtown zu verschaffen, steige ich vor Ort zunächst einmal in den kostenlosen Metromover, eine erhöhte Monorail, die unter anderem in einer Kreisfahrt einmal rund um das Wichtigste von Downtown Miami fährt. In dieser Bahn komme ich mir sehr sicher vor, denn es fährt immer ein Wachmann mit, der an fast jeder Station den jeweiligen Waggon wechselt. An der Station College/Bayside steige ich nach der Hälfte der Rundfahrt erstmal wieder aus:
Es wirkt alles sehr groß und 80er-Jahre-Modern ... keine Ahnung, in welche Zeit ich diese Architektur und Stadtplanung genau einordnen soll... für mich wirkt es zwar neu und sehr attraktiv, aber heutzutage baut man doch noch etwas anders, oder?:
Nach einem Starbucks Iced Coffee geht es ein wenig entlang einiger historischer Gebäude der Innenstadt, zum Beispiel dem Federal Courthouse.
Ein weiterer Stop ist die katholische Gesu Church:
Das Miami-Dade-College:
...und natürlich darf der Freedom Tower nicht fehlen:
Jetzt bin ich auch schon in der Hafengegend angekommen, wobei natürlich ein Abstecher zum Bayside Marketplace nicht fehlen darf.
Hier wimmelt es nur so von Touristen, aber es ist eine angenehme Stimmung mit schöner Musik, die aus den Lokalen dringt. Von hier aus starten auch Ausflugsboote in die Biscayne Bay, aber zu diesem Zeitpunkt habe ich mich noch nicht festgelegt, ob ich das wirklich machen soll. Erstmal möchte ich noch ein wenig die Wolkenkratzer der Stadt genießen. Der weitere Weg führt mich durch den Bayfront Park. Von hier aus hat man wirklich einen wunderschönen Blick auf einige Hochhäuser und ich genieße den Blick einige Zeit lang.
Springbrunnen
An bestimmten Ecken, insbesondere in Waterfront-Nähe, ist diese Metropole einfach herrlich und paradiesisch.
Nach New York und Chicago würde ich Miami an die dritte Stelle meiner liebsten Wolkenkratzer-Städte in den USA stellen. In der Kategorie "Moderne Wolkenkratzer" könnte ich sogar den ersten Platz vergeben. Die Dichte an Wolkenkratzern wirkt fast erschlagend und es ist ein Genuss, dort entlangzugehen.
Kontraste:
Mein nächstes Ziel ist das Atlantis in der 2025 Brickell Ave. Der Metromover bringt mich einige Stationen nach Süden, damit der Weg nicht ganz so weit ist. Da man den Bus immer einzeln bezahlen muss und ich auch weit und breit keinen sehe entscheide ich mich für den Restweg mal wieder zu Fuß, was wiedermal sehr sehr anstrengend ist. Aber der Ausblick lohnt sich:
Auf dem Rückweg nach Norden gibts noch eine nette Spiegelung zu sehen:
Damit ist das wichtigste, was ich mir für den Tag vorgenommen habe, nahezu abgeschlossen. Da aber noch recht früher Nachmittag ist, gilt es nun, noch etwas möglichst kräfteschonendes zu tun. Am ehesten kommt mir da eine dieser 90-minütigen Bootstouren in die Biscayne Bay in den Sinn, die ja vom Bayside Marketplace starten. Also geht es wieder in den Metromover und zur Anlegestelle. Ich komme genau richtig, denn um 16:30 soll das nächste Schiff starten. 28 USD bezahlt und endlich kann das Ausruhen beginnen. Es sind nicht sonderlich viele an Bord, sodass man auch ohne Probleme zum Fotografieren mal eben die Plätze wechseln kann. Es herrscht eine nette, persönliche Stimmung - die Tour führt unter anderem an den Villen "der Reichen und Schönen" vorbei, aber das ist nicht der primäre Grund, warum ich mich für die Tour entschieden habe. Mir wr es wichtig, Downtown Miami und Miami Beach von Seeseite zu Gesicht zu bekommen. Die Namen der Schauspieler und sonstigen Stars kann ich mir gar nicht alle merken (geschweige denn die Villen diesen heute beim Schreiben zuordnen
).
Downtown Miami
Wir leisten uns noch ein kleines Wettrennen mit einem Motorboot, das uns zum Schaukeln gebracht hat, fahren einmal rund um die Südspitze von South Beach, wo ich am liebsten gleich ausgestiegen würde, da mein Hotel von hier aus gar nicht so weit ist
Es geht weiter durch den interessanten Containerhafen; die Wolken werden immer dichter und es entstehen schöne Lichteffekte.
Nach guten 1,5 Stunden erreichen wir dann auch wieder das Festland. Gerade rechtzeitig, bevor der obligatorische Abendregen einsetzt:
Am Bayside Marketplace, der Anlegestelle, herrscht nun eine noch bessere Stimmung als am Vormittag. Live-Musik wird gespielt und ich halte mich noch einige Zeit dort auf. Nach Einsetzen des Regens mache ich mich dann langsam - dann schneller, da der Regen immer stärker wird - auf zur Bushaltestelle. Da ich im Regen auf die Schnelle keine Haltestelle finde, die in meine Route passt, erscheint es mir am einfachsten, erstmal wieder in den Metromover zu steigen und trocken zu meiner Ankunftshaltestelle vom Morgen am Cultural Center zu fahren. Nach einigen Minuten Wartezeit und einigen verwirrenden Anzeigetafeln an den Bussen, erwische ich auch einen, der wieder in einer knappen 3/4-Stunde zurück nach Miami Beach fährt. Es ist etwas schwierig zu erkennen, wie der Name der nächsten Haltestelle ist, da alles zeitlich nur sehr knapp angesagt wird. Vernünftige (!) Anzeigen gibt es im Bus auch nicht. Man muss also schon genau rausschauen, wo man sich befindet und wo seine Haltestelle ist. Letztendlich klappt es aber ganz gut. Am Abendessen spare ich heute ein wenig und decke mich mit zwei Tüten Lays und Getränken bei CVS ein. Völlig erledigt erreiche ich das Cavalier Hotel, esse ein paar Chips und mache mich auf den Weg zum Strand zum Baden. Den Tag beende ich dann mit einem Bier und Flamencomusik am Ocean Drive.
Morgen gehts dann endlich auf vier Rädern los: Little Havanna und Key Biscayne gilt es zu erkunden