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Autor Thema: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010  (Gelesen 79325 mal)

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Tinerfeño

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #150 am: 14.12.2010, 12:22 Uhr »
Sehr interessant, daß es um das Observatorium herum auch ein paar kleine Hikes gibt.
Ich bin schon fleißig am Notizen machen...

Das sind schon ein wenig mehr als kleine Hikes! Da kann man stundenlang wandern gehen, wenn man möchte. Selbst ich war ja fünf Stunden unterwegs und war noch lange nicht am "Ziel". Ist auf alle Fälle ein wunderbares und weitgezogenes Wandergebiet!
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Doreen & Andreas

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #151 am: 14.12.2010, 13:07 Uhr »
Sehr interessant, daß es um das Observatorium herum auch ein paar kleine Hikes gibt.
Ich bin schon fleißig am Notizen machen...

Das sind schon ein wenig mehr als kleine Hikes! Da kann man stundenlang wandern gehen, wenn man möchte. Selbst ich war ja fünf Stunden unterwegs und war noch lange nicht am "Ziel". Ist auf alle Fälle ein wunderbares und weitgezogenes Wandergebiet!

So eine Wanderung, wie Du sie gemacht hast, meine ich auch nicht.
Ich beziehe mich da eher auf diese Aussage von Dir:

Zitat
Die kleinen Hikes rund um das Observatorium reichen mir natürlich nicht.

Da ist sicher etwas kindertaugliches dabei...  :wink:
Viele Grüße,
Andreas
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Tinerfeño

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #152 am: 14.12.2010, 23:22 Uhr »
Da ist sicher etwas kindertaugliches dabei...  :wink:

Ja, das gibts auf alle Fälle. Rund um das Observatorium sind die auch befestigt.
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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #153 am: 14.12.2010, 23:26 Uhr »
Wann gehts endlich weiter Tinerfeno ?
Ich hoffe insgeheim auf 2 Tage, die du heute noch postest :)
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Tinerfeño

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #154 am: 15.12.2010, 16:12 Uhr »
Innerhalb der Woche bin ich immer bis spät abends unterwegs, da komme ich dann zu gar nichts mehr. Ich denke, morgen sollte es aber den nächsten Bericht geben - da bin ich früher zu Hause.
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Angie

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #155 am: 15.12.2010, 21:29 Uhr »

Keine Angst, ich drängle nicht, ich warte einfach geduldig, bis es weiter geht :wink:

Viele Grüße,
Angie

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Tinerfeño

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #156 am: 17.12.2010, 15:42 Uhr »
Das Warten hat ein Ende. Nachdem sich mein Windows 7 letzte Woche durch einem Virus bzw. Spyware verabschiedet hat, sind auch endlich wieder diverse Bildbearbeitungsprogramme und Filter installiert, sodass ich weiterschreiben kann ;-)

22.Tag: 23.09.2010 - alternativ auch gern Freitag, der 13. :lol:

Heute wird wohl mit Abstand der mieseste Tag der gesamten Reise. Verwöhnt vom herrlichen Vortag am Mount St. Helens packe ich meine Sachen zusammen, denke an nichts Böses, rolle meinen Koffer raus zum Auto, lade ihn ein... Als ich wieder im Zimmer bin, denke ich mir - hä? War das gerade Regen da draußen? Ich bin wohl schon so an solches Wetter gewöhnt, dass ich das am Anfang gar nicht registriert habe. Das kann's doch wohl echt nicht schon wieder sein!!! Geht das also schon wieder los  :? .



Ich beruhige mich ein wenig mit der Hoffnung, dass ich ja einige Dutzend Meilen zu fahren habe, ehe ich an meinem Ziel in der Nähe von Windy Ridge bzw. dem Trail hinunter zum Spirit Lake auf der anderen Seite des Mount St. Helens bin. Erstmal kaufe ich mir an der Tankstelle einen Sandwich und Kaffee und fahre ruhigen Gewissens los. Die Interstate 5 hinauf bis zur US-12. Ca. 90 Meilen sind es bis zur östlichen Zufahrtsstraße des Mount St. Helens. Anzuhalten lohnt es sich gar nicht. Die Strecke ist bei dem Wetter wenig spektakulär.

Der National Forest Road, der von der WA-131 in Richtung Spirit Lake abgeht, ist sehr kurvenreich und teilweise auch recht schmal. Zudem zieht es sich auch hier ziemlich lange und das Wetter wird nicht besser.



Je weiter in in die Nähe des Mount St. Helens komme, umso kleiner werden auch wieder die Bäume. Die Vegetation rund um den Meta Lake wurde beim Ausbruch 1980 komplett mit Schnee bedeckt und darunter sozusagen konserviert. Dort hat sich eine schöne Landschaft entwickelt:






Meta Lake

Ich merke bald, dass es sich nicht lohnt, bis Windy Ridge am Ende der Straße durchzufahren. Es ist mal wieder sehr neblig, absolut ungemütlich und nasskalt. Aber wenigstens regnet es nicht mehr ganz so stark. Der Harmony Trail bietet einen 1 Mile-Trail hinunter zum Spirit Lake - dafür bin ich ja auch hauptsächlich gekommen. Hier halte ich also an und lese folgende Info-Tafel:



Damit bekommt man einen kleinen Eindruck darüber, was für Möglichkeiten diese Gegend vor dem Ausbruch den Besuchern gegeben hat und wie die Leute über die Schönheit des Mount St. Helens und Spirit Lake philosophiert haben.

Zu Beginn der kleinen Wanderung regnet es zunächst kaum. Es ist zwar immer noch ungemütlich und feucht, aber auch ohne Regensachen (nie wieder in den Nordwesten ohne Regenkleidung fahren!!!) traue ich mir den Weg zu. Es dauert nicht lange, da sehe ich ihn auch schon. Gestern war ich ihm schon so nahe, aber eben doch zu weit weg, um es wirklich als "Nähe" zu bezeichnen.





Jetzt kann man auch die vielen Baumstämme wunderbar aus der Nähe betrachten, die dort schon 30 Jahre herumschwimmen.





Schade, bei schönem Wetter wär das natürlich alles ein wenig beeindruckender gewesen. Aber immerhin kann man jetzt sagen, dass man schonmal am Spirit Lake war  :wink: .

Kurz vorm Antritt des Rückwegs zum Parkplatz fängt es wieder an zu regnen - und zwar ganz widerlich von der Seite. Mit strammen Schritt geht es nun wieder zurück zum Parkplatz, um nicht völlig durchnässt zu werden. Leichter gesagt als getan. Während mir der Hinweg deutlich leichter und schneller vorkam, ist der Rückweg nach oben natürlich deutlich schwerfälliger und entsprechend langsamer. Nach jeder Kehre und nach jedem Baumstamm hoffe ich, dass ich bald endlich das Auto wieder sehen kann. Der Weg wird zu einer echten Qual - deutlich schlimmer als damals am Crater Lake. Fast tot erreiche ich dann das Auto, völlig durchgefroren bekomme ich gerademal die Autotür auf und heize sofort das Auto auf voller Stufe auf. Das Gebläse nutze ich nebenbei noch als Fön. Nebenbei checke ich noch, ob meine Fotoausrüstung nass geworden ist - die gute Isolierung hat auch diesmal gute Dienste geleistet.

Da das Wetter nun noch mieser ist als zuvor, weiß ich in dem Moment nicht, was ich machen soll. Windy Ridge brigt erstmal gar nichts. Ich fahre zunächst zurück nach Randle an der US-12. Ich habe jetzt zwei Alternativen zur Auswahl: 1. Ich fahre bereits heute nach Seattle und mache einen Museumstag - 2. Ich fahre in den Mount Rainier Nationalpark.

Zunächst entscheide ich mir für Möglichkeit 1, und fahre über die WA-7 bis etwa Elbe. Da sich das Wetter hier allerdings ein klein wenig geändert hat, fahre ich dann, nachdem ich den erneuten Wegweiser zum Mt. Rainier gesehen habe, doch in Richtung des Parks. In Ashford tanke ich noch einmal, bezahle meinen Obolus am Parkeingang ... und würde am liebsten gleich wieder umkehren. Man sieht außer Wald absolut gar nichts vom Mount Rainier. Der ist völlig im Nebel und in Wolken verschwunden. In Paradise anzuhalten ist nicht anders als auf einem Walmart-Parkplatz zu halten - mit dem Unterschied, dass man im Walmart wenigstens was machen kann  :lol: . Ich fahre ein wenig herum und ärgere mich mehr und mehr darüber, dass ich jetzt 15 USD im Prinzip zum Fenster rausgeschmissen habe. Kein Viewpoint bringt wirklich was. Da ich noch mehr oder weniger durchgefroren bin vom Spirit Lake, mag ich auch kaum aussteigen. Einzig interessant sind die kleinen Trails durch die Wälder - z.B. an den Narada Falls:






Einige interessante Fälle hat der Park zu bieten


In der Nähe des Box Canyon



Auf einem Trail in der Nähe des Box Canyon werde ich so langsam ein wenig traurig. Ich habe nicht mehr viel Zeit in der Natur, denn morgen Abend ist Mietwagenabgabe in Seattle. Bei solch miesem Wetter möchte ich mich aber nicht von der Natur verabschieden. Am späten Nachmittag fahre ich dann Richtung Enumclaw, in der Nähe des Nordausgangs des Parks. Unterwegs entscheide ich mich dazu, morgen noch einmal herzukommen und Sunrise zu besuchen - nein, nicht den Sonnenuntergang an sich, sondern das Gebiet Sunrise, welches sich im Nordteil des Mount Rainier Nationalparks befindet. Heute hat es bis auf ein paar Waldspaziergänge eh keinen Zweck mehr, irgendwo anzuhalten.

Auf dem Weg zum Parkausgang - ziemlich abschüssig teilweise - fällt mir nun im Rückspiegel ein weißer Pickup auf, der mir recht nahe kommt. Ich fahre ca. 50 mp/h und denke mir, dass ich meinen Hintermann vielleicht behindere. Ich gebe ein wenig mehr Gas und so läuft das nun einige Meilen - er immer schön hinter mir her - wie man das so aus den USA kennt. Am Abzweig nach Sunrise gibt es eine größere Parkbucht. Kurz davor sehe ich im Rückspiegel einen "Weihnachtsbaum" bunt auf dem Pickup leuchten. Als ob ich mir nicht sowas hätte denken können  :lol: - also - rechts ranfahren, nochmal kurz im Kopf durchgehen, wie man sich bei Verkehrskontrollen in den USA zu verhalten hat - da steht auch schon der bärtige Ranger am Fenster. Er macht zeichen, dass ich die Scheiben herunterfahren soll. "I stopped you for speeding. Do you know what the park speed limit is?" - In dem Moment unsicher, antworte ich mit "55?". Das erscheint mir in dem Moment am sinnvollsten, weil das so ziemlich die Standardbegrenzung auf den "Nicht-Parkstraßen" ist. "45!", entgegnet er mir. "Is this a Texas accent?" [Im Nachhinein habe ich mir an dieser Stelle vorgstellt, dass ich auch hätte antworten können: "No, this is a Washington Chevy HHR" - als Anspielung auf den Hyundai Accent, den ich in Florida hatte  :lol:]... "No, I am from Germany". "Licence and Rental Agreement"... er verschwindet mit den Papieren. In dem Moment ist mir eh alles egal. Wenn es heute noch was kosten sollte, dann sollte es wohl so sein... Der Tag war eh schon schlecht genug. Nach einigen Minuten kommt er mit dem Standardspruch "This is not the Autobahn" wieder. Mit "No fine for you today, but slow it down a bit" ist die Sache dann erledigt. Mit einer neuen Erfahrung reicher verlasse ich auch bald die Parkgrenze und nehme das erstbeste Motel in Enumclaw, ca. 30 Meilen entfernt. Im Walgreens kaufe ich dann ein wenig ein: Mitbringsel für die Familie (Süßigkeiten, Zink), eine 99c-Mikrowellenpizza für den Abend sowie Mikrowellen-Breakfast-Burritos für den nächsten Morgen. Es soll schnell gehen, damit ich schon kurz nach 7 zurück zum Mount Rainier aufbrechen kann -> Dann übrigens bei deutlich besserem Wetter!



Übernachtung: King's Value Inn, Enumclaw, WA Preis: 71,74 USD/Nacht inkl. Tax (walk-in)
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
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Palo

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #157 am: 17.12.2010, 16:40 Uhr »
Starke Fotos vom Mount St. Helens - danke

Gruß

Palo

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #158 am: 17.12.2010, 21:26 Uhr »
Mensch ... das ist ja echt heftig mit dem Wetter ... deinen Frust kann man deutlich spüren und auch verstehen. Man sieht die tollen Bilder vom Mt Rainier und dann kommt man hin und sieht gar nix. Na wenigstens hast du nicht auch noch einen dicken Strafzettel bekommen.

Angie

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #159 am: 17.12.2010, 22:21 Uhr »

Ach du meine Güte, da hattest du aber wirkliches Pech mit dem Wetter. Vielleicht ist das ein guter Grund, wieder zu kommen? :wink:
Wenigstens musstest du für die überhöhte Geschwindigkeit nichts zahlen, das hätte gerade noch gefehlt.

Bin schon auf den nächsten Tag gespannt.

Viele Grüße,
Angie

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Tinerfeño

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #160 am: 18.12.2010, 16:39 Uhr »
Ach du meine Güte, da hattest du aber wirkliches Pech mit dem Wetter. Vielleicht ist das ein guter Grund, wieder zu kommen?

Auf alle Fälle! Das nächste Mal wird es aber wohl erstmal eher in Richtung Oregon Coast -> Highway CA-1 -> S.F/Los Angeles gehen. Je nachdem, wie Geld und Zeit vorhanden ist ;).

Was den Regen angeht... einen halben Regentag gibt es noch in den verbleibenden 6 Tagen... in Vancouver übrigens.

Nun gehts erstmal weiter in Washington:

23.Tag: 24.09.2010

Der Wecker klingelt kurz nach 6 - wie üblich bleibe ich bis mindestens halb 7 liegen. Dann zwinge ich mich aber doch aus dem Bett, denn schließlich habe ich heute nicht mehr viel Zeit, da ich gegen 18 Uhr den Mietwagen im Seattle City Office abgeben muss. Zumindest denke ich das zu diesem Zeitpunkt noch, dass ich das muss...

Jetzt geht's erstmal an die tollenBreakfast Burritos von Walgreens. Mist, ein Tuch zum Einwickeln habe ich nicht, wie auf der Verpackung angegeben. Ok, dann nehme ich diese Zeugs aus dem Papierspender im Bad. Ein paar Minuten in die Mikrowelle, dazu ein Kaffeepad und fertig ist das Frühstück. Super, das ganze Papier klebt nun am Burrito. Lecker!  :lol:

Die Sachen werden heute ein wenig kompakter eingepackt, da ich ja ab heute Abend kein Auto mehr haben werde. Das ist alles immer etwas problematisch - unglaublich, was sich in ein paar Tagen an Zeug zusammensammelt, was in keinen Koffer oder keinen Rucksack mehr reingeht  :shock:.



Irgendwie klappts dann aber und ich nehme Abschied von meinem letzten klassischen Motel auf dieser Reise und auch in diesem Jahr.
Wie es auf so einer USA-Mietwagenrundreise immer so ist, tankt man (zumindest ich) am letzten Tag immer nur sehr sparsam, da man das Auto ja möglichst leer zurückgeben sollte. Der Sparfuchs siegt hier komischerweise immer, obwohl man schon an manch anderen Stellen unnötig Geld weggeschmissen hat. Mit "knapp unter der Hälfte" und unter Beachtung der Rest-Reichweitenanzeige (150 mi), fahre ich ohne zu tanken zurück in den Mount Rainier Nationalpark. Als es dann langsam bergauf geht, merke ich, dass heute auf keinen Fall mehr drin ist als Sunrise - tiefer in den Park kann ich einfach nicht fahren, ohne das Risiko einzugehen, dass mir irgendwo das Benzin ausgeht.



Die Zufahrtsstraße nach Sunrise geht ausschließlich bergauf - die Tanknadel kann ich regelrecht zurücksinken sehen. Am Fee-Häuschen ist noch keiner anzutreffen. Ich habe ja eh noch mein Ticket von gestern. Ich bekomme teilweise "bedrohlich" knappe Restmeilen angezeigt, die vielleicht gerademal zur nächsten Tankstelle reichen würden... Braucht man so einen Kick wirklich am letzten Mietwagentag?  :lol: Vermutlich schon. Wenige Meilen vor dem Endpunkt Sunrise gibt es schonmal einen kleinen Parkplatz direkt in einer Haarnadelkurve (Sunrise Point).
Hier bin ich bis auf ein Wohnmobil, wo noch geschlafen wird, ziemlich alleine. Ich genieße ein wenig die Aussicht an diesem frischen Morgen.





Mount Rainier ist noch nicht vollständig zu sehen, aber natürlich deutlich besser als gestern. Von Sunrise Point gibt es einen Trail hinunter zum Clover Lake - ca. 1,5 Meilen pro Strecke. Als kleine Einstimmung zum Mount Rainier auf alle Fälle ganz schön, allerdings sieht man den Vulkan selber hier gar nicht. Trotzdem natürlich herrliche Landschaft!









Wieder oben am Trailhead angekommen, ist es ein wenig voller geworden. Ich fahre nun weiter nach Sunrise, wo mich ein riesiger Parkplatz erwarten wird. Manche große Supermarktkette hat bei uns in Deutschland nichtmal so einen Parkplatz! Ich frage mich, ob man sowas bei uns in Europa im Hochgebirge findet...


Das restliche Stück nach Sunrise...


Wirklich ansehnliche Ranger Station in Sunrise am Parkplatz

Von hier ausgehend gibt es die eigentlich schönsten Trails der Gegend. Ob es die schönsten des gesamten Nationalparks sind, weiß ich nicht. In Paradise konnte ich ja gestern nichts sehen.



Wandern werde ich nun ein paar Stunden über Shadow Lake, Sunrise Camp und Frozen Lake zurück zum Parkplatz - ein insgesamt knapp 4 Meilen langer Rundweg.





Hier kommt man dem Mount Rainier wirklich schön nahe.















Bald erreiche ich dann auch Shadow Lake, in dem sich der Mount Rainier spiegelt. Eine Umkreisung darf natürlich nicht fehlen.





Als ich weiter in Richtung Frozen Lake gehe, wird die Landschaft wieder zunehmend karger. Ab hier würde es noch sehr viele weitere und längere Abzweige geben, aber dafür ist die Zeit leider doch zu knapp. Hier mal länger zum Wandern herzukommen, könnte ich mir durchaus vorstellen.





Es gibt keine Sekunde, in der man die Kamera am Mount Rainier weglegen könnte. Ein schönes Motiv wechselt sich mit dem nächsten ab. Warum mache ich mir eigentlich immer den Stress  :lol: .



Ein Abschiedsblick - und gegen 14:30 starte ich dann auch wieder. Nun geht es endgültig nach Seattle - mit ein wenig Puffer vor Schließung der Mietwagenstation. Der Tank ist laut Anzeige nach wie vor grenzwertig. Auf der abschüssigen Straße von Sunrise in Richtung Parkausgang steigen allerdings die restlich verfügbaren Meilen wieder. Irgendwann bin ich wieder bei 90, sodass ich mir spontan überlege, damit doch bis Seattle durchzufahren - ohne zu tanken. Ok - nochmal ein wenig Adrenalin  :lol: . Es geht soweit gut. Die Route ist wenig spektakulär. Die Orte im äußeren Großraum von Seattle sind mehr als langweilig. In der Nähe von Auburn fahre ich dann auf die autobahnähnliche WA-167. Ca. eine halbe Stunde vor meinem Ziel in Downtown Seattle springt dann die Tankanzeige an - bitte tanken. Spätestens jetzt wird mir die Sache doch zu heiß. Wer weiß, wie viel Spielraum der Tank und die Anzeige haben... an der nächsten Abfahrt fahre ich dann mitten in die Peripherie. Die Zeit bis zur Schließung von Alamo rückt immer näher. Ich fahre die erstbeste Tankstelle an. Ich will nur für drei Dollar Tanken, meine Karte wird aber nicht akzeptiert, dank Zip-Code-Abfrage... Warum ausgerechnet jetzt??? Ich gehe doch nicht rein und sage dem Tankwart, ich möchte für 3 Dollar tanken - schalte mir mal die Säule frei... Mit offenem Tankdeckel  :oops: fahre ich vom Hof. Nächster Halt: Chevron! Zip-Code.... nein!!!! Unter Misachtung aller möglichen Verkehrsregeln fahre ich nun zur Shell auf der anderen Straßenseite. Auch hier besteht das Zip-Code-Problem. Das hatte ich bisher während der ganzen Reise nicht - höchstens in Florida, aber da ging es wenigstens dann an der nächsten. Also gehe ich doch rein und lasse mir eine Säule für drei Dollar freischalten. Da ich das noch nie gemacht habe, mache ich zunächst alles falsch, was man nur falsch machen kann. Da aus der Pistole kein Treibstoff kommt, hänge ich sie wieder ein, wodurch der Tankvorgang abgebrochen wird und ich mein Geld erstmal wieder an der Kasse abholen muss. Drinnen ist die gute Frau gerade damit beschäftigt, irgendeine Simkarte für einen anderen Kunden freizuschalten. Die Schlange wird immer länger und außerdem muss die Frau noch telefonieren und ihren Chef einiges fragen... Irgendwann bin ich dann auch wieder dran. Geduldig, wie sie ist, schlatet sie dann die Säule nochmals frei - draußen muss ich sie dann aber nochmal um Hilfe bitten, da es wieder nicht funktioniert. Bei ihr klappt es dann wenigstens - da soll nochmal jemand sagen: "Frauen und Technik  :oops: :lol:"...



Jetzt noch schnell rein nach Seattle. Es staut sich zum Glück nur aus der Stadt heraus. Die Interstate 5 ist einigermaßen frei. In Downtown angekommen, bin ich erstmal erleichtert. Es ist zwar nicht gerade die tollste Autofahrerstadt, aber mein Hilton Hotel bzw. die Einfahrt zur Mietwagenstation finde ich schnell - nach zweimal um den Block fahren ;-).

Alamo Downtown ist in ein öffentliches Parkhaus integriert. Also ziehe ich mir einfach ein Ticket, um reinzukommen. Keine Ahnung, ob das so vorgesehen ist. Ich suche mir einen der Alamo-Stellplätze aus, notiere Meilen- und Tankstand, vergesse fast mein Navi und suche das Büro auf. Was sehe ich da? Einen Off-Office-Hours Key Drop? Das ist jetzt nicht wahr, oder? Da mache ich mir so einen Stress, hätte vielleicht noch länger wandern können - und jetzt kann man den Wagen auch abgeben, wenn das Büro geschlossen hat? Vielen Dank, lieber Alamo-Mitarbeiter vom Airport - der so oder so schon falsche Angaben zu den Abgabezeiten im Downtown Office gemacht hat (Statt 18 Uhr = 17 Uhr). Gut, wenn man sich doch lieber auf seine Unterlagen verlässt bzw. auf die Angaben im Internet. Aber dass man ihn auch später abgeben kann - darüber hat er kein Wort verloren. Bis nach 22 Uhr wäre eigentlich die Mietzeit gegangen.

Der Alamo Mitarbeiter ist ausgesprochen nett. Das spricht wohl eindeutig für die kleineren Stationen - in Miami Beach war das ja auch schon so. Vermutlich möchte er noch sein Schuldeutsch ein wenig in der Praxis anwenden. Die gesamte restliche Abgabeformalität findet nämlich auf deutsch statt!

Nun bin ich endgültig mietwagenbefreit, was mir zunächst ein wenig schwerfällt. Kofferziehen durch Seattle ist jetzt angesagt. Mein Navi hilft mir bei der Suche nach meinem Hotel - den Springhill Suites Downtown. Eigentlich ist es am Rande von Downtown gelegen, aber dennoch kann ich als Europäer es als Fußreichweite bezeichnen ;) . Das Personal kommt mir hier etwas desinteressiert vor. Nicht sonderlich zuvorkommend, aber das Zimmer kann sich durchaus sehen lassen.

Seattle erkunden werde ich heute nicht mehr großartig. Ich wasche ein wenig in der Guest Laundry und entscheide mich dann nach Einbruch der Dunkelheit für einen ersten Besuch der Space Needle - ca. 25 Minuten Fußmarsch vom Hotel. Am sinnvollsten erscheint mir hier das Doppelbesuchsticket, das es mir erlaubt, die Space Needle sowohl am Abend als auch am nächsten Tag zu besichtigen. Am Schalter ist nicht viel los, auch muss ich im Gebäude selbst nicht mehr irgendwo anstehen. Auf ein künstliches Foto verzichte ich. Nach einem Solo-Kurzbericht von der Fahrstuhlführerin, bin ich dann auch schon oben.

Was für ein Kontrast! Heute Mittag noch im Hochgebirge und jetzt zwischen Wolkenkratzern... wo gibts sowas sonst noch? (<- Rhetorische Frage! ;) )
 


Mein Stativ habe ich auch mit hochgenommen. Leider eignet sich die Space Needle nur bedingt für Nachtfotografie der Skyline, denn man hat zum einen ständig eine Glasscheibe "im Weg", die auch nicht überall sauber ist, und zum anderen mag man die anderen Besucher nur ungern mit dem Stativ auf der recht schmalen Plattform stören. Ein paar Shots werden es dann aber doch, denn es ist nicht sehr voll.

Im Innern gibt es ein Café und ich kaufe mir zunächst etwas zu trinken und spiele ein wenig mit meiner Kamera herum. Diese Ergebnisse sind dabei herausgekommen:







Ich bleibe noch bis kurz vor Schließung der Aussichtsplattform oben - staune darüber, dass der Stuttgarter Fernsehturm Vorbild für die Space Needle war - und trete dann auch gegen 23:30 den Weg zurück zum Hotel an.



Übernachtung: Springhill Suites by Marriott Downtown, Seattle, WA Preis: 107,57 USD/Nacht inkl. Frühstück/Tax (Priceline NYOP)

Morgen gibts dann einen sonnigen Tag in Seattle!
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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #161 am: 20.12.2010, 00:06 Uhr »
Wow! Schöne Fotos von Seattle bei Nacht. Die Bilder aus dem Inneren der Needle, sind das so Langzeitbelichtungen? Man meint noch schemenhaft Menschen zu erkennen, quasi als Geister...

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #162 am: 20.12.2010, 09:40 Uhr »
Wow! Schöne Fotos von Seattle bei Nacht. Die Bilder aus dem Inneren der Needle, sind das so Langzeitbelichtungen? Man meint noch schemenhaft Menschen zu erkennen, quasi als Geister...


Danke danke! Ja, das sind Langzeitbelichtungen - 30 Sekunden. Eigentlich hatte ich nicht viel erwartet, aber durch ein wenig Nachbearbeitung (Aufhellen, Kontrast...) sind die doch recht ansehnlich geworden.
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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #163 am: 20.12.2010, 13:23 Uhr »
Kurze Frage: Ich kann mich auf der Space Needle an keine Glasscheibe erinnern, da kann man doch auch raus und zwischen den Drähten durchfotografieren? Oder darf man das nachts vielleicht nicht?
Ansonsten ganz tolle Fotos von Mt. St. Helens und Mt. Rainier und die Aufnahmen von der Space Needle aus sind trotzdem mehr als beeindruckend.
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Tinerfeño

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #164 am: 20.12.2010, 13:30 Uhr »
Kurze Frage: Ich kann mich auf der Space Needle an keine Glasscheibe erinnern, da kann man doch auch raus und zwischen den Drähten durchfotografieren?

Auf Augenhöhe ist da keine Glasscheibe vor, das stimmt! Leider allerdings genau auf "Stativhöhe", also wenn ich das Stativ ganz ausgezogen habe, ist das Objektiv direkt davor. Diese Scheibe kannst du unten auf den "Innenbildern" sehen. Durch die Gitterstäbe funktioniert es nur von Hand, und das würde keine wirklich tollen Ergebnisse liefern. Habe ich (soweit ich mich erinnern kann) sogar versucht...
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