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Autor Thema: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010  (Gelesen 75319 mal)

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Reisefan62

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #75 am: 20.11.2010, 11:22 Uhr »
Wie hast du es geschafft, dermaßen schöne und klare Fotos aus dem Flugzeug zu machen? Das sieht man wirklich selten, Respekt!

Zunächst einmal lagen die im Rohformat (RAW) vor und dann musste ich bestimmt 10-20 Minuten pro Bild in Photoshop dran rumbasteln. Zufrieden bin ich aber immer noch nicht so wirklich ;)

Ich glaube, wenn ich mich mal dazu durchringe, mit RAW zu fotografieren, muss ich mal einen Privatkurs bei Dir belegen...
Die Datein sind ja wahnsinnig groß, lädst Du die dann am Ende des Tages auf den Laptop? Ansonsten ist die Speicherkarte ja schnell voll.

Wieder mal ein interessanter Tagesbericht.

Tinerfeño

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #76 am: 20.11.2010, 11:48 Uhr »
Die Datein sind ja wahnsinnig groß, lädst Du die dann am Ende des Tages auf den Laptop? Ansonsten ist die Speicherkarte ja schnell voll.

Ja, so in der Art habe ich das am Anfang der Reise gemacht, als ich erstmal kleinere Speicherkarten benutzt habe.
Ich habe allerdings noch eine 16 GB-Karte, die ich dann später auf der Reise bevorzugt eingesetzt habe: Darauf passen +/- 1000 Fotos in RAW+JPEG bei 10 Mpix. (JPEGs habe ich mir für die schnelle Durchsicht parallel dazu erstellen lassen).
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Tinerfeño

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #77 am: 21.11.2010, 14:49 Uhr »
Weiter geht's mit dem ersten Tag in Washington: Die Olympic Peninsula ruft!

12. Tag: 13.09.2010

Nach einer - subjektiv gesehen - kurzen Nacht "schleppe" ich mich nahezu zum Frühstücksraum. In dieser Hinsicht gibt sich das Days Inn wirklich Mühe. Sehr abwechslungsreich und reichhaltig. Nach dem Packen, begebe ich mich genau zur richtigen Zeit mit meinem neuen, im Innenraum ziemlich stark nach Wunderbaum riechenden Chevrolet HHR auf die Interstate-5 North in Richtung Downtown Seattle. Das ist ein Fehler, denn ich erwische genau die Rushhour. Aufgrund von Nebel ist heute absolut nichts von der Skyline zu erkennen. Durch stockenden Verkehr "fahrend" erreiche ich aber doch recht schnell die Ausfahrt direkt nach Downtown - Horror pur zu Beginn, dieser Verkehr. Durch Downtown Seattle zu fahren ist abslout nicht zu empfehlen, aber wenn es sein muss: Ich möchte schließlich zum Fährhafen und mein Navi führt mich hier lang. Die Steigungen erinnern mich ein wenig an San Francisco, doch bin ich dort damals kein Auto gefahren. Und wenn man gerade aus dem flachen Florida kommt, bedeutet das doch ein wenig Umstellung  8) . (Seattle selbst schaue ich mir übrigens am Ende der Reise an - ohne Mietwagen!)

Ich schaffe es zum Terminal, kaufe mir ein Fährticket nach Bainbridge Island und reihe mich ein. Als ich aussteige denke ich mir, "Mensch, riecht das hier stark nach Fisch". Besonders angenehm riecht es hier am Hafen in der Tat nicht  :? 8) .



Wenn man zur Olympic Peninsula/Port Angeles von Seattle aus möchte, bietet es sich an, die Fähre zu benutzen, denn sonst müsste man die Bucht südlich umfahren über Tacoma und Bremerton. Da spart man immerhin 60 Meilen Fahrerei durch tlw. sehr dicht besiedeltes Gebiet und kann, wenn man Glück hat, auch die Skyline von Seattle vom Schiff aus betrachten.

Wie es der Zufall so will, habe ich heute unglaubliches "Glück" und kann nicht einmal die Space Needle erkennen - nur ein wenig das Gestell. Sehr enttäuschend das ganze, aber ich komme ja eh in 11 Tagen wieder!



Weiter draußen verschwindet sämtlicher Horizont im Nebel. Es ist kalt und ungemütlich an Deck. Bald sehe ich aber Teile von Bainbridge Island und bin sofort begeistert. Endlich Natur! Mich erinnert die Landschaft ein wenig an Schweden, eine meiner Lieblingsgegenden in Europa. Genau so habe ich mir auch den Nordwesten in Teilen vorgestellt!

Kurz vor dem Anlegen suche ich dann auch wieder mein Auto auf. Ich habe noch ein wenig diesen manuellen Schlüssel aus Florida im Hinterkopf und schließe in Gedanken mein mit Fernbedienung verschlossenes Auto direkt an der Tür auf: Es muss ja so kommen - Die Alarmanlage springt an! Und gleich wird man von allen Seiten angeschaut :oops:. Das ist nicht das erste Mal, dass mir das mit einem Mietwagen am Anfang passiert :lol: . Erleichternd ist aber, dass ich es schnell wieder abschalten kann und die Fähre in Ruhe einlaufen kann.




Auf Bainbridge Island angekommen, bin ich zunächst ein wenig Überrascht über den doch recht starken Verkehr und die dichte Bebauung. Kein Wunder, dass ein reger Fährverkehr nach Seattle besteht.



Die Fahrt in Richtung US-101 und Port Angeles zieht sich ziemlich. Anfangs herrscht noch Hochnebel, aber dann irgendwann bricht die Sonne durch. Herrlich! So kanns jetzt bleiben! Im Hintergrund sieht man dann endlich die Olympic Mountains  : :)



Port Angeles finde ich von Anfang an hässlich. Unglaublich, dass sich so eine schöne Landschaft dahinter verbirgt! Ich biege nach einem Einkauf bei Walgreens (Getränke) gleich in Richtung Olympic Nationl Park/Hurricane Ridge ab und steuere das nahegelegene Visitor Center an. An der Entrance Station einige Meilen weiter werde ich nach dem Blechen von 15 USD Entrance Fee noch mit Kartenmaterial versorgt und los kann es gehen.


Am ersten Viewpoint

Weiter geht es zur Ranger Station und den zahlreichen Trailheads. Auch diese Fahrt ist recht lang, aber die schöne Landschaft entschädigt natürlich dafür. Unterwegs gibt es mal wieder sehr viele Viewpoints.


In der Nähe der Ranger Station

In Höhe der Ranger Station ist sehr viel Publikumsverkehr. Es ist ganz anders als in Florida, wo noch keine Saison war - hier wiederum herrscht Hochbetrieb!





Nach einigen kurzen Trails, die mir natürlich nicht reichen, begebe ich mich auf einen der längeren in diesem Teil des Nationalparks: Den Trail hinauf zum Hurricane Hill!



Bei diesem Wetter ist eine einmalige Aussichten möglich.





Hierher verlaufen sich deutlich weniger Besucher. Da ist man der Natur weitaus näher.

Nach ca. 1,5 Stunden und vielen Fotos komme ich dann oben an:



Von hier aus hat man einem wunderbaren Blick hinüber nach Vancouver Island in Kanada...



... oder hinunter nach Port Angeles:





Beim Rasten raschelt es auf einmal und ich drehe mich um. Nichtmal zwei Meter entfernt von mir stehen kleine Hirsche. Aus Europa bin ich es nicht gewohnt, dass man diesen wilden Tieren so nah kommen kann geschweige denn, dass sie sich Menschen von sich aus nähern.





Am späten Nachmittag gehe ich dann wieder herunter in Richtung Trailhead und Parkplatz.



Ich möchte mir an diesem Abend noch einen weiteren Teil des Olympic Nationalparks ansehen und fahre einige Meilen von Port Angeles entfernt zum Lake Mills. Leider sind etliche Zufahrtsstraßen und Trails gesperrt. Hier ist also Schluss:




Am Rande der Straße auf dem Rückweg nach Port Angeles

Jetzt beginnt zudem das erste Mal die Suche nach einer preisgünstigen Unterkunft in Port Angeles. Nach einigen Nachfragen fällt mir das - äußerlich ein wenig mitgenommen wirkende - Aircrest Motel auf. Vom Anschein her kann das gar nicht viel kosten. Ich gehe rein, eine etwas ältere Frau nennt mir einen Preis in den 40ern ohne Tax und ich schlage sofort zu. Günstigere geht es hier vermutlich absolut nicht.

Nach er allabendlichen Zimmerbeziehung fahre ich nochmal los, da ich noch etwas essen möchte. Ich war ja sonst immer sehr von Jack in the Box überzeugt, doch in dieser - allen Anschein nach von Jugendlichen geführten Filiale - fühle ich mich überhaupt nicht wohl. Die Mitarbeiter treffen sich mit irgendwelchen anderen Leuten auf dem Parkplatz, unterhalten sich - ich komme mir wie in einem Jugendtreff vor und verziehe mich nach dem (ebenfalls nicht überzeugenden) Essen bald auch.

Allgemein wirkt Port Angeles auf mich nicht sonderlich attraktiv. Merkwürdige Stimmung fast überall, komische Typen auf den Straßen...

In einer dunklen Ecke mache ich noch eine Aufnahme von einem Schiff im Hafen:



Das Zimmer ist gar nicht mal so schlecht - anders, als es die Außenfassade vermuten lässt:



Im Internet begebe ich mich erneut auf Zimmersuche für die nächste Nacht in Forks. Dies gestaltet sich noch schwieriger, da dort noch weniger - um nicht zu sagen gar keine - Kettenmotels in "meinem" Preisrahmen anzutreffen sind. Hätte ich doch zu Hause mal die Route konkreter geplant und schon ein wenig vorgebucht...

Mal wieder lasse ich es drauf ankommen und reserviere nichts und schaue noch ein wenig The King of Queens  8)

Übernachtung: Aircrest Motel, Port Angeles, WA Preis: 52,99 USD/Nacht inkl. Tax (walk-in)
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Palo

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #78 am: 21.11.2010, 21:15 Uhr »
Wirklich sehr schöner Bericht mit den vielen Fotos !
Gruß

Palo

Angie

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #79 am: 21.11.2010, 21:24 Uhr »

Solche Wanderungen sind genau das Richtige für mich, kann gerne so weiter gehen :wink:

Viele Grüße,
Angie

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #80 am: 21.11.2010, 22:41 Uhr »
Super - auf den Teil der Reise warte ich ja schon die ganze Zeit ... ich will schon soooo lange da hin. Auch wenn du ja schon was vom schlechten Wetter gesagt hast, bin ich gespannt, wie's weitergeht und hoffe und bete schon jetzt, dass ich nächstes Jahr im August ganz gutes Wetter habe.

Tinerfeño

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #81 am: 23.11.2010, 00:32 Uhr »
14. Tag: 15.09.2010

Nach einer Nacht in dieser zwielichtigen Stadt Port Angeles mache ich mich nach dem Einpacken auf in Richtung Rezeption. Hier steht auch ein Kaffeespender, doch daraus kommen nur kalte Reste des Vortags, oder Vorvortags...(?). Naja, so appetitlich sieht das hier eh nicht aus, also verschwinde ich nach der Schlüsselabgabe wieder und gehe einmal ums Haus, um das Motel abzulichten.



Als ich gerade ein paar Perspektiven ausprobiere und zoome, kommt auf einmal eine junge Frau angedackelt. "Die wird doch wohl nicht zu mir kommen?", denke ich mir. Aber in Port Angeles ist alles möglich. Tatsächlich kommt sie an und fragt mich, ob sie mir helfen kann. Zunächst klingt das nach typisch amerikanischer Freundlichkeit - vielleicht will sie ja ein Foto von mir vor dem Motel machen. Nach weiterem... komischen Gemurmel von wegen, ob sie mir vielleicht noch einen passenden Winkel aussuchen soll, frage ich sie wiederum, ob es irgendein Problem gibt. Mittlerweile wird mir klar, dass es sie stört, dass ich hier fotografiere. Ich soll ihr schließlich sagen, ob ich als Gast registiert bin und was denn mein Auto sei. Ich entgegne ihr verwundert, dass ich hier Gast war und gerne das Motel fotografieren will, - nenne die Zimmernummer und sie verschwindet mit dem Kommentar "...just wondering". Ok, jetzt wird es wirklich Zeit, dass ich diese Stadt verlasse. Ich bin mir nichtmal sicher, ob es sich bei der Frau um eine Mitarbeiterin des Hotels handelt. Sie war weder am Abend zuvor noch jetzt gerade an der Rezeption, trug keine Dienstkleidung o.ä., stellte sich mir nicht vor. Vermutlich kam sie aus einem Nachbargebäude, was wiederum noch merkwürdiger wäre... was verdammt nochmal hat die damit zu tun?

Wenn ich mir jetzt noch vorstelle, dass ich mich am Abend zuvor eigentlich an derselben Stelle mit Stativ hinstellen wollte, weil das Motel so herrlich klischeehaft in der düsteren Gegend beleuchtet war... hab ich dann aber eh gelassen.

Naja, von so einer Erfahrung lasse ich mir die Tour nicht versauen. Es geht erstmal zu Walgreens zum Wasser kaufen und endlich raus aus dieser Stadt. Das nächste Ziel im Olympic Nationalpark ist nun der Lake Crescent.

Von der US-101 geht östlich des Sees eine Nebenstraße ab zum East Beach. Hier ist es schonmal sehr schön:



In der Nähe der Lake Crescent Lodge (US-101) gibt es dann wiederum einige Trails am See entlang und durch einen Wald, was ich mir natürlich nicht entgehen lasse. Insgesamt ist aber alles recht klein und übersichtlich hier. Lange halte ich mich hier also nicht auf.




Hier gibt es schon recht hohe Bäume!

Meine Fahrt führt weiter direkt am Lake Crescent entlang in Richtung Westen. Zwischendurch hat man immer wunderschöne Ausblicke auf den See. Leider wird das zu Beginn noch ganz passable Wetter langsam aber sicher schlechter. Die Stimmung sinkt ein wenig. Im Radio wird darüber diskutiert, wie "bad" das Wetter in den nächsten Tagen sein wird und das ganze noch "probably till Monday next week" anhalten soll. Tja, es ist gerade einmal Mittwoch - da kommt Freude auf!

Ich fahre nun erstmal weiter bis Forks, denn von dort aus möchte ich mein nächstes Ziel "La Push" mit dem Rialto Beach ansteuern. Nach einem sehr leckeren Burger in einem Restaurant in Forks gehts dann auch schon Richtung Pazifik.
La Push ist ein Quileute-Dorf. Die Einfachheit der Bebauung erinnert auch sofort daran. Hier regnet es bereits recht stark, aber dennoch versuche ich, meinen ersten Kontakt mit dem Pazifik auf dieser Reise zu genießen. Erstaunlich, wie trüb das Wasser hier oben ist! Das ist ja gar kein Vergleich zur Küste rund um San Diego  :lol:.

Einen schöneren Strand gibt es nicht weit von hier: Vom ersten Parkplatz außerhalb des Dorfes direkt an der Hauptstraße führt ein Trail durch den Wald hinunter zum Rialto Beach.

Es tröpfelt zwischen den Bäumen, aber man wird nicht ganz so nass wie außerhalb des Waldes. Die Wege sind leider sehr rutschig - man muss aufpassen, dass man nicht hinzufällt. Nach ca. 20 Minuten komme ich dann unten an.



Vor mir türmen sich plötzlich Unmengen an Baumstämmen auf, die das Meer angespült hat. Die gilt es jetzt erstmal zu überwinden  :shock:  8) .



Hier unten ist der Regen natürlich wieder stärker und es ist extrem ungemütlich. Ich kann noch ein paar Fotos schießen, mache mich dann aber auch wieder auf den Rückweg zum Auto. Bei mir ist die Stimmung ganz unten momentan und ich muss immer wieder über die Leute staunen, die mir strahlend entgegenkommen - tja, das sind halt Amerikaner  :wink: .



Ich versuche natürlich auch das beste draus zu machen fahre dann durch Regen und noch mehr Regen in Richtung Hoh Rain Forest. Hierzu passt ja auch ein wenig Nässe und wenn man dann an so einem Lokal vorbeifährt, steigt die Stimmung gleich wieder:


 :lol: :lol: :lol:

Nach einer ziemlich langen Fahrt in immer dichter werdende Wälder und intensiver werdendes Grün, komme ich auch am Nachmittag endlich am Hoh Rain Forest Visitor Center an. Es regnet noch ganz leicht. Mit Stativ wandere ich nun knappe 2,5 Stunden ein wenig durch die verschiedenen Trails im Regenwald. Hier gibt es wirklich wunderschöne Motive:









Das Wetter hat sich im Verlauf des Nachmittags deutlich gebessert. Sogar die Sonne kommt wieder ein wenig durch. Diese Chance muss ich nun auf alle Fälle nutzen und zum Sonnenuntergang am Ruby Beach sein. Ich mache mich also auf den Weg.



Wieder auf der US-101 fällt mir ein Wegweiser zur größten und ältesten Zeder der Welt auf. Die muss ich doch gleich mal besichtigen. Also biege ich links auf eine Nebenstraße ab, welche auch schon bald -unpaved- wird. Erst verfahre ich mich noch, da die Wegweiser nicht sehr eindeutig sind. Mehrere Meilen geht es nun über Schotter und ich werde mir immer unsicherer, ob da wirklich noch was kommt.



Aber ich werde nicht enttäuscht:



Normalerweise dachte ich, dass man von dieser Nebenstraße direkt wieder ohne Umzukehren auf die US-101 und zum Ruby Beach kommt. Das sieht nicht so aus und da ich keinen 4WD habe, mache ich auch keine Experimente auf dem immer enger werdenden National Forest Road. Ich kehre um und fahre auf direktem Weg zum Ruby Beach.


Kleiner Trail hinunter zum Strand

Hier ist es jetzt traumhaft. Es ist zwar noch recht bewölkt, aber ein wenig Sonne kommt hindurch. Am Strand sind einige Leute, die ebenfalls mit Stativen bewaffnet sind.
Der recht wechselhafte Tag findet also einen schönen Abschluss:











Nach Sonnenuntergang stellt sich nun für mich wieder die Frage - wo nächtigen? Ganz in der Nähe ist mir zwar ein Rain Forest Hostel aufgefallen - irgendwie ist mir momentan aber gar nicht nach sowas und besonders einladend sah das beim Vorbeifahren auch nicht aus. Bis Aberdeen im Dunkeln durchzufahren wäre auch nicht sinnvoll, da ich morgen noch den Quinault Rain Forest besichtigen möchte. Da hier absolut keine Unterkünfte in der direkten Nähe sind, fahre ich einfach wieder 30 Meilen zurück nach Forks. Das ist für mich in der Situation das einfachste. Richtung Süden ist mir das jetzt zu heikel - keine Ahnung, wie weit ich da fahren muss, ehe was kommt. Hier zeigt sich dann mal wieder, wie vorteilhaft vorbuchen von zu Hause aus sein kann.

Wieder in Forks angekommen, steuere ich als erstes das Forks Motel an. Laut Internetrecherche am Vortag ist dies das günstigste in der Gegend, wobei es trotzdem zu den teuersten Unterkünften während meiner Reise gehört. Preis-Leistungsverhältnis stimmt leider gar nicht wirklich... aber ok, ich habe ein Bett ;)

Übernachtung: Forks Motel, Forks, WA Preis: 74,44 EUR/Nacht inkl. Tax (walk-in) / abgerechnet in EUR

Morgen gehts dann über den Quinault Rain Forest langsam Richtung Oregon. Der Bericht kommt frühestens Mittwoch/Donnerstag!  8)
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nordlicht

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #82 am: 23.11.2010, 00:54 Uhr »
Einen schöneren Strand gibt es nicht weit von hier: Vom ersten Parkplatz außerhalb des Dorfes direkt an der Hauptstraße führt ein Trail durch den Wald hinunter zum Rialto Beach.
Beim Lesen wunderte ich mich schon, der Rialto Beach ist doch noerdlich auf der anderen Flusseite von La Push und man muss auch nicht durch den Wald.
Dann habe ich mir die Bilder angeguckt: wenn mich nicht alles taeuscht, warst Du am Second Beach und nicht am Rialto Beach.
Zitat
Ich versuche natürlich auch das beste draus zu machen fahre dann durch Regen und noch mehr Regen in Richtung Hoh Rain Forest. Hierzu passt ja auch ein wenig Nässe und wenn man dann an so einem Lokal vorbeifährt, steigt die Stimmung gleich wieder:
Cool, genau da hab ich mal uebernachtet. Das wird von einem netten bayrisch-amerikanischen Ehepaar geleitet.
Zitat

Bei dem Bild wuerde ich ein ganz klein bisschen die Farbsaettigung runterregeln, es dann in 30x45 oder so abziehen, rahmen und an die Wand haengen. Klasse!

Tinerfeño

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #83 am: 23.11.2010, 01:51 Uhr »
Beim Lesen wunderte ich mich schon, der Rialto Beach ist doch noerdlich auf der anderen Flusseite von La Push und man muss auch nicht durch den Wald.
Dann habe ich mir die Bilder angeguckt: wenn mich nicht alles taeuscht, warst Du am Second Beach und nicht am Rialto Beach.

Ja, Second Beach war das. Danke nochmal für den Hinweis. War mir nicht ganz sicher, welche "Nummer" das nochmal war. Ich habe der Einfachheit halber Rialto Beach geschrieben, weil das der bekannteste in der Nähe war ;)
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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #84 am: 23.11.2010, 01:59 Uhr »
Achja, wo wir gerade dabei sind. Du hast die Farbsättigung angesprochen. Ich spiele da in letzter Zeit mal ein wenig mit rum. Wenn dir sonst noch irgendwas "too much" ist, schreib das mal ruhig hier rein. Dann habe ich noch eine "unabhhängige" Meinung und setze die Sättigung evtl. etwas sparsamer ein in Zukunft!
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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #85 am: 23.11.2010, 09:09 Uhr »
Wenn ich dich Bilder sehe ... einfach nur traumhaft schön ... ich glaube, wenn ich nicht auf den Rest der Familie Rücksicht nehmen müsste - würde ich auf der Olympic Peninsula gerne mal zwei Wochen Urlaub machen. Da hat man doch alles, was das Herz begehrt ... die tollen Strände zum Wandern und fotografieren, den Regenwald, die Berge und sogar noch Lavendel im Regenschattengebiet. Ich freu mich schon auf den nächsten Teil deines Berichts.

mrh400

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #86 am: 23.11.2010, 11:11 Uhr »
Hallo,

Wenn man zur Olympic Peninsula/Port Angeles von Seattle aus möchte, bietet es sich an, die Fähre zu benutzen, denn sonst müsste man die Bucht südlich umfahren über Tacoma und Bremerton.
das hatten wir gemacht - der zeitliche Mehraufwand hielt sich in Grenzen, die landschaftliche Schönheit aber auch  :wink:

Port Angeles finde ich von Anfang an hässlich. Unglaublich, dass sich so eine schöne Landschaft dahinter verbirgt!
Von Port Angeles haben wir gar keinen Eindruck gewonnen; unser B&B lag ziemlich außerhalb und die Innkeeper haben uns auch nichts in Port Angeles empfohlen sondern bis Sequim geschickt, um etwas ordentliches zu essen. Dafür hatte uns ein Abstecher nach Port Townsend recht gut gefallen - mit schönen alten Häusern und einem netten Farmer's Market (Tip fürs nächste Mal  :wink:)

Was beneide ich Dich um das schöne Wetter am Hurricane Hill (und später am Lake Crescent)! Wir konnten allenfalls ahnen, wie schön das sein kann.

Die beiden kennen wir allerdings auch - die haben uns eine ganze Weile verfolgt:
Beim Rasten raschelt es auf einmal und ich drehe mich um. Nichtmal zwei Meter entfernt von mir stehen kleine Hirsche.

Deer am Hurricane Hill
Gruß
mrh400

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #87 am: 23.11.2010, 18:11 Uhr »
Achja, wo wir gerade dabei sind. Du hast die Farbsättigung angesprochen. Ich spiele da in letzter Zeit mal ein wenig mit rum. Wenn dir sonst noch irgendwas "too much" ist, schreib das mal ruhig hier rein. Dann habe ich noch eine "unabhhängige" Meinung und setze die Sättigung evtl. etwas sparsamer ein in Zukunft!
Ich finde das haengt auch immer vom Motiv ab, wie das mit der Saettigung ankommt. Bei den tropischen Motiven in Florida da koennen die Farben ruhig knallig sein. Das waren tolle Bilder!
Aber bei den Bildern vom Ruby Beach sind mir die Wolken irgendwie zu blau und die Baumstaemme zu rot. Das passt irgendwie nicht zu meinem Bild von einem wolkigen Abend in den Olympics. Wenn Du Dir die Bilder mit etwas weniger Saettigung anschaust, dann gefaellt mir der Kontrast zwischen dem Streifen mit gelbem Sonnenlicht am Horizont und einer fast schwarz-weissen Strandumgebung. Bei dem Trail-Bild kommt das noch am Besten raus. Das wuerde ich dafuer vielleicht ein wenig dunkler machen, damit Du mehr von dem Himmel und dem Meer siehst. Die Baeume im Vordergrund sind ohnehin nur Silhouetten, die koennen ruhig ein ganzes Ende zu dunkel sein, denen schad das nix, wenn das ganze Bild ein wenig dunkler wird.
Aber das sind alles natuerlich nur rein subjektive Eindruecke, bei denen natuerlich auch noch Dinge wie meine Monitor-Einstellung etc. eine Rolle spielen.
Ich hoffe das war ein wenig "unabhhängige" Meinung wie gewuenscht. Und damit es keine Missverstaendnisse gibt, mir gefallen Deine Bilder auch so schon wirklich gut.
Ja, Second Beach war das. Danke nochmal für den Hinweis. War mir nicht ganz sicher, welche "Nummer" das nochmal war. Ich habe der Einfachheit halber Rialto Beach geschrieben, weil das der bekannteste in der Nähe war ;)
Ja die Kreativitaet bei der Namensgebung der Straende in der Ecke liess nach Rialto Beach erschreckend nach ;-)

Tinerfeño

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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #88 am: 24.11.2010, 00:16 Uhr »
Was beneide ich Dich um das schöne Wetter am Hurricane Hill (und später am Lake Crescent)! Wir konnten allenfalls ahnen, wie schön das sein kann.

Das wird aber wohl vorerst das einzige bleiben, worum du mich bei der Tour weiteren beneiden wirst :lol:. Bis zur Ankunft am Columbia River Gorge bei Portland - da komme ich auf dem Rückweg nach Seattle in etwa fünf Tagen vorbei - geht es erstmal ziemlich übel zu. Dazu demnächst mehr!

@nordlicht:

Danke für deine Meinung! Ich finde es gut, in dieser Hinsicht ein wenig Rückmeldung zu bekommen! Das hilft mir sehr für die zukünftigen Bearbeitungen!

Nochmal zu diesem Second Beach - ganz ehrlich - eigentlich dachte ich, dass die ganze Gegend Rialto Beach genannt wird und diese First, Second, Third-Angaben sich einfach auf Unterteilungen von Rialto Beach beziehen. Jetzt war ich wohl in der Tat gar nicht am richtigen Rialto Beach...  :shock: :lol: ... aber bei dem Regen wohl eh nicht so tragisch. Ruby Beach fand ich eh viel schöner. Da war ich übrigens auch an den zugehörigen "Nummernstränden" - am nächsten Tag ;)
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Re: Kontrastreich - Südosten und Nordwesten im September 2010
« Antwort #89 am: 24.11.2010, 10:59 Uhr »
So. Jetzt, wo Du auf eine Route einschwenkst, die wir nächstes Jahr auch bereisen wollen, bin ich auch mit dabei auf Deiner Reise. Natürlich habe ich die ersten Tage vorher nachgelesen und die phantastischen Bilder bewundert.
Ich sollte mich wohl auch mal intensiver mit den RAW-Files beschäftigen, die ich immer mit abspeichere...
Viele Grüße,
Andreas
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