6. Tag: 07.09.2010Auf diesen Tag habe ich mich schon lange vor Antritt der Reise gefreut. Die Florida Keys stehen heute auf dem Programm. Nachdem ich gestern ja schon einen relativ ernüchternden Eindruck von einem Teil von Key Largo bekommen habe (ok, es war einfach zu spät!) soll es heute nun bis hinunter nach Key West gehen. Ursprünglich einmal als Tagesausflug geplant, wird es nun doch eine Übernachtung geben - was sich als richtige Entscheidung erweist!
Die Sachen werden zusammengepackt, in der Lobby gefrühstückt ...
Kurz vor der Abfahrt
...und ab zum Overseas Highway!
Die ersten Keys sind nicht sonderlich spektakulär. Man fährt auf breiten Straßen - typisch amerikanisch eben. Ich lasse mich einfach nur so treiben, versuche, möglichst ein wenig karibische Musik ins Radio zu bekommen.
Je weiter südlicher man kommt, umso spannender wird es. Ich fühle mich ein wenig so wie vor 5 Jahren auf dem Weg zum Polarkreis in Schweden - nur lockte da der Norden und hier eben umgekehrt der tiefe Süden
Nach ca. zwei Stunden Fahrt fahre ich gegen 11 Uhr am Bahia Honda State Park auf Bahia Honda Key vorbei. Hmm, denke ich mir... da wollte ich ja eigentlich auf dem Rückweg vorbeischauen. Aber warum nicht schon jetzt? Dann bleibe ich halt am nächsten Tag länger in Key West. Gesagt, getan. Ich wende, fahre in den Park, zahle 4,50 wirklich gut investierte Dollar und bin im Paradies.
Als erstes schaue ich mich ein wenig am Strand um und schraube den Polfilter vor meine Linse.
So nah war ich der Karibik bisher noch nie und zuvor habe ich auch noch nie solch herrlich paradiesische Strände gesehen. Dieser hier ist mir allerdings ein wenig zu überlaufen:
Ich spaziere noch ein wenig an der Old Bahia Honda Bridge herum und fahre dann weiter an einen noch schöneren Strand innerhalb des Parks im Südosten. Je weiter man vom Parkplatz am Strand entlang weggeht, umso weniger Leute sieht man. Das kennt man ja aus Amerika und das liebe ich auch, da man dann fast ganz für sich ist.
Irgendwann denke ich mir - vielleicht kann man ja mal ein wenig schnorcheln. Dazu muss ich nochmal zurück zum Auto und meine Taucherbrille und Schnorchel holen. Wieder zurück suche ich mir einen schönen Platz für mein Handtuch aus, breite es aus ... doch was ist das? Irgendwie sind an allen meinen Sachen komische stachelig - klebrige Kügelchen, die nur in Kleinarbeit aus der Kleidung gelöst werden können. Diese Pflanze, dessen Namen ich noch nicht heraufsgefunden habe, habe ich wohl übersehen und ich werde noch Teile von dem lästigen Zeug unbemerkt bis Key West mitnehmen
.
Im sehr flachen "Badewannenwasser" bin ich allerdings dann doch recht erstaunt, wie trüb es eigentlich ist. Sehr viele Schwebeteilchen sind im Wasser vorhanden und die Sicht ist nicht sonderlich gut. Das passt eigentlich gar nicht zu diesem schönen Anblick vom Strand aus. Ein paar paridiesische Fische sehe ich aber dennoch.
Die Zeit im herrlichen Bahia Honda State Park vergeht recht schnell und schon ist wieder Nachmittag. Die restlichen 36 Meilen bis Key West müssen dann auch langsam einmal angetreten werden. In den "Suburbs" von Key West werden die Straßen plötzlich wieder vierspurig - als wenn man langsam in eine Großstadt kommt! Über die stark befahrene Straße läuft plötzlich ein Leguan! OK - exotischer geht es in den USA vermutlich nur noch auf Hawaii zu! Gegen 15:30 checke ich dann auch in meinem Hotel ein - den Traveloge Suites Key West, in denen ab heute Bauarbeiteten sein sollen. Davon bekomme ich aber nicht sonderlich viel mit. Ich lade mein Gepäck ab, besorge mir einen Stadtplan und fahre in eine nahe gelegene Burgerbude:
Mein südlichster Burger bisher
Dass es nicht einfach mit dem Parken in Key West werden wird, wusste ich schon vorher. Es gibt mehr oder weniger gute Parkleitsysteme, aber das ist mir alles zu weit außerhalb... und auch die Angebote mit Shuttle sind mir zu aufwändig. In der Nähe der Duval Street - der Vergnügungsmeile von Key West - gibt es Street Parking mit Parkautomaten. 7 USD für 4 Stunden sind eigentich im Rahmen und man ist gleich recht zentral.
Hier ist alles sehr sehr touristisch. Die Gegend rund um die Duval Street ist alles andere als ursprünglich und nur dafür hier runter zu fahren- das kanns eigentlich nicht gewesen sein. Dennoch schaue ich mir natürlich die Attraktionen an, aber das Bahama Village reizt mich deutlich mehr.
Das Bahama Village - unter anderem erkennbar an auf der Straße herumlaufender Hühner - gefällt mir deutlich besser! Auf dem Weg zum südlichsten Punkt komme ich dort entlang:
Ein Foto vom "Southernmost Point" erspare ich euch
- dafür gibts ein Bild vom Southernmost Southernmost Hotel
Was das für ein SPA sein soll, möchte ich zu gerne wissen
Zum Sonnenuntergang möchte ich natürlich zum Mallory Square. Als ich dort allerdings auch nette lokale direkt am Wasser sehe, gehe ich natürlich lieber dort hin!
An der Sunset Pier bestelle ich mir ein Key West Sunset Ale - passender gehts wohl nicht
.
Es ist zwar nicht mein schönster erlebter Sonnenuntergang - dafür aber mein südlichster und noch dazu einer meiner besten gemessen an der Atmosphäre. Einfach traumhaft stimmungsvoll hier...
Nach Einbruch der Dunkelheit fahre ich noch ein wenig mit dem Auto durch die Gegend und dann ins Hotel. Das war der bisher schönste Tag der Reise!
Übernachtung: Travelodge Suites Key West, Key West, FL
Preis: 75,36 USD/Nacht inkl. Frühstück/Tax (über Priceline NYOP)
Morgen habe ich dann eine lange Etappe vor mir -> es geht an die Golfküste!