Euer Wunsch ist mir Befehl
Allerdings sind jetzt auch Bilder vom Silver Trail (Keno) und vom Klondike Loop dabei.
Und hier noch die Geschichte (aus Facebook kopiert, als nichts literarisches - aber von Herzen) dazu:
Bin dann mal weg....
Warte auf den Flieger. Check-in ging blitzeschnell und der Zoll hat meine Objektive auf Sprengstoff untersucht (Endlich hat die Unsicherheit ein Ende ).
Nach 9h Flug am internationalen Flughafen von Whitehorse eingetrudelt. Ausser unserem, war weit und breit kein anderer Jet zu sehen. Trotzdem hat der Zoll fast 2h gebraucht, um die knapp 300 Paxe abzufertigen. Der Flug über Grönlands ewiges Eis war sehr spektakulär. Die Wale, Eisbären und Marienkäfer, die ich nicht gesehen habe, haben mächtig Eindruck hinterlassen. Liege jetzt in meinem Zimmer im BestWestern, geniesse den Ausblick auf die Hauptstadt des Yukon und warte darauf, dass mir die Augen zu fallen. Und ja, ich war schon im Walmart.
Morgen geht es weiter in die Goldgräbermetropole Dawson City, am Zusammenfluß von Yukon und Klondike.
Nein, das Bild zeigt nicht mein heutiges Hotel, sondern ist ein Roadhaus. Dort bekamen zu Zeiten des Goldrauschs die Postkutschen frische Pferde. Habe heute 550 km bis nach Dawson geschafft - mit vielen Fotostopps und meist auf asphaltierter Straße. Zum Mittag habe ich mir eine Cinnemon Bun reingezogen. Ist so was ähnliches wie ne deutsche Schnecke, also mit viel Zuckerguss, Zimt und Rosinen. Nur viel fluffiger (wg. Der Hefe?) und eher in der Kilogramm-Klasse angesiedelt. Erst als ich das Teil verputzt hatte, sagt mir der Bäcker, das es eigentlich für vier Personen gedacht sei. Glücklicher Weise wiegt CONDOR nur das Gepäck. Morgen geht es noch Inovik, der nördlichste Punkt meiner Reise. Wobei der Ranger im Visitor Center meinte, dass die 750 km nicht an einem Tag zu schaffen wären. Schaun wir mal...
Ausbeute des ersten Tages:
Bären: 0
Elche: 1
Gold: 0 KG
Gestern abend noch den Hausberg von Dawson City erklommen (natürlich standesgemäss im 4WD) und die 360 Grad Rundumsicht genossen. Auf dem Bild sieht man deutlich die dunkle Brühe des Klondike, der hier in den Yukon mündet. Wieder keinen Bären gesichtet - dafür aber ein Eichhorn, das todesmutig meinen Weg kreutzte.
Heute morgen ging um 05:00 Uhr der Wecker. Noch schnell auftanken - inkl. Reservekanister - und dann mal schauen ob ich die 750 km Dempster Schotterpiste bis Inovik heute schaffe. Wenn nicht, heisst es: Pennen in der Pampa. Irgendeine Bärenfrau wird mich schon wärmen. Und täglich grüsst das Murmeltier....
See you....
So sah mein Chevy nach 10 Minuten auf dem Dampster Highway aus. Nach einer Stunde konnte man ihn nur noch anhand der Größe von einem Maulwurfshaufen unterscheiden.
Habe heute den Polarkreis überquert und den nördlichsten Punkt der Reise (Inuvik) erreicht. Die 750 km mit einem Durchschnitt von 75 km/h zzgl. 120 Minuten Foto- und Pinkelpausen waren nicht das Problem. Auch nicht der Sekundenschlaf - bei jeden Schlagloch war ich schlagartig wieder wach. Über die Schlaglöcher in Germany sollte man nicht schimpfen. Immerhin werden in Deutschland die Straßen mit Asphalt oder Beton gebaut. Für den Dempster wurden Schlaglöcher als Baumaterial genutzt, Ens an das andere getackert - 750 km lang. Im größten Schlagloch brauchte ich 20 Minuten von der Einfahrt bis zu Ausfahrt.
Leider war das Wetter heute nicht so prickelnd. Den ganzen Tag bedeckt und ab und zu mal Regen. Trotzdem habe ich es geschafft, einen Berg zu fotografieren. Daraufhin sprang ein - ähhh, wie heißen eigentlich die Einwohner von Alaska? Analog zu den Chinesen vielleicht: Alaskesen ? Also ein Alaskese sprang regelrecht aus seinem Wohnmobil um mich zu fragen: What did you see? Da ich mir nicht sicher war, ob Guido Cantz jetzt auch in Kanada mit der Vversteckten Kamera unterwegs ist, dauerte die Antwort wohl etwa zu lang, was den Alaskesen veranlasste seine Frage zu wiederholen: What did you see? Meine zaghafte Antwort: The - Hill?!? Darauf er: No animal??? Und wieder ich: Sorry, no animal - only the hill. Daraufhin fuhr er enttäuscht zurück nach Hause. Seine Reaktion weckte in mir die Vermutung, dass die ganze Bärengeschichte ein riesiger Schwindel der Canadians ist, um weitere gutgläubige Touristen in ihr Land zu locken. Ich habe auch wieder keinen Meister Petz gesehen.
Statt dessen aber einen Weißkopfadler auf der Spitze einer Kiefer. Zuerst dachte ich an eine vergessene Christbaumspitze, weil der weiße Kopf so strahlte, doch als ich näher herankam, konnte ich ihn einwandfrei als das US Wappentier identifizieren. Später habe ich noch weitere Seeadler gesehen, beim näheren betrachten entpuppten sie sich alle aber als Christbaumkugeln.
Und dann gibt es hier noch zig Billarden Stechmücken, die mich im wahrsten Sinne des Wortes gerne mögen. Mit anderen Worten - sie sind verrückt nach frischem deutschen Blut. Wenn man diese blutsaugenden Monster alle schlachten und fachgerecht filetieren würde, brauchte keiner mehr auf dieser Welt zu hungern.
Zurück zum Dempster. Der Highway liegt durchschnittlich 2 - 4 Meter über dem Niveau der ihn umgebenden Natur. Das kommt daher, dass die Canadiens versuchen, die Schlaglöcher mit Schotter aufzufüllen - tonnenweise und immer und immer wieder. In spätestens 150 Jahren geht der Highway als Gebirge durch und wird den Rocky Mountains Konkurrenz machen. Dann brauchen sie den Touristen keinen Bären mehr aufzubinden....
Greetings from Dempster
Da bin ich wieder. Leider hatte ich gestern im Hotel (Eagle Plains) kein WLAN. Dafür hatte sich das Wetter verbessert. Ich war morgens noch in Inuvik einkaufen und habe mir die nördlichste Moschee der Welt (!!!) und die nördlichste Ampel Kanadas angeschaut. Faszinierend!!! Im Visitor Center gab es jede Menge Informationen, Kaffee für lau und eine deutschsprachige kanadische Zeitung. Kurze Zeit spãter hatte mich der Highway wieder. In der Sonne kam der Indian Summer richtig zur Geltung. Die Tundra leuchtete braun/rot/gelb - herrlich. Auf einer der beiden kostenlosen Fãhren schrubbte der Bootsmann gerade das Deck und hielt seinen Schlauch auch auf meinen Chevy. Ergebnis: Für einige Kilometer hatte ich ein auf der rechten Seite halbwegs sauberes, auf der anderen ein weiterhin stark verschmutztes. Die ersten Tiere, die mir heute vor die Linse kamen, waren drei Perlhühner. Etwas spãter hatte ich noch ein Shooting mit einem vorwitzigen Squirrel. Ein vorbeifahrender Camper hielt an, um unser tet-a-tet nicht zu stören. Als ich mich bei ihm dafür bedanken wollte, faselte er etwas vom Krieg. Ja, ja, die armen Syrer - meinte ich. Nein, er habe am Creek einen Grizzly gesehen. Obwohl ich mir sich war, dass auch er von der kanadische Regierung bezahlt wurde, um armen Touristen einen Bären aufzubinden, machte ich am nächsten Creek eine Pause und schaute mich um. Nix zu sehen. Doch als ich mit dem Fernglas weiter suchte, sah ich ihn in etwa 400 Metern Entfernung. Meinen ersten Bären heute! Mit dem Glas konnte ich deutlich den Grizzly-typischen Fettbuckel ausmachen. TOLL!!! Ich fuhr weiter auf einen Pass hoch, der gleichzeitig die Grenze zwischen dem Nord-West-Territorium und dem Yukon war. Obwohl das Termometer 10 Grad anzeigte, fühlte sich der fiese Wind bedeutend kälter an. Zudem hatte es sich zugezogen und fing an zu regnen.
Einige Kilometer weiter lag dann das Highlight des Tages im Gras und knabberte an einem Rentiergeweih. Keine 5 Meter von der Fahrbahn entfernt lag ein Bär. Ich liess den Wagen ausrollen und kam etwa 10 Meter von ihm entfernt zum stehen. Erst zwei Sicherheitsfotos durch die Autoscheiben. Dann vorsichtig aussteigen. Doch Meister Petz liess sich nicht stören und knabberte weiter. Wegen der langen Krallen müsste es wieder ein Grizzly sein - allerdings noch nicht ausgewachsen. Ich schätzte ihn auf 3 Jahre und er widersprach nicht. Auch in zweiter Wagen störte ihn nicht. Erst ein Dritter der (zu) nahe an ihn heranfuhr, brachte ihn aus der Ruhe - er trotte(l)te davon.
Wieder einige Kilometer weiter stand ein Toyota mit aktivierter Warnblinkanlage am Straßenrand. Ich wollte anhalten und (natürlich rein retorisch) fragen, ob ich helfen könne, da sah ich den Fahrer mit einem Fernglas hantieren. Ich folgte seinem Blick und sah einen weiteren Bären in rund 400 Metern Entfernung. Aber dafür hält "Old Bärenhand" - so hatten mich die Native People genannt - doch nicht seinen Wagen an. Ich wollte nur noch schnell ins Hotel - übrigens das einzige im Umkreis von 350 km. Sollte hier nichts mehr frei sein, so wollte ich - nach Plan "B" - eigentlich im Auto schlafen. HIER, MITTEN IM BÄRENLAND???? Glücklich Weise hatten sie noch ein Zimmer frei. Zum Abendessen gab es Thunfisch mit reichlich Knoblauch und Kartoffelsalat. Nun brauchte ich die Bären nicht mehr fürchten - bei der Knoblauchfahne würden sie die Flucht ergreifen.
Habe geschlafen wie ein Bär....
Guten Morgen
Dem vielfachen Wunsch eines einzelnen Herren kann ich leider erst zu Hause nachkommen. Mir fehlt dass passende Kabel, um die Fotos von der Kamera aufs Smartphone zu überspielen. Um aber nicht in den Ruf eines Karl May des 21. Jahrhunderts zu kommen, habe ich versucht das Display der Kamera abzulichten. Ich denke, man erkennt, dass es kein Selbstportrait ist. Aber ein Bild von mir habe ich beigefügt - wie hier im Norden üblich, lasse ich mir einen Bart wachsen.
Aber ich bin noch einen Tag im Rückstand. Gestern bin ich früh aufgestanden, um an diesemTag viele Kilometer zu machen. Selbst die Dame beim Checkout meinte, ich sei früh unterwegs. "The early bird..." - schöpferische Pause, da mir eine Vokabel entfallen war - "you know?" Auch ohne den vollständigen Satz hatte sie mich verstanden und lachte. Oder lachte sie, weil sie wusste, dass die Tanke erst um 08:00 Uhr öffnete. Über 30 Minuten musste ich warten um an die wertvolle Flüssigkeit zu gelangen. Shit happens. Wãhrend der Wartezeit beobachtete ich ein Tramperpärchen, dem es im Zelt wohl zu kalt geworden war und die auch schon unterwegs waren. Wir kamen ins Gespräch - das übliche woher/wohin. Sie kamen aus Alaska, hatten das Dempster-Abenteuer schon hinter sich und waren jetzt auf dem Heimweg. Der erste Wagen, der vorbei kam, nahm sie mit. Man hilft sich gegenseitig auf dem Dempster Highway.
Dann kam auch endlich der Tankwart. Da steht man morgen in aller Frühe, irgendwo in the middle of nowhere, mit schon erwartungsvoll geöffnetem Tankstutzen umd was fragt mich der Kerl? Ob ich Sprit haben wolle! ".. and 2 Big Mac!", fiel ich ihm ins Wort. Über so was können die Kanadier lache .
Die erste Stunde hatte ich die Straße ganz für mich allein. Trotzdem kam ich nicht gut vorwärts. Immer wieder "musste" ich anhalten und fotografieren. Die Morgensonne tauchte die Natur in ein ganz besonderes Licht. Awesome!!!
Im Laufe des Tages kamen mir außer Geländewagen und Campern auch ein Motorradfahrer und drei - jeweils einzelne - Radfahrer entgegen. Ersterer hat die Farbe meines Chevy angenommen - von oben bis unten matsch-grau. Hochachtung aber auch Mitleid waren meine Gefühle für die Radfahrer. 750 km Schotter, auf und ab und dann bei den Temperaturen im Zelt übernachten. Chapeau!
Mit der Tierwelt sah es heute nicht so gut aus. Ich sah einige Vögel und einem Elefanten. Nein, ich hatte nichts getrunken!!! Die Errosion hatte aus einem Fels im Laufe der Jahre die perfekten Umrisse eines Elefanten geformt. Da dass Teil aber recht weit von der Straße entfernt war, konnte ich es nur mit dem Fernglas ausmachen.
Die Natur ist schon einmalig. Kristallklare, wild mäandernde (?) Bergbãche und Flüsse. Unzählige Seen, in denen sich die Wolken spiegeln, die in allen Farben leuchtende Tundra, Birken, deren Blätter jetzt im Herbst eine zitronengelbe Farbe angenommen habe und immer wieder die arktischen Wälder der Bäume mal gerade 4 - 5 Meter hoch werden. Aber auch große Gebiete, wo das Feuer gewütet hatte. Wo die schwarzen, verkohlten Stämme wie mahnende Finger aus dem Boden ragten und die Natur sich nur langsam wieder regenerierte.
Irgendwann, nach zahlreichen Liedern von John Denver und Garth Brookes, erreichte ich wieder den Ausgangspunkt, den Kilometer "0" des Dempster Highway. Zweimal 750 km, von denen nur jeweils die ersten und letzten 10 asphaltiert waren, ohne Reifepanne überstanden. Reservekanister und Bärenspray kamen nicht zum Einsatz. Die Höchstgeschwindigkeit war mit 90 km/h vorgeschrieben. Teilweise waren auch 120 km/h möglich (ausprobiert ), aber wenn ich da hätte kräftig bremsen oder ein Schlagloch ausweichen müssen. Es hat alles gut gegangen.
Die 40 km nach Dawson City, der Stadt mit den nicht asphaltierten Straßen, die bei Regen eine einzige Matschepampe sind, die aber zwei eigene TV Sender hat und 1.900 Einwohner, war nur noch ein Klacks.
Hier noch schnell die Goldfelder besucht, im Bonanza Hotel eingecheckt, für den kommenden Tag vollgetankt und Äpfel als Marschverplegung eingekauft. Danach lecker essen gegangen: Frischer Alaska Lachs mit selbstgeschnitzten (homemade) French Fries. Dabei hatte ich die im Bild gezeigten Schuhe an. Und es hat sich keiner daran gestört, weil die Treter aller Anderen genauso dreckig waren....
Da die Temperaturen laut Vorhersage in der Nacht auf den Gefrierpunkt sinken sollten, habe ich die Heizung voll aufgedreht und - - - entsprechend schlecht geschlafen. Egal, jetzt noch einen guten Kaffee und dann geht es weiter. Heute steht der Silver Trail (120 km Schotter) auf dem Programm und morgen gehts es schon zurück nach Whitehorse, wo am Sonntag Abend die Condor auf mich wartet.....
Später mehr.....
Hi, heute muss ich mich sputen, denn das Motel in dem ich gelandet bin, gibt mir nur eine Stunde Onlinezeit. Danach brauche die die Leitung für die NSA.
Dabei fing der Tag so gut an. Ich werde eine neue Geschäftsidee mit nach Good Old Germany bringen und Millionen machen: Duschvorhänge mit Taschen!!!! Das ist doch die Lösung. Wenn wir ehrlich sind, wussten wir doch nie, wohin mit der Morgenzeitung oder den Frühstücksbrötchen beim duschen. Das hat jetzt ein Ende mit "Wolfgangs Shower Wall". Zudem ist das Teil auch als dekorative Einkaufstasche zu verwenden und man kann mittelgroße Waldbrände damit löschen. Die Shower Wall ist also multifunktional und der nächste Nobelpreis ist mir sicher (Egal in welcher Kategorie!!!).
Aber es geht noch weiter. Beim auschecken fragte mich die Lady in der Lobby im akzentfreiem besten Dönerdeutsch: Wohin du gehen heute? Mir schossen die Tränen in die Augen. War es Heimweh oder nur der Hunger auf einen leckeren Döner? Egal, you made my day....
Dafür war das Wetter heute nicht so prickelnd. Die Gräser waren vom ersten Rauhreif überzogen und dichte Nebelwände waberten durch die Täler. So staunte ich nicht schlecht, als nach etwa 20 km auf dem Highway eine Elchkuh (ohne Geweih) am Straßenrand stand und mich blöd anstarrte. Die hatte wohl noch nie ne kölsche Jung gesehen, dachte ich mir und starrte genauso blöd zurück. Offensichtlich versuchten wir uns gegenseitig zu hypnotisieren, was auf auf Grund von KomMUHnikationsschwierigkeiten nicht gelang. Bis auf etwa 30 Meter liess sie mich an sich herankommen, dann drehte sie sich beleidigt um und verschwand im Unterholz. Als ich Sekundenspäter an der Stelle war, war sie schon nicht mehr zu sehen. Nur ein lautes Knacken im Wald zeugte noch von ihrer Anwesenheit.
Aber ich wollte ja heute den Silvertrail hoch zur Minenstadt Keno fahren. Nach der strapaziösen Fahrt auf dem
Dempster sollte es ein leichter Ausklang vor der Rückreise sein. DENKSTE!!!
Inzwischen hatte Sonne den Nebel verdrängt und man hatte eine wirklich fabelhafte Aussicht. Ich hatte mal wieder angehalten. Glücklicher Weise zum fotografieren und nicht zum pullern. Denn wenige Minuten hielt neben mir eine Eingeborene und meinte, dass es doch eine wunderschöne Aussicht sei. Dies konnte ich ihr nur bestãtigen. Sie meinte, dass es weiter oben noch schöner werden würde "...get better." Sie sollte recht behalten.
Aber erst kam ich mal in Keno an. Ein pitoresker Ort, mit eingefallen und bewohnten sowie eingefallenen und bewohnten Hütten. Jede Menge Prüll stand herum. Alte Autos, Zapfsäulen, aus denen seit Jahrzehnten niemand mehr getankt hatte, verrostetes Bergbaugerät und vieles mehr. Die kleine Kirche hatte man in eine Leihbücherei umfunktioniert - gottloses Pack.
Aber ich musste ja noch unbedingt auf die Sign Hill hinauf. Die Fahrt war atemberaubend. Dagegen war der Dempster ein Kinderspiel. Kindskopfgroße Wackerstein und riesige Schlaglöcher mussten umfahren werden. Es ging im Schritttempo in zahllosen Serpentinen steil bergauf. Offensichtlich war ich auch der Einzige, der zum Gipfel unterwegs war. Ob ein Abschleppwagen hier hochkommt. Irgendwann war ich an meinem Ziel, dem Sign (Bild 4) in fast 2000 Metern Höhe angekommen. Die Aussicht war gigantisch. Leider hatte es sich inzwischen wieder zugezogen, aber trotzdem hätte ich den Kölner Dom sehen können - ohne die Erdkrümmung. Auf dem Gipfel habe ich dann auch mein neues Ferienhaus gefunden Bildern7 und . Von dem Gewinn aus Wolfgangs Shower Wall werde ich es mir wohl leisten können...
Back in civilisation. Bin wieder in Whitehorse angekommen. Auf der Rückfahrt noch einige Viecher (Bergschafe, das auf Bild 4, Elks (keine Elche, die heißen hier Moose) usw.) fotografiert und den Wagen für das 24h Rennen 2014 ausgesucht (Bild 3). Dann im Hotel eingecheckt (Nein, nicht Bild 1, sondern Bild 5) und ein erstes Fazit gezogen:
Bären: drei Kontakte
Indian Summer: optimal erwischt
Polarlichter: Ausfall auf ganzen Linie
Fahrzeug: Obwohl schon 72.000 km auf der Rolle, hat der Chevrolet Equinox sein (oder besser gesagt MEIN) Programm ohne Probleme abgespult. Allradantrieb und Automatik ist ne tolle Kombination.
KM: 3.000
Fotos: 1.400
Reisezeit: optimal. Millarden Mücken feierten offensichtlich Ramadan. Habe keinen einzigen Mückenstich!!!
Hatte oftmals Glücksgefühle und hätte vor Freude fast geschrien, z.B.
- als ich dem Bären nahekam,
- als ich Inuvik nach 750km Schotterpiste erreichte,
- als die Sonne den Nebel durchdrang und die Tundra in braun/rot/gold leuchten liess,
- als ich den Gipfel des Sign Hills erreichte und die einmalige Aussicht geniessen konnte.
Noch 6h bis zum Rückflug. Was mach ich nur bis dahin? Ist ja alles schon gepackt. Shoppen war ich heute morgen schon. Und Kaffee trinken auch schon. Auf dem Provinzflughafen (so groß, wie in FFM die Toiletten - kummuliert!!!) ist auch nix los. Richtig langweilig der Urlaub -
Just kidding!!!