30. März Bögen und NadelnTypisch – Wecker ordentlich gestellt, wache ich natürlich 5 Minuten vorher von selber auf.
Die Jungs hatten eh keine Lust auf Sonnenaufgang, also können sie jetzt durchschlafen. Ebenso typisch, dass wenn ich mich
schon zu so etwas aufraffe, es keinen tollen Sonnenaufgang gibt.
Auch nach dem Frühstück – bei Dennys wird ordentlich geslamt - ist es noch bedeckt, aber wärmer als die Tage. Trotzdem
müssen wir nochmals zum Arches NP. Zum einen wegen Colins Plakette, zum anderen natürlich wegen des Arches vom Nummern-
schild. Vielleicht wird das Wetter ja noch.
Obwohl man ja eigentlich zum Sonnenuntergang zum Delicate Arch pilgert, ist der Parkplatz auch jetzt am Vormittag schon voll.
Wir finden grad so ein Plätzchen an der Seite vom RV-Parking. Entsprechend belebt ist dann auch der Trail. Die Leute sind wirklich
mit allem unterwegs: Wanderschuhe oder Flipflops, Ledermontur oder Shorts, Backpacks oder Babybuggy ...
Doch der Gatte
wird begafft, weil er unser Stativ geschultert trägt.
Es geht ganz hübsch bergauf. Die Temperatur ist angenehm zum Hiken und die leichte Brise bläst uns hoffentlich die Wolken weg.
Wird die Puste knapp, kann man ja immer noch einen kurzen Fotostopp einlegen.
Schließlich ist der Gradweg an der Felswand erreicht, diese Ecke noch....
... tatsächlich. Wir haben es geschafft. Empfangen werden wir von einem tollen Blick auf den Arch und einer mehr als kräftigen
Brise. Wie alle, die hier ankommen, gehen wir flugs in Deckung. Denn man hat wirklich den Eindruck, es weht einen von der Platte.
Nur einige Nervenstarke wagen sich zum Arch. Jetzt fehlen nur noch ein, zwei, drei Sonnenstrahlen. Aber leider tut uns
diese nicht den Gefallen, obwohl wir uns optimistisch ein Weilchen durchpusten lassen.
Auf dem Rückweg habe ich dann Zeit, mich zu ärgern, nicht gleich am ersten Tag sofort hier hoch gelaufen zu sein. Das kommt
davon, wenn man so fixiert auf die besten Fotozeiten ist. Aber, hey, wir hatten einen schönen Tag im Devils Garden. Außerdem
können wir ja nochmals irgendwann vorbeischauen, also... don't worry.
Wir schauen uns noch kurz die Petroglyphen hier und die Wolfe Ranch an.
Ferner gibt’s kurze Halts am Balanced Rock und beim Couthouse Towers Viewpoint. Hier ist es tatsächlich nun auch sonnig.
Ein heftiger Wind weht aber immer noch.
Faszinierend, dass hier auch mal ein toller Arch gestanden haben könnte. Da fragt man sich doch, wie es im Arches NP
in 1000 Jahren wohl aussehen mag. Zufällig ist das auch eine Aufgabe im Juniorranger-Heft. Colin malt dazu eine sehr
fantasievolle Szene, die den Ranger dann auch herzlich zum Lachen bringt (Er hat mit seinem Onkel eindeutig zu viel Science Fiction
gesehen
).
Im Visitorcenter das übliche Prozedere mit Schwur und Plakette und ein paar Souvenirkäufen. Hier veranstalten wir auch gleich
unser übliches Picknick, zumindest bis uns heftige, Sand aufwirbelnde Böen vertreiben. Zum Abschied zockelt für die neuerdings
Modelleisenbahn begeisterten Jungs hoch oben am Felsen ein Güterzug vorbei. Womit auch das Thema für die Weiterfahrt klar war:
wie kriegen wir noch eine Südwest-Landschaft auf der Platte unter.
Es ist mal wieder später geworden als gedacht. Zwar habe ich das eigentliche Programm für heute geopfert, aber ein kurzer Blick
muss noch sein. So machen wir uns auf den langen Weg zum Needles District des Canyonlands NP. Die Fahrt über die SR 211 zieht
sich ganz schön. Sind wir anhand der Milemarker guter Dinge, dass es nicht mehr allzu weit sein kann, -Pustekuchen – die SR 211
hört einfach mitten in der Landschaft auf. Heißt : die Straße geht dann namenlos noch etliche Meilen weiter bis zum Parkeingang.
Interessant immerhin der Kontrast von roten Utah-Felsen und schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
Das Kassenhäuschen ist schon nicht mehr besetzt, viel Zeit zu Gucken bleibt uns nicht mehr. Wir werfen einen kurzen Blick in den
Big Spring Canyon,
ehe wir zum Elephant Hill Parkplatz fahren.
Hier stehen etliche Rubicons herum, „bei der Arbeit“ erwischen wir allerdings keinen mehr.
Ein kurzes Stück laufen wir noch auf dem Chesler Park Trail. Geplant war, den heute ganz zu machen. Dafür müssen wir unbedingt
noch mal wieder kommen.
Die Erinnerungen an den Needles Overlook sind zwar schon 13 Jahre alt, aber selbst für einen kurzen Eindruck würden wir jedem
empfehlen, stattdessen die Fahrt hierher auf sich zu nehmen. Blicke von oben hat man schon im Island in the sky reichlich,
hier ist man mehr mittendrin.
Langsam geht es dann zurück in Richtung Monticello. Wirklich langsam - es dämmert und wir haben reichlich Wildwechsel (Deers).
Gut, dass ein Wagen als Spotter vor uns ist.
Im Dunkeln erreichen wir unser Ziel für heute. 1997 haben wir hier in einem Best Western übernachtet. Das finden wir allerdings
nicht wieder und kehren darum kurzerhand im Roadway Inn & Suites ein. Schnell machen wir uns auf den Weg zur Futtersuche,
es sieht nicht so aus, als gäbe es hier große Auswahl.
Das „open“-Schild, das uns so freundlich anlacht, gehört zum Ranch Cookhouse, wo wir uns an dem Angebot des Abends
– lecker Cheeseburger - laben. Wir sind so ziemlich die letzten Gäste und um 21 Uhr wird dicht gemacht.
Im Motel überlegen die Jungs noch kurz schwimmen zu gehen, doch die Faulheit siegt. Stattdessen spielen wir noch eine
Runde Junior-Millionen-Quiz. Die Fragen sind aber so einfach, dass es schnell langweilig wird.
Also
Übernachtung: Rodeway Inn & Suites, Monticello
Gefahren: ca. 250 mi