Hallo Marlon,
Gleichzeitig wunderte ich mich bei diesem Urlaub (eigentlich auf allen drei Inseln), wie furchtlos sich manche Hawaii-Urlauber verhalten. Ich habe während des Urlaubs öfters lokale Zeitungen überflogen und mehr als einmal von verunglückten Touristen gelesen.
seit zig Jahren lese ich online mehrere hawaiische Tageszeitungen. Mich wundert schon lange nichts mehr, die Zeitungen sind voll von Unfällen jeglicher Art, die hauptsächlich Touristen betreffen. Einer stürzt sich über einen Wasserfall in einen Pool und muss schwer verletzt geborgen werden; an anderer Stelle laufen ein paar Touris einen gesperrten Trail, wissen nicht mehr weiter und holen per Handy Hilfe, dann darf der Helicopter ausrücken oder die Bodensuchmannschaft; andernorts wird bei rot gehisster Flagge ins Meer gegangen, der Touri wird ins offene Meer getrieben, wenn er Glück hat, wird er lebend gerettet.
Ich werde nie verstehen, warum man sich nicht an die "Gesetze" hält. Gesperrt ist gesperrt, was die rote Flagge zu bedeuten hat, weiß auch jeder und-und-und.
Was mich auch immer wieder gewundert hat, waren die Besucher, die mit kleinen Kindern (und teilweise Babys auf dem Rücken) nicht gerade ganz einfache Wanderwege gegangen sind.
Da sprichst du vielleicht etwas an
Was ich schon an leichtsinnigen Eltern gesehen habe, passt auf keine Kuhhaut mehr. Wandern mit ihrem Kleinkind am Rücken den Sliding Sands Trail hinunter, im Krater selbst wird es immer heißer, das Kind ohne jeglichen Sonnenschutz, knallrot im Gesicht, brüllt wie am Spieß - die Eltern wandern gemütlich weiter, gerade so, als hätten sie das ruhigste Kind mit dabei. Das ist aber nur ein Beispiel von vielen.
@Angie: Gibt es auf den Kanarischen Inseln auch gehäuft Unfälle von Touristen, oder ist dies ein spezielles "Hawaii-Problem"?
Es gibt bei uns sehr viele Unfälle von Touristen.
Beispiel Playa de Amagores im Süden: Der Strand ist oftmals gesperrt, zum Meer hin ist er sowieso abgesperrt, weil dort draußen eine Strömung ist. Was tut ein Tourist? Du errätst es richtig: Er ignoriert den gesperrten Strand, er ignoriert die Sperre im Meer, wird hinaus getrieben und nur mehr tot geborgen. An einem einzigen Tag letztes Jahr gab es dort drei Tote, insgesamt im Jahr 2012 aber zig Tote.
Fahrradunfälle passieren täglich. Die radfahrenden Touris glauben allen Ernstes, dass ihnen die Straße alleine gehört. Es gibt auf GC dermaßen viele enge Straßen mit zig Kurven, es ist schon für ein Auto gefährlich genug, aber wenn 3 oder 4 Radfahrer nebeneinander (!) fahren und es kommt ihnen ein Auto entgegen, kann keiner mehr reagieren.
Mein Leitspruch ist: Hinter jeder Kurve lauert die Gefahr.
Wenn irgendwie möglich, lassen wir an Wochenenden und Feiertagen das Auto stehen bzw. bleiben zu Hause.
Was auf GC - im Vergleich zu Hawai'i - viel krasser ist, ist die Uneinsichtigkeit der Auto fahrenden Touris. Sie schleichen mit 20 Kmh dahin, schauen rechts oder links und denken überhaupt nicht daran, dass es Leute gibt, die hier leben und ev. einen Termin haben, der an eine Uhrzeit gebunden ist. Wenn wir solch einen Termin haben, fahren wir - je nachdem, wo der Termin ist - 30 Min. bis 1 Std. früher von zu Hause weg, weil wir die schleichenden Touris einberechnen müssen. Zugegeben, es gibt Ausnahmen und diese verhalten sich wirklich vorzüglich. Sie sehen ein Auto hinter sich und machen bei der nächsten Möglichkeit Platz, damit der andere vorbei kann.
Der durchschnittliche Canario verhält sich im Straßenverkehr vollkommen anders, ganz nach dem Motto "leben und leben lassen". Soll heißen "wenn du es eilig hast, bitte schön, fahr vorbei" und er deutet noch extra mit der Hand, grüßt mit der Hupe (das ist nicht böse gemeint, sondern freundlich), man grüßt ebenso zurück - das ist ein schönes Miteinander. Nicht aber mit dem Durchschnittstouristen.
LG, Angie