29.9.2019Nach dem frühen Frühstück und einer Dusche rollen wir unsere Köfferchen zum Flughafen-Gebäude. Patrick hält mir die Rechnung des Wyndham entgegen… nee nicht 116€, sondern 160€.. puh.. es gab im Vorfeld bei der Buchung auch einige Verwirrung und weil ich sehr spät an war, hatte ich telefonisch gebucht. Die Bestätigung war zunächst im Spam gelandet und enthielt auch keinen Betrag. Nun denn, es gibt jetzt ohnehin keine Alternative und auf dem Hotelparkplatz sollte unser Wägelchen die 10 Tage Abwesenheit gut überstehen.
Am Delta-Schalter ist kaum was los und nach den üblichen „haben-sie-den-Koffer-selbst-gepackt?“-Fragen stehen wir schon bei Misses McCarthy am Schalter. Die Angestellte erinnert mich frappierend an die Schauspielerin aus Mike & Molly.
Die wohlgenährte Herrin über Bordkarten, Sitzplätze und Koffer-Beauftragte entgegnet auf meine vorsichtige Frage, wie es denn mit Plätzen für uns aussieht ein gut gelauntes „schlecht“. Müssen wir etwa stehen? Ich versuche es mal mit meiner Lieblings-Aussage… „ich habe ja sooooo grosse Flugangst..“ Doch das beeindruckt Melissa nicht im Geringsten.
Es gab einen Flugzeugwechsel und weil der neue Vogel kleiner ist, ist die Kabine rappelvoll. Aber die Lady tut ihr möglichstes und wir sitzen letztlich zumindest nebeneinander und alle sind froh.
Alle..? Nun ja, ich habe wirklich SSSS auf der Bordkarte. Richtig schlimm ist das in Stuttgart aber nicht. Ich muss in einer eigenen Ecke Schuhe ausziehen und alles und jedes wird abgestrichen.. der Esel natürlich auch.
Gegenüber checken ein paar Scherzvögel auch Patricks Koffer.. „damit sie nicht so lange auf ihre Frau warten müssen“… Besonders unser Glitzer-Täschchen von Victoria Secret, das immer in Patricks Gepäck verstaut wird, sorgt für allgemeine Erheiterung. Eigentlich sind darin nur die Ladekabel für allerlei elektronisches Gerät untergebracht, aber hier und heute macht sich der Hase einen Spaß und beschert mit allerhand Bemerkungen à la „da bewahre ich meine Glitzer-Strings drin auf“ den Flughafen-Kontrolleuren einen lustigen Tagesauftakt.
Im Flieger ist eine 3er Mittelreihe ganz hinten unser Zuhause für die nächsten paar Stunden. Ich richte mich ein und mit halbstündiger Verspätung heben wir ab.
Der Getränke- und Cracker-Service von Delta ist wirklich famos… allerdings ist mein Bedarf an Cheeze-it auf Jahre gedeckt. Nach dem Start, zwischendurch, vor der Landung.. und erneut zweifach beim Anschlußflug gibt’s die salzig-käsigen Dinger.
Aber ich schweife ab.. im Vorfeld hatte ich das Filmangebot gecheckt und hocherfreut festgestellt, daß Rocket Man im Angebot ist. Zwar nur im englischen Original, aber der steht auf meiner Wunsch-Playlist .. also los. Die neuen Kinofilme im Entertainment-Paket gibt es fast allesamt nur in englisch, französisch oder spanisch. Na ja, ich will nicht meckern.. man fliegt ja schließlich in ein englischsprachiges Land. Ich verstehe nicht alles, aber eins steht fest: Elton hatte eine wahrlich dramatische Kindheit.. Am Ende lautet mein Fazit: einfach ein toller Film mit klasse Musik.
Das dazu gereichte Flugzeug-Essen (Ravioli an geschmolzenen Mini-Tomaten in Sahne-Sauce) überrascht mich mit überzeugend gutem Geschmack. Wusstet Ihr übrigens, daß der Geschmackssinn in der großen Höhe leidet und deshalb alle Speisen stärker gewürzt werden? Zum Nachtisch gibt’s Lemon Cheesecake. Auch lecker.
Bei einem neuerlichen Getränke-Service ernte ich für meinen Versuch, die Plastikepidemie einzudämmen, blankes Unverständnis der Flugbegleiterin. Eine ganze Dose Coke in den Becher, in dem zuvor noch Wasser war? Kein Eis? Nö.. grösser war das Entsetzen nur bei den Flughafen-Angestellten, als wir kundtaten, daß wir lediglich mit Handgepäck fliegen
Ich versuche mich mit schlafen, aber es ruckelt ordentlich… rundum greifen die Mitreisenden zu Jacky-Coke und Wein.. Delta kredenzt dies sogar in der Holzklasse für lau.
Ich gucke noch „The Hustle“ mit Anne Hathaway und Rebel Wilson. In Deutsch war er unter „Glam Girls“ zu sehen. Sehr sehr lustiger Klamauk!
Ein Schinken-Käse-Croissant und ein Eis später setzen wir zu Landung an… *örk*.. Landungen sind bekanntermassen nicht mein Ding. Und es ist echt wieder ruckelig und holprig, als wir im 28° warmen Atlanta runtergehen.. jetzt nochmal anderthalb Stunden bis Miami.
An der Immigration geht’s ganz klassisch zum Officer.. ach soooo… diese Schlange zieht sich quer durchs Gebäude. Wir hatten mal fast 3 Stunden Umsteigezeit. Aber 30 Minuten Verspätung in Stuttgart und der lange Weg aus der letzten Reihe haben die Umsteigezeit kräftig eingedampft. Als wir an der neuerlichen Security-Schlange ankommen, ist unsere Zeit bis zum Boarding auf nicht mal eine Stunde zusammengeschrumpft.
Aber gerade als ich einem Officer unsere missliche Lage erklären will, wird noch ein weiterer Schalter geöffnet *yippiiiieee* Glück muss man haben.
Was ich bei diesen Umsteige-Verbindungen nie verstehe… warum um Gottes willen muss man eine Wasserflasche aus dem Flugzeug austrinken oder wegwerfen, wo man doch das Gebäude gar nicht verlassen hat? Das erschließt sich mir irgendwie nicht.
Anyway – wir werden durchgeschleust zum Gate, wo wir auch direkt einsteigen können. Hier habe ich sogar einen Fensterplatz. Auch diese Maschine ist proppenvoll. Aber sie ist auch superpünktlich und wir landen 20 Minuten eher in Miami. Allerdings sind wir wieder die letzten, die aus dem Flieger krabbeln. Aber wir müssen ja nicht zum Gepäckband und können gleich die Bahn zum Rental Car Center nehmen.
Bei Hertz unseren Namen auf dem Board gesucht und sodann einen riesigen Kia Sorrento in dem sich unsere Handgepäck-Koffer gewissermassen verlieren, geentert.
Aus Miami raus fahren wir Richtung Sonnenuntergang. Das Leben ist schön.
Bis Bonita Springs sind es 2 Stunden. Einfach ein Traum dieses Haus! Wir holen uns per Video-Telefonie noch Instruktionen für die nächsten Tage bei der Vermieterin ab und schon ist es 22 Uhr Ortszeit.
Essen gehen hat sich damit ein bisschen erledigt und der nahegelegene Publix ist auch schon geschlossen. Also decken wir uns bei Walmart mit Frühstücks-Materialien sowie Sandwiches ein, die wir am Pool mit einem leckeren Wein runterspülen.
Fazit: Vielleicht wäre so ein eigenes Haus in Florida gar keine schlechte Idee