@Bandito
"Fremdeln" ist das richtige Wort... es war schon schön und es gab viel zu entdecken, aber schlußendlich war es nicht unser Ding. Wir hatten auch schon länger vor, mal eine Mini-Kreuzfahrt zu machen, um zu sehen, ob diese Art des Urlaubs was für uns ist. Da war das Angebot von MLife natürlich ideal.
Und weiter geht's:
6.10.2019 – Nassau /BahamasGood Morning Karibik:
Das "Atlantis" .. je nach Status kann man hier dank Caesar's Rewards auch mal umsonst wohnen:
Unser heutiges Frühstück wollen wir mal woanders einnehmen und schlendern zum „Windjammer“.. ein Buffet-Restaurant und allen, die sich jetzt fragen „die haben doch Sehnsucht nach Vegas“… jaaaaa ..
Aber zurück aufs Schiff.. im Windjammer wird man von einer 2-Mann-Kapelle mit Gitarre und Gesang zum Hände waschen aufgefordert. Extra zu diesem Zweck finden sich rechts und links der Eingangspforte mehrere Waschbecken.
Das Buffet ist durchaus ansprechend und es gibt alles, was man von dieser Form der Nahrungsdarbietung erwartet und zum satt werden so braucht.
In den abendlichen „Chef’s Table“ ist ein Besuch auf der Galley inkludiert. Und weil ich immer an einen Blick hinter die Kulissen interessiert bin, lassen wir uns von Nicolae gemeinsam mit einem dänischen und einem amerikanischen Pärchen rumführen. Diese riesenhafte Küche über mehrere Decks ist wirklich beeindruckend. 4000 Passagiere und 1500 Personen Besatzung müssen versorgt werden. Die Logistik dahinter ist wahrhaft der Hammer.
Einzig die Tatsache, daß die Reste in grosse Ballen gepresst ins Meer geschmissen werden (Fischfutter sagt Nicolae) verstört mich einigermassen. Aber was hatte ich auch gedacht? Dass alles aufgegessen wird? Oder die den Müll wieder mitnehmen?
Aber nun ist es Zeit, sich der Karibik zu widmen.. ob man einen Stempel in den Reisepass bekommt? Hmm.. nee bekommt man nicht. Der Pass wird zwar angeschaut, aber das war’s. Wir müssen durch ein Ankunfts-Gebäude und beim ersten Schritt hinaus auf den Vorplatz, bin ich schon einigermassen genervt.. aus unzähligen Kehlen tönen mir „Taxi?“, „Tour?“ und noch sonst allerlei Angebote entgegen.
Auf der Bay Street kann man vor jedem Laden Prozente-Zettel entgegennehmen und entscheiden, ob man steuerfrei Gold oder Diamanten erstehen möchte. Hmm… nee, wollen wir nicht.
Einen Augenblick zu lange verharre ich vor einer Parfümerie. Schwups, sitze ich auch schon drinnen und habe irgendeine Creme erst auf der Hand, dann im Gesicht. Die israelisch-stämmige Rebecca versucht mit viel guten Worten und noch besseren Angeboten mich von der Wirksamkeit und dem absoluten Kampfpreis zu überzeugen, aber ich kann mich schließlich ohne das Wundermittel loseisen.
Wir spazieren bis zum Parlamentsgebäude.. puh, hier ist es endlich ruhiger. Eigentlich sogar etwas zu ruhig. Bis eine Horde Touris auf Scootern und Quads ums Eck biegt.
Ihr merkt es sicherlich, Nassau kann mich nicht begeistern. Hier meine Impressionen:
Auf dem Rückweg möchte ich mir wenigstens noch den weltberühmten „Straw-Market“ anschauen. Vielleicht könnte man doch noch irgendwie einkehren, um einen Drink zu nehmen.. Hmm.. es riecht etwas streng… ach was -zartbesaitete Gemüter weglesen- es stinkt nach Pisse und ich will eigentlich nur noch zurück auf die Navigator.
Ok, im Markt erstehe ich noch einen wirklich schönen Hut für einen Freund.
Ich habe irgendwie eine viel gechilltere Atmosphäre erwartet.. wahrscheinlich mein Fehler :pinch:
Auf dem Schiff sind viele ausgeflogen und deshalb ist nicht viel los am Pool bzw. in den Lounges rundum. Wir verbummeln etwas Zeit bei leckeren Cocktails, ehe es schon wieder Zeit zum Auslaufen ist.
Wir möchten die Prozedur auf dem 12er Deck geniessen. Am Main Pool ist wieder einiges geboten. Ist das ein Arschbomben-contest? Oder wer fliegt am weitestens. Jedenfalls sieht es nach jeder Menge Spaß aus und die Musik ist auch gut.
Bye bye Nassau – next Stop Miami.
Im Zimmer liegt ein Zettel, daß Personen, die ihr Gepäck selbst mitnehmen (also wir) bereits um 7.30 Uhr die Kabine räumen sollen. Harte Sitten… dabei haben wir doch heute den Chef’s Table mit passender Weinbegleitung :blink:
Dafür richten wir uns dann auch. In der R-Bar gibt’s den Aperitif und wir lernen Mr. Hernandez kennen. Einen weitgereisten 64jährigen Herrn, der mit seiner Frau in Miami lebt und ein bisschen wie Ernest Hemingway aussieht.
Überhaupt ist die Runde äußerst amüsant und wir haben (natürlich auch dank der Weinreise) jede Menge Spaß.
Das Essen ist absolut vorzüglich und für die 70$ pro Nase ein totaler Schnapper. Das Menü und die ausgesuchten Weine harmonieren bestens. Unser Koch erklärt jeden Gang ausführlich, während Nico die Weine präsentiert. Ein wahrhaft gelungener Abschluß dieser Seefahrt. Mein Highlight war die Schokokugel.. die Schoki schmolz unter der Karamell-Sauce und gab leckeres Eis frei. Ich stelle nachher noch ein Video davon ein..
Mit Ernest.. äähh Jorge Hernandez tausche ich noch Mailadressen.. "wenn ihr mal wieder nach Miami kommt."
Im Zimmer sehen wir, daß unser Carlington durch das gestrige Lob über die Fledermaus-„Skulptur“ angestachelt heute einen Pinguin gebastelt hat.
Wir müssen noch packen.. oh je.. ziemlich beschwipst stopfen wir alles in die Handgepäck-Koffer und fallen in die Koje.
Fazit: .. nicht mit zu hohen Erwartungen losstiefeln