27. Mai 2009Nun beginnt langsam die Phase "Moneten und Magie" dieser Reise... Aber von vorne:
Wir haben die Vorhänge absichtlich nicht zugezogen und so werde ich gegen 7 Uhr von der hereinfallenden Sonne zum ersten Mal wach. Als ich mich aufsetze, strahlen mir Wynn/Encore und der Trump-Tower entgegen... Wow, was für ein Blick. Aber ich bin noch nicht bereit zum aufstehen
Erst gegen 9:30 Uhr krieche ich aus den Federn. Der mir angetraute Ehemann ist leicht angesäuert. Ich habe mich erdreistet, die Klimaanlage auf über 70°F raufzuholen und ihm war das des nachts zu warm. Mein Einwand "warum bist Du nicht aufgestanden und hast sie wieder runtergeregelt" wird ignoriert. Hm, also gehe ich alleine an den Pool und lasse den Herrn schmollen.
Natürlich hab ich auch den Fotoapparat nicht mitgenommen. Aber hier ein Bild von unserem Zimmer auf den Pool am Abend:
Der Pool des RIO ist ganz nett... 3 Pools, sowie mehrere Jacuzzis. Außerdem gibts einen Sandstrand. Für die Liegen gibts allerdings Punktabzug. Insgesamt war der Pool des Palms halt stylisher und die Musik war wesentlich besser. Der dritte Pool ist hier eine topless-Area, die mit 40$ Eintritt für die Herren und 30$ für Frauen zu buche schlägt. Da helfen auch die Gutscheine für free Drinks nix... diese Investition tätigen wir nicht. Ja, Ihr lest richtig "WIR".... der Hase hat sich zwischenzeitlich doch wieder zu mir gesellt. Er hat noch ein bißchen gezockt und 46$ aus einem Automaten geholt. Da kann er mich ja gleich zum Lunch-Buffet des RIO einladen, denn mir knurrt wegen des ausgefallenen Frühstücks schon der Magen.
Das Buffet ist mit 11 Stationen riesig und bietet eine große Auswahl verschiedenster Gerichte aus aller Welt. Vor allem asiatische Gerichte sind stark vertreten. Es gibt aber auch italienische Pasta und Pizza, eine mexikanische Ecke, Suppen, verschiedene Fleisch- und Fischspezialitäten usw. Auch das Dessert-Buffet findet meine Zustimmung. Danach gehen wir zur Anmeldung der Poker-Weltmeisterschaft. Patrick hat sich entschlossen das "nightly tournament" zu spielen. Jeden Abend um 11 Uhr beginnt ein Turnier mit 200 $ buy-in. Für die Nicht-Pokerspieler... das ist so ne Art Startgeld.
Danach geht's zum Venetian...
Auf unserer Vegas-to-do-Liste steht schon länger das Wachsfiguren-Kabinett von Madame Tussaud.
Durch einen Coupon sparen wir 4$ pro Nase. Trotzdem kostet der Spaß noch 20$ p.P. Aber es lohnt sich absolut. Einige Figuren (z.B. Julia Roberts und Brad Pitt) sind nicht wirklich gut getroffen. Dafür finde ich Nicolas Cage und Whoopie Goldberg ziemlich gut.
Mir gefällt auch, daß man die Figuren anfassen bzw. sich in deren Nähe fotografieren lassen kann. So gibts eine Gesangseinlage mit mir, Esel und Frank Sinatra,
sowie ein dreifach schallendes "Siegfried und Royyyyy"
Witzig und gleichzeitig furchteinflößend ist eine Art Geisterbahn zum durchlaufen. Wir sind zu viert und sollen die Hände auf die Schultern des Vordermannes legen. Dann gehts durch dunkle Räume mit Horror-Wachsfiguren, die z.T. "leben", also Menschen als Figuren getarnt, die plötzlich brüllen oder einen anfassen *grusel* Auch hinter Ecken oder aus Türen stürmen Schauspieler, die uns horrormäßig geschminkt erschrecken. Ziemlich gegen Ende der Tour, hat es einer auf mich abgesehen. Vom Aussehen her, Typ Markus Maria Profitlich (der Comedian), aber eben schon am Verwesen. Er stürzt sich laut brüllend auf mich und hat seinen Spaß dran, als ich losschreie. Er haucht mir bein Weitergehen nochmal in den Nacken.... *brrrrrr* Meinem Vordermann werden sicher noch Stunden danach die Ohren geklingelt haben von meinem Gekreische
Nach dem Wachsfigurenkabinett noch kurz ein paar Dollars in den Mega-Bucks-Automaten geworfen... nix. Okay dann halt wieder ins RIO. Ein bißchen gezockt
und an den Penny-Slots 5$ rein und 40$ raus. Nicht schlecht. Heut abend will ich ein weiteres To do "abarbeiten". Eine Fahrt auf den Eiffelturm bei Nacht. Wir haben zwar einen 2für1-Coupon, aber der gilt nur bis 17 Uhr. Na ja, egal die 24$ lohnen sich auf jeden Fall. Vor allem, weil gerade die Bellagio-Fontänen anfangen. Einfach nur schön!
Zurück im RIO gehts direkt zum Poker-Tisch. Es spielen 46 Leute mit. Die ersten 6 Spieler kommen "ins Geld". D.h. der Preispool wird prozentual unter den letzten sechsen aufgeteilt, wobei der Gewinner meist ca. 30% vom gesamten Preisgeld erhält. Ich schaue eine Weile zu, darf aber nicht nahe an den Tisch ran, damit ich Patrick keine Zeichen geben kann.
Nach einer Stunde ist Pause und ich beschließe noch an bißchen an den Slots zu zocken... mit wenig Erfolg. Na ja nicht mal 10$ verspielt, eine Stunde Spaß und einen freien Kaffee gehabt. Auch nicht schlecht. Als ich wieder ins Convention Center komme, sind noch 15 Spieler übrig. Patrick hat nicht mehr viele Chips. Kurz vor der zweiten Pause geht er all-in, d.h. er setzt er alle seine übriggebliebenen Chips. Er hat Glück und kann verdreifachen, womit er wieder einen komfortabeln Stapel Spiel-Chips vor sich liegen hat. Es ist mittlerweile 3 Uhr morgens und nur noch 10 Spieler übrig. Ich bin müde und beschließe hoch ins Zimmer zu gehen. Ich liege gerade "bettfertig" mit dem Telefonhörer am Ohr (in Deutschland ist es ja gerade mal 18 Uhr) auf dem Bett, als Patrick reinstürmt. Zuerst denke ich, er ist ausgeschieden, aber er sucht panisch seinen Pass und meint, er sei auf jeden Fall 4. Zur Auszahlung des Gewinnes muss man aber seinen Personalausweis vorlegen. Das will ich natürlich nicht verpassen und ziehe mich rasch wieder an.
Als nur noch drei Spieler übrig sind, beraten sich die drei, ob sie einen Deal machen. Also, den restlichen Preispool untereinander aufteilen, statt auszuspielen. Es bedeutet für jeden einen Gewinn von 2000 $ und da fällt die Entscheidung nicht schwer. Nach der Auszahlung sage ich zu Patrick, daß er jetzt mit knapp 5 Stunden Poker-Spielen soviel verdient hat, wie manche im ganzen Monat mit "ehrlicher" Arbeit.
Wir gehen noch zur Bar, um einen Champagner zu schlürfen bzw. das, was die Amerikaner darunter verstehen
Fazit: Mit Poker kann man Geld verdienen!