So, Ihr Lieben.
Ich hab nochmal in meiner Reiseartikel-Kiste gekramt und vielleicht was Interessantes gefunden. Der Artikel wurde vor ca. 10 Jahren im America Journal veröffentlicht, ist also schon älter. Vermutlich haben sich die Zahlen, Preise etc. geändert - ich bitte um Nachsicht - aber die Route stimmt immer noch und die Atmosphäre hoffentlich auch.
Vielleicht möchten einige von Euch ja in den Kommentaren noch updaten.
Der Artikel besteht aus 3 Teilen mit einem kleinen Infoteil. Fotos gibt es leider keine, da ich damals noch analog fotografiert habe.
Viel Spaß beim Lesen.
Elli
********************************
HIGHWAY 50 - DER EINSAMSTE HIGHWAY AMERIKAS
„Highway 50 Survival Kit“! Während ich auf dem hölzernen Bürgersteig der Hauptstraße von Virginia City stehe, fällt mein Blick auf den gelben Umschlag in meiner Hand, der mir in fetten, blauen Buchstaben suggeriert, dass ich ohne diese Unterlagen auf meiner geplanten Route vermutlich einem grauenvollen, einsamen Wüstentod ausgesetzt bin.
Ich bin auf dem Weg, den „einsamsten Highway Amerikas“ zu erfahren, so einsam, dass man angeblich sogar das bewusste Überlebenshandbuch dafür braucht. Der eigentliche historische Highway 50 erstreckt sich über ein Gebiet von fast 300 Meilen durch das Great Basin von Zentralnevada. Noch im letzten Jahrhundert war die U.S. 50 eine der geschäftigsten Routen im sonst noch unberührten Land. Der Pony Express und die transkontinentale Telegrafenlinie führten an der Straße entlang. Mit dem Untergang beider Lebenslinien des Westens jedoch verwaiste der Highway.
Heute ist die U.S. 50 längst nicht mehr der einsamste Highway im Staat, und die einzigen Überlebensqualitäten, die man noch braucht, ist die Fähigkeit, im Sommer die vielen Camper und Wohnmobile zu überholen und abzuhängen. Jetzt, im Herbst, ist die 50 jedoch stellenweise so einsam wie in meinem kleinen, gelben „survival kit“ beschrieben und für meine deutschen autobahngestressten Nerven eine wahre Erholung.
Meine Fahrt beginnt dort, wo der Staat Nevada geboren wurde. Jetzt nur noch eine kleine Touristenstadt mit Western-Flair und hölzernen, viktorianischen Gebäuden, saß Virginia City Ende des 19. Jahrhunderts einst auf der Comstock Lodge, einer der reichsten Silberminen der Erde. Aber wie so viele andere Minenstädte Nevadas verfiel auch Virginia City wieder, nachdem man ihren Bergen die wertvollen Mineralien ausgesaugt hatte.
Wenige Meilen südöstlich von Virginia City stoße ich auf den Highway 50. Die anfangs noch ziemlich stark befahrene, vierspurige Straße verengt sich östlich von Fallon auf gemütliche zwei Spuren. Von hier bis Ely werde ich jetzt nur noch durch zwei Städte fahren.
Fallon ist mit 7.590 Einwohnern der größte Ort am Highway und das Zentrum von einigen interessanten Sehenswürdigkeiten. Das Churchill County Museum bietet eine überwältigende Auswahl von diversen Antiquitäten, von alten Möbeln über Autos bis hin zu Gewehren. Das nahe gelegene Fort Churchill war 1860 ein militärischer Außenposten, der die Emigranten und Minenarbeiter vor Indianern beschützten sollte. Es können noch Überreste des Forts und ein Museum besichtigt werden.
Direkt an der U.S. 50, auf einer Anhöhe liegt Grimes Point Archeological Area. Auf einem kurzen Wanderweg kommt man an etwa 150 dunklen Basaltblöcken vorbei, in die Figuren und Tiere eingemeißelt sind. Während ich mir die Petroglyphen anschaue, von denen einige mehr als 7000 Jahre alt sind, donnern die Jets von dem nahegelegenen Navy-Militärflughafen im Übungsflug über mich hinweg, und ich frage mich, was in weiteren 7000 Jahren von der modernen Technik übrig geblieben sein wird.
Einige Meilen östlich von Fallon gerate ich plötzlich in eine Landschaft, die im Widerspruch zum sonstigen, trockenen Nevada steht. Stillwater Wildlife Viewing Area ist ein großer See, umgeben von hohen Bäumen und bewohnt von unzähligen Wasservögeln, die sich träge auf dem See treiben lassen.
Während ich in Richtung Austin weiterfahre, taucht plötzlich auf der linken Seite überraschend ein weiteres Phänomen auf. Sand Mountain ist eine große Sanddüne, deren Formation täglich durch den Wind geändert wird. Der gigantische Sandberg stößt manchmal einen tiefen, bassähnlichen Ton aus, der von den Vibrationen der Sandkörner stammt, die aneinander reiben, während sie die Düne hinunterfließen. Manchmal soll dieser Ton so laut sein, dass er noch Meilen entfernt zu hören ist. Ich klettere die Düne hinauf und lausche angestrengt. Aber der einzige Ton, den ich an diesem Tag höre, kommt von den Motoren einiger Off-Road-Fahrzeuge, die die Sanddünen zur Spielwiese auserkoren haben.
In Salt Wells, zwischen Fallon und Sand Mountain, liegt mitten in einer gigantischen, baumlosen Ebene aus weißen Salz ein einsames, einstöckiges Gebäude hinter einem Stacheldrahtzaun. Das große Schild „Girls, Girls, Girls!“ weist darauf hin, dass es sich hier um eines der legalen Bordelle Nevadas handelt. Bis auf ein paar Reifenspuren sieht der Ort verlassen aus.
Zwischen Fallon und Austin mache ich noch einen Abstecher. In Middlegate fahre ich die Nevada 361 nach Süden zum Berlin Ichthyosaur State Park. Endlich bin ich auf einer wirklich einsamen Straße. Auf den ganzen 51 Meilen begegnet mir nur ein einziges Auto. Für alle diejenigen, die auf „Knochen und Geister“ stehen, ist dieser Park allein schon eine Reise wert. Berlin (trotz intensiver Nachforschungen konnte ich nicht herausfinden, ob der Name von „unserem“ Berlin abstammt) ist eine echte und sehr gut erhaltene Geisterstadt – samt des dazu gehörigen Geistes, der angeblich sogar schwere Möbel verrücken kann. Die Stadt hatte ihre Blütezeit während des Silberabbaus von 1900 bis 1907.
Lange vor den Minenarbeitern, vor etwa 240 bis 90 Millionen Jahren, als das Gebiet noch tief im Ozean lag, lebten hier die Ichthyosaurier. Die riesigen Seedinosaurier sahen den heutigen Delfinen sehr ähnlich, waren jedoch bis zu 20 Meter lang. Im Visitorcenter sind die Überreste von neun Tieren zu sehen. Die Wissenschaftler rätseln bis heute noch, warum gerade hier so viele Tiere gefunden wurden; man ist sich jedoch darüber einig, dass irgend eine Katastrophe alles Leben innerhalb von kürzester Zeit getötet und begraben haben muss.
Auf dem Rückweg zum Hwy 50 fahre ich die unbefestigte Straße über Ione nach Norden in Richtung Eastgate. In der Beinahe-Geisterstadt Ione gibt es mehr Bisons als Menschen. Nur vier oder fünf Menschen leben hier, aber der Besitzer der Stadt, Hugh Roy Marschall, hält 15 Bisons in einem Gehege hinter seinem Haus.
Kurz bevor ich wieder auf den Hwy 50 einbiege, sehe ich eine Herde wilder Pferde am Horizont auftauchen. Etwa 24.000 dieser scheuen Tiere gibt es noch in Nevada. Die Rinderzüchter, die der Meinung sind, dass die Mustangs ihre Weiden zerstören, verjagen oder töten sie sogar. Ende 1980 fand man eine große Herde Wildpferde in den Bergen in der Nähe von Austin erschossen auf.
Ich erreiche Austin, ein winziger Ort der Zivilisation mitten in einem beeindruckenden Canyon. Nach den vielen einsamen Meilen ist es eine angenehme Abwechslung, wieder einmal Menschen um sich zu haben, auch wenn es in Austin nur 370 sind. Ein Pony Express-Reiter, der „versehentlich“ Silber fand, ist für die Entstehung von Austin verantwortlich. Innerhalb kürzester Zeit war die Stadt auf 10.000 Einwohner angewachsen und damit die zweitgrößte Stadt in Nevada. Der Silberboom dauerte nur 20 Jahre, lange genug, um einige beeindruckende Gebäude aus Stein zu bauen, von denen einige heute noch stehen, wie zum Beispiel drei der ältesten Steinkirchen Nevadas.
Die Ortstafel von Eureka (650 Einw.)weist darauf hin, dass ich mich nunmehr in der „einsamsten Stadt am einsamsten Highway Amerikas“ befinde. Ich besorge mir im Sentinel Newspaper-Gebäude die kostenlose Broschüre „A Step Back into History“ und folge ihren Anweisungen zu 47 historischen Gebäuden. Eines der interessantesten Gebäude ist das Eureka Opera House. Im Opernsaal mit seiner Bühne, den Logen und der gemalten Decke kann man sich leicht in die Zeit Ende des 19. Jahrhunderts zurückversetzen, als Männer und Frauen nach vielleicht Tagen oder Wochen voller Erwartungen die Vorstellung im eleganten Rahmen genossen. Das Eureka County Courthouse ist immer noch Sitz der Kreisverwaltung und im Sentinel Museum ist noch die original Presse und die Ausrüstung des „Eureka Sentinel“ zu besichtigen, der Zeitung, die 100 Jahre lang ununterbrochen gedruckt wurde.
Der Highway 50 endet offiziell in Ely. Die Stadt hat mit ihren 4900 Einwohnern schon fast „Großstadtcharakter“ und bietet die übliche Nevada-Mischung von Kasinos, Hotels, Geschäften – und drei legalen Bordellen.
Eisenbahnfans kommen im Nevada Northern Railroad Museum auf ihre Kosten, das eine Vielzahl von historischen Eisenbahnen und Zubehör zeigt.
Während ich noch die U.S. 50 weiterfahre, fallen mir sechs merkwürdige, hügelförmige Gebilde auf. Es handelt sich hierbei um das Charcoal Ovens Historic State Monument. Hier wurde aus Holz die Kohle hergestellt, mit deren Hilfe man bei großer Hitze das Silber von den anderen Erzen trennte.
Der Great Basin National Park ist meine letzte Station auf dem einsamen Highway 50. Der 1986 gegründete Nationalpark liegt so weit abseits, dass ihn jährlich nur etwa 90.000 Menschen besuchen (verglichen mit drei Millionen Yellowstone-Besuchern). Einer der Höhepunkte des Parks sind die Leeman Caves. Auf einer 90 minütigen Tour führt mich ein Ranger durch die vielen Kalksteinhöhlen mit ihren beeindruckenden Stalagmiten. Dann jedoch ruft der Berg und ich folge dem Wheeler Peak Drive, der sich bis zum 3.300 m hoch gelegenen Campingplatz hochwindet und an jeder Kurve eine schönere Aussicht bietet. Vom Parkplatz aus erklimme ich dann auf einem der vielen Wanderwege den 4.030 m hohen Wheeler Peak. Der Weg führt durch einen Hain von Bristlecone-Kiefern – verdrehte, gewundene Krüppelkiefern, die teilweise mehr als 3000 Jahre alt sind und somit zu den ältesten, lebenden Dingen auf dieser Erde gehören. Dies ist kein Ort für Leute mit Höhenangst. Als ich über die riesige, einsame Wüstenebene unter mir schaue, weiß ich, dass es mir schwer fallen wird, wieder auf „normale“ Highways zurückzukehren. Vielleicht sollte einmal ein „Überlebenshandbuch“ herausgegeben werden, für das hektische Leben nach einer Fahrt auf dem „einsamsten Highway Amerikas“.
DER PONY-EXPRESS
Von Fallon bis Austin folgt die U.S. 50 dem Weg des berühmten Pony Express, der von 1860 bis 1861 zwischen St. Louis, Missouri, und Sacramento, Kalifornien, verlief. Hinweisschilder am Highway weisen auf die alte Route hin, und östlich von Fallon stehen noch zwei verfallene Poststationen. Autofahrer sehen heute fast die gleiche Szenerie wie die Pony Express-Reiter vor fast 140 Jahren.
Es war nicht leicht, ein Pony Express-Reiter zu sein. Sie ritten wie verrückt durch Nevada – 90 Meilen am Stück, 30 Meilen pro Pferd. Die Voraussetzungen für eine Anstellung als Reiter war, dass sie „junge, schmale, drahtige Burschen“ sein mussten, „unter 18 Jahren, ausgezeichnete Reiter und willig, täglich ihr Leben zu riskieren“. Waisen wurden bevorzugt. Ein Pony Express-Reiter war der 14 Jahre alte William Frederik Cody, der später als Buffalo Bill bekannt wurde.
Die Reiter erhielten ein fürstliches Gehalt von 25 $ und mussten einen Vertrag unterzeichnen, in dem sie sich verpflichteten, „nicht zu fluchen oder Alkohol zu trinken, zu streiten oder mit anderen Angestellten der Firma zu kämpfen“.
Jeder Reiter trug eine Pistole, eine Bibel und einen verschlossenen Postsack mit sich. Wenige Reiter und viele Leiter der Poststationen wurden von Indianern und Räubern getötet, für die sie auf ihren isolierten Außenposten leichte Beute waren.
Ein Brief von 15 Gramm kostete 5 $ und brauchte nur zehn Tage von einem Ende der Strecke zum anderen – 1966 Meilen, das sind unglaubliche 15 Tage weniger als jede andere Postlieferung zu der Zeit.
Einer der berühmtesten Briefe, der durch den Pony Express geliefert wurde, war Präsident Lincolns Antrittsnachricht. Reiter „Pony Bob“ Haslam ritt das gefährlichste Stück durch das Indianergebiet in Nevada und schoss sich seinen Weg durch einen Regen von Pfeilen und Kugeln. Ein Pfeil traf seinen Mund und riss ihm fünf Zähne aus, ein anderer blieb in seiner Schulter stecken. Bei der nächsten Poststation zog er den Pfeil heraus. „Gebt mir ein sauberes Tuch, das ich in meinen Mund stecken kann. Ich muss durch!“ soll er gesagt haben.
Wenn die Indianer Haslam getötet hätten, wäre vielleicht die amerikanische Geschichte anders ausgegangen. Der Bürgerkrieg drohte, und die rechtzeitige Auslieferung von Lincolns Nachricht war entscheidend, um Kalifornien davon zu überzeugen, sich dem Norden anzuschließen. Wenn deren riesige Gold- und Silberschätze an den Süden gegangen wären, hätte dies das Gleichgewicht der Macht verändern und einen anderen Ausgang des Krieges bedeuten können.
Trotz all seiner Effizienz, Geschwindigkeit und Berühmtheit war der Pony Express zum Untergang verurteilt. Achtzehn Monate, nachdem der erste Reiter gestartet war, begann das Telegrafen-Zeitalter und der Pony Express musste aufhören.
ALIENVILLE
Nevadas E.T. Highway
Das Leben ist gut im Little A’Le’Inn, ebenso in Bernadines Day’s Quick-Pik Market und der Tankstelle.
Vor ein paar Jahren ernannte der Staat von Nevada seine U.S. 375 zum „Extraterrestrial Highway“. Das macht Sinn, denn das inoffizielle Motto in Nevada scheint zu sein: „Gib einer Straße einen verrückten Namen und sie (die Touristen) werden kommen.“ Der Extraterrestrial Highway kommt aus dem Nichts und geht ins Nichts – mit einer winzigen Ansammlung von Zivilisation, genannt Rachel, dazwischen. Er ist so einsam, dass es einleuchtet, wenn sich außerirdische Raumschiffe dort wohl genug fühlen, um zu landen – was viele auch tun (zumindest nach Meinung der Bewohner von Rachel). Der Highway führt an der Area 51 vorbei, einer streng geheimen Militärbasis, wo alle möglichen merkwürdigen Dinge geschehen, tatsächliche und vermutlich auch eingebildete. Der vom Verteidigungsministerium streng geheime gehaltene Tarnkappenbomber, der Stealth Fighter, wurde hier schon lange getestet, bevor die Air Force seine Existenz zugeben musste.
Vielleicht also sind es gar nicht so fremde Dinge, die man am nächtlichen Himmel sieht, der so klar ist, dass man seinen eigenen Schatten auf der Milchstraße sieht.
Die Meinung über die Herkunft der UFOs ist geteilt. Einige sagen, sie kommen aus dem Weltall; andere sagen, sie kommen überhaupt nicht aus dem All sondern werden von der Regierung geschickt; wieder andere meinen, sie sind von hier, aber, nun ja, irgendwie doch nicht ganz von hier.
Der Astrophysiker und Autor einiger UFO-Handbücher Chuck Clark lebt in Rachel. Für ihn gibt es jenseits aller Spekulationen eine einfache Antwort. Er ist der Meinung, die Raumschiffe, könnten aus einer „anderen Dimension“ kommen oder Zeitreisende aus unserer eigenen Zeit sein.
Aber eigentlich ist das auch unbedeutend. Bedeutender für die Leute von Rachel ist, dass jetzt sehr viel mehr Verkehr auf dem Highway ist, und dass diejenigen, die nach UFOs Ausschau halten, normalerweise in der mit 98 Einwohnern boomenden Stadt Rachel eine Pause einlegen.
„Der Highway hat unsere Geschäfte hier wirklich angekurbelt, was wir auch dringend nötig hatten“, sagt Dave, der das einzige Benzin für 45 Meilen in die eine und 110 Meilen in die andere Richtung verkauft.
Joe und Pat Travis gehört das Little A’Le’Inn, wo die Besucher einen „Alien Burger“ oder einen „Beam-me-up-Scotty“ bestellen oder für 5 $ eine „Alien Abduction Authorization Card“ kaufen können.
Die Bar (mit Motel) ist ein populärer Treffpunkt für Einheimische und Touristen, die reif für ein UFO-Gespräch sind. „Egal, ob sie daran glauben oder nicht, sobald du anfängst, über UFOs und Aliens zu sprechen, hören sie zu“, sagt Joe, der der Meinung ist, dass es eine lustige und eine ernste Seite des Themas gibt.
Und auch eine politische Seite . „Entmachtet Clinton!“-Petitionen liegen auf der Bar des Little A’Le’Inn, und einige Gäste glauben, dass es eine Regierungskonspiration um die Ereignisse in der Area 51 gibt.
Die lustige Seite des ganzen sind die unzähligen Area 51- und UFO-Souvenirs, die es hier zu kaufen gibt, insbesondere die Bieraufkleber, die Joe als Hausmarke hat drucken lassen. Auf dem Alien Light steht der Aufdruck: „Warnung: Zuviel Genuss dieses Bieres kann zu einem Absturz Ihres Raumfahrzeuges führen!“ Der Aufkleber auf dem Alien Pale Ale sagt: „Wenn Du das drinkst, kommen sie!“
Die Wände des Little A’Le’Inn sind voll gepflastert mit UFO-Beweisen. Die meisten zeigen verschwommene und aus der Ferne aufgenommene fliegende Untertassen, jede ein wenig anders als die vorherige. Und ein UFO-Handbuch erklärt den streng geheimen Weg zur streng geheimen Area 51 (vorbei am berühmten „schwarzen Briefkasten“), sowie Verhaltensmaßregeln bei Festnahmen durch das FBI („Behaupte einfach, dass du nicht etwas fotografieren konntest, was es offiziell gar nicht gibt!“).
Aber selbst, wenn man nicht von der Ernsthaftigkeit der Geschehnisse hier überzeugt ist, dann wird man dennoch Pat und Joe Travis Gastfreundschaft im Little A’Le’Inn und die der anderen freundlichen Menschen von Rachel am Extraterrestrial Highway genießen.
NEVADA TRIVIA
• Nevada hat 1,5 Millionen Einwohner, von denen 1,3 Mill. in Städten wohnen.
• Nevada liegt mit einem jährlichen pro Kopf Verbrauch von 19,4 Liter Alkohol an der Spitze der USA.
• Reno’s Bevölkerung hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt.
• Nevada erhält 40 % seines staatlichen Einkommens von den Spielsteuern und weitere 30 % von Verkaufssteuern. Es gibt keine Einkommensteuer
• 94,6 % der Haushalte von Nevada haben ein Telefon.
• Nevada hat 70+ Golfplätze.
• Es gibt sieben Arten von Klapperschlangen in Nevada, alle sind giftig.
• Mehr als 80 % von Nevada gehören dem Staat und sind öffentliches Land (der höchste Prozentsatz in den USA)
• Nevada hat mehr Bergzüge als jeder andere Staat.
• Nevada hat die größte Artenvielfalt aller Staaten, übertroffen nur noch von Kalifornien, Texas, Florida und Hawaii. Es gibt hier zahllose Arten von Fischen, Säugetieren, Schmetterlingen und Reptilien, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt.
Service und Informationen
Um zum E.T. Highway zu gelangen, fährt man 25 Meilen nordwestlich von Las Vegas den Scenic Byway U.S. 93 nach Norden. In Ash Springs, ca. 100 Meilen weiter nördlich, fängt dann der Hwy 375 an.
Anreise
Bevor man auf dem „einsamsten Highway Amerikas“ durchstartet, sollte man sich vergewissern, dass das Auto in guter Verfassung ist. Nehmt extra Wasser mit und vermeidet es nach Möglichkeit, mitten am Tag zu fahren; die Wüstenlandschaft ist am schönsten am Morgen und am späten Nachmittag. Die beste Reisezeit ist das Frühjahr und der Herbst. Der Sommer ist zu heiß und im Winter sind viele Attraktionen geschlossen.
Um zum Hwy 50 zu gelangen, fliegt man am besten nach Reno, mietet sich dort ein Auto und fährt nach Osten, oder man fliegen nach Salt Lake City und fährt nach Westen. Wem der Hwy 50 immer noch nicht einsam genug ist, der sollte ab Ely den noch einsameren Hwy 6 nach Süden fahren.
Unterkunft
Billige, aber oft spartanische Hotels und Motels sind die Regel. Da es relativ wenige Unterkünfte entlang des Hwy 50 gibt, sollte man besonders in der Hochsaison rechtzeitig reservieren. Die Preise liegen um 35 $ für eine Nacht im Motel und 35 $ - 70 $ für ein Kasino-Hotel.
Essen
Wer gesundes und einfallsreiches Essen liebt, der sollte nach Kalifornien weiterfahren. Die typischen Mahlzeiten hier sind Bürger, Steaks und Hühnchen. Das übliche reichhaltige Western-Frühstück reicht als Tagesration völlig aus.
Information
Das kostenlose „Highway 50 Survival Kit“ wird von der Nevada Commission on Tourism herausgegeben und ist für eine Fahrt auf dem Hwy 50 unentbehrlich. Es enthält einen Reiseführer, der auf die Attraktionen entlang der Straße hinweist und einen „Pass“, der an verschiedenen Punkten abgestempelt und dann gegen ein „Survival“-Zertifikat und -Souvenier eingetauscht werden kann. Außerdem enthält es noch eine ausführliche Liste mit Hotels, Restaurants, Tankstellen etc. Das Kit kann man in jedem Museum oder direkt vom Touristenbüro erhalten.