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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Excalibur am 23.06.2006, 13:12 Uhr

Titel: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 23.06.2006, 13:12 Uhr
Hallo
Nur noch 10 Arbeitstage, dann ist es wieder soweit. :urlaub:   Am 9. Juli geht unser Flieger nach Las Vegas. :rotor:   Von dort aus geht es weiter nach
- Springdale  :zeltfeuer:
- Page
- Holbrook
- El Moro  :zeltfeuer:
- Farmington
- Los Alamos
- Albuquerque
- Roswell
- Carlsbad
- Alamorgodo
- City of the Rocks   :zeltfeuer:
- Willcox
- Tucson
- Phoenix
- Grand Canyon  :zeltfeuer:
- Williams
- Las Vegas

Falls jemand an unseren Erlebnissen interessiert ist wie 2004:
http://www.usa-reise.net/forum/phpBB2/viewtopic.php?p=105715&highlight=#105715
oder www.usa.box21.de , setz ich mich gerne wieder allabendlich an den Laptop.

Gruß
Wolfgang

PS. An vier Standorten wollen wir zelten !
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: americanhero am 23.06.2006, 13:28 Uhr
Hallo Excalibur,

meintest du mit dem Staatskürzel nicht eher NV?
NE steht ja für Nebraska und wäre ein etwas ungewöhnlicher Abstecher auf deiner Tour. :lol:

Und klar, ich wäre interessiert an einem Reisebericht. Immer her damit!!
Und die 10 Tage bis zur gehen vergehen jetzt eh wie im Flug.


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 23.06.2006, 13:36 Uhr
Uoops, da war ich wohl so im Vorbereitungs-Freuden-Taumel...

Vielleicht kanns ja der Moderator ändern ??? Nevada wäre natürlich richtig !!!

W.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Westernlady am 23.06.2006, 13:40 Uhr
Zitat von: Excalibur
Uoops, da war ich wohl so im Vorbereitungs-Freuden-Taumel...

Vielleicht kanns ja der Moderator ändern ??? Nevada wäre natürlich richtig !!!

W.


Ist geändert  :D

Und selbstverständlich freuen wir uns hier auf Deinen Bericht  :dafuer:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Schneewie am 23.06.2006, 14:59 Uhr
Wieso fragt Du noch?  :?:

Du weißt doch, wie wir immer nach Reiseberichten lechzen :D  !
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 07.08.2006, 14:40 Uhr
ALLES HAT EIN ENDE.....

Heute morgen um kurz vor elf sind wir in Frankfurt gelandet. Leider hat es mit meinem versprochenen Bericht aus den Staaten nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe. Es ist mir leider nicht gelungen über WLAN ins Netz zu kommen. Habe diesbezüglich wohl zwei linke Hände. Sorry....

Ansonsten war der Urlaub aber Spitze, trotz
- einem (Fast-)Kreislaufzusammenbrauch bei 108 Grad an der Wave,
- einem Plattfuß am Yellow-Rock und
- einem gefluteten Zelt in Indian Garden.
Doch darüber später mehr. Hier nun der Text vom ersten Tag (Fotos folgen noch):

1. Tag - 9. Juli 2006 – Las Vegas
Wir sind wieder in Las Vegas ! Es ist 03.00 Uhr mitten in der Nacht und der Jetlag hat mich eingeholt. Nach acht Stunden Schlaf bin ich nun halbwegs fit, schaue vom 9. Stock des Orleans auf den menschenleeren Pool hinab und habe Zeit, die letzten 24 Stunden Revue passieren zu lassen.

Wir waren pünktlich am Flughafen in Frankfurt. Hatten den Wagen bei mir in der Firma abgestellt und die letzten Meter nur mit Handgepäck und mit dem Taxi zurückgelegt. Für unsere drei Reisetaschen (neuer persönlichre Rekord für zwei Erwachsene und zwei Kinder!) hatte der Urlaub schon am Tage vorher, beim Condor-Ceck-In, begonnen. Auf der Fahrt dorthin erlebten wir unsere erste „Flashflood“. Bei einem starken Platzregen auf der Höhe von Wiesbaden, verwandelte sich die A3 innerhalb weniger Minuten in eine riesige Wasserfläche. Tempo 50 war für alle angesagt. Nach wenigen Kilometern war der Spuk wieder vorbei. Beim Vorabend-Check-In erfuhr ich übrigens, dass pro Familie nur eins der neuen XY-Einreise-Formulare ausgefüllt werden musste, die anderen drei landeten ungelesen im Papierkorb. Egal, wir haben doch Urlaub.

Dass wir den Laptop auspacken mussten und unser Campingausrüstung beim Durchleuchten misstrauisch beäugt wurde, daran hatten wir uns in der Vergangenheit schon gewöhnt. Aber diesmal kam mir in Frankfurt eine besondere Ehre zuteil: Eine kostenlose Fußmassage ! Irgendjemand dachte wohl, dass ich in meinen Quadratlatschen - Größe 46 -  zusätzlich ein Pfund Haschisch, TNT oder sonst etwas versteckt hätte. Jedenfalls durfte der Mensch, der schon meinen Körper Stück für Stück abgetastet hatte, nun auch noch meine frischgewaschenen Füße „durchkneten“.

Der Condor-Flug war Spitze. Elf Stunden sind elf Stunden. Das geht auch in der First-Class nicht schneller. Aber die Flugbegleiter waren sehr freundlich und aufmerksam. Der vieldiskutierte Sitzabstand war auch für einen 1,90-Menschen wie mich in Ordnung. So lange der Vordermann seine Sitzlehne nicht in Liegestellung brache. Dann wurde es eng und ungemütlich. Aber mit etwas gegenseitiger Rücksichtnahme... Auch über das Essen konnte man sich nicht beklagen. Das Geschnetzelte war zart. Die Nudeln und die Möhren auf den Punkt gegart.

Ein besonderes Erlebnis ist für mich immer wieder der Flug über den amerikanischen Kontinent. Die Blick aus dem Fenster ist wie Google-Earth in real. Immer wieder entdeckt man Neues. Kreisrunde Felder, Boote auf Seen, ausgetrocknete Flussbetten - ich könnte stundenlang die einmalige Landschaft betrachten. Die Zeit vergeht wie im Fluge. (Wo steht das Phrasenschwein ?). Da ist schon das Valley of Fire.

In Las Vegas dann die üblich Emigration-Prozedur. Schnell bekommen wir unser Gepäck und sind mit die Ersten bei Alamo. Den bürokratischen Teil bringen wir schnell hinter uns. Aber dann ! Kein Trailblazer auf dem Hof !!! Die wenigen SUVs, die da rumstehen, haben entweder keinen Allrad, sind versifft oder der Kofferraum ist uns zu klein. Oder alles zusammen. Der Busfahrer, der uns hergefahren hat, kommt vorbei und fragt, ob wir ein Problem hätten? Er verspricht zu helfen und fährt wenige Minuten später mit einem goldenen Trailblazer vor. Der Service ist uns einen Tip wert. Wir laden unsere Klamotten ein und wollen es uns schon gemütlich machen, als wir am Ausgang jäh gestoppt werden. Mit diesem Wagen könne man uns nicht fahren lassen, der müsse zum Service. Lange Rede, kurzer Sinn: Zurück auf den Hof, neues Auto suchen. Wir entscheiden uns diesmal für einen roten Buick  Rendevouz. Großer Kofferraum und viele Ablagen vorne, da die Schaltung am Lenkrad angebracht ist. In den Papieren steht was von „4W“ aber ich finde keinen entsprechenden Umschalter. Vielleicht hat er ja einen permanenten Allradantrieb ??? Wir fühlen uns schon richtig wohl in unserem Ersatzauto. Allerdings will man uns auch mit diesem Wagen nicht an der Schranke passieren lassen. Wow – da die beste aller Ehefrauen aber besser fluchen kann als ich (auf englisch wohlgemerkt !!!), wird der Alamo-Mensch an der Schranke nun aktiv und bemüht sich nun eigenhändig (eigenfüßig wäre besser gesagt) um Ersatz. Wir blockieren derweil ungewollt die Ausfahrt und hinter uns bildet sich eine lange Schlange. Nach einiger Zeit erscheint unser Mann wieder auf der Bildfläche und will uns nun doch mit dem Buick fahren lassen. Allerdings müssten wir morgen noch einmal vorbei kommen, um den Wagen auszutauschen. Dann wäre auch die Auswahl größer. In Anbetracht der wachsenden Schlange hinter uns, erklären wir uns einverstanden und machen uns nun endlich auf den Weg ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. (Sarkasmus aus !). Egal, wir haben doch Urlaub...

Auf dem Weg ins Orleans planen wir noch einen Abstecher zum Wal-Mart und erfahren auf dem Strip den Ausgang der Fußball-WM. Eine Kolonne von drei Fahrzeugen mit Italien-Fahnen schwenkenden, begeisterten Menschen kommt uns entgegen – offenbar haben die Azzuri das Endspiel gewonnen.

So langsam realisieren wir, trotz der Müdigkeit, dass wir in Las Vegas sind. Das einmalige Gewusel auf dem Strip, das geschäftige Treiben (trotz oder wegen Sonntag) im Wal-Markt und die akustischen und visuellen Eindrücke im Casino – wir sind mittendrin. Und jetzt, was unternehmen wir noch ??? Duschen und schlafen – egal, wir haben doch Urlaub !

Gruß
Wolfgang
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 07.08.2006, 15:09 Uhr
Hallo Wolfgang,

wie schön, ein neuer Reisebericht!!!! Der Anfang hat mir sehr gut gefallen und aus Deinen Andeutungen ahne ich, dass der Bericht noch die eine andere Überraschung bereit halten wird.

Also schnell weiter schreiben.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Doreen & Andreas am 07.08.2006, 16:54 Uhr
Seeehr vielversprechender Anfang. Gefällt mir sehr gut, bitte mehr davon.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: jolly am 07.08.2006, 17:48 Uhr
Na da bin ich doch auch dabei, insbesondere weil ein Großteil eurer Route uns im Oktober noch erwartet (AZ und NM). Warte gespannt der Dinge die da kommen und bin schon gespannt auf die Fotos.

Gruß Eva
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 07.08.2006, 22:03 Uhr
2. Tag - 10. Juli 2006 – Las Vegas

Erwartungsgemäß war die Nacht recht kurz. Kurz nach Fünf war auch der Rest der Familie mehr oder weniger wach. Wir machten uns fertig und fuhren dann durch die Straßen von Las Vegas. Fast an jeder Ecke wird gebaut. Findet die Expansion der Wüstenstadt denn niemals ein Ende ? Eigentlich waren wir auf der Suche nach einem Diner, um dort gemütlich zu frühstücken. Gelandet sind wir schließlich in einem flammneuen Mc Donalds, der für die Kids eine Nintendo Konsole aufgestellt hatte. Wer kann da schon wiederstehen. Entgegen allen Vorurteilen haben wir noch nie so gut bei dieser Fastfood-Kette gefrühstückt. Es gab Pancakes mit Sirup, Cineman-Rolls, Rührei mit Bacon und Hash-Browns sowie Ice-Tea und Kaffee. Was will man mehr....

Der Ross-Shop gegenüber dem Stardust hatte leider kurz nach Neun noch nicht geöffnet und auch bei Sheplers standen wir wenig später noch vor verschlossene Türen. Anders im 99 Cent-Shop, der bei jedem Las Vegas Besuch ein Pflichtprogrammpunkt für uns ist. Sonst würden wir Ärger mit unseren Kindern bekommen. Wir kaufen Plastikkörbe, um das Chaos im Wagen für die nächsten vier Wochen ein wenig zu kanalisieren. Die Kids decken sich mit typischen US-Süßigkeiten ein. Danach geht es gleich weiter zu Alamo. Wir lassen den Manager kommen und er gibt uns recht, dass es nicht korrekt sei, dass die Fahrzeuge erst bei der Ausfahrt überprüft werden. Aber es wäre noch nie vorgekommen, dass sich ein Kunde zwei Mal ein „schlechtes“ Fahrzeug ausgesucht hätte. Komisch, wieder steht kein Trailblazer auf dem Hof. Auch kein Cherokee ist zu sehen. Da uns der Buick recht gut gefallen hat, bleiben wir an einer Luxusausgabe des Modells hängen: Schiebedach, elektrisch verstellbare Sitze, Top-Stereoanlage mit der die Kids im Font über Kopfhörer CD oder Kassette hören können, während wir vorne Radio genießen können und noch einige weitere Schmankerl. Ein Blick unter den Wagen zeigt mir aber, dass die Kardanwelle für den 4WD fehlt. Egal, die Bodenfreiheit scheint ausreichend, der große Kofferraum und die enormen Ablagen in der Mittelkonsole (z.B. für die Fotoausrüstung) sind die entscheidenden Argumente.  Ein kurzes Familienmeeting und es steht fest – wir werden die nächsten vier Wochen mit einen Buick Rendevouz unterwegs sein.

Es ist heiß geworden in Las Vegas. Daher machen wir uns auf den Rückweg ins Orleans um den Pool zu genießen. Es ist herrlich. Im Schatten lässt es sich aushalten – im Wasser sowieso. So vergehen die Stunden. Nachmittags wollen wir noch in den Red Rock Canyon. Zu beiden Seiten der Ausfallstraße Richtung Westen wird kräftig gebaut. Anhand der Baufortschritte kann man die Bauweise der Amerikaner studieren. Im Visitor Center erfahren wir einiges über die Entstehung der roten Felsen, sehen ausgestopfte Tiere und lesen uns fast in den Büchern des Shops fest. Aber wir wollen ja noch etwas sehen. Wir fahren das gute Dutzend Aussichtspunkte an und sind von der Natur begeistert. Beeindruckend auch die vor zwei Jahren verbrannten Flächen, die sich nun langsam wieder erholen. Doch noch immer recken verbrannte Joshua-Trees mahnend ihre verkohlten Überreste in den Himmel. Unsere erste Wanderung soll der Childrens Discovery Trial werden. Mit knapp einer Meile genau das richtige für den Anfang. Unterwegs sehen wir einige kleinere Lizzards, winzige flinke Squirrels (?) und in einem Wash eine große Anzahl von Wachteln. Der Trial scheint nicht oft begangen zu werden und droht auch schon zuzuwachsen. Schade – unseren Kindern hat es Spaß gemacht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/webIMG_2822.jpg)
Red Rock Conyon

Aber noch ein Höhepunkt steht auf dem Programm: Montags steht das Dinner-Buffet im Orleans unter dem Motto Seafood. Und das lassen wir uns auch diesmal wieder nicht entgehen. Zwar falle ich wieder auf die „Calamaris“ rein, die sich nach dem ersten Bissen als frittierte Zwiebelringe entpuppen, aber Krabben in allen Variationen und Lachs auf verschiedene leckere Arten zubereitet, entschädigen mich voll und ganz.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: die_franken am 07.08.2006, 22:11 Uhr
Das mit dem Auto hatte ich auch mal in Las Vegas aber bei Dollar Rent a Car! ich hab zwei mal ein mehr wie SCHLECHTES Auto bekommen.

Schöner Bericht! freu mich schon auf mehr :lol:


PS:
Im Red Rock Conyon gibt es eine Schöne 4WD Tour in die Berge! EINFACH NUR TOLL
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 07.08.2006, 22:37 Uhr
3. Tag - 11. Juli 2006 – Las Vegas

Noch sind wir nicht „amerikanisiert“, sind wir doch morgens um kurz nach sieben mit die Ersten am Orleans-Frühstücksbufett. Wenn das so weiter geht, bekommen wir auf dem Rückflug Probleme bei der Gewichtskontrolle. Um Neun sind wir die Ersten im noch schattigen Pool. Aus dem Wasser heraus beobachten wir den Stunt der Fensterputzer, die sich an einem Seil mit einem einfachen Sitzbrett (nix Arbeitsbühne) vom Dach an der Fassade Stockwerk für Stockwerk herablassen. Wir bekommen kein schlechtes Gewíssen, den fleißigen Leuten vom Pool aus bei der Arbeit zuzusehen. Irgendwann ist die ganze Poollandschaft sonnenüberflutet – Für uns das Zeichen auszuchecken.

Wir fahren ins Sahara um uns die Achterbahn und die NASCAR-Geschichte anzuschauen. Vom Casino sind wir enttäuscht. Da gibt es sicherlich besseres. Weiter geht es nach Ross (Dress for less). Wir stöbern rum, finden aber nichts passendes. Nun aber ab ins MGM. Ich hatte via Internet eine Players-Card geordert um den günstigen Zimmerpreis nutzen zu können. Diese holen wir ubs am entsprechenden Counter ab. Dann wir eingecheckt. Wir bekommen ein Zimmer im 19. Stockwerk mit einem herrlichen Blick auf das New York New York und auf das Monte Carlo. Allein der Ausblick ist den Zimmerpreis schon wert. Nun aber runter zum Pool. Die Kinder sind erst enttäuscht, weil sie nur einen Pool sehen. Als wir ihnen den Zweiten und den Dritten und die anderen Feinheiten zeigen sind sie begeistert. Die Poollandschaft ist im wahrsten Sinne des Wortes riesig. Zahlreiche Palmen in allen Größen spenden den Hotelgästen Schatten. Das ist auch von Nöten, zeigt das Thermometer doch wieder 107 Grad. Allerdings sind die Pools auch sehr voll. Das Wasser ist recht warm und macht einen schmuddeligen Eindruck. Diesbezüglich hat uns der Pool im Orleans besser gefallen. Trotzdem haben wir viel Spaß.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webMGM%7E0.jpg)
Nur ein Teil der großzügige MGM Poollandschaft

Abends fahren wir weit raus in einen Randbezirk von LV. Hier an der Mormonenkirche soll man einen fantastischen Blick auf die Stadt haben. Wir werden nicht enttäuscht. Ein Lichtermeer bis zum Horizont – EINMALIG !!! Hier sieht man eindrucksvoll die gigantischen Ausmaße der immer noch wachsenden Wüstenmetropole. Später erzählt uns eine Freundin, die im US Immobiliengeschäft tätig ist, dass z.Zt. wöchentlich bis zu 1.000 Familien nach Las Vegas übersiedeln !!!

Zurück geht’s über den historischen Teil der Freemont-Street. Wir sehen uralte, teils wenig Vertrauen erweckende Motels vor denen ebenso wenig Vertrauen erweckende Typen herum lungern.  Wir zeigen den Kindern die Graceland Wedding Chapel, wo wir uns vor 15 Jahren das Jawort gegeben haben. Die sind aber nicht begeistert wie wir, sondern nur  noch müde. Also zurück ins MGM und in die Betten. Jedoch nicht, ohne vorher noch Fotos von dem Ausblick aus dem Fenster gemacht zu haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_2849.jpg)
"Unser" Ausblick aus dem 19 Stockwerk
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 07.08.2006, 23:32 Uhr
Freue mich schon auf den nächsten Stop  :)

Gruß

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: America_Crazy am 07.08.2006, 23:51 Uhr
Jetzt sehe ich erst den neuen Reisebericht. Habe den mir doch gleich mal durchgelesen. Ich bin nun auf jeden Fall mit dabei  :wink:

Grüße
America_Crazy
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 08.08.2006, 02:09 Uhr
Ich sehe immer wieder das Orleans hier im Forum als so ein tolles Hotel. Könnte mir mal jemand erklären warum das so herrlich ist?

Gruß

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 08.08.2006, 06:01 Uhr
Guten Morgen Excalibur,

ein toller Bericht, er macht Lust auf mehr!!!

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: jochenrosi am 08.08.2006, 09:19 Uhr
...bitte schnell weiterschreiben!!!  (http://cosgan.de/images/smilie/froehlich/a075.gif)

Wir freuen uns schon auf mehr!!! (http://cosgan.de/images/smilie/froehlich/k020.gif)
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: die_franken am 08.08.2006, 10:19 Uhr
:heulend: ich will weg

Bitte so weitermachen schnell, bevor ich mir gleich ein Ticket Kaufe... :lol:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 08.08.2006, 12:23 Uhr
Hallo Palo
Wir steigen in LV immmer gerne im Orleans ab, weil
- die Zimmer recht groß sind
- die Preise recht günstig sind und
- die Bufetts in unseren Augen ein sehr guten Preis/Leistungsverhältnis bieten (vor allen Dingen das Seafood-Bufett  :D )
Gruß
Wolfgang


Jetzt aber weiter im Text:

4. Tag - 12. Juli 2006 – Las Vegas/Springdale

Wir frühstücken im Farmers Market des MGM. Danach wieder raus in den Pool. Die MGM Poollandschaft öffnet bereits um 07.00 Uhr. Das Wasser ist nun etwas kühler und man kann von einer Erfrischung sprechen. Auch ist es noch angenehm leer. Jetzt können wir die großartige Anlage richtig genießen.

Dann aber müssen wir los auf den I15 in Richtung Springdale. Vorher kaufen wir bei Sheplers noch ein paar Kleinigkeiten, aber dann hat uns wieder der Highway in seinen Bann gezogen. So gut uns Las Vegas auch gefällt – wir freuen uns auch immer wieder, wenn wir „on the road“ sind.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webbuick.jpg)
"Unser" Buick

Nach einer kleinen Pause in Mesquite verlassen wir den Interstate in St. George, statten dem Utah-Welcome-Center einen Besuch ab und machen uns auf den Weg in den Snow-Canyon State Park. Auf der Fahrt dorthin sehen wir, dass St. George – wie auch Las Vegas – kräftig expandiert. In den Aussenbezirken, bis zur Einfahrt in den Canyon wird gebaut und gebaut. Vom Snow-Canyon sind wir begeistert (Eintritt 5 $). Wir laufen kurz zu Dünen und schauen uns den Pioneer-Trail an. Überall unsere geliebten roten Felsen. Dazwischen immer wieder als Kontrast schwarze Lava-Brocken und auch fast weiße Felsformationen. Der Park hat uns nicht zum letzten Mal gesehen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webSnowcanyon1.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webSnowcanyon2.jpg)
Im Snow Canyon

Zurück in St.George füllen wir im Wal-Mart noch unsere Vorräte auf und düsen weiter nach Springdale. Für unsere Verhältnisse ziemlich spät erreichen wir den Zion-Campground, wo wir unser Zelt aufschlagen und den Grill anschmeißen. Es gibt Bratwürstchen mit Knoblauchbrot und ein kühles Budweiser (jedenfalls für die halbwegs Erwachsenen unter uns !!!). Im Virgin-River fangen die Kinder Fische (ca. 20 mm groß) mit der Hand und haben später auch im kühlen Pool viel Spaß. Unsere erste Nacht im Zelt verläuft recht stürmig :?
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 08.08.2006, 13:00 Uhr
Hallo Excalibur,

flott euer Auto!!!!

Der Snow Canyon scheint wirklich interessant zu sein!!!

Gibt es noch eine genauere Beschreibung der "stürmischen" Nacht???

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 08.08.2006, 15:52 Uhr
Zitat von: Efty
Hallo Excalibur,

Gibt es noch eine genauere Beschreibung der "stürmischen" Nacht???

Gruß

Efty  :wink:


Hmmm, ohne Hintergedanken  :oops: - es war wirklich stürmisch und die Zeltplanen klatschten lautstark aneinander....

Aber weiter im Text.....

5. Tag - 13. Juli 2006 – Springdale

Nach einer stürmischen Nacht (s.o.) werden wir wieder früh wach. Unser Zelt hat dem ständigen wehen zwar standgehalten, aber es hat doch lautstark geflattert. Nach einem leckerem Camperfrühstück unter freiem Himmel machen wir uns auf den Weg nach Grafton. Dabei müssen noch einmal durch Rockville, ein kleines Örtchen, dass uns – weil noch nicht so stark Tourismus orientiert - noch besser gefällt als Springdale. Wunderschöne alte Häuser mit Veranden und großen gepflegten Gärten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_WebBridge.jpg)
Der Weg zur Ghosttown führt über eine uralte rostige Eisen-Brücke. Nach wenigen Minuten ändert sich der Fahrbahnbelag: Gravelroad. Die Erste in diesem Urlaub. Rechts der Straße einige schöne Anwesen, auch Farmen – teilweise im traditionellen Adobe-Stil gebaut. Grafton selbst ist nicht sonderlich spektakulär: Ein altes Schulhaus/Kirche, zwei alte Wohnhäuser, von denen eines noch in Privatbesitz ist und nicht besichtigt werden kann – das war`s.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webGrafton.jpg)
Wir machen einige Fotos und ab geht’s zurück.

Nun aber steht der Zion NP auf dem Programm. Für dieses Mal haben wir uns die Narrows vorgenommen. Der Ranger, den wir im Visitor-Center fragen, bestätigt uns, dass der Besuch heute machbar sei, dass Wasser aber zeitweise mehr als hüfthoch stehe. Wir sollten halt so weit gehen, wie wir kommen und kein Risiko eingehen. Genau das haben wir vor.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webbus.jpg)
Mit dem kostenlosen Shuttlebus, der wie alle Busse im Park mit Gas abgetrieben wird, fahren wir durch das beeindruckende Haupttal des Zion NP. Erinnerungen an vor fünf Jahren werden wach. Damals hat uns der Park nicht so gut gefallen. Diesmal aber sind wir begeistert – vielleicht liegt’s am Wetter. Der Bus erreicht seine Endhaltestelle „Temple of Sinawava“. Von hier aus marschieren wir über den eine Meile langen River Walk parallel zum Virgin River, eingerahmt von scheinbar bis in den Himmel ragenden Felswänden. Der asphaltierte Weg ist stark frequentiert und die Touristen recken ihre Köpfe in den Himmel zu den mächtigen Felsformationen. Die Squirrels hier sind sehr zutraulich und betteln regelrecht. Das Füttern der possierlichen Viecher ist jedoch verboten – Pech gehabt. Pech hatte auch ein Rehkitz, dass beim trinken in einen versumpften Nebenarm des Flusses gefallen ist. Während es sich verzweifelt bemüht wieder an Land zu kommen, beobachtet das Muttertier die Szenerie nur knapp 3 Meter vom Wanderweg entfernt. Offensichtlich konnte sich das Kitz aus seiner misslichen Lage befreien, denn auf unserem Rückweg war von dem „Unfall“ nichts mehr zu sehen.

Irgendwann erreichen wir das Ende des ausgebauten Weges. Über eine Treppe geht es hinab in das steinige Flussbett. Wir wechseln die Schuhe (Wasserfeste Turnschuhe statt der Wanderstiefel) und sichern die Kameras in wasserdichten Kunststoffbeuteln. Nun kann das Abenteuer beginnen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webnarrows1.jpg)
Schon nach wenigen Metern stehen wir knietief im klaren, kalten Wasser. Da inzwischen die Sonne von oben knallt, ist es recht erfrischend. Wir orientieren uns an Wanderern vor uns und stochern mit unseren Wanderstöcken im Wasser. Trotz unserer Unerfahrenheit kommen wir gut voran. Mal 20, 30 Meter über Ufersteine balancierend, meist jedoch im Fluß. Dann scheint der Endpunkt unserer heutigen Tour vor uns zu liegen: Eine Tiefwasserstelle, bei der das Flusswasser erwachsenen Wanderern bis in Brusthöhe reicht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webnarrows2.jpg)
Mit Rücksicht auf unsere zehnjährige Michelle wollen wir schon umkehren, da ruft uns ein entgegenkommender Wanderer zu, dass dies die vorerst tiefste Stelle sei, es danach normal weiterginge und noch wunderschöne Aussichten auf uns warten würden. Nun muss der Familienrat tagen. Einstimmig beschließen wir weiter zu gehen und treffen die entsprechenden Vorbereitungen. Die Fototasche hänge ich mit ganz kurz um den Hals, quasi direkt unters Kinn. Zusätzlich übernehme ich Michelles Rücksack und nehme die Zehnjährige an die Hand. Wir tasten uns Schritt für Schritt vorwärts und versinken immer tiefer im kalten Wasser des Virgin River. Bis zu Hüfte macht es noch Spaß. Als ich fast bis zur Brust im Wasser stehe, will Michelle, die inzwischen schon auf den Zehensitzen geht, anfangen zu schwimmen. Doch dann fällt der Wasserspiegel schrittweise wieder auf Kniehöhe. Wir erreichen einen trockenen Platz, auf dessen  Felsen wir ein kleines Päuschen machen. Nun sind wir eine ganze Zeit alleine im Canyon – der Tiefe Abschnitt scheint viele Wanderer abzuschrecken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webnarrows3.jpg)
Ein kleiner Bach rauscht idyllisch von oben die Felswand hinab. Immer wieder begeistern uns große bunte Schmetterlinge in den Narrows. Nach einer weiteren Biegung treffen wir auf ein Gruppe von etwa zwanzig Volonteers, die hier die Felsen sichern. Immer näher rücken die hochaufragenden Felswände zusammen. An manchen Stellen wird die Strömung stärker und wir sind froh, dass wir unsere Wanderstöcke dabei haben. Wir erreichen wieder eine trockenen Stelle, packen unsere Verpflegung aus und genießen den einzigartigen Picknickplatz.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webnarrows4.jpg)
Der Rückweg ist einfacher, da wir den schwierigen Stellen nun aus dem Weg gehen. Trotzdem verliere ich mal das Gleichgewicht und stürze der Länge nach hin. Ich schlage mir das Knie auf, sonst ist nichts passiert. Nicht auszudenken, wenn ich mir hier die Knochen gebrochen hätte. Nach fünf Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt der Wanderung angekommen, wechseln erneut die Schuhe und fahren mit dem Bus zurück ins Visitor-Center.
In Springdale shoppen wir noch ein wenig und lassen bei einem Ice-Tea die Tour durch die Narrows Revue passieren.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 08.08.2006, 19:28 Uhr
Hallo Excalibur,

das war eine tolle Wanderung! Deine Tochter ist wirklich mutig, das hätte nicht jedes Kind mitgemacht.

Zum Glück ist euer Zelt nicht vom Sturm verweht worden!

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: die_franken am 08.08.2006, 20:29 Uhr
wirklich schöne Wanderung und Ihr habt Tolle Fotos gemacht.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 08.08.2006, 21:12 Uhr
Wirklich tolle Photos von den Narrows. Besonders das nach der tiefen Stelle !!!!

Gruss

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: America_Crazy am 08.08.2006, 22:20 Uhr
Ich kann mich nur anschließen. Sehr schöne Bilder.

Grüße
America_Crazy
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 09.08.2006, 07:59 Uhr
Danke für die Blumen ! :oops:

Habe aber noch einen kleinen Fehler entdeckt. Wir waren im Juli unterwegs, nicht im Juni. Offensichtlich haben ich doch noch mit dem Jetlag zu kämpfen.  :roll:

Aber weiter:

6. Tag - 14. Juli 2006 – Springdale/Page

Nachtrag: Beim feuchtfröhlichen wandern in den Narrows habe ich meine Geldbörse vergessen. Nein – nicht verloren, sondern in der Hosentasche vergessen. Ergebnis: Alle Dollarscheine waren pitschnass !
 (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webbucks.jpg)
Und es sah schon etwas merkwürdig aus, als ich die Bucks zum trocknen auf dem Armaturenbrett ausbreiten musste… Nachtrag Ende

Früh am morgen packen wir unser Zelt zusammen und fahren durch den Zion NP in Richtung Kanab. Die Aussichten von der Parkstraße, die sich in Serpentinen zum Tunnel hinauf windet, sind schon bombastisch. Unmittelbar hinter der Tunnelausfahrt ist der Parkplatz und der Trailhead zum Canyon-Overlook Trail.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webzion1.jpg)
Über in den Stein gehauene Treppen und schmale Stege geht es rund ½ Meile zum Aussichtpunkt.

Wow  - von hier aus liegt das Tal nun unter uns.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webzion2.jpg)
Wir setzten uns einfach hin und genießen die Aussicht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webzion3.jpg)
Eine Familie aus Deutschland mit zwei Töchtern  gesellt sich zu uns und wir tauschen unsere US-Erfahrungen aus. Sie sind schon seit zwei Wochen unterwegs und haben im Yoshua Tree NP eine wilde Gewitternacht im Zelt, bzw. mehr im halbwegs sicheren Auto verbracht.

Zurück am Wagen setzen wir unsere Fahrt durch den herrlichen Zion NP fort. Immer wieder neue Farben, neue Felsen, neue Eindrücke.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webzion4.jpg)
Mit dem Ende des Parks ändert auch der Belag der Straße seine Farbe: Der Rotstich verwandelt sich in den normalen Grauton.

Nach einigen Meilen sehen wir auf einer Weide unmittelbar an der Straße eine Herde mit zottligen Bisons.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_Bison1.jpg)
Als dann noch eine Gruppe Reiter vorbeikommt, ist die Illusion vom "Wilden Westen" fast perfekt !
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webbison2.jpg)
Doch die Bisonherde ist eingezäunt und die „Cowboys“ sind nur Touristen, die von einem Guide (auf einem Maultier) geführt  werden.
   
In Kanab machen wir eine Pause, besuchen eine schöne Trading Post und den örtlichen Mc Donalds.. Das Wochenende steht vor der Tür - auf dem Hwy 89 sehen wir dutzende Trailerboote auf dem Weg zum Lake Powel. Wir schliessen uns an, machen aber an der Paria Ranger Station einen Zwischenstopp. Ein kurzes Gespräch mit dem Ranger bestätigt uns, dass dem morgigen Wave-Besuch nichts im Wege steht. Vorfreude kommt auf. Und Erinnerungen an den Urlaub vor zwei Jahren werden wach. Auch am BLM Visitor Center in Big Water machen wir noch kurz halt.

Dann erreichen wir Page und unsere Unterkunft für die nächsten drei Tage: das BW Arizona Inn. Wir hatten das Zimmer schon von Deutschland aus zu einem günstigen Preis (55 $) gebucht und sind zufrieden. Zimmer und Frühstück sind Best Western Standard, das Personal freundlich und zuvorkommend. Es ist recht heiß geworden und wir stürzen regelrecht in den sauberen Pool.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 09.08.2006, 08:13 Uhr
Wieder herrliche Bilder,

An die Büffelherde erinnere ich mich auch noch, das werden mal gute Steaks  werden :)  :D  :wink:

Gruss

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Westernlady am 09.08.2006, 08:29 Uhr
Hallo Excalibur,

sehr schöner Bericht  :daumen: und Ihr seid jetzt auch zur richtigen Reisezeit unterwegs  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: die_franken am 09.08.2006, 08:47 Uhr
hallo
Super Beitrag und wider 1A Fotos, freue mich auf mehr
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 09.08.2006, 08:55 Uhr
Hallo Excalibur,

wieder ein toller Bericht und schöne Fotos! Bisons und Reiter, das ist Wild West!!! Im Urlaub sind Illusionen doch erlaubt.

Die Bilder vom Zion sind genial!!!

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: americanhero am 09.08.2006, 14:06 Uhr
Herrliche Bilder von den Narrows!!  Und die eine tiefe Stelle fand ich sogar sehr erfrischend bei knapp 40 Grad. Witzig ist, ich habe an genau der gleichen Stelle wie ihr ein Picknick gemacht und bin dann umgekehrt. Ach, da werden ja echt Erinnerungen wach. :wink:  :lol:


Schön, ihr seid im red Rock Canyon auch den Discovery Trail gelaufen. Obwohl ich sagen muß, der hat mir nicht ganz so gut gefallen. ich hatte mir mehr darunter vorgestellt und werde beim nächsten Mal eher im Bereich der Sandstone Quarry wandern gehen.


Bitte ganz schnell weiterschreiben, der Bericht ist echt so schön und da sind ja echt einige Punkte auf eurer Tour dabei, die ich auch sehr genossen habe. Bin mal gespannt, was es jetzt in Page alles zu sehen gibt. :wink:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 09.08.2006, 15:01 Uhr
7. Tag - 15. Juli 2006 –- Page

Der Wecker klingelt um 4.30 Uhr.  :?  Den Jetlag noch nicht ganz überwunden und schon so früh aufstehen ? Aber diesmal wollen wir früher, noch vor der großen Hitze, zur Wave. Rund eine Stunde später, nach dem Frühstück, sind wir auf dem Highway 89 und dann auch schon auf der House Rock Valley Road. Wir kommen gut voran, lediglich an einem tiefen Wash müssen wir uns langsam vortasten. Ein bisschen kratzt es unter dem Wagenboden.

Am Wirepass-Trialhead dann die große Überraschung. Außer uns kein Auto – Sind wir ganz allein unterwegs ?
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3004.jpg)
Nachdem wir uns in das Trailregister eingetragen haben, machen uns auf den bekannten Weg durch den Wash. An der Stelle wo wir diesen verlassen und den sandigen Pfad steil bergauf gehen müssen, stand vor zwei Jahren noch ein entsprechender Wegweiser. Jetzt nicht mehr. Auch finden wir im Verlauf der Wanderung nur sehr wenige Steinmännchen – vor zwei Jahren waren es noch bedeutend mehr! Aber auch ohne diese Hilfen ist der Weg leicht zu finden. Mit der Karte und den Fotos, die uns mit dem Permit vom BLM geschickt wurden, sollte sich keiner mehr verlaufen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3029.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3030.jpg)

Da wir früher am Taq unterwegs sind als bei unserem ersten Wave-Besuch, ist es noch nicht ganz so heiß und es laufen uns viel mehr Hasen und Lizzards über den Weg.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3007.jpg)
Zahlreiche Spuren im Sand beweisen, dass noch weitere Tierarten hier zu hause sind. Im letzten Wash vor dem Aufstieg zur Wave liegen noch immer einige Überreste des Rindes, das kurz vor unserem letzten Besuch hier verendete. Übrig geblieben sind lediglich einige ausgebleichte Knochen und Fellfetzen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3041.jpg)

Der letzte Aufstieg zur Wave durch den Sand fällt mir wieder sehr schwer. Ich verfluche das 5,5 Kilo schwere Stativ im Rucksack. Der Puls rast und der Schweiß rinnt. Dann ist das Tagesziel erreicht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3086.jpg)
Wir sitzen im Schatten und schauen uns um. Die Strapazen sind schnell vergessen. Mit zahlreichen Fotostops haben wir rund zwei Stunden vom Trailhead bis zur Wave gebraucht. Im strahlenden Sonnenschein ist die Sandstein-Formation noch schöner. Ein Foto nach dem anderen wird gemacht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webCRW_3076neu.jpg)
Die Zeit vergeht. Noch immer haben wir die einmalige Sandsteinformation ganz für uns alleine. Über den Südausgang gewinnen wir an Höhe. Die Farb-Kompositionen sind unbeschreiblich.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webMG_3106.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3103.jpg)
Der Hamburger Rock begeistert nicht nur die Kinder. Wieder klicken die Verschlüsse der Kameras. Aber auch von der Umgebung sind wir wieder fasziniert. Nachdem wir auch die Second Wave gefunden haben, gehen wird zurück zur Wave.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3121.jpg)
Hier ist inzwischen eine weitere Familie mit zwei Kindern aus Deutschland eingetroffen. Wieder werden Urlaubserfahrungen ausgetauscht.

Wir bleiben noch eine weitere Stunde und machen uns gegen 12.00 Uhr auf den Rückweg. Zwei junge Amerikaner kommen uns entgegen. Sie sind ohne Wasser unterwegs. Inzwischen ist die Temperatur auf 108 Grad gestiegen. Unsere beiden Kinder kommen damit besser klar als wir Erwachsenen. Trotz ausreichenden Wasservorräten bekommen wir Kreislaufprobleme und müssen Pausen einlegen. Völlig erschöpft erreichen wir schließlich den Trailhead und brauchen erst einmal 30 Minuten zum relaxen, bevor wir zurückfahren. Trotz der Strapazen sind wir überglücklich, die Wave auch einmal im Sonnenschein erlebt zu haben (Aber ganz so heiß musste es nun auch nicht sein….)

Zurück im Arizona Inn werfen wir uns erst einmal erschöpft in die Betten. Wir regenerieren noch ein wenig am Pool und stärken uns anschließend beim China-Bufett in Page.
WAS FÜR EIN TAG !!!
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: die_franken am 09.08.2006, 15:25 Uhr
Danke daß es so schnell weitergeht :!:

Es war wider ein SUPER Tag mit euch :wink: in der Wave :!:
aber unsere Amis ohne Wasser da loszuwandern :zuck:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 09.08.2006, 15:40 Uhr
Hallo Excalibur,

tolle Fotos von euch und der Wave!!! Das war eine große Leistung bei der Hitze!!!

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 09.08.2006, 18:25 Uhr
Einfach tolle Bilder von der Wave  
:applaus:  :applaus:  :applaus:  :groove:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 09.08.2006, 18:57 Uhr
8. Tag - 16. Juli 2006 – Page

Nach dem wir gestern das Best Western Frühstück wegen der frühen Wanderung auslassen mussten, schlagen für heute morgen im Arizona Inn voll zu. Es gibt zwei Sorten Kaffee, sechs Teemischungen, Kakao, Milch und zwei Fruchtsäfte. Dazu unterschiedliche Cerealien, fünf verschiedene Brotsorten zum auftoasten, Butter, Creame, Marmelade und Bananen.

Derart gestärkt machen wir uns auf den Weg zu den Wahweap Hoodoos. Der Abzweig von der 89 auf die Cottenwood Valley Road ist schnell erreicht. Auch die 341 ist dank Ausschilderung leicht gefunden. Doch dann beginnt für uns das Abenteuer. Je weiter wir nach Osten vorstoßen, desto schlechter wird der Weg. Weg ? Man kann sehen, dass vor uns hier schon mal jemand gefahren ist, aber einen Weg kann man das nicht nennen. Wir kommen an einem toten Rind vorbei, was nicht gerade unsere Stimmung hebt. In zahlreiche trockene Washs muss steil  eingetaucht werden um auf der anderen Seite genauso steil wieder Höhe zu gewinnen. Hin und wieder drehen die Räder im Sand durch. Irgendwann erreichen wir, einer Oase gleich, einen Tümpel. Es kann nicht mehr weit sein. Dann stehen wir vor der aus den einschlägigen Reisebeschreibungen bekannten steilen Abfahrt. Ich gehe sie zu Fuß ab. Zwar ist der Abhang trocken und ich würde mir auch zu trauen heile herunter zukommen. Aber es gibt ja auch einen Rückweg. Würden wir den Steilhang mit dem schweren Wagen ohne 4WD und der „profillosen“ Serienbereifung wieder erklimmen können ? Angesichts des bröseligen Untergrundes wohl eher nicht ! Wir beschließen unsere Fahrt hier zu beenden. In Anbetracht des gestrigen Erlebnisses und der inzwischen wieder knallenden Sonne hat auch keiner von uns große Lust das letzte Stück des Weges zu Fuß zu gehen. Ergo wählen wir wie seinerzeit Napoleon den Rückzug. Auch es hatte sich zu weit in den Osten vorgewagt. :?

Unser nächstes Ziel ist der Yellow Rock. Zurück auf der CVR geht’s nun in Richtung Norden. Die Straße ist in einem guten Zustand und wir kommen flott voran. Schnell ist das Ziel erreicht. Doch kaum sehen wir den Yellow Rock das erste Mal leuchten, das strahlt uns auch eine gelbe Warnleuchte aus dem Armaturenbrett an: Zu wenig Reifendruck. Wir umkreisen unsern Buick und tatsächlich, vorne rechts der Reifen sieht etwas mickrig aus. Ich hab zwar ein Reserverad unter dem Fahrzeugboden gesehen, aber Alamo hat uns keinerlei Werkzeug im Fahrzeug gelassen. Auch unsere Flasche FixoFlat im Handschuhfach beruhigt uns nicht wirklich. Nach einem schnellen Foto unseres Ziels von der Straße aus, schlagen wir erneut den überstürzten Rückzug ein.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3129.jpg)
Das Bild von der Cottonwood Valley Road aus gemacht, läst die Schönheit des Yellow Rock erahnen.

Geht denn heute alles schief ??? Zurück auf dem Highway 89 hat unser Sorgenkind weiter an Druck verloren. Ich will noch versuchen, die Tankstelle in Greenheaven zu erreichen. Dies geling uns, doch die Lady schickt uns weiter nach Page. Sie habe keine Druckluft, der Kompressor sei kaputt - aber in der Stadt sei das kein Problem. Da der Wagen sich die letzten Meilen doch schon sehr schwammig anfühlte, kommt nun FixoFlat zum Einsatz. Wir füllen die Pampe in den Reifen, der sich tatsächlich wieder ein bisschen erholt und wir schaffen es damit auch tatsächlich bis nach Page. Doch auch hier kann uns heute – am Sonntag – keiner weiterhelfen. Wir telefonieren mit Alamo. Wenn der Reifen gepatcht werden kann, kein Problem. Muss er dagegen erneuert werden, sollen wir erst noch einmal anrufen.

Frust macht sich breit. Erst am Pool wird die Stimmung wieder besser. Abends werde ich mit 315 Punkten Kniffelkönig.  :whistle: Wenigstens noch ein Erfolgserlebnis für heute.  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: die_franken am 09.08.2006, 19:07 Uhr
Der Tag war ja nich so dolle :cry:

Aber Glückwunsch zum Kniffelkönig, da hat der Tag ja noch ein Super Ende gefunden :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 09.08.2006, 19:27 Uhr
Herrliches Bild vom Yellow Rock  :)

Nur muss ich leider sagen, wenn man solche Strassen fährt, braucht man sich nicht wundern dass die Reifen nicht mitmachen  :(  :o
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 09.08.2006, 19:50 Uhr
Der Yellow Rock sieht ja toll aus, ich kannte ihn bis jetzt noch gar nicht  :oops:  :oops: .

Ansonsten war das ja nicht wirklich euer Tag, so viele Pannen sind echt blöd.:shit:   Ich hoffe mal, das die Reparatur vom Reifen Problemlos über die Bühne geht.

Glückwunsch zum Kniffelkönig  :applaus:

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 09.08.2006, 20:10 Uhr
9. Tag - 17. Juli 2006 – Page/Holbrook

Punkt 8.00 Uhr rufen wir in der Big-O Tire Werkstatt an und schildern unser Problem. Der Reifen ist nun total platt, an fahren ist nicht mehr zu denken. Der Chef vertröstet uns um eine halbe Stunde, dann soll jemand zum Arizona Inn kommen. Um 8.25 Uhr stehen wir vor dem Haus und warten. Um 9.00 Uhr stehen wir immer noch dort und warten. Also ein erneuter Anruf: Jemand wäre da gewesen, hätte uns aber nicht gefunden. Ein zweiter Versuch. Diesmal sehen wir den Big-O-Wagen. Er kurvt drüben beim BW Lake Powell rum, um dann zum BW Arizona Inn hinüber zu kommen. Jedenfalls ist er da. Er füllt Luft in den defekten Reifen, damit wir ihm die zwei Blocks in die Werkstatt folgen können. Hier wird der Reifen in knapp 30 Minuten für knapp 32 $ instand gesetzt (20 $ für die Anfahrt, 12 $ fürs flicken! ). Kurze Zeit später sind wir wieder unterwegs, nicht ohne vorher bei Autoparts eine neue Flasche FixaFlat gekauft zu haben.

Unser Tagesziel ist heute Holbrook. Die Strecke ist so richtig nach unserem Geschmack. Kurz vor Tuba City glauben wir an eine Halluzination: wir sehen drei Lamas am Straßenrand. In Tuba City besuchen wir den Trading Post und futtern bei Taco Bell. Dann geht’s weiter zum Coal Mine Canyon.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3160.jpg)
Eine Rinderherde und zwei Esel begrüßen uns im Schatten des Windrades. Die Picknick-Area sieht noch genauso verwahrlost aus wie vor 2 Jahren. Dafür leuchtet der herrliche Canyon diesmal in allen denkbaren Farben. Weil wir in Zeitdruck sind, können wir uns wieder nicht entschließen hinabzusteigen. Nach viel zu kurzer Zeit müssen wir weiter.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3132.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3143.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3151.jpg)

Wir fahren auf schnurgeraden Landstraßen – immer geradeaus. Ab und zu mal ein paar Rinder rechts oder links, oder vereinzelt Pferde. Irgendwann bewohnte Häuser. Erst vereinzelt. Dann immer mehr. Wir sind in Hotevilla auf der Third Mesa angelangt. Nun windet sich die gut ausgebaute Straße in engen Serpentinen zu Tal. Unten angekommen, machen wir genau zwischen der Second und der Third Mesa eine Rast. Dann biegen wir ab auf den Highway 2 Richtung Holbrook. Wieder geht es geradeaus bis zu Horizont. In the middle of nowhere wollen wir an einem Bushalte-stelle eine Stop einlegen. Hier stören wir jedoch einen Kojoten, der im Wartehäuschen Schatten gesucht hatte und nun, aufgeschreckt durch uns unerwünschte Besucher, von dannen trottet.

Bei Winslow erreichen wir den Interstate 40. Wir fahren in dunkle Gewitterwolken hinein. Kurze Zeit später sehen wir am Horizont schon die ersten Blitze. Mit dem ersten Regen erreichen wir das Wigwam Motel in Holbrook. Wir bekommen Wigwam Nummer 15 und richten uns gemütlich ein. Wie auch in vielen anderen Route-66-Orten stehen in Holbrook viele Geschäfte und Motels leer. Die Altstadt droht auszusterben. Um so wichtiger ist es, dass das Wigwam-Motel als Relikt aus der Hochzeit der Route 66 neu eröffnet wurde.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3190.jpg)
Das außergewöhnliche Motel wurde 1950 vom Architekten Frank Redford erbaut und blieb nach dem Bau des Interstate 40 im Jahre 1974 und dem damit verbundenen Fall der Route 66 in die vorübergehende Bedeutungslosigkeit, fast 14 Jahren geschlossen. 1988 wurde es durch die heutigen Besitzer renoviert. Alle 16 Wigwams sind mit dem original Mobiliar ausgestattet und verfügen über Gasheizung, Klimaanlage, Farbfernseher und Dusche/WC.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3164.jpg)
Die Räume sind naturgemäß nicht allzu groß, aber sehr sauber und urig. Ein „Muß“ für alle Besucher und Liebhaber der alten Route 66.
Am 02. Mai 2002 wurde das Wigwam Motel in das nationale Verzeichnis historischer Stätten (National Register of Historic Places) aufgenommen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3173.jpg)

Vor dem alten Court-House von Holbrook werden immer noch allabendlich Tänze von jungen Native Indians aufgeführt. Da wir diese schon bei unserem letzten Besuch studiert hatten, widmeten wir uns diesmal dem Museum in dem alten Gebäude. Besonders eindrucksvoll war für uns der gezeigte Gefängnisbereich, der noch 1976 in dieser unmenschlichen Form genutzt wurde. Einfach gruselig !        .

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3167.jpg)
Unser Mexikaner in Holbrook
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 09.08.2006, 20:24 Uhr
Hallo Excalibur,

das ist ja ein tolles Hotel diese Wig Wam, ich bin begeistert!!!!!

Na, die Lamas hatten aber schon einen weiten Weg hinter sich, Südamerika ist ja nicht um die Ecke  :wink:

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: die_franken am 09.08.2006, 20:48 Uhr
Hi,
Super Hotel :!: Steht schon auf meiner Liste Danke für's Probewohnen :lol:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: America_Crazy am 09.08.2006, 21:04 Uhr
Super Bericht. Gefällt mir richtig gut. Sehr schöne Bilder!!

Grüße
America_Crazy
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 09.08.2006, 23:00 Uhr
Das Wig Wam Hotel ist wirklich ein landmark entlang der Route 66. Bin schon öfter vorbeigefahren habe es aber noch nie von innen gesehen. Danke für das Bild.
Gruß

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 11.08.2006, 11:41 Uhr
10. Tag - 18. Juli 2006 –-Holbrook/El Morro (bzw. Grants)

Als bekennende Frühaufsteher sind wir mit die ersten Gäste im Petrified Forest NP.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_IMG_322web7.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3200.jpg)
Eigentlich war nur ein kurzer Besuch im Visitor-Center geplant. Doch wir kommen mit dem freundlichen Ranger ins Gespräch und er führt extra für uns einen zwanzigminütigen Lehrfilm über die Entstehung des Nationalparks vor. Derart aufgeklärt fahren wir zur Blue Mesa und nehmen den dortigen Trail unter die Wanderstiefel.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3224.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3206.jpg)

Dann noch ein Zwischenstop in Painted Desert
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3238.jpg)
und wir nehmen den Interstate zur schnellen Verbindung nach Gallup. Die Stadt gefällt uns gar nicht (zu hektisch !) und nach einem Imbiss bei Long John Silver fahren wir auch schon weiter in Richtung El Morro National Monument. Wieder begleiten uns dunkle Wolken und ab und zu müssen wir kurz den Scheibenwischer einschalten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3246.jpg)
Im National Monument angekommen inspizieren wir zuerst den Campground. Eigentlich perfekt für uns – aber das Wetter ? Also erst mal ins Visitor-Center. Kaum dort angekommen, herrscht auch schon große Aufregung. Ein Ranger hat eine knapp eine 1,5 Meter lange Schlange gefangen und trägt sie stolz in sein Büro. Angeblich eine harmlose Bull-Snake, aber ich möchte das Vieh nicht unbedingt in meinem Schlafsack haben.

Ein weiblicher Ranger, eine nette alte Dame, informiert uns zum Wetter: es könne besser werden oder auch schlechter. Wir sollten doch erst mal den Rundweg gehen und dann weiter sehen. Vom Weg zu den Ruinen hoch oben auf dem Felsen rät sie uns ab, da bei Gewitter die Gefahr zu groß sei. Also schauen wir uns den Tümpel und die zahlreichen Inschriften am Fuße des El Morro an. Dazu bekommen wir eine ausführliche Beschreibung in deutscher Sprache. Der Name "El Morro" bedeutet im spanischen einfach "die Felskuppe" oder "das Gebirge" und bezieht sich auf das Bild, das sich dem Betrachter beim Anblick dieser Erhebung aus der Entfernung bietet.
Im Jahr 1540 durchquerte Francisco Vasquez de Coronado mit ungefähr 3 50 Soldaten den Südosten Arizonas auf dem Weg von Mexico nach Zuni, einem Indianerdorf (Pueblo) dreißig Meilen westlich von El Morro. Nachdem sie sich in kleinere Gruppen aufgeteilt hatten, reisten sie in östlicher Richtung zum siebzig Meilen entfernten Indianerdorf Acoma und von dort aus zum Rio Grande weiter. Wenigstens eine dieser Gruppen hat höchstwahrscheinlich El Morro auf der Reise passiert.
Die erste geschichtliche Erwähnung von EL Morro findet sich in  den  Reiseberichten  von  Diego  Perez  de  Luxan,   der Berichterstatter  der  Espejo  Expedition  im  Jahr  1583.  Luxan stoppte hier am 11. März jenes Jahres, um seine Wasservorräte aufzufüllen.
Im Laufe von dreihundert Jahren haben Hunderte von spanischen Soldaten und Geistlichen auf der Reise zwischen Santa Fe, Zuni und den Dörfern der Hopi Indianer weiter im Norden El Morro passiert. Viele von ihnen gravierten ihren Namen und weitere Angaben zu sich selbst in den weichen Sandstein.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3252.jpg)
Nach 1849 schlugen amerikanische Soldaten, Einwanderer und Abenteurer ihr Lager an dem niemals versiegenden Wasserloch in El Morro auf. Im Jahr 1906 wurde El Morro als National Monument geschützt und damit auch das weitere Eingravieren von Namen untersagt.

Eine ganze Stunde studieren wir die historischen Graffitis und mit der Rückkehr im Visitor-Center beginnt der Regen. Erneut tagt der Familienrat. Ob es nun an der Schlange lag oder am Wetter – wir wollen hier nicht unser Zelt aufschlagen und beschließen uns in Grants ein Motel zu suchen. Schade, ich wäre gerne noch auf den El Morro gestiegen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3253.jpg)

In Grants quartieren wir uns im Travelloge, direkt gegenüber vom Wal Mart ein. Dabei sehen wir zum ersten Mal die Camper, die das Wal Mart Angebot annehmen und auf dem großen Parkplatz übernachten. Wir zählen sechs RV’s bzw. Fifth-Wheeler. Die teuerste Flasche Wein im Wal Mart ist übrigen eine Zwei Liter Buddel Sangria für 24 $.

Das Motel hat übrigens einen Indoor-Pool, so dass wir trotz Dunkelheit und schlechtem Wetter noch ins Wasser springen können.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 11.08.2006, 11:58 Uhr
Hallo Excalibur,

ein sehr informativer und interessanter Bericht. Die Fotos sind wieder SPITZE!

Bei der Schlange hätte ich auch ein Hotel vorgezogen, es schläft sich einfach entspannter.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: jolly am 11.08.2006, 17:10 Uhr
Hi Excalibur!

Dein Bericht mit den Photos ist echt klasse - mittlerweile seit ihr auch in den Gefilden angelangt in denen wir uns auch rumtreiben wollen.
Das Wigwam Motel  habe ich mir auch gleich notiert - wir sind nämlich auch ne Nacht in Holbrook - das wär doch mal was!

Gruß Eva
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 11.08.2006, 17:39 Uhr
Zitat von: jolly
Hi Excalibur!

Dein Bericht mit den Photos ist echt klasse - mittlerweile seit ihr auch in den Gefilden angelangt in denen wir uns auch rumtreiben wollen.
Das Wigwam Motel  habe ich mir auch gleich notiert - wir sind nämlich auch ne Nacht in Holbrook - das wär doch mal was!

Gruß Eva


Hallo Eva
Ja, das Wigwam Motel ist was besonderes. Die Zimmer sind nicht die größten, die Ausstattung nicht die neueste, aber das Feeling..... :wink:

Es gibt auch ne Homepage mit interessanten Infos: http://www.galerie-kokopelli.com/wigwam/

Gruß
Wolfgang

PS. Und dann hab ich noch nen Tip, wenn es um besondere Unterkünfte geht. In Williams (kurz vor Flagstaff) gibt es ein Motel, da kann man in einer Caboose, also in einem Wagon der Santa Fe Railroad übernachten. Das Ding ist mit Dusche/WC, TV, Klima, Kühlschrank usw. komplett ausgestattet. Hier der Link: http://www.thecanyonmotel.com/
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: die_franken am 11.08.2006, 17:58 Uhr
Hi Excalibur
das war ja wider ein Super Tag mit nochbesseren Fotos :!:  :!:

Was für eine Kamera hast du denn :?:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 11.08.2006, 18:29 Uhr
Zitat von: die_franken
Hi Excalibur
das war ja wider ein Super Tag mit nochbesseren Fotos :!:  :!:

Was für eine Kamera hast du denn :?:


Das liegt nicht an der Kamera - das wichtigste ist der Fotograf   :wink:  !!!
Ich hab ne Canon D60 und setze halt sehr oft das Stativ ein.

Gruß
Wolfgang
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 11.08.2006, 20:43 Uhr
11. Tag – 19. Juli 2006 – Grants/Farmington

Uoops. Hätten wir doch fast vergessen die Uhren wieder umzustellen. Seit gestern sind wir doch in New Mexico. Da uns das erst nach dem Frühstück auffällt, dürfen wir uns heute nicht zu den Frühaufstehern rechnen. Zum Frühstück gab es übrigens neben den Cerealien und dem Marmeladentoast, leckere Do-it-your-self-Waffeln. Derart gestärkt fahren wir bis nach Thoreau auf der alten Route 66. Teilweise weniuger als 50 Meter von der Trasse des Interstate entfernt, wird das Dilemma hier besonders deutlich. Tankstellen, Motels, Werkstätten und Häuser an der alten Mother-Road verfallen, während der schnelle Durchgangsverkehr über die Interstate braust. Ich habe in den letzten drei Tagen so viele verlassene und abbruchreife Häuser gesehen, so viele Schrottautos am Wegesrand, wie selten in meinem Leben. Und zu jedem Gebäude, zu jedem Auto gehört ein Schicksal, eine Geschichte. Wenn die erzählen könnten....

In Thoreau verlassen wir die 66 und biegen ab in Richtung Norden. Raus aus der Schlechtwetterzone – vor uns der blaue Himmel. Der Highway zieht sich endlos. Ab und an eine armselige Baracke etwas abseits der Straße. Drei, vier Autos, meist in Schrott reifem Zustand davor. Wer lebt freiwillig in dieser Einsamkeit? Zwei streunende Hunde queren vor uns in aller Gelassenheit die Straße und zwingen mich zum bremsen. Und weiter geht es geradeaus. Die Landschaft wechselt. Mal felsig, mal weite Prärie bis zum Horizont. Mal vertrocknet braun, mal ins grünliche wechselnd. Ab und zu einige Pferde oder Rinder. Kaum Menschen. Wir „fressen“ die Meilen. Dann der ersehnte Hinweis. Hier müssen wir abbiegen. Auf eine Gravelroad – fast ausschließlich Kieselsteine. Erinnerungen werden wach. Wird unser geflickter Reifen halten ? Nach zwei Meilen langsamer Fahrt erreichen wir den Parkplatz an den Bisti Badlands. Irgendjemand hat geschrieben: Du steigst aus und fragst dich, was soll ich hier ? Genau das kommt uns in den Sinn. Es ist heiß, totenstill und – na ja, Schönheit liegt im Sinne des Betrachters. Im Eisenkasten fehlt das Trailregister. Schade, gerne hätten wir nachgeschaut, wann der letzte Besucher an diesem ungastlichen Ort war.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3256.jpg)
Wir schlängeln uns durch den Zaun und erforschen die Bistis. Fast zwei Stunden sind wir unterwegs, aber der Funke ist bei keinem von uns so richtig übergesprungen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3257.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3265.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3280.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3286.jpg)
In der ganzen Zeit haben wir nun einen kleinen gelben Falter gesehen. Keinen Vogel, keine Eidechse, keine Fliege – nur zahlreiche Hinterlassenschaften von Rindern, die hier in der Hitze keine Chance haben zu kompostieren. Ein merkwürdiger Ort - aber schön ? In meinen Augen gibt es schönere Fleckchen Natur auf dieser Erde. Aber über Schönheit kann man bekanntlich trefflich streiten. Auch wenn ich jetzt vielleicht gesteinigt werde: Mein Ding sind die Bistis nicht.

Wir sind froh, als wir wieder auf dem Highway sind. Die Reifen haben gehalten. Mit 65 Mph geht es nun in Richtung Farmington. Nach einer Bergkuppe sehen wir plötzlich zum ersten Mal seit langem wieder Landwirtschaft größeren Ausmaßes vor uns. Riesige bewässerte und daher kreisrunde Felder in saftigem Grün. Was für ein Unterschied zu den bisher vorherrschenden Farben. Im Westen, am Horizont können wir den Shiprock, den heiligen Berg der Ureinwohner ausmachen. Und vor uns liegt Farmington. Die Stadt ist größer als von uns erwartet. Fast alle großen Fastfood-Ketten sind vertreten. Wir kehren bei IHOP ein und schlagen uns die Bäuche voll.

Danach manchen wir noch einen Abstecher nach Aztec und schauen uns dort die imponierenden Ruinen an.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3288.jpg)
Dank Nationalpark-Pass brauchen wir hier (wie auch am El Morro National Monument) keinen Eintritt zu bezahlen. Damit hat sich der 50$ teuere Pass schon jetzt für uns gelohnt. Das Nationaldenkmal „Aztec Ruins National Monument“ wurde im Jahr 1928 gegründet und erstreckt sich über ein Geläde von knapp 332 Hektar. Die ersten euro-amerikanischen Siedler nahmen irrtümlich an, dass die Menschen, die diese Dörfer anlegten, Azteken waren und nannten daher sowohl die Ruinen als auch die Stadt Aztec. Zu besichtigen sind innerhalb der Ruinen noch komplett erhaltene Räume sowie die große um 1930 komplett rekonstruierte große Kiva.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3301.jpg)
Etwa um 1111 wurde das erste Pueblo hier errichtet. Das Gebäude hatte drei Stockwerke, umfasste über 400 Räume und mehrere Kivas, darunter auch die Große Kiva. Rund 200 Jahre später verließen die Menschen Aztec. Die genauen Gründe dafür sind nicht bekannt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3303.jpg)
 
Wir übernachten im Days Inn in Farmington, dass leider keinen Pool hat.
Titel: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 11.08.2006, 21:00 Uhr
Hallo Excalibur,

tolle Fotos!!! Der blaue Himmel mit den Wolken über den Bistis sieht super aus. Ich finde dafür hat sich der Ausflug schon gelohnt!

Übrigens gefällt es mir sehr gut, dass Du so viele Infos an uns weiter gibst!

Weiter so!!!!!!!!!

Gruß

Efty  :wink:
Titel: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 11.08.2006, 21:30 Uhr
Zitat von: Efty
Hallo Excalibur,

tolle Fotos!!! Der blaue Himmel mit den Wolken über den Bistis sieht super aus. Ich finde dafür hat sich der Ausflug schon gelohnt!

Übrigens gefällt es mir sehr gut, dass Du so viele Infos an uns weiter gibst!

Weiter so!!!!!!!!!

Gruß

Efty  :wink:


Hallo Efty
Mach ich alles nur für Dich  :wink:  Ich glaub, Du bist mein treuester Leser. Außerdem müssen wir Kölner doch zusammenhalten....

Gruß
Wolfgang
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 11.08.2006, 21:33 Uhr
Aber jetzt bekomm ich ein schlechtes Gewissen:

12. Tag – 20. Juli 2006 –Farmington/Albuquerque

Die ganze Strecke in einem Rutsch. Lediglich ein kleiner Imbiss in Cuba beim dortigen Mc D. In Albuquerque steigen wir im Howard Johnson ab, weil es hier ein warmes Frühstück gibt. Wir fahren noch ein wenig durch die Straßen Albuquerques, landen bei Pizza Hut und danach im Pool. Merkwürdiger Tag: Kein einziges Foto gemacht.


SORRY !
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 11.08.2006, 21:46 Uhr
>>>> Außerdem müssen wir Kölner doch zusammenhalten.... <<<<

Nun ja dann Koelle alaf and the hell with the rest of us

Gruß

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 11.08.2006, 21:48 Uhr
:oops:  :oops:  :oops:  :oops:  :oops:  :oops:  :oops:
Na ja, ich glaube, ich bin nicht die treueste Leserin, die anderen outen sich wahrscheinlich nur nicht!

Bist Du auch Kölner??? Auf welcher Rheinseite wohnst Du denn? Auf der richtigen oder der "falschen" Rheinseite? Wir wohnen rechtsrheinisch   :mrgreen:  :mrgreen:  :mrgreen:

Haben sich Deine Kinder schon wieder an die Schule gewöhnt?

Jetzt kommt die 2. Halbzeit des Bundesligaauftakts.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 11.08.2006, 21:52 Uhr
Wart ihr denn nicht in Old Town von Albuquerque? :?:  :?:

Bin mal gespannt wie das weiter geht
 :)  :)
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 11.08.2006, 21:57 Uhr
Efty, Excalibur wohnt in Bonn  :)
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 11.08.2006, 22:32 Uhr
Zur Info
1. Ich bin in Köln geboren (Lindental) und aufgewachsen (Nippes).
2. Als dann Frau und Kinder kamen (man beachte die Reihenfolge  :wink: ) sind wir aufs Land (nach Hennef) gezogen.
3. Wir blieben drei Tage in Albuquerque (Eine tolle Stadt !!!). Am dritten Tag (Samstag) haben wir die Oldtown, die Route 66 und den Park "erobert". Bitte noch etwas Geduld....

(Nachdem jetzt Podolski eingewechselt wurde, wird der BVB ja nicht mehr gewinnen können und ich geh ins Bett  :roll:

Gruß
Wolfgang
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 11.08.2006, 22:34 Uhr
In Nippes aufgewachsen??

Wir wohnen in Bilderstöckchen, also um die Ecke!!!

Hennef ist sehr schön und weder Köln noch Bonn @ Palo!
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 11.08.2006, 22:52 Uhr
Efti, wie soll ich das denn wissen Du hast Köln angegeben und Excalibur hat Bonn angegeben, dabei wohnt ihr beide irgendwo auf dem Land, ich würde das nie finden

 :)  :P  :D  :)

Gruss

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 11.08.2006, 22:55 Uhr
@ Palo
Bilderstöckchen ist ein Stadtteil von Köln, ebenso wie Nippes. Hennef liegt dazwischen, etwas näher an Bonn. Darum hat Excalibur auch in der Nähe von Bonn geschrieben.

Aber genug davon  :lol:  :lol:  :lol:

freuen wir uns lieber auf die Fortsetzung von Excalibur!
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Westernlady am 12.08.2006, 02:49 Uhr
Hi Excalibur,

ich oute mich mal als begeisterter Leser  :D

Deine Beschreibung der Bistis ist sehr zutreffend. Auch die Beobachtung vom Fehlen von allen möglichen Lebewesen inkl. Fliegen.

Die Bistis sind sichr kein Ort, mit dem man sofort "warm" wird.
Es ist nicht einfach, den Bistis seine Geheimnisse zu entlocken, da das Gebiet doch weitläufig ist und man noch nicht so viele Infos im Netz findet.
Aber Deine Bilder sind großartig und wecken in mir sofort die Lust, wieder dorthin zurückzukehren.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Crimson Tide am 12.08.2006, 04:59 Uhr
Hallo Excalibur,
dann oute ich mich auch mal!

Toll, dieser Bericht, noch toller Deine Fotos! WOW!
Und der Anblick der Bistis mitsamt den Wolkenbildern ist doch klasse, und WENN da kein Lebewesen war,  dann müßt Ihr doch zumindest die Ruhe genossen haben, diese unglaubliche Stille in diesen weiten Landschaften ist mit das Beeindruckendste in den Landschaften hier drüben!

Normalerweise würde ich mich auch mehr an den Antworten beteiligen, aber ich habe im Moment einfach zuviel Streß! (Umzug von USA nach Old Germany zurück!)

Aber soviel Zeit muß sein, solch eine tolle Reise mitzuverfolgen!  :P
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: jolly am 12.08.2006, 09:23 Uhr
Zitat von: Excalibur
Aber jetzt bekomm ich ein schlechtes Gewissen:

12. Tag – 20. Juli 2006 –Farmington/Albuquerque

Die ganze Strecke in einem Rutsch. Lediglich ein kleiner Imbiss in Cuba beim dortigen Mc D. In Albuquerque steigen wir im Howard Johnson ab, weil es hier ein warmes Frühstück gibt. Wir fahren noch ein wenig durch die Straßen Albuquerques, landen bei Pizza Hut und danach im Pool. Merkwürdiger Tag: Kein einziges Foto gemacht.



Wie lange hat die Fahrt gedauert. Wir wollen vielleicht auch in einem Rutsch durchfahren?
Und wie lange hat's gedauert von Thoreau zu den Bisits und von dort nach Farmington? Nur das man mal ne Vorstellung hat.

Ach und danke für die Links bzgl. der Motels - werde ich noch näher in Augenschein nehmen.

Freu mich auf die Fortsetzung :-)

Eva
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 12.08.2006, 21:22 Uhr
Zitat von: jolly

Wie lange hat die Fahrt gedauert. Wir wollen vielleicht auch in einem Rutsch durchfahren?
Und wie lange hat's gedauert von Thoreau zu den Bisits und von dort nach Farmington? Nur das man mal ne Vorstellung hat.

Ach und danke für die Links bzgl. der Motels - werde ich noch näher in Augenschein nehmen.

Freu mich auf die Fortsetzung :-)

Eva


Hi
Von Farmington bis Albuquerque sind es ca. 300 km, wir haben knapp 4 Stunden gebraucht. Von Thoreau bis zu den Bistis waren wir 2 Stunden unterwegs, wobei die Strecke aber recht eintönig ist und sich ziiiiiiieht...
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.

So jetzt aber weiter...

13. Tag – 20. Juli 2006 – Albuquerque/Santa Fe/Albuquerque

Nach dem bärenstarken Howard Johnson Frühstück (Rührei, Hash-Brownes, Sausage, Toast, Cerealien, und und und), machen wir uns auf den Weg zu den Kasha-Katuwe Tent Rocks.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_web.jpg)
Erst 2001 zum National Monument "befördert", gelten die Tent Rocks heute noch als Geheimtipp. Um so mehr sind wir überrascht, dass wir nach 5 Meilen Gravel-Road am Trialhead fast ein Dutzend Fahrzeuge antreffen. Des Rätsels Lösung: Eine Geologie Klasse der Universität von New Mexico ist auf Exkursion und erforscht die einzelnen Schichten der Formationen. Wir entscheiden uns für den 1,5 Meilen langen Canyon Trial und sind mal wieder restlos begeistert. In der Sprache der Ureinwohner bedeutet Kasha Katuwe, weiße Kliffs. Und so empfangen uns die von der Sonne angestrahlten Formationen in einem fast strahlendem Weiß. Der Trial führt durch einen kleinen Slot-Canyon und wir müssen unter einem herabgestürzten Felsen hindurch. Am Ende des Slots erwartet uns ein Felsen, in dem die Kinder den Kopf eines Dinos wiedererkennen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3336.jpg)
Später dann treffen wir auf den Kölner Dom im Maßstab 1:50. Heimatliche Gefühle kommen auf. Was mit ein wenig Phantasie doch alles zu sehen ist.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3339.jpg)
Zwischen den Tent Rocks steigt der Weg nun steil an. Treppenstufen erleichtern uns den Aufstieg. Immer wieder halten wir an um den Ausblick zu genießen, Fotos zu machen und um mal zu verschnaufen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3347.jpg)
Nach knapp 200 Metern Höhenunterschied haben wir die Mesa erreicht und werden mit einem einmaligen Rundumblick auf die Sandia Mountains und das Rio Grande Valley belohnt.  

Zurück am Trailhead machen wir uns auf den Weg nach Santa Fe. Leider sind inzwischen wieder Wolken aufgezogen, Als wir über die Plaza schlendern, fängt es sogar an zu regnen. Wie besuchen die St. Francis Cathedral und sind von der starken Religiösität als auch von der Geschäftstüchtigkeit beeindruckt. Steht doch vor der Kirche ein Schild: „Church and Gift Shop open. God bless !”.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3367.jpg)
Gegenüber der Kirche finden wir das schönste Parkhaus, das wir je gesehen haben: im Adobe-Stil.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3369.jpg)
Auch die zahlreichen verwinkelten Hinterhöfe gefallen uns sehr.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3374.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3383.jpg)
Im Großen und ganzen ist uns Santa Fe doch zu sehr Schicki-Micki, also nicht unser Ding und so machen wir uns nach einem Imbiss bei Wendys auf den Weg zurück nach Albuquerque.

Wir nehmen den Turquoise Trail, der uns durch spektakuläre Landschaften führen soll. Die Ortschaften Los Cerrillos und Madrid begeistern uns nicht all zu sehr. Dafür die Auffahrt zum Sandia Peak. 12 Meilen bergauf, Serpentine um Serpentine und immer durch den Wald. Wir fahren langsamer als erlaubt und genießen jede einzelne Meile. Auf dem Antennen bestückten Gipfel angekommen erwartet uns eine weitere Überraschung: gerade mal 10 Grad.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3425.jpg)
Immerhin sind wir auf 10678 ft Höhe über dem Meeresspiegel. Und wir in kurzen Hosen. Aber die Aussicht ist atemberaubend. Ganz Albuquerque liegt uns zu Füssen. Wir trinken einen heißen Kaffee und beobachten dutzende Kolibries, die auf der Terrasse mit Zuckerwasser gefüttert werden.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3451.jpg)
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 12.08.2006, 21:38 Uhr
Das Bild von dem Kolibri ist ja gut gelungen. :)

Auch die Bilder von den Tent Rocks sind herrlich. Schoen dass ihr auch den Koelner Dom entdeckt habt   :lol:

Freue mich schon auf die Fortsetzung :)

Gruss

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 12.08.2006, 21:52 Uhr
Hallo Wolfgang,

das Foto vom Kolibri ist einfach toll!!! Die Tentrocks sehen super aus und der kleine "Kölner Dom" läßt das Herz höher schlagen!

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 12.08.2006, 22:46 Uhr
Hallo Wolfgang,

Du wirst in den meisten katholischen Kirchen in USA einen Giftshop finden. Dort werden Rosenkränze, Kruzifixe usw. verkauft. Also, alles Sachen die zur Religion gehören, ist ‚ne ganze Menge
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: die_franken am 13.08.2006, 09:45 Uhr
Hi,
schon wider ein Super Tag! Der Kolibri traut sich ja was :lol: bleibt einfach ruhig sitzen :wink:
Wenn er wüste das er jetzt im Netz bewundert werden kann, würde es bestimmt teuer für dich :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 13.08.2006, 17:27 Uhr
Zitat von: Palo
Hallo Wolfgang,

Du wirst in den meisten katholischen Kirchen in USA einen Giftshop finden. Dort werden Rosenkränze, Kruzifixe usw. verkauft. Also, alles Sachen die zur Religion gehören, ist ‚ne ganze Menge


Man wird so alt wie eine Kuh und lernt doch immer noch dazu  :D

14. Tag – 21. Juli 2006 – Albuquerque

Heute steht Albuquerque auf unserem Besichtigungsprogramm. Auf dem Gebiet der Stadt (zur Zeit rund 460.000 Einwohner) siedelten bereits ab 1100 die Anasazi. 1540 durchquerte der spanische Conquistador Francisco Vásquez de Coronado die Gegend auf der Suche nach den sagenhaften sieben goldenen Städten. Einige Kilometer nördlich des heutigen Albuquerque überwinterte er mit seinen Männern bei Puebloindianern. Die Oldtown gründeten spanische Siedler dann 1706. Dem Anschluss an die Eisenbahn im Jahre 1880 erfolgte der erste große Aufschwung. Die Route 66 brachte ab den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts neue Reisende in die Stadt und belebte die Tourismusindustrie. Dem Tourismus verdankt auch die Altstadt ihr Überleben. Ende der siebziger Jahre fast dem Verfall preisgegeben, wurde sie aufwendig saniert und lockt heute zahlreich Besucher in ihre bunten Gassen.
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Nach dem guten Frühstück im Howard Johnson machen wir uns auf den Weg. Zuerst fahren wir die historische Route 66 im Ort ab. Zahlreiche alte Motels, teilweise liebevoll gepflegt, teils heruntergekommen, andere leerstehend, aber keines wie das andere. Dazu unzählige kleine Geschäfte, bunte Fassaden, Leuchtreklamen und Fastfood in allen Preisklassen und Geschmacksrichtungen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3466.jpg)
Am Ende der historischen Route 66 erwartet uns die Old Town von Albuquerque mit der idylischen  Plaza als Mittelpunkt. Wir schlendern durch die zahlreichen Souverniershops in den alten Gebäuden. Stöbern hier und wuseln dort. Wir besichtigen die San Felipe Neri Church
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3472.jpg)
und pausieren auf eine schattigen Bank im kleinen Park der Old Town Plaza.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3471.jpg)
Immer wieder lockt uns Live Mariachi Musik in die Hinterhöfe. Museen vom National Atomic Museum über das Albaquerque Museum mit seinen Kunstwerken und dem Sculpture Garden bis hin zum eher kommerziell angehauchten Rattlesnake Museum laden zum verweilen ein. Wir verbringen einen schönen abwechslungsreichen Vormittag und lernen eine wirklich sehenswerte Stadt ein wenig kennen.
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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_web%7E0.jpg)

Für den Mittag war ein Besuch im Route 66 Diner geplant. Leider war schon der Parkplatz der Kultstätte gerammelt voll. Innen sah es nicht anders aus. Kurzerhand fuhren wir in den nächsten Wal Mart, deckten uns mit Kartoffelsalat, frischem Brot, Käse, Obst und anderen Leckereien ein und fuhren in den Kit Carson Park am Rio Grande zum Picknick. Ein tolles Erlebnis, hatten doch auch andere Familien die gleiche Idee. Mehrere einheimische Familien feierten hier ihre Kindergeburtstage. Wir zählten allein 6 Hüpfburgen, die zur Belustigung der Geburtstagsgäste aufgebaut waren. Es wurde gegrillt, gefeiert und gespielt. Und wir mittendrin. Einfach nur schön. Alkohol ist im Park übrigens ausdrücklich verboten. Gut, dass wir auf den Rotwein verzichtet hatten...

Am späten Nachmittag fuhren wir zurück ins Howard Johanson um den Tag am Pool ausklingen zu lassen. Mit Albuquergue haben wir eine weitere sympathische Stadt in den USA gefunden.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3458.jpg)
Im Rattlesnake Museum wurden nicht nur Schlangen gezeigt.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 13.08.2006, 17:43 Uhr
Hallo Wolfgang,

Alberburquerque hört sich wirklich interessant an. Das Essen im Park war  für euch (auch ohne Rotwein) bestimmt besser, als wenn ihr im Diner gespeist hättet.

Das Rattle Snake Museum scheint spannend zu sein, das Foto ist auf jeden Fall super.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: die_franken am 13.08.2006, 18:45 Uhr
Albuquerque scheint ja ne coole Stadt zu sein :!:

und ist damit in meine Besuchsliste aufgenommen worden :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: freddykr am 13.08.2006, 19:35 Uhr
Hallo Wolfgang,

die Tage bis jetzt hab ich mir in einem Rutsch durchgelesen. Wirklich schöne Bilder dabei. :D
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: americanhero am 13.08.2006, 21:24 Uhr
Hallo Wolfgang,


ich habe jetzt auch erst einmal die ganzen restlichen Tagen in einem Rutsch gelesen. Das sind ja traumhaft schöne Bilder, ich bin begeistert.
Die New Mexico Berichte habe ich jetzt schon einmal ganz genau studiert, da wird ja auch eine meiner nächsten Touren hingehen.
Bei den schönen Bildern bekommt man ja schon wieder richtig Fernweh!!  :lol:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: AndyOne am 14.08.2006, 09:41 Uhr
Hi Excalibur, jetzt kann ichs ja sagen, da sich alle outen.
Ich lese Deinen Bericht auch jeden Tag und verfolge Eure Reise mit Interesse, ich gebe nur nicht ständig meinen Senf wie andere, sondern geniese im Stillen.
Fotografierst Du eigentlich mit Pol-Filter?
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: America_Crazy am 14.08.2006, 21:36 Uhr
Sehr schöne Bilder. Habe nun 2 Reisetage in einem Rutsch gelesen.

Grüße
America_Crazy
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 15.08.2006, 08:19 Uhr
Zitat von: AndyOne
Fotografierst Du eigentlich mit Pol-Filter?

Erwischt !!! Manchmal hilft das Polfilter ein wenig die Farben aufzufrischen....

15. Tag – 22. Juli 2006 – Albuquerque/Roswell

Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf nach Roswell. Weil heute Sonntag ist, hält sich der Verkehr auf dem Interstate noch in Grenzen. Lediglich die Wochenendtouristen mit Booten, Moto-Cross-Bikes und ähnlichem sind unterwegs. Wir kommen gut voran. Kurz vor Socorro wollen wir auf den Quebradas Byway abbiegen.

Diese 24 Meilen lange Umgehungsstraße soll als Gravelroad durch eine naturbelassene herrliche Landschaft führen. Der Prospekt zählt zahlreiche Tiere auf, die hier Leben sollen. Mule Deer, Coyote, Bobcat, Gray Fox Raccoon, Porcupine, Oppossum, Ground Squirrel, Cottontail and Jack Rabbit. Dazu zahlreiche Vogelarten von der Snow Goose  bis zum Red-Tailed Hawk. Also genau das Richtige für uns.

Wir verlassen den Interstate und geraten ohne Übergang auf eine Straße der untersten Kategorie. Jedoch ist der Byway ist nirgends ausgeschildert. Jedenfalls finden wir nix. Nach einer dreiviertel Stunde ergebnislosen Suchens, teils mehr oder weniger durch die Vorgärten der Mobilhomes, geben wir auf und fahren weiter über den Interstate in Richtung Roswell.

Vielleicht haben wir die falsche Abfahrt gewählt. Vielleicht hatte mein Navigator auch nur Sorgen, wg. der Haltbarkeit des geflickten Vorderreifens auf einer Gravelroad. Wer weiß. Hier mal der original Text der Wegbeschreibung: From I-25, take Escondida exit, head east and then north. Turn right und pass Escondida Lake. Cross the Rio Grande and proceed east through the settlement of Puebltos. Turn right (south) on the road that follows the east side of the Rio Grande (watch out for sand). After about 6/10zh of a mile, there will be a dirt road that takes off sharply to the left (east). Stay on this road and follow the Back Country Byway signs and markers.

Und wieder zieht sich die Strecke Meile um Meile. Kurz vor Carrizozo kreuzt der Hwy. 380 das Valley of Fires, einen 1500 Jahre alten Lavastrom. Später, auf einer Luftbildaufnahme im Visitorcenter des Wihte Sands NP werden uns die riesigen Ausmaße des Lavafeldes noch einmal verdeutlicht. Am Rande des 3 bis 4 Meilen breiten schwarzen unwirklichen Lavaflußes hat das BLM 2005 einen neuen Campground, Picknick- und Aussichtsplatz, den Valley of Fires-Park, eingerichtet. In Carrizozo, das seine Entstehung wie viele andere kleine Orte der Eisenbahn verdankt, tanken wir und machen eine kleine Pause.

Unseren nächsten Stop legen wir in Lincoln ein.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webros3.jpg)
Ob Billy the Kid den Zip schon kannte ?

Der Ort erlangte durch den Lincoln- County War historische Berühmtheit und ist heute ein lebendiges Museum. Die blutige Auseinandersetzung zwischen den reichen Viehzüchtern, die u.a. von Billy the Kid unterstützt wurden, auf der einen und reichen Warenhausbesitzern auf der anderen Seite kann hier an den Originalschauplätzen nachvollzogen werden.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webros2.jpg)
Aus den Schießscharten wurde manche Kugel abgefeuert....  

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webRos1.jpg)
Und wenn nicht geschossen wurde, wurde gebetet (Ich geh mal davon aus, dass nicht die Kirche schief steht, sondern das Niveau der Straße abfällt ?)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webros4.jpg)
Das Lincoln County Courthause sowie ein halbes dutzend weitere Gebäude können im Originalzustand besichtigt werden.

Nach einer weiteren Stunde erreichen wir das sagenumwobene Roswell.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webros6.jpg)
In Roswell fühlte ich mich irgendwie beobachtet !

Wir kommen im dortigen Days Inn unter und müssen auf Wunsch eines minderjährigen Herren auch gleich das UFO Museum besuchen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webros9.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webros5.jpg)

Wider erwarten geht man hier noch recht fair mit der Roswell-Ufo-Geschichte um. Zahlreiche Zeitungsausschnitte und Protokolle, sowie angebliche Beweise und Gegenbeweise werden gezeigt. Sein Bild muss sich dann jeder selber machen. Auch andere Ufo-Sichtungen werden präsentiert und teilweise als Humbug enttarnt. Es beleiben allerdings auch viele Fragen offen. Wenn ich für das Ufo-Museum Eintritt hätte zahlen müssen, hätte ich mich geärgert. So nehme ich es als Unterhaltung hin. Roswell lebt halt von den Ufos...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webros7.jpg)
Danach gehen wir noch in den Stadtpark von Roswell, eine Mischung von Kinderspielplatz und kleinem Zoo,
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webros10.jpg)
besuchen noch Wendy’s (Ich glaub, ich bin Chilli-süchtig !!!) und lassen den Tag im Motel-Pool (wo sonst ?) ausklingen.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 15.08.2006, 08:26 Uhr
Hallo Wolfgang,

schade, dass ihr den Quebradas Byway nicht gefunden habt, aber wer weiß vielleicht war es für den Reifen tatsächlich besser.

Roswell lebt wohl auch mehr von den Geschichten als von der Realität. Die UFO's werden auf jeden Fall gut vermarktet. Nach Deinem Bericht muss sagen, dass ich mir den Ort schenken werde.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 15.08.2006, 08:46 Uhr
Hallo Efty
Roswell stand auch nicht auf meiner To-do-Liste. Aber bei uns in der Familie herrscht die Mitbestimmung (Manchmal darf ich auch was sagen... :? ) und für unseren Marco war Roswell wg. den UFOs der Höhepunkt der Reise. Vorher jedenfalls - ich glaube im Nachhinein war er schon ein wenig enttäuscht. Jetzt steht die Area 51 ganz oben auf seiner Liste (Ich glaube er wird wieder enttäuscht sein...).
Auf der anderen Seite sind die "Kleinen" auch brav mit uns gewandert und haben auch nicht gemault, wenn die Fahrt mal wieder etwas länger gedauert hat. So gesehen war der Abstecher nach Roswell für uns dann kein Problem. Und es war auch keine allzu großer Umweg (Albuquerque/Carlsbad).

Gruß
Wolfgang
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 15.08.2006, 09:01 Uhr
Hallo Wolfgang,

Wenn ihr es nicht schon rausgefunden habt, meiner Meinung nach ist Area 51 auch totale Zeitverschwendung

Gruß

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 15.08.2006, 09:08 Uhr
Hallo Wolfgang,

ich kann mir gut vorstellen, dass die ganzen UFO Geschichten ihren Reiz auf Kinder haben und darum war es super, dass ihr eurem Sohn den Gefallen getan habt. Jetzt hat er zumindest die Möglichkeit selber zu entscheiden, ob es ihm gefallen hat oder nicht, Kinder haben ja auch einen anderen Blickwinkel auf solche Dinge.

Ich finde es eh ganz toll, wie tapfer eure beiden wandern und sich alles anschauen, das ist ja auch nicht Regel.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 15.08.2006, 09:27 Uhr
Zitat von: Palo
Hallo Wolfgang,
Wenn ihr es nicht schon rausgefunden habt, meiner Meinung nach ist Area 51 auch totale Zeitverschwendung
Gruß
Palo


Mach das mal nem pubertierenden Fast-Dreizehnjährigem klar  :lol:  :lol:  :lol:
Wenn er die anderen Urlaubstage "mitzieht", bin ich gerne bereit, einen Tag zu "opfern".  :wink:
Gruß
Wolfgang
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 15.08.2006, 09:34 Uhr
Wolfgang,

Es ist wirklich toll dass Du mit Deinen Kindern mit machst, die wollen ja schließlich auch was von der Reise haben.

Gruß

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: die_franken am 15.08.2006, 09:36 Uhr
von der Area 51 sieht man ja nichts :roll: mankommt nur bis zu den Warnschildern, also nichts besonderes!

Aber der Besuch im Little A'Le'Inn in Rachel MUSS SEIN :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 15.08.2006, 09:56 Uhr
>>>> Aber der Besuch im Little A'Le'Inn in Rachel MUSS SEIN <<<<<<

na ja, wenn es sein muss, wenn man schon so weit für nichts gefahren ist  :wink:  :wink:


http://www.littlealeinn.com/
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 15.08.2006, 11:24 Uhr
Zitat von: Excalibur
3. Tag - 11. Juli 2006 – Las Vegas
Abends fahren wir weit raus in einen Randbezirk von LV. Hier an der Mormonenkirche soll man einen fantastischen Blick auf die Stadt haben. Wir werden nicht enttäuscht. Ein Lichtermeer bis zum Horizont – EINMALIG !!! Hier sieht man eindrucksvoll die gigantischen Ausmaße der immer noch wachsenden Wüstenmetropole. Später erzählt uns eine Freundin, die im US Immobiliengeschäft tätig ist, dass z.Zt. wöchentlich bis zu 1.000 Familien nach Las Vegas übersiedeln !!!


Ich habe eine persönliche Nachricht mit der Anfrage, wo denn dieser Ort sei, bekommen.  Damit jeder Leser was davon hat hier die Beschreibung:
"The best nighttime view of Las Veags: Mormon Temple - Upper Bonanza Road at Temple View Drive
From this vantage point high on the flanks of Sunrise Mountain, the grand carpet of Las Vegas lights shimmer like an upside down universe of colored stars. The Later Day Saints (Mormon) temple also is an imposing sight at night, a modernistic spired white castle bathed in floodlights. To reach this aerie, drive north through downtown on Las Vegas Boulevard to Bonanza (the first major street after the freeway). Turn right (east) on Bonanza and drive about six miles until you see the temple gleaming before you."


Wie schon gesagt, ein schöner Ausblick über das Lichtmeer der Großstadt und auch sehr schöne Eigenheime in der Nähe.

Gruß
Wolfgang
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 15.08.2006, 22:55 Uhr
16. Tag – 23. Juli 2006 –Roswell/Carlsbad/Whites City

Das Frühstück im Days Inn war O.K. und da auch der Pool dieses positive Prädikat verdiente, hüpften wir noch mal in denselben bevor wir weiter fuhren. Die Fahrt nach Carlsbad war nicht zu weit und so fuhren wir die Strecke auf dem gut ausgebauten Highway in einem Rutsch.

In Carlsbad wären die Unterkünfte günstiger gewesen, da wir aber am abend den Bat-Flight im Nationalpark erleben und kommenden morgen die Carlsbad-Caverns erkunden wollten, entschlossen wir uns im Best Western in Whites City, nur wenige Schritte vom Parkeingang entfernt, abzusteigen. Ausschlaggebend war sicherlich auch der großangekündigte „Water Park“. Whites City besteht im Prinzip nur aus dem Hotel-Resort mit Museum, Gift-Shop, Restaurant, einer Tankstelle und – einem hochmodernen Feuerwehrhaus. Ein wenig erinnert die ganze Anlage an Rubys Inn am Bryce Canon NP. Allerdings besteht an dem Komplex hier in New Mexico ein größerer Reparatur- und Renovierungsrückstand. Auch könnten Teile der Anlage ein wenig Farbe vertragen. Zimmer, Pool und auch das Frühstück waren in meinen Augen keinesfalls auf Best Western-Standard. Allerdings war der Pool der erste in diesem Urlaub, der mehr als 1,70 Meter tief war, genau 2,70 Meter. Und unser Zimmer war mit einer Whirlpool-Badewanne ausgestattet.

Nachdem wir uns intensiv im Pool, zu dem auch eine große Doppelrutsche gehörte, erfrischte hatten, machten wir uns auf den Weg zum Carlsbad Cavern NP. Am Visitor Center angekommen, genossen wir erst einmal den phantastischen Ausblick auf die Ebene bis weit nach Texas hinein.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3519.jpg)
Bei den freundlichen Rangern erkundigten wir uns dann nach den Möglichkeiten zum Besuch der Höhle am morgigen Tag.

Bis zum Bat Flight-Programm hatten wir noch über eine Stunde Zeit und waren daher mit die ersten Besucher in der Arena am natürlichen Eingang zur Höhle. Hier wollten wir am kommenden Tag auch in die Unterwelt einsteigen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3522.jpg)
Aus diesem Höhleneingang sollten abends rund 200.000 Fledermäuse herauskommen und morgens vier mutige Deutsche hinabsteigen.

Pünktlich begann Ranger Rob sein Programm. Die Ränge hatten sich gut gefüllt und er erzählte viel Informatives und Kurzweiliges über die Feldermäuse im allgemeinen und die Bats der Carlsbad Cavern im Besonderen. Fotos durften keine gemacht werden. Die Entfernungsmessung der Kameras könnte die empfindlichen Organe der Fledermäuse manipulieren. Über 200.000 sollten auch an diesem Abend die Höhle verlassen. Und irgendwann kamen sie dann auch. Hunderte, tausende – fast 30 Minuten lang verließ ein stetiger Schwarm von kleinen Fledermäusen, ohne Flügel kaum größer als ein Chicken McNugget (Ein Vergleich von Ranger Rob!), den tiefen Schlund der Höhle. Ein wahrlich sehenswertes Schauspiel. Erst in der Dunkelheit fuhren wir zurück in Motel und der beleuchtet Pool bis 22.00 Uhr geöffnet hatte, kühlten wir uns noch ein wenig ab.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 16.08.2006, 06:01 Uhr
Hallo Excalibur,

so viele Fledermäuse, das war bestimmt unglaublich! Auf die Höhlen bin ich schon gespannt, der Einstieg sieht ziemlich unheimlich aus.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 16.08.2006, 10:25 Uhr
17. Tag – 24. Juli 2006 – Whites City/Alamogordo

Da wir pünktlich zur Öffnung der Carlsbad Cavern um 8.30 Uhr am Höhleneingang sein wollten, waren wir auch mit die ersten beim Frühstück. Zum ersten Mal mussten wir in einem US-Motel vorher angeben, was wir frühstücken wollten: Rührei mit Bacon oder Pancakes oder Cerealien oder Muffins. Wobei das „oder“ zwingend war. Schade, bisher waren wir von Best Western besseres gewohnt...

Wir waren tatsächlich mit die Ersten im Visitor Center der Carlsbad Caverns und hatten hier übrigens keinerlei Probleme mit den National Park Pass (soweit ich weiß wurde dieser vor zwei Jahren noch nicht in der Cavern anerkannt ???). Allerdings gab es keine Beschreibung der Höhlen in deutscher Sprache und auch das AudioSystem (Kopfhörer) war – obwohl angekündigt – nicht in deutscher Sprache verfügbar.

Der Einstieg über den natürlichen Höhleneingang ging leicht und ohne Probleme (es ging ja abwärts...). Anfangs noch begleitet von Gezwitscher der Höhlenschwalben und vom strengen Guano-Geruch, wurde es Serpentine für Serpentine dunkler und leiser. Immer tiefer tauchten wir in das Höhlenlabyrinth ein. Wir haben viele Fotos gemacht, aber keines kann das Erlebte nur halbwegs wiedergeben. Diese Größe, diese Farben- und Formenvielfalt – einmalig !!! Disney hätte es nicht besser inszenieren können. In 230 Metern Tiefe angekommen hatten wir noch nicht genug und machten uns noch auf denn Big Room Trail. Und es gab tatsächlich noch eine Steigerung Stalaktiten und Stalagmiten in allen Größen und Fortschrittsstadien. Wahnsinn !!! Die Entstehung dieser Kalkformationen begann vor über 500.000 Jahren. Jeder Wassertropfen bringt eine Winzigkeit Kalk mit, der sich in der Höhle ablagert und im Laufe viele Jahre diese wunderbaren Gebilde erstellt. Hinter jeder Ecke ein neues „Ahhh“ oder „Ohhhh“.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3524.jpg)

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3554.jpg)

Und dann am Aufzug ein Imbiss und ein Gift-Shop in 230 Metern Tiefe. Irgendwie utopisch....
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3557.jpg)

Erst bei der Fahrt mit dem Aufzug zurück an Tageslicht merkten wir, wie tief wir doch waren. Die Fahrt dauerte eine kleine Ewigkeit.

Wieder zurück an der Oberfläche füllten Marco und Michelle noch erfolgreich die Fragebögen aus und dürfen sich zukünftig Junior Ranger des Carlsbad Cavern NP nennen. Das Ausfüllen der Formulare bereitete ihnen, inklusive der Aufgabe, ein Gedicht über die Fledermaus (in englisch)zu schreiben, keine Probleme. Und somit gibt es nun zwei weitere deutsche Carlsbad Caverns Junior Ranger. Natürlich wurden sie wieder feierlich vereidigt und auch die Mikrophonansage des „richtigen“ Rangers durfte nicht fehlen. Mit seinen besten Grüßen – sein Opa kam aus Baden-Baden – verließen wir einen eindrucksvollen und sympathischen Nationalpark.

Wir fuhren zurück nach Carlsbad und weiter nach Artesia um hier auf den Hwy. 82 in Richtung Westen abzubiegen. Und wieder folgte einen lange Fahrt durch die endlose „new mexikanische Pampa“.  Meilenweit nichts als Prärie – mehr oder weniger vertrocknet. Erst als es wieder stetig aufwärts in die Berge ging, wurden die Aussichten rechts und links der Straße abwechslungsreicher. Saftige (bewässerte) Weiden mit Pferden und Rindern wechselten sich ab mit Waldstücken und RV-Plätzen. Bald sahen wir die ersten Pisten und Skilifte des Wintersportgebietes. Im urigen Cloudcroft legten wir noch einen Zwischenstop ein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3565.jpg)

Hier, wo im Winter wohl der Bär los sein muss, schauten wir uns die Geschäfte an und genehmigten uns ein leckeres Eis. Die anschließende meilenlange Abfahrt nach Alamogordo hat es in sich: durchgehende Geschwindigkeitsbegrenzung und patrollierende Sheriffs – eine gefährliche Mischung. Unten im Tal sehen wir dann Alamogordo vor uns und am Horizont kann man schon den White Sands NP erahnen.

Alamogordo ist wieder so eine flächenmäßig viel zu große Stadt ohne eigentliches Zentrum. An der Hauptdurchgangsstraße erst die alten schon in die Jahre gekommenen Motels, dann die Autohändler, die Fast Food Ketten und dann in der Nähe der Interstate-Auffahrt, die neuen Motels. Wir gehen ins Days Inn, weil wir dem guten Namen der Kette vertrauen. Pustekuchen – das Zimmer ist total verwohnt, der Pool verdreckt und das Frühstück am kommenden Morgen ist mickrig.

Nachdem wir eingecheckt haben, fahren wir gleich weiter in den White Sands National Park. Wir wollen noch einige Fotos in der Abenddämmerung machen. Das Visitor Center ist in einem für amerikanische Verhältnisse historischem Adobe-Gebäude untergebracht. Sehr schon, sehr rustikal. Wir informieren uns kurz und fahren gleich weiter. Auf den ersten Meilen sieht man noch nicht viel. Doch dann nimmt die Anzahl der Pflanzen ab und der strahlend weißen Gips, der dem Nationalpark seinen Namen gab, dominiert die Landschaft. Irgendwann hört auch die asphaltierte Straße auf. Wir fahren auf planiertem Gips. Keinerlei Pflanzen mehr, rundherum alles weiß. Man glaubt im Schnee zu sein – Nur die Temperatur spricht dagegen. Mit der sinkenden Sonne werfen die Gipsdünen spektakuläre Schatten. Ein Paradies für ambitionierte Fotografen (Wie im Schnee ein bis zwei Stufen überbelichten !!!) Über Alamogordo entlädt sich derweil eine schwere Regenwolke und die untergehende Sonne wirft einen halben Regenbogen an den Abendhimmel. (Anmerkung: Die Fotos vom White Sands NP kommen im nächsten Tagesbericht. Zwei so spektakuläre NP an einem Tag überlasten mein Auffassungsvermögen  :lol: )

Zurück in der Stadt erwischt uns noch der Rest des Unwetters. Zum Abschluss des Zwei-NP-Tages gehen wir noch zu Dennys und genießen Krabben, Sandwich und zwei Kinderteller. Surprise, surprise – bei Dennys gilt immer noch das Angebot, dass Kinder am Dienstag kostenlos essen, es wird nur nicht mehr so stark beworben wie vor zwei Jahren. Danke, Dennys !
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 16.08.2006, 10:44 Uhr
Hallo Wolfgang,

die Höhlen sehen absolut spektakulär aus!!! Die Fotos sind wirklich toll. Wenn man selber runter steigt/läuft ist das Erleben bestimmt super!

Ein Souvenirshop in der Tiefe ...... na ja, der Konsumwunsch will halt auch befriedigt werden.

Glückwunsch an die Junior Ranger!!!!

Auf die Fotos aus dem White Sands NP bin ich jetzt schon gespannt.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 16.08.2006, 11:39 Uhr
<<<< Ein Souvenirshop in der Tiefe ...... na ja, der Konsumwunsch will halt auch befriedigt werden  >>>>

Hallo Efty,  auf der Etage gibt es aber auch Restrooms. Nach einer Weile in den Höhlen ganz praktisch

 :klo:  :pfeifen:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 16.08.2006, 20:54 Uhr
18. Tag – 26. Juli 2006 – Alamorgordo/City of Rock (Deming)

Der Wecker klingelt uns früh aus dem Bett, weil wir recht früh im White Sands NP die langen Schatten der aufgehenden Sonne fotografieren wollen. Das Frühstück im Days Inn ist derart mickrig, dass wir dankend verzichten und nur zwei Becher Kaffee mit ins Auto nehmen. Im Park sind wir mit die ersten Besucher. Es ist herrlich leer und wir können viel fotografieren.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3568.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3625.jpg)

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3656.jpg)

In einer Ecke nutzt ein professionelles Team das Morgenlicht und macht Modeaufnahmen. Vier Modells, ein Fotograf und ein halbes Dutzend Helfer sind mit einem großen Wohnmobil mit Anhänger voller Equipment und zwei Vans angereist. So kann ich auch Fotos machen ! Wir machen erneut einen Abstecher ins Visitor Center, da Marco auch hier noch Junior Ranger werden will (Das Abzeichen ist ja soooooo schön!). Allerdings sind die Fragen schwieriger als erwartet. Aber nach einer dreiviertel Stunde haben wir mit vereinten Kräften auch diese Hürde geschafft. Marco wird erneut feierlich vereidigt und wir fahren weiter gen Westen.

In Las Cruces vervollständigen wir unsere Vorräte im örtlichen Wal Mart. Da wir im City of Rock State Park grillen wollen, holen wir neben Würstchen und frischen Baguettebrot auch unsere geliebten Maiskolben und flüssige Butter zum sprayen. Aber erstens kommt es anders und......  Als wir in Deming den Interstate 20 verlassen drohen uns schon dunkle Regenwolken am Himmel. Egal – vielleicht haben wir ja Glück. Bis zum State Park ist es noch fast eine Stunde und da kann viel passieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3708.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3716.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3675.jpg)

Von der City of Rocks sind wir begeistert. Ein kleiner übersichtlicher Park fast ohne Verbotsschilder – ideal für Kinder, die hier ungezwungen klettern und spielen können. Der ganze Park ist ein großer Campingplatz mit unzähligen Felsen. Es gibt gepflegte Duschen und Toiletten. Das kleine aber feine Visitor Center wird von einer älteren Damen und einem Ranger geleitet, die beide sehr stolz darauf sind, einige Brocken deutsch zu sprechen. Nur das Wetter können sie uns nicht garantieren. Wir suchen uns den schönsten Stellplatz aus und beschließen wegen den noch immer vorhandenen Regenwolken und dem heftiger werdenden Wind, erst einmal den Grill anzuwerfen, zu futtern und dann erst zu entscheiden unser Zelt aufzubauen. Die Kinder sammeln ein wenig Holz und mit der restlichen Holzkohle gelingt uns trotz des starken Windes ein schönes Grillfeuer. Die Würstchen und der Mais sind schnell gar und schmecken mit dem gerösteten Brot ganz vorzüglich.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3714.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3682.jpg)

Aber leider will das Wetter nicht besser werden. Schweren Herzens beschließen wir einen geregelten Rückzug. Der State Park hat uns sehr gut gefallen, aber eine Nacht im Zelt bei Regen und Sturm wollen wir uns nicht antun. Also fahren wir zurück nach Deming, wo wir im Motel 6 ein kleines aber sauberes Zimmer bekommen.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 16.08.2006, 21:18 Uhr
Tolle Bilder.  :) Schade dass das Wetter nicht gehalten hat. :cry:

Gruss

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 16.08.2006, 21:27 Uhr
Hallo Wolfgang,

die Fotos sind echt super, da hst nicht zu viel versprochen. Ich bin einfach nur begeistert!!!!!!  :lol:  :lol:  :lol:  :respekt:  :respekt:

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.08.2006, 22:31 Uhr
Hi Wolfgang und Familie,

habe Euren Reisebericht gerade entdeckt und schon mal überflogen.

Die Locations und vor allem die tollen Bilder haben mich so neugierig gemacht, dass ich ihn mir mit einem Lesezeichen versehen habe, um ihn morgen komplett in Ruhe zu lesen.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: America_Crazy am 16.08.2006, 22:32 Uhr
Wirklich sehr schöne Bilder. Das Bild mit dem Blitz sieht super aus, wobei es natürlich schade ist, dass das Wetter nicht gehalten hat.

Grüße
America_Crazy
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 16.08.2006, 22:43 Uhr
Euer Picknick sieht wirklich lecker aus. Muss doch gleich noch mal in den Supermarkt um zu sehn ob ich nicht ein paar Maiskolben finde :essen:

Gruss

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 20.08.2006, 15:19 Uhr
Sorry, konnt' mich einige Tage nicht melden, da ich beruflich eingespannt war.  Nachdem ich aber eine nette E-Mail mit der freundlichen Aufforderung, doch bitte weiter zu schreiben, bekommen hab.....

19. Tag – 27. Juli 2006 – Deming/Wilcox

Das Zimmer im Motel 6 war wirklich recht klein und da auch der Pool verschlossen war, machten wir uns morgens schon ganz früh – ausgestattet mit zwei Bechern Kaffee (mehr gabs nicht zum Frühstück im Motel 6) auf den Weg nach Wilcox. In Lordburg wollten wir den Interstate verlassen und der Ghost Town Shakespeare einen Besuch abstatten. Vorbei an einem Denkmal (Panzer und Kanone) mit angegliederten Picknickplätzen mussten wir außerhalb von Lordsburg noch ein kurzes Stück über eine ausgeschilderte Gravelroad fahren und schon hatten wir unser Ziel erreicht. Ich hatte schon im Vorfeld gelesen, dass Führungen in Shakespeare nur an bestimmten Tagen durchgeführt werden, bin aber davon ausgegangen, dass man das Städtchen auch so besichtigen könne. Pustekuchen ! Ein verschlossenes Tor verhinderte uns die Weiterfahrt und so konnten wir das Örtchen nur kurz aus der Ferne betrachten. Aber wir hatten ja noch eine weiter Ghost Town auf unserer heutigen To-do-List.

Wenige Meilen weiter erreichten wir den Ort Steins, verkehrsgünstig gelegen – gleich an der Interstate-Abfahrt. Steins ist eine alte Railroad-Town und so wurden wir auch gleich standesgemäß von einem der schier unendlich langen Güterzüge der Santa Fe Railroad mit einem lauten Tröten empfangen (Diejenigen, die schon einmal in Flagstaff im „falschen“ Motel übernachtet haben, kennen das durchdringende Tröten.). Wenige Minuten später setzte der Railroadman seinen Zug – nicht ohne uns vorher noch einmal zuzuwinken und nochmals zu tröten – langsam in Bewegung. Schon für dieses Schauspiel hat sich die Abfahrt vom Interstate gelohnt. Das Örtchen selbst besteht aus einigen verwitterten Holzhäusern mit zahlreichen, der Witterung ausgesetzten Ausstellungstücken – vom rostigen Oldtimer bis zum Klohäuschen – davor. Nur – wo war der Eingang. Der ganze Ort war von einem Zaun umgeben – alles verriegelt und verrammelt. Irgendwann kam ein Pickup mit zwei Kindern auf der Ladefläche, die uns schon von weitem zuriefen, dass Steins Donnerstags geschlossen sein. Shit happens. Heute war nicht unser Tag !!!    

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3722.jpg)
Ghost Town Steins mit der Interstate im Hintergrund

Ohne weiteren Zwischenstopp fuhren wir nach Wilcox. Der Ort erinnert stark an die Städtchen entlang der Route 66. In der Oldtown leerstehende Geschäfte und heruntergekommene Motels – an der Interstate-Abfahrt Motel-Neubauten der bekannten Ketten und Tankstellen. Wir wählen für uns das Super 8 aus. Ein Grund war sicherlich der Indoor-Pool.

In der Oldtown gleich gegenüber dem Bahnhof ist ein Restaurant in einem schönen alten Eisenbahnwaggon untergebracht. Das reizt uns sehr, doch es gibt noch nichts zu essen – der Grill wird gerade erst angeheizt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3727.jpg)
Essen auf Rädern....

Richtig – wir sind wieder in Arizona und müssen noch die Zeit umstellen. Gleich nebenan in einem urigen Coffeeshop lassen wir uns nieder. Hier gibt es Kaffee (was sonst?), Cookies und Eis. Während die Bedienung unsere Bestellung bearbeitet schauen wir uns im Laden um. Alte Möbel, ausgebleichte Rinderschädel, Schallplatten aus den Fünfzigern, Klamotten von der Oma, signierte Filmstar-Fotos und und und. Ein kleiner Trödelmarkt. Wir setzen uns auf den hölzernen Gehsteig vor dem Haus, schauen den vorbeifahrenden Autos zu und planen den weiteren Tagesverlauf. Da es noch nicht einmal Mittag ist beschließen wir einstimmig, heute noch Tombstone zu besuchen, was eigentlich erst für den nächsten Tag geplant war. So haben wir morgen mehr Zeit für den Chiracahua Nationalpark.  

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3726.jpg)
Coffee-Shop und Trödelmarkt

Zwischen Wilcox und Benson quert der Interstate 10 eine sehr schöne Felsenlandschaft (Texas Canyon) die uns am die Alabama Hills und an den City of Rocks SP erinnert. Leider fehlt uns die Zeit anzuhalten – Tombstone, „The town too tough to die“, wartet. In der berühmten Wild-West-Stadt ist die Haupt-Touristen-Straße, die Allen Street,  für den Autoverkehr gesperrt und auch nicht asphaltiert. Lediglich mehr oder weniger historische Postkutschen fahren hier mit den Besuchern auf und ab. Auf den hölzernen Gehsteigen begegnen wir Darstellern aus den Shows in ihren alten Kostümen. Trotz ihres wilden Aussehens, sind sie doch recht nett und freundlich im Gespräch: Woher ? Wohin ? Besucht doch unsere Show ! Die Geschäfte führen die einschlägigen Artikel: Cowboyhüte, Sporen, Lederaccessoires usw. Besonders angetan hat es mir der Buchladen, der ein reichhaltiges Sortiment an Wild-West- und Filmliteratur führt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3732.jpg)

Natürlich müssen wir uns auch die O.K.Corral Show ansehen. Na ja – viel Pulverdampf und ein paar Späßchen und nach einer halben Stunde hatten die Guten (?) gesiegt. Da die Darsteller in einem breiten Slang sprachen, musste man die Geschichte schon kennen und/oder wirklich gut die Sprache beherrschen um alles zu verstehen.

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Mit viel Rauch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3763.jpg)
Die beiden Cowboys in der Mitte gehören zur Famile.

An der Stelle wo der Gunfight stattgefunden haben soll, war die Situation „authentisch“ mit Puppen nachgestellt – halt US-amerikanisch. Darüberhinaus konnten verschieden Kutschen, ein Cowboy Bunkhouse, ein „original Corral Office“, eine Prostitute’s Crib, ein altes Foto Studio und Fly’s Boarding House besichtig werden. Danach schauten wir uns noch die Räumlichkeiten an, in denen der Tombstone Epitaph gedruckt wurde und wo verschiedene alte Druckmaschinen ausgestellt waren. Hier bekamen wir auch die alten Ausgaben der Zeitschrift ausgehändigt,  die mich mehr als die ganze Show interessierten.

Zum Abschluss gab’s dann im Tombstone Courthouse noch ein wenig Geschichtsunterricht, bei dem die Show eher im Hintergrund stand. Erbaut im Jahre 1882 für 50.000 $ beherbergte das Bauwerk die Amtsräume des Sheriffs, des Gerichts, des Kämmerers und des Bezirksverwalters. Nachdem Bisbee 1929 Bezirkshauptstadt wurde, machte 1931 auch die letzte Dienststelle dicht. Später sollte in dem Haus ein Hotel untergebracht werden, in den fünfigre Jahren richtet man das historische Museum ein. Heute können zahlreiche Exponate aus Tombstones Vergangenheit, der originale Gerichtssaal (mit Spucknäpfen !) und im Hof ein Galgen besichtigt werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3785.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3780.jpg)
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: die_franken am 22.08.2006, 16:13 Uhr
ein Schöner Tag in Tombstone, da kommt wirklich das Wild West Gefühl auf  (http://www.cheesebuerger.de/images/midi/verschiedene/a062.gif)
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 22.08.2006, 19:20 Uhr
Hallo Wolfgang,

das war ein echter Wild West Tag, der hat euch bestimmt viel Spaß gemacht, trotz der verpaßten Ghost Towns.

Bin gespannt wie es weiter geht.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: OWL am 23.08.2006, 09:38 Uhr
Ich habe diesen Reisebericht erst jetzt gesehen :oops:  Der Anfang gefällt mir gut, jetzt beeile ich mich mit dem Lesen, um Euch einzuholen. :wink:

EDIT: Ich hab Euch eingeholt und fahre den Rest der Tour mit :D ! Alle anderen Fahrgäste bitte zusammenrücken!
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 23.08.2006, 12:57 Uhr
Ok, ok, Thomas wir rutschen zusammen.

Wann geht es weiter?
 :pferd:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: jochenrosi am 23.08.2006, 15:11 Uhr
Suuuuper Bericht!!!!!

O.K. wir rutschen ein wenig zusammen. :lol:  :lol:  :lol:  :lol:  :lol:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 23.08.2006, 18:40 Uhr
Willkommen an Bord. Capitän Excalibur und seine Crew freuen sich über jeden neuen Gast ..... :wink:

20. Tag – 28. Juli 2006 – Wilcox/Tucson

Allmählich wird uns bewusst, dass auch der schönste Urlaub zwangsläufig langsam aber sicher zu ende geht. Aber egal - heute steht der Chiricahua National Park auf dem Programm. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Leider ist der Himmel recht grau, was unsere Stimmung nun auch nicht unbedingt verbessert.

Nach etwas mehr als einer Stunde auf einsamen Straßen erreichen wir den abgelegenen Park. Wir haben den Eindruck, als würde die Dame im Kontrollhäuschen sich über jeden Besucher freuen. Als wir am Visitor Center ankommen, sehen wir gerade noch den Bus verschwinden, der die Wanderer hoch in den Park fährt. Mit diesem wollten wir eigentlich zum Massai Point fahren, um vo dort ausdurch den Echo- und den Rhyolite Canyon zurück ins Tal zum Ausgangspunkt zu wandern. Dumm gelaufen – der Bus fährt schon um 8.30 Uhr und nicht, wie an einigen Stellen im Internet berichtet, um 9.00 Uhr los.

Nun gut – schauen wir uns erst einmal im Visitor Center um. Direkt vor dem Eingang finden wir einen schönen handtellergroßen blauen Schmetterling, der jedoch nicht mehr fliegen kann, weil ihm ein Teil vom Flügel fehlt. Wir machen den Ranger darauf aufmerksam, bekommen jedoch nur ein „That’s nature…“ zur Antwort. Natürlich haben wir gehört, dass die Verwaltung die Parks sich selbst überlassen und möglichst wenig in die Natur eingreifen. Aber wenn das Schmettertier da hilflos im Weg rumliegt, könnte doch leicht jemand drauftreten. Wir nehmen ihn auf und bringen ihn in die umliegenden Büsche. Inzwischen hat sich der Ranger aufgerafft und meint auch, dass es so besser sei. Das kleine Visitor Center ist bis uns und die Angestellten leer. Auch später im Park begegnet uns keine Menschenseele. Hochsaison ???

In Anbetracht des Wetters wollen wir auf die geplante Wanderung verzichten und den Park mehr oder weniger mit dem Wagen erkunden. Gemütlich fahren wir die Strecke hoch zum Massai Point. Im Visitor Center hing eine Meldung aus, das vor wenigen Tagen im Park ein Schwarzbär gesichtet worden sei. Und obwohl wir fast mehr nach rechts und links in die Felsen und Wälder geschaut haben, als auf die Fahrbahn – wir haben ihn nicht gesichtet.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3793.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3797.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3818.jpg)

Am Ende der Parkstraße angekommen, stellen wir den Wagen ab und erkunden die Gegend im Umkreis von etwa 500 Metern. So haben wir immer noch die Chance, halbwegs trocken zum Auto zu kommen, falls der Regen einsetzt. Die unzähligen Felsen sind schon beeindruckend. Wir sind uns aber sicher, dass die Aussicht bei Sonnenschein und blauem Himmel noch viel viel schöner ist. Zurück am Wagen beobachten uns schon einige blaue mexikanische Eichelhäher (Mexican Jay) aus den benachbarten Bäumen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3839.jpg)

Erste Erinnerungen an Altmeister Hitchcock werden wach. Als die Biester (na ja, einer…) unser Auto angreifen (siehe Fotobeweis !) muss ich an die letzten Chicken Mc Nuggets denken, fürchte die Rache der gesamten Vogelwelt und blase angesichts des drohenden Regens zum Rückzug.  

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3876.jpg)

Auch auf der Abfahrt halten wir immer mal wieder an um die Natur zu genießen. Wir schauen uns den Campground an, weil wir uns recht sicher sind, dass wir diesen Park noch einmal besuchen werden. Leider muss sogar die Kurzwanderung zur Faraway Ranch ausfallen, weil es nun doch stark regnet. Schade.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3889.jpg)

Kurzer Hand machen wir uns auf den Weg nach Tucson. Wir checken im InnSuites Hotel ein, das einen riesigen Pool hat, aber auch recht groß ist. Ausschlaggebend für uns war das angekündigte „große und gesunde“ Frühstück. Nach einer kleinen Pause und ein wenig futtern bei Wendys (Ich liebe dieses Chili….) wollen wir noch raus in den Saguaro National Park. Den östlichen Teil wollen wir mit dem Wagen erkunden, der westliche Teil steht morgen zusammen mit dem Desert Museum auf unserem Plan. Wir fahren mehr oder weniger quer durch die Stadt und sehen schon eine ganze Menge von Tucson. Im Visitor Center des Parks  angekommen glauben wir unseren Augen (und später den Ohren) nicht zu trauen: Der Park ist geschlossen. Die Straße wird neu gebaut und daher ist die Durchfahrt den ganzen Sommer über gesperrt ! Dumm gelaufen….

Auf dem Rückweg fahren wir am berühmten Flugzeug-Friedhof vorbei. Ich hatte schon Fotos davon gesehen, aber in Natura ist es der reine Wahnsinn. Auf einem riesigen Gelände rechts der Straße stehen unzählige Maschinen zum verschrotten. Teils schon entkernt, manche ohne Tragflächen oder mit fehlenden Aggregaten. Auf der anderen Seite der Straße stehen mindestens genau so viele, fein säuberlich in Reih und Glied - nach Typen sortiert - aufgestellt und warten auf ein Erwachen aus ihrem Dornröschenschlaf. Einige kleinere sind komplett in Folie eingepackt, bei den größeren sind die Fenster zum Schutz verkleidet. Millionen-Werte stehen dort in der Gegend rum. Einfach so. Da kann man ins Grübeln kommen….

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3891.jpg)

Zurück im Hotel erkunden wir den riesigen Pool (olympische Ausmaße, bis zu 4 Meter tief), der uns heute Abend, wohl wegen dem schlechten Wetter, ganz alleine gehört. In einem Saal des Hotels feiert eine Hochzeitsgesellschaft und es macht Spaß den „aufgebrezelten“ vom Pool aus Hochzeitsgästen zuzuschauen.

Das war's für heute....

Gruß
Wolfgang
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: OWL am 23.08.2006, 19:36 Uhr
Diese blauen Vögel sind doch nicht diese hyperaktiven Häher, die kaum mal stillsitzen und die ich nie auf's Bild gekriegt habe? Deine beiden Bilder von ihnen sind wunderschön!
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Utah am 24.08.2006, 06:00 Uhr
Zitat von: Excalibur
Willkommen an Bord. Capitän Excalibur und seine Crew freuen sich über jeden neuen Gast ..... :wink:

Gruß
Wolfgang


Wenn du wüßtest wer hier so heimlich mitfährt... ;-)
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Zati am 24.08.2006, 06:04 Uhr
Guten Morgen Excalibur,

das sind herrliche Fotos, besonders die von dem Vogel. Er ist wunderschön.

Der Flugzeugfriedhof ist bestimmt beeindruckend, was hat Dein Sohn denn dazu gesagt. Man sieht mal wieder, dass auch Schrottplätze in den USA andere Dimensionen haben.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 24.08.2006, 08:29 Uhr
>>>>>>Der Flugzeugfriedhof ist bestimmt beeindruckend, was hat Dein Sohn denn dazu gesagt. Man sieht mal wieder, dass auch Schrottplätze in den USA andere Dimensionen haben. <<<<<

Die meisten dieser Flugzeuge sind innerhalb 6 Stunden einsetzbar, viele innerhalb 6 Tagen, andere werden fuer Ersatzteile auseinander genommen. Man kann also wirklich nicht von einem Schrottplatz sprechen
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Westernlady am 24.08.2006, 20:38 Uhr
Hi Excalibur  :D  Sehr schöner Bericht  :D
Bei Deinem Bild war ich gleich ganz fasziniert, denn Vögel mit diesem intensiven Blau im Federkleid hatte ich bisher auch nur im Chiricahua National Monument  gesehen.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 25.08.2006, 12:13 Uhr
Zitat von: Westernlady
Hi Excalibur  :D  Sehr schöner Bericht  :D
Bei Deinem Bild war ich gleich ganz fasziniert, denn Vögel mit diesem intensiven Blau im Federkleid hatte ich bisher auch nur im Chiricahua National Monument  gesehen.


Hallo Silke
Der Ranger sprach vom "Mexican Jay", was Langenscheid mit "mexikanischem Eichelhäher" übersetzt.

Gruß
Wolfgang
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Susan26 am 25.08.2006, 16:18 Uhr
Hallo Excalibur,

jetzt oute ich mich dich auch endlich mal - toller Reisebericht  :!:
Die Fotos vom White Sands NM sind spitze  :!:   :!:

Ich lese deinen / euren bericht mit besonderer Begeisterung, da wir für nächstes Jahr fast die gleiche Route geplant haben (nur in anderer Richtung)  :D ! So kann ich mich jetzt schon seelisch und moralisch auf die ganzen Highlights vorbereiten - DANKE!!!!!

Susan
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 25.08.2006, 17:27 Uhr
Hallo Silke,

Schau mal hier

http://www.mbr-pwrc.usgs.gov/id/framlst/i4820id.html


http://www.mbr-pwrc.usgs.gov/id/framlst/i4770id.html

Diese findest du viel in Bryce Canyon

http://www.birds.cornell.edu/BOW/BLUJAY/

http://www.nhptv.org/natureworks/bluejay.htm
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: OWL am 25.08.2006, 21:49 Uhr
Also sehen wir hier den Mexican Jay. Blieb der denn mal länger an einer Stelle? Der Blue Jay saß nämlich nie länger als 5 sec. still.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 25.08.2006, 22:05 Uhr
>>>> Der Blue Jay saß nämlich nie länger als 5 sec. still. <<<<

der Blue Jay saß im Yosemite immer schön still und hat sogar posiert  :)
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 29.08.2006, 17:58 Uhr
Hallo zusammen
Da bin ich wieder. Habe heute ein wenig Zeit gefunden um zu schreiben:

21. Tag – 29. Juli 2006 –Tucson

Es hatte die halbe Nacht geregnet und auch jetzt tröpfelte es noch vor unserer Zimmertür. Im TV wurden Flash-Flood-Warnungen für den Bereich Tucson ausgesprochen und auf dem Hotelparkplatz hatten sich große Pfützen gebildet. Zum ersten Mal fuhren wir von unserem Zimmer zum Speiseraum mit dem Auto (Wir werden immer „amerikanischer“!  :wink: ).

Das Frühstück entschädigte uns ein wenig für das schlechte Wetter. Das angekündigte „gesunde“ entpuppte sich als frisches Obst in rauen Mengen, sowie Obstsäfte und Yoghurt. Dazu Rührei, Hashbrowns, Würstchen, Toast usw. Besonders gefreut habe ich mich über die aktuelle Tageszeitung, der ersten seit fast drei Wochen.

Geplant war ein Besuch des Desert Museum und des westlichen Teils des Saguaro National Parks. Aber bei dem Wetter ? Also fuhren wir erst einmal ins Zentrum der Stadt, um uns im Visitor Center nach weiteren Möglichkeiten zu erkundigen. Es muss wirklich heftigst geregnet haben. Die Kanalisation war jedenfalls mit den Wassermassen total überfordert. Überall an den Kreuzungen hatten sich riesige Pfützen gebildet, da das Wasser nicht mehr ablaufen konnte. Wir hatten Mühe, die fünfzig Meter Fußweg zum Visitor Center trockenen Fußes zurückzulegen.  

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_4004.jpg)
Ich muß mich outen: Ich hab den Namen dieser Kirche im Centrum von Tucson glatt vergessen.

Da uns nicht nach Kunst-Museum (überdacht und damit trocken !) zu Mute war, machten wir uns dann doch auf den Weg ins Desert Museum. Auf der Straße hoch zum Gates Pass, in den Tucson Mountains, konnten wir die Auswirkungen des nächtlichen Unwetters sehen. Wahre Sturzbäche hatten reichlich Geröll und Steine auf die Fahrbahn geschwemmt. Und immer wieder diese großen Pfützen. Oben am Pass angekommen war die Aussicht gleich Null. Zu tief hingen die schweren Regenwolken am Himmel.

Auf der anderen Seite der Bergkette lockerten die Wolken dann auf. Als wir die Abfahrt zu den Old Tucson Studios passierten konnten wir schon den blauen Himmel sehen und als wir den – noch leeren Parkplatz – des Desert Museums erreichten war der Himmel fast wolkenlos. Perfektes Timing ! Der noch nasse Asphalt dampfte regelrecht.

Vom Museum hatten wir im Vorfeld viel Gutes gehört. Gleich rechts vom Eingang werden in einem abgedunkelten Gebäude die Schlangen und Spinnen der Wüste präsentiert. Ich hatte den Eindruck, dass doch einige recht große Schlangen in recht kleinen Terrarien untergebracht waren. Die Viecher hatten keine Gelegenheit sich mal richtig auszustrecken. Vielleicht war ich aber auch nur übersensibel für das Thema, weil mir seit einigen Tagen der Rücken weh tat…

Danach führt der Rundgang in eine künstliche Höhle wo einige Stalagtiten im schummrigen Licht zu erkennen waren. Aber wenn man einige Tage vorher in den Carlsbad Caverns war, kann einen das nicht vom Stuhl hauen. Dann aber wurde es interessant. Präsentiert wurden Halbedelsteine, Edelsteine, Gold und Silbererz im Urzustand. Und wieder zurück im Tageslicht bekamen die Kids die Gelegenheit, selber bunte Steinchen zu suchen. Sie haben tatsächlich einige Schmuckstücke gefunden.  

Dann ging es weiter zu den Tiergehegen. Hier hatte man sich wirklich Mühe gegeben, den Tieren große und halbwegs natürliche Lebensräume zu schaffen. Aber ob die sich wohl fühlten ? Ich weiß es nicht. Ich will auch hier keine Diskussion über die Zooproblematik anstiften. Das sollte jeder für sich entscheiden. Den Kindern hat es jedenfalls Spaß gemacht, die zahlreichen Wüstentiere aus der Nähe zu betrachten. Wann kommt man schon einmal bis auf ein paar Meter an einen, wenn auch schlafenden, Mountain-Lion heran?  Kojoten, Prariehunde und Kolibries hatten wir zwar schon in der freien Natur gesehen aber trotzdem hat sich der Besuch gelohnt. Dazu die zahlreichen Kakteen in allen Größen und Formen. Es ist wirklich, mit ein paar kleinen Abstrichen – so wurde an einigen Ecken rege gebaut – ein sehenswerter Tierpark.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3923.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3949.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3944.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3969.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3979.jpg)

Zur Mittagszeit, als wir das Desert-Museum verließen, knallte die Sonne schon wieder erbarmungslos vom Himmel. Der Parkplatz war nun bedeutend voller, als noch am Morgen. Trotzdem fanden wir rasch unseren Wagen, der ja ganz vorn in der zweiten Reihe stand. Der Weg in den Saguaro NP war nicht zu verfehlen. Schon kurze Zeit später standen wir vor dem modernen Visitor Center. Innen war es angenehm kühl und wir sprachen kurz mit einem Volunteer. Der ältere Herr war nach seiner Pensionierung aus dem Osten hierhin umgesiedelt und fühlte sich in seiner Funktion als „Aushilfs-Ranger“ pudelwohl. Das brauchte er uns gar nicht zu sagen – man merkte ihm einfach an.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3898.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_webIMG_3941.jpg)

Vom Nationalpark selbst waren wir, trotz dem eindrucksvollen Visitor Center und den netten Rangern ein wenig enttäuscht. Die Gravel-Road durch den Park war übelst. Vielleicht war das nächtlich Unwetter schuld – trotz Schrittgeschwindigkeit wurden wir ordentlich durchgeschüttelt. Sicherlich gab es viele große Kakteen zu sehen, aber kaum Erklärungen, Hinweisschilder oder sonstiges. Wir machten uns bald wieder aus dem Staub (im wahrsten Sinne des Wortes).

Weitere Fotos hab ich hier eingestellt:
http://home.fotocommunity.de/waldmeister
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: OWL am 29.08.2006, 20:14 Uhr
Auch wenn's in einem Zoo war: Tolle Tierbilder! :clap:  :clap:  :clap:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: brigi am 29.08.2006, 20:39 Uhr
Hi Thomas,

es handelt sich um die St.Augustine Cathedral in Tuscon.

Bin gerade bei der Reisevorbereitung für Okt. und komme auch dorthin. :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 29.08.2006, 21:00 Uhr
Genau Brigi,

@ Excalibur: Ich weiß gar nicht warum ihr die Gravel Road durch den Park gefahren seid. Es gibt eine schöne gepflasterte Strasse und einige gepflasterte Rundstrassen von denen aus man Wanderungen machen kann, wenn man will

Gruß Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Volker G. am 29.08.2006, 21:09 Uhr
Echt, haben die den Westteil des Saguaro Parks jetzt geteert :?:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 29.08.2006, 21:15 Uhr
Zitat von: Volker G.
Echt, haben die den Westteil des Saguaro Parks jetzt geteert :?:


@Volker:

das war schon vor 15 Jahren geteert Du musst von dem Museum nach links raus fahren und bist auf der Strasse
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Volker G. am 29.08.2006, 21:23 Uhr
Also auf meinen Karten ist bloss die Kinney Road und die Sandario Road als Durchgangsstrasse geteert (die kenne ich schon), der Rest war auch als ich das letzte mal dort war nur Gravel - leider sieht man von der Haupstrasse nicht sooo viel und ohne Gravel gibts nur den Desert Discovery Trail. Der Rest ist halt auch Schotterpiste, ich fand da schon die Aussicht vom Gates Pass vor dem Museum besser.
Das Museum ist aber wirklich ein muss.
Toller Bericht Excalibur (Wolfgang) :D
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 29.08.2006, 21:36 Uhr
Zitat von: Volker G.
Also auf meinen Karten ist bloss die Kinney Road und die Sandario Road als Durchgangsstrasse geteert (die kenne ich schon), der Rest war auch als ich das letzte mal dort war nur Gravel - leider sieht man von der Haupstrasse nicht sooo viel und ohne Gravel gibts nur den Desert Discovery Trail. Der Rest ist halt auch Schotterpiste, ich fand da schon die Aussicht vom Pass vor dem Museum besser.


Kinney Road fuehrt ja nach Tucson rein ueber den Pass.

Man kann natuerlich Schotterstrasse fahren wenn man will

Weiss nicht wie die Stasse heisst, die man vom Museum nach links faehrt Ich glaube immer noch Kinney aber auf Kinney sieht man unglaublich viele Kakteen mit graden und gebogenen Armen auch kann ma von da leicht abbiegen nach San Xavier del Bac
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 29.08.2006, 22:27 Uhr
Hi

Richtig, die Kinney Road, an der auch das Visitor Center liegt, ist durchgehend asphaltiert. Wir sind von dort aus auf der Hohokam Road, die etwa nach der Hälfte zur Einbahnstraße wird, tiefer in den Park reingefahren. Dann um den Apache Peak herum und über die Golden Gate Road wieder zurück zur Kinney Road. Sowohl Hohokam- als auch Golden Gate Road waren vor vier Wochen nicht asphaltiert und wohl wg. dem Unwetter in keinem guten Zustand.
Desert Museum -> immer wieder !
Saguaro NP -> muss nicht unbedingt noch einmal.....  

Gruß
Wolfgang
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 29.08.2006, 23:11 Uhr
Zitat von: Excalibur
Hi

Richtig, die Kinney Road, an der auch das Visitor Center liegt, ist durchgehend asphaltiert.


Hohokam Road und Golden Gate Road werden auch in Zukunft nicht asphaltiert werden.

Auf der einen Seite wollt ihr Natur von menschlicher Hand einigermassen unberuert auf der anderen Seite.....

Von Kinney Road gibt eas einige Rundstrassen wo man leicht parken kann und von dort aus Wanderungen machen kann
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 20.09.2006, 12:20 Uhr
22. Tag – 30. Juli 2006 – Tucson/Phoenix
Wieder hat es die halbe Nacht geregnet. Das Fernsehen berichtet von überfluteten Straßen und von Flashfloods. „Eingeborene“ ignorieren die Absperrungen und versuch mit ihren Fahrzeugen (und das sind nicht nur „hochbeinige“ Pick-ups) durch die Fluten zu fahren. Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Im letzteren Fall ist dann meist ein Kamerateam vor Ort um die anschließende Rettungsaktion für die Nachwelt festzuhalten.
Auch im Speiseraum unseres Hotels herrscht Flashfloodgefahr – an mehreren Stellen ist das Dach undicht und es tropft von der Decke. Niemand stört sich daran, einige Eimer und Schüsseln verhindern das Schlimmste. Auch wir lassen uns nicht stören und genießen noch einmal das üppige Frühstück.  
Dann machen wir uns schnell auf den Weg. Bevor es in Richtung Phönix geht müssen wir noch einmal quer durch die Stadt. In der Irvington Road soll es Sonntags einen großen Flohmarkt geben. Wir finden ihn aber nicht und ich glaube dadurch sparen wir einige  Dollar. (So etwas nennt man positives Denken !). Vorbei am riesigen Flugzeug-Abstellplatz und am „richtigen“ Airport fahren wir zur San Xavier del Bac Mission. Kurz vor dem Vorplatz der berühmten Kirche ist links ein ärmlicher Friedhof. Ich bin mir nicht sicher ob hier die Mexikaner oder die Indianer ihre Toten bestatten – auf jeden Fall scheinen es die Ärmsten der Armen sein. Da kann man ins Grübeln kommen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_IMG_4005.jpg)
Die oft genannte Kirche wird zur Zeit restauriert und versteckt sich daher teilweise hinter einem mächtigen Gerüst. Da auch der Himmel noch bewölkt ist, wird wohl nichts aus den geplanten Postkarten-Fotos. Wenigstens hat es aufgehört zu regnen. In einer kleinen Seitenkapelle brennen hunderte Kerzen. Die Lichter heizen den kleinen Raum mächtig auf, doch trotz der vielen Kerzen wirkt der Ort dunkel und drückend. Gläubige knien hier und sind ins Gebet vertieft. Einer betet laut, fast flehend, in spanisch und berührt immer wieder eine der aufgestellten Madonnen-Figuren.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_IMG_4013.jpg)
Im Andenkenladen, der der Kirche angeschlossen ist, hüpft ein großer Frosch zwischen den Auslagen. Das scheint nichts besonderes zu sein, außer unseren Kindern kümmert sich niemand um das Tier. Vor der Kirche haben sich dunkelhäutige Menschen mit schwarzen Haaren um offene Feuerstellen versammelt. Sie grillen Fleisch und backen Küchlein, die sie an die Touristen verkaufen wollen. Ich fühle mich unwohl an diesem Ort. Ich kann es nicht erklären, aber da es nicht nur mir so geht, bleiben wir nur kurz und fahren weiter.
Es geht in Richtung Norden. Geplant war ein kleiner sehenswerter Umweg über die Highways 77 und 79 nach Phoenix. Wegen der sintflutartigen Regenfälle der letzten Tage und entsprechenden TV-Berichterstattung wählen wir jedoch den sichern Weg über den Interstate 10. Die Strecke zieht sich. Und uns zieht es in den Norden. Hier soll das Wetter besser sein. Nach knapp 3 Stunden sind wir in Phoenix. Mit Hilfe eines Coupon-Heftchens haben wir uns ein Motel in Norden der Stadt ausgesucht. Der Coupon verspricht einen Raum für 4 Personen. Der Mensch an der Rezeption meint der Gutschein sei nur für ein 1-Bett-Zimmer gültig. Auf meine Frage „Für vier Personen ?“ muss er herzlich lachen. Im Rahmen der Völkerverständigung einigen wir uns auf einen guten Preis. Da inzwischen die Sonne scheint zieht es uns mal wieder an den Pool. Hier spricht uns eine Amerikanerin an, ob wir aus Deutschland kommen. Ihr Großmutter sei in der Nähe von Stuttgart geboren, daher kam ihr unsere Sprache vertraut vor. Sie selbst wohne jetzt in Alaska und besucht zur Zeit mit ihren beiden jüngsten Kindern ihre Tochter, die in Flagstaff studiert. Wir unterhalten uns über die unterschiedlichen Schulsysteme in USA/Deutschland, während die Kinder im Pool zusammen spielen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_IMG_6153.jpg)
Abends gehen wir noch etwas essen und bevor es wieder anfängt zu regnen sind wir wieder auf unserem Zimmer.

23. Tag – 31. Juli 2006 –  Phoenix / Grand Canyon
Panncakes mit Sirup zum Frühstück. Da sind auch die Kinder schnell aus den Betten. Es dauert nicht lange und schon sind wir wieder auf dem Interstate 10. Die Landschaft um uns herum gefällt mir wieder besser. An der Abfahrt Camp Verde werden Erinnerungen an den vorletzten US-Urlaub wach. Diesmal huschen wir nur dran vorbei. Irgendwo da links muss Sedona liegen – steht aber diesmal auch nicht auf der Must-see-Liste. Dann verläuft der Interstate durch das typische Waldgebiet – wie nähern uns Flagstaff. Mir fällt ein, dass wir bei jeder US Reise (bis auf den Florida Urlaub) Flagstaff einen Besuch abgestattet haben. Vor 15 Jahren haben wir hier die Postkarten eingeworfen, mit denen wir Freunde und Familie informiert haben, dass wir zwei Tage vorher in Las Vegas geheiratet hatten. Diesmal gehen wir tanken, trinken bei Starbucks einen Kaffee und füllen im Supermarkt unser Kühlbox auf. Heute abend sind wir am Grand Canyon und wir sind uns jetzt noch nicht sicher, ob wir wirklich morgen zu den Indian Gardens wandern und dort unser Zelt aufschlagen sollen. Das Wetter ist so unstettig. Zur Zeit scheint mal wieder die Sonne. Aber es gab die letzten Tage immer wieder heftigste Niederschläge. Und wenn uns so ein Unwetter auf den Bright Angel Trial erwischt ? Die Meinung tendiert zu „eher nicht“.
Wir verlassen Flagstaff über den Highway 180, vorbei am Pioneer Museum mit der alten Dampflokomotive und dem Museum of Northern Art, Richtung Snowbowl. Im Winter muss es hier auf den Pisten hoch hergehen. Heute sind wir fast allein unterwegs. Wir kommen an dem Waldweg vor bei, in den wir vor zwei Jahren zur Lava-Höhle abgebogen sind. Im Gebiet des Red Mountain ragen schwarze verbrannte Baumskelette in den Himmel. Irgendwann hat es hier großflächig gebrannt und die Vegetation erholt sich nur recht langsam. Erst als wir durch Valle gefahren sind, wird der Verkehr wieder etwas stärker.
Auf den letzten Meilen vor dem Grand Canyon verdunkelt sich (mal wieder) der Himmel. Blitze zucken am Horizont. Ich sehe die Chancen auf Indian Gardens in Richtung Nullpunkt sinken. Um den Kindern wenigsten einen Eindruck vom Inneren des großen Canyon zu geben, beschließen wir, in Tusayan ins IMAX Kino zu gehen. Es hat sich gelohnt. Der Film über die Geschichte des Grand Canyon war großartig. Zwar mussten wir unserer Jüngsten einiges soufflieren, aber selbst ohne englische Sprachkenntnisse sollte der Film recht eindrucksvoll sein.
Als wir im Grand Canyon NP die Maswik Lodge erreichten, öffnete der Himmel seine Schleusen. Es regnete nicht – es schüttete. Laufend erreichten wir so gerade noch halbwegs trocken die Rezeption. Da wir schon Monate im voraus reserviert hatten, ging das einchecken professionell und problemlos über die Bühne. Da der Regen noch nicht nachgelassen hatten suchten wir zuerst den Souverniersshop und dann die Maswik-Cafeteria auf. Beim essen konnten wir durch die großen Fenster beobachten, dass die Regenrinnen und Abflüsse für diese Wassermassen unterdimensioniert waren. Damit war Indian Gardens wohl endgültig gestrichen (Für dieses Jahr). Aus Frust kaufte ich mir ein Grand Canyon Buch.
Später, als der Regen etwas schwächer wurde, fuhren wir zu unserem Zimmer. Wir erwartet war die Einrichtung spartanisch, aber das wichtigste war vorhanden und sauber war’s auch. Statt einer lauten Klimaanlage brummte ein gemütlicher Ventilator an der Decke. Dafür konnten wir gleich vor der Zimmertüre parken und brauchten unsere Sachen nicht weit zu schleppen.  
Im Visitor Center klärte uns der Ranger über das Wetter auf. Es sei halt Monsunzeit und da würde es regelmäßig Nachmittags eine Stunde regnen. Danach aber sei der Spuk vorbei. Und nun kommt der wichtigste Satz des Tages: Er selbst sähe – auch mit Kindern - keine Probleme morgen nach Indian Gardens zu wandern. Wir sollte nur so früh wie möglich starten. Das war doch mal eine Aussage ! Die Stimmung stieg schlagartig. Da wir aber eher zu den vorsichtige Menschen gehören, wollten wir uns noch eine zweite Meinung einholen. Aber auch der Ranger im Backcountry Office bestätigte die Aussage seines Kollegen. Wir hatten ein Permit (auch schon seit Monaten) und somit stand unserem Trip in die Tiefe nun nichts mehr im Wege.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_IMG_4020.jpg)
Auf dem Weg zurück in die Lodge machten wir noch einen Abstecher zur Rim. Noch immer hingen schwere Wolken über dem Canyon – aber es war trocken. Die letzte Endscheidung wird wohl erst morgen früh fallen. Auf jeden Fall packten wir schon einmal die Rücksäcke – Zelt, Iso-Matten, Schlafsäcke und Verpflegung. Und dann ging es zeitig ins Bett, denn morgen früh klingelt um 4.30 Uhr der Wecker.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_IMG_4018.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_IMG_6166.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11356/normal_IMG_4025.jpg)
Scheint gar nicht so weit entfernt zu sein - Indian Gardens, unser Ziel.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: americanhero am 20.09.2006, 12:43 Uhr
Hallo Excalibur,


da freue ich mich aber auf dem nächsten Tag mit der Wanderung in den Canyon. :wink:
Ich war ja selbst in diesem Jahr bis zum Plateau Point und zurück und fand es einfach nur herrlich.
Bin mal gespannt, ob und wie es bei euch geklappt hat und drücke mal die Daumen, daß es nicht ins Wasser gefallen ist.
War das bei euch von Anfang an geplant, nur bis Indian Garden zu gehen und dann dort zu zelten? Das Stückchen bis zum Plateau Point wolltet ihr nicht mehr gehen?


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Palo am 22.09.2006, 17:36 Uhr
Der Friedhof  in Tucson neben der Kirche ist ein Friedhof der Indianer, ihr wart dort auf dem Tohono O‘odham Reservat

Schade dass ihr weggerannt seid. Die O'odham backen taeglich vor der Kirche Frybred und man sollte wirklich einmal Frybread mit Honig oder Zucker probieren

Gruss

Palo
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 25.09.2006, 15:33 Uhr
24./25. Tag – 1. und 2. August 2006 – Grand Canyon / Indian Gardens
Uuups,  der Wecker klingelt um 5.00 Uhr. Trotzdem bin ich innerhalb einer Sekunde hellwach, springe in meine Hosen und dann zur Tür. Draußen ist es noch dunkel, man kann die Morgendämmerung so grade erahnen. Aber der Himmel ist wolkenfrei – herrlich. Inzwischen steht auch die beste aller Ehefrauen im Türrahmen. Wir nicken uns wortlos zu und damit ist es beschlossene Sache: Wir machen es wie der 1. FC Köln – wir steigen ab.
Die Rücksäcke hatten wir (profilaktisch) schon am Abend vorher gepackt, aber die Entscheidung, ob wir – und vor allem die Kinder – die Strapaze auf uns nehmen, wollten wir erst treffen, wenn auch das Wetter mitspielen würden. Nun war alles klar, wir duschten noch kurz, füllten die Trinkflaschen mit frischem Wasser, weckten die Kinder und frühstückten zusammen. Irgendwie waren wir alle recht aufgedreht, von Müdigkeit keine Spur. Schon vor zwei Jahren war der Abstieg nach Indian Gardens geplant, damals machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Diesmal aber stand dem Abenteuer „Grand Canyon“ nichts mehr im Wege.
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Rund 45 Minuten später stehen wir am Kolb Studio, dem Bright Angle Trailhead. Wir helfen uns gegenseitig, die Rücksäcke zu richten. Wir haben versucht, möglichst Gewicht zu sparen. So hatte jeder nur eine Flasche Wasser am Mann, da ja an den Resthouses Trinkwasser nachgebunkert werden konnte. Einen Großteil der Fotoausrüstung (Stative und Objektive) ließen wir im Wagen. Jeder trug seinen Schlafsack, seine Isomatte und seine Verpflegung selbst. Das Zelt passte noch in meinen Rücksack.
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Und schon sind wir unterwegs. Inzwischen ist es heller geworden. 950 Meter unter uns können wir schon unser Ziel sehen. Es scheint so nah. Die Stimmung im Team ist optimal. Schon nach kurzer Zeit erreichen wir den ersten Tunnel. Naja – unter Tunnel hatte ich mir etwas anderes vorgestellt. Und weiter geht es abwärts. Deutlich kann man die unterschiedlichen Gesteinsschichten erkennen. Hinter dem Second Tunnel werden die Serpentinen enger. Der Weg ist in einem schlechten Zustand. Es gilt über Steinen aller Größen zu balancieren. Hinzu kommen die Rillen, die das abfließende Regenwasser gegraben hat. Wir sind froh, dass wir festes Schuhwerk und unsere Wanderstöcke dabei haben. Das Mile-and-a-half-Resthouse signalisiert uns, dass wir ein Drittel der Strecke geschafft haben. Wir fühlen uns aber noch fit und haben bisher auch nur wenig Trinkwasser verbraucht. Trotz der possierlichen Hörnchen, die sich vor den Wanderern aufbauen und betteln, fällt unsere Pause nur kurz aus. Uns zieht es weiter und damit tiefer in den Canyon hinein. Die ersten Hiker kommen uns aus dem Canyon entgegen. Sie gehen langsam, schnauffend und schwitzend bergauf. Aber für ein freundliches „Hallo“ reicht die Kraft immer noch. Dann stört etwas in der Stille der Natur. Es wird lauter - immer lauter. Hinter einer weiteren Serpentine sehen wir die Ursache des Krachs. Ein Felsbrocken versperrte den Weg und zwei Arbeiter waren mit einem großen Bohrer beschäftigt, den Stein in handliche Einzelteile zu zerlegen. Wir weichen der „Baustelle“ aus und mit jedem Schritt, mit jeder Kurve wird das Geräusch wieder leiser. Unser Orientierungspunkt ist die Felsformation „The Battleship“.
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Oben von der Rim konnten wir noch auf sie herabsehen, dann waren wir auf gleicher Höhe und schon bald können wir zu dem Felsen hinaufschauen. Und wieder ändert sich die Gesteinsschicht. Ob nun von der Hermit-Schicht zur Supai-Formation – ich weiß es nicht. Ich bin kein Geologe, aber es ist faszinierend anzuschaun. Inzwischen scheint die Sonne verstärkt in den Canyon hinein und auf die Wanderer. Die Wegabschnitte, die im Schatten liegen, werden kleiner. Noch immer hat uns keine der berüchtigten Maultierkarawane überholt. Offensichtlich sind wir zur richtigen Zeit unterwegs. Dann erreichen wir das Three-Mile-Resthouse, wo wir unsere Flaschen mit herrlich frischem Wasser auffüllen. Eine kurze Pause, ein knackiger Apfel und schon geht es weiter. Nach der Jacobs Ladder wird der Weg flacher, aber nicht weniger steinig. Auch wird es rechts und links des Weges langsam grüner. Das Wasser des Garden Creek unterstützt wohl die Vegetation. Als wir das hölzerne Schild mit der eingeschnitzten Schrift „Indian Gardens“ sehen, wissen wir, dass wir unser Ziel erreicht haben. Leider ist die Ranger Station nicht besetzt. Wir scheinen heute morgen die ersten hier unten zu sein – alle Parzellen des kleinen Campgrounds sind noch frei. So bleibt uns die Qual der Wahl. Wir entscheiden uns für ein schattiges Plätzchen in der Nähe vom Wasserhahn. Zur Parzelle gehört ein überdachter Tisch mit zwei Bänken und zwei stabile Metallcontainer in denen wir die Lebensmittel unterbringen sollen. Schnell ist unser Zelt aufgebaut und eingerichtet.
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Dann zieht es uns an den Garden Creek, in dessen kühlen Wasser wir uns, im Schatten mächtiger Bäumen, unsere Füße erfrischen. Die Kinder bauen Dämme und stauen das Wasser. Eine wahre Idylle auch ohne Gameboy, TV oder Internet. Immer wieder kommen Wanderer vorbei – in beide Richtungen. Es ist einfach nur schön. So ähnlich stelle ich mir das Paradies vor. Ein ähnliches Gefühl hatte ich vor zwei Jahren früh morgens am Calf Creek Wasserfall. Hier wie dort würde ich am liebsten eine Hütte bauen und meinen Lebensabend verbringen.
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Nach einem erholsamen Mittagschläfchen kommen Wolken auf. Wir hatten geplant, noch zum Plateau Point zu gehen, aber drohende Regen … Also machten wir uns einen schönen Nachmittag in Indian Gardens. Wir spielten Mäxchen, beobachteten die Tiere, die fast ohne Scheu bis auf ein, zwei Meter an uns heran kamen und erkundeten die nähere Umgebung.
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Langsam füllten sich auch die anderen Stellplätze. Der Himmel wurde immer dunkeler und nach dem Abendbrot fing es an zu regnen. Also schnell ins Zelt und in die Schlafsäcke – immerhin wollten wir morgen wieder extrem früh aufstehen. Es regnete. Wir erzählten uns noch einige Geschichten und es regnete immer noch. Irgendwann waren die Kinder eingeschlafen und es regnete weiter. Der Regen prasselte vehement gegen die Zeltplane. Wie kann man bei dem Krach bloß schlafen. Ich glaubte im Hintergrund das Rauschen des Garden Creek zu hören. Jetzt konnte ich mir lebhaft vorstellen, warum das kleine Bächlein ein so großes Flussbett hatte. Irgendwann schmerzte mir der Rücken. Um Platz und Gewicht zu sparen hatten wir nur die dünnen 1-cm-Iso-Matten dabei. Es war eine Qual. Immer noch klatschte der Regen gegen das Zelt. Ich wollte mich auf die Seite drehen, dabei griff meine Hand ins Nasse. Ähhhhh – wie auf einer Insel lagen wir auf den Iso-Matten und rundherum machte sich das Wasser breit. Offensichtlich hatte die Bodenplane ein Loch – Shit happens. Notdürftig versuchten wir unsere Habseligkeiten zu sichern und es regnete immer weiter. Da liegt man in der Feuchtigkeit und fragt sich: Was machst Du hier überhaupt ? Nun wurde mir auch noch kalt. Die Knochen schmerzten und der Regen wollte nicht aufhören. Wenigstens schliefen die Kinder. Ich schwor mir, nie wieder zu campen. Wenigstens nicht im Zelt. Trotz allem - irgendwann muss ich eingeschlafen sein.  
Dann weckte mich auch schon die beste aller Ehefrauen. Fröstelnd mit klammen Klamotten kletterten wir aus dem Zelt. Er einmal strecken. Wenigstens hatte der Regnen inzwischen aufgehört. Ein heißer Kaffee wäre jetzt genau das Richtige. Leider war klares kaltes Wasser kein vollwertiger Ersatz. In der Morgendämmerung konnten wir sehen, dass unsere Nachbarn noch auf dem Tisch schliefen – wahrscheinlich trockener als wir. Leise räumten wir unsere Sachen zusammen und bereiteten das kalte Frühstück vor. Kinder wecken, ein paar Happen essen, Zelt abbauen und mit dem ersten Tageslicht machten wir uns auf den Rückweg hoch zur Rim. Die ersten fünf Meter gingen noch ganz gut. Dann war ich richtig wach. Mein Hemd war feucht, Socken und Schuhe auch. Ich hatte Angst mir ne Blase zu laufen – hatte keine Lust mehr. Letztendlich war es die Fröhlichkeit der Kinder die mich vorantrieb. Für sie war es ein tolles Abenteuer. Und als wir dann noch eine Rehkuh (sagt man das so ??) mit ihrem Kitz sahen, waren sie (fast) wunschlos glücklich. Beim Three-Mile-Resthouse war mein Hemd immer noch nass – inzwischen war es durchgeschwitzt. Ich verordnete uns eine Pause von einer halben Stunde und legte mich lang auf die Bank. Kurz bevor wir weiter wollen, kam eine weiter Familie von unten. Sie erzählten, dass sie von der Ostküste angereist seien und konnten nicht verstehen, dass wir extra aus Deutschland kämen, um uns mit diesem Hike zu quälen. Der Ostküstenvater tat mit leid – die Familie hatte das Gepäck nicht so fair verteilt wie wir. Sein Rücksack war riesig und sicherlich sehr sehr schwer.
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Nun wurde der Weg steiler. Wir gingen langsam – Schritt für Schritt – Serpentine für Serpentine – Pause für Pause. Anfangs schmeckte das klare kühle Wasser noch herrlich. Später hatte ich das Gefühl, es müsste mir an den Ohren herauslaufen. Ich hab sicherlich in meinem Leben noch nie soviel Wasser getrunken. Die ersten Wanderer kommen uns von oben entgegen und nicken uns aufmunternd zu. Dann die erste Muli-Karawane. Halb so wild. Wir machten Platz und sie konnten problemlos vorbei ziehen. Auch der Gestank der Tiere war nicht so schlimm. Wer auf dem Land lebt, hat damit sicherlich keine Schwierigkeiten. Ich überlegte, ob ich mit ihnen tauschen wollte. Nein, nicht mit den Mulis – mit den Touristen, die den Trail herunter ritten oder besser geritten wurden. Ich glaube, sich den Weg selber erarbeiten und auf eigene Faust erleben macht mehr Spass – mir jedenfalls.
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Am nächsten Resthouse gibt es keine Bank. Ich zieh meine Schuhe aus und lege mich aufs Fenstersims. Die 30 Minuten müssen sein. Traubenzucker ein paar Salzkräcker und der letzte Apfel. Wenn wir wieder oben sind, werde ich in der Maswik-Cafeteria einen riesigen Teller Nudeln essen. Heiße, dampfende Nudeln mit leckerer Soße. Die halbe Stunde ist aber viel zu schnell um. Rein in die Schuhe, ächzend aufstehen und die Wasserflaschen füllen. Und weiter – Schritt für Schritt – Serpentine für Serpentine – Pause für Pause. Aufwärts. Eine Mutter mit zwei Kindern kommt uns von oben entgegen. Sie deutet auf unsere Rücksäcke und fragt ob wir im Canyon übernachtet haben. Sie kann es kaum glauben: „Really?“. Die Zeitabstände zwischen unseren Pausen werden immer kürzer. Und nicht immer sind es die Kinder, die den Zeitpunkt angeben. Ich habe das Gefühl, wir sind an der steilsten Stelle des Aufstiegs. Oder ich hab einen Durchhänger. Ich denke an die Portion Nudeln, die mich erwartet. Aber erst mal eine Pause. Ein schwergewichtiger Amerikaner in weißen Shorts und in weißen Stoffturnschuhen, fragt uns, wie weit es noch bis zum Resthouse sei. Mit der Auskunft, dass er ungefähr die Hälfte des Weges geschafft hat, ziehen er und seine Familie weiter bergab. Schon kurze Zeit später überholen sie uns wieder bergauf. Offensichtlich war es Ihnen dann doch zu weit bis zum geplanten Wendepunkt. Der Schweiß rinnt in Strömen, das Wasser schmeckt mir schon nicht mehr so gut und ich ärgere mich über amerikanische Jugendliche, die die Serpentinen abkürzen wollen, den steilen Hang hochklettern und dabei kleinere Lawinen auslösen. Stupid ! Egal, oben warten die Nudeln auf mich. Der Verkehr auf dem Bright Angel Trail wird immer stärker. Menschen in Turnschuhen, mit Badelatschen und mit riesengroßen, unhandlichen Trinkflaschen. Dann erreichen wir den Second Tunnel. Das gibt Auftrieb (In diesem Zusammenhang ein treffendes Wort). Wir wissen nun, das Ziel ist nah. Am First Tunnel treffen wir noch auf eine größere Gruppe Asiaten – wir müssen uns mit den Rücksäcken regelrecht durchdrängeln. Dann haben wir es geschafft - wir sind wieder oben an der Rim. Jetzt nur noch eine Treppe hoch bis zum Auto. Die Strapazen waren von einer auf die andere Minute vergessen. Wir haben es tatsächlich geschafft - Wir sind stolz auf uns. In der Kühlbox war noch etwas Apfelsaft – köstlich. Mal was anderes als immer nur klares Wasser.
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Dann ab in die Maswik-Lodge. Hier hab ich den Fehler gemacht und eine eiskalte Cola getrunken. Da hat sich der Magen ganz schön zusammen gezogen. Aber nach den köstlichen Nudeln (Mann, waren die gut !) war alles wieder o.k.
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: americanhero am 25.09.2006, 16:39 Uhr
Was für ein toller Bericht!! Ich war ja in diesem Jahr auch am Plateau Point gewesen und konnte mir bei deinem Bericht jede Einzelheit wieder so richtig vorstellen. das war schon ein tolles Erlebnis da im Canyon. :daumen:
Schade, daß euch der Regen doch noch überrascht hat.
Aber Respekt euren Kids gegenüber, daß die das so mitgemacht haben und auch noch riesigen Spaß dabei hatten.
 Es ist ja teilweise doch eine recht anstrengende Strecke bergauf.

Zitat von: excalibur

Menschen in Turnschuhen, mit Badelatschen und mit riesengroßen, unhandlichen Trinkflaschen.


Da war ich auch äußerst erstaunt, wie die das überhaupt immer bis dahin geschafft haben.
Denn gerade bis zum Indian Garden war das eine wahre Badelatschen und Sandalen Parade.  :shock:

Freue mich auf jeden Fall darauf wie es weitergeht.


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Doreen & Andreas am 26.09.2006, 09:04 Uhr
Exzellenter Bericht.
Und Respekt, daß Ihr die Wanderung mit den Kindern in Angriff genommen habt.
 :respekt:

Zitat von: Excalibur
Und als wir dann noch eine Rehkuh (sagt man das so ??) mit ihrem Kitz sahen, waren sie (fast) wunschlos glücklich.

Ich glaube, die Rehmama nennt man Ricke  :wink:
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Utah am 26.09.2006, 16:08 Uhr
Hi!

 :respekt:  das ihr diese Wanderung mit euren Kids gemacht habt!
Titel: Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
Beitrag von: Excalibur am 26.09.2006, 21:56 Uhr
Danke für die "Ricke", ich kam nicht drauf  :oops:

Und wer zollt mir Respekt ? Glaubt mir, die "Kleinen" sind hochgeturnt wie die Bergziegen, ich eher wie einer von Hannibals Elefanten  :D

Rest vom 25. Tag –2. August 2006 – Indian Gardens /Williams

Das jugendliche Personal der Maswik-Lodge kommt wohl aus der ganzen Welt – das Mädel an der Essensausgabe erkannte uns an der Sprache als Deutsche und stellte sich selbst als Tschechin vor. Bis unsere Nudeln warm waren, erzählte sie uns, das sie den ganzen Sommer hier arbeitet und dann wieder heim fährt. Nach dem wir uns gestärkt hatten, stürmten wir den Supermarkt. Jeder bekam eine Belohnung für den geschafften Aufstieg. Der Verkäufer war gut drauf. „Where are you from?“ „Germany !“. Das schien ihm zu gefallen. Jedenfalls lachte er und fragte erneut wo wir herkommen. Verdutzt antworteten wir ihm, dass wir aus der Nähe von Köln kämen. Nein, nein – wir sollten ihm antworten, dass wir aus Deutschland kämen. Also zum dritten Mal: „Where are you from ?“ „From Germany !?!”  „ACH DU LIEBE ZEIT !” strahlte er uns an. Er hatte es geschafft, die einzigen vier Worte, die er in Deutsch sagen konnte, korrekt anzuwenden. Vor und hinter der Kassentheke wurde kräftig gelacht.

Kurze Zeit später waren wir unterwegs nach Williams. Am IMAX Kino in Tusayan spuckten dutzende Busse schon wieder die Touristen aus. Hier war immer was los. Vor Valle wurden wir angehalten – Baustelle. Die Straße war nur noch einspurig und wir mussten warten. 5 Minuten - 10 Minuten – erst nach 15 Minuten wurde die Fahrt wieder freigegeben. Aber keiner in der langen Schlange hat gehupt, keiner ist ausgestiegen und keiner hat sich aufgeregt. Und in Deutschland ?

Danach kamen wir flott voran. Valle kannten wir schon, also weiter. Eine gute Stunde später waren wir dann in Williams. Ich mag dieses Städtchen, seitdem wir zum ersten Mal hier waren. Vor zwei Jahren haben wir hier in einer Caboose (Bremserwagen) der Santa Fe Railway logiert (www.thecanyonmotel.com). Ein einmaliges Erlebnis, besonders für die Kinder, die Ihre Betten im dem „Türmchen“ des Eisenbahnwaggons hatten. Ausgerüstet war die Caboose mit einem kompletten Badezimmer, Kühlschrank, Klimaanlage, zwei TV-Geräten und Videoanlage.

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Diesmal checkten wir recht konservativ im Traveloge ein. Das Motel war zwar schon etwas älter, aber sauber und direkt gegenüber unserem Zimmer war der Indoor-Jacuzzi – genau das Richtige für meine armen, alten und müden Knochen. Während der Rest der Familie zum Pool eilte, genoss ich das heiße Wasser im Whirlpool und lies die letzten beiden Tage Revue passieren. Es war herrlich, doch dann zog es mich auch zum Pool, denn noch knallte die Sonne vom Himmel.

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Williams liegt einige Meilen westlich von Flagstaff an der Route 66. Vom Grand Canyon Railway Depot starten täglich die Touristenzüge zur South Rim. Ob nun mit der Eisenbahn oder mit dem Auto über den Arizona State Route 64 – Williams mit seinen zahlreichen Motels ist ein guter Ausgangspunkt zum Besuch des Grand Canyon Nationalparks. Nicht umsonst nennt sich das urige Städtchen mit knapp 3.000 Einwohnern, stolz Gateway to the Grand Canyon.

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Noch ein Übernachtungstip für Williams. Über einer historischen Bäckerei in der Altstadt werden vier renovierte Räume eines Freudenhauses von 1897 vermietet (www.redgarter.com). Nicht ganz billig, aber außergewöhnlich und gemütlich. Wenn wir mal ohne Kinder unterwegs sind, werden wir sicherlich in dieser Absteige absteigen.

Bevor uns Schwimmhäute wachsen, machen wir uns auf den Ort zu erkunden. Es tut sich was in Williams. Außerhalb, an den Abfahrten des Interstate wurden neue Motels der bekannten Ketten eröffnet. In der Altstadt wird überall gestrichen und renoviert. Wir freuen uns, dass dem liebenswerten Städtchen das Schicksal anderer Orte an der Route 66 offensichtlich erspart bleibt.

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Wir kehren im Twisters ein und sinnieren bei leckeren Burgern, Eis-Shakes und Cola, ob es sich lohnen würde, in Williams einen Döner-Shop zu eröffnen. Hintergrund: Unser US Austauschschüler, der unser Leben fast ein Jahr bereicherte, war von diesem typisch deutschen Gericht  :D  :P  :D hellauf begeistert und leidet jetzt wieder zu hause in Oklahoma unter starken Entzugserscheinungen. Ob „Mc Döner“ schon geschützt ist ?  :D

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Gleich neben dem Twister (und gegenüber unserem Motel) finden wir das Route 66 Diner. Ein Blick auf die Karte und wir sind uns einig: Hier werden wir morgen frühstücken.

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Über die Hauptstraße schlendern wir durch die Altstadt. Im Schaufenster eines Rechtsanwaltes ist ein großes Schachspiel ausgestellt, dessen Figuren die Parteien des Civil War, die Konförderierten und die Unions Armee darstellen. Der Anwalt sieht uns wohl unsere Begeisterung an, kommt aus seinem Büro und outet sich als Anhänger der Konförderierten. Wir sollen es aber nicht weitersagen, blinzelt er uns zu. Im Nachhinein fällt mir ein – ich hätten ihn wg. Mc Döner fragen sollen.

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Dann ist plötzlich die Hölle los. Sirenen heulen auf. Blaulichter zucken über die Hauptstraße. Drei, vier, fünf Feuerwehrfahrzeuge rasen – nein fahren eigentlich eher gemütlich an uns vorbei. Die Insassen winken den Passanten freundlich zu und machen mit allen möglichen Hupen, Hörnern und Glocken einen ohrenbetäubenden Lärm. Ein richtiger Einsatz ist das nicht. Wir erfahren, dass einer der Firefighter heiraten will, und dass man so seinen Jungesellenausstand feiert.

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