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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: mrh400 am 13.04.2015, 10:54 Uhr

Titel: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 13.04.2015, 10:54 Uhr
Ankündigung :wink: :lol:

Hallo zusammen,

in den Diskussionen über die Dollarkursentwicklung habe ich folgende Vorzüge des steigenden Dollars gefunden:

Zitat
13) Weniger Reiseberichte, die sich Haar auf Haar gleichen  :wink:
Zitat
... dann wäre die Inflation von Reiseberichten in US-Foren gestoppt  :wink: :wink: :wink:

Aufgrund der Smilies nehme ich an, daß das nicht ganz ernst gemeint war - zumal der Autor der Zitate selbst Reiseberichte verfaßt. Deshalb werde ich auch erneut einen Reisebericht einstellen, und zwar von unserer Reise im vergangenen Oktober. Allerdings kann es schon sein, daß er in manchen Abschnitten anderen Berichten gleicht - zum Teil sogar eigenen, denn wir haben einiges wiederholt oder vertieft.

Bilder habe ich auch wieder vorbereitet - viel zu viele :roll: , aber aussortieren fällt schwer  :o . Dafür fallen zum Ausgleich die Texte wie bei mir üblich eher etwas karg aus :P.

Außerdem sind die Bilder diesmal etwas groß geraten. Ich hatte nämlich in der Batch-Verkleinerung als Seitenlänge 1024 eingestellt. Erst bei einem Probelauf habe ich festgestellt, daß ich früher offenbar mit Seitenlänge 800 gearbeitet hatte, was auch in vielen anderen Reiseberichten üblich ist. Da aber alle Bilder schon in der Galerie sind und die Hochladerei der Bilder so umständlich ist, belasse ich es dabei.

Wer sich an all dem nicht stört, ist herzlich zur Mitfahrt eingeladen. Um die Spannung noch etwas zu steigern - Start ist morgen :lol:

Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Anti am 13.04.2015, 10:58 Uhr
Also ich kann immer noch meer wüste Berge vertragen!  :wink:

Freue mich auf morgen!
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: captsamson am 13.04.2015, 11:23 Uhr
Bringe mich auch schon mal in Position :-)
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: lonewolf81 am 13.04.2015, 12:03 Uhr
Da bin ich auch gerne wieder dabei.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: paula2 am 13.04.2015, 12:21 Uhr
da bin ich auch dabei :groove:
große Bilder sind schön, nur her damit  :D
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: sil1969 am 13.04.2015, 20:26 Uhr
Ich habe weder etwas gegen wenig Text, noch gegen große Bilder. Ich setze mich also einfach dazu!  :lol:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 14.04.2015, 10:39 Uhr
Ein herzliches Willkommen an alle, die schon mal hereingeschaut haben. Dann können wir ja heute mal mit den Vorbereitungen beginnen.

Prolog

2014 wollten wir wieder in die USA, nachdem 2013 kein Nordamerika-Jahr war. Die aufwendige Reise in den Oman hat uns für 2013 gar nicht erst planen lassen – dann kamen noch gesundheitliche Probleme dazu. Aber Andalusien im Herbst war auch nicht schlecht :wink:.

Da es 2012 im Nordosten eher kühl und naß war, war für 2014 wieder etwas mehr Wärme erwünscht. Damit orientierten sich die Planungen nahezu zwangsläufig wieder einmal in Richtung Südwesten.

Ich hatte mit Altpapier und einem Zukauf genug Meilen für einen Business-Flug. Für Marianne wollten wir vor und nach dem Jahreswechsel für sie kaufen und schenken. Schenken und kaufen im selben Jahr ging aber nicht mehr (hatten wir in der Vergangenheit aber schonmal erfolgreich gemacht; das waren offenbar die ersten Erschwernisse beim inzwischen abgeschafften Meilenkauf). Also mußte anfangs Januar ein Kaufticket her. Als Destination haben wir uns schnell für Los Angeles entschieden – an der Westküste immer noch mit am günstigsten für Business und mit einigermaßen hoher Verfügbarkeit für Prämienflüge.

Nach dem Ticket war das Auto dran – wie gewohnt 7-Sitzer SUV bei Hertz. Noch wußten wir aber gar nicht, wie wir die Zeit zwischen Ankunft und Abflug verbringen wollten. Die konkrete Routenplanung begann erst nach den Buchungen nicht zuletzt mit Hilfe im Forum (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=63916.0). Zunächst gab es ein paar Fixpunkte: Hwy 1; Nachholung von Artist Drive, Dantes View und Zabriskie Point im Death Valley (war 2005 wegen Flash-Flood-Schäden gesperrt); Chiricahua (hatte uns 2000 ausnehmend gut gefallen). Das führte zu einer halbwegs runden Strecke mit allerdings einigen Längen. Hotels wurden gebucht. Die letzte Etappe wollte ich von Tucson nach LA fliegen, um die Fahrerei etwas im Zaum zu halten. Zu dem Zeitpunkt gestaltete sich die Route in etwa so:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/2014_prefinal.jpg)

Im Skiurlaub mit Freunden haben die uns (als ständige USA-Besucher) wüsteste Schauergeschichten von der Kriminalitätssituation (vor allem im Zusammenhang mit Schleuserbanden) im Umfeld von Chiricahua erzählt. Sie waren früher öfters südöstlich von Tucson auf einer Ranch, gehen jetzt aber nicht mehr hin, nachdem es in der unmittelbaren Nachbarschaft einen Überfall mit tödlichem Ausgang gegeben hatte. In der Folge weigerte sich Marianne strikt, das im Programm zu lassen. Also Chiricahua raus – warum dann aber noch nach Globe? Eine neuerliche Anfrage (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=64282.0) im Forum ergab für mich keine zwingenden Ziele. Also fliegt Globe auch raus. Die einschlägigen Hotelbuchungen wurden wieder - kostenfrei - storniert.

Parallel zu diesen Aktionen wurde ich hier im Forum gewarnt (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=16307.msg882561#msg882561), daß das geplante Umsteigen in LAX am selben Tag bei getrennten Tickets trotz großzügiger Zeitreserve locker schief gehen kann. Also wurden die bereits gebuchten Flüge TUS – LAX auch noch storniert. Die Flugkosten bekamen wir beim Storno natürlich nicht erstattet – aber zum einen waren sie ohnehin fast geschenkt, zum anderen haben wir jetzt zwei Gutscheine für Alternativbuchungen innerhalb eines Jahres (die wir aber wohl kaum nutzen werden - die Gutscheine verfallen am 11.05.).

Damit schien mir aber bei näherer Überlegung der Haken bis Tucson dann auch nicht mehr sooo sinnvoll. So wird südöstlichster Punkt jetzt Scottsdale (da ich die Tonto Natural Bridge besuchen wollte, hat sich das angeboten). Statt des Ausflugs nach Tucson haben wir erst eine, dann zwei Übernachtungen in Palm Springs für die Schlußrallye eingebaut. Die Doppelübernachtungen wurden somit mehrfach umdisponiert – zum Glück geht das ja in den USA üblicherweise problemlos.

In der ex-post-Betrachtung war die Kürzung der Südostecke der Route sicher entspannend, das Beinbehalten der Tonto Natural Bridge im wahrsten Sinne des Wortes ein Fall ins Wasser und der Einbau von Palm Springs ein absoluter Gewinn.

Die Route sah dann im finalen Entwurfsstadium so aus:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/USA_2014_Plan_o_Stops.jpg)

Morgen geht's dann richtig los - bitte einsteigen!
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: paula2 am 14.04.2015, 12:24 Uhr
na dann bin ich ja froh dass ich bei meinem Südwest Urlaub im März Tuscon rausgelassen habe. Der Grund war bei uns nur Zeitmangel, in 2 Wochen kann man einfach nicht so viel machen, aber Überfälle im Urlaub brauche ich auch nicht...
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Doreen & Andreas am 14.04.2015, 13:28 Uhr
Morgen geht's dann richtig los - bitte einsteigen!

Na, dann bin ich ja keinen Tag zu früh dabei  :lol:
Die Planung liest sich jedenfalls schon mal ganz interessant...
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: ilnyc am 14.04.2015, 14:55 Uhr
Da schaue ich doch gern wieder bei Euch rein. Bin zwar in Kürze selbst auf Tour, aber lese dann eben nach.
Ich bitte wieder um nette Essensbildchen  :wink:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: lonewolf81 am 14.04.2015, 15:31 Uhr
na dann bin ich ja froh dass ich bei meinem Südwest Urlaub im März Tuscon rausgelassen habe. Der Grund war bei uns nur Zeitmangel, in 2 Wochen kann man einfach nicht so viel machen, aber Überfälle im Urlaub brauche ich auch nicht...

Tuscon ist schön und ich glaube nicht, dass es dort wesentlich gefährlicher als anderswo.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Saguaro am 14.04.2015, 15:49 Uhr
Puuh, jetzt bin ich schnell hinterher geeilt(http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_249.gif) und hätte fast die Abreise verpasst.

Wir haben uns im Grenzgebiet zu Mexiko nie unsicher oder unwohl gefühlt und ein bisschen Nervenkitzel darf schon sein  :zwinker: :grins: . Tucson hat mir übrigens besser gefallen als Phoenix, schon wegen den Saguaros  :liebe:.

Aber auch ohne die Ecke und den Chiricahua bin ich gerne mit dabei  :groove:.

LG

Ilona
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Palo am 14.04.2015, 17:30 Uhr
na dann bin ich ja froh dass ich bei meinem Südwest Urlaub im März Tuscon rausgelassen habe. Der Grund war bei uns nur Zeitmangel, in 2 Wochen kann man einfach nicht so viel machen, aber Überfälle im Urlaub brauche ich auch nicht...

Jetzt aber mal langsam, nur weil da mal irgendwann ein  Ueberfall war heisst das noch lange nicht, das so etwas taeglich passiert.

Wenn man so denkt sollte man die USA vermeiden, denn irgendwo, irgendwann gibt es taeglich einen Ueberfall, Mord etc.


Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Palo am 14.04.2015, 17:34 Uhr
mrh macht immer schoene Reisen, deswegen werde ich auch diesen Reisebericht verfolgen.

Bin dabei!

Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: SusanW am 14.04.2015, 22:04 Uhr
Hi mrh,

ich darf hoffentlich auch noch mitfahren, obwohl ich meinen User-Namen angepasst habe  8) Schließlich haben eure Touren schon einige unserer inspiriert. Besonders die Restauranttipps...

Außerdem wird es wohl leider eine Weile dauern, bis wir wieder in die Ecke der Tour kommen, also her mit den Bildern  :P
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 15.04.2015, 08:40 Uhr
Hallo zusammen,

mich müßt Ihr nicht überzeugen, daß man auch eine Reise nach Tucson oder zum Chiricahua mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit unbeschadet überleben wird. Aber es ist offenbar ein Unterschied, ob man von einem solchen Überfall irgendwann einmal in der Zeitung liest oder ob jemand im - hier allerdings nur mittelbaren - Bekanntenkreis betroffen ist. Jedenfalls haben unsere Freunde meine bessere Hälfte derart geschockt, daß an einen entspannten Ausflug nach Chiricahua nicht mehr zu denken war. Daß dann Tucson auch noch rausfiel, war eigentlich konsequent, weil das ohnehin im Wesentlichen als "Stützpunkt" gedacht war. Die Stadt und Parks in der Umgebung kennen wir und eigentlich sind sie ja eher Frühjahrslocations. So wurden außerdem die Etappen etwas entspannter.

Aber jetzt wollen wir doch endlich starten:

1. Tag Donnerstag 02.10.2014: München – Los Angeles

Der Wecker klingelt wie üblich um 07:00 Uhr und wie ebenfalls üblich lassen wir ihn noch ein paar Mal mahnen, bevor wir aufstehen. Geschlafen habe ich nur mäßig – zum einen Reisefieber, zum anderen die Nachwehen einer noch nicht ganz überwundenen Darmgrippe.

Die allmorgendlichen Rituale laufen ebenfalls ganz normal ab, nur etwas ausführlicher. Das gestern bei uns abgegebene Paket für die Nachbarn unter uns händige ich denen unter der Bedingung aus, daß sie heute das längst erwartete Kleid für Marianne entgegennehmen und uns vor die Türe stellen (sie haben dann auch ein Paket entgegengenommen – aber ein völlig anderes; das Kleid lief ein paar Tage später mangels Entgegennahme bzw. Abholung zurück).

Gegen 08:30 sind wir abfahrbereit. Eigentlich wollte ich „allerspätestens“ um 09:00 fahren, so daß wir die Reserve teilen und noch eine Ruhepause auf der Couch einlegen, um dann um 08:45 loszufahren.

Die Fahrt zum Flughafen gestaltet sich eher gemütlich, weil wegen dichten Nebels die Geschwindigkeit (zurecht) je nach Abschnitt auf 80, 100 oder 120 km/h beschränkt ist. Im Parkhaus 7, das zu den Parkhäusern zählt, für das unsere Vorausbuchung gilt, kurven wir erst etwas wirr umher, weil die Auf- bzw. Abfahrten schlecht ausgeschildert sind und ich auf der richtigen Ebene möglichst nahe beim Rollband parken möchte, so daß wir nur  kurze Laufwege zum T2 haben.

Unsere Koffer werden wir beim Business-Check-In schnell los, die Handgepäckkontrolle ist ebenfalls relativ schnell erledigt, obwohl natürlich mein Foto- und Technikrucksack genauer inspiziert werden muß. Oben müssen wir erst klären, ob die Lounge vor oder hinter der Paßkontrolle ist – sie ist dahinter. Die Grenzpolizistin will nicht viel von uns, scannt unsere Pässe und wünscht einen guten Flug.

Die Lounge ist sehr voll, aber ganz hinten bei den Sesseln finden wir doch noch zwei angenehme Plätze. Allzu viel Zeit haben wir ohnehin nicht, aber für einen Cappo bzw. Tee plus einen Keks reicht es allemal. Viel mehr lockt uns bei dem eher mäßigen Speisenangebot ohnehin nicht. Gegen 10:45 wackeln wir das halbe Terminal entlang zur nächsten Paß- und Ticketkontrolle, um dann wieder praktisch dieselbe Strecke – nur nunmehr innerhalb des „gesicherten“ Bereichs – zu unserem Gate zurückzumarschieren. Eine neuerliche Handgepäckkontrolle, wie wir sie eigentlich von früher her erwartet hatten, gab es nicht mehr. So waren wir zwar recht früh dran – aber bei weitem nicht die einzigen. Viele andere Passagiere warten auch schon.

Das Boarding beginnt pünktlich um 11:35, ebenso das Ablegen vom Finger. Wir fliegen laut Bildschirm zunächst einen ziemlich konsequenten Nordkurs, später Nordnordwest. Allerdings ist durch die dichte Wolkendecke nur wenig zu erkennen. Über Hessen und Niedersachsen gibt es zwar einige Löcher, aber wenig markante Stellen. Vor Hamburg wird wieder alles dicht; das Wattenmeer und Sylt sind dann aber gut zu erkennen, anschließend noch etwas Nordsee und das war's dann fürs erste.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Hinflug_Logdaten.jpg)
Flugroute

Die Flugroute habe ich mit einem billigen GPS-Tracker verfolgt, der am Kleiderhaken neben dem Fenster hing. Die Markierungen sind manuell ausgelöst an Stellen, wo ich fotografiert hatte. Eigentlich wäre das nicht notwendig gewesen, weil sich die Fotos mit der Aufnahmezeit synchronisieren lassen - was mir allerdings erst zuhause nach einiger Herumprobiererei gelungen ist (das zugehörige Programm ist nur begrenzt intuitiv gestaltet; außerdem muß man die Zeitzonen anpassen). Immerhin hat sich auf diese Weise bestätigt, daß manuelle Fotopunkte und synchronisierte Aufnahmepositionen übereinstimmen :).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8836_Elbingerode_forum.jpg)
Elbingerode

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8839_Wattenmeer_n%F6rdlich_B%FCsum_forum.jpg)
Wattenmeer nördlich von Büsum

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8843_Sylt_forum.jpg)
Nordspitze von Sylt

Daher versäumen wir nichts, während wir Essen: getrocknetes Rindfleisch mit Salat als Vorspeise, Zander mit Petersiliensauce und Pfifferlingpürree als Hauptgericht. Davor gab es einen Campari, dazu einen trockenen Riesling und danach ein Weißbier-Tiramisu, Tee bzw. Kaffee und Portwein.

Endlich gibt es mal wieder einen ansehenswerten Film im Bordprogramm: „Wir sind die Neuen“. Marianne und ich amüsieren uns köstlich. Derweil sieht man von Grönland nur ein paar wenige Bergspitzen. Bald werden ohnehin die Schotten dicht gemacht; viele Leute schlafen, wir dösen.

Vor Kanada klart es auf. Immer wieder linse ich durch die Bin, um zu fotografieren. Der Blick auf Baffin Island und die anschließende Bucht ist einfach genial. Als der Bordservice Kaffee und Kuchen (kleine Apfelschnittchen) bringt, mache ich endgültig auf, um die Landschaft zu genießen, während sich Marianne noch Fading Gigolo mit Woody-Allen anschaut. Leider trübt es sich vor dem kanadischen Festland wieder ein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8852_Eclipse_Sound_mit_Bylot_Island_und_Borden_Peninsula_forum.jpg)
Eclipse Sound zwischen Baffin Island und Bylot Island

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8854_Baffin_Island_ca_71%B049__N_82%B040_W_forum.jpg)
Baffin Island

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8867_Lady_Melville_Lake_forum.jpg)
links der Lady Melville Lake in Nunavut (nicht zu verwechseln mit dem Melville Lake in Labrador)
dahinter der Netsilik Lake

Vor den Rocky Mountains sieht man dann wieder die Landschaft. Wir überqueren die Berge beim Banff National Park. Aus der Ferne kann man später Mt. Rainier, Mt. Hood und Mt. Shasta erahnen. Die Salzpfannen bei Winnemucca sowie Lake Pyramid und Lake Tahoe sind direkt neben uns. Über Yosemite fliegen wir direkt drüber, so daß man senkrecht nach unten hätte schauen müssen, um das Tal zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8880_Banff_NP_forum.jpg)
Banff NP

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8886_Snake_River_forum.jpg)
Snake River

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8894_Alvord_Lake_OR_forum.jpg)
Alvord Lake (Oregon)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8901_Pyramid_Lake_forum.jpg)
Pyramid Lake

Der Blick auf die Küstenregion vor Los Angeles ist ebenso ungetrübt wie auf die Stadt selbst. Pünktlich um 15:30 setzen wir auf dem Flughafen von Los Angeles auf. Bei der Immigration waren wir so ziemlich die ersten und wurden zum Automaten gewiesen. Bei mir geht das ratz fatz, bei Marianne nur fast, weil der Paß zunächst nicht eingelesen wird. Mit den ausgedruckten Verbrecherfotos müssen wir aber doch noch zum Schalter, wo ziemlich kommentarlos der Paß gestempelt wird. Insgesamt waren das aber nur 5 – 7 Minuten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120504_Lockwood_Valley_forum.jpg)
Lockwood Valley

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120510_Los_Angeles_forum.jpg)
Skyline von Los Angeles

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120514_Los_Angeles_Hollywood_Sign_forum.jpg)
Hollywood Sign in der Ferne

Die Koffer kommen ausnahmsweise auch sehr schnell. Beim Zoll gibt es noch eine kurze Wartezeit und dann sind wir draußen. Bei den Mietwagenshuttles steht eine lange Schlange. Die warten aber offenbar auf einen anderen Bus, denn der Fahrer des da stehenden Hertz-Shuttles winkt uns ganz heftig herein.

Obwohl wir schon um 16:30 da sind, also eine halbe Stunde zu früh, steht unser Auto schon bereit. Ein dunkelgraumetallischer Buick Enclave, ein Riesengerät, der unser Gepäck nach Umlegen der dritten Sitzbank locker schluckt (es handelt sich um eine etwas gehobenere Variante des Chevy Traverse, den wir schon zweimal hatten). Insgesamt macht das Auto mit ca. 11.500 Meilen einen ganz guten Eindruck. Erst später realisieren wir, daß wir einen 2WD erwischt haben – aber wir haben ja diesmal nichts größeres vor. Außerdem sehen wir später, daß die uns noch zwei Versicherungen mit auf den Vertrag geschrieben haben, die wir eigentlich nicht wollten und nach denen nicht einmal gefragt wurde. Die sind zwar in meinem Profil auf "no" gesetzt, aber wer nicht zur Kontrolle schaut ist selber schuld :x.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9655_Buick_Enclave_forum.jpg)
Buick Enclave (eine spätere Aufnahme)

Das Navi hat zwar schnell erkannt, wo wir sind. Nachdem wie schon befürchtet bei der Ausfahrt von Hertz kein Linksabbiegen zulässig war, bedarf es dennoch einigen Hin und Hers (inklusive einem vermuteten Rotlichtverstoß), um zum Target zu finden. Dort erledigen wir die dringendsten Grundeinkäufe (Sam Adams, Coke Zero, Bananen usw.). Die nächsten 200 Meter zum Residence Inn sind dann kein Problem mehr. Da es noch hellichter Tag ist, finden wir anders als vor drei Jahren auch gleich die Einfahrt und beziehen unser riesiges Zimmer.

 
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8906_Residence_Inn_Manhattan_Beach_forum.jpg)
Residence Inn Manhattan Beach

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8909_Residence_Inn_Manhattan_Beach_forum.jpg)
Residence Inn Manhattan Beach

Dann erstes Umpacken, Bilder sichten, Mails checken etc. sowie der Versuch, einzuschlafen. Gegen 22:00 beschwere ich mich an der Reception wegen eines unerträglichen Lärms in der Wand, der immer wiederkehrt und nur für kurze Pausen abflaut. Die Lady scheint das schon zu kennen, der Kerl erzählt etwas von der Wasserversorgung – wie auch immer, wir bekommen ein neues Zimmer, packen unsere Siebensachen wieder zusammen und ziehen um. Jetzt ist tatsächlich einigermaßen Ruhe.

40 Kilometer + 5 Meilen

Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: ilnyc am 15.04.2015, 09:05 Uhr
Schöne entspannte Anreise! Hach, so einen Businessflug brauche ich auch bald mal wieder. Da reist es sich doch wesentlich netter.

Blick auf die Baffinbucht hatte ich auch schon mal. Das ist wirklich toll und eine schöne Unterhaltung während des langen Fluges.

Die beiden L.A.-Fotos sind klasse. Da hattet Ihr genau die richtige Sitzposition beim Anflug. Cool!

Der Buick sieht aus wie ein Kombi, war aber wohl echt lang, wenn es da sogar eine dritte umlegbare Bank gab!

Das Hotelzimmer sieht sehr nett aus. Aber Ihr wohnt ja eh immer recht gut. Ein Umzug am Anreisetag, wo man eh platt ist, muss jetzt nicht sein, aber letztlich alles besser als störender Lärm im Zimmer.

Chiricahua: ich denke, Ihr habt das richtig gemacht.Wenn man sich unwohnl fühlt, macht es keinen Sinn, was zu erzwingen. Gefühl und rationales Denken sind halt zwei paar Schuhe. Was bringt es, kostbare Urlaubszeit zu verbringen und ständig leicht geängstigt zu sein. Da gibt's genug alternative Ziele, wo man nicht so fühlt.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Saguaro am 15.04.2015, 16:00 Uhr
Wir wurden an der Immi nicht zum Automaten geschickt, aber an den Schaltern ging es dieses Jahr erstaunlich flott.

Dumm gelaufen mit den Zusatzversicherungen. Da ärgert man sich zwar, aber ändern kann man es nun mal nicht mehr. Wenn das das einzige Ärgernis war ...

LG

Ilona
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: SusanW am 15.04.2015, 23:52 Uhr
Das hört sich ja nach einem entspannten Flug an  :lol:  Business Class konnten wir bisher leider nur einmal geniessen und da immerhin umsonst
Schöne Luftbilder  :daumen:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 16.04.2015, 09:17 Uhr
Da hattet Ihr genau die richtige Sitzposition beim Anflug.
Die Sitzposition ist eigentlich immer gleich (hin rechts, zurück links) - aber die richtige Flugroute muß halt auch noch dazukommen. 2011 sind wir ebenfalls nach LA einen wesentlich "engeren" Bogen geflogen und hatten damit schöne Blicke auf Schottland, die Region nördlich vom Lake Superior, den Missouri River, Scottsbluff, St. George und die Mojave Wüste - dafür aber kaum welche auf LA (Bericht (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=57936.msg786803#msg786803)).

Der Buick sieht aus wie ein Kombi, war aber wohl echt lang, wenn es da sogar eine dritte umlegbare Bank gab!
schlappe 5,12 m - Platz ist da genug

Jetzt können wir ja wirklich den amerikanischen Boden unter die Räder nehmen:

2. Tag Freitag 03.10.2014: Manhattan Beach – Santa Barbara

Nach dem Umzug haben wir ganz erträglich geschlafen. Um 7:00 stehen wir auf. Die Koffer werden im Schnellverfahren tourfähig gemacht: Kühlbox aus dem großen Koffer, Kulturbeutel in den Handkoffer, Wäsche so umverteilt, daß wir für die ersten Tage auf den großen Koffer verzichten können, Kamera und Technik zwischen Rucksack und Fototasche neu aufgeteilt.

Das Frühstück ist ordentlicher Motel-Standard. Allzu viel essen wir nicht, da wir noch mit der Umstellung zu kämpfen haben.

Wir sind gegenüber unseren Plänen ohnehin schon ein wenig verspätet. Bevor wir losziehen können, muß ich aber erst noch nach dem Navi suchen, das in der nächtlichen Umzugsaktion einen ungewöhnlichen Aufenthaltsort eingenommen hat. So kommen wir erst nach 8:20 los und geraten gleich in der ersten dichten Verkehr, der sich immer wieder staut. Wir streichen daher den Umweg zum AAA in Santa Monica, wo ich Karten und Tourbooks mitnehmen wollte. Statt dessen fahren wir direkt zur Getty Villa, wo wir nur kurz vor unserer ersten gebuchten Zeit von 09:00 eintreffen (man muß sich für eine bestimmte Zeit im Halbstundenabstand voranmelden; das wird auch tatsächlich kontrolliert. Ich hatte per Internet die zwei ersten Zeitfenster – 09:00 und 09:30 – getrennt auf unsere beiden Namen gebucht).

Der Eintritt ist zwar frei – dafür kostet das Parken schlappe 15 USD. Über mehrere Lifte und Weglein kommen wir zur Getty Villa, einem eindrucksvollen Gebäude, das einer pompejianischen Villa nachempfunden ist. Noch schöner als das Haus sind die Gärten – insbesondere ein Kräutergarten. Leider ist das große Wasserbecken wegen der andauernden Trockenheit nicht in Betrieb.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8913_Getty_Villa_Eingang_forum.jpg)
Getty Villa, Eingang

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8919_Getty_Villa_Outer_Peristyle_forum.jpg)
Getty Villa, Outer Peristyle

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8925_Getty_Villa_Seerosen_forum.jpg)
Getty Villa, Seerosen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8928_Getty_Villa_Baumfrucht_forum.jpg)
Das wäre ein Foto für ein Bilderrätsel - welche Frucht haben wir hier im Garten der Getty Villa angetroffen? Ich vermute, daß es sich um eine Zitronenart handelt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8930_Getty_Villa_Outer_Peristyle_forum.jpg)
Getty Villa, Outer Peristyle

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8937_Getty_Villa_Outer_Peristyle_forum.jpg)
Getty Villa, Outer Peristyle

Auch die Sammlung im Museum ist – soweit ich das als Laie in antiker Kunst beurteilen kann – von hoher Qualität, jedenfalls deutlich besser als das Sammelsurium an namhaften Künstlern im The Getty. Durch einen Artikel über die Geschäfte der ISIS mit Raubkunst aus Syrien bin ich zuhause darauf gestoßen, daß in früheren Zeiten eine Kuratorin der Getty Foundation (noch dazu mit dem schönen Namen Marion True) zu den Großabnehmern am grauen Markt mit Raubkunst aus der Antike zählte. Die wurde dann zwar irgendwann rausgeschmissen (bzw. sie legte ihr Amt rechtzeitig nieder) – die Stiftung hat zwar wohl etliches zurückgegeben - die meisten schönen Stücke hat man aber offenbar behalten (http://tinyurl.com/mnsmo8r und http://tinyurl.com/le6fut7).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8938_Getty_Villa_Tonkrug_forum.jpg)
Getty Villa, zypriotischer Tonkrug

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8941_Getty_Villa_Harfenspieler_forum.jpg)
Getty Villa, kykladischer Harfenspieler aus Marmor (in Größe einer Nippesfigur), ca. 2500 v. Ch.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8945_Getty_Villa_Ibis_forum.jpg)
Getty Villa, ägyptischer Ibis aus Glas und Bronze

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8943_Getty_Villa_Krug_mit_L%F6wen_und_Panthern_forum.jpg)
Getty Villa, korinthischer Krug mit Tierfiguren

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8917_Getty_Villa_Glaspokal_forum.jpg)
Getty Villa, römischer Glaspokal

Im Obergeschoß identifiziert uns ein älterer Volunteer als Deutsche – er hat in den 70ern in Ostberlin an der Alexander-Humboldt-Universität afghanische Sprache gelehrt. Er öffnet uns den Zugang zu einem Balkon mit sagenhafter Aussicht auf den Garten.

Anfangs waren wir noch ziemlich allein, im Lauf der Zeit kommen aber vor allem haufenweise Schülergruppen hinzu. Gegen 11:00 gehen wir ins Cafe, um eine Kleinigkeit zu essen: Variatione di Bruschetta - je zwei kleine Teilchen Auberginen-Mousse, Caprese sowie Ziegenkäse mit Feigen und Honig, äußerst schmackhaft und mit einer Flasche Wasser der ideale kleine Imbiß. Auch dort waren wir anfangs alleine, am Schluß war kein freier Platz mehr im Schatten auf der Terrasse.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8961_Getty_Villa_Outer_Peristyle_forum.jpg)
Getty Villa, Outer Peristyle vom Balkon

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8966_Getty_Villa_Wasserbecken_forum.jpg)
Getty Villa, Wasserbecken

Anschließend fahren wir zum Topanga State Park, der auf einer recht schönen Strecke zu erreichen ist. Wir löhnen die 10 USD Eintritt, die in einem Kuvert abzugeben sind. Hier wollen wir etwas spazierengehen. Allerdings haben wir auf der Suche nach der Eagle Mountain Loop nicht richtig aufgepaßt und ordnen die Abzweigungen von der ab dem Parkplatz startenden Teerstraße nicht richtig ein. So marschieren wir ein Stück in die falsche Richtung.

Aber nach ein paar hundert Metern ist es uns ohnehin zu heiß, in der Sonne auf einen auch noch so niedrigen Berg zu marschieren, so daß wir den vermuteten Shortcut rechts liegen lassen und zum Parkplatz zurückgehen. Von dort gehen wir ein Stück der direkt zum Eagle Mountain führenden Straße und zweigen vor Ende des Schattens auf einen kurzen Aufstieg ab, der uns zu einer herrlichen Aussichtsbank inmitten eines Steineichenhaines führt. Wir blicken auf Pacific Palisades und natürlich den pazifischen Ozean und genießen den föhnwarmen Wind, der uns entgegenkommt.

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Topanga State Park, Blick auf den Pazifik

Nach diesem kurzen Aufenthalt fahren wir den Mullholland Highway ab, anfangs eher harmlos, das spannendste Stück will uns das Navi verweigern, so daß wir einmal umkehren müssen, um die „richtige“ Teilstrecke zu erwischen, die als Biker-Route Berühmtheit genießt. Ein hübsches kurviges Sträßchen mit tollen Ausblicken – aber für einen Schwarzwälder oder Alpenländer fahrtechnisch nun wirklich nicht spektakulär.

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Mulholland Parkway, Blick auf den Pazifik

Zurück am Meer in Malibu erwartet uns zunächst ein heftiger Stau, der sich nur allmählich auflöst. Wir benötigen zum Cabrillo Premium Outlet jedenfalls etwas länger als geplant, so daß unsere gewonnene Reserve wieder dahin ist.Wir kaufen in bei OshKosh, Hilfiger, Banana Republic und Polo – mit unterschiedlichem Erfolg, aber insgesamt ist ein Großteil unserer Weihnachtsgeschenke für Nichten, Neffen und Enkel abgehakt.

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Pacific Highway, Point Mugu

Nach guten zwei Stunden geht es auf die wiederum recht dicht befahrene 101 gen Norden – zunehmend wird der Verkehr flüssiger und die niedrigstehende Sonne unangenehmer. Kurz nach 18:00 treffen wir beim Lavender Inn in Santa Barbara ein, wo uns der Mann am Empfang für das Avocadofest begeistern will, das allerdings nur per Auto erreichbar ist. Da es im Hotel einen guten complimentary wine und cheese gibt sowie später auch noch cookies, die wir auf der Veranda vor der Reception genießen, ist das für uns gestorben, weil wir recht schnell zuviele Promille erreicht haben, um mit Jetlag noch zu fahren.

Statt dessen beziehen wir zunächst unser Zimmer – sehr hübsch eingerichtet; auf jedem Kopfkissen eine Lavendelseife und ein kleines Lavendelsäckchen. Dann gehen wir zum Hafen und ein wenig spazieren und genießen die Abendstimmung. Zurück im Hotel setzen wir uns vor das Zimmer auf die durchgehende Veranda und teilen uns auch noch die complimentary Flasche Champaign – der sehr gut ist, noch besser als der Weißwein – mit ein paar weiteren Cookies. Ich beginne mit der Fotospeicherung und sonstiger PC-Beschäftigung. Als der Akku seinen Geist aufzugeben droht, verziehen wir uns ins Zimmer. Marianne schläft recht schnell und ich wurschtele noch ein wenig.

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Santa Barbara, Hafen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8995_Lavender_Inn_Santa_Barbara_Christrose_forum.jpg)
Lavender Inn, Passionsblumenhecke

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Lavender Inn, Zimmer

130 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: HeikeME am 16.04.2015, 09:37 Uhr
Ich lese mit.

Unsere Tochter wird dieses Jahr eine ähnliche Tour fahren, nur in umgekehrter Reihenfolge und mit Start in Las Vegas.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: ilnyc am 16.04.2015, 12:28 Uhr
Statt dessen fahren wir direkt zur Getty Villa, wo wir nur kurz vor unserer ersten gebuchten Zeit von 09:00 eintreffen (man muß sich für eine bestimmte Zeit im Halbstundenabstand voranmelden; das wird auch tatsächlich kontrolliert. Ich hatte per Internet die zwei ersten Zeitfenster – 09:00 und 09:30 – getrennt auf unsere beiden Namen gebucht).
Nur aus Neugier: warum habt Ihr da zwei Zeiten reserviert??

Zum Getty habe ich es leider noch nicht geschafft. Einmal war es auf dem Plan, das Wetter aber zu schlecht und da es mir da hauptsächlich um die Gärten und Aussicht geht, flog es vom Tagesplan.

er hat in den 70ern in Ostberlin an der Alexander-Humboldt-Universität afghanische Sprache gelehrt.
Schon lustig, was man halt so machte, wenn man in Ostberlin lehrte.

Gegen 11:00 gehen wir ins Cafe, um eine Kleinigkeit zu essen: Variatione di Bruschetta - je zwei kleine Teilchen Auberginen-Mousse, Caprese sowie Ziegenkäse mit Feigen und Honig, äußerst schmackhaft und mit einer Flasche Wasser der ideale kleine Imbiß.
Alles imer sehr kultiviert bei Euch - auch das Essen. Ihr findet sogar noch in Museumscafés was Delikates!
Dass es dazu hier kein Foto gibt, macht mich persönlich allerdings traurig...    :|

Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 17.04.2015, 10:16 Uhr
Nur aus Neugier: warum habt Ihr da zwei Zeiten reserviert??
Aus Sicherheitsgründen, weil wir nicht wußten, ob wir die erste Zeit schaffen - wenn man die gebuchte Zeit verpaßt, dann verfällt der Eintritt und man hat keine alternative Möglichkeit mehr. Es gibt anders als beim Getty Center keinen "walk-in", sondern eine online-Reservierung für ein bestimmtes Zeitfenster ist zwingend. Und es war ja trotz Auslassen von AAA nicht mehr viel Reserve da. Übrigens habe ich inzwischen gesehen, daß unsere Zeiten 10:00 und 10:30 waren (die öffnen erst um 10:00). Wir haben also ganz schön getrödelt - aber halt auch für die Fahrt zur Getty Villa deutlich länger gebraucht als gedacht.

Dass es dazu hier kein Foto gibt, macht mich persönlich allerdings traurig...    :|
Mich auch - überhaupt habe ich beim Aufarbeiten der Bilder festgestellt, daß wir mit Zimmer- und Restaurantfotos etwas unzuverlässig waren (aber es kommen schon noch ein paar :wink:).


3. Tag Samstag 04.10.2014: Santa Barbara – San Simeon

Nicht zuletzt aufgemuntert durch die Flasche Schampus macht sich der Jetlag heftig bemerkbar und wir schlafen entsprechend mäßig.

Auf der Terrasse vor der Reception nehmen wir ein recht gutes continental breakfast zu uns. Dann geht es nach dem Auschecken zur Mission, die wir nach kurzer Fahrt erreichen.

Die Mission von außen recht beeindruckend und von innen traumhaft schön, man kann eine self guided tour gehen. Es gibt einen sehr schönen alten Innenhof (auch einen neuen – das Kloster ist offenbar noch "in Betrieb") und einen alten Friedhof. Im Friedhof ist eine kleine Grabkapelle mit vielen deutschstämmigen Namen auf den Grabstellen: Bergmeyer, Zettel, Schlösser, König, Zengerle usw.). Beherrscht wird der Friedhof von einem gigantischen Feigenbaum. Neben der Kirche ist dann noch ein kleines Museum zu besichtigen, das unter anderem die angabegemäß einzigen von einem Indianer geschaffenen Steinskulpturen im neoklassischen Kirchenstil beherbergt.

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Santa Barbara, Mission

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Santa Barbara, Mission

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Santa Barbara, Mission - Innenhof mit Brunnen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9025_Santa_Barbara_Mission_Friedhof_forum.jpg)
Santa Barbara, Mission, Friedhof mit Feigenbaum

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9026_Santa_Barbara_Mission_Grabkapelle_forum.jpg)
Santa Barbara, Mission - Grabkapelle

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Santa Barbara, Mission - Kirche mit Altar

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Santa Barbara, Mission - Skulptur

Wir fahren zurück in die Stadt zum Old Courthouse. Im Parkhaus daneben kann man für eine oder zwei Stunden das Auto gratis abstellen. Das wird dann händisch bei der Ausfahrt kontrolliert – einen Kassenautomaten haben wir nicht gesehen. Das Courthouse bietet ein prachtvoll ausgestattetes Treppenhaus, wunderschöne Gänge, einen großen bemalten Zeremoniensaal ("mural room"), wo gerade ein Gitarrist für eine Hochzeit übt und wir ansonsten alleine sind, bis ein "Offizieller" (Standesbeamter, Friedensrichter?) daherkommt und penetrant mitten im Bild herumlatscht. Der Höhepunkt ist natürlich der Blick vom höchsten Punkt, nämlich von Turm.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9042_Santa_Barbara_Courthouse_Treppenhaus_korr_forum.jpg)
Santa Barbara, Old Courthouse - Treppenhaus

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Santa Barbara, Old Courthouse - Treppenhaus

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9045_Santa_Barbara_Courthouse_Mural_Room_forum.jpg)
Santa Barbara, Old Courthouse - Mural Room

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Santa Barbara, Old Courthouse - Flur

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9052_Santa_Barbara_Courthouse_Blick_vom_Turm_auf_Stadt_und_Meer_forum.jpg)
Santa Barbara, Old Courthouse - Blick vom Turm

Schließlich gibt es auch in Santa Barbara eine Vertretung des AAA, die laut Internet auch am Samstag geöffnet hat. Wir finden schnell dorthin und werden von einem sich etwas zu gnadenhaft-generös gebenden Mitarbeiter mit Papier (Karten, Tourbooks) überschüttet und bekommen auch noch eine Tragetasche, um alles zum Auto zu transportieren.

Wir brechen auf zur Fahrt zunächst über einen Gebirgspaß (San Marcos Pass Road – CA 154)  nach Nordwesten; die Gegend macht einen ziemlich verdorrten Eindruck und ein Stausee – Lake Cachuma –  ist  fast leer.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9061a_Santa_Barbara_Victor_the_Florist_forum.jpg)
Santa Barbara, alte Neonwerbung

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9069_Lake_Cachuma_forum.jpg)
Lake Cachuma

In Solvang bekommen wir trotz eines ziemlichen Rummels nach kurzer Suche einen Parkplatz. Der Ort ist für unseren Geschmack ganz nett mit viel (vermutlich Pseudo-)Fachwerk, aber nicht überragend. Die angebliche Authentizität des Dänischen erschließt sich uns mangels Dänemark-Kenntnissen auch nicht ganz. Ein "Heidelberg Inn" würde ich jedenfalls nicht dazu zählen und ein China-Restaurant im Fachwerkstil eher auch nicht. Es gibt aber auch ein paar ganz hübsche Hauseingänge und Innenhöfe. Wir gehen ein wenig umher und futtern in einem Cafe je einen Salat. Anschließend setzen wir unseren Rundgang fort; auf einem großen Platz findet eine Art Märchenmesse statt. Da es ziemlich heiß wird, verweilen wir nicht lange, sondern brechen alsbald zur nächsten Etappe auf. Als Mittagspause war das durchaus sinnvoll. Einen größeren Umweg nur um Solvang zu sehen würden wir aber nicht empfehlen. Wenn man viel Zeit hat wie wir und ohnehin in der Nähe vorbeikommt, kann man es mitnehmen.

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Solvang, Heidelberg Inn

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Solvang, Innenhof

Wir nehmen den kleinen Umweg über Lompoc. Wegen der Hitze verzichten wir aufs Aussteigen und sehen nur einige wenige der Murals im Vorbeifahren. So richtig berauschend fanden wir die nicht – viel zu bieder.

Auch heute steht eine Einkaufstour auf dem Programm: Im Pismo Beach Premium Outlet findet bei Polo, Oshkosh und Levi's eine neuerliche Einkaufsorgie statt. In Cayucos fahren wir kurz von der California 1 herunter, um eine Tankstelle zu suchen. Die gehört zu einem Mini-Mart und akzeptiert unsere Zip nicht, so daß ich die Kreditkarte an der Kasse hinterlege. Anschließend fahren wir über Morro Beach bis zu unserem heutigen Ziel San Simeon.

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Morro Beach

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San Simeon, Zimmer im The Morgan

In San Simeon beziehen wir im Morgan, einem wunderschönen Hotel unser großes Zimmer und machen eine kurze Rast. Dann geht es aber weiter zum Visitor Center vom Hearst Castle. Zunächst hole ich die per Internet vorbestellten (und bezahlten) Karten ab. Da wir noch etwas Wartezeit haben, kaufe ich am Kiosk Eistee und Müsliriegel, so daß wir etwas gestärkt die Fahrt mit dem vollen Bus zum Castle hinauf antreten können.

Da wir so viele sind, werden wir in drei Gruppen aufgeteilt. Wir haben Glück und erwischen einen excellenten Führer – zumindest was Verständlichkeit seiner Ausführungen betrifft. Leider gibt er zwar außerordentlich viele Erklärungen zur – durchaus beeindruckenden – Person von Hearst und seinen Gästen und ziemlich wenig zu den teilweise ausgezeichneten Ausstattungsstücken. So erfahren wir erst auf Nachfrage, daß die Chorgestühle keine Kopien, sondern Originale aus italienischen Klöstern sind – und teilweise brutal zurechtgesägt wurden, damit sie in die Gesamtsituation hineinpassen.

Zunächst aber erleben wir im Garten und Poolbereich einen phänomenalen Sonnenuntergang. Der Pool ist allerdings wegen der Wasserknappheit nicht gefüllt. Dann geht es in die Gebäude rein, erst in eines der als Gästehaus dienenden Nebengebäude, dann in das Haupthaus. Alles ist sehr aufwendig eingerichtet, aber für unseren Geschmack halt viel zu viel Schwulst, zwischen dem sich etliche sehr schöne Kleinode befinden, die aber von der Schwere der Gesamteinrichtung überdeckt werden. Dennoch sollte man es einmal gesehen haben, wenn man schon in der Gegend ist. Ein Kuriosum am Rande: Da sitzen bzw. laufen dutzende von Komparsen herum, die in zeitgenössischen Kostümen Gäste von Hearst mimen – eine wohl nicht allzu anspruchsvolle, aber auf die Dauer wohl auch eintönige Beschäftigung. Nach der Besichtigung einer Unzahl von Räumlichkeiten von der Küche über private Schlafgemächer bis zu Konferenz-, Bibliotheks- und Speisezimmern geht es über den pseudo-römisch ausgestatteten Innenpool wieder zurück zum Bus.

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Hearst Castle im Abendlicht

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Hearst Castle, leerer Außenpool

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Hearst Castle, Treppe

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Hearst Castle, Sonnenuntergang

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Hearst Castle, Main Terrace

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Hearst Castle, Küche

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9121_Hearst_Castle_K%FCche_forum.jpg)
Hearst Castle, Küche

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9124_Hearst_Castle_Bibliothek_forum.jpg)
Hearst Castle, Bibliothek

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9125_Hearst_Castle_Konferenzraum_forum.jpg)
Hearst Castle, Konferenzraum

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9133_Hearst_Castle_Innenpool_forum.jpg)
Hearst Castle, Innenpool

Zum Abendessen wollen wir keine Runde mehr in Richtung Cambria drehen, wo uns vom Hotel ein paar Restaurants empfohlen wurden. Statt dessen kehren wir im zum Best Western in San Simeon gehörenden Cavalier ein – nach uns kommen noch etliche weitere Teilnehmer der Hearst-Castle-Tour. Es dauert ein wenig, bis die Bedienung begreift, was wir essen und trinken wollen, aber es kommt dann doch alles wie bestellt – nicht schlecht, aber auch keine besondere Erwähnung wert (Salat mit Lachs"streifen", die sich als Riesenteil herausstellen).

167 Meilen

übrigens: am Wochenende ist "Sendepause" - Fortsetzung am Montag
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: ilnyc am 17.04.2015, 11:41 Uhr
Wow! Ganz schönes Programm für einen Tag: Santa Barbara, Solvang und dann auch noch Hearst Castle.

Als ich 2010 im Hearst Castle war gab es keine Kostümierten. Möglicherweise ist das neue oder Ihr hattet eine andere Tour?
Schade, dass der Pool kein Wasser hatte.

Ich klinke mich jetzt hier aus, denn am Wochenende gehts gen USA. Ich werde insofern alles in ein paar Wochen nachlesen.

Schöne Grüße!
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 17.04.2015, 12:19 Uhr
Als ich 2010 im Hearst Castle war gab es keine Kostümierten. Möglicherweise ist das neue oder Ihr hattet eine andere Tour?
Das lag wohl an der Tour. Wir hatten die Evening Tour, die die Highlights der "normalen" Touren kombiniert (Garten, Gästehäuser, Repräsentationsräume, Privaträume). Ich bin ja (aus der Diskussion um Alcatraz) bekanntermaßen ein Freund solcher Evening Tours. Das ist übrigens sogar mit angekündigt:

"Offered every spring and fall, the Evening Tour allows visitors to travel back in time and view the historic California mansion in the twilight and evening hours. Guests and staff dress in 1930s period attire and meander about the Castle as part of the Living History Program."

Ich klinke mich jetzt hier aus, denn am Wochenende gehts gen USA. Ich werde insofern alles in ein paar Wochen nachlesen.
Gute Reise!!!
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: SusanW am 17.04.2015, 12:53 Uhr
Getty Center + Villa sowie Hearst Castle stehen auch immer noch auf unserer Unerledigt-Liste, irgendwie waren die Touren immer schon mit den Naturzielen voll  8) Irgendwann werden wir das nachholen. Ist zwar schade, wenn Wasserspiele und Pools außer Funktion sind, aber vorbildlich beim Wasser sparen 

Schön auch mal Santa Barbara wiederzusehen, wenn auch nur virtuell
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 20.04.2015, 08:52 Uhr
4. Tag Sonntag 05.10.2014: San Simeon – Carmel by the Sea

Nachdem wir in der Nacht das Fenster geöffnet haben und dem Rauschen der Pazifikwellen zuhören konnten, haben wir recht gut und lange geschlafen. Das recht ordentliche Continental Breakfast nehmen wir im Innenhof neben dem Pool zu uns.

Anschließend wollen wir die Einkäufe ein wenig besser verpacken, um den Zerknüllfaktor etwas zu begrenzen. Also holen wir die gefühlt 50 Einkaufstüten aus dem Auto, breiten die Inhalte auf dem Bett aus, sortieren und verpacken das ganze Chaos neu.

Wir wollen in diesem Urlaub ja den Erholungsfaktor etwas stärker betonen als bislang. So gehen wir nach dem Auschecken zunächst in der Nähe vom Hotel oberhalb der Küste spazieren und nutzen eine geeignete Stelle, bis ans Wasser hinunterzugehen.

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Strand bei San Simeon

Zurück am Auto starten wir unseren Weg nach Norden. Unser erster längerer Stop findet an der See-Elefanten-Kolonie statt. Es sind gar nicht so wenige da, wie ich von der Jahreszeit her befürchtet hatte, Außerdem setzt sich ein Rabe direkt vor uns auf den Zaun und ein paar Geier (?) ziehen auch unmittelbar über uns hinweg. Die See-Elefanten sind im Süden vom Parkplatz - wenn man nach Norden schaut, hat man einen schönen Blick auf das Piedras Blancas Lighthouse.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9152_San_Simeon_See_Elefanten_Kolonie_forum.jpg)
San Simeon, See-Elefanten-Kolonie

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San Simeon, See-Elefanten

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9164_San_Simeon_See_Elefanten_forum.jpg)
San Simeon, See-Elefanten

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9163_San_Simeon_Rabe_forum.jpg)
San Simeon, Rabe

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San Simeon, Geier

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San Simeon, Piedras Blancas Lighthouse

Von dort folgen wir dem Hwy 1 nach Norden mit seinen vielfältigen Ausblicken auf  die Pazifikküste. Ein Abstecher führt uns auf die Nacimiento - Fergusson-Road, eine aussichtsreiche knapp zweispurige Straße, die tolle Blicke auf den Pazifik und stellenweise auch auf den Hwy 1 eröffnet. Im unteren Teil verläuft sie durch lichten Wald, dann durch teilweise aride Hügel mit Kiefernbewuchs. Nach ca. 4 Meilen ist der wohl beste Aussichtspunkt erreicht und wir kehren um und fahren den Hwy 1 weiter bis zum Julia Pfeiffer Burns State Park.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9175_Patifik_am_Hwy_1_forum.jpg)
Pazifik am Hwy 1

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120552_Nacimiento_Fergusson_Rd_Wald_forum.jpg)
Nacimiento - Fergusson Road

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9184_Nacimiento_Fergusson_Rd_forum.jpg)
Nacimiento - Fergusson Road

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Hwy 1 von der Nacimiento - Fergusson Road

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Hwy 1, Big Creek Bridge

Der Parkplatz ist voll, so daß wir an der Einfahrt ein wenig warten müssen. Der Ranger lotst uns freundlicherweise bis in den Schatten. Schon nach wenigen Minuten fährt einer raus, so daß wir das Auto abstellen können. Zunächst gehen wir ein Stück den Hang hinauf, wo es (auch noch) einen Wasserfall haben soll. Der Weg verläuft sich jedoch im Nirgendwo am Bach, so daß wir umkehren.

Die Lust am oberen Wasserfall ist uns vergangen und so gehen wir den Hauptweg zunächst zu einem Rest von einem Wasserrad, dann durch ein Tunnel unter der Straße hindurch. Nach rechts geht es zum Outlook auf den berühmten Wasserfall, der tatsächlich noch ein wenig plätschert. Die Tochter von Julia Pfeiffer hatte 1940 dort ein Haus mit traumhaftem Ausblick errichtet, das schon 1956 wieder abgerissen wurde. Es sind aber noch Reste der Fundamente zu erkennen.

Zurück an der Abzweigung gehen wir auch noch den anderen Ast des Weges – der führt zu einem Campingplatz mit ebenfalls phänomenalem Blick, aber ohne Wasserfall und insgesamt nicht ganz so spektakulär.

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Julia Pfeiffer Burns State Park, der obligatorische Blick auf den Wasserfall

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Julia Pfeiffer Burns State Park - Blick vom ehemaligen Wohnhaus

Von diesem Park sind es nur wenige Meilen zum Nepenthe, wo wir vor etlichen Jahren schon den tollen Ausblick bei einem kleinen, aber teuren Imbiß genossen hatten. Da man in einer langgezogenen Rechtskurve ohne ausreichende Übersicht nach links hätte abbiegen müssen, fahren wir erst ein kurzes Stück weiter und vollführen bei nächster Gelegenheit einen U-Turn. Mit viel Glück bekommen wir unten einen gerade frei werdenden Parkplatz. Beim Restaurant ist Wartezeit angesagt, wir bekommen einen Pager und trinken auf einer Bank je einen sparkling cider. Die angekündigte Wartezeit von 30 – 40 Minuten wird erfreulicherweise nicht ausgeschöpft und wir erhalten einen Platz auf der hinteren Terrasse mit tollem Ausblick aufs Meer.

Wir essen verschiedene Salate und trinken (außer einem Pellegrino) je ein (kleines) Glas Rosé. Da es schon recht spät ist, verzichten wir auf den zweiten Pfeiffer-State-Park und fahren abgesehen von einigen Fotostops an der malerischen Küste direkt nach Carmel

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9211_Nepenthe_Specht_forum.jpg)
Specht beim Nepenthe

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leuchtende Pflanzenblätter am Hwy 1

In Carmel ergattern wir mit Glück den letzten Parkplatz vor unserem Hotel Normandy Inn ergattern. Wir bekommen ein traumhaft schönes Zimmer in Richtung zum Meer (mit frischerer Luft) und machen es uns erst einmal für einige Zeit gemütlich.

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Carmel, Normandy Inn

Wir gehen ein paar Straßen im Ort entlang mit vielen Geschäften, Galerien und Restaurants. Je mehr Restaurants wir begutachten, desto weniger Appetit haben wir, noch etwas zu essen. Wir entscheiden uns auf ein Bier und ein paar Kekse von der Reception im Zimmer, was uns völlig ausreicht (Marianne bleibt sogar nur beim Bier).

106 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Anti am 20.04.2015, 10:47 Uhr
Herrlich entspanntes Reisen mit Euch!  :D :D :D
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 21.04.2015, 08:15 Uhr
5. Tag Montag 06.10.2014: Carmel – San Francisco

Noch spüren wir den Jetlag und haben deshalb nur mäßig geschlafen.  Zum Frühstück bringt Marianne Kaffe, Obst und Joghurt aufs Zimmer, alles in allem sind die Sachen ganz passabel.

Bevor wir losfahren, wollen wir noch ein wenig Zeit vertrödeln. Wir entscheiden uns gegen das Aquarium in Monterey, das wir schon kennen, und gehen zunächst mal in Richtung Strand von Carmel. Dort gehen wir am Wasser entlang bis fast zum Ende der Bucht (und natürlich wieder zurück) – erholsames Faulenzen. Zurück im Hotel müssen wir erst mal die Füße waschen, dann können wir auschecken und  losfahren.

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Carmel, Strand

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Carmel, Strand

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Carmel, am Strand

Wir sind dann weitestgehend durchgefahren bis San Francisco. Anfangs war es wetter- und aussichtsmäßig noch schön, dann kommt aber zunehmend Nebel auf. Kurz vor Beginn des Nebels entdecken wir noch einen Parkplatz, von dem sich eine schöne Aussicht auf einen Leuchtturm bietet, dessen Spitze ab und zu im Nebel verschwindet (Pigeon Point Lighthouse). Es herrscht ein kühler Wind, der aber noch erträglich ist. Nachdem wir uns kurz die Füße vertreten haben, fahren wir noch direkt zum Leuchtturm. Dort erfaßt uns ein eiskalter Wind, aber wir haben einen schönen Blick auf die Küste.

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Pigeon Point Lighthouse

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Pazifik am Pigeon Point

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Seetang am Pigeon Point - schaut aus wie kleine Palmen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9254a_Seetang_beim_Pigeon_Point_Lighthouse_forum.jpg)
hier nochmals ein wenig größer

Auf der ganzen Strecke haben wir kein Restaurant gesehen, das uns angelockt hätte. Ein kurzer Abstecher nach Pacifica erweist sich sogar eher als abschreckend. Daher fahren wir hungrig in San Francisco ein. Dort bleiben wir auf der Küstenstraße und sehen am Golden Gate Park das Beach Cafe, das ganz einladend ausschaut. An der Parkplatzeinfahrt sind wir natürlich schon vorbei, so daß wir noch eine kurze Schleife durch den Park drehen. Beim Aussteigen empfängt uns eine ar…kalte Luft, so daß wir schnell hineineilen und in der ersten Etage zuschlagen: ich mit einem interessanten Salat (Avocado, gegrillte Birne, Grapefruit, Radicchio, Mandeln), Marianne mit fish&chips und beide mit einer phänomenalen Limonade (Zitrone, Granatapfel und Blaubeerpürree zum Einrühren) – alles ausgezeichnet und schmackhaft.

Nach dem Essen herrscht immer noch Nebel. Wir fahren weiter zum Point Lobos Parkplatz, wo es schon allmählich aufklart. Als erstes kaufen wir den Annual Pass "America the Beautiful" für die Nationalparks, Marianne bekommt noch eine Tafel mit kalifornischen Wildblumen. Dann marschieren wir ein wenig den Coastal Trail entlang bis zum Eagle’s Point. Schon von unterwegs und erst recht dort genießen wir traumhafte Ausblicke auf Golden Gate und Marine Headlands. Der Weg ist angenehm zu gehen, die Luft ist frisch, aber nicht mehr kalt – insgesamt ein schöner und erholsamer Ausflug.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9260_San_Francisco_Point_Lobos_Sutro_Baths_forum.jpg)
San Francisco, Sutro Baths (eine ehemalige Badeanstalt) am Point Lobos

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9262_San_Francisco_Coastal_Trail_Golden_Gate_Bridge_forum.jpg)
San Francisco, Coastal Trail mit Golden Gate im Dunst

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9267_San_Francisco_Eagles_Point_Golden_Gate_Bridge_forum.jpg)
San Francisco, Golden Gate Bridge vom Eagles Point

Nachdem wir den Weg wieder zurückgegangen sind, kommen wir dank Navi ohne Probleme zum Hotel. Wir haben wieder unser "Stammhotel" vorgebucht, das White Swan Inn in der Bush Street. Der Valet-Parkplatzt vor dem Haus ist diesmal auch frei (das letzte Mal mußten wir erst einmal um den Block kurven, um das Auto abschleppsicher zum Ausladen abstellen zu können). Wir bekommen wieder ein großes Zimmer mit Fireplace – diesmal zur Straße hinaus, aber trotzdem ruhig. Nachdem wir das Gepäck mit dem antiquierten Aufzug hinaufgeschafft haben, machen wir uns kurz frisch und gehen runter in den Souterrain zur "evening convention".

Es gibt einen guten trockenen Weißwein und feine Häppchen, so daß wir ungeniert zuschlagen. Mit einem schottischen Ehepaar, das in Südfrankreich lebt, entspinnt sich ein längeres Gespräch über Gott und die Welt, so daß wir anschließend gar nicht mehr ausgehen, sondern uns auf unser Zimmer schleppen. Satt und bedudelt sind wir ja schon.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9270_San_Francisco_White_Swan_Inn_Zimmer_forum.jpg)
San Francisco, White Swan Inn

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120697_San_Francisco_White_Swan_Inn_Duscharmaturen_forum.jpg)
San Francisco, White Swan Inn - Duscharmatur

Im Zimmer bin ich am PC mit Bildern, Mails und Internet beschäftigt; Marianne schläft schon ab 20:00 und ich bleibe beim Weg ins Bad fast mit dem kleinen Zeh am Bettpfosten hängen, obwohl ich es ja wissen müßte und auch schon "ausprobiert" hatte (vor etlichen Jahren hatte ich mir in ebendiesem Hotel an einem ebensolchen Bettpfosten den kleinen Zeh gebrochen) – aber der Bogen, den ich geschlagen hatte, war doch unterbewußt so gewählt, daß es nur ein leichter Streifer ohne größere Folgen war.

119 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: captsamson am 21.04.2015, 11:29 Uhr
Die Bettpfosten laden dazu aber regelrecht ein :-)

Toller Bericht bisher!
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: SusanW am 21.04.2015, 11:39 Uhr
Yep, der Bettpfosten sieht schon so richtig hinterhältig aus .... dafür ist die Duschamatur mit Erklärung  :wink:

Wunderschöne Bilder vom Highway 1. Machen richtig Lust, den auch nochmal zu fahren  :D Und den SF Coastal Trail kannte ich auch noch nicht
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: lonewolf81 am 21.04.2015, 13:07 Uhr
Ich hatte Eure Berichte immer so in Erinnerung, dass ihr viel Wert auf individuelle B&Bs für die Übernachtungen gelegt habt. Jetzt lese ich nur noch von Hotels. Gibt es Gründe für den "Sinneswechsel"?
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Doreen & Andreas am 21.04.2015, 16:20 Uhr
Ein toller Bericht!
Die Bilder von Sante Barbara, dem Hearst Castle und dem Hwy No.1 wecken Erinnerungen an unsere erste USA-Reise 1995...
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: sil1969 am 21.04.2015, 16:50 Uhr
Ich schließe mich meinen Vorrednern an.

Mir gefallen die Unterkünfte sehr gut.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 22.04.2015, 10:44 Uhr
Ich hatte Eure Berichte immer so in Erinnerung, dass ihr viel Wert auf individuelle B&Bs für die Übernachtungen gelegt habt. Jetzt lese ich nur noch von Hotels. Gibt es Gründe für den "Sinneswechsel"?
Ein aufmerksamer Leser :respekt: . Allerdings stehen wir ja gerade erst am Anfang. Aber auf dieser Reise war tatsächlich kein einziges B&B dabei (das einzige ursprünglich gebuchte war in Globe und ist der Umplanung zum Opfer gefallen). Das ist aber kein Sinneswechsel - eher eine Frage des Angebots an der Route. Mehr oder weniger grob geschätzt haben wir meist einen Anteil von je 1/3 B&B, individuelle Hotels und Standardhotels. Diesmal hatten wir 13 von 20 Übernachtungen in acht Hotels, die wir von früher schon kannten und wo wir zufrieden waren. Das sind zugegebenermaßen überwiegend Standardhotels, aber auch das White Swan Inn, das es an Individualität und Kontakt unter den Gästen mit jedem B&B aufnehmen kann. An diesen Orten habe ich keine Alternativen gesucht (z.T. gäbe es auch keine: Yosemite, Death Valley).

Von den sechs neuen Quartieren waren vier kleine individuelle "Boutique-Hotels"; drei davon entlang der Küste kennt Ihr schon. Eines kommt ganz zum Schluß. Sie haben mir vom Beschrieb her einfach besser gefallen als die in der Umgebung angebotenen B&Bs. Außerdem spielten natürlich auch die Preisgestaltung und die Verfügbarkeit zu unseren Reiseterminen eine Rolle.



6. Tag Dienstag 07.10.2014: San Francisco

Wir haben gut geschlafen und begeben uns zum Frühstück in den Souterrain. Auch das Frühstück knüpft an die Erfahrungen der früheren Aufenthalte an: gut und reichhaltig.

Wir hatten für den eintägigen Aufenthalt in San Francisco verschiedene Alternativprogramme in petto: lockerer Stadtrundgang, Rundfahrt nach Stinson Beach, zu den Marine Headlands und zum Mt Tamalpais oder Schifferlfahrt nach Sausalito. Wir beschließen, einen halbwegs bequemen Tag einzulegen, das Auto beim Valet zu lassen und auf die Ausflüge in die Umgebung zu verzichten. Statt dessen wollen wir gemütlich und zunächst ohne konkretes Ziel in der Stadt umherstreifen.

Wir starten zu Fuß und lassen uns zunächst in Richtung Chinatown treiben. Schon beim zweiten Geschäft bleibt Marianne hängen und muß dringend Lampions für meine Enkelkinder kaufen – na ja, 4 Stück für 10 USD kann man schon mitnehmen. Wir bewundern einige der Murals, die sich u.a. mit der Geschichte von Chinatown befassen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120579_San_Francisco_Powell_Street_forum.jpg)
San Francisco, Powell Street

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120589_San_Francisco_Chinatown_Mural_Commercial_Street_forum.jpg)
San Francisco, Mural in Chinatown - man beachte rechts den Straßenmusikant

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120590a_San_Francisco_Chinatown_Mural_Horoskop_forum.jpg)
San Francisco, Mural in Chinatown - Stadtplan mit Horoskop

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120593_San_Francisco_Chinatown_Mural_Historie_forum.jpg)
San Francisco, Mural in Chinatown

Als nächstes steuern wir Little Italy an - es liegt ja ohnehin in der Verlängerung von Chinatown sozusagen an unserem Weg. Von dort geht es weiter zum Washington Square, den sich Schulklassen auf der einen Seite und eine Gruppe von Qigong-Aktivisten auf der anderen Seite teilen. An einer Ecke steht eine schier unendliche Schlange vor einer Eingangstüre: da warten etwa 25 - 30 Leute vor einem offenbar aktuell angesagten Szenecafe (Mama's) auf ihre Frühstücksmöglichkeit - mir würde allerdings in einer Wartezeit von (laut Kritiken) 1 1/2 - 2 Stunden der Appetit auf jedes noch so gute Frühstück vergehen. Aber wir sind ja ohnehin vom Hotel her gut versorgt gewesen.

Wir gehen lieber die steile Filbert Street hinauf bis zum Coit Tower. Da der Aufzug funktioniert (2005 mußten wir die Treppe hoch), fahren wir auf die Aussichtsplattform rauf. Der phänomenale Blick auf die Stadt, die Bay und natürlich die Golden Gate Bridge ist auch dann wieder atemberaubend, wenn man schon mehrfach hier war. Ein paar der Fenster sind geöffnet, so daß man ohne Spiegelungen herausfotografieren kann (die dunklen Flecken sind offenbar Dreck im Objektiv - sie schleppen sich durch alle Bilder mit der kleinen Kamera).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120596_San_Francisco_Russian_Hill_forum.jpg)
San Francisco, Blick auf den Russian Hill

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120604_San_Francisco_Mamas_on_Washington_Square_forum.jpg)
San Francisco, Mama's on Washington Square - offenbar zur Zeit ein angesagtes Szenecafe

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120605_San_Francisco_Filbert_Street_forum.jpg)
San Francisco, Filbert Street

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120623_San_Francisco_Coit_Tower_forum.jpg)
San Francisco, Coit Tower

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120614_San_Francisco_Coit_Tower_Financial_District_forum.jpg)
San Francisco, Blick vom Coit Tower auf den Financial District

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120620_San_Francisco_Coit_Tower_Golden_Gate_Bridge_forum.jpg)
San Francisco, Blick vom Coit Tower auf die Golden Gate Bridge

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120622_San_Francisco_Coit_Tower_Alcatraz_forum.jpg)
San Francisco, Blick vom Coit Tower auf Alcatraz

Abwärts gehen wir über die Filbert Steps vorbei an vielen hübschen Gärten und viktorianischen Häusern. Hier möchte man gerne wohnen - aber nur solange man gutu Treppen steigen kann. Nach dem letzten steilen Treppenstück schauen wir kurz in den Factory Store von Levis rein und stellen fest, daß die auch nichts besseres haben als die Outlets – nur teurer.

Hunger kommt allmählich auf, so daß wir auf kürzestem Weg die Samsone Street entlang den Financial District anpeilen. Dort finden wir nach kurzer Orientierung wieder "unsere" Freßgasse – den Belden Place. Das ist eine kleine autofreie Verbindungsgasse zwischen Bush und Pine Street, die praktisch nur aus Restaurants der verschiedensten Geschmacksrichtungen besteht, die alle auch Plätze im Freien anbieten. Wir haben uns diesmal schon zuhause das Cafe Tiramisu ausgeguckt, das wir noch nicht kennen und das ganz gute Kritiken aufweist. Wir essen ausgezeichneten Schwertfisch – überhaupt nicht trocken, und dazu ein Glas Rosé und eine Flasche Pellegrino sowie abschließend einen authentischen Espresso.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120634_Filbert_Steps_Wohnhaus_forum.jpg)
San Francisco, Wohnhaus an den Filbert Steps - wenn die vielen Stufen nicht wären, könnte mich das reizen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120645_San_Francisco_Transamerica_Pyramid_forum.jpg)
San Francisco, Transamerica Pyramid

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120651_San_Francisco_Royal_Insurance_Building_forum.jpg)
San Francisco, Royal Insurance Building

Angesichts der ständig mit herumgeschleppten Lampions ist mir eingefallen, daß ich vor knapp 30 Jahren für meine Kinder aus San Francisco ganz nette Drachen mitgebracht hatte (auch flatterten damals überall über der Stadt solche langgezogene Drachen) – das wäre doch auch was für Enkel und Neffen. Wo bekommt man so etwas – doch wohl in Chinatown. Also machen wir uns nochmals dorthin auf den Weg. Wir finden aber nur absolute Scheußlichkeiten, so daß wir nichts kaufen. Statt dessen gehen wir zurück in Richtung Union Square mit einem kurzen Einkaufsstop bei Banana Republic. Am Union Square suchen wir Macys auf und fahren bis ins Obergeschoß zur Cheesecake Factory. Die langen Warteschlangen stören uns nicht – wir sind ja satt. Wir mogeln uns an den Leuten vorbei auf die Terrasse und genießen von dort den Blick auf den Square.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120659_San_Francisco_Chinatown_Mural_forum.jpg)
San Francisco, Mural in Chinatown

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120660_San_Francisco_Chinatown_Drachentor_forum.jpg)
San Francisco, Drachentor - der südliche Eingang zur Chinatown

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120667_San_Francisco_Union_Square_von_Macys_forum.jpg)
San Francisco, Union Square

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120670_San_Francisco_Union_Square_Herz_forum.jpg)
San Francisco, Herz am Union Square

Eigentlich wollten wir anschließend zurück ins Hotel und die Füße hochlegen. Als aber eine nur mäßig besetzte Cable Car unseren Weg kreuzt, entschließen wir uns spontan, doch an der nächsten Haltestelle eine Bahn zu kapern und bis Ghirardelli Square zu fahren. Vielleicht gibt's ja dort gescheite Drachen (zumal ich mich erinnerte, seinerzeit dort eingekauft zu haben). Beim Stromern durch die Geschäfte wird diese Hoffnung allerdings schnell enttäuscht. Wo sind nur die eleganten Drachen geblieben, die vor 30 Jahren überall über der Stadt zu sehen waren?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120580_San_Francisco_Cable_Car_forum.jpg)
San Francisco, Cable Car

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120675_San_Francisco_Cable_Car_forum.jpg)
San Francisco, Cable Car-Schienen

Auf den Steinstufen an der Waterfront lassen wir uns bei einer kurzen Pause die Sonne auf den Pelz scheinen, dann marschieren wir an der rummeligen Fishermens Wharf vorbei bis zur Taylor Street und nehmen Kurs auf die dortige Cable Car Station.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120679_San_Francisco_Balclutha_und_Alcatraz_forum.jpg)
San Francisco, Waterfront mit Balclutha im Vorder- und Alcatraz im Hintergrund

Die Wartezeit ist ziemlich lange, nicht nur wegen der Länge der Schlange, es kommt nur ewig lange keine neue Bahn, so daß wir wenig davon haben, daß wir schon mit der zweiten mitkommen. Bei der Bush Street steigen wir aus und gehen zum Hotel, wo wir im Zimmer eine kurze Pause einlegen. Kurz nach 17:00 gehen wir wieder in den Souterrain. Heute gibt es zum Wein Frischkäse mit Dips & Brot. Die französischen Schotten von gestern sind auch wieder da, später gesellt sich noch ein Paar aus Australien dazu und wir verratschen uns total. Erst nach 21:00 gehen wir zurück aufs Zimmer und fallen müde ins Bett.

0 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: gecko1a am 22.04.2015, 12:46 Uhr
Wir waren auch letztes Jahr im Mai dort ... wie sich die Bilder doch ähneln...
Bei uns war auch die Schlange vor Mama's genau solange und wir sind innerhalb von 2 Stunden zweimal dort vorbei gegangen und die Schlange wurde nicht kürzer.

Schöner Reisebericht.

Gruß Frank
 
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 23.04.2015, 08:17 Uhr
7. Tag Mittwoch 08.10.2014: San Francisco – Yosemite NP

Das Frühstück ist wie gestern wieder recht gut. Nach dem Frühstück heißt es Koffer packen, mit dem antiquierten Aufzug runterbefördern und etwa 10 Minuten auf das Auto warten. Der Valet-Mensch ist beim Beladen des Kofferraums behilflich, was ihm einen besseren Tip einbringt.

Wir finden relativ leicht aus San Francisco heraus auf die 101 (der Weg vom Hotel ist auch nicht weit) und die Bay Bridge. Während wir über die Brücke fahren, beginnt uns dichter Nebel einzuhüllen. Wir haben zunächst ziemlich dichten und hektischen Verkehr.

Unser erstes Ziel ist der Ort Walnut Creek. Dort habe ich schon vor ein paar Jahren im Internet eine interessant scheinende Gartenanlage entdeckt, die Marianne gerne ansehen möchte: The Gardens at Heather Farms. Bei unserer 2009er-Reise war die Zeit zu knapp dafür, also muß das heuer dran, auch wenn es schon ziemlich Herbst ist.

Der Parkplatz wird gerade renoviert, aber am Straßenrand ist genug Platz. Wir suchen zunächst vergeblich nach einer Art Pfortenhäuschen. Oben ist nur eine geschlossene Veranstaltungshalle. Wir gehen daher um das Gebäude herum und herunter. In einem Nebenraum finden wir dort ein paar ältere Damen, die Blümchen zusammenlegen. Getränke und Kuchen runden den Kaffekränzchen-Eindruck ab. Freundlich erklärt uns eine der Volunteers, daß der Zutritt völlig frei ist. Die Anlage solle vorzugsweise heimische Gewächse zeigen, die für den eigenen Garten geeignet sind.

Wir gehen ein wenig herum. Es gibt ein sehr schönes Rosenbeet, in dem auch noch viele Sträucher am Blühen sind. Außerdem gibt es ein paar themenbezogene Beete und eine Art Hain. Daneben ist ein großes Freizeitgelände, durch das wir auch noch eine kleine Runde drehen. Auf der einen Seite gibt es einen "wilden Teich, auf der anderen einen Springbrunnenteich. Alles in allem ganz nett und zum Teil auch recht idyllisch, aber nicht wirklich zwingend und nur besuchenswert, wenn man ohnehin in der Nähe unterwegs ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9275_Gardens_at_Heather_Farm_Dahlie_forum.jpg)
Gardens at Heather Farms, Dahlie

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9276_Gardens_at_Heather_Farm_forum.jpg)
Gardens at Heather Farms

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9279_Gardens_at_Heather_Farm_Rosen_forum.jpg)
Gardens at Heather Farms, Rosen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9281_Gardens_at_Heather_Farm_Rosen_forum.jpg)
Gardens at Heather Farms, Rosen

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Heather Farm Park

Auf unserer Weiterfahrt bis Manteca kommen wir über viele Autobahnstrecken und u.a. durch das Sonora Valley mit umfangreicher Landwirtschaft. So durchqueren wir nicht zuletzt viele Mandelfarmen. Von Manteca aus fahren wir zunächst die 108/120 und dann die CA 49 bergauf bergab. Zunächst wollten wir an dem an der CA 49 liegenden Arm des verzweigten Don-Pedro Reservoir einen Picknickplatz suchen. Die Gebühr von 10 USD hat uns dann aber doch davon abgehalten – für einen kurzen Stop zum Verzehr von Apfel und Banane war uns das zuviel.

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Windkraftwerke bei Ulmar an der I 580

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120702_I_580_Blick_auf_San_Joaquin_Valley_forum.jpg)
San Joaquin Valley

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120703_Serious_Drought_forum.jpg)
Überall an den Straßenschildern Hinweise auf die Trockenheit

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120706_Manteca_Benzinpreise_bar_KKarte_forum.jpg)
Bemerkenswerte Rabatte für Barzahlung an einer Tankstelle in Manteca

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120709_CA_120_vor_Jamestown_forum.jpg)
CA 120 vor Jamestown

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9299_Don_Pedro_Reservoir_forum.jpg)
Don Pedro Reservoir

Wir fahren bei Moccasin die 49 geradeaus weiter, um von Süden her in den Yosemite NP einzufahren und finden schon nach einer kurzen Strecke einen schönen großen Platz am Straßenrand, wo wir unsere Pause machen. Die Straße ist hier schon richtig gebirgig mit vielen Kurven. Nicht zu Unrecht trägt sie auch den schönen Namen Golden Chain Highway. Zunächst ist die Landschaft noch karg (und die Temperatur heiß), später wird sie mehr schwarzwaldartig.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9301_an_der_CA_49_Golden_Chain_Hwy_forum.jpg)
am Golden Chain Highway (CA 449)

In Oakhurst machen wir einen kurzen Stop bei Vons zum Einkaufen und Tanken. Wir benötigen Powerriegel zum Wandern, Käse und Bananen. Auf unsere Frage an der Kasse, warum wir den an den Ständern angekündigten Rabatt nicht abgezogen bekommen, erhalten wir erstens die Auskunft, daß der nur Kartenbesitzern eingeräumt wird und zweitens sofort eine Karte ausgehändigt. Die Ersparnis war bemerkenswert hoch.

Das Wawona-Hotel hat sich seit unserem letzten Besuch offensichtlich nicht verändert (wie auch 100 Jahre vorher nicht). Wir bekommen einen Parkplatz direkt am Rondell und wundern uns beim Weg zum Empfang über den halbleeren und offensichtlich geschlossenen Pool (laut späterer Auskunft rein kalendermäßig und nicht witterungsmäßig bedingt). In einem der Nebengebäude, dem 1900 einstöckig erbauten und 1915 aufgestockten Washburn Cottage, erhalten wir diesmal ein Zimmer im Erdgeschoß mit von wildem Wein bewachsener Porch in Richtung zum Wald. Das Zimmer ist ausreichend groß, das Bad ebenso, zudem ist ein begehbarer Schrank vorhanden und eine Heizung ist auch da (im Oktober wichtig!).

Nachdem wir das Auto bärensicher geleert haben (alles, was irgendwie nach Lebensmittel oder Kosmetik aussehen oder riechen kann, muß raus, selbst Wasserflaschen und Coladosen; Kaugummis und Pfefferminze sowieso), genehmigen wir uns ein Bier auf der Porch, wo wir Besuch von einem Blue Jay bekommen. Für den Wawona Meadows Trail – ein Rundweg durch die Wiesen in der Umgebung vom Hotel – ist es wohl zu spät, so daß wir uns noch ein paar Liegestühle in der Abendsonne auf der Wiese vor dem Pool suchen. Dort gibt es Internetempfang, und eine Zeitung von heute hatten wir im White Swan Inn auch noch mitgenommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9305_Wawona_Hotel_Washburne_Cottage_forum.jpg)
Wawona Hotel, Washburn Cottage

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9311_Wawona_Hotel_Zimmer_forum.jpg)
Wawona Hotel, Zimmer

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9308_Wawona_Hotel_Porch_Blue_Jay_forum.jpg)
Wawona Hotel, Besuch auf der Porch

Im Hotelrestaurant bekommen wir recht schnell einen Platz (es gibt keine Reservierungen – first come first serve). Wir essen eine gute Forelle, wenngleich ich immer den Eindruck habe, daß die in amerikanischen Restaurants servierten Forellen schon filettiert und plattgedrückt das Licht der Welt erblickt haben müssen; amerikanische Kinder halten die wahrscheinlich für eine Unterart der Schollen :lol:. Dazu gibt es glasweise einen ordentlichen Weißwein.

Anschließend wechseln wir noch in den Bar-/Foyerbereich. Marianne trinkt noch einen Weißwein, ich ein Glas Port. Tom, ein Pianospieler, unterhält das Publikum mit Songs aus den 30er bis 50er-Jahren - offenbar Stücke aus seiner Jugend- bis Glanzzeit. Zeitweise gibt es Livebeteiligung aus dem Publikum. Ein Gast, der schon das Richtfest des Hotels miterlebt haben könnte (der mit einer ganzen Gruppe gleichaltriger zugange war) tat sich besonders hervor und hatte auch eine gute Stimme – im Gegensatz zu einem weiteren – jüngeren – Teilnehmer, der sich als aus Ohio kommend outete.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120720_Wawona_Hotel_Pianspieler_und_Publikumsbeteiligung_forum.jpg)
Wawona Hotel, Unterhaltungsprogramm - da eine quasi-öffentliche Veranstaltung ohne Anonymisierung der handelnden Personen

Erst nach 21.00 wackeln wir aufs Zimmer, das mit leicht eingestellter Heizung angenehm temperiert ist.

241 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Anti am 23.04.2015, 10:57 Uhr
Gerade denke ich mal wieder darüber nach, wie aufwändig es ist, das Auto bärensicher zu machen. Gerade wir Chaoten mit zig Tüten und Taschen müssten da eindeutig an uns arbeiten  :lol:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: paula2 am 23.04.2015, 16:11 Uhr
ah jetzt geht es ins Hinterland, nun wird es richtig interessant  :wink:
das Wasserreservoir ist aber ziemlich leer, man sieht die Wassernot in Kalifornien...
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Anti am 23.04.2015, 18:11 Uhr
Paula, da hast du recht. Schau mal, wie der Don Pedro Lake im Juli 2011 aussah:

(http://abload.de/img/donpedrolaked6uf3.jpg)

Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 23.04.2015, 18:31 Uhr
Schau mal, wie der Don Pedro Lake im Juli 2011 aussah:
Danke für die Gegenüberstellung. Die zwei Bäumchen auf dem einen Hügel waren damals auf einer Insel :shock:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Anti am 23.04.2015, 20:27 Uhr
Das finde ich ganz schön krass! Am Tag zuvor waren wir am Mono Lake und da gibt es einen Walk, an dem die verschiedenen Wasserstände markiert waren. Das fand ich schon so (negativ) beeindruckend. Aber jetzt der Vergleich am Don Pedro Lake von annähernd der gleichen Stelle fotografiert haut mich noch mehr um...  :shock:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 24.04.2015, 09:56 Uhr
Am Tag zuvor waren wir am Mono Lake und da gibt es einen Walk, an dem die verschiedenen Wasserstände markiert waren.
Daran kann ich mich auch erinnern; dort waren wir 2009. Da gab es nicht nur die Markierungen, wo das Wasser früher mal war. Es gab auch Zielmarken, bis wohin der See sich wieder füllen soll. Er war zwischenzeitlich auch mal etwas höher. Im Moment allerdings schaut es wieder trübe aus, aber offenbar nicht so dramatisch wie beim Don Pedro Reservoir, wohl nicht zuletzt aufgrund strenger Entnahmelimitierungen: Grafik (http://www.monolake.org/images/lakegraph.jpg).

8. Tag Donnerstag 09.10.2014: Wawona Hotel – Wawona Hotel

Wir haben mit Unterbrechungen, aber dann doch bis nach 07:.00 geschlafen und duseln noch etwas weiter, bis wir gegen 07:30 aufstehen. Mit unserer Trödelei sind wir erst nach 08:15 beim Restaurant für unser im Paket inbegriffenes Frühstück und müssen ein wenig warten. Wir bekommen dazu einen Pager und vertreiben uns die Zeit mit ein paar Fotos.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9323_Wawona_Hotel_Lobby_forum.jpg)
Wawona Hotel, Lobby

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9321_Wawona_Hotel_Porch_forum.jpg)
Wawona Hotel, Porch

Ich esse einen French Toast mit Blueberries (super), Marianne ein Pioneer Breakfast (Egg easy over, Bacon etc). Der Kaffee ist gut und stark.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9322_Wawona_Hotel_Speisesaal_Lampe_forum.jpg)
Wawona Hotel, Lampe im Speisesaal

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9327_Wawona_Hotel_French_Toast_forum.jpg)
Wawona Hotel, French Toast

Wir fahren zur Glacier Point Road. Die Strecke zieht sich etwas und bietet zunächst wenig Ausblicke. Eine Baustelle an der Glacier Point Road hält uns nur kurz auf, später gibt es hier die ersten Ausblicke auf die Bergwelt. Erst gegen 10:30 kommen wir am Parkplatz am Trailhead für den Sentinel Dome Trail an. Das Auto vor uns schnappt sich den letzten freien Platz am Rand – uns hätte der aber auch nichts mehr genutzt, das Auto war ein Mini und hat noch gerade so hineingepaßt. Unsere Wegbeschreibung sagt dazu mit einiger Ironie, daß man ja rund 13 Meilen zusätzliche Parkplätze an der Straße verfügbar habe. Zum Glück sind es für uns nur knappe 50 Meter, um das Auto bequem und sicher am Straßenrand abstellen zu können.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9329_Yosemite_NP_Blick_von_der_Glacier_Point_Road_Mt_Starr_King_forum.jpg)
Blick von der Glacier Point Road

Wir sind demnach nicht die einzigen am Weg zum Sentinel Dome. Unser Tempo scheint ebenfalls Standard zu sein, denn eine größere Gruppe und insbesondere ein Paar treffen wir im Verlauf des Weges immer wieder - mal überholen sie, mal überholen wir.

Nach einem einigermaßen bequemen Wanderweg durch den Wald ist der Schlußanstieg zum Sentinel Dome eher steil, aber kurz und lohnend. Der Blick ist traumhaft. Alle Welt fotografiert – wir auch: die Landschaft, uns und andere, die wiederum uns ablichten. Auf einem Felsbrocken machen wir es uns bequem für eine erste kleine Futterpause.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9332_Yosemite_NP_Sentinel_Dome_forum.jpg)
unser erstes Ziel: der Sentinel Dome
(der Weg geht "hinten herum" und ist deswegen nicht so steil, wie es hier aussieht)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9335_Yosemite_NP_Sentinel_Dome_forum.jpg)
Sentinel Dome, Schlußetappe

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9345_Yosemite_NP_Sentinel_Dome_Yosemite_Valley_forum.jpg)
Sentinel Dome, Blick ins Yosemite Valley und auf die senkrechte Wand vom Capitan

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9338_Yosemite_NP_Sentinel_Dome_forum.jpg)
Sentinel Dome, Blick nach Südosten

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9347_Yosemite_NO_Sentinel_Dome_Yosemite_Falls_forum.jpg)
Blick vom Sentinel Dome auf die ausgetrockneten Yosemte Falls

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9350_Yosemite_NP_Sentinel_Dome_Half_Dome_forum.jpg)
Sentinel Dome, Blick auf den Half Dome

Nach dem Abstieg finden wir diesmal den Weg zum Taft Point (Pohono Trail) ohne Probleme (beim letzten Mal waren wir zunächst ziemlich umhergeirrt – jetzt wußten wir, daß es hinter einem leicht erkennbaren Trafohäuschen herumgeht).

Der Pohono Trail zieht sich allerdings deutlich länger als wir ihn in Erinnerung haben. Außerdem verlieren wir ziemlich an Höhe (was einen Wiederaufstieg befürchten läßt). Es ist angenehm schattig mit ein paar Ausblicken und wir sind auf diesem Teilstück nahezu alleine.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9361_Yosemite_NP_Pohono_Trail_Baumschwamm_forum.jpg)
Baumschwamm am Pohono Trail

Als wir bei den Fissures wieder freien Blick in Richtung Taft Point haben, kommt auch die Erinnerung wieder – es geht dort nochmals spürbar nach unten und somit später leider wieder rauf. Die Fissures sind beeindruckende schmale Felsspalten, die nahezu senkrecht hinunterführen. In einer sind ein paar Felsbrocken eingeklemmt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9367_Yosemite_NP_Hoodoo_bei_den_Fissures_forum.jpg)
Hoodoos bei den Fissures

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9369_Yosemite_NP_The_Fissures_forum.jpg)
The Fissures

Am Taft Point geht es ebenfalls senkrecht runter. Eine Reling gibt ein wenig psychologische Sicherheit. Der Blick ins Valley und auf den Capitan ist atemberaubend. In der Umgebung gibt es auch noch ein paar tolle Felsbrocken. Wir lassen uns nieder und machen eine kleine zweite Futterpause.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9370_Yosemite_NP_Taft_Point_Yosemite_Valley_und_Capitan_forum.jpg)
Taft Point, Blick ins Yosemite Valley

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9372_Yosemite_NP_Taft_Point_Balanced_Rock_forum.jpg)
Balanced Rock am Taft Point

Wie schon festgestellt, müssen wir wieder ein ganzes Stück zurücksteigen. Nach etwa der Hälfte des Gesamtwegs wird es flacher und zweigt in Richtung Parkplatz ab.

Da wir heute nichts mehr ernsthaftes vorhaben (beim letzten Besuch eilten wir weiter zum Mariposa Grove), fahren wir die Glacier Point Road noch weiter und halten zunächst am Washburn Point, wo man einen schönen Blick auf die Granitberge der Clark Range hat. Auch das letzte Stück zum Glacier Point nehmen wir noch in Angriff. Es wird ziemlich kurvig und geht ein ganzes Stück bergab. Der Parkplatz ist gut gefüllt, man merkt, daß wir wieder im Mainstream schwimmen. Wir machen einen kleinen Rundgang zu den Aussichtspunkten mit phänomenalem Blick, ganz besonders auf den Half Dome. Wir sehen viele Leute mit Steckerleis und wollen auch eines – leider gibt es nur eine Sorte und die erwies sich als ziemlich künstlich gräuslig, sowohl was die Farbe als auch was den Geschmack angeht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9378_Yosemite_NP_Washburn_Point_Half_Dome_forum.jpg)
Blick auf den Half Dome vom Washburn Point

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9382_Yosemite_NP_Glacier_Point_Half_Dome_forum.jpg)
... und vom Glacier Point

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9385_Yosemite_NP_Glacier_Point_Yosemite_Valley_forum.jpg)
Glacier Point, Blick ins Yosemite Valley

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9387_Yosemite_NP_Glacier_Point_Half_Dome_forum.jpg)
... und nochmals der Half Dome, weil er gar so schön ist

Wir fahren zurück zum Hotel und streichen erneut den Wawona Meadows Trail vom Tagesprogramm – vielleicht kommen wir ja doch nochmal wieder. Statt dessen schnappen wir uns wieder Liegestühle auf der Wiese vor dem Hotel und machen es uns gemütlich zunächst mit Kaffee aus der Lobby und später mit Sam Adams aus unseren bärengeschützten Vorräten.

Müde von unserer Wanderung machen wir uns früh auf den Weg zum Abendessen (auch um Wartezeiten mit Pager zu entgehen – aber heute ist es deutlich leerer). Marianne nimmt ein New York Steak, ich riskiere Fettucini mit Sea Bass – die Nudeln sind tatsächlich gut und pikant, aber viel zu viel.

Anschließend nehmen wir in der Bar wieder einen Night Cup mit zugehörigem Pianospiel. Allerdings halten wir es heute nicht allzu lange aus. Es ist auch nicht ganz so unterhaltsam wie gestern. Die Truppe von gestern ist erst im Anmarsch, als wir schon im Aufbruch sind.

57 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: paula2 am 24.04.2015, 10:59 Uhr
das letzte Bild vom Half Dome ist ja der absolute Hammer!  :verneig:
bisher dachte ich eigentlich immer in den Yosemite NP muss ich nicht, mir reichen die Alpen die ich vor der Nase habe, aber dein Tag heute hat meine Meinung gerade schlagartig geändert...
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: SusanW am 24.04.2015, 12:51 Uhr
Der Wassermangel in dem Reservoir ist ja wirklich dramatisch  :shock: und auch von den Wasserfällen im Yosemite ist ja so gut wie nix zu sehen: Yosemite Falls trocken und auch Nevada und Vernal rechts auf dem ersten Halfdome-Foto kaum zu erahnen.

Trotzdem würden wir auch gern nochmal dorthin, gibt noch so einige Wanderungen "abzuarbeiten" wenn ich deine Bilder so sehe
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: sil1969 am 24.04.2015, 12:52 Uhr
Ich liebe ja San Francisco, da will ich unbedingt nochmal hin. Und durch den Yosemite sind wir vor 20 Jahren auch nur mal kurz durchgefahren. Vor 6 Jahren haben wir ihn ausgelassen, weil wir von SF an der Küste entlang gefahren sind. Aber nächstes Mal geht kein Weg dran vorbei.

Ich habe zwar gerade gegessen und bin satt, aber dieser French Toast....  :essen:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 25.04.2015, 09:24 Uhr
auch von den Wasserfällen im Yosemite ist ja so gut wie nix zu sehen: Yosemite Falls trocken und auch Nevada und Vernal rechts auf dem ersten Halfdome-Foto kaum zu erahnen.
Daß die Yosemite Falls im Oktober (meits schon Ende August) trocken fallen, ist aber eigentlich normal.

bisher dachte ich eigentlich immer in den Yosemite NP muss ich nicht, mir reichen die Alpen die ich vor der Nase habe, aber dein Tag heute hat meine Meinung gerade schlagartig geändert...
Freut mich, einen neuen Anhänger von Yosemite geworben zu haben. Die glattpolierten Granitfelsen sind mit den Alpen nur schwer zu vergleichen.

9. Tag Freitag 10.10.2014: Wawona Hotel – Lone Pine

Gegen 22:00 in der Nacht fange ich an zu schlottern. Wir haben vergessen, die Heizung wieder anzustellen und es wird kalt draußen. Der Schlaf ist durch die Unterbrechung insgesamt etwas unruhig.
So ab 07:00 stehen wir auf und beginnen zu packen. Gegen 08:00 frühstücken wir beide heute French Toast.

Gegen 09:00 starten wir bei schönem kühlen Wetter in Richtung Tioga Pass. Natürlich sind etliche Unterbrechungen angesagt: zunächst an einem Aussichtspunkt vor dem Tunnel View sowie am Tunnel View selbst mit dem klassischen Blick auf den Half Dome. Im Valley selbst verkneifen wir uns einen Stop, obwohl offenbar Kletterer am Capitan zu entdecken gewesen wären – zumindest sind etliche Leute mit Ferngläsern zugange.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9394_Yosemite_Valley_El_Capitan_Half_Dome_forum.jpg)
Blick vor dem Tunnel View

Die Fahrt zieht sich dann ziemlich lange hin. Unterwegs hält uns eine Baustelle auf. Wohl nur durch die hinter dem Pilot Car nötige Schleicherei entdecken wir rechts den versteckt liegenden idyllischen Siesta Lake. Anhalten geht leider nicht, weil die Straße hier mitten im Baustellenbereich liegt. Endlich erreichen wir den Olmstedt Point, wo wir einen neuerlichen Stop einlegen und die Aussicht genießen. Ein kurzer Halt – mehr um die Füße zu vertreten – am Tenaya Lake ist die letzte Unterbrechung vor dem Parkplatz am Lembert Dome.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120728_Yosemite_NP_Siesta_Lake_forum.jpg)
Siesta Lake

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9398_Yosemite_NP_Olmsted_Point_Juniper_forum.jpg)
Juniper am Olmsted Point

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9404_Yosemite_NP_Olmsted_Point_Tenaya_Lake_forum.jpg)
Blick vom Olmsted Point zum Tenaya Lake

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9407_Yosemite_NP_Tenaya_Lake_forum.jpg)
Tenaya Lake

Dort benutzen wir erst die in einem ziemlich grauenhaften Zustand befindliche Toilette (für die in den USA gewohnten meist erträglichen Verhältnisse besonders auffallend) und machen uns dann auf zu dem im Internet gefundenen Trail zum Dog Lake. Anfangs geht es eher gemächlich los, so daß wir uns schon über die Beschreibung wundern, die eine steile erste Hälfte verspricht. Die Beschreibung trifft dann aber doch zu – es geht ganz schön knackig bergan. Unterwegs ruhen wir uns auf einem Baumstamm auf und machen eine erste Futterpause mit Müsliriegeln.

Die zweite Hälfte des Weges ist dann angenehm flach und der See liegt traumhaft schön. Wir lassen uns unter zwei Bäumen nieder und machen eine zweite Futterpause mit unseren Bananen (die Schalen nehmen wir wieder mit zurück). Viel ist hier abseits des Mainstreams nicht los. Insgesamt sind uns gerade mal zwei Paare begegnet.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9410_Yosemite_NP_Dog_Lake_Trail__Cathedral_Peak_forum.jpg)
Dog Lake Trail - Cathedral Dome

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9415_Yosemite_NP_Dog_Lake_forum.jpg)
Dog Lake

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9416_Yosemite_NP_Dog_Lake_forum.jpg)
Dog Lake

Leider muß man denselben Weg wieder zurückgehen. Als wir am Auto eintreffen, ist es schon fast 14:00. Daher fahren wir jetzt durch über den Tioga Pass, am Mono Lake vorbei und weiter auf der 395 bis Mammoth Lakes. Für mich ist es immer wieder erstaunlich, daß wir uns beim Tioga Pass in über 3.000 Metern Höhe befinden und bis fast hier herauf dichte Wälder stehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9423_Yosemite_NP_Dana_Meadows_forum.jpg)
Dana Meadows vor dem Tioga Pass

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9425_Tioga_Pass_Ostrampe_forum.jpg)
am Tioga Pass

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Blick vom Tioga Pass nach Osten auf Montgomery Peak und Mount Dubois

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9428_Mono_Lake_forum.jpg)
Mono Lake

In Mammoth Lakes habe ich einen kurzen Aufenthalt geplant, um nicht die ganze Zeit im Auto sitzen zu müssen. Wir fahren durch den Ort bis zu den Twin Lakes. Dort ist offensichtlich Saisonschluß, nur noch wenige Spaziergänger sind in der wunderschönen Herbstlandschaft unterwegs. Den vorgesehenen Weg gehen wir aber nicht ganz, sondern brechen ab, als uns eine entgegenkommende Familie von einem Bären in der näheren Umgebung erzählte. Gesehen haben wir ihn nicht, wir wollten ihm aber auch nicht unmittelbar über den Weg laufen.

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Twin Lakes bei Mammoth Lakes

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9434_Twin_Lakes_bei_Mammoth_Lakes_forum.jpg)
Twin Lakes bei Mammoth Lakes

Während bis Mammoth Lakes noch einiges an Berglandschaft zu sehen war, wird die Fahrt nunmehr zunehmend langweiliger. In Bishop kaufen wir ein paar Lebensmittel bei Vons ein und tanken. Hier ist es noch bzw. wieder ziemlich warm.

Die weitere Strecke wird noch öder, nur ab und zu zieren ein paar Lavabrocken das Gelände. Man durchquert offenbar eine alte Vulkanlandschaft - die Long Valley Caldera. Kurz vor 18:00 treffen wir in Lone Pine ein. Auf der Straße laufen rudelweise Cowboys mit und ohne Pferd herum. Wie wir einem Poster im Motel entnehmen können, ist vom 10. – 12. Oktober ein Filmfestival – nach dazu das 25. Das erklärt wohl die Zimmerknappheit. Selbst ½ Jahr im Voraus waren nur noch im Comfort Inn freie Zimmer buchbar.

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Long Valley Caldera

Das Comfort Inn liegt ziemlich außerhalb vom Ort und ist nach unserem Gefühl weit überteuert für den 08/15-Schuppen. Unser Zimmer hätte zwar sogar einen Mini-Balkon, aber die Türe ist bombenfest verriegelt und auch von innen nicht zu bedienen.

Wir fahren ohne groß auszupacken gleich wieder zurück in die Stadt zum Essen. Das mir von früher erinnerliche und nach wie vor ganz putzige "Merry go round" bietet Chinese Food, was wir nun absolut nicht mögen. Wir gehen statt dessen nebenan ins Seasons, das auch im AAA-Tourbook empfohlen wird (schon deshalb hat sich der Umweg zum AAA in Santa Barbara gelohnt). Marianne ißt ein Filet Mignon, ich eine halbe Ente. Beides ist sehr gut; dazu trinken wir zusammen zur Abwechslung mal drei coors light, weil wir ja noch fahren müssen.

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Merry Go Round in Lone Pine - von uns nur von außen beäugt

Zurück im Motel ist wieder Mailkontrolle und Bilderübertragung angesagt. Erstmals in diesem Urlaub schalten wir die Glotze an und geraten in Vorwahlsendungen.

234 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: sil1969 am 26.04.2015, 17:37 Uhr
In Lone Pine haben wir 1994 auch übernachtet. Ich habe sogar heute noch ein Streichholzbriefchen vom Hotel Dow Villa.  :D
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 27.04.2015, 09:36 Uhr
10. Tag Samstag 11.10.2014: Lone Pine – Death Valley


Wir haben mit Unterbrechungen geschlafen. Gegen 07:00 beginnen wir allmählich mit dem Aufstehen. Da uns der untere Bereich des Motels nicht so wahnsinnig begeistert hat, besorgt Marianne ein paar Frühstücksteilchen aufs Zimmer – nichts besonderes, aber für uns reicht es.

Bevor wir uns auf den Weg zu den Alabama Hills machen, schauen wir noch schnell beim Visitor Center vorbei, nachdem das gleich ums Eck liegt. Es ist eine ziemlich große und ganz neue Anlage. Ich frage nach einer Karte für die Alabama Hills. Das Blättchen, das ich bekomme, bietet nur wenige Details – eigentlich weniger, als man ohne große Anstrengung im Internet finden kann.

Wir fahren zurück in den Ort und an der Ampel nach links die Whitney Portal Road in Richtung Movie Road. Den ersten Pflichtstop machen wir bei Miss Alabama, die ein ganzes Stück vor den eigentlichen Alabama Hills zu finden ist.

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Mount Whitney vom Motel aus

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9443_Lone_Pine_Whitney_Portal_Road_forum.jpg)
Whitney Portal Road

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Miss Alabama

Der Parkplatz am inzwischen ausgeschilderten und markierten Rundweg zum Moebius Arch ist schon ziemlich voll. Ein großer Truck mit Pferdeanhänger versperrt die Sicht auf die Markierungen, so daß wir den Weg einfach dort in Angriff nehmen, wo er zu erkennen ist. Später stellen wir fest, daß wir in Gegenrichtung laufen – macht aber nichts; da es ein Rundweg ist, kommen wir auch so an allem vorbei, was daran liegt. Irgendwo in einem kleinen Wash verlieren wir allerdings den Weg, was wir erst gar nicht bemerkt haben. Nach einem kurzen Stück durch Sträucher und Sand sehen wir aber schon wieder den "offiziellen" Weg.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9446_Alabama_Hills_forum.jpg)
Alabama Hills, Movie Road

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Alabama Hills, Heart Arch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9451_Alabama_Hills_Heart_Arch_forum.jpg)
Alabama Hills, Heart Arch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9454_Alabama_Hills_forum.jpg)
Alabama Hills

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9456_Alabama_Hills_Mt_Whitney_forum.jpg)
Alabama Hills, Mount Whitney

Am Moebius Arch hat sich eine ziemlich große Gruppe niedergelassen, mit Notizblocks und Schreibgerät in der Hand – keine Chance auf einen vernünftigen Blick zum Arch. Irgendwann werden die ja wohl genug von ihrer Vorlesung haben, so daß wir ein wenig im Gelände herumstromern und dabei den Lathe Arch entdecken und ausgiebig fotografieren. Schließlich trollen die sich und wir haben für eine kurze Zeit den Moebius Arch für uns alleine – ein wirklich wunderschönes Stück Landschaft. Viele Bilder mit und ohne uns, dann noch wechselseitiges Fotografieren mit zwei dazugekommenen Amerikanerinnen sind die Folge.

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Alabama Hills, Lathe Arch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9466_Alabama_Hills_Moebius_Arch_forum.jpg)
Alabama Hills, Moebius Arch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9467_Alabama_Hills_Moebius_Arch_Mt_Whitney_forum.jpg)
Alabama Hills, Moebius Arch, Mount Whitney

Anschließend fahren wir zum nächsten Haltepunkt und suchen das Eye of Alabama. Ich werfe das GPS mit den Daten von Fritz Zehrer an – und siehe da, überraschenderweise zeigt es uns den Zielpunkt an. Die ersten Versuche im Yosemite NP und waren nämlich erfolglos; offenbar war ich dort zu ungeduldig. Trotz der Daten haben wir allerdings vergeblich herumgesucht und waren offensichtlich zu blöd, den Arch zu finden. Dafür haben wir bei einer neuerlichen Schleife von oben um den vermeintlichen "Fundort" ein durch Verwitterung im Felsen entstandenes düsteres Gesicht entdeckt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9484_Alabama_Hills_Mt_Whitney_forum.jpg)
Alabama Hills, Mount Whitney

Wieder im Auto fahren wir ein Stück zurück und nehmen noch eine andere Abzweigung, die aber offenbar nur zu einer Art "Movie-Gedächtnis-Positionen" führt: Viele Pfosten mit Fotos drauf, offenbar welcher Schauspieler in welchem Western wann an dieser oder jener Stelle posierte – da wir keine Cineasten sind, halten wir gar nicht erst an, sondern fahren zurück zur Whitney Portal Road und folgen ihr noch ein Stück weiter bis zur Abzweigung der Horseshoe Road. Nach einem kurzen Stück ist links ein Parkplatz mit irgendeinem Memorial, von dem aus man nur wenige Meter über die Straße gehen muß, um den beflechteten Palette Arch zu finden.

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Alabama Hills, Palette Arch

Nach einer ersten Futterpause mit etwas Obst gehen wir noch ein Stück die Straße hinunter, die am Parkplatz beginnt. Hier sind zwar keine Arches, dafür aber andere schöne Felsformationen zu bewundern, die offenbar auch von Kletterern genutzt werden – wir treffen nämlich eine ganze Truppe an, die von ihrer Tour zurück an ihren Trucks angelangt sind und ihr Material sichten und aufräumen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9494_Alabama_Hills_forum.jpg)
Alabama Hills

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9496_Alabama_Hills_Steinadler_forum.jpg)
Alabama Hills, Steinadler im Wortsinne

Trotz unserer Unfähigkeit, das Eye zu finden, haben wir den Aufenthalt in den Alabama Hills sehr genossen. Man hätte sicher noch viel mehr Zeit dort verbringen können, aber wir haben ja noch einiges vor. Wir nehmen Fahrt auf in Richtung Death Valley. Ich bin die Strecke in dieser Richtung schon vor rund 35 Jahren gefahren und war mir schon darüber klar, daß das erste Tal, in das man hinunterfährt beileibe noch nicht Death Valley ist, sondern "nur" Panamint Valley, das aber nicht minder beeindruckend vor einem liegt. An einem Parkplatz mit schönem Ausblick ins Panamint Valley machen wir unsere zweite kurze Futterpause. Den Weg zum Father Crowley Point lassen wir bleiben.

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Owens Lake bei Keeler

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9514_Panamint_Valley_forum.jpg)
Panamint Valley

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Rote Lava bei der Abfahrt ins Panamint Valley

Auf der Weiterfahrt können wir nach Durchquerung des Panamint Valley an der nächsten Hügelkette schöne bunte Lava- und Badlandformationen bewundern, bevor wir und dann Blick auf das eigentliche Death Valley haben. Bei der Ranger Station (eher Ranger-Baracke) bei Stovepipe Wells holen wir unseren Tag für die Windschutzscheibe und fragen nach Empfehlungen für den Nachmittag. Der Ranger rät wegen der Hitze von auch nur kurzen Hikes ab, wir sollten das Auto nicht allzu weit verlassen und uns weitgehend aufs Fahren beschränken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9521_Death_Valley_NP_Lavaformationen_forum.jpg)
vom Panamint Valley ins Death Valley

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9523_Death_Valley_NP_Badlands_und_Lava_an_der_CA_190_forum.jpg)
vom Panamint Valley ins Death Valley

Marianne meint, wir sollten die Mahnung ernst nehmen (sie mag die Hitze ja ohnehin nicht). So nehmen wir uns halt die mit dem Auto besuchbaren Highlights im Tal vor. An den Dünen und beim Devil's Corn Filed halten wir nur kurz an, um Fotos zu machen. Dann fahren wir durch bis Badwater. Ich steige kurz aus und fotografiere, Marianne bleibt beim/im Auto. Heute sind wir hungrig: wir machen eine dritte Futterpause mit Bananen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9525_Death_Valley_Mesquite_Flat_Sand_Dunes_forum.jpg)
Death Valley, Mesquite Sand Dunes

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9529_Death_Valley_Mesquite_Flat_Sand_Dunes_forum.jpg)
Death Valley, Mesquite Sand Dunes

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Death Valley, Devils Cornfield

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9542_Death_Valley_Badwater_forum.jpg)
Death Valley, Badwater

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9539_Death_Valley_Badwater_forum.jpg)
Death Valley, Badwater

Auf dem Rückweg kommt dann endlich eines der beiden eigentlichen Ziele dran, die uns dieses Jahr wieder ins Death Valley gelockt haben, nämlich der Artist's Drive. Diese Strecke war bei der heftigen Flash Flood im August 2004 teilweise verschüttet worden und im Mai 2005 bei unserem letzten Besuch noch immer gesperrt. Kurz nach Beginn legen wir am Straßenrand, wo bereits etliche Autos stehen, einen ersten Stop ein. Von da kann man ein kurzes Stück einen Hügel hinauflaufen, von wo man eine tolle Aussicht hat. Sogar Marianne geht mit, zumal der komplette Weg vom Auto aus erkennbar ist und sie weiß, auf welche Strecke sie sich einläßt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9547_Death_Valley_Artists_Drive_forum.jpg)
Death Valley, Artists Drive

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9551_Death_Valley_Artists_Drive_forum.jpg)
Death Valley, am Artists Drive

Unterwegs zur Artist's Palette gibt es noch ein paar Fotostops. An einer Stelle gehe ich auf der Straße kurz in einen Wash zurück – ich habe zu spät gesehen, daß es eine photogene Stelle war und zurückrollen wäre verkehrstechnisch riskant gewesen. Dort hat man nicht nur tolle Farben, sondern bekommt auch ein Gefühl, was so eine Flash Flood anrichten kann.

Die Artist's Palette, die man über einen kleinen Abzweig erreicht, übertrifft schließlich noch alle bisherigen Farbenspiele. Es handelt sich um eine Ansammlung von Mineralien aus Vulkanausbrüchen, die durch Witterungseinflüsse chemische Veränderungen erfahren haben. Erstaunlicherweise ist trotz der vielen Grüntöne laut Beschreibung kein Kupfer dabei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9563_Death_Valley_Artists_Drive_Wash_forum.jpg)
Death Valley, Wash am Artists Drive - hier wütete die Flashflood 2004

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9569_Death_Valley_Artists_Palette_forum.jpg)
Death Valley, Artists Palette

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9564_Death_Valley_Artists_Palette_forum.jpg)
Death Valley, Artists Palette

Beim Check-in an der Furnace Creek Ranch sind wir offensichtlich nicht die einzigen. Trotz der vielen Leute geht es aber für ein Park-Hotel einigermaßen zügig voran. Mit vielen Anweisungen und Hinweisen zur Lage unseres Gebäudes, zu den Restaurants und sonstigen Einrichtungen verlassen wir das Office und fahren bis zum Ende der Anlage, wo wir ein ganz passables Zimmer in einem zweistöckigen Gebäude beziehen. Das Zimmer ist sauber, der Teppichboden sogar halbwegs neu (der auf dem Flur dagegen schon einigermaßen versifft). Sogar einen hübschen Balkon haben wir, den wir gleich zu einer Pause nutzen, nachdem wir geduscht haben. Ein zwischenzeitlicher Blick zum Pool zeigt eine recht schöne und große Anlage – allerdings auch viel zu voll, um uns zu reizen.

Im Restaurant 49er entscheiden wir uns für fish & chips – nicht gerade wüstentypisch, aber wir haben richtig Lust drauf. Die Frage nach den Bieren bringt die Kellnerin etwas in Verlegenheit und sie gibt zu, keine Ahnung zu haben, was sie anbieten. Eine Karte bringt Abhilfe und wir entscheiden uns auf gut Glück für ein Shock Top – recht interessant, offensichtlich ein obergäriges Weizenbier, schmeckt uns (trotz der für den deutschen Biergeschmack abartigen Orangenscheibe drin) ausgezeichnet.

Nach dem Essen nehmen wir zunächst noch unser Sam Adams auf dem Balkon, bevor wir Sterne gucken gehen und auch noch ein wenig Rast am Pool machen, wo immer noch vereinzelte Schwimmer unterwegs sind.

161 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Anti am 27.04.2015, 10:27 Uhr
Die Alabama Hills fehlen uns leider noch, aber im Death Valley waren wir natürlich schon. Und spätestens dort wusste ich, dass ich die Hitze mag  :wink: Der Artists Drive hat auch bei uns erst im 2. Anlauf geklappt und mich ziemlich begeistert.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: SusanW am 27.04.2015, 10:46 Uhr
Wir hatten dann wohl Glück mit den Wasserfällen im Yosemite - sogar zweimal im Herbst. So trocken hatte ich die noch nie gesehen.

Tolle Bilder vom Death Valley - da müssen wir unbedingt auch mal wieder hin
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: McC am 27.04.2015, 10:50 Uhr
Wir bewundern einige der Murals, die sich u.a. mit der Geschichte von Chinatown befassen.

Ja, in Chinatown sind auch einige schöne Murals zu sehen. Die größte Anzahl findet man in Noe Valley und im Mission District. Das Meisterwerk ist m.E. Woman's Building... war leider während meines letzten Besuches "under construction".

Abseits vieler überlaufener Touri-Spots finde ich gerade jene Ziele interessant, wo in SF nur sehr wenige Touri zu sehen sind :wink:

https://500px.com/photo/43040792
https://500px.com/photo/58720754
https://500px.com/photo/45322932
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: paula2 am 27.04.2015, 11:38 Uhr
die Bilder vom Death Valley sind klasse  :D wir waren ja selber im März dort und ich bin total froh dass wir nicht in der Sommerhitze dort waren, so konnten wir durch dir bunten Felsen wandern!
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 28.04.2015, 08:36 Uhr
... finde ich gerade jene Ziele interessant, wo in SF nur sehr wenige Touri zu sehen sind
.. und deshalb bist Du zu Alamo Place :wink: :lol:

die Bilder vom Death Valley sind klasse  :D wir waren ja selber im März dort und ich bin total froh dass wir nicht in der Sommerhitze dort waren, so konnten wir durch dir bunten Felsen wandern!
Im März möchte ich auch mal in die Region und DV, Mojave, Joshua Tree, Anza-Borrego etc. in voller Blüte erleben. Aber erst wenn ich nicht mehr skifahre :D

11. Tag Sonntag 12.10.2014: Death Valley – Las Vegas

Irgendwie haben wir saumäßig geschlafen. Die Klimaanlage lärmt, der Deckenventilator bläst einem ins Gesicht. Gegen 07:30 stehen wir auf. Zum Frühstück gehen wir wieder ins 49er. Der French Toast bzw. die Pancakes sind ganz passabel und der Kaffee ist sehr ordentlich.

Unser erstes Ziel heute ist der Zabriskie Point. Auch der war 2005 wegen der Flash Flood im August 2004 noch geschlossen (und soll kurz nach unserem Besuch erneut geschlossen werden, um die bröckeligen Randbefestigungen des Viewpoints zu sanieren). Die gelben Formationen sind für mich eines der absoluten Highlights im Death Valley. Wir kommen ins Gespräch mit Schweizern. Sie erzählen, daß ihnen in San Francisco beim Auto die Heckscheibe eingeschlagen und das komplette Handgepäck geklaut wurde. Der Autotausch sei kein Problem gewesen, das Handgepäck auch nicht besonders wertvoll bis auf eine ebenfalls abhanden gekommene Brille. Nach einer wechselseitigen Fotografierrunde fahren wir weiter.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9573_Death_Valley_NP_forum.jpg)
Death Valley auf dem Weg zum Zabriskie Point

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9580_Death_Valley_Zabriskie_Point_forum.jpg)
Death Valley, Zabriskie Point

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9577_Death_Valley_Zabriskie_Point_forum.jpg)
Death Valley, Zabriskie Point

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9579_Death_Valley_Zabriskie_Point_forum.jpg)
Death Valley, Zabriskie Point

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9581_Death_Valley_forum.jpg)
Death Valley, Zabriskie Point

Auf dem Weg zu Dantes View kommt man nach der Abzweigung an einer Mine vorbei, die so aussieht, als ob sie noch in Betrieb wäre. Ein Blick ins Internet klärt uns aber auf, daß es sich um die im Jahr 2005 stillgelegte Billie Mine handelt. Ein kurzes Stück später sieht man die Ghost Town Ryan, die mehrfach wiederbelebt wurde: die Mine arbeitete von 1914 bis 1928; dann wurde ein Teil als Hotel – Death Valley View Hotel – genutzt, das aber schon 1930 schloß (da stellte auch die dorthin führende Bahnlinie ihren Betrieb ein). 2008 begannen Bestrebungen, den Ort in den Nationalpark einzubeziehen. 2013 wurde die Schenkung an den NPS vollzogen. Bislang finden offenbar nur vereinzelte Führungen für ausgewählte Besucher statt. Die Zufahrt ist geschlossen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9588_Death_Valley_Ryan_forum.jpg)
Ryan

Die Anfahrt zu Dantes View zieht sich ziemlich lange hin und wird am Schluß richtig steil. Der eigentlich tolle Blick wird leider durch Dunst getrübt. Wir gehen ein Stück am Grat entlang in Richtung Süden, um noch besser ins Tal sehen zu können. Bemerkenswert sind die Schwemmkegel unten am Talboden, wo sich das bei Regengüssen heruntergetriebene Erd- und Felsmaterial ablagert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9599_Death_Valley_Dantes_View_forum.jpg)
Death Valley, Dantes View

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9600_Death_Valley_Dantes_View_forum.jpg)
Death Valley, Dantes View

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9602_Death_Valley_Dantes_View_forum.jpg)
Death Valley, Dantes View

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9608_Death_Valley_Dantes_View_gegen_Norden_forum.jpg)
Death Valley, bunte Hügel bei Dantes View

Auf der Weiterfahrt machen wir noch einen kurzen Stop in Death Valley Junction, um das Amargosa Opera House and Hotel abzulichten. Alles schaut ziemlich trostlos und leer aus.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9613_Death_Valley_Junction_forum.jpg)
Death Valley Junction

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9611_Amargosa_Opera_House_forum.jpg)
Death Valley Junction, Amargosa Opera House

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9616_Armagosa_Opera_House_Eingang_forum.jpg)
Death Valley Junction, Amargosa Opera House - Eingang

Auch die weitere Strecke ist zunächst nicht wirklich abwechslungsreich. Aber vor Pahrump sehen wir einen Sandsturm durch die Stadt fegen, der uns dann auch noch voll erwischt – wie Nebel, nur anders :wink:. Am Ortsende machen wir noch einen Einkauf bei Albertsons. Auch hier am Ende der Welt ist das Angebot ganz ordentlich. Unsere Kundenkarte benötigen wir nicht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120794_Ash_Meadows_Rd_vor_Pahrump_forum.jpg)
Ash Meadows Road von Death Valley Junction nach Pahrump

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9617_Pahrump_Sandsturm_forum.jpg)
Sandsturm bei Pahrump

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120796_Sandsturm_bei_Pahrump_forum.jpg)
Sandsturm bei Pahrump

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120797_Sandsturm_bei_Pahrump_forum.jpg)
auf dem Weg in den Sandsturm

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120798_Sandsturm_bei_Pahrump_forum.jpg)
im Sandsturm

Wir wollten eigentlich irgendwo unterwegs picknicken, was aber mangels halbwegs einladender Haltemöglichkeiten scheitert. Erst kurz vor dem Red Rock Canyon entdecken wir einen Parkplatz, wo wir Obst und Brot mit Philadelphia zu uns nehmen. Da mir von der Fahrerei leicht schwummelt, muß ein Coke zero als Aufputschmittel dienen.

Anschließend fahren wir noch den Scenic Drive im Red Rock Canyon. Im östlichen Abschnitt machen wir einige Fotostops. Es geht hier zu "wie am Stachus", so viele Leute sind unterwegs. Im westlichen Abschnitt fahren wir dann durch.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9622_Red_Rock_Canyon_Calico_Hills_forum.jpg)
Red Rock Canyon, Calico Hills

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9627_Red_Rock_Canyon_Calico_Hills_forum.jpg)
Red Rock Canyon, Calico Hills

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9635_Red_Rock_Canyon_Sandstone_Quarry_forum.jpg)
Red Rock Canyon, Sandstone Quarry

Auf riesigen Ausfallstraßen nähern wir uns Las Vegas, fahren aber gar nicht erst in die Stadt hinein, sondern zweigen vorher zu unserem Resort ab. Die Anlage ist recht angenehm, zwar großzügig, aber nicht riesengroß. Der Autoschlüssel wird dem Valet-Menschen in die Hand gedrückt, der uns dann gleich mit unserem gesamten Gepäck aufs Zimmer verfolgt – so haben wir wenigstens keine Wartezeit.

Das ist auch wichtig, denn der Pool schließt bereits um 17:00. Wir eilen hinunter, brauchen Hilfe vom Concierge, um den Zugang zu entdecken, und lassen uns am Rande des Pools nieder. Er ist groß genug (und relativ leer), so daß wir einige Züge schwimmen können.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9641_Las_Vegas_Marriott_Resort_Spa_forum.jpg)
Las Vegas Marriott Resort & Spa, Zimmer

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120819_Las_Vegas_Marriott_Resort_Spa_Pool_forum.jpg)
Las Vegas Marriott Resort & Spa, Pool

Zurück auf dem Zimmer kurze Pause, dann Suche nach den internen Restaurants: eines ist offenbar nur ein Frühstücksrestaurant, zum Buffet wollen wir auch nicht. So landen wir im Spiedini, einem gehobenen Italiener mit sehr guter Küche. Marianne nimmt eine Tagliata, ich ein Veal Roma. Dazu gint es eine halbe Flasche Chardonnay und einen Liter Pellegrino (für 6 USD – wieder einmal deutlich billiger als in München). Wir lassen uns noch zu einem Nachtisch verführen: Crème Brulée bzw. Cannoli (Teigrollen mit Ricottafüllung und Schokoladensplittern).

Anschließend gibt es noch ein Zimmerbier und Arbeit am PC.

166 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: sonny am 28.04.2015, 10:11 Uhr
Toller Reisebericht !!!!

Da kommt noch mehr Vorfreude auf, auf unsere Reise im Juni... Da geht's u. a. auch in den Yosemite NP und Death Valley NP, usw.

LG,
Sonny
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Saguaro am 28.04.2015, 14:55 Uhr
Bin noch als stiller Bildbetrachter begeistert mit dabei  :dance: und hoffe, dass ich bald wieder mehr Zeit zum Kommentieren habe.

LG

Ilona
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: SusanW am 28.04.2015, 16:20 Uhr
Zitat
Im März möchte ich auch mal in die Region und DV, Mojave, Joshua Tree, Anza-Borrego etc. in voller Blüte erleben. Aber erst wenn ich nicht mehr skifahre

Och, Ski fahren in Utah/Colorado und dann eine kleine Südwesttour drehen, ist auch eine nette Alternative :D Haben wir selbst schon zweimal im März getestet  8)
Und nach diesen tollen Bildern würden wir das nächstes Jahr in Kombi mit Death Valley glatt wieder versuchen... wenn wir nicht für ein anderes Ereignis/Urlaubserlebnis sparen müssten  :roll:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: McC am 28.04.2015, 16:34 Uhr
... finde ich gerade jene Ziele interessant, wo in SF nur sehr wenige Touri zu sehen sind
.. und deshalb bist Du zu Alamo Place :wink: :lol:

Alamo Place kenne ich nicht, aber Du meinst bestimmt Alamo Square Park?! LOL

Der Alamo Square Park lag quasi auf dem Rückweg (1,6 m langer Spaziergang) vom Corona Heights Park zu meinem Hotel an der City Hall. In diesen Park verirren sich auch nur sehr wenige Touristen..... der einzige Platz, wo man eine 360° Rundumsicht auf SF genießen kann. Ist ein Traum zur Abendstunde.... klappte aber nicht! Hatte einen Tisch bei Gary Danko reserviert. LOL

SF ist bekannt für seine steilen Hügel.... da hätte ich noch einen Tipp für deinen nächsten SF-Trip, wo auch sehr wenige Touris unterwegs sind  :wink:
Prentiss St in Bernal Heights...... das ist mit 37 Grad die steilste Straße in SF.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 28.04.2015, 17:27 Uhr
Alamo Place kenne ich nicht, aber Du meinst bestimmt Alamo Square Park?! LOL
klar, was sonst :D
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 29.04.2015, 08:39 Uhr
12. Tag Montag 13.10.2014: Las Vegas – St. George

Gegen 07:30 stehen wir auf.

Zum Frühstück hat das Restaurant Ceres geöffnet. Da wir das Frühstück mit im Zimmerpreis haben, können wir frei auswählen und lassen uns an der Theke frische Omeletts zubereiten. Da wir noch zu faul für einen sofortigen Start sind, fragen wir, ob wir noch eine Tasse Kaffee auf der Terrasse  im Freien zu uns nehmen dürfen – wir dürfen und machen es uns noch für eine Weile gemütlich. Ein Krähenvogel leistet uns Gesellschaft.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120835_Las_Vegas_Marriott_Resort_Spa_Garten_forum.jpg)
Las Vegas Marriott Resort & Spa, Garten

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120841_Las_Vegas_Marriott_Resort_Spa_Kr%E4he_forum.jpg)
Las Vegas Marriott Resort & Spa, Garten - Krähe

Nachdem uns der Valet-Service in nullkommanichts das Auto gebracht hatte, begeben wir uns zunächst auf die Suche nach einer Tankstelle. Bei einer Shell versuchen wir unser Glück und siehe da, die heimische PLZ wird akzeptiert.

Dann fahren wir über zunächst autobahnartige Straßen aus Las Vegas heraus in Richtung Lake Mead. Bevor wir die North Shore Road erreichen, haben wir noch einen schönen Rückblick auf die Stadt und den Stratosphere Tower. Der Lake Mead liegt dann leider im Gegenlicht. An einer Stelle fahren wir runter zum See und machen eine kurze biologische Pause an der Calville Bay.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9650_Lake_Mead_Blvd_Las_Vegas_forum.jpg)
Las Vegas, Lake Mead Boulevard

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9658_Lake_Mead_Calville_Bay_forum.jpg)
Lake Mead, Calville Bay

Schon vor der Zufahrt zum Valley of Fire säumen bunte Felsformationen die Straße. Das Valley of Fire ist auch beim xten Besuch immer noch toll. Bei der Osteinfahrt löhnen wir unsere Fee – inzwischen bereits 10 USD – und machen den kurzen Hike zum Elephant Rock. Den kennen wir zwar, aber schon der kurze Weg dorthin bietet viele kleine Höhlen und Mini-Arches. Beim Elephant Rock überqueren wir noch die Straße und gehen ein kurzes Stück ins Gelände – auch hier tolle Formen und Farben. Unterwegs nehmen wir ein erstes Mittagessen in Form eines Apfels zu uns.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9662_Northshore_Rd_bunte_Felsen_forum.jpg)
Northshore Road zwischen Lake Mead und Valley of Fire

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9664_Valley_of_Fire_H%F6hlen_beim_Elephant_Rock_forum.jpg)
Valley of Fire, Höhlen am Elephant Rock Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9668_Valley_of_Fire_H%F6hlen_beim_Elephant_Rock_forum.jpg)
Valley of Fire, Höhlen am Elephant Rock Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9670_Valley_of_Fire_Elephant_Rock_forum.jpg)
Sicher eines der häufigsten Fotos hier im Forum: Valley of Fire - Elephant Rock

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9676_Valley_of_Fire_H%F6hlen_nahe_Elephant_Rock_forum.jpg)
Valley of Fire, Höhlen am Elephant Rock Trail

Dann fahren wir weiter ohne Halt (stimmt nicht ganz, bei der Rainbow Vista machen wir einen kurzen Fotostop) bis zum White Domes Parkplatz, der schon ziemlich gut besucht ist. Bevor wir losmarschieren, gibt es das zweite Mittagessen in Form von Powerriegeln. Den Trail habe ich vor etlichen Jahren schon einmal kurz angegangen – Marianne hatte verweigert, weil es ihr damals viel zu heiß war. Heute hat es laut Anzeige im Auto nur ca. 28° C – aber gefühlt schon um die 35°. Der Weg ist nicht allzu lange und auch nicht allzu anstrengend, so daß wir ihn problemlos bewältigen. Obwohl der Weg eher kurz ist, finden wir unendlich viele abwechslungsreiche Farben und Formen. Kurz vor dem Schluß ist noch ein schöner heller offener Bogen, durch den man gut fotografieren kann.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120867_Valley_of_Fire_forum.jpg)
Valley of Fire, Straße zu den White Domes

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9681_Valley_of_Fire_White_Domes_Trail_forum.jpg)
Valley of Fire, White Domes Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9687_Valley_of_Fire_White_Domes_Trail_forum.jpg)
Valley of Fire, White Domes Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9691_Valley_of_Fire_White_Domes_Trail_forum.jpg)
Valley of Fire, White Domes Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9694_Valley_ofFire_White_Domes_Trail_Felsenl%F6cher_forum.jpg)
Valley of Fire, White Domes Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9695_Valley_of_Fire_White_Domes_Trail_forum.jpg)
Valley of Fire, White Domes Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9700_Valley_ofFire_White_Domes_Trail_gemusterter_Felsen_forum.jpg)^
Valley of Fire, White Domes Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9702_Valley_ofFire_White_Domes_Trail_forum.jpg)
Valley of Fire, White Domes Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9709_Valley_of_Fire_Arch_am_White_Domes_Trail_forum.jpg)
Valley of Fire, Arch am White Domes Trail

Auf der Rückfahrt machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Parkplatz am Fire Canyon, dessen Blick wir uns mit einer Banane als drittem Mittagessen teilen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9712_Valley_of_Fire_Fire_Canyon_forum.jpg)
Valley of Fire, Fire Canyon

Ohne weiteren Aufenthalt setzen wir unsere Fahrt fort nach St. George zum Hotel. Immer wieder beeindruckend ist die Virgin River Gorge, durch die sich die I 15 windet. Da wir die Grenze nach Utah überschreiten, verlieren wir eine Stunde.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120885_I_15_Virgin_River_Canyon_forum.jpg)
I 15 in der Virgin River Gorge

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120886_I_15_Virgin_River_Canyon_forum.jpg)
I 15 in der Virgin River Gorge

Das Hotel bietet uns das gewohnt große Zimmer mit Küchenzeile, eigener großer Sitzecke und zwei Fernsehern. Nach einer Pause, in der wir uns frisch machen, fahren wir zum Painted Pony, wo ich schon von München aus einen Tisch reserviert hatte. Das Essen war auch diesmal wieder ganz hervorragend. Marianne entscheidet sich für die Bacon Wrapped Duck - kam uns dann vor der Form her so bekannt vor; die spätere Suche in unserem früheren Reisebericht ergibt, daß wir die auch damals schon hatten. Ich nehme den Ahi Seared Tuna. Dazu trinken wir zwei Glas Riesling und eine große Flasche Pellegrino.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120907_St_George_Painted_Pony_Bacon_Wrapped_Duck_forum.jpg)
St. George, Painted Pony - Bacon Wrapped Duck

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120908_St_George_Painted_Pony_Ahi_Seared_Tuna_forum.jpg)
St. George, Painted Pony - Ahi Seared Tuna

Da es uns so gut geschmeckt hat, reservieren wir beim Rausgehen gleich nochmals für morgen. Auf dem Weg zum Hotel realisiere ich, daß ich meine Tasche neben dem Stuhl liegengelassen habe. Eigentlich sind ja an Wertsachen nur ein paar Dollarscheine drin (Kreditkarten trage ich in einer Gürteltasche am Leib), was notfalls zu verschmerzen wäre – dummerweise aber auch mein Paß. Also machen wir einen sportlichen U-Turn und fahren hektisch und an der Grenze zu den Limits zurück. Die Tasche war schon am Empfang hinterlegt – aufatmen, wieder zum Hotel fahren.

Im Hotel gibt es dann noch das Zimmerbier und die üblichen Aktivitäten am PC.

194 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: paula2 am 29.04.2015, 15:26 Uhr
oh Gott den Paß zu verlieren ist jawohl der Alptraum im Urlaub  :shock: wie gut dass die Tasche noch da war! Genau aus diesem Grund trage ich meinen Paß immer in einem Bauchbeutel

deine Fotos vom Zabriskie Point sind klasse, eines meiner Bilder ist quasi identisch (demnächst auf dieser Seite zu sehen  :D )
in Las Vegas nicht am Strip zu übernachten war eine weise Entscheidung, das machen wir nächstes Mal auch. Ich hätte aber schon gern ein Hotel wo der Pool bis abends geöffnet ist! Den White Domes Trail im Valley of Fire fanden wir auch klasse!

Skifahren kann man übrigens auch im Februar und dann im März in den Südwesten fliegen  :wink:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 29.04.2015, 15:59 Uhr
Genau aus diesem Grund trage ich meinen Paß immer in einem Bauchbeutel
Das habe ich mir auch immer wieder überlegt - aber ich hasse diese Dinger - vielleicht stelle ich mich aber doch noch um

Ich hätte aber schon gern ein Hotel wo der Pool bis abends geöffnet ist!
Da hatten wir bislang überhaupt kein Glück. Im Orleans 2005 war auch schon um 17:00 Schluß und im Cosmopolitan 2011 war der Pool aus unerfindlichen Gründen komplett zu

Skifahren kann man übrigens auch im Februar
zu kalt, Tage zu kurz (nicht zum Skilaufen sondern zum anschließend auf dem Balkon sitzen :wink:) :lol:

und dann im März in den Südwesten fliegen  :wink:
das wäre leider bei uns urlaubstechnisch zu kurz getaktet
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Saguaro am 29.04.2015, 16:31 Uhr
Die Leute in St. George sind halt ehrlich :daumen:. Das war Glück im Unglück und in Zukunft wirst du die Tasche bestimmt nicht mehr aus den Augen lassen  :socool:.

Ein Brustbeutel käme für mich auch nicht in Frage, da wir auf den Wanderungen immer viel kraxeln. Da kommt alles in den Rucksack, sonst in die Umhängetasche.

LG

Ilona
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 30.04.2015, 11:06 Uhr
13. Tag Dienstag 14.10.2014: St. George

Wir haben wir nicht nur recht gut und lange geschlafen – durch die auch noch hinzukommende Zeitumstellung sind wir daher ziemlich spät dran. In dem vollen Frühstücksraum holen wir uns Rührei, Kaffee und Teilchen.

Aus Zehrers Trailsammlung wollen wir uns den Cinder Cone näher anschauen, der einen schönen Blick auf den Snow Canyon bieten soll. Wir wundern uns ein wenig, daß wir ein ganzes Stück über den Snow Canyon hinausfahren, bis wir endlich am Trailhead sind. Ein mit rauhen und scharfkantigen Steinbrocken versehener Hügel begrüßt uns und wir haben Zehrers Beschreibung im Hinterkopf, daß es "ziemlich zapfig" bergan geht. Das ginge ja noch, wenn der Berg selbst ansprechend wäre – aber so macht uns das nicht an, zumal wir einigermaßen weit vom Canyon entfernt sind.

Daher fahren wir ein Stück zurück zum Parkplatz an den White Rocks. Die kennen wir zwar schon – aber dafür wissen wir auch, daß wir durch schöne Felsen wandern und der Blick durch die Scharte am Ende des Aufstiegs lohnend ist.

Am Parkplatz steht was von Fee Area. Unschuldig fragen wir eine gerade in ihrem Truck daher kommende Rangerin, wie denn das gehen soll. Sie verweist uns zunächst auf eine Zahlstation im eigentlichen Canyon, greift dann aber hinter sich und gibt uns einen Umschlag, den wir halt später einwerfen sollen. Damit haben wir schon mal den Tag für den Rückspiegel und können beruhigt losmarschieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9717_Snow_Canyon_White_Rocks_forum.jpg)
Snow Canyon, White Rocks

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9719_Snow_Canyon_White_Rocks_Trail_Indian_Paintbrush_forum.jpg)
Snow Canyon, Indian Paintbrush am White Rocks Trail

Unser Weg führt uns erst durch Lava und Sand, dann über windgestrahlte weiße Felsen zunächst zu einer Art Mini-Staudamm, hinter dem sich eine kleine Vegetationszone bildet. Hier gibt es brainrockartige Gebilde und Raupenfelsen. Dann geht es noch ein Stück steiler hinauf. Marianne wählt den direkten Weg, ich gehe rechts herum einen Weg, den ich noch vom letzten Mal als für mich gangbar in Erinnerung habe. Oben ist dann eine schmale Scharte, von der aus man einen großartigen Blick auf die roten Felsen des nächsten Tals hat.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9723_Snow_Canyon_White_Rocks_Trail_Felsfarben_forum.jpg)
Snow Canyon, White Rocks

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9727_Snow_Canyon_White_Rocks_Amphitheater_forum.jpg)
Snow Canyon, White Rocks

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9729_Snow_Canyon_White_Rocks_Raupenfelsen_forum.jpg)
Snow Canyon, White Rocks - Raupenfelsen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9726_Snow_Canyon_White_Rocks_soft_forum.jpg)
Snow Canyon, White Rocks - Brainrocks

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9725_Snow_Canyon_White_Rocks_Trail_Blick_forum.jpg)
Snow Canyon, White Rocks - Blick durch die Scharte

Nach dem Rückweg fahren wir in den Park hinein. Dort finden wir auch die Stelle, wo wir unseren bereits gefüllten Umschlag einwerfen können. Bei den Petrified Sand Dunes gehen wir dann zum Teil den Sand Dunes Trail, zum Teil querfeld- bzw. quersteinein. Wir haben gemusterte rote Steine zu den Füßen und eine leuchtend rote Hügellandschaft im Blick. An einer Stelle lassen wir uns einfach nieder und genießen die Landschaft und die relative Einsamkeit – es sind nämlich kaum Leute unterwegs.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9737_Snow_Canyon_Bl%FCtenwiese_forum.jpg)
Blütenwiese im Snow Canyon

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9738_Snow_Canyon_Petrified_Dunes_Trail_forum.jpg)
Snow Canyon, Petrified Sand Dunes

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9744_Snow_Canyon_Blick_von_den_Petrified_Dunes_forum.jpg)
Snow Canyon, Petrified Sand Dunes

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9748_Snow_Canyon_Petrified_Dunes_White_Rocks_forum.jpg)
Snow Canyon, Petrified Sand Dunes - Blick zu den White Rocks

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9751_Snow_Canyon_Petrified_Dunes_forum.jpg)
Snow Canyon, Petrified Sand Dunes

An den weiteren Sehenswürdigkeiten des Parks (richtige - will sagen unversteinerte - Sanddünen und ein kleiner Slotcanyon) fahren wir vorbei - sie können nach unseren früheren Erfahrungen die von uns ausgewählten Ziele nicht toppen, wären bei einem Erstbesuch aber schon sehenswert. Statt dessen fahren wir zurück und durchqueren St. George auf der Suche nach dem N Twin Lakes Drive, wo wir zunächst fälschlicherweise einer Straßenbeschilderung folgen und uns schon wundern, daß die Straße der nach Kurzem als Sackgasse in einem Wohngebiet endet. Man hätte halt genau hinschauen müssen: wir sind nämlich in den Twin Lakes Drive (ohne "N") abgebogen. Zurück bleiben wir dann auf der richtigen Straße mit "N" und kommen zunächst an einem großen Abstellplatz für Baumaschinen vorbei. Dann kommt nach nicht allzu langer Fahrt ein ganzes Stück Gravel, der sehr gut zu fahren ist – bis auf die letzten 300 Meter, die wirklich ekelhaft sind. Da haben wir aber den Parkplatz schon im Blick, so daß das Ende absehbar war.

Am Parkplatz machen wir eine kurze Futterpause, dann marschieren wir los in Richtung Yelllow Knolls. Erst ist einmal gar nichts mit "yellow". Der Weg geht zunächst stetig sanft bergab durch eine ganz nette Wiesenlandschaft, dann kommen schwarze Lavabrocken und wir müssen ein wenig über einige Basaltfelsen klettern, während wir rechts von uns rote Sandsteinformationen haben. Erst wenn man ein Stück um die roten Felsen herum ist, erreicht man die gelben Knubbel. Da es schon wieder ziemlich heiß wird, gehen wir nicht allzu weit hinein, sondern stromern nur ein wenig herum und lassen die Felsen auf uns wirken. Eigentlich hätten wir sicher noch ein ganzes Stück weiter laufen müssen, aber irgendwie macht heute auch mir die Wärme zu schaffen. Aber auch so haben wir einen guten Eindruck von der Region gewonnen.

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Blütenwiesen am Yellow Knolls Trail

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nicht yellow - sondern schwarz und rot: Lava und Felsen am Yellow Knolls Trail

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Yellow Knolls

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Yellow Knolls

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Yellow Knolls

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Herbstliche Bodendecker am Yellow Knolls Trail

Nach der Rückfahrt wollten wir ins Zion Outlet Center, fahren aber zunächst mal die falsche Abzweigung und landen auf der Autobahn, so daß wir bis zur nächsten Ausfahrt müssen und vorsichtshalber dann gleich die Landstraße zurückfahren.

Das Outlet hat uns zutiefst enttäuscht. Früher haben wir hier immer jede Menge Zeug günstigst erstanden. Jetzt ist Polo Ralph Lauren geschlossen, OshKosh ebenso (beide wohl erst dieses Jahr). Nur bei Levis kaufen wir gerade mal ein T-Shirt. Den Frust bewältigen wir mit Kaffee und ein paar Keksen am Pool vom Hotel.

Wie gestern vorbestellt fahren wir auch heute wieder ins Painted Pony. Marianne nimmt ein Petite Tenderloin, ich diesmal die Bacon Wrapped Duck. Wir bestellen denselben Wein wie gestern, bekommen aber offensichtlich einen anderen, milderen. Heute genehmigen wir uns noch einen Nachtisch, Marianne den Cheesecake Tower, ich ein Frozen Lemon Soufflé, das entgegen den Erwartungen ziemlich schwer ist. So wanken bzw. fahren wir überfressen zurück ins Hotel.

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St. George, Painted Pony - Petite Tenderloin

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St. George, Painted Pony - Frozen Soufflé

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St. George, Painted Pony - Cheesecake Tower

51 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: paula2 am 30.04.2015, 12:38 Uhr
Oh Mann sieht diese Cheesekake Tower lecker aus, mir läuft gerade das Wasser im Mund zusammen...
St.George kenne ich bisher nur vom durchfahren. Im Snow Canyon SP war ich auch noch nicht. Restaurant und Park kommen gleich auf die Liste!
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: SusanW am 30.04.2015, 18:10 Uhr
Ich kann mich meiner Vorrednerin nur voll in allen Aussagen anschließen  :D
Es gibt doch immer neue Ecken, die es noch zu besuchen gilt. Werden wir diese Liste je abarbeiten können?

Und jetzt muss ich was essen, mir knurrt der Magen  :wink:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: McC am 30.04.2015, 19:44 Uhr
Painted Pony dürfte das "beste" Restaurant in St. George sein. Hervorragend? Nein – Sehr Gut? Nein – Gut: ja!

Utah ist eher kulinarisch dünn gesät.... meine Faves: Hell's Backbone Grill in Boulder... zwei, drei Restaurants in SLC (u.a. Takashi)...

... und natürlich Fireside bzw. Mariposa

Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 01.05.2015, 09:19 Uhr
Painted Pony dürfte das "beste" Restaurant in St. George sein. Hervorragend? Nein – Sehr Gut? Nein – Gut: ja!

Utah ist eher kulinarisch dünn gesät.... meine Faves: Hell's Backbone Grill in Boulder...
Hell's Backbone Grill fand ich auch gut - aber da würde ich Painted Pony sogar vorziehen. Die Gerichte sind etwas kreativer (allerdings nur beim ersten mal - die Speisekarte und die Zubereitung war praktisch identisch wie beim letzten Besuch in 2011).

Heute kommt noch ein Tag, dann ist Wochenendpause:

14. Tag Mittwoch 15.10.2014: St. George - Page

So überfressen wie wir waren, haben wir eher schlecht geschlafen und stehen gegen 08:00 Utah-Zeit auf. Der Himmel ist überzogen, aber es ist trocken.

Wieder frühstücken wir in der überfüllten Lobby mit Rührei. Anschließend wollen wir uns mit Powerriegeln eindecken, aber der Supermarkt im nächsten Block ist eher ein Haushaltswarengeschäft, das nur ein paar Batterien Wasser und Softdrinks hat, aber nicht das, was wir suchen. Marianne läßt sich nicht abschrecken und kauft quasi als Andenken ein paar günstige Kochhandschuhe.

Anschließend fahren wir weiter in Richtung Zion und folgen dabei der Beschilderung und dem Instinkt, aber nicht dem Navi. Das scheint nämlich ziemlich verwirrt und will uns über alle möglichen abseitigen Straßen lotsen. In Springdale entdecken wir dann einen Supermarkt und kaufen ein – wenig, dafür aber um so teurer.

An der Parkeinfahrt zum Visitor Center fahren wir vorbei – ein längerer Aufenthalt im Zion ist heute nicht geplant. Auf der Serpentinenstrecke geraten wir in einen längeren Stau vor dem Tunnel. Hier ist es noch trüb und grau. Als wir dann endlich den Tunnel passieren konnten, erwartet uns am Ausgang bestes Wetter.

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Zion NP

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Zion NP

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Zion NP

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Zion NP, Tunnelstau im Rückspiegel

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Zion, Tunnelstau in Gegenrichtung

Den Parkplatz für den Ausflug zum Many Pools Trail finden wir sofort und legen dort eine erste Futterpause mit Joghurt und Banane ein. Der Trail ist auf der anderen Straßenseite  schnell gefunden. Er wechselt teilweise ziemlich abrupt zwischen gemütlichem Spaziergang und rutschigen steilen Zwischenstufen. Man geht sich an ausgewaschenen Rinnen entlang, die sich mit Wasserlöchern abwechseln – die meisten sind natürlich trocken, aber in einigen größeren steht schon noch etwas Wasser. Das Ganze hat allerdings bald einen gewissen Wiederholungscharakter. Auch die Aussicht beginnt sich zu wiederholen, so daß wir uns nach etwa einer halben Stunde ein gemütliches Schattenplätzchen suchen, die Umgebung etwas genießen und anschließend zurückkehren. Wir dürften in etwa die Hälfte des gesamten Trails zurückgelegt haben.

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Zion NP, am Parkplatz zum Many Pools Trail

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Zion NP, Many Pools Trail

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Zion NP, Many Pools Trail

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Zion NP, Many Pools Trail

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Zion NP, Many Pools Trail

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Zion NP, Many Pools Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9827_Zion_NP_Many_Pools_Trail_forum.jpg)
Zion NP, Many Pools Trail

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Zion NP, Many Pools Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9836_Zion_NP_Many_Pools_Trail_forum.jpg)
Zion NP, Many Pools Trail

Auf dem Rückweg sehe ich, daß das GPS nicht auf dem Blitzschuh der Kamera steckt, so daß wir ein wenig zickzackmäßig und mit gesenktem Kopf zurücklaufen. Es liegt natürlich nirgends herum – kann es auch nicht, denn es lag im Auto vor dem Rücksitz auf dem Boden. Ich muß es wohl beim Herausholen der Kamera abgestreift haben.

Die Weiterfahrt brinngt uns im Zion NP noch etliche schöne Felsformationen. Der weitere Weg verläuft ziemlich ereignislos. Nur am Ausblick zum Castle Rock im GSENM (einer der vielen Felsen, die diesen Namen tragen) machen wir einen Fotostop. Am Parkplatz am Weg zum Toadstool Hoodoo ist jetzt eine ziemliche Infrastruktur mit abgezäuntem Parkplatz, großen Hinweistafeln und natürlich einem Trailregister. Bei unserem ersten Besuch war wenn überhaupt gerade mal eine Box mit Trailregister und der Parkplatz als Schotterfläche neben der Straße nur mit einiger Aufmerksamkeit zu finden.

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Zion NP

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Castle Rock von der US 89

Wir machen am Parkplatz erst unsere zweite Futterpause mit Frischkäse und Baguette. Da kommt ein amerikanisches Pärchen aus der Richtung von Page angefahren; sie steigt mit einem bunten Heftchen in der Hand aus und fragt uns, ob sie da an was vorbeigefahren sind und zeigt uns ein Foto … von der Wave. Ich versuche, ihr zu erklären, daß es nicht so einfach ist, dorthin zu kommen. Auf meinen Hinweis, daß die Ranger Station nur wenige Meilen entfernt liegt und es in der näheren Umgebung jede Menge anderer lohnender Ziele gibt, reagiert sie etwas verständinslos und sie düsen weiter in Richtung Westen.

Wir machen uns unterdessen auf den Weg zum Toadstool Hoodoo. Auch der Weg hat inzwischen jede Menge Markierungen und Hinweise, nicht auf den empfindlichen Boden daneben zu treten. Wegposten gab es bei unserem letzten Besuch gerade mal zwei und beim ersten gar keine.

Am Toadstool Hoodoo hält sich eine Gruppe auf, deren Herkunft sich aufgrund der Lautstärke ihrer Unterhaltung leicht ermitteln läßt (nein, keine Deutschen :lol: - weiter östlich). Außerdem sind sie ziemlich "raumgreifend" zugange, bis sie sich alle am Hoodoo abgelichtet haben. Hätte gerade noch gefehlt, daß sie versucht hätten, auf den "Hut" zu klettern.

Wir schauen uns halt inzwischen die nähere Umgebung hinter dem Toadstool Hoodoo an, bis sie sich trollen. Dann nehmen wir den Hoodoo kurz für uns in Beschlag. Anschließend gehen wir noch in westliche Richtung zu den weißen Hoodoos und genießen den Blick über die Abbruchkante nach Westen.

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Toadstool Hoodoo Trail, Cairn

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Toadstool Hoodoo

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Toadstool Hoodoo

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Abbruch hinter dem Toadstool Hoodoo

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weiße Hoodoos

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Felsformationen hinter dem Toadstool Hoodoo

Auf der Weiterfahrt nach Page fahren wir zunächst zur Wahweap Marina. Wir zweigen eine Straße zu früh ab und landen vor den Gebäuden mit den Motelzimmern, wo die Feuerwehr offenbar gerade eine größere Aktion beendet. So sind wenigstens Ortskundige zugange, die uns den richtigen Weg zum Office erklären könne (was allerdings auch nicht gerade schwer ist).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120961_Lake_Powell_forum.jpg)
Lake Powell

Wir erkundigen uns nach den verfügbaren Touren morgen und entscheiden uns für die Halbtagestour ab 09:00 (zur Rainbow Bridge hätte man schon um 07:00 abfahren müssen, denn die Nachmittagstour war schon ausgebucht). Auch so müssen wir schon um 08:30 antreten – für unsere Verhältnisse nicht gerade urlaubsmäßig. Aber wenigstens herrscht hier an der Marina gerade noch Arizona-Zeit, was uns mit einem Fingerzeig auf die große Uhr an der Wand bedeutet wird.

Das Courtyard in Page empfängt uns in gewohnter guter Qualität. Wir haben wieder ein Zimmer ganz oben am Ende des Ganges, so daß wir Ruhe haben dürften. Während ich das Auto ausräume, macht es sich Marianne schon am Pool gemütlich. Ich geselle mich nach der Auspackaktion dazu. Anschließend ist im Zimmer noch eine größere Umpackaktion angesagt, weil die Wäsche aus dem "Hotelkoffer" allmählich aufgebraucht ist und der "Vorratskoffer" geplündert werden muß.

Das Restaurant erscheint uns gegenüber dem letzten Besuch umgestaltet. Die Speisekarte schaut allerdings noch vertraut aus, aber das Essen erscheint eher besser. Marianne ist Trout mit Fries, ich eine Beef-Fajita und wir sind beide recht zufrieden. Auch der Weißwein ist ganz ordentlich, nur das Perrier gibt es noch immer nur in kleinen Flaschen.

Zimmerbier, TV-Wahlsendungen und PC-Aktivitäten beschließen den Tag.

162 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Anti am 01.05.2015, 11:17 Uhr
Wir hatten uns 2011 auch einen Geotagger auf die Kamera gesteckt und gerade im Zion (Canyon Overlook Trail) habe ich den kaputt gemacht. Weil er ständig vom Blitzschuh rutschte, habe ich ihn irgendwann so fest angedrückt, dass er im unteren Teil anriss nicht mehr durch die Kamera ausgelöst werden konnte. Ich fand dieses ständige Abrutschen nur noch nervig und wir haben nach der (kostenlosen) Reparatur das Teil verkauft.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 04.05.2015, 09:14 Uhr
Ich fand dieses ständige Abrutschen nur noch nervig und wir haben nach der (kostenlosen) Reparatur das Teil verkauft.
Über ebay? - Vielleicht bin ich dann der Besitzer :lol: - seitdem mir bei einem Jobo die Kontaktfeder abgebrochen ist, habe ich allmählich einen ganzen Vorrat von gebrauchten Geräten aufgebaut, weil ich sie halt doch sehr nützlich finde und sie nicht mehr hergestellt werden. Beim Bilora kann ich inzwischen sogar den Akku austauschen 8) . Ich fürchte nur, daß irgendwann die Unterstützung durch den Server eingestellt wird.

Heute gibt es Bilderalarm - wir haben zwei Highlights der Tour vor uns:

15. Tag Donnerstag 16.10.2014: Page

Heute Nacht haben wieder einmal gut geschlafen. Um 07:00 Uhr werden wir geweckert – und zwar vom Tablet. Das Handy streikt aus welchen Gründen auch immer. Es ist manchmal halt doch gut, wenn man redundant unterwegs ist. Wir lassen es gemütlich angehen und frühstücken mit ein paar Keksen und Kaffee auf dem Zimmer.

Dann geht es zur Wahweap Marina. Wir holen uns die Tickets am Schalter ab und setzen uns mit einem neuerlichen Kaffee auf die Bank, um auf das Boarding zu warten, das um 08:50 stattfindet. Zunächst geht es eine lange Rampe hinunter zum See (als der Stausee noch voll war, war das Gebäude wohl direkt am Ufer), wo wir auf dem Boot einen Platz auf dem Oberdeck kapern. Eine Frau fährt steuert das Boot; während der Fahrt gibt es Informationen über Audioguides, die deutsche Übersetzung ist durchaus gut gelungen. Unter anderem erhalten wir eine ausführliche und anschauliche Erläuterung, wann ein flacher Berg "Butte" und wann "Mesa" heißt - nicht ganz neu für uns, aber man fühlt sich ja gerne bestätigt :wink:.

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Lake Powell, Wahweap Marina

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Lake Powell, erneut ein Castle Rock

Nach der Durchfahrt einer Passage, deren Ränder wohl früher auch unter Wasser standen, werden wir zunächst in den Navajo Canyon und einen Seitenarm gefahren. Neben der Einfahrt ist ein kleiner Arch zu entdecken. Hinter dem Canyon steht der runde Tower Butte. Die rot-weißen Felsen rücken immer enger zueinander und geben zu dem tiefblauen Wasser einen wunderbaren Kontrast. Kurz bevor wir in dem Seitenarm wenden, taucht wieder der Tower Butte oberhalb der Uferkante auf.

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Lake Powell, Passage

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Lake Powell, kleiner Arch am Eingang zum Navajo Canyon

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Lake Powell, Navajo Canyon, Tower Butte

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9915_Lake_Powell_Navajo_Canyon_forum.jpg)
Lake Powell, Navajo Canyon

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9917_Lake_Powell_Navajo_Canyon_forum.jpg)
Lake Powell, Navajo Canyon

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Lake Powell, Navajo Canyon

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9928_Lake_Powell_Navajo_Canyon_forum.jpg)
Lake Powell, Navajo Canyon

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Lake Powell, Navajo Canyon

Anschließend geht es zurück und "hinter" der Antelope Island am Antelope Point mit seiner Marina vorbei in den Antelope Canyon. Auch hier ist die Aussicht auf die bunten Felsen links und rechts des Wassers atemberaubend. Hier im Antelope Canyon wird es zudem immer enger, bis das Boot gerade noch eine Drehung auf der Stelle machen kann, um wieder aus dem Canyon herauszufahren. Auf dem Rückweg aus dem Antelope Canyon sehen wir oben am Felsabbruch einen Fotografen mit Stativ stehen. Schließlich machen wir noch einen Besuch hinter dem Glen Canyon Dam. Was uns noch aufgefallen ist: bei jedweder Begegnung mit einem anderen Boot und in der Umgebung von Marinas wird die Fahr stark verlangsamt, um andere nicht aufzuschaukeln.

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Lake Powell, Wasserskifahrer

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Lake Powell, Antelope Canyon

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Lake Powell, Antelope Canyon

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Lake Powell, Antelope Canyon

Als wir zurück zur Wahweap Marina kommen, sehen wir, wie eine riesige private Yacht mit dem schönen Namen Crystal Angel II mit einem gewaltigen Transportfahrzeug eine Rampe hinaufgefahren wird. Die Bootsführerin hat uns noch die Preisklasse der Yacht genannt – leider habe ich sie vergessen, obwohl es eine beeindruckende Zahl war – wohl irgendwo im unteren zweistelligen Millionenbereich. Sie gehört nach einer google-Recherche offenbar einem Manager aus dem Energiesektor in Utah (R Steve Creamer). Besondere Herausforderung beim Bau der Yacht 2011 schien die Klimaanlage zu sein, deren Hersteller damit heftig für sich wirbt: http://issuu.com/canary/docs/superyachtsac/25 . Die Yacht wurde in drei Teilen in der Werft hergestellt und am Lake Powell zusammengesetzt. Angeblich überstieg sie die damals gültigen Größenbeschränkungen für Boote am Lake Powell, die eigens geändert werden mußten.

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Wahweap Marina, Crystal Angel II mit winzigem Dodge Ram davor

Nach dem Deboarding fahren wir auf gut Glück zum Upper Antelope Canyon. Da wir um 12:10 dort aufschlagen, wird uns eine längere Wartezeit bis 13:00 zur nächsten Führung angedroht. Der Navajo am Einfahrtshäuschen läßt uns aber freundlicherweise kostenfrei umdrehen, damit wir die Zwischenzeit nutzen können – und zwar zum Tanken und zur Nutzung der sanitären Einrichtungen der nächsten Tankstelle, nachdem uns die Fazilitäten rund um den Canyonzugang nicht gerade verlockend erschienen.

Als wir wieder am Upper Antelope Canyon zurück sind, zahlen wir zunächst an der Einfahrt den Obolus von 8 USD pro Person dafür, daß wir überhaupt Indianergrund betreten und dort parken dürfen. Der Eintritt in den Canyon kostet natürlich extra. Hinter dem Parkplatz ist das Kassenhäuschen mit ein paar Bänken und Tischen unter einer Art schattenspendenden Pergola. Wir haben Pech oder auch Glück: Die Führung um 12:00 hätte 42 USD pro Person gekostet – weil das die Hauptzeit für die Beams ist. Um 13:00 zahlen wir "nur noch" jeder 25 USD.

Bevor es losgeht, haben wir noch Zeit für ein Coke und einen Powerriegel. Dann werden wir auf die mit Bänken versehene Ladefläche eines Gelände-Pickup verfrachtet und nun zeigt sich, daß wir insgesamt eher Glück haben: Wir sind zwölf Personen, auf einem zweiten Pickup gerade mal zehn. Normal ist offenbar eine Belegung mit je 14 Leuten, und das bei meist mehr als zwei Pickups. Unser Fahrer und Führer, Nick, liefert sich ein Wettrennen mit der Fahrerin des anderen Pickup. Er fährt die kürzeren Spurrillen durch den Sand und kommt daher auch zuerst an.

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Wettrennen zum Upper Antelope Canyon

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Upper Antelope Canyon, Eingang

Nach einer kurzen Einführung geht es dann in den Canyon. Und hier haben wir wirklich Glück, auch wenn wir uns zunächst etwas gehetzt vorkommen. Nick treibt uns von Fotospot zu Fotospot: "come here, look back, good photo" – "stand exactly here, look up, good foto", so geht es am laufenden Band, ergänzt durch Beschreibungen der einzelnen Stellen. Trotz des Antreibens läßt er uns aber genug Zeit, daß jeder einzelne von uns den Blick genießen und auch Fotos schießen kann. Nur eine einzelne Gruppe von einem Dutzend Leuten kommt uns entgegen, so daß wir nach vorne praktisch unbehelligte Blicke haben – und die sind wirklich überwältigend. Wir haben zwar keine Beams, aber unendlich schöne Felsen mit Lichtschattierungen in orange, rot uns lila. Viele tragen Namen, die mit etwas Phantasie dem gesehenen Eindruck entsprechen: Grizzly Bear, Wolfe, George Washington usw.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9982_Upper_Antelope_Canyon_forum.jpg)
Upper Antelope Canyon

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Upper Antelope Canyon

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_9991_Upper_Antelope_Canyon_forum.jpg)
Upper Antelope Canyon

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Upper Antelope Canyon

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Upper Antelope Canyon, Grizzly Bear

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0006_Upper_Antelope_Canyon_forum.jpg)
Upper Antelope Canyon

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Upper Antelope Canyon, Heart Chamber

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Upper Antelope Canyon, Lion

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Upper Antelope Canyon, Sandfall

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Upper Antelope Canyon, Wolf

Am Ende des Canyons kommt man ins Freie und die Landschaft erscheint überraschend flach. Nach einer kurzen Pause läßt er uns dann mehr oder weniger frei zurückgehen und sagt nur, wann wir draußen sein sollen. Und jetzt realisieren wir, welches Glück wir hatten: Eine praktisch ununterbrochene Schlange von dicht gedrängten Besuchergruppen wälzt sich uns entgegen, gefühlt mindestens 500 – 700 Personen. Keiner von denen dürfte einen ungestörten Blick auf die schönen Felsformationen gehabt haben. Nach einem neuerlichen heißen Ritt durch den Sand liefert uns Nick wieder wohlbehalten am Parkplatz ab und bekommt von uns einen ordentlichen Tip – wenn ich das richtig realisiert habe aber sonst von keinem Teilnehmer.

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Upper Antelope Canyon, Hinterausgang

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Upper Antelope Canyon, Jeep-Parkplatz am Eingang

Entgegen allen Vorurteilen, die ich mir zum Upper Antelope Canyon angelesen hatte, eine absolut lohnende Veranstaltung – wir hätten aber keine andere Tageszeit auswählen dürfen.

Auf der Fahrt zum Hotel nehmen wir beim Walmart noch die Abzweigung zum Viewpoint mit schönem Blick zum Staudamm und Fluß. Der Blick zum Staudamm wird ein wenig getrübt durch die vielen Hochspannungsmasten links davon. Leider ist die Weiterfahrt zur 89 wegen Bauarbeiten gesperrt, so daß wir wieder ein Stück zurückfahren müssen.

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Glen Canyon Dam Overlook, Colorado River

Im Hotel genießen wir zunächst die abendliche Sonne am Pool, bevor uns der Hunger ins Restaurant treibt. Wir drehen die Speisenauswahl wieder einmal einfach um: Marianne Fajitas, ich Trout.
Anschließend gibt es noch das übliche Zimmerbier und ein wenig Nacharbeit am PC.

34 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: SusanW am 04.05.2015, 10:17 Uhr
Da scheint ja der Lake Powell weiter ordentlich Wasser zu lassen -die Passage kam mir auf unserer letzten Tour noch viel breiter vor. Die extreme Trockenheit zeigt seine Wirkungen.

Trotzdem, die Bootstouren sind toll - gerade so in die Seitencanyons hinein. Jetzt habt ihr ja den Antelope Canyon von beiden Seiten gesehen  :D
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Anti am 04.05.2015, 10:39 Uhr
Ich fand dieses ständige Abrutschen nur noch nervig und wir haben nach der (kostenlosen) Reparatur das Teil verkauft.
Über ebay? - Vielleicht bin ich dann der Besitzer :lol: - seitdem mir bei einem Jobo die Kontaktfeder abgebrochen ist, habe ich allmählich einen ganzen Vorrat von gebrauchten Geräten aufgebaut, weil ich sie halt doch sehr nützlich finde und sie nicht mehr hergestellt werden. Beim Bilora kann ich inzwischen sogar den Akku austauschen 8) . Ich fürchte nur, daß irgendwann die Unterstützung durch den Server eingestellt wird.


Wenn du so um die 70€ bezahlt hast? Wir haben jedenfalls mit Gewinn verkauft und haben noch gedacht: Was für ein Idiot, das gab´s doch neu günstiger!   :lol: :oops:  Aber wenn man das Teil dringend als Erstatzteillager braucht...
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 04.05.2015, 11:41 Uhr
Wenn du so um die 70€ bezahlt hast? Wir haben jedenfalls mit Gewinn verkauft und haben noch gedacht: Was für ein Idiot, das gab´s doch neu günstiger!   :lol: :oops:  Aber wenn man das Teil dringend als Erstatzteillager braucht...
nein, da liegt mein Limit deutlich drunter - außer beim Ersterwerb; das war damals als Neugerät ziemlich teuer.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: paula2 am 04.05.2015, 15:10 Uhr
eine Bootsfahrt auf dem Lake Powell stelle ich mir auch sehr schön vor  :D
hoffentlich ist noch Wasser im See bis ich wieder in die Ecke komme...
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 05.05.2015, 11:39 Uhr
16. Tag Freitag 17.10.2014: Page – Sedona

Als wir nach mäßiger Nacht aufwachen, ist es draußen trüb und grau. Offenbar haben wir den Wetterwechsel gespürt.

Wir nehmen unser Frühstück im Hotelrestaurant. Leider ist es nur mäßig; die Spiegeleier sind noch geradezu flüssig.

Wir packen unsere Sachen und fahren erdrutschbedingt die als Umfahrungsstrecke dienende total öde US 89T bis zur Großstadt Gap (eine Tankstelle, ein Trading Post), wo man auf die US 89 stößt. In Cameron legen wir einen kurzen Halt ein, schlendern durch den Trading Post mit seinem allfälligen Kitschangebot und trinken ein Coke zur Aufmunterung.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120962_US_89T_forum.jpg)
US 89 T

Auch auf der Weiterfahrt zum Wupatki NM ist es grau und düster. Am Parkplatz vor dem Wupatki Pueblo legen wir unsere erste Futterpause mit Banane ein. Im Visitor Center treffen wir auf eine deutsch sprechende Rangerin, die uns eine deutschsprachige Broschüre anbietet. Wir gehen den Rundweg um das Pueblo und auch bis zum Ballcourt - einem Ballspielplatz, wie man ihn eigentlich eher mittel- und südamerikanischen Völkern zurechnet. Die Beschriftungen an den einzelnen Räumen sind recht aufschlußreich. Interessant sind auch die alten Fotos aus der Grabungszeit, wo sich die Archäologen offenbar mitten im Pueblo ihre Räume eingerichtet hatten. Nach dem Rundweg gibt es mit Müsliriegeln eine zweite kleine Mahlzeit.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0057_Prairie_beim_Wupatki_NM_forum.jpg)
Prairie beim Wupatki NM

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0059_Prairie_beim_Wupatki_NM_forum.jpg)
Prairie beim Wupatki NM

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0064_Wupatki_Pueblo_Kiva_forum.jpg)
Wupatki Pueblo, Kiva

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0069_Wupatki_Pueblo_Mahlsteine_forum.jpg)
Wupatki Pueblo, Mahlsteine

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0072_Wupatki_Pueblo_forum.jpg)
Wupatki Pueblo

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0075_Wupatki_Pueblo_Ball_Court_forum.jpg)
Wupatki Oueblo, Ballcourt

Anschließend fahren wir die Loop Road weiter in Richtung Sunset Crater NM. Unterwegs gibt es zwei Stops an Aussichtspunkten. Am Sunset Crater nehmen wir ebenfalls den Rundweg unter die Füße. Wir hoffen, daß es nicht zum Regnen anfängt, und gehen die etwas ausführlichere Runde. Das Wetter hält tatsächlich – aber es ist ziemlich kühl.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0079a_Cocoino_NF_Picnic_Ground_Painted_Desert_Vista_Apache_Plume_forum.jpg)
Apache Plume auf dem Weg zum Sunset Crater Volcano NM

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0084_Sunset_Crater_Volcano_NM_Cinder_Hills_Overlook_forum.jpg)
Sunset Crater Volcano NM, Cinder Hills Overlook

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0090_Sunset_Crater_Volcano_NM_Baumstrunk_forum.jpg)
abgestorbener Baum im Sunset Crater Volcano NM

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0093_Sunset_Crater_Volcano_NM_Lavaspalte_forum.jpg)
Sunset Crater Volcano NM, Lavaspalte

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0094_Sunset_Crater_Volcano_NM_Baumstrunk_forum.jpg)
Sunset Crater Volcano NM, noch ein Baumstrunk

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0106_Sunset_Crater_Volcano_NM_Baumstrunk_und_San_Francisco_Peaks_forum.jpg)
Sunset Crater Volcano NM, Blick auf die San Francisco Peaks

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0110_Sunset_Crater_Volcano_NM_Herbstlaub_forum.jpg)
Sunset Crater Volcano NM, Indian Summer in der Lava

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0113_Sunset_Crater_Volcano_NM_Prairie_und_San_Francisco_Peaks_forum.jpg)
Sunset Crater Volcano NM, Prairie und San Francisco Peaks

Auf dem Weiterweg nach Flagstaff wird der Verkehr zunehmend dichter. Ein paar alte Motelschilder am Straßenrand wecken unsere Aufmerksamkeit – sind aber für gute Fotos zu schnell vorbei und zum Anhalten gibt es auch keine vernünftige Gelegenheit. Ein Teilstück unserer Strecke am historischen Bahnhof vorbei entspricht der historischen US 66, wir folgen jedoch der 89 über die Schienen und ein Stück nach Süden, bevor wir nach links in den Universitätsbezirk von Flagstaff abzweigen. Um 15:15 kommen wir am Riordan Mansion an, das ich bei meinen Recherchen als eine der wenigen städtischen Sehenswürdigkeiten von Flagstaff entdeckt hatte.

Wir schauen uns ein wenig im Shop um, der zugleich ein kleines Visitor Center ist. Die nächste Führung beginnt erst um 16:00, was uns zu spät erscheint, weil wir ja noch weiter nach Sedona wollen. Da das Gebäude von außen frei zugänglich ist, marschieren wir einmal rundherum, kaufen ein paar Kleinigkeiten im Shop und setzen uns ins Auto (draußen beginnt es zu tröpfeln), um unseren Hunger mit einem Apfel zu beruhigen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0114_Flagstaff_Riordan_Mansion_forum.jpg)
Flagstaff, Riordan Mansion

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0125_Flagstaff_Riordan_Mansion_forum.jpg)
Flagstaff, Riordan Mansion

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0132_Flagstaff_Riordan_Mansion_forum.jpg)
Flagstaff, Riordan Mansion

Inzwischen ist es aber doch so spät, daß wir umdisponieren und die nächste Führung mitmachen. Die Führerin ist eine Lettin, die in Landshut auf die Welt kam. Das Haus wurde von zwei Unternehmerfamilien von 1904 bis 1985 bewohnt. Es waren zwei Ehepaare – zwei Brüder, die zwei Schwestern geheiratet haben, und in der Holzindustrie tätig waren. Es handelt sich sozusagen um eine Art Doppelhaus mit teilweise identischen Grundrissen und gemeinsamem Patiobereich. Heute ist es ein Arizona State Park. Die Einrichtung ist noch ziemlich authentisch und recht interessant. Der Aufenthalt hat sich jedenfalls gelohnt. Leider durfte man innen nur im musealen Teil fotografieren und nicht im authentisch eingerichteten Teil.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120974_Flagstaff_Riordan_Mansion_Kaminzimmer_forum.jpg)
Flagstaff, Riordan Mansion - Kaminzimmer

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120977_Flagstaff_Riordsan_Mansion_K%FCche_forum.jpg)
Flagstaff, Riordan Mansion - Küche

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120979_Flagstaff_Riordan_Mansion_K%FCche_Herd_forum.jpg)
Flagstaff, Riordan Mansion - Herd

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0117a_Flagstaff_Riordan_Mansion_Fenster_Tulpenmotiv_forum.jpg)
Flagstaff, Riordan Mansion - Fenster

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0126a_Flagstaff_Riordan_Mansion_Fenster_Mohnmotiv_forum.jpg)
Flagstaff, Riordan Mansion - Fenster

Auf dem Weiterweg nach Sedona machen wir keine Pause mehr. Die letzten paar Meilen fahren wir voll in Kolonne. Der Parkplatz vom Matterhorn Inn ist bereits voll, aber auf dem öffentlichen Parkplatz gegenüber darf man angeblich auf den für "Matterhorn Inn Staff" reservierten Plätzen trotz aller Verbotsschilder bis um 11:00 morgens ohne Gebühr stehen.

Das Zimmer ist schön groß – wie wir es halt von unserem letzten Aufenthalt schon kennen. Die Dame am Empfang empfiehlt uns auf Nachfrage ein Restaurant, das am Ende des Ortsteils liegt und gerade noch so im Dunkeln fußläufig erreichbar ist. Es entpuppt sich als SB-Schuppen ohne Alkohollizenz – nicht gerade das, was wir suchen, erst recht nicht, wenn wir nicht mehr fahren müssen.

Also dackeln wir zurück und marschieren an etlichen Restaurants vorbei. Schließlich sind wir wieder direkt gegenüber vom Hotel und fallen in die Sedona Pizza Company ein. Dort gibt es eine wirklich gute Thin Crust Pizza, die man auch halb und halb belegen lassen kann. Dazu ein kräftiges Bier (und dann noch eines).

Das hindert nicht, auch noch auf dem Balkon ein Bier zu teilen, während ich für morgen einen Platz im Heartline Cafe reserviere. Außerdem wird der Tag am PC nachbearbeitet, während Marianne sich wieder einmal mit einer Wahlsendung "vergnügt". Es ist schon bemerkenswert, daß eigentlich fast keiner der Kandidaten irgendwelche eigene Leistungen oder Ideen vorträgt. Meist beschränken sich die Argumente auf mehr oder weniger geifernde Verunglimpfungen des Gegners.

180 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: sil1969 am 05.05.2015, 13:10 Uhr
Ich wollte nur mal sagen, es gibt schlimmere Alarme als Bilder-Alarme.... :wink: (Ist die Mehrzahl von Alarm Alarme? Sieht komisch aus.)
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: paula2 am 05.05.2015, 13:58 Uhr

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0079a_Cocoino_NF_Picnic_Ground_Painted_Desert_Vista_Apache_Plume_forum.jpg)
Apache Plume auf dem Weg zum Sunset Crater Volcano NM

also das ist wirklich besonders schön! Habe ich noch nie gesehen!
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 05.05.2015, 15:23 Uhr
Habe ich noch nie gesehen!
Da bin ich eigentlich sicher, daß doch - in der Masse schauen die recht unscheinbar aus und wachsen im gesamten Südwesten. Kleine weiße fünfblättrige Blüten; was ich aufgenommen habe, sind die Fruchtstände. Hier noch ein Link (http://www.swcoloradowildflowers.com/white%20enlarged%20photo%20pages/fallugia%20paradoxa.htm)
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 06.05.2015, 09:35 Uhr
17. Tag Samstag 18.10.2014: Sedona

Heute wollen wir den Oak Creek Canyon - West Fork Trail gehen. Um 07:00 läutet der Wecker, denn heute ist Wochenende und der Parkplatz am Oak Creek Canyon steht in dem Ruf, sehr früh voll zu sein. Da wollen wir nicht zu spät kommen. Wir frühstücken mit Zimmerkaffee. Dazu gibt es einen Marmorkuchen und Joghurt aus dem kleinen Laden am Parkplatz, wo unser Auto steht.

Gegen 08:00 fahren wir los, gegen 08:20 sind wir am Parkplatz West Fork und zahlen 10 USD Zugangs- und Parkgebühr. Auf die Frage nach einer Karte werde ich erst ein wenig dumm angeschaut, dann gibt es aber doch eine für den schlappen Preis von 1 USD – und zwar ein lächerliches Blättchen in etwa DIN-A5-Format. Der Parkplatz ist bereits zu mindestens 2/3 gefüllt, ab 09:00 dürfte wohl nichts mehr gehen – als wir gegen 13:00 rausfahren, wartete denn auch ein gutes Dutzend Autos auf frei werdende Plätze.

Der Weg war den ganzen Sommer über gesperrrt. Zunächst hatte es heftige Waldbrände gegeben, dann bestand in der monsoon-Zeit erhöhte Erdrutschgefahr. Erst kurze Zeit vor unserer Reise wurde die Region wieder für Touristen geöffnet.

Der Weg ist angenehm, aber es herrscht ein Betrieb "wie am Stachus". Es geht viel durch Wald, was zum einen für Schatten sorgt, zum anderen das Photographieren der Felswände erschwert und schließlich an einigen Stellen wirklich schönes Herbstlaub bietet. Man hat laut Beschreibung  dreizehn Bachüberquerungen über Steine zu bewältigen (ich habe zwar nicht nachgezählt, aber auf dem Rückweg jedesmal photographiert und komme auf vierzehn bis sechzehn, je nachdem, ob man die letzte Querungen im Talschluß mitzählt; in der Beschreibung steht aber auch "number of crossings can change") – nicht schwierig, aber halbwegs ordentliches Schuhwerk ist schon sinnvoll. Unterwegs genießen wir schöne Blicke auf Felsen und einige schöne Laubfärbungen.

Menschen werden aufgefordert, " human waste" in "catholes" zu verbuddeln – die lieben Hundchen dürfen aber offenbar überall ins Wasser und an die Bäume pin... oder auf den Weg sch... (vor allem zu Beginn muß man aufpassen) – und mindestens (!) 10% der Benutzer des Trails sind Hunde.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0136_Sedona_Oak_Creek_Canyon_West_Fork_forum.jpg)
Oak Creek Canyon, West Fork nahe am Startpunkt des Trails

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0141_Sedona_Oak_Creek_Canyon_West_Fork_Warnschilder_forum.jpg)
Oak Creek Canyon, West Fork - allfällige Warnungen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0143_Sedona_Oak_Creek_Canyon_West_Fork_forum.jpg)
Oak Creek Canyon, West Fork

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0152_Sedona_Oak_Creek_Canyon_West_Fork_forum.jpg)
Oak Creek Canyon, West Fork - der namensgebende Creek

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0161_Sedona_Oak_Creek_Canyon_West_Fork_Herbstlaub_forum.jpg)
Oak Creek Canyon. West Fork - Herbstlaub

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0187_Sedona_Oak_Creek_Canyon_West_Fork_forum.jpg)^
Oak Creek Canyon, West Fork - nahe dem Endpunkt des "normal" zu gehenden Trails

Gegen Ende des Wegs geht es erst ein wenig schmal durchs Gebüsch auf und ab und dann direkt am Wasser entlang, wo sich einige schöne Felsen als Rastplätze anbieten. Wir nutzen das natürlich und vertilgen einen Müsliriegel.

Auf dem Rückweg fühlen wir uns kurz in eine andere Welt versetzt. Wir begegnen zwei Indern mit leuchtend farbigen Turbanen. Sie bitten uns um Fotos und wir kommen ins Gespräch. Der jüngere wohnt in Phoenix, spricht perfekt US-englisch (was selbst bei lange in den USA lebenden Indern ja nun nicht selbstverständlich ist) und hat mit seinem Vater, der zu Besuch ist, hier einen Tagesausflug unternommen. Offenbar ist er ziemlich viel unterwegs, erzählte uns von der Wave und andere Plätzen. Dafür konnten wir ihm mit Nautilus und Edmaiers Secret Ziele benennen, die er erstaunlicherweise noch nicht kannte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0200_Sedona_Oak_Creek_Canyon_West_Fork_vermodernder_Baum_forum.jpg)
Oak Creek Canyon, West Fork - Baum im Zerfall

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0202a_Sedona_Oak_Creek_Canyon_West_Fork_Herbstlaub_forum.jpg)
Oak Creek Canyon, West Fork - Herbstlaub

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0213a_Sedona_Oak_Creek_Canyon_West_Fork_Furt_09_Inder_unscharf_forum.jpg)
Oak Creek Canyon, West Fork - exotische Besucher

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0236_Sedona_Oak_Creek_Canyon_Hummel_forum.jpg)
Oak Creek Canyon, West Fork - Blüten mit Hummel

Nachdem wir am Parkplatz zurück sind, fahren wir bis zum Juniper Cafe, das uns auf der Herfahrt ins Auge gefallen war. Wir essen je einen (ziemlich mickrigen) Salat und trinken ein feines Amber Beer dazu.

Zurück am Hotel gehen wir zunächst in das kleine Cafe/Geschäft am Parkplatz und trinken einen großen Kaffee. Da die Salate so klein waren, gönnen wir uns noch einen dicken Brownie dazu. Wir ergattern einen kleinen Tisch im Freien. Drinnen sorgt ein mehr oder weniger (eher weniger) talentierter Folksänger mit Gitarre für Livemusik. Er bekommt Beifall und auch einen Tip von uns.

Schließlich ziehen wir uns im Hotel unsere total verdreckten Hosen aus – das Wasser von den Bachüberquerungen hat zusammen mit dem Staub des Wegs für eine schöne "Patina" gesorgt. Auch sonst ist ein wenig frisch machen angesagt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0242_Sedona_Matterhorn_Inn_Blick_vom_Balkon_forum.jpg)
Sedona, Matterhorn Inn - Blick vom Balkon

Dann fahren wir gegen 15:45 zur Red Rock Loop. Unterwegs gibt es prächtige Villen zu bestaunen, z.B. 115 Century Rd, das offenbar zum Verkauf stand (Angebotsvideo (https://www.youtube.com/watch?v=OxGbI1YM7IQ) => innen teilweise für unser Empfingen ziemlich geschmacklos). Am Parkeingang treffen wir gegen 16:10 ein. Dummerweise schließt der Park aber schon um 17:00. Netterweise läßt uns deshalb der Ranger am Eingang zum halben Preis rein (5 USD zusammen statt 5 USD pro Person).

Viel Zeit haben wir ja nicht, aber es reicht für einen kurzen Rundgang, bei dem wir die Landschaft und Umgebung genießen. Besondere Aufmerksamkeit erweckt bei uns ein auf einem naheliegenden Felsen stehendes Haus. Wie wir später im Internet recherchieren, handelt es sich um das inzwischen zum Park gehörende House of Apache Fires. Es wurde anfangs der 1940er errichtet von Jack Frye - Pilot und Präsident von TWA - und seiner Frau Helen - die zuvor mit einem Vanderbildt verheiratet war. Nach der Scheidung blieb Helen Frye in dem seinerzeit noch nicht ganz fertiggestellten Haus, das später auf einigen Umwegen in den Besitz des Parks kam. Näheres zu dem Haus kann man hier nachlesen: :arrow: Link (http://www.sedonalegendhelenfrye.com/1947.html)

Rechtzeitig verlassen wir den Park und fahren bei tollem Abendlicht auf der Loop weiter.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0251_Sedona_Red_Rock_Park_House_of_Apache_Fires_forum.jpg)
Sedona, Red Rock Park - House of Apache Fires

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0259_Sedona_Red_Rock_State_Park_forum.jpg)
Sedona, Red Rock State Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0261_Sedona_Red_Rock_State_Park_Cottonwood_Tree_forum.jpg)
Sedona, Red Rock State Park - Cottonwood Tree

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0268_Sedona_Red_Rock_Loop_Cathedral_Rock_forum.jpg)
Sedona, Red Rock State Park - Cathedral Rock (schon wieder einer mit diesem Namen)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0274_Sedona_Red_Rock_Loop_Cathedral_Rock_Abendstimmung_forum.jpg)
Sedona, Red Rock Loop Road - Cathedral Rock

In Sedona zurück kaufen wir beim Safeway ein paar Lebensmittel ein, sind aber immer noch zu früh für unseren Restaurantbesuch. Also machen wir nochmals eine kurze Rast im Hotel und trinken ein Coke auf unserem Balkon.

Dann fahren wir halt wieder zurück in den Westteil des Orts und kehren im reservierten Heartline Cafe ein. Der Parkplatz ist etwas duster und verwinkelt – das Restaurant aber hübsch dekoriert.. Wir bekommen einen schönen Platz im Patio, wo es tatsächlich noch warm genug ist. Wir beginnen mit einer leckeren Thai-Hühner-Kokossuppe. Marianne setzt dann mit einer Ente fort, ich mit einer Pecan crusted Trout von der Farm im Oak Creek Canyon. Dazu gibt es einen Weißwein aus Neuseeland. Insgesamt ein absolut empfehlenswertes Restaurant und nicht so überkandidelt wie das (inzwischen geschlossene) Hundred Rox, in dem wir vor drei Jahren waren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130009_Sedona_Heartline_Cafe_Pecan_Crusted_Trout_forum.jpg)
Sedona, Heartline Cafe - Local Farm Raised Pecan Crusted Trout

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130010_Sedona_Heartline_Cafe_Ente_forum.jpg)
Sedona, Heartline Cafe - Hudson Valley Duck Breast

Zurück im Hotel gibt es noch das obligatorische Balkonbier.

45 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 07.05.2015, 11:16 Uhr
18. Tag Sonntag 19.10.2014: Sedona – Scottsdale

Zwischen 07:30 und 08:00 stehen wir auf und nehmen ein Zimmerfrühstück mit Joghurt, Banane und Marmorkuchen vom Laden hinter dem Parkplatz zu uns.

Das Wetter ist trüb; außerdem regnet es leicht.

Wir fahren aus Sedona heraus mit einem kurzen Stop an einem Parkplatz mit Blick auf den Bell Rock. In Oak Creek drehen wir eine kurze Schleife, weil es dort ein Factory Outlet geben soll, das sich aber als eine ziemlich mäßige Ladenzeile mit vielen Leerständen entpuppt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0275_Sedona_Blick_vom_Hotelbalkon_forum.jpg)
Sedona - heute eingetrübter Blick vom Hotelbalkon

Anschließend fahren wir in Richtung I 17, fahren aber nicht auf die Interstate sondern unter ihr hindurch auf die 618, die zwar zunächst geteert, aber sehr schmal ist, so daß man an ein paar Brücken den Gegenverkehr abwarten muß. Nach einem kurzen Schotterstück haben wir unser Ziel erreicht: den Parkplatz an der ehemaligen V-Bar-V Ranch. Wir folgen offenbar nicht ganz den Wegweisern, so daß wir nicht zum Visitor Center kommen, sondern nach einem kurzen ebenen Weg gleich zur Heritage Site – einem Felsen mit Petroglyphen. Der wird bewacht von einem unendlich geschwätzigen Ranger, der mit den bereits vorhandenen Besuchern eine Art Frage- und Antwortspiel nach woher und wohin betreibt (anstatt die Zeichnungen zu erläutern). Wir halten uns etwas abseits und werden glücklicherweise verschont, so daß wir die Zeichnungen halbwegs ungestört betrachten können. Sie sind zum Teil recht interessant, aber nicht unbedingt eine Reise wert. Für uns lagen sie aber quasi fast am Weg, so daß der kurze Abstecher schon gerechtfertigt war.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0283_V_Bar_V_Heritage_Site_forum.jpg)
Weg zur V-Bar-V Heritage Site

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0284_V_Bar_V_Heritage_Site_Petroglyphs_forum.jpg)
V-Bar-V Heritage Site, Petroglyphs

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0286_V_Bar_V_Heritage_Site_Petroglyphs_forum.jpg)
V-Bar-V Heritage Site, Petroglyphs

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0290_V_Bar_V_Heritage_Site_Petroglyphs_forum.jpg)
V-Bar-V Heritage Site, Petroglyphs

Nach einem kurzen Besuch im kleinen Visitor Center brechen wir wieder auf. Es ist immer noch trübe und nicht allzu warm.

Wir fahren zurück zur Autobahn und nehmen kurzes Stück auf der I 17 bis Rimrock, wo wir schon wieder abzweigen und zur Montezuma Well fahren. Hier wird das Wetter jetzt allmählich schön und warm. Es handelt sich um einen wassergefüllten Karsttrichter, dessen Abfluß von den früher hier ansässigen Indianern zur Bewässerung genutzt wurde. Wir gehen nur oben am Rand entlang und nicht bis zum Wasser hinunter (da waren wir vor etlichen Jahren schon). Unterhalb des Rands sind ein paar Cliff Dwellings.

Allerdings gehen wir den hübschen und teilweise schön schattigen Weg hinunter zur unteren Quelle. Hier ist es richtig idyllisch; das Wasser fließt durch einen kleinen Kanal zum naheliegenden Bach.

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Montezuma Well

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Montezuma Well, Cliff Dwellings

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0307_Montezuma_Well_Quelle_forum.jpg)
Montezuma Well, Quelle

Als nächstes steht uns wieder ein kurzes Stück Interstate bevor, von wo wir nun zum Montezuma Castle abzweigen. Wir haben Glück und bekommen ganz vorne am Eingang einen Parkplatz. Einen großen Aufenthalt haben wir nicht vor. Wir gehen nur bis zum einem Aussichtspunkt, von dem aus man den unmittelbaren Blick auf das in nunmehr schönstem Sonnenschein stehende Bauwerk hat. Wir genießen den Blick und mampfen einen Riegel in uns hinein.

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Montezuma Castle

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0315_Montezuma_Castle_forum.jpg)
Montezuma Castle

Auf dem Weiterweg nach Scottsdale nehmen wir nicht die Interstate sondern biegen von der Parkzufahrt aus nach links ab auf die 260 in Richtung Tonto National Forest. Nach dem Westernstädtchen Camp Verde geht es richtig ins Gebirge durch grüne Hügel. Zunächst begleiten uns Junipers und Wacholder, schließlich Kiefern. Nach Überquerung der Hügelkette und einem Ort mit dem schönen Namen Strawberry zweigt rechts die Zufahrt zum Tonto Natural Bridge State Park ab.

Es geht ein ganzes Stück recht steil hinunter zum Kassenhäuschen, wo wir trotz des entfernt hörbaren Donnergrollens 10 USD Eintritt zahlen, um uns die Natural Bridge näher anzusehen. Zunächst aber futtern wir an einem vorderen Parkplatz einen Joghurt. Im Hinblick auf die verschiedenen Wege und Zugänge fahren wir dann zum hintersten Parkplatz, um den kürzesten Weg zu haben, falls es zum Regnen kommt.

Und es kommt – zum Glück schon während wir nach hinten fahren. Zunächst regnet es leicht – wir parken und bleiben im Auto, um abzuwarten. Es regnet zunehmend stärker, die Leute laufen schnell zu ihren Autos. Manchen nützt das nichts mehr, es beginnt ein brutal heftiger Platzregen, der in einen noch heftigeren Hagel übergeht. Nach 20 Minuten vergeblichem Warten (immerhin hagelt es nicht mehr, es schüttet nur noch), streichen wir die Segel.

Bei nunmehr 46° F entschließen wir uns zur Weiterfahrt. Das Steilstück zurück schießt uns das Wasser stellenweise wie ein Bach auf der Straße entgegen. Einerseits natürlich ärgerlich, daß uns die Natural Bridge entgangen ist – schließlich hatten wir extra für diesen kleinen Park die Route über die 260 und 87 gelegt. Andererseits konnten wir uns glücklich schätzen, das Unwetter nicht im Freien erlebt zu haben.

Auf der weiteren Strecke klart es dann allmählich wieder auf. Wir fahren auch hier durch grüne Hügel, wobei die Bäume und Sträucher zunehmend von Saguaros abgelöst werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130015_AZ_260_Cocoino_NF_forum.jpg)
Cocoino National Forest - wie im Schwarzwald

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130026_AZ_86_Tonto_NF_forum.jpg)
AZ 86 im Tonto National Forest - die Schwarzwaldtannen werden von Saguaros abgelöst

Das allerletzte Stück nach Scottsdale lotst uns das Navi von der 87 direkt auf das östliche Ende der East Indian School Road, von wo wir 6 Meilen nur noch strikt geradeaus zu unserem Hotel fahren müssen. Anfangs kommen wir an etlichen ziemlich heruntergekommenen Häusern mit viel Müll davor und dazwischen vorbei. Erst nach Unterquerung der 101 wird es allmählich etwas besser.

Im Hilton Garden Inn bekommen wir ein schönes großes Zimmer mit getrenntem Schlaf- und Wohnbereich – jeweils mit eigenem Fernseher. Da wir schon gegen 16:00 im Hotel sind, haben wir noch genug Zeit für eine gemütliche Erholungspause am Pool mit einem Schluck Kaffee.

Dann marschieren wir zum The Mission, wo wir für 18:45 (schon von München aus) einen Tisch reserviert haben. Als wir losgehen, regnet es. Begleitet wird der Regen allerdings von einem heftigen Gewitter mit Einschlägen in der unmittelbaren Umgebung – greller Blitz und heftiger Donner praktisch gleichzeitig. Vor allem Marianne ist es nicht ganz wohl dabei und wir sind froh, bald das Restaurant erreicht zu haben.

Dort herrscht ein kleines Chaos, weil angesichts des Wetters die – bei den Reservierungen mit einkalkulierten – Plätze im Freien nicht nutzbar sind. Ein fixer Manager besorgt uns aber in kürzester Zeit zwei Plätze an einer langen Tafel. Marianne ißt eine Pork Shoulder (wie schon beim letzten Besuch 2011), ich Scallops. Dazu trinken wir einen Chardonnay.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130034_Scottsdale_The_Mission_Scallops_forum.jpg)
Scottsdale, The Mission - Scallops

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130035_Scottsdale_The_Mission_Pork_Shoulder_forum.jpg)
Scottsdale, The Mission - Pork Shoulder

Auf dem Rückweg kommen glücklicherweise wir trocken ins Hotel, wo wir noch ein Zimmerbier genießen.

188 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: paula2 am 07.05.2015, 16:03 Uhr
Wir sind von Phoenix nach Sedona gefahren und waren 3 Tage in Sedona, aber außer der Red Rock loop habt ihr ganz andere Dinge unternommen als wir, sehr interessant! Ihr seid auch eine ganz andere Strecke gefahren. Die Wanderung im Oak Creek habe ich ausgelassen, ich glaube fürs Frühjahr ist die nicht so geeignet. Wir waren aber auch das erste Mal inSedona, da muss man sich ja erst mal orientieren.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: SusanW am 07.05.2015, 20:05 Uhr
Den Oak Creek Trail haben wir auch nicht geschafft - Junior wollte lieber im Slide Rock SP bleiben  8) Naja, ehrlich gesagt, war uns die Abkühlung dort auch sehr recht. Sieht nach einer netten Wanderung aus
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 08.05.2015, 10:40 Uhr
Wir sind von Phoenix nach Sedona gefahren und waren 3 Tage in Sedona ... Ihr seid auch eine ganz andere Strecke gefahren.
da gibt es ja auch viele Möglichkeiten zwischen Sedona und Phoenix; wir waren immer in Nord-Süd-Richtung unterwegs. Beim ersten Mal sind wir Von Flagstaff die 89A und haben bei Cottonwood nahe Sedona Tutzigoot angeschaut und dann an der I 17 Montezuma Castle und Montezuma Well angeschaut - also eine indianerhistorisch-lastige Tour. Wobei ich Montezuma Castle und -Well jedem Ersttäter empfehlen würde. Auch bei relativ oberflächlichem Interesse an den alten Kulturen ist das sicher höchst eindrucksvoll und auch einfach nur schön.

Wer mehr auf Landschaft aus ist, sollte über Jerome (altes Westernstädtchen) - Prescott - Wickenburg fahren mit zwei wunderschönen Gebirgspässen und dem Watson Lake bei Prescott.

Diesmal wollten wir halt Erinnerungen mit neuem verknüpfen - letzteres sollte die Tonto Natural Bridge sein, die wie beschrieben voll ins Wasser fiel. Ich kann daher nicht sagen, ob das ein lohnendes Ziel ist. Diese Strecke könnte man übrigens noch mit dem Apache Trail verknüpfen - aber da waren wir beim letzten Mal und bei Nässe wäre das ohnehin ein no-go gewesen.

Die Wanderung im Oak Creek habe ich ausgelassen, ich glaube fürs Frühjahr ist die nicht so geeignet. Wir waren aber auch das erste Mal in Sedona, da muss man sich ja erst mal orientieren.
Den Oak Creek Trail haben wir auch nicht geschafft - Junior wollte lieber im Slide Rock SP bleiben  8) Naja, ehrlich gesagt, war uns die Abkühlung dort auch sehr recht. Sieht nach einer netten Wanderung aus
Für uns war das ja auch der zweite Anlauf - beim ersten Mal drohte uns die Rangerin am Parkplatz aufgrund der vorangegangenen Regenfälle mindestens knöcheltiefe Bachüberquerungen an und erlaubte uns, auf dem Parkplatz ohne Bezahlung wieder zu wenden. Ich kann mir vorstellen, daß das auch im Frühjahr eine ziemlich fußnasse Angelegenheit sein kann.

Mir war das ganze ein wenig zuviel Wald - Marianne schätzte das sehr, weil man nicht so der Sonne ausgesetzt ist. Eigentlich etwas für sehr heiße Tage. Am besten hat mir der hintere Bereich am Ende des Trails gefallen; gestört haben mich die vielen Hunde und ihre Hinterlassenschaften.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 08.05.2015, 13:32 Uhr
19. Tag Montag 20.10.214: Scottsdale – Palm Springs

Nach wirklich gutem Schlaf verläuft unser Aufstehen eher trödelig. Das Frühstück nehmen wir unten im Hotelrestaurant ein – leider eher mäßig.

Bevor wir losfahren, unternehmen wir nochmal einen Altstadtbummel in Scottsdale Old Town. Natürlich müssen wir auch etwas einkaufen – wir entdecken in einem Laden mit Indianer-Kunsthandwerk ein paar mit Kakteen und Indianerkindern ganz nett bemalte Christbaumkugeln aus gebranntem Ton. Da muß eine ganze Schachtel mit – nicht zuletzt für die Enkelinnen. Bei einem Antiquitätenladen in einer ehemaligen Schmiede (Cavaliers Blacksmith Shop) stehen ein paar ganz lustige alte Gerätschaften rum wie z.B. ein Schleifstein – etwas zu voluminös zum Mitnehmen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0316_Scottsdale_Old_Town_Old_Post_Office_forum.jpg)
Scottsdale Old Town, Old Post Office

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0321_Scottsdale_Old_Town_Cavalieres_Blacksmith_Shop_forum.jpg)
Scottsdale Old Town, Cavalieres Blacksmith Shop

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0320_Scottsdale_Old_Town_Cavalieres_Blacksmith_Shop_Schleifstein_forum.jpg)
Scottsdale Old Town, Cavalieres Blacksmith Shop - alter Schleifstein

Als wir an der Missionskirche vorbeikommen, sehen wir, daß sie in gut fünf Minuten geöffnet werden soll. Das können wir abwarten. Dann kommen zwei ältere Damen mit Schlüsseln – von denen aber keiner paßt, weil das Schloß erneuert wurde und es ist ihr erster Tag seither. Schließlich können sie einen Seiteneingang aufsperren, durch den wir dann schließlich auch gehen dürfen, nachdem sich das Hauptportal auch von innen nicht öffnen ließ. Außer einem ganz hübschen Altar und bunten Fenstern gibt es nicht viel zu sehen, so daß wir bald wieder aufbrechen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0329_Scottsdale_Old_Town_Our_Lady_of_Perpetual_Help_Mission_Church_forum.jpg)
Scottsdale Old Town, Our Lady of Perpetual Help Mission Church (so der vollständige Name)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0323_Scottsdale_Old_Town_Our_Lady_of_Perpetual_Help_Mission_Church_forum.jpg)
Scottsdale Old Town, Mission Church - Altar

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0325_Scottsdale_Old_Town_Our_Lady_of_Perpetual_Help_Mission_Church_Fenster_forum.jpg)
Scottsdale Old Town, Mission Church - Fenster

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0326_Scottsdale_Old_Town_Our_Lady_of_Perpetual_Help_Mission_Church_Fenster_forum.jpg)
Scottsdale Old Town, Mission Church - Fenster

Unsere Fahrt geht durch Phoenix auf die I 10, die uns außer ein paar Hügelketten und ein paar Saguaros wenig Abwechslung bietet. Nach etwa zwei Stunden verlassen wir die Autobahn und fahren nach Quartzsite ab. Der Ort besteht nahezu ausschließlich aus RV- und Mobilhome-Plätzen und ein paar Flohmärkten, alles auf schottrig-staubigem Boden. Im Winter muß hier ein reges Leben von mehr oder weniger kautzigen Campern herrschen, die alljährlich hier in der Wüste überwintern. Für unsereinen schaut das nicht allzu einladend und eher öde aus. Die Hauptattraktion, den Buchladen "Readers Oasis" am Ortseingang samt nackertem und boogiespielendem Besitzer Paul Winter, haben wir verpaßt – davon haben wir erst zuhause gelesen und im TV gesehen. Man kann sich offenbar doch nie genug vorbereiten.

Auf der Suche nach Hi Jollys Denkmal irren wir erst ein wenig herum, bis wir realisieren, daß wir ziemlich ans Ende vom Ort fahren müssen. Dort geht es ein kurzes Stück die Hi Jolly Ln zu einem kleinen ebenfalls total schotterigen Friedhof, an dessen Eingang eine kleine Pyramide mit Kamel obendrauf steht. Dies ist das Denkmal für Hi Jolly (alias Hadji Ali alias Philip Tedro), einen in die USA ausgewanderten Syrer (oder Grieche oder Libanese – ja nach Quelle), der als Kameltreiber in einer mit Kamelen ausgestatteten Einheit der US-Armee angeheuert hatte. Neben dem Denkmal sind einige Gräber von deutschstämmigen Amerikanern ("Kuehn").

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0338_Quartzsite_Hi_Jollys_Grab_forum.jpg)
Quartzsite, Hi Jollys Tomb

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0336a_Quartzsite_Hi_Jollys_Grab_Tafel_forum.jpg)
Quartzsite, Hi Jollys Tomb - Beschreibung

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0334_Quartzsite_Hi_Jolly_Cemetery_forum.jpg)
Quartzsite, Friedhof

Am Parkplatz verzehren wir noch einen Apfel. Bevor uns aber etwas obskur aussehende potentielle Anhalter anquatschen, die auf den Parkplatz Kurs halten, stürzen wir ins Auto und fahren mit einem Schnellstart davon und wieder auf die I 10. Nicht allzu weit, in Blythe, verlassen wir die I 10 wieder und fahren auf die US 85 nach Norden. Schon im Zweifel, ob wir an unserem Ziel vorbeigefahren sind, und schon gedanklich mit Umkehr beschäftigt, fahren wir nochmals ein Stück weiter und siehe da, der in StreetView gefundene Parkplatz auf der rechten Seite taucht vor uns auf. Das Hinweisschild auf die Blythe Intaglios fehlt allerdings.

Da die Zufahrt ziemlich gräßlich und nicht sehr vertrauenserweckend aussieht, stellen wir das Auto ab und gehen zu Fuß zu den ersten beiden Bildern. Bei den Intaglios handelt es sich um überdimensionale Steinbilder, die in den Boden gescharrt sind. Richtig zu sehen sind sie eigentlich nur von oben aus der Luft – aus der Frosch- bzw. Menschperspektive wirken sie ziemlich verzerrt. Sie sind eingezäunt, weil offenbar die Versuchung, mit Geländefahrzeugen darauf herumzukurven, ansonsten viel zu groß ist. Marianne zweifelt an der historischen Authentizität der Bilder, weil sie der Witterung über Jahrhunderte hinweg kaum standhalten könnten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0341_US_95_Leitungen_forum.jpg)
Leitungen an der US 95 bei Blythe

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0343_Blythe_Intaglios_forum.jpg)
Blythe Intaglios, Menschenfigur

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0344_Blythe_Intaglios_Tafel_forum.jpg)
Beschreibung zur obigen Figur

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0345_Blythe_Intaglios_forum.jpg)
Blythe Intaglios, Spirale und Tierfigur

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0346_Blythe_Intaglios_Tafel_forum.jpg)
Blythe Intaglios, Beschreibung zu den obigen Figuren

Die Weiterfahrt nach Palm Springs gestaltet sich eher langweilig. Unterwegs gibt es allerdings eine geradezu aberwitzig absurde Abwechslung – eine Wanderbaustelle der besonderen Art: drei Fahrzeuge im Konvoi. Das erste Fahrzeug bürstet die alten Fahrbahnmarkierungen ab. Im zweiten sitzen in Nischen knapp über Fahrbahnhöhe vier Männlein, die die Noppen der Spurmarkierung auf die Fahrbahn klatschen. Das letzte Fahrzeug sprüht dann die weiße Farbe auf die Fahrbahn. Wir waren so perplex über die archaische (und wohl auch lebensgefährliche) Methode, daß wir die Kamera nicht rechtzeitig schußgerecht machen konnten. Leider habe ich auch im Internet nichts dazu auffinden können.

30 Meilen vor Palm Springs wird der Verkehr ziemlich dicht. Die Umgebung ist total verdorrt. Unser Hotel ist schnell gefunden – ein außerordentlich hübsches kleines Hotel im Stil der 50er/60er-Jahre mit gerade mal 11 Zimmern um einen kleinen Pool herum. Zum Zimmer gehören eigene Liegen am Pool und hinter dem Zimmer noch ein kleiner Patio mit einer Sitzgruppe.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130043_I_10_Airstream_Trailer_forum.jpg)
Airstream Trailer auf der I 10

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0350_Palm_Springs_Avanti_Hotel_Zimmer_forum.jpg)
Palm Springs, Avanti Hotel

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0352_Palm_Springs_Avanti_Hotel_Pool_forum.jpg)
Palm Springs, Avanti Hotel

Um 17:00 gibt es einen freien Cocktail – wir nehmen Wodka-Martinis, ganz schön stark, und setzen uns damit vor den Pool. Einen zweiten Martini lehnen wir dankend ab, der erste hat uns genug bedudelt. Aber ein paar Schwimmzüge sind noch drin, bevor wir uns auf den Weg zum Essen machen.

Der Innkeeper hat uns ein paar Restaurants genannt, die fußläufig zu erreichen sind, was angesichts der Drinks und des erhofften Biers anzuraten ist. Wir gehen zu Billy Reeds Restaurant. In der Lobby sitzt ein alter Mann am Piano. Innen bekommen wir ein ausgezeichnetes Prime Rib und je ein gutes Bier dazu.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130088_Palm_Springs_Billy_Reeds_forum.jpg)
Palm Springs, Billy Reeds

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130096_Palm_Springs_Billy_Reeds_Pianospieler_forum.jpg)
Palm Springs, Billy Reeds - Pianospieler

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130090_Palm_Springs_Billy_Reeds_Prime_Rib_forum.jpg)
Palm Springs, Billy Reeds - Prime Rib

Den Heimweg gehen wir im Dunkeln. Es ist aber nicht weit und die Straßen sind gut ausgeleuchtet, so daß wir uns nicht unsicher fühlen. Dann verziehen wir uns noch in unseren Patio auf ein letztes Bier.

310 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: McC am 08.05.2015, 13:43 Uhr
Das Heartline Cafe war schon mal besser... das Hudson Valley Duck Breast-Gericht schaut nicht gerade appetitlich aus.  :?

Mir hat's im Dahl & Di Luca besser gemundet.

...und bei Prime Ribs... hervorragendes Prime Rib, habe ich in den USA bisher selten bekommen! Gerne hätte ich deines probiert... ob ich aber dem Bild zu urteilen auf eine hervorragende Bewertung gekommen wäre.... wohl kaum.  :wink:

(http://www.web-house.net/usa/tour/14/bild/sw_037.jpg)

Meins war aber gut, aber nur (!) gut.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 08.05.2015, 14:14 Uhr
Das Heartline Cafe war schon mal besser... das Hudson Valley Duck Breast-Gericht schaut nicht gerade appetitlich aus.  :?
Da haben wir allerdings wie so oft bei dieser Reise erst fotografiert, als das Ding schon angeschnitten war. Die Sauce hätte sicher nicht sein müssen - dafür war die Ente dann nicht trocken :wink:. Außerdem viel Keule für eine "duck breast" :lol:. Aber geschmacklich war sie ganz gut.

Mir hat's im Dahl & Di Luca besser gemundet.
Mir reicht es ja, wenn's mir schmeckt  :wink: - aber werde ich mir für einen etwaigen späteren Aufenthalt merken.

...und bei Prime Ribs... hervorragendes Prime Rib, habe ich in den USA bisher selten bekommen! Gerne hätte ich deines probiert... ob ich aber dem Bild zu urteilen auf eine hervorragende Bewertung gekommen wäre.... wohl kaum.  :wink:
Da waren wir vielleicht auch etwas ausgehungert nach Prime Rib - auf der ganzen Tour vorher gab es keines. Aber auch hier: geschmacklich war es sehr gut - konnte aber nicht mit den Erfahrungen aus früheren Reisen mithalten. Mit am besten war es im Cowboy Blues in Escalante (2008) - so was können einfache Kneipen ja oft besser als Nobelschuppen.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: McC am 08.05.2015, 14:19 Uhr
Mir reicht es ja, wenn's mir schmeckt  :wink: - aber werde ich mir für einen etwaigen späteren Aufenthalt merken.

Mein Aufenthalt in Sedona liegt immerhin schon über 2 Jahre zurück. Und die Qualität von guten Restaurants ist teilweise schwankend... Küchenchef wechseln sehr oft. Von daher sehe ich mir immer die aktuellen Bewertungen in Gastro-Guides an.

Die Bewertungen vom Heartline Cafe sind mittlerweile deutlich gesunken!

http://www.yelp.com/biz/heartline-cafe-sedona

http://www.yelp.com/biz/dahl-and-diluca-ristorante-italiano-sedona-2
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 08.05.2015, 14:35 Uhr
Und die Qualität von guten Restaurants ist teilweise schwankend... Küchenchef wechseln sehr oft. Von daher sehe ich mir immer die aktuellen Bewertungen in Gastro-Guides an.
weiß ich - mach ich auch

Die Bewertungen vom Heartline Cafe sind deutlich gesunken!
ja - aber vor allem auch nach unserem Besuch (wobei ich mit yelp nicht glücklich werde, weil man nicht innerhalb einer Ratingkategorie nach Datum sortieren kann - man muß nach Rating sortieren und sich dann mühsam von hinten nach vorne durchwühlen; ich schaue mir immer gerne als erstes bei TA die aktuellen Negativbewertungen an, weil die nicht selten von abstrusen Einzeleinschätzungen geprägt sind - so ähnlich wie "der Kellner ist nicht vor mir niedergekniet, obwohl ich doch Hochzeitstag hatte"; wenn man die aussondert, hat man einen realistischeren Gesamteindruck von den Schwächen eines Ladens)
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: paula2 am 08.05.2015, 19:30 Uhr
Wir sind von Phoenix nach Sedona gefahren und waren 3 Tage in Sedona ... Ihr seid auch eine ganz andere Strecke gefahren.
da gibt es ja auch viele Möglichkeiten zwischen Sedona und Phoenix; wir waren immer in Nord-Süd-Richtung unterwegs. Beim ersten Mal sind wir Von Flagstaff die 89A und haben bei Cottonwood nahe Sedona Tutzigoot angeschaut und dann an der I 17 Montezuma Castle und Montezuma Well angeschaut - also eine indianerhistorisch-lastige Tour. Wobei ich Montezuma Castle und -Well jedem Ersttäter empfehlen würde. Auch bei relativ oberflächlichem Interesse an den alten Kulturen ist das sicher höchst eindrucksvoll und auch einfach nur schön.

Wer mehr auf Landschaft aus ist, sollte über Jerome (altes Westernstädtchen) - Prescott - Wickenburg fahren mit zwei wunderschönen Gebirgspässen und dem Watson Lake bei Prescott.


Montezuma Castle und Well haben wir nicht angeschaut aber Tuzigoot und von Jerome nach Prescott sind wir auch gefahren, allerdings nicht über Wickenburg weil wir an dem Tag Regen hatten.

Euer Hotel in Palm Springs gefällt mir, das merke ich mir. Eigene Liegestühle sind ja der volle Luxus!
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 11.05.2015, 16:48 Uhr
20. Tag Dienstag 21.10.2014: Palm Springs

Wir haben ganz passabel geschlafen. Frühstück nehmen wir am Rand vom Pool zu uns mit Kaffee, Joghurt und Banane; außerdem gibt es Riegel zum Mitnehmen.

Dann machen wir uns auf zur Architektur-Tour. Ich habe aufgrund von Internet-Recherchen eine Liste zusammengestellt, in welcher Reihenfolge wir die sehenswertesten Gebäude einigermaßen ökonomisch abfahren können.

Wir wollen bei der ehemaligen Tramway Gas Station starten. Auf dem Weg dorthin begrüßen uns die Windräder am Stadtrand von Palm Springs. Die Tramway Gas Station - sie liegt auf dem Weg zur Seilbahn (Aerial Tramway) ist eine ehemalige Tankstelle mit weit überkragendem Stahldach im typischen Stil der 60er Jahre. Heute dient sie als Visitor Center. Architekt war Albert Frey, dessen Gebäude uns noch öfter begegnen werden. Natürlich ist auch ein Besuch im Visitor Center angesagt, wo wir ein paar kleine Souvenirs erstehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0356_Palm_Springs_Windr%E4der_forum.jpg)
Windräder am Stadtrand von Palm Springs

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0359_Palm_Springs_Tramway_Gas_Station_forum.jpg)
Palm Springs, Tramway Gas Station

Als nächstes ist das Wexler Steel House dran – wie der Name schon ahnen läßt, eine Stahlkonstruktion, die anfangs der 60er-Jahre quasi als Serienproduktion erstellt wurde. Dabei handelt es sich um sehr gelungen gestaltete Bungalows mit gewinkelten Dachflächen. Mehrere davon stehen in einer Nachbarschaft, einer davon ist offenbar eine Art Museum oder Showroom, aber leider nicht zugänglich. In der näheren Umgebung stehen etliche weitere sehr ansprechende Bungalows anderer Bauart. Das ganze Viertel ist unter der Bezeichnung Racquet Club Estates als Landmark beschildert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0362_Palm_Springs_Wexler_Steel_House_forum.jpg)
Palm Springs, Wexler Steel House

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130105_Palm_Springs_Racquet_Club_Estates_forum.jpg)
Palm Springs, Racquet Club Estates

Das Kaufmann House finden wir zunächst nicht – das an der im Internet vermeintlich entdeckten Adresse liegende Anwesen paßt so gar nicht zu einem Neutra-Bau. Das nächste Gebäude ist allerdings eindeutig zu erkennen: Elvis' Honeymoon Hideaway. Das könnte man auch besuchen, aber nur zu bestimmten Tageszeiten, die nicht mit unserer Besuchsroute zusammenpassen. Aber auch von außen ist das Haus recht beeindruckend. Das nicht weit entfernte Haus von Marilyn Monroe versteckt sich ein wenig hinter Zäunen und Hecken. Der Gesamteindruck ist eher verkitscht und ohne klare Linien. Das nicht so prominente Gegenüber gefällt uns besser.

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Palm Springs, Eingangstüre auf dem Weg zum Elvis Honeymoon Hideaway (1275 N Vista Vespero)

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Palm Springs, Elvis Honeymoon Hideaway

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Elvis-Fan mit Rechtschreibschwäche

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Palm Springs, Marilyn Monroe House

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Palm Springs, Villa gegenüber des Marilyn Monroe House (1355 N Rose Ave)

Vom Dinah Shore House sieht man leider nur den Eingangsbereich. Im Internet kann man die tollen klaren Linien bewundern. Anfang des Jahres wurde es von Leonardo DiCaprio für gute 5 Mio USD erworben. Geradezu grausam ist demgegenüber der Eingangsbereich des Hauses von Liberace – geschmacklos bis zum Abwinken.

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Palm Springs, Dina Shore House

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Palm Springs, Liberace House

Das frühere Palm Springs Post Office überzeugt ebenfalls mit klaren Linien. Auf dem Weg zum Orbit Inn kommen wir an der Mercado Plaza vorbei, einer zu dieser Tageszeit nicht allzu belebten Einkaufsecke. Vom Orbit Inn, das auch heute noch als Motel in Betrieb ist, kann man leider nicht sehr viel von außen erkennen. Nur soviel ist klar: auch hier herrschen betonte horizontale Linien ohne Schnörkel vor.

Oberhalb erkennt man am Hang das Frey House II, das sich der Architekt selbst gebaut hatte. Es beherbergt heute eine Sammlung des Museums, ist aber nur an wenigen Tagen im Jahr zugänglich. Dort oben zu wohnen hätte schon seinen Reiz.

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Palm Springs, Post Office

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Palm Springs, Mercado Plaza

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Palm Springs, Frey House II

Verspielter ist das Del Marcos Hotel von 1947 von William F. Cody (der Architekt hieß wirklich so) mit einigen Anklängen an den Stil von Frank Lloyd Wright – auch dies ist aufwendig restauriert und nach wie vor als Hotel in Betrieb. Gegenüber steht eine offenbar schon vor ein paar Jahren ausgebrannte Kirche, die jetzt wohl als Resort-Hotel revitalisiert werden soll. Das Washington Mutual Building am Palm Canyon Drive erinnert an die Niemeyer-Bauten in Brasilia und die nahliegende Bank of America ist Nierentischstil in Reinkultur.

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Palm Springs, Del Marcos Hotel

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0390_Palm_Springs_Del_Marcos_Hotel_Nebeneingang_forum.jpg)
Palm Springs, Del Marcos Hotel

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Palm Springs, Ruine der Community Church

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Palm Springs, Washington Mutual Building

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130133_Palm_Springs_Bank_of_Americs_forum.jpg)
Palm Springs, Bank of America

Schließlich besuchen wir noch im Süden der Stadt die Royal Hawaiian Estates und die Twin Palms Estates Alexanders, zwei Wohnviertel mit schönen Bungalows, die allerdings nur von außen her zugänglich sind; die Passagen wären interessanter gewesen – aber wir sind inzwischen ohnehin einigermaßen gesättigt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130139_Pal_Springs_Royal_Hawaiian_Estates_forum.jpg)
Palm Springs, Royal Hawaiian Estates

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1130154_Palm_Springs_Twin_Palms_Estates_forum.jpg)
Palm Springs, Twin Palms Estates

Daher machen wir zum Abschluß nur noch einen kurzen Stop bei der Palm Spring City Hall und schließen damit den Kreis wieder mit Albert Frey.

Unsere Route durch Palm Springs:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Palm_Spirngs_Route.jpg)

Nach einem Riegel als Mittagessen fahren wir zu den Desert Hills Premium Oulets, um noch ein wenig zu shoppen. Irgendwie gestaltet sich der Besuch aber eher etwas stressig. Letztlich kaufen wir wenig ein. Ein paar kurze Hosen für die Enkelinnen bei Oshkosh, einen Cardigan für Marianne bei Polo sowie zwei Polos bei Calvin Klein.

Zurück im Hotel geht es ans Packen und Ausruhen – erst im Patio, dann mit einer Margerita am Pool. Marianne schwimmt auch noch ein paar Runden.

Zum Abendessen gehen wir wieder in die gleiche Richtung, aber einen kürzeren Weg, nämlich zu Ricks Desert Grill, einem cubanischen Restaurant. Da muß das Essen natürlich auch cubanisch sein oder zumindest so heißen: Cuban Sirloin, dazu einen Chardonnay und Wasser. Das Essen war gut – aber gestern war es noch besser.

Zurück im Hotel wird die Packorgie fortgesetzt. Die letzte Pause im Pario mit dem letzten Bier wird zum elektronischen Einchecken genutzt.

62 Meilen
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Anti am 11.05.2015, 23:58 Uhr
Interessante Archtek-Tour!  Aber mein zukünftiges Häuschen war nicht dabei...  :wink:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Saguaro am 12.05.2015, 17:15 Uhr
Da hast du uns Palm Springs aber ausführlich gezeigt  :applaus:. Als wir dort waren, reichte die Zeit nicht mal für die Elvis Honeymoonhütte.

Aber auch mit viel Geld würde ich mir dort keinen der komischen Beton-Bungalows zulegen.

Da von packen die Rede ist, gehe ich von der nahen Rückreise aus!?

LG

Ilona
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 12.05.2015, 17:26 Uhr
Da von packen die Rede ist, gehe ich von der nahen Rückreise aus!?
Messerscharf geschlossen :wink:

21./22. Tag Mittwoch/Donnerstag 22./23.10.2014: Palm Springs – LA - München

Geschlafen haben wir nicht allzu viel. Wir frühstücken wie gestern am Pool und packen die allerletzten Sachen zusammen. Wir haben uns entschieden, auf einen Strandbesuch bei LA zu verzichten und statt dessen hier noch ein wenig zu faulenzen. Also lungern wir am Pool herum und bringen in lockeren Abständen die Gepäckstücke ins Auto. Vom Innkeeper lasse ich mir unsere Bordkarten ausdrucken.

Gegen 10:30 machen wir uns dann auf den Weg. Zuerst suchen wir nochmals nach dem Kaufmann House, nachdem ich im Internet nochmals den exakten Standort ermittelt hatte. Man sieht aufgrund der hohen Mauern und Hecken leider nicht allzu viel, bekommt aber doch einen Eindruck von der puristischen Architektur von Richard Neutra. Der Bauherr – ein Kaufhaustycoon – hatte offenbar ein Faible für moderne Architektur. Es ist nämlich derselbe Mann, der auch Falling Water von Frank Lloyd Wright bauen ließ. Nachdem das Haus einige Zeit leer stand, wurde es von den neuen Eigentümern (einer Architekturhistorikerin und ein Immobilienmakler) ab 1992 originalgetreu restauriert (angeblich wurde sogar ein Steinbruch in Utah "wiederbelebt", um die passenden Ersatzteile zu bekommen). Scheidungsbedingt wurde es dann 2008 zu einem Höchstpreis versteigert.

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Abschied vom Avanti Hotel

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0403_Palm_Springs_Kaufmann_House_forum.jpg)
Palm Springs, Kaufmann House

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0401_Palm_Springs_Kaufmann_House_armed_response_forum.jpg)
Palm Springs, Kaufmann House - martialische Warnung

Das andere Neutra-Haus, das auf unserem Weg zur Interstate zu finden sein soll, ist so verdeckt, daß man es nur erahnen kann. Daher gibt es auch kein Foto.

Der Weg nach Los Angeles führt anfangs an den großen Windanlagen vorbei, geht dann recht ansprechend durchs Gebirge. In und um Los Angeles wird der Verkehr dicht bis sporadisch auch zähflüssig.

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Auf dem Weg nach Los Angeles - CA 60 vor Moreno

Insgesamt kommen wir aber recht gut voran. Wir fahren direkt zu Hertz zur Autorückgabe, die sich im Prinzip recht schnell gestaltet. Meinen Protest gegen die Berechnung von Versicherungen führt mich allerdings zuerst zur Managerin an der Rückgabe, die mich an den Manager im Gebäude verweist, der sich erst ewig lange mit einem anderen Kunden beschäftigt. Mein Protest wird erfolglos entgegengenommen.

Mit dem Shuttle fahren wir zum Terminal, wo wir sogleich unser Gepäck abgeben können. Wir sind zwar gut in der Zeit, so daß wir noch auf einen Kaffee und eine Kleinigkeit in die Business Lounge gehen können. Aber üppig ist die Zeit dafür nicht mehr bemessen.

Am Gate müssen wir dann eine ganze Weile warten, weil die Maschine nicht pünktlich da ist. Wir bekommen mit, daß die Crew einen Zwangsurlaub von einem Tag hatte, weil der gestrige Flug dem Lufthansa-Streik zum Opfer gefallen ist. Glück gehabt.

Wir starten im Abendlicht, bei Bakersfield erleben wir den Sonnenuntergang und in der Dämmerung ist schemenhaft noch der Mono Lake auszumachen. Dann gibt es nach einem Campari unser Dinner und einen ganz passablen Schlaf.

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Abendstimmung am Flughafen von Los Angeles

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Los Angeles, Dockweiler State Beach

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Thousand Oaks und Westlake

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0419_Mono_Lake_forum.jpg)
Mono Lake

Wir schlafen ganz passabel trotz der Lufthansa-Business-Rutschen. Vor München gibt es ein üppiges Frühstück. Landung und Kofferabholung verlaufen unspektakulär. Im Parkhaus fallen wir im Auto wieder auf Bodenhöhe und gehen nach der Heimfahrt und nach Auspackorgie auf ein frühes Abendessen zu unserem Italiener.

89 Meilen + 40 Kilometer
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Palo am 13.05.2015, 04:06 Uhr
Das war wieder eine schoene Tour. Danke fuer’s Mitnehmen!

Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: lonewolf81 am 13.05.2015, 08:44 Uhr
Vielen Dank für die schöne Reise mit einigen Zielen, die man nicht so oft sieht.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Anti am 13.05.2015, 09:25 Uhr
Vielen Dank für die schöne Reise mit einigen Zielen, die man nicht so oft sieht.

Dem schließe ich mich voll und ganz an. Danke für den Bericht!
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: Saguaro am 13.05.2015, 10:46 Uhr
Das war wieder ein gewohnt "kulinarischer" Reisebericht von dir :applaus:.

 :dankeschoen: fürs Teilen. Ich bin wieder gerne mitgereist  :dance:.

LG

Ilona
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 13.05.2015, 11:11 Uhr
Vielen Dank fürs Mitfahren und die aufmunternden Kommentare.

Epilog

Auch zu dieser Tour gibt es wieder eine Nachlese:

Was ist aus der geplanten Tour geworden?

Wir haben die Tour nahezu vollständig wie geplant verwirklichen können, wenn man mal von kleineren Umstellungen in den Tagesabläufen absieht. Für ein paar der "stationären" Aufenthalte hatte ich auch größere Abstecher ins Hinterland als Idee mitgenommen (San Francisco: Mt Tamalpais, Marine Headlands; Page: Edmaier, Nautilus; Palm Springs: San Jacinto Mtns). Wir haben uns vor Ort aber für eher faule und erholsame Alternativen entschieden, uns auch bei den Wanderungen eher zurückgehalten und mehr Erholungspausen am Pool eingebaut - hat uns nicht geschadet und die ausgelassenen Ziele kannten wir zum großen Teil schon von früheren Reisen, so daß sich kein "verpaßt-haben"-Gefühl eingestellt hat.

Eine gesonderte Karte zur realisierten Route habe ich daher nicht erstellt.

Was haben wir bereut? – im Ergebnis nichts. Wir kannten zwar schon etliches, aber gerade deshalb konnten wir das Ganze etwas gelassener und lockerer angehen. Auch hat der Wiederholungseffekt durchaus positive Seiten.

Der Reiseverlauf war daher einigermaßen entspannt und locker.

Das GPS hatte einen Fehlstart im Yosemite – es fand keine Position. Offenbar war ich zu ungeduldig, aber wir wußten ja ohnehin, wo wir waren und wie wir gehen mußten. Der Einsatz in den Alabama Hills war ebenfalls ein Reinfall. Trotz Position sind wir offenbar am Eye of Alabama mehr oder weniger vorbeigelaufen. Wanderungen, wo wir wirklich GPS gebraucht hätten, waren keine dabei. SPOT kam glücklicherweise nicht zum Einsatz.

Ganz witzig war der erstmals eingesetzte Tracker für die Flugroute. Die Software ist allerdings etwas umständlich in der Handhabung. Ein Ersatz für das Foto-GPS dürfte das Gerät wohl nicht werden.

Das Notebook ist nach wie vor unverzichtbar – Bilder abspeichern, Internet, Restaurants suchen und reservieren usw. Erstmals hatte ich auch ein Tablet dabei (Nexus 7). Das ist für mich aber eher ein Surfgerät, um Mails zu checken, Nachrichten zu lesen etc. Für Aktivitäten wie schreiben oder reservieren ist das Notebook schon allein wegen der Tastatur einfach bequemer zu handhaben.

Ein SUV war wiederum vorwiegend wegen der erhöhten Sitzposition und des Kofferraumvolumens angenehm. Geländeeinsätze kamen praktisch nicht vor, die zwei kurzen Schotterstrecken (Yellow Knolls, V-Bar-V-Ranch) wären mit entsprechender Vorsicht auch PKW-mäßig zu bewältigen gewesen. Den 4wd haben wir daher nicht vermißt. Der Enclave war allerdings auch durchaus durstig.

Das Navi ist für uns nach wie vor eine massive Erleichterung unterwegs, auch wenn es sich nicht wirklich überfall auskennt. Die Programmierung zuhause mit den ganzen Waypoints ist zwar etwas mühsam, das liegt aber wohl auch am Typ (ein altes Garmin Nüvi). In dem Zusammenhang ist es ein großes Ärgernis, daß bei Google-Maps die Möglichkeit entfallen ist, Waypoints direkt auf Navis zu übertragen. Die Hauseigene Software von Garmin ist da ziemlich katastrophal. Im übrigen kann natürlich ein wenig Gefühl für Himmelsrichtungen und morgendliches Kartenlesen in keinem Fall schaden.

Nach wie vor bleibe ich Vorbucher. Die Hotels, die wir schon kannten oder im Internet gefunden hatten, haben eigentlich alle unsere Erwartungen erfüllt bis übertroffen. Ob wir das mit abendlicher Sucherei so geschafft hätten, wage ich zu bezweifeln - allein wenn ich an das White Swan Inn oder das Avanti Hotel denke.

Absolute Highlights: Lake Powell Cruise (auch ohne Rainbow Bridge) und Snow Canyon (obwohl "nur" Wiederholung)

Absolut verzichtbare Ecken: war keine dabei; wir haben uns nirgends über ein Ziel oder einen Aufenthaltsort geärgert – nur über das Wetter an der Tonto Natural Bridge. Natürlich waren einige Abstecher dabei, die man nicht unbedingt hätte machen müssen wie z.B. Solvang/Lompoc oder V-Bar-V Heritage Site – aber wenn man halt schon mal in der Nähe war und Zeit hatte, konnte man es auch mitnehmen.

Auch heuer wieder ein paar Statistiken:

Fahrtstrecken:
 
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Fahrstrecken_2014.jpg)

Die Strecken sind einschließlich aller Umwege und Einkaufsfahrten zum Supermarkt etc vom Kilometerzähler jeden Abend abgelesen. Das Maximum lag bei 310 mi und war eigentlich eine Art Transferfahrt und mangels größerer Sehenswürdigkeiten unterwegs auch bequem zu bewältigen. Der Durchschnitt von 130 mi ist natürlich durch die "Ruhetage" verfälscht. Aber auch an den Fahrtagen lag der Durchschnitt mit 177 Meilen für den Südwesten nicht sehr hoch. Zudem hat sich die Fahrerei vor allem durch die eingestreuten stationären Tage gut ertragen lassen. Das gilt vor allem auch für die beiden Tage mit +/- 240 mi nach und ab Yosemite.

Ich sehe gerade, daß ich im Bericht am letzten Reisetag - warum auch immer - eine falsche Entfernung angegeben hatte. Richtig sind die 123 mi aus der Tabelle.

Benzinverbrauch:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Benzin_2014.jpg)

Den hohen Wert für die Strecke an der Küste kann ich mir nur mit unzureichender Geduld beim Nachfüllen beim ersten Tanken erklären. Allerdings ist auch der Durchschnitt der ersten beiden Etappen sehr hoch - wahrscheinlich war der Tank bei Übernahme auch nicht ganz voll.

Wenn ich die Vollbetankungen nehme, komme ich auf etwa 11,6 l/100 km (bei fikitver Einbeziehung der ersten Tankfüllung und der angezeigten Restfahrstrecke auf ca. 11,25 l/100 km) Damit lag der Verbrauch des Enclave zwar etwas günstiger als beim letzten Traverse im Südwesten, aber immer noch im oberen Bereich unserer bisherigen Erfahrungen.

Quartiere:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Hotels_2014.jpg)

Im Südwesten haben wir in der Summe noch nie so teuer übernachtet (etwa 10% mehr als beim letzten Mal in 2011). Es war aber immer noch günstiger als 2012 im Nordosten. Natürlich bin ich auch diesmal bei der Vorbucherei zunehmend der Versuchung erlegen, die man sonst beim Metzger erlebt: "Darf's a bisserl mehr sein?" :lol: Da wir nicht nur abends ins Bett fallen und in aller Frühe wieder weiterziehen, sind wir bereit, für das Hotelambiente auch entsprechend zu zahlen. Bis auf das Comfort Inn in Lone Pine (zu teuer und abgelegen) können wir auch jedes der Quartiere uneingeschränkt weiterempfehlen.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: VincentVega am 13.05.2015, 13:11 Uhr

Das Navi ist für uns nach wie vor eine massive Erleichterung unterwegs, auch wenn es sich nicht wirklich überfall auskennt. Die Programmierung zuhause mit den ganzen Waypoints ist zwar etwas mühsam, das liegt aber wohl auch am Typ (ein altes Garmin Nüvi). In dem Zusammenhang ist es ein großes Ärgernis, daß bei Google-Maps die Möglichkeit entfallen ist, Waypoints direkt auf Navis zu übertragen. Die Hauseigene Software von Garmin ist da ziemlich katastrophal. Im übrigen kann natürlich ein wenig Gefühl für Himmelsrichtungen und morgendliches Kartenlesen in keinem Fall schaden.

Schau dir mal den 'itn converter' an: http://www.benichou-software.com/index.php?option=com_content&view=article&id=4:itn-converter&catid=1:description&Itemid=2&lang=en (http://www.benichou-software.com/index.php?option=com_content&view=article&id=4:itn-converter&catid=1:description&Itemid=2&lang=en).
Das Ding integriert google maps und somit kann man bequem in google maps Karten die Route zusammenklicken und das Ergebnis in alle möglichen Formate umwandeln. Vielleicht ist da auch das richtige für das Nüvi dabei. Zumindest sind ein paar garmin Formate verfügbar.
Damit füttere ich immer meine Sygic Navigations App auf dem Android Handy. Funktioniert super.

Und Danke für den Reisebericht. Der steigert meine Vorfreude auf den Juni. Da geht es für mich auch wieder in den Südwesten  :D
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 13.05.2015, 14:55 Uhr
Schau dir mal den 'itn converter' an:
Danke; werde ich mir mal in Ruhe anschauen. Wenn man nur Routen  übertragen kann, hilft es wohl wenig - mein Nüvi nimmt keine Routen entgegen, nur Waypoints. Wenn Waypoints einfach übertragen werden können, wäre das super.
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: captsamson am 13.05.2015, 15:02 Uhr
Schaut auf den ersten Blick so aus als könnte man Wegpunkte damit laden/bearbeiten/exportieren

Hab testweise mal ein .kml aus Google Earth mit 206 Waypoints geladen und kann mir die nun auf eine Map ansehen und sie auch zu allen möglichen anderen Formaten exportieren.

Werd ich auf jeden Fall mal für unsere Route 2015 probieren ob ich damit die WPs auf das Handy (Co Pilot) bekommen. Müsste .ov2 (Tomtom) Format bei mir sein.

Für Garmin Nüvi bietet dieses Program .gpx an.

Danke also auch von mir (Offtopic) :-)
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: VincentVega am 13.05.2015, 16:54 Uhr
Danke; werde ich mir mal in Ruhe anschauen. Wenn man nur Routen  übertragen kann, hilft es wohl wenig - mein Nüvi nimmt keine Routen entgegen, nur Waypoints. Wenn Waypoints einfach übertragen werden können, wäre das super.
Ok. Das habe ich wohl etwas ungenau beschrieben. Der überträgt nur die Waypoints. Die Route zwischen den Waypoints berechnet das Navi. Deshalb muss man im Zweifel mehr Wegpunkte setzten damit das Navi auch da lang fährt wo man lang will.  :wink:

Schaut auf den ersten Blick so aus als könnte man Wegpunkte damit laden/bearbeiten/exportieren

Hab testweise mal ein .kml aus Google Earth mit 206 Waypoints geladen und kann mir die nun auf eine Map ansehen und sie auch zu allen möglichen anderen Formaten exportieren.

Werd ich auf jeden Fall mal für unsere Route 2015 probieren ob ich damit die WPs auf das Handy (Co Pilot) bekommen. Müsste .ov2 (Tomtom) Format bei mir sein.

Für Garmin Nüvi bietet dieses Program .gpx an.

Danke also auch von mir (Offtopic) :-)

Bitte Bitte.
Ich habe mir letztes Jahr einen Wolf gesucht um etwas zu finden womit ich meine Routen (oder besser Wegpunkte  :wink:) für das Sygic vorplanen kann. Ich gebe diese Info natürlich gerne weiter.  :D
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: paula2 am 13.05.2015, 17:16 Uhr
Danke für den Trip! Da waren wieder einige Punlte für meine nicht enden wollende Todo Liste dabei  :D
Ich bin mittlerweile auch der Meinung dass man die Tage nicht allzu voll packen sollte, man wird schließlich älter  :lol:
Dass im Südwesten die Preise angezogen haben kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Aber noch ist diese Ecke jeden Cent wert.
Ich freue mich schon auf eure nächste Tour!
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: SusanW am 13.05.2015, 23:11 Uhr
Wie schade, die Tour ist schon  zu Ende. Palm Springs war nochmal interessant, auch wenn ich kein großer Fan moderner Architektur bin.

Bin wieder gern mit euch gefahren, es war schön Bekanntes wiederzusehen und einiges Neues zu entdecken  :D  Also lieben, herzlichen Dank für den Bericht, bis zum nächsten Mal

 :dankeschoen:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: ilnyc am 09.06.2015, 11:19 Uhr
So, jetzt hatte ich endlich Zeit, den Bericht fertig zu lesen.
Ein paar Comments:

Big Sur: na, da habt Ihr ja ein schönes Wetterchen gehabt. Das kann man durchaus schlechter erwischen.

Carmel: Das Normandy Inn sieht wirklich nett aus. Ich habe deren schön bepflanzten Innenhof schon mal abgelichtet als ich da vorbei spazierte.

Abendessen Carmel: nur Bier? Sonst nix? Da muss man sich bei Euch ja gleich Sorgen machen. :wink:

Bettpfosten in SFO: wie? fast am gleichen Pfosten wieder den Zeh angeschlagen?  :shock:

Filbert Street, SFO: großartiges Foto!!!  :clap:

Don Pedro Lake: krass, wenn man den Unterschied des Wasserstandes auf dem Fotovergleich sieht.  :shock:

Wawona Hotel: der French Toast sieht aber auch extrem köstlich aus.  :pancake:

Yosemite: herrliche Fotos! Ich mag den Park sehr.

Alabama Hills: auch hier tolle Aufnahmen!

Sandsturm bei Pahrump:  :zuberge:

Marriott, Las Vegas: ich bin kein Poolmensch, aber der Pool sieht schon sehr nett aus und könnte selbst mich mal reinlocken...

Tasche im Restaurant liegen gelassen: boah. Albtraum. Gut, dass Ihr es so schnell gemerkt habt.  :?

Painted Pony, St. George: na, das Restaurant scheint ja Anspruch zu haben. Allein das Anrichten der Gerichte ist schon sehr gelungen und geschmeckt hat es ja wohl auch.

Wave-Frage der Touristin: sowas Ähnliches habe ich auch mal erlebt. Da lief einer mit einem Kalenderbild rum und wollte da "mal schnell" hinfahren. Er war meilenweit weg vom Wave-Gebiet, noch dazu war es schon Nachmittag und von dem Thema Permit will ich erst gar nicht schreiben... 

Upper Antelope Canyon: da habt Ihr wohl wirklich Glück gehabt. Als ich da war war mein erster Ausspruch "sind wir hier am Hautbahnhof?" so voll war es von Menschen und auch entsprechend laut.  :dagegen:

Oak Creek Canyon: also auf Deinen Fotos kann ich keine Ähnlichkeit zum Stachus erkennen... ist doch kein Mensch unterwegs und McDonalds-Tüten fliegen auch keine rum  :wink:

Palm Springs: die Architektur-Foto-Tour gefällt mir. Die Route werde ich mir mal abspeichern und sicher mal nutzen!  :daumen:

Es war wieder ein schöner Bericht mit ganz vielen tollen Fotos und schönen sowie informativen Beschreibungen.
Absolut tauglich zur Steigerung von Reisesehnsucht und zur Planung eigener Reisen.

Daher:  :dankeschoen: :dankeschoen: :dankeschoen:
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: mrh400 am 09.06.2015, 17:34 Uhr
Allseits vielen Dank für die freundlichen Reaktionen. Noch ein paar konkrete Antworten:

Abendessen Carmel: nur Bier? Sonst nix? Da muss man sich bei Euch ja gleich Sorgen machen. :wink:
... das ist eine andere Geschichte - aber kein Thema für hier

Bettpfosten in SFO: wie? fast am gleichen Pfosten wieder den Zeh angeschlagen?  :shock:
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier :lol: :lol:

Filbert Street, SFO: großartiges Foto!!!  :clap:
Danke für die Blumen - scheint ein beliebter Fotostandort zu sein  :wink: :lol: - ich habe inzwischen nämlich alte Fotos gesichtet und bin auf das da gestoßen - leider mäßige Qualität von Korn und Farbstich, es ist halt ein altes gescanntes Dia. Erstaunlich, wie wenig sich an der Bausubstanz geändert hat, wenn man mal vom Neuanstrich des Hauses rechts vorne und der Kirche absieht. Unterschiede kann man eigentlich nur an den Bäumen erkennen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/79_0173ok_San_FranciscoDxO_2.jpg)
Filbert Street 1979

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/P1120605_San_Francisco_Filbert_Street_forum.jpg)
Filbert Street 2014

Upper Antelope Canyon: da habt Ihr wohl wirklich Glück gehabt. Als ich da war war mein erster Ausspruch "sind wir hier am Hautbahnhof?" so voll war es von Menschen und auch entsprechend laut.  :dagegen:
aufgrund der Schlange, die uns beim Rückweg entgegenkam, kann ich das durchaus nachvollziehen.

Oak Creek Canyon: also auf Deinen Fotos kann ich keine Ähnlichkeit zum Stachus erkennen... ist doch kein Mensch unterwegs und McDonalds-Tüten fliegen auch keine rum  :wink:
mit Leuten kann ich schon dienen, auch wenn ich meist versuche, sie als Motiv zu vermeiden und statt McDonalds-Tüten lag (allerdings auch anders als in München) zuhauf Hundesch... herum - die habe ich dann aber doch nicht fotografiert
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0234k_Sedona_Oak_Creek_Canyon_Furt_00_Stau.jpg)
Titel: Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
Beitrag von: ilnyc am 23.06.2015, 13:13 Uhr
San Francisco: Offenbar hattest Du damals schon den Blick für das gute Motiv
Sehr lustig!