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Autor Thema: OP ohne Arzt und Narkose = 10 Tage auf der Immergrünen Station; Mai 2019 *Live*  (Gelesen 12921 mal)

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U2LS

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Die erfahrenen USA Experten werden gleich wissen, dass sich hinter diesem Titel kein Krankenhausaufenthalt sondern die Olympic Peninsula im äußersten Nordwesten der Lower 48 States verbirgt. Diesen Teil der USA will ich nun etwas genauer erforschen, nachdem ich im vergangenen Jahr bereits einmal dort oben war (siehe Reisebericht Lower 48 States – ich habe fertig! Nordwestküstentour im März 2018) und mich auf Anhieb in diese wildromantische Gegend im Evergreen State mit den malerischen Stränden und dem verzauberten Regenwald schockverliebt habe.

Wie kam es jetzt aber relativ kurzfristig zu dieser Reise? Zu meinen liebgewonnenen Gewohnheiten gehört es ja seit Jahren, dass ich über meinen Geburtstag im März und dann noch einmal im Herbst einige Wochen in den USA verbringe. Dieses Jahr sah meine Planung aber etwas anders aus. USA Urlaub nur einmal im Herbst und im Mai sollte ein Besuch meines lieben Töchterleins in Ägypten stattfinden, die dort im Robinson Club arbeitet(e). Wer selbst Kinder hat weiß, dass man mit diesen häufiger mal Überraschungen erlebt und es nicht immer so glatt läuft, wie man es selbst gerne hätte ;-) Mit anderen Worten, sie hat im Februar in Ägypten „in den Sack gehauen“ und ist wieder in die gute alte deutsche Heimat "geflüchtet". Da ich nicht 2 Wochen alleine in einem Club rumhängen wollte, wurde erstmal Ägypten gecancelt und nach einer Alternative gesucht. Ideen hatte ich ja einige: London (war ich aber erst im März), sächsische Schweiz mit Dresden (kann ich später, wenn ich alt bin ;-) immer noch machen), den Urlaub verschieben (nee, nee, kommt überhaupt nicht in Frage und außerdem muss ich mich dann ja wieder mit meinen Kollegen abstimmen), aber so richtig überzeugt hat mich davon nichts wirklich. Schauen wir doch mal spaßhalber im Internet, was die Flüge in die USA so machen. Und da war der Wahnsinn! Ein Direktflug mit LH von FRA nach SEA und zurück inklusive 23kg Gepäck in der Holzklasse (fliege ich immer, bei 1,71 Körpergröße und 78kg Lebendgewicht benötige ich keine Beinfreiheit) für schlappe 670€. So günstige Flüge nach Seattle hatte ich ja noch nie gefunden; eine Nacht drüber geschlafen und am nächsten Morgen Fakten geschaffen.

Herausgekommen bei der anschließenden Feinplanung sind eine knappe Woche auf der olympischen Halbinsel droben wo die Vampire und Werwölfe hausen und zum Schluss 3 Nächte in Tukwila, von wo ich mit der Eisenbahn (dem Sounder) Seattle und Tacoma erkunden möchte.

Wie nicht anders zu erwarten (hahaha, Spässle g´macht), verheißen die Wetterfrösche reichlich Sonnenschein in dieser eigentlich regenreichsten Gegend der USA.

Wer sich noch gerne anschließen möchte, muss sich beeilen, denn bereits morgen Vormittag startet die Maschine von FRA Richtung SEA.

Gruß
Lothar

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Simone_JJ

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Guten Flug und ganz viel Spaß  :D

Eckensteher

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Viel Spaß, werde mal schauen ob ich noch etwas abgreifen kann, wir sind dann da, wenn du gerade wieder abreist.

U2LS

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Guten Flug und ganz viel Spaß  :D

Danke, er war gut!!! ;-)
Gruß
Lothar

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U2LS

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Viel Spaß, werde mal schauen ob ich noch etwas abgreifen kann, wir sind dann da, wenn du gerade wieder abreist.

Danke, und hoffentlich bleibt dir das gute Wetter erhalten!
Gruß
Lothar

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U2LS

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Tag 1: Dienstag, 07.05.2019; Anreise nach Washington State

Nach rund 9 ½ Stunden Flug ist der LH Jumbo 747-400 überpünktlich in SEA gelandet. Der Nordwesten der USA scheint im Moment bei den deutschen Urlaubern nicht sehr angesagt zu sein, denn der hintere Teil der Economy war höchstens zur Hälfte belegt; der Platz neben mir in „meiner“ 2er-Reihe blieb also leer. Glück gehabt:  Business Feeling in der Economy!

Während dem Flug habe ich mir 3 Filme reingezogen: Bohemian Rhapsody (Spitze), Destroyer mit Nicole Kidman (na ja, geht so) und The Accountant mit Ben Affleck (sehr gut). Beim letzten Film hat das Timing nicht ganz gestimmt, denn ich bin mitten drin vom Landeanflug überrascht worden und muss den Schluss auf dem Heimflug fertig gucken.

Zwischendurch konnte ich aber immer wieder mal aus dem Fenster schauen:

über Grönland:



irgendwo im nirgendwo über Kanada:



über den schneebedeckten Rockies:



der majestätische Mount Rainier:





Tacoma:



Nach der Landung standen wir dann schön brav in der Immigration Schlange und nichts hat sich bewegt; mindestens 15 bis 20 Minuten lang ging es keinen cm voran. Immer wieder kam die Durchsage, dass sie sich für unsere Geduld bedanken und mit „maximum capacity“ arbeiten würden. Irgendwann kam dann doch so ein Einweiser auf die glorreiche Idee, die Leute mit return ESTA in die Reihe für US citizens zu bitten und siehe da, auf einmal war der Knoten geplatzt und dank der Automaten ging es dann doch zügig zügig.

Mit meinem Mietwagen, einem weißen Nissan, bin ich dann gleich wie von Sönke empfohlen (nochmals Dankeschön) zu einem REI (in der Tube) Outdoor Shop, um die beiden Jahrespässe für die National Parks (America the Beautiful) und die Washington State Parks (Discover Pass) käuflich zu erwerben, denn ich komme ja im September wieder und da lohnen die sich allemal.

Blick vom Parkplatz:


Schnell noch in einem Walmart die nötigen Grundnahrungsmittel besorgt (Äpfel, Bananen, Nature Valley Riegel und jede Menge Wasser) und dann bin ich wegen dem super Wetter noch zum Point Defiance Park gedüst, um am dortigen Owen Beach mit den Einheimischen die warme Nachmittagssonne und den Blick auf den allgegenwärtigen Mount Rainier zu genießen:










Würde mal sagen, es gibt schlechtere Starts in einen Urlaub: so kann es gerne weitergehen!!!


Gruß
Lothar

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Gitania

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aktuelle Reise
« Antwort #6 am: 09.05.2019, 11:44 Uhr »
Hallo Lothar,
trotz Verspätung noch alles Gute bei deiner laufenden Reise. Ich freue mich auf aktuelle Berichte und schöne Fotos! Der Anfang ist ja schon gemacht - der Mt. Rainier in voller Größe :D
Viel Spaß noch und genieß die Zeit!!
LG
Gitania

U2LS

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Tag 2: Mittwoch, 08.05.2019; Lakewood, WA --> Forks,WA

Mein ursprünglicher Gedanke war es, über Port Angeles nach Forks zu fahren und eventuell der Hurricane Ridge einen (kurzen) Besuch abzustatten. Aber nach eingehendem Studium der Gezeitenpläne (Tide Tables) änderte ich meinen Plan, denn für den heutigen Vormittag war Niedrigwasser sogar im Minusbereich vorhergesagt, und reiste über Olympia, der Hauptstadt des Staates Washington und Aberdeen, der selbsternannten Timber Capital of the World, auf direktem Wege an.

Spätestens wenn man einmal durch das etwas heruntergekommene Aberdeen gefahren ist, weiß man, warum sich gerade hier Kurt Cobain mit Nirvana zu einem der führenden Köpfe des Grunge entwickelt hat.

Am Ruby Beach habe ich dann eingehend die Tide Pools erforscht:











Ich hätte sehr gerne den Ruby Beach auch mal bei feinstem Sonnenschein abgelichtet, aber leider war es in dieser Gegend ansonsten grau in grau und die Wolken wollten sich einfach nicht verziehen.

Auch bei Karla Loch (im Orginal Kahlaloch) war keine Sonne zu sehen. Daher habe ich nach einem kurzen Besuch des Tree of Life:




mein Mittagsmahl im Restaurant der Kahlaloch Lodge eingenommen und auf besseres Wetter gehofft:



Doch die Wolken hielten sich weiterhin hartnäckig und ich beschloss zum Hoh Rain Forest zu fahren, denn im Regenwald braucht man für gute Fotos ja bekanntlich keinen Sonnenschein. Ich bin keine 5 Minuten unterwegs, da hat es auf einmal aufgeklart und die Sonne kam doch zum Vorschein (so was Beklopptes).

Zurück zum Ruby Beach wollte ich dann doch nicht mehr und bin durchgerauscht bis zum Rialto Beach. Hier war inzwischen „High Tide“ angesagt und es war sehr interessant, der Brandung und dem Wellenspiel zuzuschauen:





Um diesmal den „reissenden“ Ellen Creek zu überwinden, der über den Strand ins Meer fließt und an dem ich bei meinem letzten Besuch im März 2018 gescheitert war, hatte ich mir extra Gummistiefel gekauft und mit über den großen Teich geschleppt. Heute brauchte ich sie „natürlich“ nicht, denn eigenartigerweise reichte heute ein kleines Hüpferchen und schon war ich drüber. Weiter als bis zum Split Rock habe ich mich aufgrund der hohen Flut aber nicht getraut:



Hole-in-the-wall rangezoomt:



Ein Lifeguard on duty, der alles von höherer Warte überblickt, ist bei dieser starken Brandung natürlich auch notwendig:




Den Tag abgerundet hat dann noch der Besuch des Second Beach zum Sonnenuntergang. Der Sonnenuntergang selbst war nicht gerade sehr spektakulär, aber plötzlich tauchte wie aus dem Nichts auf einem der Felsen eine Gestalt auf und hat wahrscheinlich die Sonne angebetet und/oder einen Sonnentanz aufgeführt. Die dazugehörigen Bilder muss ich nachliefern, denn im Moment habe ich servere problems mit dem Abload.
Gruß
Lothar

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John Fender

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Servus Lothar,

ich springe auch noch schnell mit ins Auto.
Für uns soll es nächstes Jahr wieder zum Olympic gehen...

Schönen Urlaub weiterhin

john
1999 & 2004 - East Coast
2011 & 2012 - Southwest
2014 - Rock Around The Rockies
2016 - Denver, Bryce Canyon, Yellowstone & Black Hills
2018 - Pacific Coast
2024 - Route 66

gecko1a

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Hallo Lothar,

schöne bunte Tier,

Viele Grüße

Frank

U2LS

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Nachdem ich nun innerhalb von Forks vom Far West Motel ins Pacific Inn umgezogen bin, klappt das Internet viel besser und daher kommen hier noch die Bilder von gestern Abend mit dem Sonnenanbeter am Second Beach:



Gruß
Lothar

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Antw:aktuelle Reise
« Antwort #11 am: 09.05.2019, 22:00 Uhr »
Hallo Lothar,
trotz Verspätung noch alles Gute bei deiner laufenden Reise. Ich freue mich auf aktuelle Berichte und schöne Fotos! Der Anfang ist ja schon gemacht - der Mt. Rainier in voller Größe :D
Viel Spaß noch und genieß die Zeit!!
LG
Gitania

Schön von dir zu hören; herzlich Willkommen an Bord!


Servus Lothar,

ich springe auch noch schnell mit ins Auto.
Für uns soll es nächstes Jahr wieder zum Olympic gehen...

Schönen Urlaub weiterhin

john

Danke John, auf den Olymp kannst du dich freuen! Hoffentlich hast du dann auch so schönes Wetter wie ich gerade!


Hallo Lothar,

schöne bunte Tier,

Viele Grüße

Frank

Hallo Frank, ja die Tierchen in "freier Wildbahn" sind schon beeindruckender als vielleicht im Zoo. Man muss halt immer die Tide Tables im Auge haben!


Gruß
Lothar

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U2LS

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Tag 3: Donnerstag, 09.05.2019; Rund um Forks, WA

Für heute Vormittag war erneut Niedrigwasser angesagt. Daher bin ich nach dem Frühstück gleich wieder zum Rialto Beach gefahren, um den „unvollendeten“ Weg von gestern abzuschließen; ich wollte endlich mit dem „Kopf“ durch die Wand (Hole-in-the-Wall). Auch heute war der Ellen Creek kein Problem und die Gummistiefelchen warteten schön brav im Auto auf mich. Hier ein paar Impressionen:

















Etwas enttäuscht war ich von den hochgelobten Tidepools hier hinten. Es ist eine üble Kraxelei über teilweise scharfkantige und glitschige Felsen und die Anzahl an Meeresgetier ist auch überschaubar. Da gefällt es mir am Ruby Beach oder am Kahlaloch Beach 4 weitaus besser. Allerdings sind mir da 2 andere Gesellen vor die Linse gekommen:



Ich dachte erst, der Baywatcher von gestern hätte sich vielleicht Verstärkung geholt, weil er so viel zu tun hatte, aber der saß weiter vorne auf einem anderen Baum:




Und dann der Schock:



Aber Gott sei Dank war es nicht die befürchtete asiatische Invasion, sondern eine Schulklasse.

Wenn ich schon in der Gegend bin, kann ja ein kleiner Abstecher zum Fist Beach in La Push nicht schaden:








Von der langen und anstrengenden Wanderung am Strand war ich so kaputt, dass ich mich erstmal ausruhen musste. Zum Glück war mein neues zuhause im Pacific Inn Motel für die nächsten 4 Nächte schon früh bezugsfertig.

Aber ich bin ja im Urlaub und da kann ich nicht den ganzen Nachmittag faul im Zimmer rumhängen. Also habe ich mich nach einem kurzen Power Nap auf den Weg zum Northwesternmost Point of the lower 48 States, dem Cape Flattery gemacht. Nach einer elend langen Gurkerei und dem Erwerb eines Makah Recreation Permits wird man hier mit einer anstrengenden, aber wundervollen Wanderung (1,5 Miles Roundtrip) zu diesem nordwestlichsten Punkt des USA Kernlandes belohnt. Von hier hat man nicht nur einen schönen Blick über die Strait of Juan de Fuca bis rüber nach Canadas Vancouver Island, sondern auch auf das Cape Flattery Lighthouse auf Tatoosh Island (aber nur wenn das Wetter so mitspielt wie heute ;-) ). Hier die Bilder dazu:

















Nach der wiederum langen Rückfahrt wollte ich eigentlich nur noch ins Bett. Aber ein Sonnenuntergang musste natürlich noch sein. Hierzu wählte ich den First Beach in La Push aus, den ich heute morgen schon kurz besucht hatte, denn hier kann man quasi aus dem Auto knipsen und braucht nicht mehr zu laufen:








Einziger Wehrmutstropfen heute: „meine“ Eintracht ist nach großen Kampf unglücklich aus der Euroleague ausgeschieden. Schade, schade, schade, aber trotzdem Glückwunsch zu dieser geilen Saison!!!
Gruß
Lothar

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NähkreisSteffi

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Hallo Lothar,

leider habe ich mal wieder den Abflug verpasst.

Wie immer super Bilder, das Wetter ist doch ganz ok

Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und

Wir waren ja im Oktober erst dort, einfach traumhaft.

Viele Grüße

Steffi


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U2LS

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Hallo Lothar,

leider habe ich mal wieder den Abflug verpasst.

Wie immer super Bilder, das Wetter ist doch ganz ok

Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und

Wir waren ja im Oktober erst dort, einfach traumhaft.

Viele Grüße

Steffi


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Danke Steffi, ich hatte dich schon vermisst ;-)
Gruß
Lothar

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