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Autor Thema: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010  (Gelesen 46832 mal)

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bowiepit

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #15 am: 15.08.2011, 09:24 Uhr »
bei diesem riesigen Auto ist sicherlich auch noch Platz für mich. Ich steige zu und freue mich auf den Bericht aus Canada.
If it ain't Country - it ain't Music

mrh400

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #16 am: 15.08.2011, 21:43 Uhr »
2. Tag Samstag 25.09.2010 Montreal - Shawinigan

Die Nacht war Jetlag bedingt etwas unruhig, zwischen 5:00 und 6:00 fangen wir zum Auftrödeln an. Marianne mailt an ihre Architektin.

Gegen 7:00 sind wir beim Frühstück, daß nichts wirklich Besonderes zu bieten hat – außer daß ich es schaffe, die Waffel- und Toastmaschine zu blockieren und damit außer Betrieb setzen.

Insgesamt dauert es eine ganze Weile, bis wir mit Sack und Pack aus dem Zimmer sind und das Auto vom Valet-Service holen lassen können (was im übrigen recht schnell ging). Als wir dann endlich im Auto sitzen, benötigen wir noch eine Ewigkeit, um aus dem Weichfeld von Montreal herauszukommen, weil eine Straße durch Baustellen blockiert ist und die Kurven der Ausweichroute für die vor uns fahrenden und auch entgegenkommenden LKW kaum zu bewältigen sind. Wir wollen den Chemin du Roi fahren, wobei uns beide Navis ziemlich nerven, weil sie uns partout auf die Autobahn lotsen wollen. So fahren wir aber frei Schnauze die 138 Est bei durchaus regem Verkehr und schauen in ein paar Dörfern, die es hier noch in zahlreicher Art gibt, die Kirchen von außen an (innen geht nicht, da alle zugesperrt sind): St. Sulpice, Lavaltrie, Lanoraie, Louiseville. Ab und an haben wir auch einen schönen Blick auf den St.-Lorenz-Strom. Auch gibt es in den Ortschaften außer den Kirchen ganz hübsche Häuser. Insgesamt ein eher europäisches Ambiente.


Wegkreuz am Chemin du Roi in Lanoraie


St Antoine in Lavaltrie - das "Thermometer" zeigt übrigens den Stand des zur Renovierung benötigten Spendenaufkommens an


Café in Lanoraie

In St. Sulpice kaufen wir uns in einem kleinen Supermarkt neben der Kirche unsere erste Grundausstattung an Lebensmitteln und Picknicksachen.
 
Das letzte Stück nach Trois Rivières nehmen wir die Autobahn. Nach einigen Fehllotsungen finden wir dann auch die Uferpromenade, die ganz nahe bei dem Ursulinenkloster liegt. Dort steht eine große Tafel „Musée ouvert“ und im Fenster ein kleines Schild „fermé de 11:45 – 13:00“. Wir waren natürlich 11:47 dort.

So kehren wir zurück zum Auto und nehmen unser Picknick auf halbwegs sonnigen Bänken oberhalb des Flußufers ein. Anschließend bummeln wir ein wenig durch die zwei oder drei Straßenzeilen mit ein paar historischen Häusern. Hier hat es entgegen allen Vorbehalten aus dem Forum ein richtig hübsches Ortsbild.


St Laurent bei Trois Rivières


Trois Rivières, Haus in der Rue des Ursulines


Trois Rivières, Convent des Ursulines


Trois Rivières, gußeiserner Zaun

Das Museum öffnet dann auch kurz nach 13:00 – ein junges Mädchen läßt uns rein. Es gibt gerade mal drei Räume, ein Zimmer mit Klosterutensilien und Taufkleidern, den ehemaligen Internatsspeisesaal, der Marianne an ihre Schulvergangenheit erinnert, und die Kapelle, die man aber nur unter Aufsicht betreten darf. Es leben noch immer 85 – 90 Schwestern im Kloster und es werden gut 800 Schüler unterrichtet.


Trois Rivières, Convent des Ursulines, alter Internatsspeisesaal

Auf dem Weiterweg zum Parc National de la Mauricie verläßt uns nicht nur das Navi, sondern auch die Straßenwegweisung, so daß wir erst zum zweiten Eingang kommen. Im Visitorcenter erfahren wir, daß die Rundstraße wegen einer Radlerveranstaltung geschlossen ist. Die Tante an der Kasse empfiehlt uns, zum anderen Eingang zu fahren. Uns ist das aber zu weit und zeitaufwendig, zumal wir im Internet den Rundweg von Mekinac als lohnend beschrieben entdeckt hatten. Also fahren wir zum zugehörigen Parkplatz, stellen das Auto aber schon ein Stück vor der Einfahrt am Straßenrand in einer von ganz wenigen Lücken zwischen den hunderten von am Rand abgestellten Autos ab - alles scheint von den Teilnehmern an dem Radlerevent voll (am Parkplatz wäre dennoch noch ein Plätzchen zu haben gewesen).


typisch ländliches Ortsbild in Quebec: St Jean des Piles auf dem Weg zum Parc de la Mauricie

Von dort also starten wir den Sentier du Mekinac. Der Weg beginnt zunächst sehr angenehm durch lichten Wald mit Ausblicken auf den Rivière de St. Maurice, überquert dann einen kleinen Seitenarm des Flusses auf einer leicht schwankenden Pontonbrücke (sie hat glücklicherweise ein oprdentliches Geländer) und geht dann in viele steile Treppen rauf und runter und in waldige Abschnitte mit ständig wechselnden Auf- und Abstiegen über. Eigentlich wäre das alles nicht schwierig, aber da es immer wieder leicht regnet, wird es zunehmend schlammig und rutschig. An einer besonders glitschigen Stelle fällt Marianne unangenehm auf ihr Hinterteil und hat sich richtig wehgetan. Mühsam kämpfen wir uns den Weg zurück bis zum Parkplatz. Orientierung hat man bis auf einigermaßen häufige Wegmarker an den Bäumen nahezu keine, da man sich immer im Wald bewegt. Alle halbe Stunde (bei den Buchstaben der im folgenden verlinkten Karte) findet man eine verwaschene und verblichene kleine Übersichtskarte (wir sind den kürzeren, schwarz markierten Weg gegangen) an einen Baum genagelt, die einem mitteilen soll, wo man sich gerade befindet. Die Entfernungsangaben kommen uns ziemlich knapp geschätzt vor, Zeitangaben haben völlig gefehlt, sonst hätten wir uns gar nicht darauf eingelassen.


Parc de la Mauricie, Beginn des Sentier de Mékinac


Parc de la Mauricie, Rivière Saint Maurice


Parc de la Mauricie, Rivière Saint Maurice

Wir haben dann noch ein wenig zurückzufahren, um unser Hotel in bzw. besser bei Shawinigan zu finden. Das dortige Comfort Inn liegt ziemlich verlassen südlich des Flusses in der Nähe des Gewerbegebiets. Es ist ein mehrstöckiger Motelkomplex mit einem riesigen Parkplatz davor und entbehrt eigentlich jeden Charme.

Nach Wechseln der völlig verschmutzten Schuhe und Kleidung lassen wir uns vom Empfang eine Restaurantempfehlung geben: Zurück über die Brücke in den eigentlichen Ort und zum Globe Steakhouse. Marianne ißt ein sehr gutes Filet Mignon, ich einen Lachs. Dazu gibt es eine Art Weißbier. Bis wir im Hotel ankommen ist es nach 21:30 – und ich muß noch eine Stunde an den PC ….

258 km
Gruß
mrh400

Biggi

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #17 am: 15.08.2011, 23:33 Uhr »
Das wirkt aber tatsächlich alles sehr europäisch. Schön ist die beginnende Laubfärbung, ich hoffe, davon gibt es später noch mehr?

Gruß Biggi

Marvin88288

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #18 am: 16.08.2011, 06:09 Uhr »
Hallo!

Ja , die Regenjacke werden wir sicher brauchen!

Waren ja fast zur selben Zeit drüben. Meinen Reisebericht habe ich unter http://www.amerika-forum.de/canada-2010-ontario-und-quebec-92160.html
verfasst.

Schön auch mal andere Bilder zu sehen und was über Kanada zu lesen. Kommt hier ja nicht oft vor.

Bin schon gespannt wie es weiter geht.

Gruß Torsten

mlu

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #19 am: 16.08.2011, 08:20 Uhr »
Hallo hallo,

da quetsche ich mich aber auch noch schnell rein (sofern man bei diesem Schiff von Auto überhaupt quetschen muss). Teile der Route sind wir 2008 auch gefahren. Bin gespannt darauf, einiges wiederzuerkennen.

Gruß
Micha
Man muss dem Leben immer um einen Whiskey voraus sein - Humphrey Bogart


ilnyc

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #20 am: 16.08.2011, 13:17 Uhr »
Super, Eure Reiseberichte mag ich besonders gern. Ich darf mir dann zur Büro-Mittagspause wieder luxuriöses Essen anschauen. Bin schon auf das erste Pic dieser Art gespannt  :wink:

Eigentlich müßte man warten, bis die Dämmerung voranschreitet, um die Laternen in voller Pracht zu genießen aber dazu fühlen wir uns nach dem Flug doch nicht mehr fit genug.
Schade, dass Ihr nicht mehr aushalten konntet. Wobei ich das natürlich am Anreisetag mehr als verstehen kann. So richtig wirkt "Magic of Lanterns" erst, wenns dunkel ist.

Gegen 7:00 sind wir beim Frühstück, daß nichts wirklich Besonderes zu bieten hat – außer daß ich es schaffe, die Waffel- und Toastmaschine zu blockieren und damit außer Betrieb setzen.
Eure früheren Reiseberichte und B&B-Frühstücke kennend muss ich wohl mutmaßen, dass Du nicht gewohnt bist, das Frühstück im Urlaub selbst zuzubereiten  :mrgreen:

mrh400

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #21 am: 16.08.2011, 15:35 Uhr »
Hallo,
schön, daß so viele dabei sind.

Ich hoffe die Regenjacke wird nicht zu oft gebraucht 
Na ja, lies mal den Bericht von Marvin88288, den er verlinkt hat - obwohl, gar so schlimm ist es in meiner Erinnerung gar nicht mehr; vielleicht macht das der größere zeitliche Abstand. Mal sehen, was mir beim Redigieren meiner Notizen dazu noch alles unterkommt  :lol:

Das wirkt aber tatsächlich alles sehr europäisch. Schön ist die beginnende Laubfärbung, ich hoffe, davon gibt es später noch mehr?
Ja, die Blätter werden zunehmend bunter (soweit man sie durch den Regen sieht  :wink:)

Ja , die Regenjacke werden wir sicher brauchen!

Waren ja fast zur selben Zeit drüben....
wow, erster Post im Forum, und gleich bei meinem Reisebericht. Danke für den Link zu Deinem Bericht, habe ich mit klammer innerlicher Nässe in einem Rutsch durchgelesen. Aus dem verlinkten Forum hatte ich auch ein paar Anregungen zu meiner Tour.

Super, Eure Reiseberichte mag ich besonders gern.
Sind ja diesmal auch besonders gute Tips von Dir gekommen :verneig: (obwohl - durch Trois Rivières sind wir, wie Du gesehen hast, nicht nur durchgefahren :lol: - und das, was wir gesehen haben, hat uns auch noch ganz gut gefallen.)

... wieder luxuriöses Essen anschauen. Bin schon auf das erste Pic dieser Art gespannt 
dauert noch ein paar Etappen  :umherschau:

... muss ich wohl mutmaßen, dass Du nicht gewohnt bist, das Frühstück im Urlaub selbst zuzubereiten
Dafür konnte ich dieses Jahr in England meinen Mitreisenden bei einer baugleichen Maschine ganz großkotzig erklären, wie das Ding funktioniert  8)
Gruß
mrh400

mrh400

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #22 am: 16.08.2011, 21:08 Uhr »
3. Tag Sonntag, 26.09.2010 Shawinigan – Quebec

Wir haben zwar nicht allzu lange geschlafen – vor allem Marianne aber sehr gut und es geht ihr von den Sturzfolgen her wieder deutlich besser. Allmählich rappeln wir uns auf. Mit den ersten Gepäckstücken geht es mit einem Umweg über den Parkplatz zum Frühstück. Draußen ist es saukalt.

Das Frühstück ist mäßiger Standard à la USA mit Styroporbechern, Plastikgeschirr und nur mäßiger Auswahl – aber immerhin sehr gute Waffeln zum Aufwärmen.

Bis wir endlich aufbrechen, ist es schon nach 8:00. Wir fahren zunächst in die falsche Richtung, weil die Baustellenabsperrung bei der Auffahrt wie eine Blockade wirkt. Bei der nächsten Gelegenheit kehren wir um und fahren durch eine nicht allzu ansprechende Landschaft – nur zwischendrin etwas bunter Wald – in Richtung St.-Lorenz-Strom. Zwischendrin wird noch getankt.

In einem Nachbarort von Trois Rivières nehmen wir den Chemin du Roy in Angriff. Er führt uns durch etliche Wohngebiete – anfangs stehen die Leitungsmasten quasi mitten im Asphalt – zunächst zu einer an Scheußlichkeit kaum zu überbietenden neuzeitlichen Wallfahrtskirche, die neben der außen recht hübschen, innen leider weniger ansprechenden ursprünglichen Kirche am Rande des Lorenz-Stroms hingestellt wurde.


Leitungsmasten im Straßenraum am Chemin du Roy


moderne Wallfahrtskirche Notre Dame du Cap


alte Wallfahrtskirche Notre Dame du Cap

Es folgen viele kleine Orte mit vielen z.T. recht großen Kirchen – soweit man sie innen anschauen kann, meist auch ganz ansehnlich. Zum Teil sind auch ganz hübsche Friedhöfe dabei. Wir können uns an den uralten Grabsteinen nicht sattsehen. Wirklich sehenswert ist Deschambault - eine große Kirche, ein alter Konvent und ein altes Presbyterium, das man auch besichtigen kann. In einer der Kirchen, die wir zunächst auslassen wollten, weil sie außen nicht so ansehnlich war, hat uns ein älterer Frankokanadier bis zum Umfallen zugequasselt - immerhin haben wir damit unser etwas vernachlässigtes Sprachgefühl für Französisch etwas trainieren können.


Notre Dame de la Visitation in Champlain


Grabstein in Champlain


Deschambault, Konvent und Friedhof


Deschambault, Vieux Presbytère


Deschambault, Vieux Presbytère, alter Türbeschlag

Irgendwo unterwegs, genauer in Cap Santé, ist ein größerer Verkehrsstau – dort werden in zwei kleinen Hexenhäuschen am Straßenrand frische Apfelkuchen in dutzenden von Variationen angeboten, flache Tartes, gedeckte Kuchen, Rosenkuchen, mit oder ohne Zimt, mit oder ohne Rosinen oder Mandeln oder beides, karamellisiert oder auch nicht. Es herrscht rege Nachfrage. Wir nehmen auch gleich zwei, nachdem uns zugesichert wurde, daß sie ein paar Tage halten. Dort und auch anderen Orten sind außerdem jede Menge kunstvoll errichtete Vogelscheuchen als Halloween-Vorboten aufgebaut. Dessen ungeachtet gibt es natürlich auch in diesem Ort eine ganz sehenswerte Kirche.


Apfelkuchenverkauf im Hexenhäuschen in Cap Santé


Ste. Famille in Cap Santé

In einem Supermarkt bekommen wir noch ein gutes Brot, so daß wir etwas später Picknick mit unseren Resten von gestern (insbesondere Mortadella) machen können.

Kurz vor Quebec besichtigen wir noch den Rocher Rouge mit Blick auf den Fluß und einer uralten verrosteten hohen Eisenbahnbrücke. Dort verlassen wir dann den Chemin du Roy und fahren geradlinig bis zum Hotel, zunächst durch durchschnittliche Vorstädte, dann durch sehr hübsche alte Häuserzeilen.


Cap Rouge vor Quebec mit Dem Pont Pierre Laporte im Hintergrund


Eisenbahnbrücke nach Quebec am Cap Rouge

Im Hotel geben wir das Auto ab, lassen das gesamte Gepäck aufs Zimmer bringen und machen Kaffee mit Apfelkuchen. Nach einer Ruhepause machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Wir gehen durch eiskalten pfiffigen Wind – gut, daß wir unsere Mützen dabeihaben (!) – kreuz und quer, zunächst in der Oberstadt u.a. Hotel de Ville (Rathaus), Hotel Frontenac, Kanonen, Einkaufsstraßen – Marianne bekommt eine schöne Schildmütze. Ganze Straßenzüge wirken wie aus französischen Mittelstädten importiert mit ein paar amerikanischen Wolkenkratzern dazwischen. Außerdem fallen in der Oberstadt die vielen Plastiken im öffentlichen Raum auf.


Quebec, Château Frontenac


Quebec, Edifice Price


Quebec, l'Homme Rivière


Quebec, Rue Ste Anne

Schließlich wechseln wir über eine Treppe in die Ville Basse, die etwas stärker touristifiziert ist. Dort ergattern wir im Petit Champlain eine hübsch bemalte Teekiste sowie ein ebensolches kleines Tablett aus Holz. Besonders bemerkenswert sind an zwei Hausfassaden in der Ville Basse große Murals in Trompe l'Oeuil-Technik mit wuselnden Szenen aus dem historischen Alltag.


Quebec, Trompe l'Oeiil


Quebec, Petit Champlain


Quebec, Trompe l'Oeil

Wir finden kurz vor 18:00 das Cochon Dingue, wo wir ein hervorragendes Filet Mignon vom Schwein mit einem süffigen Bier genießen. Auf dem Weg zum Hotel schlagen wir zunächst einen Bogen um die Kathedrale. Über eine Stiege zu anderen als den vorigen Kanonen gewinnen wir Höhe und kommen alsbald zum Hotel.

Beim Concierge geben wir unsere von gestern total verdreckten Hosen für die Reinigung ab und wollen den Tag mit einem Glas Wein ausklingen lassen. In der Bar warten wir allerdings eine Ewigkeit auf den Service, bis wir unseren Shiraz als Nightcup bekommen.

164 km
Gruß
mrh400

Marvin88288

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #23 am: 17.08.2011, 09:23 Uhr »
Hallo!

Da waren wir ja nur einen Tag später als ihr im Maurice NP und haben auch noch die gleiche Wanderung gemacht.
Schade das ihr die Runde nicht fahren konntet.

Und für uns Schade, das wir auf die Besichtigungen in Trois Rivières und die Fahrt entlang des St. Lawrenz verzichtet haben.
Da wären doch etliche Sachen für dabei gewesen,  um so schöner davon wenigstens ein paar Bilder zu sehen.

Und jetzt schnell weiter schreiben, bin im Lesefieber.

Gruß Torsten

PS. Schreibst du auch in den anderen Foren und mrh400?

ilnyc

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #24 am: 17.08.2011, 12:48 Uhr »
Sitze hier mit meiner Leberkäs-Semmel und lese das neueste Update. Herzlichen Dank, dass Du mir den Filet-Mignon-Anblick erspart hast.  :lol: :lol:

P.S. Trois Rivieres finde ich nach wie vor scheußlich.  :wink:

SusanW

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #25 am: 17.08.2011, 18:06 Uhr »
Na endlich  :zwinker: auf den Reisebericht warte ich ja schon ein Weilchen - besonders weil eine Fahrt in die Gegend wohl noch lange auf sich warten lassen wird. Das fängt aber schon mal gut an  8)
Liebe Grüße 
Susan

mrh400

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #26 am: 17.08.2011, 18:49 Uhr »
Hallo,

@ilnyc: gegen eine gute LKS ist doch nichts einzuwenden (vor allem, wenn der richtige Senf dabei ist  :wink:); irgendwie bin ich an dem Tag viel zu spät darauf gekommen, das servierte Essen aufzunehmen.

@SCKW: willkommen, hatte Dich schon vermißt  :lol:


4. Tag Montag, 27.09.2010 Quebec

Wir schlafen mit kurzen Unterbrechungen ganz ordentlich und lange. Frühstück nehmen wir im Hotelrestaurant, wo es ein ganz anständiges Buffet mit allen erdenklichen warmen und kalten Speisen gibt – das beste allerdings sind sie absolut perfekten pains au chocolat.

Wir lassen uns beim Concierge für eine Stadtrundfahrt um 10:15 anmelden und überbrücken die Zeit bis dahin mit einem Spaziergang auf der Rue St Jean außerhalb der Stadtmauer der Oberstadt. Wir finden einige hübsche Geschäfte vor, unter anderem einen Bäcker mit tollen Fenstergittern, eine Schokoladenmanufaktur mit Museum (noch geschlossen) und vor allem eine geradezu phänomenale Epicerie mit z.T. musealer Einrichtung wie aus den 50er Jahren, wo Lebensmitteln aus aller Welt (inkl. Canada  :wink:) feilgeboten werden. Daneben gibt es auch noch eine Abteilung mit frischen Metzgerwaren, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Wir kaufen aber nur eine kleine Plastikdose mit Valdas (französische scharfe Eukalyptusgummibonbons) und ein paar Ahornsiruplutscher als Mitbringsel für zuhause.


Quebec, Epicerie Moisan


Quebec, Epicerie Moisan, Charcuterie

Zurück im Hotel warten wir eine Weile in der Lobby, bis unser Tourguide kommt – eine recht dynamische Frau, die auch selbst – ziemlich zügig – fährt und währenddessen ihre Erklärungen abgibt. Es geht zunächst um das Parlament herum, mit einem kurzen Ausflug durch die obere Altstadt über die Citadelle auf die Bastille.


Quebec, Citadelle

Der weitere Weg führt außerhalb der oberen Altstadt an der Place Jeanne d'Arc vorbei durch die Wohn-, Einkaufs- und Freßstraßen rund um die Rue Cartier, wo es auch ein paar verbliebene historische Häuschen zu besichtigen gibt (allerdings nur von außen). Anschließend geht es nochmals durch die obere Altstadt zur Unterstadt. Nach einem kurzen Stop mit Ausflug zur Kirche Notre Dame des Victoires und in ein paar Nebenstraßen werden wir zum Hotel zurückgebracht.


Quebec, Blick von der Ville Basse zum Château Frontenac


Quebec, Schiffsmodell in Notre Dame des Victoires


Quebec, Häuserzeile in der Ville Basse

Dort machen wir uns auf dem Zimmer einen Kaffee und vertilgen unsere restliche Apfeltarte von gestern. Dann kommt zu Fuß das dran, was wir gestern noch nicht gesehen haben. Wir besichtigen St Jean und die Rue de la Fabrique. Wir bauen ein paar Besuche von regionalen Handwerksshops ein, die uns aber nicht wirklich begeistert haben. Interessanter ist da wieder die Basilique Notre Dame mit einem sehr schönen gußeisernen Tor davor. Die anglikanische Kathedrale ist etwas nüchterner, hat aber sehr schöne Fensterrahmenkonstruktionen. Die Ursulinenkirche ist leider schon wieder geschlossen.


Quebec, Tor vor der Cathedrale Notre Dame de Quebec


Quebec, Cathedrale Notre Dame de Quebec

Schließlich marschieren wir kreuz und quer hinab in Richtung Bahnhof. Davor ist wieder eine besondere Skulturenanlage, die zum Verweilen und Sinnieren einlädt - lauter Edelstahlstühle mit kurzen Gedichtausschnitten auf den Sitzflächen. Marianne hat es besonders ein Spruch von Leonard Cohen angetan: "Hold me close and tell mewhat the world is like. I don't want to look outside. I want to depend on your eyesand your lips". Merkt Ihr was? - ja! es ist tatsächlich englisch  :lol:. Auch der Bahnhof selbst ist - vor allem innen - absolut sehenswert – und hier aus dem Bilderrätsel vielleicht noch erinnerlich.


Quebec, Chaises Poèmes


Quebec, Gare du Palais


Quebec, Kuppel der Gare du Palais

Die seitenverkehrte Darstellung des nordamerikanischen Kontinent habe ich erst zuhause festgestellt  :oops:. Sie ist beabsichtigt, damit durch die Sonne (wenn sie denn jemals scheint) das richtige Bild auf den Boden geworfen wird. Direkt neben dem Bahnhof liegt der Vieux Marché mit üppigem Obst- und Gemüseangebot. Wir kaufen einen Cranberrytee. Zum Fährhafen nutzen wir den Ecolobus – kleine Elektrobusse für 1 CAD pro Fahrt. Wir kommen gerade recht, um um 16:00 mit der Fähre nach Levis zu fahren. Vom Boot aus hat man einen schönen Blick auf die Altstadt mit Chateau Frontenac – allerdings alles im Gegenlicht.


Quebec, Vieux Marché


Quebec mit dem alles überragenden Château Frontenac von Levis aus

Nach Rückkehr (ohne auszusteigen) sind wir kaum mehr lauffähig und nehmen daher die Funiculaire zur Terrasse Frontenac. Dort ist eine große Baustelle, so daß wir froh sind, nicht wie ursprünglich mal angedacht ein kleines Hotel dort oben genommen zu haben. Wir besichtigen die ziemlich niedrige und düstere Halle des Hotel Frontenac. Im demgegenüber recht freundlichen und angenehmen Wintergarten der Bar trinken wir ganz gemütlich ein Bier.


Quebec, Funiculaire

Ein erneuter vergeblicher Versuch, die Ursulinenkirche zu besichtigen, steht zu Beginn unseres Rückwegs in die Rue St Jean, wo wir einen schönen Tisch am Fenster in der Casse-Crèpe Breton bekommen und gute Crèpes nebst einem halben Liter Cidre zu uns nehmen. Nochmals unternehmen wir einen Kreuz- und Querbummel und entdecken die wiederum in Trompe-l'Oeil-Technik gefertigten Murals am Hotel-Dieu, das damit geradezu übersät ist. Lauter zum Teil recht witzige Szenen aus dem Arzt- und Kranhkenhausmilieu. Die Bilder sind leider ziemlich verrauscht, weil sie mit der kleinen Kamera in finsterer Nacht aufgenommen sind. Wir kommen glücklicherweise gerade zum Hotel zurück, als es zu regnen beginnt. Ansonsten war der Tag im Gegensatz zum gestrigen beißenden Wind recht mild und am Nachmittag sogar zeitweise sonnig.


Quebec, Trompel'Oeil am Hotel-Dieu


Quebec, Trompel'Oeil am Hotel-Dieu


Quebec, Hotelzimmer im Courtyard

Auf dem Zimmer finden wir unsere Hosen im Schrank. Mit einem im Koffer mitgebrachten Bier, das in Shawinigan übriggeblieben ist, lassen wir den Tag ausklingen. Marianne schläft schon um 21:00 tief und fest.
Gruß
mrh400

mrh400

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #27 am: 17.08.2011, 22:19 Uhr »
Hallo,
sorry, hatte ganz vergessen zu antworten:
PS. Schreibst du auch in den anderen Foren und mrh400?
ja, aber eher sporadisch und unter mrh400 in Foren mit Reise- bzw. Nordamerikabezug.
Gruß
mrh400

ilnyc

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #28 am: 18.08.2011, 12:08 Uhr »
Das J. A. Moisan nennt sich übrigens "oldest grocery store in north america".

P.S. Die LKS war tadellos. Heut' ist Salat dran  :wink:

Sedona

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #29 am: 18.08.2011, 12:48 Uhr »
Diese ganzen Trompe l'Oeil sind ja wunderschön! Gefallen mir ausgesprochen gut!  :D