Sonntag, 16. März 2014; Plainview, TX --> Matador, TXDer heutige Tagesbericht fängt ausnahmsweise mal Mitten in der Nacht an
Irgendwann bin ich nämlich wach geworden und habe nur noch Bum Bum Bum
gehört. Na gut dachte ich, das Nachbarzimmer feiert noch etwas und es wird bald aufhören. Doch Pustekuchen, es ging als munter weiter. Ich also aufgestanden, angezogen und mal nachgeschaut. Der Lärm kam nicht aus dem Hotel, also bin ich mal um die Ecke geschlichen und fand dann gleich den Übeltäter. Als ich die Tür zur Bar aufmachte, bin ich fast umgefallen: die Musik war bis zum Anschlag aufgedreht. Aha, das Landvolk entspannt sich; hier hast du keine Chance auf Verständnis. Also bin ich zum Nachtportier, der sich auch gleich kooperativ zeigte und mir ein Zimmer auf der anderen Seite des Hotelgebäudes zuwies. Der Umzug fand gegen 2:00 nachts statt; ich war hellauf begeistert.
Das Days Inn an sich gehört zur besseren Sorte; die Zimmer waren beide picobello in Schuss:
Wenn überhaupt, gibt es Abzüge nur beim Continental Breakfast. Pünktlich zum Sonnenaufgang bin ich dann aufgebrochen:
Das besondere an Plainview sind übrigens die vielen Rinderskulpturen, die wie in West Yellowstone die Bisons hier fast an jeder Ecke rumstehen:
Natürlich gibt es nicht nur in Kansas und Oklahoma riesige Getreidesilos sondern auch im Texas Panhandle, wie hier in
Tulia:
wo es auch etwas Nostalgie zu bewundern gibt:
Da fällt mir gleich noch ein Nachtrag zu gestern ein. Da bin ich nämlich durch einen Ort gekommen, der bestimmt von glücklichen Haschischbrüdern gegründet wurde:
Nach soviel Vorrede kommen wir jetzt endlich mal zum Programmhöhepunkt des heutigen Tages, dem
Caprock Canyons State Park. Ich sag´s gleich, mir hat er fast noch besser als gestern der Palo Duro gefallen. In diesem tollen State Park werden natürlich auch einige Wanderungen angeboten. Da es trotz Sonnenschein (das Gewitter gestern hatte wohl eine reinigende Wirkung gehabt)wie Hechtsuppe gezogen hat, habe ich mich für eine Wanderung im Canyon und nicht für einen, der hoch auf den Canyonrand geht, entschieden. Es war der Canyon Loop Trail, den ich noch bis zur Hoodoo Formation "The last Dance" verlängert habe und dann umgekehrt bin; hier sind die Impressionen:
Auf den gesamten rund 8 km ist mir keine Menschenseele begegnet.
Die Caprock Canyons sind übrigens die Heimat der "
Official Texas State Bison Herd", die sich dann auch hat Blicken lassen. Leider waren keine Kühe mit ihren Kälbern dabei, die es teilweise schon geben soll:
Es gibt aber auch andere Bewohner im Park; eine kleine Präriehundestadt:
Auf dem Weg zu meiner heutigen Ruhestatt in Matador habe ich noch fleißig Fotos gesammelt. Die kleinen Ortschaften in "the middle of nowhere" sehen doch teilweise aus wie Freilichtmuseen:
Quitaque, TX:
oder
Turkey mit dem berühmtesten Sohn der Stadt, dem Countrystar Bob Wills (ich habe ihn jedenfalls nicht gekannt):
Mittlerweile bin ich im kleinsten Etappenziel meiner Reise gelandet, im Hotel Matador im gleichnamigen Kaff. Restaurants gibt´s hier keine aber der kluge Mann baut vor und hat sich im Walmart reichlich eingedeckt
Das Hotel ist übrigens 100 Jahre alt und hat ein sehr antiquiertes aber gemütliches Flair:
Hoffentlich (und davon gehe ich eigentlich aus) wird die heutige Nacht ruhiger!