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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Scooby Doo am 14.05.2006, 23:40 Uhr

Titel: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 14.05.2006, 23:40 Uhr
Hallo,

mein Reisebericht ist zwar noch nicht ganz fertig, aber am Wochenende habe ich mir schon einmal etwas Vorsprung erkämpft, so dass ich ab Morgen hoffentlich stets pünktlich vor eurer Mittagspause ein weiteres spannendes Kapitel aus unserem Reisebericht

Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten

hier vorstellen kann. Ich bitte, im Tourbus Platz zu nehmen und das Rauchen einzustellen. Wir können abfahren.

Hier unsere Route mit Startpunkt Las Vegas:
(http://www.mk-urlaub.de/images/landkarten/usa/reisen/2006.jpg)

Gibt dabei nur ein winziges Problem: Ich werde entweder nächste oder übernächste Woche im Urlaub sein, also wird es auf jeden Fall eine Unterbrechung zwischendurch geben. Ich hoffe, das ist nicht so schlimm?
Alternative wäre, ihr müsstet auch auf den ersten Teil bis nach meinem Urlaub warten.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Andreas am 14.05.2006, 23:55 Uhr
Da such ich mir doch gleich ein gemütliches Plätzchen am Fenster :lol:

Freu mich schon!

:winke: Andreas :winke:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Filou am 15.05.2006, 00:00 Uhr
Hallo Markus,

noch reichlich Platz im Wagen. Hab´s mir auch schon mal bequem gemacht. Bin riesig gespannt, was wir so erleben werden.

Danke für´s Mitnehmen.

Liebe Grüße
Annette
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 15.05.2006, 00:06 Uhr
Ach Markus, da steige ich doch auch noch  ganz schnell mit ein. Auch wenn ich ab übernächste Woche selbst euren Spuren folgen werde. Ich hoffe, ihr habt sie deutlich genug hinterlassen...


Bitte bis zu deinem nächsten Urlaub - wann bist du denn überhaupt mal da - ganz viel schreiben!! Damit ich was zur Einstimmung habe und mich noch mehr freue. :lol:

:dafuer:


Morgen kanns von mir aus losgehen, ich bin bereit. Und freue mich schon auf die einzelnen Etappen :mrgreen:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Stefan M. am 15.05.2006, 00:12 Uhr
Ja- da bin ich doch auch mit dabei... Let's Go!!!

(http://nhl-fan-forum.de/phpBB2/images/smiles/wave.gif)
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 15.05.2006, 02:21 Uhr
da fahr ich doch auch mit (schon wieder  :shock:  :lol: )
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 15.05.2006, 02:32 Uhr
Zitat von: Easy Going
da fahr ich doch auch mit (schon wieder  :shock:  :lol: )



Nur hinten im Bus oder auch selbst am Steuer?
 :mrgreen:    :lol:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Westernlady am 15.05.2006, 02:34 Uhr
So, ich bin auch reisefertig  :D
Das, was Ihr mir in Las Vegas erzählt habt, hat noch viel, viel neugieriger gemacht  :lol: Und da ich dort Euer braunes Auto mit den weißen Schneeflecken bewundern durfte, verstärkt das natürlich noch  :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 15.05.2006, 02:57 Uhr
Zitat von: americanhero
Zitat von: Easy Going
da fahr ich doch auch mit (schon wieder  :shock:  :lol: )



Nur hinten im Bus oder auch selbst am Steuer?
 :mrgreen:    :lol:

da ich die Strecken kenne  :roll: wäre es das beste ich laufe nebenher  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Crimson Tide am 15.05.2006, 04:55 Uhr
Hallo,
ich möchte auch noch einen Fensterplatz!  :lol:

Dann fang mal an... :wink:

....und Du machst gleich Urlaub vom Urlaub?

Nicht schlecht! Urlaub kann auch richtig anstrengend sein, das verstehe ich SEHR gut!  8)

Ich habe es mir bequem gemacht, kannst losfahren!

L.G. Monika
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Cicco am 15.05.2006, 07:41 Uhr
Bin selbstverständlich auch dabei......
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: EasyAmerica am 15.05.2006, 07:53 Uhr
Hallo, hallo!
Mal sehen, was ich von euch abstauben und gleich live umsetzen kann. "Wer später reisst, ist klar im Vorteil."  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.05.2006, 09:57 Uhr
Wir setzen uns mal gespannt dazu und harren der Dinge, die da kommen.
Markus, wenn Du es schaffst, den Bericht vor Deinem Urlaub vom Urlaub zu komplettieren, kann ja Horst den Rest Tag für Tag einsntellen  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: OWL am 15.05.2006, 10:08 Uhr
Ja, auch ich komme mit! Die Karte der Route reizt doch sehr!
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Heiner am 15.05.2006, 10:14 Uhr
Hi!

Ich möchte auch noch mit, bitte zusammen rücken :wink:

Gruß Heiner
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Matze am 15.05.2006, 10:34 Uhr
Zitat von: Easy Going


da ich die Strecken kenne  :roll: wäre es das beste ich laufe nebenher  :lol:


Horst, ich jogge mit nebenher!! Gut für meine Kondition und im Auto ist es schon so voll!! Außerdem "läuft" es sich "leichter"  :lol:  :D , wenn man dabei quatschen kann!!   :wink:  :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 15.05.2006, 10:37 Uhr
Zitat von: Doreen & Andreas
Wir setzen uns mal gespannt dazu und harren der Dinge, die da kommen.

kleiner Tipp - zieh am besten den Kopf ein wenn ich ans Steuer gehe - ich bremse zwar für Tiere aber nicht wegen jedem Bump.  :wink:

Zitat von: Doreen&Andreas
Markus, wenn Du es schaffst, den Bericht vor Deinem Urlaub vom Urlaub zu komplettieren, kann ja Horst den Rest Tag für Tag einsntellen  :lol:

Nix da - der Berichterstatter braucht dann seine schöpferische Pause - und wer weiss was er alles über mich schreibt - und ich stell es dann noch ein  :shock:  :lol: no way  :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.05.2006, 10:46 Uhr
*seufz...*
Na gut, dann könnte es jetzt aber wenigstens mal losgehen...  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: freddykr am 15.05.2006, 11:06 Uhr
Rutscht mal alle etwas zusammen. Ich komm auch noch mit. :D
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 15.05.2006, 11:21 Uhr
hatte Markus nicht für die vielen Mitfahrer einen Bus gemietet? In weiser Voraussicht natürlich... :lol:

Zitat
Ich bitte, im Tourbus Platz zu nehmen und das Rauchen einzustellen. Wir können abfahren.


Aber losgehen könnte das jetzt wirklich mal bald....

Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Matze am 15.05.2006, 11:46 Uhr
Zitat von: americanhero
hatte Markus nicht für die vielen Mitfahrer einen Bus gemietet? In weiser Voraussicht natürlich... :lol:

Zitat
Ich bitte, im Tourbus Platz zu nehmen und das Rauchen einzustellen. Wir können abfahren.


Aber losgehen könnte das jetzt wirklich mal bald....

Greetz,

Yvonne


Da ich ja gemeinsam mit Horst nebenher laufe, ist sicherlich noch Platz für Martina!
Meine Frau hat mal "leicht" ( :!:  :!: [schild=16 fontcolor=0000FF shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]Wieso fährst Du immer allein - fahren doch immer zusammen!!![/schild]) angemerkt, dass ich immer allein zusteige, bei Fahrten hier!!!
Also, nehmt sie bitte mit!
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 15.05.2006, 12:46 Uhr
24.04.2006 Düsseldorf - Frankfurt - Philadelphia - Las Vegas - St. George (130 Meilen / 209 km)

Um 4 Uhr beginnt der Tag, aber was tut man nicht alles für seinen Urlaub. Ob Silke schon in Las Vegas angekommen ist? Silke hört im usa-reise.de Forum auf den Namen Westernlady und ist bereits einen Tag vor mir und Horst (Easy Going), den ich auf seiner Tour begleiten werde, nach Las Vegas gestartet. Dort dürfte es jetzt etwa 20 Uhr sein, also nehme ich mal an, sie hat es geschafft. Die Glückliche. Mir steht die ewige Warterei noch bevor. Ich mag gar nicht daran denken. Aber was tut man nicht alles für seinen Urlaub.

Wie ich zu diesem Urlaub gekommen bin, ist auch noch ein paar Zeilen wert. Horst fragte mich vor einigen Wochen, ob ich Lust hätte, ihn in den Südwesten der USA zu begleiten. Zu teuer und zu staubig waren meine ersten Gedanken und ich lehnte zunächst ab und schmiedete meine eigenen Urlaubspläne, vielleicht in die Schweiz zu fahren. Zwei Wochen vor Abflug packte mich aber doch noch die Neugierde und ich hakte einmal nach, was er denn eigentlich alles vorhat. Der Plan war wirklich sehr verlockend und so mobilisierte ich meine letzten Notgroschen und buchte 13 Tage vor Abflug einen Flug nach Las Vegas. Was tut man nicht alles für seinen Urlaub. Meine Reisevorbereitungen waren damit abgeschlossen. Es war, als ob ich eine geführte Tour gebucht hätte, denn im Prinzip beruht die gesamte Route auf Horst’s Ausarbeitungen, aber diesmal sollte es eine geführte Tour werden, die absolut einmalig ist. Wir werden Gegenden besuchen, die mit Sicherheit kein Pauschalreisender jemals zu Gesicht bekommen würde. Da hin zu kommen wird nicht immer einfach sein, aber was tut man nicht alles für seinen Urlaub.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0729.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2232)

Genug geschwafelt, es wird Zeit, meinen Zug Richtung Frankfurt zu nehmen. Dieses Mal habe ich keinen Sitzplatz reserviert, denn ich bekäme sicher wieder nur einen auf der dem Rhein abgewandten Seite. Ich habe Glück, in Köln wird ein Platz auf der richtigen Seite in Fahrtrichtung frei, der laut Reservierungsanzeige nicht vor Frankfurt wieder belegt sein würde.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2933.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2233)

Als wir in Koblenz die Mosel überqueren, schickt die Sonne die ersten Sonnenstrahlen zur Erde. Ich mache mein obligatorisches Foto vom Loreley-Felsen, wo ich jedes Mal hoffe, es diesmal besser zu erwischen, und treffe mich mit Horst am Frankfurter Flughafenbahnhof, wo wir uns vor unserer Weltreise erstmal auf Weltreise durch den Airport begeben. Endlich erreichen wir den Check-In Schalter von US Airways, wo unser aufgegebenes Gepäck gründlich kontrolliert wird und wir zum Thema Sicherheit ausgefragt werden. Fehlt nur noch der Spruch „Was Sie jetzt sagen, kann und wird vor dem (Flugzeugmittags-)Gericht gegen Sie verwendet.“
So langsam verstehe ich auch, warum man zu internationalen Flügen 3 Stunden vorher einchecken soll. Wie viel Zeit die Sicherheitschecks und die langen Wege in Anspruch nehmen. Wir haben gerade unsere Landkarten am Gate ausgebreitet und machen sicherlich die restlichen Fluggäste neidisch, als wir uns lautstark über unser bevorstehendes Programm unterhalten, da müssen wir den gemütlichen Bereich auch wieder verlassen, nur um unsere Bordkarten vorzuzeigen, um uns anschließend auf dieselben Plätze wieder niederzulassen. Was für eine Beschäftigungstherapie. Aber was tut man nicht alles für seinen Urlaub.

Endlich dürfen wir an Bord, aber warum werde ich nur das Gefühl nicht los, Horst hat ein paar Zentimeter mehr Abstand zu seinem Vordermann? Vielleicht bezahlt er deshalb auch 2 Euro mehr für diesen Flug. Aber was tut man nicht alles für seinen Urlaub.
Sehr angenehm ist auch das Inseat-Entertainment-System. Man braucht sich nicht mehr den Kopf zum wer weiß wo angebrachten Bildschirm zu verdrehen, kann seinen eigenen Kanal wählen und – für mich ganz neu – ich kann auch selbst bestimmen, wann mein Film starten soll. Einziger Wehrmutstropfen: Die Kopfhörer mit den zwei Steckern müsste man für 5$ erwerben. Das sehe ich nicht ein und schaffe es, durch geschickte Stellung, meinen eigenen Einstecker-Kopfhörer so einzustöpseln, dass ich beide Ohren gleichzeitig mit Geräuschen verwöhnen kann. Einzig mein Sitznachbar (einer muss ja schuld sein) unterbricht gelegentlich durch seine Bewegungen mein Surround-System, aber er hat selbst Riesenpech, denn sein Bildschirm zeigt nicht mehr als ein dezentes schwarz. Und wie oft er auch die Stewardessen ruft, sie bekommen das Teil nicht in Gang. Absolut frustrierend, wenn man die schier endlosen 8 Stunden nicht durch Fernsehen überbrücken kann. Weiter will ich gar nicht denken. Da kommen nochmal 5,5 Stunden Flugzeit auf uns zu, nachdem wir in Philadelphia umgestiegen sind. Ich kann die Leute einfach nicht verstehen, die hierin einen Vorteil sehen, in USA umzusteigen. Mir sind die ellenlangen Flüge von über 11 Stunden lieber. Wenn die vorbei sind, dann bin ich wenigstens endlich am Ziel. Aber was tut man nicht alles für seinen Urlaub.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2915.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2234)

Ein weiterer Programmpunkt, um sich die Zeit zu vertreiben, ist das beliebte Ausfüllen der Einreiseformulare. Beim letzten Mal (USA-Besuch Nr.6) hatte ich es zum ersten Mal geschafft, diese widerspenstigen Biester auf Anhieb korrekt auszufüllen. Und als ich mit dieser Geschichte so richtig prahlen wollte, passiert mir auch gleich wieder ein Fehler. Horst ist dagegen etwas schneller mit dem Ausfüllen fertig, was sich erklärt, als er vor den Einwanderungsbeamten tritt: Er hat doch glatt vergessen, den Teil auszufüllen, der später in seinen Pass eingeheftet wird, und zwar, weil dieser beim Austeilen des Formulars nach hinten umgeklappt war.

Bevor wir zu unserem nächsten Gate dürfen, müssen wir unsere Koffer abholen und persönlich durch den Zoll tragen. Eine einzige Witzgeschichte, denn bei den meisten Reisenden interessiert sich niemand um die unhandlichen Gepäckstücke, die wir kurz darauf wieder abgeben dürfen. Es kostet nur Zeit, denn unsere Koffer sind unter den letzten, die auf dem Band erscheinen. Kein Wunder, denn so früh wie wir eingecheckt hatten, waren unsere auch die ersten Koffer in der Maschine irgendwo in der hintersten Ecke.

Einreise geschafft, Zoll passiert - ich kann es aber kaum glauben, wieder in den USA zu sein. Ich war doch erst vor einem halben Jahr in diesem großartigen Land gewesen. Das kommt mir vor wie gestern.
Und da ich so knapp vor Abflug gebucht hatte, hatte ich nicht einmal richtig Zeit, eine anständige Vorfreude aufzubauen. Umso mehr kann ich mein Glück kaum fassen, wieder hier zu sein.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2916.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2235)

Die verbleibende Zeit bis zum Weiterflug würde ich gerne mit Internet-Surfen verbringen, denn gerade jetzt müsste der usa-reise.de Chat laufen, doch die Telefone mit der vielversprechenden Tastatur lassen sich irgendwie nicht mit dem World-Wide-Web verbinden. Gemeinheit!
Im nächsten Flieger sitzen wir relativ weit vorne. 3 Reihen vor uns können wir neidisch auf die Passagiere der ersten Klasse blicken, die schon vor Abflug mit Getränken von ihrem Privatsteward versorgt werden. Der Flug ist nicht komplett ausgebucht und neben uns ist noch reichlich Platz frei, doch just bevor wir vom Gate wegrollen, kommen noch genau die Personen, die uns ein Langlegen in unseren Reihen verhindern. Trösten kann ich mich nur noch damit, dass der Platz vor mir frei geblieben ist und ich so nicht zu befürchten habe, dass es wieder jemand mit seinem Sitz auf meine Knie abgesehen hat.

Nach Abflug werden unsere Getränkewünsche entgegen genommen und eine winzige Packung Brezel verteilt. Das sollte aber auch das letzte gewesen sein, was uns ohne zusätzliche Kosten serviert wird. Die goldenen Zeiten, wo man noch anständig mit Speis und Trank versorgt wurde, sind längst vorbei.
Sobald wir dieses Flugzeug verlassen haben, bietet uns schon die Gelegenheit, arm zu werden, was uns andererseits unmissverständlich klar macht, wo wir gelandet sind: Wir sehen eine Reihe einarmiger Banditen, hören das typische Kasinogedudel und wissen, wir sind in Las Vegas, Nevada. Mein Koffer ist diesmal der zweite, der vom Band aus dem Untergrund hinaufgewuchtet wird, nachdem dieses am Ende der Welt endlich angelaufen ist. „Mein Koffer ist da, wir können gehen“, rufe ich voller Tatendrang, aber höflicherweise warte ich dann doch noch auf Horst und seinen zwei Gepäckstücken.

An der Autovermietstation von Alamo schlagen wir recht schnell auf und die Anzahl der Mietarbeiter erlaubt es, dass wir sofort an der Reihe sind. Ich freue mich, dass wir so schnell aus Las Vegas rauskommen werden, denn unser Etappenziel heißt St. George, Utah, und ich bin schon ziemlich müde.
Hier begegne ich zum ersten Mal der sogenannten Choice-Line, wo man sich aus der gebuchten Kategorie auf dem Parkplatz einfach sein Lieblingsauto aussuchen darf. Wir hatten uns vorgenommen, entweder einen Grand Cherokee oder einen Chevrolet Trailblazer zu nehmen, aber da überhaupt zwischen den ganzen Buicks nur ein einziger Trailblazer geparkt steht, ist unsere Wahl schnell getroffen. Leider ist er schneeweiß, was ich nicht so gerne habe, aber das werden wir demnächst schnell ändern.
Wir testen direkt mal alle Lampen durch und auch die Fähigkeit, den Trailblazer in ein kleines Hotel zu verwandeln, was uns sehr zusagt. Das einzige, was wir aber wirklich noch wissen wollen, wie kommt man ans Reserverad heran? Das würden wir lieber hier als irgendwo in der Wildnis bei 35° klären, doch überfordert das die Mitarbeiter erheblich. Wir bekommen Aussagen wie „Das wird nie nötig sein. Wenn’s Probleme gibt, ruft uns an“ bis zu „einfach an der Schraube drehen, dann fällt das Rad runter“, doch diese Schraube lässt sich so einfach nicht bewegen.
Wir wollen schon fast vom Hof fahren, da bringt endlich jemand Licht in die Dunkelheit (indem er einen weiteren Mietwagen mit eingeschalteten Fernlicht hinter uns parkt) und uns erklärt, man müsse die Stangen, die unter dem Hintersitz versteckt sind, geschickt zusammenstecken und von hinten durch ein Loch im Kofferraum auf eine verborgene Schraube richten und siehe da, das Reserverad bewegt sich. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Aber was tut man nicht alles… – ok, ihr seid im Bilde.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2864.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2236)

Leider kommen wir so nicht mehr im hellen aus Las Vegas heraus, aber immerhin um Mechanikerkenntnisse reicher, die uns im Fall der Fälle weiterhelfen könnten. Ich filme im Dunkeln die Skyline von Las Vegas, als wir auf der I-15 an der Stadt vorbeifahren. Ich freue mich schon auf morgen, wo wir uns so richtig vom Teer verabschieden wollen. Wir haben bereits heute 4 US-Bundesstaaten besucht und 3 mal die Zeitzone gewechselt. So langsam weiß weder ich, noch mein Körper, wie spät wir es denn nun wirklich haben.
Silke wird es sich um diese Zeit wahrscheinlich schon in ihrem zweiten Hotel gemütlich machen nach einem hoffentlich schönen ersten Urlaubstag, wohingegen Christian (MickyMcBenz) jetzt in etwa in Deutschland zu seinem Flug nach Las Vegas starten müsste. Zur Zeit ist wirklich das gesamte Forum unterwegs, worauf ich nachher noch ein paar Mal eingehen werde.

Übernachtung: Motel 6 - St.George, UT (http://www.motel6.com/reservations/motel_detail.asp?MotelId=0230)
Bewertung: durchschnittlich
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: OWL am 15.05.2006, 13:39 Uhr
Eine anstrengende erste Etappe, aber was tut..... (Nein, nichts ist schlimmer als selbst zitiert zu werden :wink: )

Also ich freue mich schon sehr auf die ersten Abenteuer abseits des Asphalts!
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.05.2006, 14:46 Uhr
Wunderbar, Markus.
Dieser Bericht setzt offensichtlich mal wieder Maßstäbe  :wink:

Was ich mich schon während Eurer Diskussion im Thread `San Rafael Swell` vor der Abreise gefragt habe: Horst fährt einfach so ohne Frau und Kind in die Staaten in den Urlaub??? Meine Freu und mein Kind würden mir da beide was husten...  :?

_________________
Viele Grüße,
Andreas
------------------------------
http://www.neef-online.de
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: nawe am 15.05.2006, 15:14 Uhr
hallo markus,
da wir ja in einem großen bus sind und noch jede menge platz ist such ich mir auch gleich einen fensterplatz aus und freu mich schon auf die reise.[schild=11 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]Auf geht´s[/schild]

liebe grüße natalie
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 15.05.2006, 15:30 Uhr
Zitat von: Doreen & Andreas
Was ich mich schon während Eurer Diskussion im Thread `San Rafael Swell` vor der Abreise gefragt habe: Horst fährt einfach so ohne Frau und Kind in die Staaten in den Urlaub??? Meine Freu und mein Kind würden mir da beide was husten...  :?

Die Frage beantwortet sich wenn Du den Bericht gelesen hast - die Tour kann man nicht mit Frau und Kind machen - und wenn man Dir da was hustet warst Du entweder zu brav oder gar nicht   :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.05.2006, 15:34 Uhr
Zitat von: Easy Going
Die Frage beantwortet sich wenn Du den Bericht gelesen hast - die Tour kann man nicht mit Frau und Kind machen

Bestreitet ja auch keiner...  :roll:

Zitat von: Easy Going
und wenn man Dir da was hustet warst Du entweder zu brav oder gar nicht  

Sehr tolerante Einstellung :!:
So einen Urlaub allein gäbe es bei uns nicht  :zuck:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Cairbre am 15.05.2006, 15:38 Uhr
wow, die route ist ja echt beindruckend - da fahren wir gern auch noch mit, falls noch ein Plätzchen frei ist :D

Schöne Grüße
Cairb
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Lupine am 15.05.2006, 15:59 Uhr
Hallo!

Ein viel versprechender Anfang, da nehme ich doch gleich mal Platz... ;):)
Nur eine Sache ist mir aufgefallen:

Zitat von: Scooby Doo
An der Autovermietstation von Alamo schlagen wir recht schnell auf und die Anzahl der Mietarbeiter...


Ist dieser nette Tippfehler etwa Absicht? :mrgreen:;)

Gruß,
Rike
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Gutenberg am 15.05.2006, 16:20 Uhr
Bin natürlich auch dabei!
Zumal ich das meiste auch schon gesehen habe!

Ich würde das aber auch mit Frau und Kind machen, Marc ist da ja
schließlich schon einiges gewohnt!  :roll:  :D


Freue mich jedenfalls über die Mitfahrgelegenheit!


Gruß!    Jörg
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Utah am 15.05.2006, 17:15 Uhr
Ein guter Anfang ist gemacht, weiter so Markus!   :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Canyoncrawler am 15.05.2006, 20:06 Uhr
Zitat von: Heinz
Hallo, hallo!
Mal sehen, was ich von euch abstauben und gleich live umsetzen kann. "Wer später reisst, ist klar im Vorteil."  :lol:


Sehe ich auch so!

Nachdem ich die Abfahrt ja schon verpasst habe, werde ich hinterherzockeln und im Zion wieder dazustossen.
Auch wenn ich neu bei Euch bin, hätte ich auch gerne noch einen Platz in der Nähe des Fensters.  :)

Es geht ja in meine neuen Lieblingsgebiete: ins Schatzkästchen Grand Staircase und die relativ unbekannte San Raffael Swell.

Gruss
Kate
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Calamity Jane am 15.05.2006, 20:55 Uhr
:winke:

Welcome back Thelma and Louise :D ;-)

Ich habe mir erlaubt auf Eurer Motorhaube Platz zu nehmen und die Aussicht aus der ersten Reihe zu genießen (ich geb's zu  - ich bin auch ein wenig lebensmüde :lol:).


Und mir ist gerade mit einem Schlag klargeworden, warum mich so mancher BLM Officer des Südwestens vor 2 Wochen mit vor Schreck geweiteten Augen angesehen hat wenn ich auf seine Frage 'So, where are you guys from?' geantwortet habe 'From Germany'... :lol: :lol:

'You Germans are Crazy' hieß es dann meist, woraufhin ich sagte 'Yes, Sir ;-) we are Red Rock Crazy'...


Also, ich bin festgeschnallt und bereit - let's hit the road - äh, the dirt ;-)

Viele Grüße,
Jane
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Schalker am 15.05.2006, 23:28 Uhr
Hi!

Uuups, beinahe hätte ich den Einstieg in die Dirt Roads verpasst.
Da wir im September dort sind, lese ich ganz gespannt mit.

Hoffentlich gibts genug Fotostops, die Fensterplätze sind wohl schon alle belegt... :traurig:  ... und auf der Motorhaube wie Jane muß ich dann doch nicht platznehmen. Vielleicht kriegen wir ja hinterher ein Foto gezeigt wie sie sich vom Weiß des Wagens abhebt. :wink:

Gute Fahrt allesamt,
Gruß vom Schalker :usa:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 16.05.2006, 01:30 Uhr
Ach so eine Motorhaube ist doch ein kuscheliger Ort an der frischen Luft.  :wink:
An alle im Wageninneren verteile ich mal eine Runde Aspirin - Freunde es wird holprig - zieht die Köpfe ein.  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 16.05.2006, 02:37 Uhr
Zitat von: Easy Going

An alle im Wageninneren verteile ich mal eine Runde Aspirin - Freunde es wird holprig - zieht die Köpfe ein.  :lol:

 Ach, genau darauf freue ich mich doch schon wie verrückt!!  So richtig schön über die Gravels zu fahren, daß einem das Sandwich auf dem Schoß hüpft!! :lol:  Sowas hatte ich letztes Jahr auf Fuerte, das war klasse.


Zitat von: Scooby_Doo
Das einzige, was wir aber wirklich noch wissen wollen, wie kommt man ans Reserverad heran? Das würden wir lieber hier als irgendwo in der Wildnis bei 35° klären, doch überfordert das die Mitarbeiter erheblich. Wir bekommen Aussagen wie „Das wird nie nötig sein. Wenn’s Probleme gibt, ruft uns an“ bis zu „einfach an der Schraube drehen, dann fällt das Rad runter“, doch diese Schraube lässt sich so einfach nicht bewegen.
Wir wollen schon fast vom Hof fahren, da bringt endlich jemand Licht in die Dunkelheit (indem er einen weiteren Mietwagen mit eingeschalteten Fernlicht hinter uns parkt) und uns erklärt, man müsse die Stangen, die unter dem Hintersitz versteckt sind, geschickt zusammenstecken und von hinten durch ein Loch im Kofferraum auf eine verborgene Schraube richten und siehe da, das Reserverad bewegt sich. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Aber was tut man nicht alles… – ok, ihr seid im Bilde.


Und wieder ist eine der unzähligen Fragen gelüftet, die ich mich genauso in dieser Form gestellt hätte. Na ja, jetzt weiß ich ja wenigstens, wo ich nächste Woche suchen muß, um zu guvken, ob das mit dem Reserverad funktioniert. :lol:


Dann kanns ja zügig weitergehen. Hoffentlich noch ziemlich schnell bis zu meinem Urlaub nächste Woche....


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Leo68 am 16.05.2006, 09:05 Uhr
Kaum 3 Tage nicht ins Forum geschaut, gehen wieder so einige Reisen los. Aber ganz so viel habe ich ja Gott sei Dank noch nicht verpasst.

Freue mich auf eine ereignisreiche Fahrt.  :D

Gruß
Rainer
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Kauschthaus am 16.05.2006, 10:23 Uhr
Bei so einer Tour will ich nicht zurück bleiben. Ich habe mal (ganz dezent) so lange gedrängelt und geschoben, bis noch ein Platz frei wurde ...  :wink:

So, nun den zweiten Teil bitte!  8)  :lol:

Liebe Grüße, Petra
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: America_Crazy am 16.05.2006, 11:07 Uhr
Ich kann es auch kaum abwarten bis endlich der zweite Teil ins Forum gestellt wird. Ist sehr nett und gut geschrieben.  :daumen:
Ich freue mich schon auf die Weiterfahrt und quetsche mich auch noch ins Auto mit rein.

Grüße
America_Crazy
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: jochenrosi am 16.05.2006, 15:25 Uhr
[schild=4 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]Haaalt, wir wollen auch noch mit!!![/schild]

Wir quetschen uns auch noch rein....... Bitte etwas Platz machen... (http://www.cosgan.de/images/more/bigs/c023.gif)

Wir sind schon ganz gespannt....... (http://www.cosgan.de/images/more/bigs/g105.gif)

Jochen & Rosi
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 16.05.2006, 15:29 Uhr
Schläft Markus heute schon wieder 17 Stunden oder wieso stagniert das jetzt, kaum daß es angefangen hat...  :?:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: America_Crazy am 16.05.2006, 15:32 Uhr
Ich versuche meine Geduld auch noch unter Schach zu halten und freue mich schon wahnsinnig auf die Weiterfahrt.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 16.05.2006, 15:56 Uhr
25.04.2006 St. George - House Rock Valley Road - White Pocket - Sidestep Canyon - Wahweap Creek (215 Meilen / 346 km)

Um 5 Uhr heißt es aufstehen. Draußen ist es noch dunkel, aber am Anfang vom Urlaub schaffe ich es noch ohne größere Probleme, so früh aufzustehen. Der Jetlag und vor allem der Tatendrang helfen dabei. Unser erster Besuch gilt dem Wal Mart, wo sich direkt zeigt, wer das bessere Verständnis von Richtungen hat, was für den weiteren Tagesverlauf von ungeheurer Bedeutung sein wird. Wir beide vermuten den Wal Mart nämlich auf unterschiedlichen Seiten der Interstate, aber nein, ich verschweige an dieser Stelle, wer sich letztendlich geirrt hat. Wir sind hier nicht bei der Bild-Zeitung. Immer diese Sensationslust.

Zuerst plündern wir mal den Supermarkt und nehmen alles mit, was man so unterwegs in der Wildnis brauchen könnte. Wasser, Brot, Wurst, Äpfel, noch grüne Bananen, damit sie länger halten und natürlich Salzstangen, das allerwichtigste. Die Kassiererin versorgt uns Amerikatypisch mit 1000 Plastiktüten und draußen beginnt so langsam der Tag, was uns auch gleich zu einem Stopp hinter Hurrican inspiriert. Einfach mal etwas Morgenluft schnuppern.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0754.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2237)

In Fredonia tanken wir lieber noch einmal den Wagen, denn wer weiß, wann und wo wir die nächste besetzte Zapfsäule zu Gesicht bekommen. Ihr merkt schon, wir rüsten uns für alle Fälle. Ein kleines Sandwich dient als Mittagssnack, denn wir wollen nicht allzu viel Zeit verlieren, endlich zu unserer ersten Staubstraße zu kommen.
Die 89A windet sich auf ein kleines Hochplateau in eine überraschend waldreiche Gegend. Wir befinden uns im Kaibab National Forest und passieren nach einem Aussichtspunkt mit Talblick den Abzweig zum Grand Canyon North Rim, der zu dieser Jahreszeit aber noch gesperrt ist.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0772.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2238)

Nach einem weiteren Aussichtspunkt, an dem traditionell der nächste fliegende Händler seine Ware an die nur wenigen Touristen verscherbelt, zweigt Richtung Norden die House Rock Valley Road ab. Bye bye Asphalt und auch good bye schönes sauberes Auto. Zum Dank an die Dienste der Alamo Waschstraße machen wir noch ein Foto unseres jungfräulichen Vehikels. Dann gebe ich Gas und wir ziehen eine mächtige Staubwolke hinter uns her.
Mein begeisterter Mitreisender bzw. Mitgeschüttelter ruft nur noch aus „Es staubt, endlich geht es los“. Erste Amtshandlung: Fenster runter und nach hinten rausgefilmt. Als ob wir noch nie eine Staubwolke gesehen hätten.
Die Straße gehört mir praktisch alleine. Ich fahre dort, wo es nach meiner Ansicht am wenigsten schaukelt. Gegenverkehr ist kein Problem, denn den erkennt man rechtzeitig an einer sich auf uns zu bewegenden Staubwolke.

Plötzlich endet die schöne Schotterstraße und geht in einen Sandacker über. Sind wir hier richtig? Zur Vorsicht bremse ich lieber mal, damit wir die Gegend in Augenschein nehmen können, doch vorerst sehen wir von ihr überhaupt nichts. Für eine halbe Minute nebelt uns unsere eigene Staubwolke ein. Ein zuvor als Abzweig wahrgenommener Feldweg kann nicht die House Rock Valley Road sein, also nehmen wir unsere Fahrt im Sand wieder auf. Ein ganzer Christbaum an Warnlampen leuchtet auf. Durchdrehende Räder, unruhiges Fahrverhalten – meine Güte, was unser Auto so alles weiß. Also lege ich den Four Wheel Drive ein, um unseren Chevy und meine Nerven zu beruhigen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0774.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2239)

Wir sind auf der Suche nach der White Pocket, einer wunderschönen Landschaft auf dem Paria Plateau im Vermillion Cliffs National Monument. Der Hinweg ist dank guter Vorbereitung leicht zu finden. Horst hat einige Beschreibungen aus dem Internet ausgedruckt, sich mehrere Topo-Maps mühevoll zusammengeklebt und zudem noch die GPS Daten diverser Abzweige notiert. Es sollte eigentlich nichts schief gehen.
Während er seine Satteliten einfängt, kämpfe ich mit der Straße. Anfangs handelt es sich noch um eine gut fahrbare Schotterpiste, doch nach jedem Abzweig wird die Fahrt zunehmend abenteuerlicher. Zuerst leuchten unsere Augen noch wie bei Kleinkindern, denen man gerade das ultimative Geschenk gemacht hat, aber dann bringt uns jede Erschütterung doch wieder zurück in die Realität. Die Straße (Pardon: Der Pfad) wechselt nun immer häufiger zwischen Sandpassagen, wo ich mich jedes Mal noch frage, ob wir eigentlich noch mit allen vier Rädern auf dem Boden fahren oder schon Kanuartig im Sand dahin schwimmen und felsigen Passagen, wo ich den Wendekreis unseres Trailblazers auskosten kann, um uns wenigstens um die gröbsten Kanten zu manövrieren.
Das GPS meldet nur noch wenige Meter bis zum Ziel, da bleibe ich an einem kleinen Sandberg hängen. Horst steigt aus und geht die paar Schritte auf den Hügel hinauf um zu entscheiden, ob es sich überhaupt lohnt, noch weiter zu fahren und vor allem, ob wir den Hügel auch wieder zurückschaffen. Er ist sprachlos und überwältigt von der Schönheit der Landschaft, die jenseits des Hügels auf uns wartet. Das will ich auch sehen! Also setze ich zurück, nehme Anlauf und schaffe den Wagen über den Hügel. Als ich meine Konzentration endlich von der Straße heben kann, bin ich nun an der Reihe zu staunen. Horst hat indessen unsere Ankunft an der White Pocket auf Band festgehalten, damit diesen Moment wirklich jeder miterleben darf. Ich bin so beeindruckt, sprachlos, fassungslos, dass ich fast vergesse, dass hier die Straße zu Ende ist und es Zeit wird, den Wagen zu parken, bevor er von einem Felsen hüpft. Die nächste Werkstatt mit Abschleppdienst dürfte etwas weit sein.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0790.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2240) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0833.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2242)

Wir stehen in einem farblichen Wunderland. Bilder sagen mehr als Worte. Staunend und auch praktisch die Zeit vergessend ziehen wir durch die Weite, immer im Wettkampf mit den Kameras, wer wohl zuerst aufgibt: Mensch oder Maschine. Ich lasse mindestens 100 Mal meinen Auslöser seine Arbeit verrichten. Um jede Ecke finden wir neue Motive. Es sind nicht nur immer neue Ansichten derselben Felsen, es sind wirklich immer wieder neue Eindrücke, denn die Formationen sehen von unterschiedlichen Richtungen betrachtet jedes Mal wie ausgewechselt aus.
Wir finden kleine Wellenformationen, wie eine Kleinausgabe der berühmten Wave und noch zig andere Naturmalereien. Besonders schön finde ich den Checkered Rock oder das Valley of the flowing Colors, in dem gerade drei kleine Lizzards ihr Sonnenbad halten.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0849.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2245) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0817.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2241) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0857.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2246)

Als wir uns dann endlich losreißen können, um auch noch andere schöne Landschaften an diesem Tage zu besuchen, lasse ich Horst mal ans Steuer. Auf dem Rückweg darf er sich mal mit der Straße auseinandersetzen, denn die Fahrerei ist schon eine wunderbare Konzentrationsarbeit, besonders, wenn man eilig durch sandige Kurvenpassagen flitzt, nur, um nicht auf Sand anhalten zu müssen.
Rückwege und Hinwege – manchmal wie zwei unterschiedliche Strecken, denn von der anderen Seite sieht plötzlich alles ganz anders aus. Wo ich eben noch leicht bergab geschlittert bin, geht es jetzt ein kleinwenig bergauf und stellt uns direkt vor einem Problem. Der Wagen wird immer langsamer, bis er dann ganz stecken bleibt. Der Unterboden schiebt einen beachtlichen Sandberg vor sich her. Wir kommen weder vor noch zurück.
Als erste Maßnahme darf ich aussteigen, um das Gewicht zu reduzieren und den Röstungsprozess meiner Haut zu starten. Bringt nur leider nichts. Egal, in welche Richtung ich auch schiebe, der Wagen bewegt sich keinen Zentimeter vom Fleck. Eine längere Pause ist also angesagt und lässt unser geplantes Abendprogramm in wortwörtlich weite Ferne rücken.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0883.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2249)

Wir laden unser gesamtes Gepäck aus, um das Gewicht noch weiter zu reduzieren und schaufeln den Wagen frei mit einem Klappspaten, den Horst über e**y mehr zum Spaß für irgendwelche Filmaufnahmen angeschafft hatte. Aus Spaß wird halt doch oft bitterer Ernst. Ich bekomme die Anweisung, ich solle mal eben die Fahrstrecke mit Zweigen auslegen. Das sind sicher 50m bis zum Gipfel und die Büsche wehren sich ungemein, mit bloßen Händen von ihren Zweigen getrennt zu werden. Mit der Zeit werde ich aber echter Bush-Experte, nicht im politischen Sinne, sondern im praktischen Sinne, denn man merkt recht schnell, wie man seine gebeutelten Hände schonen kann und welche Büsche nicht den größten Widerstand leisten.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0885.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2250)

Nun kommt der Augenblick der Wahrheit. Horst setzt sich ans Steuer und ich schiebe ihn zurück, damit er Anlauf nehmen kann. Wisst ihr, wie heiß eine Motorhaube in der Wüste werden kann? Ich schon.
Dann gibt er Vollgas und als er mich überholt hat, renne ich hinter ihm her, um ihn über die schwierigsten Stellen anzuschieben. Mehr aus Selbstansporn rufe ich immer wieder lautstark „jetzt nicht anhalten, fahr weiter bis zum Gipfel“. Oben angekommen bin ich platt. Rennt ihr mal in glühender Hitze einem Auto bergauf hinterher.
Man kann schon fast erleichtert sein, jetzt, wo wir es geschafft haben, aber: Wo ist unser Gepäck? Richtig, es steht etwa 100m weiter bergab. Ihr müsst euch nun mal das Bild vorstellen, wie die Autoschieberbande nun ihre Koffer mitten durch die Wüste trägt. Auf ein Taxi will ich dann doch lieber nicht warten. Könnte etwas länger dauern.

Auf dem weiteren Weg, den ich nur noch recht teilnahmslos verfolge und meinen frischen Sonnenbrand genieße, entwickelt Horst eine neue Schaukeltechnik, die uns vor weiteren Zwischenstopps schützt. Wer einmal richtig Seekrank werden möchte, darf sich uns gerne bei der nächsten Tour anschließen.
Mir fällt nur auf, dass irgendwie alle Felskanten fehlen, die ich eben so schön hab umfahren. Mein Verdacht erhärtet sich, als wir vor einem geschlossenen Gatter ankommen. Die nachfolgende Diskussion, wann wir denn den richtigen Weg verlassen haben und ob unser Sandbad hätte vermieden werden können, führt zwar zu keinem Ergebnis, aber verkürzt etwas die Fahrtzeit.
Endlich wieder zurück auf der House Rock Valley Road sehen wir nach Stunden wieder andere Menschen. Nicht viele, aber genug, dass uns bei einer weiteren Panne immerhin geholfen werden könnte.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0908.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2252)

Horst hat den ehrgeizigen Gedanken gefasst, die verlorene Zeit wieder aufzuholen, was mich in diversen Senken zu spontanen Freudensprüngen veranlasst. Im Kofferraum tanzt das Gepäck vor Freude mit. Wir rasen um die Kurven als ob wir am Ende einen Preis für die meisten erwischten Bodenwellen in Empfang nehmen könnten.
Jenseits der 89, einer echte Erholungsphase, geht die Suche nach den tiefsten Gräben auf der Sand Wash Road weiter. Ich frage noch, ob ich nicht besser fahren soll, damit Horst seine Anleitungen lesen und das GPS bedienen kann, womit ich eigentlich nur das Schaukeln abstellen will, doch Horst befürchtet eine weitere Schleichtour wie heute Mittag, wo ich mich noch bei jeder Delle in der Straße entschuldigt habe. Hätte nur noch gefehlt, ich wäre ausgestiegen und hätte jede Erhebung für den Rückweg markiert.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0925.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2254)

Na jedenfalls wird mir nun die zweifelhafte Ehre zuteil, sämtliche Weidentore zur Durchfahrt zu öffnen. So langsam zweifle ich daran, ob die Entscheidung klug war, an der White Pocket den Fahrer zu wechseln, denn im Endeffekt habe ich im Anschluss mehr gearbeitet als vorher.
Umso müder ist der Krieger, als wir in den wunderschönen Sidestep Canyon absteigen. Unser Wasserfallfan Horst outet sich nun als Hoodoo-Fan und meine Kraft reicht gerade noch, in den jeweils nächsten Schatten zu flüchten. Mit knurrenden Magen schleiche ich meinem Anführer hinterher, was ich aber selbst schuld bin, war meine Neugierde auf den Canyon doch größer als auf meinen Magen zu hören.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0931.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2255)

Als die Sonne sich verabschiedet, begrüße ich erstmal eine ordentliche Scheibe Brot. In doppelter Hinsicht war der Abstieg in den Canyon eine lohnenswerte Angelegenheit. Zum einen haben wir ein weiteres menschenleeres und zudem noch kostenloses Naturjuwel erforscht, zum anderen sehen wir nun ein, dass man über diesen Weg nur schwer an die Wahweap Hoodoos herankommt, wo wir morgen zu Sonnenaufgang sein wollen.
Wir parken daher unseren Wagen etwas weiter hinten direkt im Wahweap Creek in der Nähe eines Zauns, der uns an der Weiterfahrt hindert und richten uns im Kofferraum ein gemütliches Nachtlager her. In der Nacht werde ich mir nur wünschen, Horst hätte nicht auf einem Berg geparkt.

Übernachtung: Auto - Wahweap Creek, UT
Bewertung: gut
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 16.05.2006, 16:06 Uhr
Zitat von: Lupine
Zitat von: Scooby Doo
An der Autovermietstation von Alamo schlagen wir recht schnell auf und die Anzahl der Mietarbeiter...


Ist dieser nette Tippfehler etwa Absicht? :mrgreen:;)


Nein, das war keine Absicht. Aber bevor du dich beim nächsten Tag wieder meldest: Bush-Experte war diesmal wirklich Absicht.

Zitat von: Canyoncrawler
Nachdem ich die Abfahrt ja schon verpasst habe, werde ich hinterherzockeln und im Zion wieder dazustossen.
Auch wenn ich neu bei Euch bin, hätte ich auch gerne noch einen Platz in der Nähe des Fensters.  :)


Hoffentlich nicht erst im Zion, denn der kommt erst zum Schluss (man beachte die Pfeile auf der Landkarte).
Beim nächsten Mal miete ich für den Reisebericht einen Doppeldeckerbus, der hat mal gleich doppelt so viele Fensterplätze.

Zitat von: Calamity Jane
Ich habe mir erlaubt auf Eurer Motorhaube Platz zu nehmen und die Aussicht aus der ersten Reihe zu genießen


Und, hockst du noch immer auf der Motorhaube oder ist es dir am Hintern schon zu heiß geworden?

Zitat von: americanhero
Und wieder ist eine der unzähligen Fragen gelüftet, die ich mich genauso in dieser Form gestellt hätte. Na ja, jetzt weiß ich ja wenigstens, wo ich nächste Woche suchen muß, um zu guvken, ob das mit dem Reserverad funktioniert.


Klappe die Sitzflächen der Hinterbank hoch, da siehst du ein Teil, das wie ein Schraubendreher aussieht. Öffne den Kofferraum und stecke ihn in das Loch recht oben über der Anhängerkupplung. Nimm ein zweites Teil, das unter der Sitzbank lag, stecke es quer in den Schraubendreher, um ihn so greifbar und vor allem drehbar zu machen.
Viel Glück.

Zitat von: Doreen & Andreas
Schläft Markus heute schon wieder 17 Stunden oder wieso stagniert das jetzt, kaum daß es angefangen hat...  :?:


Nee, Markus kämpft mit den vielen Bildern und dem dafür zu kopierenden Code. Ich habe ehrlich auf "Antworten" geklickt, bevor euer Beitrag verfasst wurde, mit anderen Worten, alleine das Posting zu Tag 2 zu verfassen, dauert etwa eine halbe Stunde.
Meine Güte!

Zitat von: America_Crazy
Ich versuche meine Geduld auch noch unter Schach zu halten und freue mich schon wahnsinnig auf die Weiterfahrt.


Ich glaube, ich werde ab sofort nach Mitternacht weitere Teile einstellen. Da bin ich auch ungestörter (da schlafen alle in unserem Haus, die mich vom "arbeiten" abhalten können). Ihr könnt euch also schon darauf freuen, dass Tag 3 erscheint, wenn ihr morgen früh aufsteht.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: America_Crazy am 16.05.2006, 16:44 Uhr
Hallo Markus,

der Bericht lässt sich sehr schön lesen und ich bin mit voller Begeisterung dabei. Sehr schöne Bilder :!:
Euer Mietauto lässt sich ja nach einem Tag nicht mehr erkennen.  :wink:  Als hättet ihr das Auto von einem auf den anderen Tag gewechselt.  :wink:

Ich freue mich schon jetzt auf die Weiterfahrt und werde mich in Geduld üben.

Zitat
Ich glaube, ich werde ab sofort nach Mitternacht weitere Teile einstellen. Da bin ich auch ungestörter (da schlafen alle in unserem Haus, die mich vom "arbeiten" abhalten können). Ihr könnt euch also schon darauf freuen, dass Tag 3 erscheint, wenn ihr morgen früh aufsteht.


Toll :!:  Wie schon gechrieben, ich freue mich auf die Weiterfahrt. Deine Berichte sind immer sehr schön geschrieben, da bekommt man noch mehr Lust zum Weiterlesen.

Grüße
America_Crazy
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Filou am 16.05.2006, 16:57 Uhr
Hallo Markus,

super, super, super!!!  :applaus: Unglaublich schöne Fotos. Braucht man aber wohl auch ne Portion Mut, um dort hin zu gelangen. Wie weit ist denn die Strecke abseits der befestigten Straße bis zu den White Pocket?

Bin riesig gespannt, wie´s weitergeht.

Liebe Grüße
Annette
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 16.05.2006, 17:06 Uhr
Hallo Annette,

nö, so viel Mut braucht man eigentlich nicht, nur Glück und etwas Leichtsinn  :lol:
Bis auf die etwas sandigen Passagen war alles recht gut zu fahren, da kommen später noch wesentlich schlimmere Tage, glaub mir.

Vom Abzweig von der 89A, also da, wo es auf die House Rock Valley Road geht bis zur White Pocket sind es 25 Meilen. Also nicht zu weit, aber hol mal Hilfe, wenn du ganz hinten irgendwo im Sand steckst.
Nachdem wir die House Rock Valley Road verlassen hatten, haben wir nicht eine Menschenseele mehr gesehen.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Sedona am 16.05.2006, 17:13 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Klappe die Sitzflächen der Hinterbank hoch, da siehst du ein Teil, das wie ein Schraubendreher aussieht. Öffne den Kofferraum und stecke ihn in das Loch recht oben über der Anhängerkupplung.

Das sind im Prinzip genau dieselben Teile mit denen man auch den Trailblazer Wagenheber bedient, oder?


Zitat von: Scooby Doo
http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_popup.php?art=20&foto_id=2249


Was habt Ihr denn da bei e**y gekauft???
Das sieht ja fast eher nach einem Schauferl zum "Blümchen Einsetzen" aus...    :lol:  :lol:  :lol:
(http://www.cosgan.de/images/more/flowers/044.gif)

So jetzt nach überstandener erster Panne (und ich nehme an, alle anderen Passagiere haben auch aussteigen müssen  :D ) mache ichs mir mal bequem und leg mich quer auf die Hinterbank und bin gespannt, wohin es als nächstes geht!  :pfeifen:  :lol:
(http://www.cosgan.de/images/midi/haushalt/r020.gif)
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Matze am 16.05.2006, 17:27 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Hallo Annette,

nö, so viel Mut braucht man eigentlich nicht, nur Glück und etwas Leichtsinn  :lol:


Dazu fällt mir ein Zitat von Mark Twain ein - habe es gelesen im Zusammenhang für mein gestriges Bilderrätsel!

Zitat
Es gibt mancherlei geeigneten Schutz gegen Versuchungen, aber der sicherste ist die Feigheit.


Zitat von: Sedona



So jetzt nach überstandener erster Panne (und ich nehme an, alle anderen Passagiere haben auch aussteigen müssen  :D ) mache ichs mir mal bequem und leg mich quer auf die Hinterbank und bin gespannt, wohin es als nächstes geht!  :pfeifen:  :lol:
(http://www.cosgan.de/images/midi/haushalt/r020.gif)


Also nein, uns die Arbeit machen lassen und dann einfach zusteigen!!!
Horst und Markus, bleibt ihr noch mal stecken!!! :lolsign: :pfeifen:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: jochenrosi am 16.05.2006, 19:12 Uhr
Super, Super, Super, und herrliche Bilder, klasse geschrieben... (http://cosgan.de/images/smilie/froehlich/a020.gif)

Da freun wir uns schon auf unseren Trip.

Bitte weiterschreiben....... :respekt:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: brigi am 16.05.2006, 19:36 Uhr
Hi,
bei einer solchen Schaukelfahrt kribbelt mein Magen besonders stark :D
hab mich ganz hinten bei der Kühltasche eingenistet :wink:

Ein ganzen Dickes Lob an den "Schreiberling" und "Fotografen" :applaus:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Lupine am 16.05.2006, 20:22 Uhr
Also dass ist wirklich ein klasse Reisebericht. :)
Wahnsinnig toll geschrieben, ich hab so an manchen Stellen grinsen müssen.  :D

Weiter so!

Gruß,
Rike
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.05.2006, 21:55 Uhr
Super, das Abenteuer ruft und wir können dabei sein.

Vielen Dank für den klasse Reisebericht!

Kate
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 16.05.2006, 22:20 Uhr
Hi Markus,
sehr gut geschrieben  :!: - so daß man meint man war selbst dabei  :lol:


Zitat von: Sedona
Zitat von: Scooby Doo
Klappe die Sitzflächen der Hinterbank hoch, da siehst du ein Teil, das wie ein Schraubendreher aussieht. Öffne den Kofferraum und stecke ihn in das Loch recht oben über der Anhängerkupplung.

Das sind im Prinzip genau dieselben Teile mit denen man auch den Trailblazer Wagenheber bedient, oder?

Stimmt.
Der Wagenheber findet sich übrigens auch unter den Sitzbänken die man hochklappen muss.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 17.05.2006, 00:03 Uhr
Hallo Markus,


das war doch ein Tag ganz genau nach meinem Geschmack!! :lol: :mrgreen:

Und als ich die tollen Bilder sah, man oh man, die Ahs und Ohs hat hoffentlich  keiner gehört, denn dann erklären mich alle komplett für verrückt. :lol:  Aber auf jeden Fall weiß ich jetzt, was nächstes Jahr auf der Tour ganz oben auf der Liste stehen muß.


Das ist ja einfach nur schöööön!!!

Zitat von: Easy Going

Stimmt.
Der Wagenheber findet sich übrigens auch unter den Sitzbänken die man hochklappen muss.


Man, das man sich auch noch so anstrengen muß, nur um sein Werkzeug bzw. das Reserverad zu kommen. Dabei reicht es doch schon, wenn man die Reifenwechsel Aktion hat.

 
 




Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 17.05.2006, 02:14 Uhr
26.04. Wahweap Hoodoos - White Canyon - Old Paria - Alstrom Point - Page (173 Meilen / 278 km)

Heute klingelt der Wecker um 5:30. Ihr merkt schon: Es wird von Tag zu Tag später. Heute versuche ich erstmals die Taktik „tun wir mal so, als ob wir den Wecker nicht gehört haben“ Für die ersten 5 Minuten funktioniert das auch, aber Horst ist da unnachsichtig. Für seine Hoodoos tut er einfach alles.
Als wir endlich losmarschieren, ist der Himmel bereits so hell, dass keine Sterne mehr zu sehen sind. In Windeseile steigen wir über den Stacheldrahtzaun, bedenken dabei die weitere Familienplanung und erreichen noch mehr als rechtzeitig die erste Gruppe Hoodoos.
Horst ist voll in seinem Element. Stativ hierhin stellen, dort ein Foto, hier ein paar Sekunden Film und als er sich so richtig ausgetobt hat, meint er „und wenn jetzt die Sonne hervorkommt und die Dinger anfangen zu leuchten, wird das noch besser. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.“ Besonders letzterer Satz leuchtet mir ein, denn immerhin haben wir es hier mit Tag und Nacht zu tun. Ersterer hingegen bedeutet, dass das Spielchen in ein paar Minuten von vorne beginnt. Stativ hierhin stellen, dort ein Foto, hier ein paar Minuten Film (hat irgendwer den Unterschied bemerkt? Also bitte etwas aufmerksamer lesen).

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0981.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2257) (vor Sonnenaufgang)
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0982.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2258) (nach Sonnenaufgang)

Als nächstes ist die mittlere Gruppe Steinmännchen mit Hut dran. Jeder geht auf seine eigene Entdeckertour und von weitem hört man nur Rufe „du musst mal unbedingt hierhin kommen, von hier ist auch eine gute Aufnahme möglich.“ Weil Horst noch ein paar Minuten mehr braucht, schlage ich mich durch die Büsche auch noch zur letzten, zur südlichsten Gruppe der Hoodoos durch, doch diese heben sich nicht sonderlich vom Hintergrund ab und geben nicht wirklich viel her. Aber ich bin immerhin einmal hier gewesen. An dieser Stelle führt der Creek sogar noch einen Rest von Wasser. Ein Glück, dass wir heute Nacht nicht weggeschwemmt wurden.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0987.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2259) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1005.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2261)

Dass wir uns auf dem Rückweg zu unserem Auto verlaufen würden, das bezweifeln wir. Wir brauchen ja eigentlich nur dem Creek nordwärts zu folgen. Einziges Problem ist eine immer höher werdende Wand, von der wir noch absteigen müssen. Hin sind wir einen kleinen Umweg gelaufen, den wir zurück jetzt gerne sparen wollen. Hoffen wir, dass wir nicht am falschen Ende den Rotstift ansetzen. Mein bestes Argument ist noch immer: „Da sind Reifenspuren und sofern Autos noch nicht fliegen können, muss es hier einen Weg runter geben.“ Als die Reifenspuren aber von einem Wendemanöver herrühren, fällt meine schöne Theorie wie ein Kartenhaus zusammen. Wir finden aber doch einen Weg nach unten, wenn es sein muss, auch auf dem Hosenboden.

Zurück am Chevy verwandeln wir unser Hotel zuerst in ein Restaurant, danach weiter zu einem Auto. Wozu ein Trailblazer doch alles gut ist. Heute bin ich an der Reihe, mich für den gestrigen Fahrstil zu bedanken (hehe). Horst sitzt auf dem Beifahrersitz und nickt nur unentwegt - mir scheinbar zustimmend.
Wir parken den Wagen auf einem riesigen Parkplatz genannt Wiese. Zur Sicherheit speichert Horst die GPS Daten, damit wir uns nicht verlaufen. Eine ungeheure nützliche Sache, denn hier auf dem weiten Feld, wo nichts die Sicht behindert und auch sonst niemand aus Boshaftigkeit 100 weiße Autos versteckt hat, könnten wir ja auf einmal nicht mehr zurückfinden. Ich weiß, das GPS ist eine feine Sache und wird uns in diesem Urlaub auch noch mal absolut nützlich werden auf der Suche nach unserem Auto, aber an dieser Stelle muss ich mich einfach darüber amüsieren. Ich lasse keine Gelegenheit aus, Horst zuzurufen „Ich kann noch unser Auto sehen, wie es in der Sonne schimmert.“ Apropos Sonne: Obwohl ich kleidungsmäßig inzwischen auf Sommerzeit umgestellt habe, macht mir die aufkommende Hitze doch schon etwas zu schaffen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1024.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2262)

Wir umrunden ein wunderschönes Tal, das man als Chimney Rock Canyon bezeichnet und sehen dahinter den Chimney Rock, sozusagen das Markenzeichen dieser Region. Wir sind auf der Suche nach ein paar schönen dicken Steinen, die auf wackligen Untergrund balancieren. Wir haben ein Farbausdruck dabei und die GPS Daten, doch wo uns das kleine Teilchen hinschickt, sieht nichts wirklich dem Foto ähnlich. Übrigens: „Ich kann noch immer unser Auto sehen.“
Etwas leicht enttäuscht wenden wir uns dem eigentlichen White Valley zu. Also wieder zurück (Huhu, unser Auto) und einen Abstieg ins Tal gesucht. Leider stellt sich dieses Unterfangen etwas schwerer raus als zuerst angenommen. Einen letzten Versuch wollen wir von gegenüber dem Sidestep Canyon wagen, wo wir jetzt hinfahren werden. Ich kann noch immer unser Auto sehen, aber wer holt es jetzt mal näher? Es ist so weit weg.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1039.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2263) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1042.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2264)

Mit reichlich Durst erreichen wir unser Auto und wenig später links den Sidestep Canyon und erhoffen uns hier, rechts der Straße einen Weg ins Tal zu finden. Anfangs klappt es auch sehr gut. Über kleinere Grade des Coloured Canyon tasten wir uns immer weiter vor, bis wir einen Wash erreichen, der durch absolut weißes Gestein führt. Wo ist meine Sonnenbrille? Kurz nachgedacht – natürlich im Auto. Wir folgen dem Wash um mehrere Schleifen und siehe da – wir stehen vor dem nächsten steilen Abhang. Das Schicksal und die Sonne sind gegen uns, worauf wir dieses Vorhaben nun abbrechen. Vielleicht ein andermal.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1048.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2266)

Über die Sand Wash- und Teile der Cottonwood Canyon Road fahren wir zurück zur 89 und vorbei an der schönen Ranger Station mit dem roten Dächlein, in dem es diese heiß begehrten Wave-Permits gibt – was für eine Verlockung – Ruhe, ich schweife ab! Also daran vorbei fahren wir jetzt zur Old Paria, wo es einige sehr schöne bunte Berge und zwei verlassen Saloons zu bestaunen gibt. Auch die Kombination aus Saloon und farbigem Hintergrund ist ein lohnendes Motiv.
Ein kleines Picknick am Rande soll uns die Lebensgeister wieder bringen. Nur ein Biss in unsere wunderschönen mit Verstand gekauften grünen Bananen erfreut wohl nur jeden Kieferorthopäden. Die Dinger sind noch steinhart und längst nicht ausgereift. Denen verpassen wir erst einmal einen Crashkurs im Bräunen. Wenn die Sonne das mit uns schafft, dann schafft sie das auch mit unseren Bananen. Und ab sofort haben wir ein neues Wiedererkennungsmerkmal für unser Auto: Wir fahren das mit den Bananen hinter der Windschutzscheibe.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1060.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2269)

Als großes Highlight des Tages wartet der Alstrom Point auf uns, von dem man runter auf den Lake Powell blicken kann. Das Licht soll hier abends am schönsten sein, also wird unsere Rückkehr sehr spät sein. Daher suchen wir vorher in Page noch ein gemütliches Zimmer für die Nacht. In der Straße der kleinen Motels machen nur noch wenige Häuser einen Eindruck, als ob hier überhaupt noch ein Zimmer vermietet werden würde und diese sind dann auch direkt noch belegt.
Vorne an der Hauptstraße werden wir dagegen direkt fündig im Empire House Motel, wobei ich in diesem Motel schon einmal übernachtet hatte und dem Komplex die Note „Mangelhaft – dieses Hotel sieht mich nie wieder“ verliehen hatte. Aber seit James Bond wissen wir ja alle, niemals nie zu sagen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1079.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2271)

Die Anfahrt zum Alstrom Point ist leicht gefunden. Immer wieder halten wir für kleinere Fotosessions, denn wir liegen gut in der Zeit. Die letzten 2 Meilen bis zum Aussichtspunkt sollen über Felskanten führen und ich bastle insgeheim schon an einer Rede, wie ich Horst davon überzeugen kann, die letzten Meter zu Fuß zurückzulegen. Und da tauchen sie auf, die Felsen. Horst steigt aus und lotst mich über die Kanten, die es auf meinen Unterboden abgesehen haben. Drüber! War doch gar nicht so schlimm.

Am Ende angekommen, staunen wir nicht schlecht. Der Lake Powell liegt in tiefem Blau vor uns, umrahmt von den leuchtenden braunen Bergen. Ein weiteres Auto steht auf dem Parkplatz mit geöffneter Tür und in einiger Entfernung hockt eine Frau auf einem Felsen. Loreley des Lake Powell?
Dann erscheinen drei Personen auf dem Parkplatz, darunter die Frau aus der Ferne mit riesigen Stativen und noch größeren Kameras. Sind unterhalten sich angestrengt, wahrscheinlich über die besten Motive. Wir werden fast gar nicht wahrgenommen. Nicht mal ein typisches „Hi there, how are you“ bekommen wir zu hören. Und mit solchen Leuten teilen wir einen der schönsten Aussichtspunkte des Südwestens.
Man hört Autotüren zuschlagen und zwei Personen fahren von dannen. Halt, denke ich. Ihr habt noch jemanden vergessen. In der Ferne biegt der Wagen ab und wird auf einem Felsvorsprung etwas unterhalb geparkt. Ach so! Die wollen nur ihr Auto schön ins Bild stellen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1130.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2277)

Als die drei nun komplett weg sind, tun wir es ihnen gleich. Was die können, können wir schon lange. Und so muss auch unser Auto für einige schöne Aufnahmen herhalten. Schade, dass es kein neues Modell ist und wir die Fotos keiner Werbeagentur anbieten können. Höchstens für mehr Sicherheit könnten wir werben: „Drive till you dive“ Dafür müssten wir aber effektvoll unser Auto im Lake Powell versenken, aber nee, den Wagen brauchen wir noch. Sind ja doch noch einige Meilen zurück nach Page.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1115.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2276)

Nach einem leckeren Abendpicknick, wobei wir glatt den Weggang der Sonne verpassen, fahren wir durch die aufkommende Nacht zurück nach Page. Huiuiui! Schon mal eine Gravelroad bei Dunkelheit gefahren? Abblendlicht ist blöd, weil man wegen fehlender Markierung und fehlenden reflektierenden Gegenständen den Straßenverlauf nicht immer auf Anhieb erkennt und Fernlicht ist doof, weil es über die Bodenwellen direkt vorm Auto hinwegleuchtet. Ich weiß einfach nie, wie tief eine Bodenwelle ist. Kann es nur an Horst’s Sprunghöhe reziprok zurückrechnen.
Schön wäre eine Kombination aus Nebelscheinwerfer und Fernlicht gewesen, aber dieser wunderschöne Wagen scheint keine Nebelscheinwerfer zu haben. Was lernen wir daraus: Fahre nie mit einem Trailblazer nach San Francisco.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1141.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2278)

Übernachtung: Empire House Motel
Bewertung: durchschnittlich
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: America_Crazy am 17.05.2006, 07:10 Uhr
Hallo Markus,

wirklich ein sehr schöner Bericht. Gefällt mir richtig gut zu lesen  :!:

Zitat
Hi Markus,
sehr gut geschrieben  - so daß man meint man war selbst dabei


Hallo Horst,
der war gut.  :wink:  :D

America_Crazy
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: EasyAmerica am 17.05.2006, 07:22 Uhr
Tolle Herrenpartie!! Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Wir hatten auch ein Erlebnis besonderer Art auf der House Rock Road... Aber ich will ja noch nicht alles verraten.  :D
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 17.05.2006, 09:53 Uhr
Super, der Bericht. Und die Bilder erst!!!  :daumen:
Ihr wollt wohl den Herren Rau und Synnatschke ernsthaft Konkurrenz machen  :?:  :?:  :?:
Zitat von: Scooby Doo
Wer einmal richtig Seekrank werden möchte, darf sich uns gerne bei der nächsten Tour anschließen.

Ach, jetzt wo Du es sagst...  :groove:

_________________
Viele Grüße,
Andreas
------------------------------
http://www.neef-online.de
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Matze am 17.05.2006, 10:36 Uhr
Wirklich Klasse der Bericht! Und bei den Fotos vom Lake Powell kommt mir der Gedanke - wie schön muß eigentlich die Landschaft sein, die sich unter/im See befindet!???

Und dieser Satz hat große Heiterkeit  :D  :lol:  :mrgreen: hervorgerufen!!!
Zitat
Was lernen wir daraus: Fahre nie mit einem Trailblazer nach San Francisco
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: naddels am 17.05.2006, 14:12 Uhr
Hallo Markus!

Auch von mir... Kompliment! Super Bericht - sehr lustig geschrieben! Es macht richtig Spaß den neuesten Bericht zu lesen! ... und traumhafte Fotos! Ich freue mich schon auf die weitern Etappen!

Liebe Grüße
Nadja
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Filou am 17.05.2006, 20:07 Uhr
Hallo Markus,

Bin total begeistert von Euren Fotos vom Alstrom Point.  :respekt: Wir haben uns im letzten September ab Beginn der Steinplatten nicht mehr getraut, weiter zu fahren. Ich fand die Strecke ab dort recht heftig. Aber bei so einem Blick müssen wir das doch noch nachholen. Wie weit geht es denn über Felsplateau? Ihr seid ja offenbar problemlos hingekommen. Und die Rückfahrt - ward Ihr bei Dunkelheit schon über die Felsen hinweg?

Liebe Grüße
Annette
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Canyoncrawler am 17.05.2006, 20:13 Uhr
Einfach super,

bin schon gespannt wie es weiter geht. Habe mich selten beim Lesen eines Reiseberichts so amüsiert.

Und das schlechte Licht des Trailblazers können wir nachvollziehen.
Wir haben bei der letzten Tour im Herbst nach diversen Dirtroad-Fahrten ständig die Scheinwerfer geputzt, aber vernünftiges Licht kennt der Trailblazer nicht.

Gruss
Kate
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 17.05.2006, 21:15 Uhr
Zitat von: Filou
Bin total begeistert von Euren Fotos vom Alstrom Point.  :respekt: Wir haben uns im letzten September ab Beginn der Steinplatten nicht mehr getraut, weiter zu fahren. Ich fand die Strecke ab dort recht heftig. Aber bei so einem Blick müssen wir das doch noch nachholen. Wie weit geht es denn über Felsplateau? Ihr seid ja offenbar problemlos hingekommen. Und die Rückfahrt - ward Ihr bei Dunkelheit schon über die Felsen hinweg?


Wie gesagt, ich habe auch zuerst gedacht, wie rede ich Horst die Weiterfahrt nun aus, aber letztendlich ist es mit dem SUV gar nicht so schlecht gewesen.

Findest man keine schöne Spur, empfiehlt es sich, über die höheren Steine zu fahren. Dadurch setzt der Wagen mit Sicherheit nirgendwo auf. Aufpassen muss man nur, dass man keine scharfen Kanten oder spitze Steine erwischt.

Die Felsplatten waren ein paar hundert Meter, vielleicht 200m-300m lang, danach ging die Straße wieder wie zuvor. Das ganze Spielchen wiederholt sich glaube ich noch ein zweites Mal.
Nachdem wir dieses etwas blassere Foto aufgenommen hatten (das letzte Foto im Bericht), haben wir zusammengepackt und sind gefahren. Bei den Felsplatten hatten wir also noch Tageslicht, nur die Sonne schien halt nicht mehr über die Kante des Plateaus auf den Lake Powell. Erst danach wurde es richtig dunkel.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Lal@ am 18.05.2006, 00:19 Uhr
Spät, aber nicht zu spät bin ich auch zugestiegen und amüsiere mich.
Filmen mit Horst in wilder Landschaft würde ich auch gerne machen, aber mich hat ja keiner gefragt. Bitte aber beim nächsten Mal darum....

Zu den White Rocks: Da müsste mal ein genauer Plan mit allen Namen, die wir Deutschen den einzelnen Abschnitten gegeben haben, veröffentlicht werden. Ist ein ziemliches Durcheinander, keiner weiss wirklich, wo genau der Sidestep Canyon, das Rainbow Valley oder das White Valley ist.  :D

Weiter so......
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Sedona am 18.05.2006, 00:38 Uhr
Zitat von: GambasAlAjillo
Zu den White Rocks: Da müsste mal ein genauer Plan mit allen Namen, die wir Deutschen den einzelnen Abschnitten gegeben haben, veröffentlicht werden. Ist ein ziemliches Durcheinander, keiner weiss wirklich, wo genau der Sidestep Canyon, das Rainbow Valley oder das White Valley ist.  :D

Also ich persönlich finde ja den von einem gewissen Lala (http://www.lalasreisen.com/essen/wrtopo.gif (http://www.lalasreisen.com/essen/wrtopo.gif)) nicht so schlecht, zumindest ist dort alles recht hübsch und vernünftig eingezeichnet...  :lol:

 :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Lal@ am 18.05.2006, 00:45 Uhr
Da fehlt aber noch einiges, es wäre in 3D viel schöner und überhaupt kennt diese Karte ja niemand. Da müsste mal ein Profi ran....
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 18.05.2006, 00:59 Uhr
Hi Volker,
schön das Du hier mitliest  :D - nicht wenige Anregungen für die Tour hatte ich neben Steffen's Seite auch durch Deine bekanntermaßen sehr unterhaltsame Homepage - beim schlau werden lachen kann man wirklich nur bei Dir  :lol:   :wink:

Zur Canyon Problematik hab ich gerade noch mal die diversen Seiten gewälzt.
Deine Karte ist wirklich sehr gut. Fehlt nur noch das White Valley.
Mittlerweile habe ich unsere Aufnahmen auch identifizerit und Markus eine Mail geschrieben.
Dein Rainbow Valley ist bei Markus Bild 7.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 18.05.2006, 01:52 Uhr
So richtig habe ich das mit den Bezeichnungen auch nicht gerafft. Dieser Tag hat mich beim Schreiben auch einiges gekostet. Zwischendurch konnte ich daher nicht anders als einen Hinweis auf unsere "spärlichen Geographiekenntnisse" einfließen lassen.

Vielleicht sollten wir Deutsche beim nächsten Ritt in die Gegend um Page mal ein paar Bretter mit hübschen Buchstaben in der Landschaft verteilen.

@Lala
Jedenfalls willkommen bei uns an Bord! Noch ist der Zug nicht abgefahren, aber gleich...

@Isa
jetzt geht's gleich zu "dir"
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 18.05.2006, 01:58 Uhr
27.04. Page - Horseshoe Bend - Coalmine Cy - Verde Cy Railroad - Sedona (347 Meilen / 558 km)

Schon wieder beginnt ein Tag um 5:30. Jedenfalls für mich. Als ich meine Augen aufschlage, ist von Horst keine Spur mehr auszumachen. Freundlicherweise hat er unseren Wagen dagelassen.
Wie er mir später erzählen wird, ist er nur mal kurz zur Rezeption gegangen, um ein wenig im Internet zu surfen. Dabei hat er sich auch im usa-reise.de Forum gemeldet und angekündigt, mich nun aus dem Bett zu werfen. Schade, schade, dass aus diesem teuflischen Plan nichts wird, denn ich stehe schon unter der Dusche. Scheinbar wird aus mir Langschläfer doch noch ein Frühaufsteher.

Übrigens haben wir es längst aufgegeben, für meine Videokamera einen Ersatzakku zu kaufen. Schade, dass der Wal Mart in Page seine Pforten geschlossen hat. Ein Versuch wäre es gewesen. Horst hatte mich gestern im Dunkeln zu dem Gebäude geführt, wo er sich einst ausbreitete. Ich habe mich längst damit abgefunden, dass er nun alleine sein schweres Stativ durch die Mittagshitze tragen darf, da sehe ich, auf der anderen Seite der Straße, der riesige neue Komplex, den der Wal Mart hier hochgezogen hat. Trotzdem: Mein Entschluss bleibt, meine minderwertigere Kamera hat Sendepause. Ich werde mich nun vermehrt auf die Fotographie konzentrieren.

Horseshoe Bend – wollte ich vor vier Jahren schon einmal gesehen haben. Damals hatte ich meine Reise noch fast ohne Internet und irgendwelchen Foren geplant und vertraute darauf, dass der Parkplatz schon ausgeschildert sei. War er aber nicht. Horst weiht mich daher in die hohe Kunst des Meilenmarkerlesens ein, doch bevor ich eine Übungsstunde nehmen kann, sehen wir, dass der Parkplatz nun ausgeschildert ist.
Vom Parkplatz führt ein sandiger Weg den Hügel hoch. Oben angekommen, fällt Mr. Spielberg ein, dass sein Weitwinkelobjektiv noch im Wagen liegt. Was man nicht im Kopf hat, hat man in den Füßen. Und seine arme Frau darf noch mehr Sand aus seinen Socken waschen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1143.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2279) (ohne Weitwinkel)

Das Weitwinkel ist aber schon eine feine Sache und sollte hier wirklich nicht fehlen. So etwas will ich auch haben. Egal, wie ich mich verrenke, ich bekomme die blaue Kurve des Colorado einfach nicht auf ein Bild. Stolz präsentiert mir Horst den Unterschied – mit und ohne Weitwinkel aufgenommene Filmszenen. Sofort machen wir ein kleines Experiment: Er hält sein Objektiv einfach vor meine Kamera. Ich meine, es handelt sich immerhin um eine Digitalkamera. Wenn’s nichts wird, kann man es hinterher ja wieder löschen. Der Versuch kostet doch nichts.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1150.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2280) (mit Weitwinkel)

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1155.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2281)

Voller Freude um die herrliche Ausbeute an schönen Fotos fahren wir zum nächsten Highlight, dem Coal Mine Canyon. In einem Reisebericht, der uns hier als Orientierung dient, heißt es sinngemäß so schön: „Diesen Canyon wollte ich eigentlich gar nicht besuchen, sondern fand ihn eher zufällig, als ich neben einer Windmühle nachgesehen habe.“
Und tatsächlich: Das Land ist absolut flach, grüne Weiden mit grasenden Kühen, eine einsame, verlassen wirkende Windmühle und nichts, was auf einen Canyon hinweist. Passiert man die Mühle, liegt er mit einem Mal vor einem da. Ich versuche erneut, unser Auto möglichst fotogen zu parken, doch es gelingt mir diesmal nicht so. Ist aber auch zweitrangig. Nicht unser Wagen ist der Star des Tages, sondern der Canyon.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1169.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2285)

Leider – oder vielmehr – glücklicherweise ist die namensgebende Kohle in diesem Canyon von eher schlechterer Qualität, so dass sich niemand ernsthaft die Mühe gemacht hat, sie auszubuddeln und so den farbenfrohen Canyon zu verschandeln. Es ist noch vor Mittag, also fällt das Licht aus östlichen Richtungen in den Canyon, so dass wir ihn umrunden, um etwas davon abzubekommen. Ein kleiner Weidezaun stellt für uns keine Hürde dar und den Spuren auf der anderen Seite nach – für andere auch nicht. Hier scheinen schon wilde Partys gefeiert worden sein.
Die Zeit vergeht ganz schön, wenn man ordentlich fotografiert und auch mal inne hält, um diese Schönheit, in unserer bekannten Tradition kostenlos & einsam, zu bewundern. Bald müssen wir weiter.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1162.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2282) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1167.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2284)

Bis Flagstaff kommen wir gut durch, nur dahinter auf der Landstraße 89A nach Sedona bewegt sich die von Touristenfahrzeugen geformte Schlange etwas zäher. Mein Zug setzt gerade in den Bahnhof zurück als wir vorfahren. Da Horst keine so große Begeisterung für Züge wie normale Menschen aufbringen kann, muss ich wohl oder übel diesen schönen Nachmittag alleine an Bord der Verde Canyon Railroad verbringen.
Im Bahnhof kaufe ich noch schnell ein paar Postkarten, damit ich was zu tun habe, bis der Zug abfährt und bezahle zum ersten Mal in diesem Urlaub mit Bargeld. Wirklich praktisch, dass man sonst alles andere mit Kreditkarte schnell und einfach erledigen kann. Das große Entsetzen, wie leer die Kasse doch ist, schiebt man damit auch auf einen Zeitpunkt, wo man sowieso trauert, dass wieder alles vorbei ist.
Zum Schreiben der Postkarten komme ich allerdings nicht. Auf meiner Fahrkarte ist kein expliziter Sitzplatz angegeben und ich möchte doch unbedingt ans Fenster, also stelle ich mich lieber schon einmal an die Bahnsteigkante, denn der Zug scheint voll zu werden. Der Zug besteht aus offenen und geschlossenen Wagen. Bei dem schönen Wetter würde ich lieber in einem offenen Wagen mitfahren, doch leider weist mir meine Fahrkarte eine Reservierung in einem geschlossenen Wagen zu.
Eine halbe Stunde stehe ich nun in der prallen Sonne, verteidige meine gute Position, wo doch der rettende Schatten nur 2m entfernt ist und dann passiert, womit ich niemals gerechnet hätte: Die Leute eines Waggons sollen eine wohlgeformte Schlange bilden, doch die von meinem Waggon ist mal wieder ganz woanders. Ich bin also einer der letzten, die den unerwartet geräumigen Waggon betreten. Sofort schnappe ich mir einen der zahlreich vorhandenen Fensterplätze und warte nicht lange, als man uns nahe legt, wir sollten doch in den offenen Wagen wechseln, um mehr von der Landschaft zu sehen. Ich verstehe die Leute nicht, die sich so Sorgen um ihren Sitzplatz machen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1198.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2288)

Über Lautsprecher werden wir mit den neuesten Informationen rund um die Bahnstrecke versorgt. Hinter dem Bahnhof passieren wir einen riesigen Berg Schlacke, Rückständen aus der Dampflok-Ära. Echt nichts besonderes, vergleichbar mit einer Mülldeponie, aber weil es über die Lautsprecher durchgesagt wird, knipsen sich die Hobbyfotografen um Kopf und Kragen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1224.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2290)

Lohnenswertere Motive folgen nun Schlag auf Schlag, Kurve für Kurve. Der Zug ist so lang, dass man gut von den hinteren Waggons den vorderen Zugteil seitlich vor der Landschaft fotografieren kann. Der Canyon wird nun enger und wir lassen unsere Phantasie spielen. Ist das nicht eine Schildkröte? Und da: Sieht der Felsen nicht wie ein Elefant aus?
Und auf einmal jubeln alle Amerikaner um mich herum: Schau, da ist der Felsen aus der Pepsi-Werbung. Wirklich schade, dass ich ihre Begeisterung nicht teilen kann.

Den Wagen teile ich mit einer Gruppe Tierbeobachter. Wann auch immer sich etwas bewegt, und sei es nur ein vom Zug abgebrochener Zweig eines Baumes, der zu nah an den Gleisen steht, schon sind die Ferngläser oben. Kein Insekt ist vor ihnen sicher. Besondere Begeisterung erfolgt, als wir ein Adlernest passieren. Die Tiere scheinen sich schon längst an den Lärm der Eisenbahn gewöhnt zu haben oder werden dafür bezahlt, geduldig zu posieren.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1242.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2291)

Besonders spektakulär ist die Fahrt durch den einzigen Tunnel der Strecke. Meine Güte, wie man Amerikaner begeistern kann, wenn man mal für einen Moment nichts sieht, dafür aber das Quietschen der Räder doppelt gut hört, doch ich sehe Licht am Ende des Tunnels und bald ist Perkinsville erreicht, für uns der Wendepunkt der Fahrt. Das Bahnhofsgebäude sieht herunter gekommen aus. Einen Ort gibt es hier nicht, nur ein paar baufällige Farmen. Auch eine undefinierbare Karosserie gammelt nebenan vor sich hin. Ob hier überhaupt noch jemand lebt? Wir staunen nicht schlecht, als wir in die Fenster des Hauses blicken können: Da läuft gerade ein PC und scheinbar surft da jemand im Internet.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1245.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2292)

Die Rückfahrt wird weit weniger spektakulär als die Hinfahrt. Erstens kennen wir praktisch schon jeden Stein und zweitens ziehen langsam Wolken auf und es wird unangenehm zugig. Zügig verkrieche ich mich wieder in den geschlossenen Wagen und harre der Dinge die da kommen mögen.
Ich hoffe doch, es wird Horst sein, denn wir sind wieder am Bahnhof verabredet. Auf dem Bahnsteig kann ich ihn leider nicht sehen. Schade, unsere Ankunft scheint er nicht zu filmen. Jetzt muss ich ihn aber doch ein paar Minuten warten lassen. Ich kämpfe mich vor bis zur Lok, übersehe dabei ein dummes kleines „No Trespassing“ Schild und bin wieder voll in meinem Foto-Element.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1250.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2293)

Als ich mich dann endlich loseisen kann, fährt Horst gerade auf dem Parkplatz vor. Perfektes Timing. Auf dem Weg nach Sedona tanzen erste Tropfen auf unserer Windschutzscheibe. Wirklich: allerbestes Timing.

Übernachtung: Village Lodge - Sedona, UT (http://www.sedonalodge.com/)
Bewertung: naja
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 18.05.2006, 02:25 Uhr
Zitat von: Scooby_Doo
Scheinbar wird aus mir Langschläfer doch noch ein Frühaufsteher.


Na ja, ich kann dazu als Langschläfer nur sagen, daß ich im Urlaub gar nicht früh genug aufstehen kann. Ich habe nämlich immer Angst, ich könnte zuviel vom Tag verschwenden, wenn ich zu lange schlafe. :lol:


Zitat von: Scooby_Doo

Und tatsächlich: Das Land ist absolut flach, grüne Weiden mit grasenden Kühen, eine einsame, verlassen wirkende Windmühle und nichts, was auf einen Canyon hinweist. Passiert man die Mühle, liegt er mit einem Mal vor einem da. Ich versuche erneut, unser Auto möglichst fotogen zu parken, doch es gelingt mir diesmal nicht so. Ist aber auch zweitrangig. Nicht unser Wagen ist der Star des Tages, sondern der Canyon.
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/Img_1169.jpg)



Ist das die besagte Windmühle auf dem Bild? Die ist ja wirklich nicht zu verfehlen.
Der Canyon ist ja echt klasse und ich freue mich schon darauf, in Kürze selbst dahin zu fahren.  


Auf jeden Fall wieder ein klasse Tag, den ihr da hattet und das mit dem Regen war ja echt Timing. Hoffe, das dauerte nicht allzu lange an.


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 18.05.2006, 02:36 Uhr
Was den Regen angeht - erinnerst du dich noch, was ich einmal von unterwegs ins Forum geschrieben hatte?  :?

Zum Coal Mine Canyon: Ja, das ist die Windmühle auf dem Bild. Die ist wirklich nicht zu verfehlen. Bei Milemarker 264 links abbiegen, wenn man von Norden kommt. Man fährt über eins dieser Weidenroste und hält sich danach einfach stur Richtung Windmühle. Knapp dran vorbei und dann sollte der Canyon auch schon auftauchen.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 18.05.2006, 02:46 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Was den Regen angeht - erinnerst du dich noch, was ich einmal von unterwegs ins Forum geschrieben hatte?  :?


Markus, alles kann ich ja nicht bis ins letzte Detail im Kopf behalten.  Aber was das betrifft, gehe ich mal stark von aus, daß dieser etwas feuchte Ausgang dieses Tages die einzige Ausnahme war und deshalb erwähnenswert war. :lol:
Kann ja morgen mal nachschauen, was du uns dazu gesagt hast, bin nur im Moment etwas zu bequem dafür. :?



Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: USAndy am 18.05.2006, 16:39 Uhr
Oh wow !! Ich poste direkt hinter Yvonne!!

Ähem, sorry, ich bin mal wieder zu spät, aber darf ich auch noch in den (http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/p065.gif) einsteigen?? Ich zwänge mich einfach rein und nimmt dat Yvonnchen auf den Schoß und dann paßt das schon**grins**.
Wir üben dann schon mal für unseren Urlaub der morgen in einer Woche losgeht!! Ist das o.k. für Dich Yvonne?!

Also, bislang finde ich den Bericht super klasse! Gut beschrieben, man kann direkt mitfühlen (oh mann, ich hab jetzt schon nen Sonnenbrand!!)
Kann mich Yvonne nur anschließen, prima das wir jetzt wissen, wie man ans Reserverad kommt!! Nun kann nix mehr schief gehen!

Bin schon gespannt wie's weitergeht!!

LG, Andy
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 18.05.2006, 21:20 Uhr
Zitat von: USAndy

Ich zwänge mich einfach rein und nimmt dat Yvonnchen auf den Schoß und dann paßt das schon**grins**.
Wir üben dann schon mal für unseren Urlaub der morgen in einer Woche losgeht!! Ist das o.k. für Dich Yvonne?!


Hi Andrea,


auch wenn du jetzt erst zugestiegen bist, ist ja noch etwas Platz im Bus. Da können wir ja  noch was von der Tour genießen, bis es nächste Woche losgeht. :lol:


Markus, ich hoffe, du hältst dein Versprechen und ich kann jeden Tag bis zum Urlaub meine "Lektüre" lesen. Ich drängel auch nur ein ganz klein wenig....


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: USAndy am 18.05.2006, 21:39 Uhr
Das ist nett von Dir Yvonne !!
Wir rücken schon zusammen, gell?
Wir wollen ja hören, was uns so ungefähr nächste Woche erwartet, oder???

Bin auch schon ganz gespannt wie's weitergeht!!

LG, Andy
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: HeikeME am 18.05.2006, 23:05 Uhr
Hallo Markus,

habe leider erst heute angefangen, euren Reisebericht zu lesen. Super, bitte weiter so.

Heike
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 19.05.2006, 02:38 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Übernachtung: Village Lodge - Sedona, UT (http://www.sedonalodge.com/)
Bewertung: naja

Das Dir mein genial ausgesuchter Parkplatz im Wahweap Creek "gut" gefallen hat ist klar  :wink:
Aber was hat Dich an der Bude gestört ?
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 19.05.2006, 14:16 Uhr
Zitat von: Scooby Doo

Ich glaube, ich werde ab sofort nach Mitternacht weitere Teile einstellen. Da bin ich auch ungestörter (da schlafen alle in unserem Haus, die mich vom "arbeiten" abhalten können).

Irgendwie funktioniert diese Taktik auf Dauer auch nicht :zuck:  :(  :heulend:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 19.05.2006, 14:43 Uhr
@Easy Going
keine zwei getrennten Betten, Ausblick auf eine Betonwand. Das ganze Zimmer war stets dunkel, kein Tageslicht, also irgendwie die ganze Atmosphäre.

@Doreen & Andreas
die Taktik kommt ins Wanken, wenn ein geselliger Abend etwas zu lang ausfällt. Dafür bekommt ihr in 20 Minuten wieder einen Bericht, doch leider wird's wohl so aussehen, dass dann bis Sonntag Abend wieder ein kleiner Stillstand eintritt.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 19.05.2006, 14:57 Uhr
28.04. Sedona - Jerome - Watson Lake - Little Painted Desert - Holbrook (347 Meilen / 558 km)

Die müden Krieger bewegen heute gegen 6 Uhr ihre müden Knochen aus dem Bett und freuen sich auf den nächsten Tag. Beim Kofferpacken habe ich noch frohen Mut. Das Wasser an der Scheibe rührt sicher vom Morgentau oder weil ich mal wieder zu heiß geduscht habe, doch als Horst vom Parkplatz zurückkehrt die enttäuschende Meldung: Es regnet.
Wir wollen trotzdem versuchen, das Beste aus der Lage zu machen und einige Aussichtspunkte anfahren. Wer weiß, vielleicht ergeben die Wolken zwischen den Bergen ein geeignetes Motiv. Ein wenig Erfolg haben wir zumindest auf der Schnebly Hill Road, einer kleinen Geröllstraße, die Sedona mit der weiter östlich verlaufenden Interstate 17 verbindet. Wir können leider nur erahnen, wie schön die Landschaft im Sonnenschein aussehen mag.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1254.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2298)

Im Wetterbericht heißt es, gegen Mittag würden die Schauer aufhören und nach und nach die Wolken weiter Richtung Westen getrieben werden. Bis es soweit ist, würden wir gerne die Zeit in einem Internet-Café überbrücken. Horst hatte auch diesen Fall bedacht und entsprechende Lokalitäten ausgedruckt. Nur wo ist dieser dumme Zettel jetzt nur wieder hingekommen?
Wir fahren zweimal die Hauptstraße von Sedona ab – nichts. Nur soundsoviele Einrichtungen, wo man sein Bewusstsein erweitern kann und eventuell Kontakt zu Elvis aufnehmen kann. An der Tankstelle fragen wir mal nach, doch die Kassiererin kann scheinbar Internet nicht einmal buchstabieren. Ein freundlicher Packpacker gibt uns da schon etwas mehr Auskunft und schickt uns zu einem großen Einkaufszentrum, wo wir mal eben den Personalcomputer aufhängen – aber noch immer kein Internetzugang.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1263.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2299)

Einen letzten Versuch starten wir am Visitor Center, wo wir schon gestern unseren Red Rock Pass erworben haben. Mann, ist das eine Prozedur gewesen. Obwohl ich glaube, wir haben recht deutlich und in einigermaßen gutem Englisch unser Anliegen vorgetragen, wollte uns die nette Dame des höheren Semesters unbedingt mehr Pässe als nötig verkaufen. Wir wollten zwei Pässe für zwei Tage. Sie verstand daraus jeder von uns braucht zwei Pässe. Wir gaben zu verstehen, wir sind beide alleine unterwegs und fahren im selben Auto. Sie war erstaunt: „und warum braucht ihr dann zwei Autos?“
Gut, dass heute jemand anderes Dienst hat und weiß, worum es sich beim World-Wide-Web handelt.

Nachdem jeder seine halbe Stunde Internet versurft hat, versuchen wir uns an der Red Rock Loop Road. Die Straße ist eigentlich gar nicht so schlecht, nur die Wolken am Himmel spielen nicht ganz mit. Es hat sich noch weiter zugezogen statt endlich mal aufzureißen. Am Red Rock Crossing wollen wir nur mal kurz aussteigen, doch hier verlangen sie 7$ Tagesgebühr. Das ist uns für ein paar Regentropfen aus einer anderen Perspektive doch etwas viel.
Wir verlassen Sedona und schon wird das Wetter besser. Ich glaube, diesen Entschluss hätten wir wirklich eher treffen sollen. Keiner von uns hat bisher größere positive Erfahrungen mit Sedona gesammelt und scheinbar ist eine höhere Macht darauf aus, dass es auch so bleibt. Vielleicht sind wir einfach nur die Ungläubigen unter den ganzen Esoterikern.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1270.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2300)

Ein sehr interessantes Örtchen ist Jerome. Statt unten im Tal zu bauen, hängt der gesamte Ort mit seinen teilweise schönen Villen regelrecht am Hang. Für amerikanische Verhältnisse ist alles ungewohnt eng. Die Hauptstraße findet zwischen den Häusern nur wenig Platz, als sie sich serpentinenartig durch den Ort windet und Fußwege sind meist Treppen, die Abkürzungen zwischen den verschiedenen Ebenen herstellen.
Hinter dem Ortsausgang ist die Kletterei noch lange nicht vorbei. Wir passieren einen gut besuchten Aussichtspunkt mit großem Parkplatz, doch der weitaus schönere Blick eröffnet sich von der nächst höher gelegenen Schleife, wo wir mal kurz anhalten und es zulassen, dass sich ein Texaner mit unheimlich viel Zeit im Gepäck vor uns setzt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1278.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2301)

Durch die Kurven ist an ein Überholmanöver kaum zu denken. Auf der einzigen geraden Strecke verschlafe ich fast meine Gelegenheit, hole dann aber noch einmal alles aus unserem Chevy heraus. Ausruhen kann er sich jenseits des Höhepunkts, wenn es ins Prescott Valley hinab geht.

Eine Baustelle verhindert, dass wir sofort die Einfahrt zum Watson Lake finden. Auch in Amerika ist man inzwischen dahinter gekommen, wie nützlich Kreisverkehre sind. Diese tauchen nun auch immer häufiger auf der Bildfläche auf. Von der Straße hatten wir bereits einen kleinen See gesehen, aber ernsthaft gezweifelt oder viel mehr gehofft, dass das nicht alles gewesen ist.
Wir zahlen 2$ Tagesgebühr am Eingang zum Watson Lake und beginnen eine kleine Wanderung entlang dem See in der inzwischen wieder heißen Sonne. Horst ist zwar der Ansicht, die Temperaturen seien gerade richtig, aber mich schwitzt es schon wieder. Ich schiebe diese unterschiedliche Auffassung von Hitze mal auf seine Erkältung.
Im Internet war zu lesen, einen richtigen Trail gibt’s hier zwar nicht, aber einen inoffiziellen Pfad entlang dem Ufer, der ab und zu über ein paar Felsen geht. Nach dieser Tour zum Staudamm und zurück sind wir aber absolut der Meinung, es handelt sich eher um ein größeres Gekraxel über Felsplatten, das ab und zu über ein paar Meter Weg führt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1282.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2302) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1292.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2303)

Wo wollen wir heute übernachten? Vorgesehen war Flagstaff, aber der Tag hat noch ein paar Stunden Tageslicht, vielleicht schaffen wir es ja noch bis Winslow und auch noch die nördlich davon gelegene Little Painted Desert. Dann hätten wir morgen etwas mehr Zeit für andere Dinge und könnten zum Beispiel noch den Petrified Forest mitnehmen, ein Plan, der mir besonders gut gefällt, denn wer weiß, wann ich noch mal in diese Gegend komme und die versteinerten Wälder hätte ich doch gerne gesehen.

Wir tun uns nicht noch einmal die sehenswerte, aber zeitraubende Straße über Jerome an, sondern rasen über die Interstates 17 und 40 Richtung Winslow. An letzterer schlägt mein Herz höher. Ich liebe diese Autobahn, denn sie führt parallel zur Eisenbahnstrecke Los Angeles – Albuquerque, die ziemlich dicht befahren wird. Meine Kameras sind bereit und selbst meine Videokamera, die ich längst abgeschrieben habe, wird ihren letzten Strom dafür verwenden müssen. Doch es kommt kein Zug. Dafür muss sich Horst einen kleinen Vortrag über transkontinentale Eisenbahnverbindungen anhören.

Die Little Painted Desert ist einfach zu finden und schon sehen wir die länger werdenden Schatten der Abendsonne in einem kleinen Canyon. Der Anblick ist einfach nur sagenhaft, ich weiß kaum ihn zu beschreiben. Ausgeschilderte Wege gibt es keine, aber zahlreiche Fußspuren deuten daraufhin, dass hier schon einige die farbigen Sanddünen hinuntergelaufen sind, denen wir nun folgen werden.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1309.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2306) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1311.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2307) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1317.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2308)

Abschließend fahren wir über die abgesperrte Straße entlang dem Rim und versuchen uns an Türsurfen. Auf einmal ist ein unheimlich starker Wind aufgekommen, so dass wir kaum die Autotüren aufbekommen. Aussteigen dürfen wir eh nur noch nacheinander, damit unsere Papiersammlung nicht durch Durchzug weggeweht wird. Im Spaß vermuten wir, das sei der Grund, warum diese Straße gesperrt ist, denn eine andere Begründung finden wir einfach nicht.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1344.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2311)

Zurück nach Winslow passieren wir den Homolovi Ruins State Park ein zweites Mal und werden neugierig, was es hier zu sehen gibt. Eigentlich alles – eine Rangerstation, ein Visitor Center, jede Menge Schautafeln, ein nutzloser Briefkasten mitten in der Wüste – nur keine Ruinen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1355.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2312)

Das Farbspiel am Himmel kündigt einen wunderschönen Sonnenuntergang an, für den wir uns an der Route 66 in Winslow Zeit nehmen werden. Ich habe für meine Fotoreihe den Bahnhof auserkoren. Gegen 19:20 werden die Signale auf grün gestellt, fünf Minuten später höre ich den nächsten Zug in der Ferne tuten und um 20:00 fährt er dann endlich vor. Ich sehe schon. Amerika und Züge – hier muss man viel Zeit mitbringen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1366.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2314)

Wir fahren weiter nach Holbrook und quartieren uns im Holbrook Inn ein, einem richtigen Roadside Motel an der Route 66. Kitschige Reklame, surrende Neonröhren und ein Cowboy an der Rezeption. Die Übernachtung kostet uns nur 26$, damit das günstigste Motel unserer Reise. Die Zimmer sind absolut tadellos eingerichtet und sauber, aber nun hören wir, warum das Zimmer so günstig zu haben ist: In einiger Entfernung befindet sich ein Bahnübergang und davor machen sich die Züge lautstark bemerkbar. Mit dieser in meinen Ohren wunderschönen Musik schlafen wir ein.

Übernachtung: Holbrook Inn - Holbrook, AZ
Bewertung: durchschnittlich (gut, wem der Bahnlärm nicht stört)
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 19.05.2006, 16:37 Uhr
Zitat von: Scooby_Doo

In einiger Entfernung befindet sich ein Bahnübergang und davor machen sich die Züge lautstark bemerkbar. Mit dieser in meinen Ohren wunderschönen Musik schlafen wir ein.


Das du das schön findest, hätte ich auch nicht anders erwartet, Markus. :lol:
Mich würde es jetzt auch nicht großartig stören. Wie hat Horst das denn empfunden?


Die Sonnenuntergangsbilder sind echt klasse, gefallen mir sehr gut.
Vor allem ist das auch noch eine Ecke, die ich irgendwann selbst mal bereisen will.

Ich hoffe, du schreibst schnell weiter, Markus, damit ich am WE was zu lesen habe.



Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 19.05.2006, 16:58 Uhr
Zitat von: americanhero
Das du das schön findest, hätte ich auch nicht anders erwartet, Markus. :lol:
Mich würde es jetzt auch nicht großartig stören. Wie hat Horst das denn empfunden?

Das Geräusch von Zügen stört mich eigentlich nicht - auch nicht beim Schlafen (auch wenn ich davon nicht ganz so fasziniert bin wie mein geschätzter Mitreisender  :wink: ).
Als doch etwas störend empfand ich das Gehupe mit dem jeder Zug der in Holbrook einfuhr in epischer Breite angekündigt wurde - darauf hätte ich eventuell verzichten können   :lol:  - aber bei der Fülle unserer Tagesprogramme hatte man abends schon meitens seine Bettschwere  :wink:

Übrigens Watson Lake fand ich wirklich klasse - ein echter Geheimtipp - da kann man sich auch todknipsen.  :D
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: frank_gayer am 19.05.2006, 17:19 Uhr
Hallo Markus & Horst,

ist damit

Zitat
Die Little Painted Desert ist einfach zu finden
der Ausläufer des Petriefied Forest gemeint ?

Ich habe nämlich nur eine Wegbeschreibung über Winslow und dann die SR87 gefunden. Aber auf meinem Street Atlas sehe ich nicht wirklich einen weiteren Weg. Wie ist der beste Weg dorthin und was muss man gesehen bzw. erlaufen haben ?
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: sonny am 20.05.2006, 17:26 Uhr
Hallo Markus und Horst,

steige jetzt erst dazu....... komme ja gerade erst aus dem Südosten zurück, da kommt mir ein Red-Rock-Reisebericht gerade recht  :wink: .

Weiter so !!!

Gruß

Sonny
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 21.05.2006, 01:46 Uhr
Ich will ja nicht drängeln...aber wann geht es weiter?

Würde nämlich gerne noch den ein oder anderen Tag lesen, bevor ich selbst losfliege. :wink:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 21.05.2006, 23:10 Uhr
Zitat von: frank_gayer
ist damit der Ausläufer des Petriefied Forest gemeint ?

Ich habe nämlich nur eine Wegbeschreibung über Winslow und dann die SR87 gefunden. Aber auf meinem Street Atlas sehe ich nicht wirklich einen weiteren Weg. Wie ist der beste Weg dorthin und was muss man gesehen bzw. erlaufen haben ?


Muss wohl ein Ausläufer davon sein. So genau weiß ich das auch nicht. Der Name ist aber rehct offiziell, wird er doch z.B. auf dieser Seite erwähnt: http://www.co.navajo.az.us/ParksRec/Parks1.aspx

Anfahrt ist über die 87 nach Norden und dann einfach der Beschilderung folgen. Man gelangt zu einem Aussichtspunkt mit Info-Tafel. Das ist der einzige mir bekannte Weg hierhin. Die Straße ist bis zum Parkplatz asphaltiert.

Was muss man gesehen haben? Man steht am Parkplatz und sieht runter. Bei Bedarf, kann man ein paar Schritte runter laufen und selbst die schönen farbigen Dünen entdecken.

Zitat von: americanhero
Ich will ja nicht drängeln...aber wann geht es weiter?


Heute Nacht geht's weiter bis Gallup
Morgen (Montag) Mittag weiter bis Blanding (ausnahmsweise wieder ein Mittagbericht, weil ich dieses WE nicht konnte)
Morgen irgendwann nach dem Chat weiter bis Hanksville
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 21.05.2006, 23:22 Uhr
Zitat von: Scooby Doo

Heute Nacht geht's weiter bis Gallup
Morgen (Montag) Mittag weiter bis Blanding (ausnahmsweise wieder ein Mittagbericht, weil ich dieses WE nicht konnte)
Morgen irgendwann nach dem Chat weiter bis Hanksville



Das ist doch ein Wort! :lol: Sonst bin ich ja nicht so ungeduldig, aber ich hoffe ja natürlich, noch den Bericht um Hanksville und dann auch mit der südlichen SRS mitlesen zu können. :roll:  :wink:
Den Rest lese ich dann zwischendurch im Urlaub, wenn ich mal online bin.


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 22.05.2006, 03:58 Uhr
29.04. Holbrook - Petrified Forest NP - Canyon de Chelly NM - Gallup (301 Meilen / 484 km)

Ein Motel neben der Bahnlinie – ein Alptraum für so manchen, für mich ein Paradies. Bereits um 4:50 verlasse ich mein warmes Bett, um in den ersten Sonnenstrahlen des Tages ein paar Fotos von den Zügen auf der nahen Bahnstrecke zu knipsen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1379.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2315)
 
Als ich das Bett verlasse, höre ich gerade einen Zug vorbei donnern, unter der Dusche höre ich den nächsten, als ich das Motel gegen 5:10 verlasse, sehe ich noch die letzten Waggons des inzwischen dritten Zuges. Ich stelle mich an der Bahnlinie in Position und ratet mal: Es kommt kein Zug.
Nach einiger Zeit kommt der Sheriff vorbei und ermahnt mich, nicht auf die Gleise zu gehen. Auch ein paar Native Americans sprechen mich etwas schief von der Seite an. Angeblich wollen sie wissen, ob ich gesehen hätte, wie ihre Freundin verhaftet wurde, weil sie sie einfach nicht finden können. Mein Geld wollen sie aber scheinbar nicht. Mit der Weile werde ich etwas unruhig, wenn ein Auto in diese abgelegene Straße einbiegt. Was will z.B. dieser heruntergekommene weiße Chevy dahinter wieder? Entwarnung, ist nur Horst. Während ich mir die Beine in den Bauch stehe, ist er inzwischen auch gemütlich aufgestanden und wird jetzt zur Tankstelle fahren, seinen üblichen Kaffee holen und danach vielleicht noch das Wigwam-Motel fotografieren. Interessante Sache: Alle Zimmer des Hotels sehen aus wie Zelte.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_0954.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2317)

Gegen 6:10 kehrt Horst zurück, um mich einzusammeln, denn eigentlich wollten wir schon um 6 Uhr los. Wir haben heute viel vor. Da endlich, sehe ich einen Zug kommen. Nach 55 Minuten Wartezeit. Und kaum sitze ich im Auto, da kommt auch schon der nächste. Solltet ihr euch also jemals ein Motel neben einer Bahnlinie nehmen und wollt eure Ruhe haben, hier das perfekte Mittel: Stellt mich an die Bahnlinie. Ich garantiere euch, es wird kein Zug euren Schlaf stören.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1381.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2316)

Kurz nach halb sieben erreichen wir den Petrified Forest Nationalpark und sehen, dass unsere Eile völlig umsonst war, denn der Park öffnet erst um 7 Uhr. Horst murmelt noch so etwas wie „Das passiert, wenn man etwas spontan macht“ und ich mache mir derweil Gedanken, wie man die Zeit überbrücken könnte. Es wäre sicherlich ein schöner Filmgag, wenn ich mich hinter das Tor stellen würde und praktisch darum flehen würde, noch hinausgelassen zu werden. Leider können wir diese Szene nicht drehen, da sie das Tor gerade öffnen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1451.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2323)

Viele Aussichtspunkte fahren wir nicht an, was mir zuerst etwas Leid tut, denn ich würde gerne mehr über diesen Park erfahren, doch nördlich der Interstate gibt’s eigentlich nichts, was wir nicht schon gestern in der Little Painted Desert gesehen hätten. Südlich der Autobahn wird die Landschaft zwar reizvoller, doch ich will nichts gesagt haben, als wir die Blue Mesa erreichen. Vergesst alle Punkte, wo man sonst im Park seine Zeit vergeuden könnte, denn die Blue Mesa ist einfach der Hit.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1432.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2322) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1409.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2319)

Verschlungen um farbiges Wüstengestein führt ein kleiner Weg hinunter zum versteinerten Holz. Eine perfekte Mischung aus Badlands und Woodlands liegt in der Morgensonne still und friedlich vor uns. Der kalte Wind, der uns eben noch bei diversen Aussichtspunkten um die Nase gepfiffen hat, ist nun auch schon Holz äh Schnee von gestern.
Ich hatte schon einmal versteinertes Holz im Escalante Petrified Wood SP gesehen und war davon tief beeindruckt gewesen, doch die Auswahl an Holz in diesem Park stellt das natürlich alles in den Schatten.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1416.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2320)

Auf unserem Rundgang hören wir in der Ferne wieder einige Züge und als wir den Weg zum Parkplatz herauf gehen, sehen wir auch schon wieder welche, aber in so weiter Entfernung, dass sich Fotografieren kaum lohnt.
An der Brücke über die Gleise wirft mich Horst raus und sieht sich in der Zwischenzeit das Puerco Pueblo an. Ich sehe meine große Chance gekommen. In beide Richtungen kann ich die Gleise kilometerweit überblicken. Was für ein Anblick, wenn hier jetzt ein Zug käme, den man in voller Länge im besten Fotolicht ablichten könnte. Aber ratet mal: Genau, ich bin die Wunderwaffe gegen Züge.
 
Zum Canyon de Chelly gelangen wir über die recht öde 191. Schnurgerade führt diese Straße durch langweiliges Buschland. Die 4:50 in der früh waren wohl doch etwas hoch gegriffen, so dass ich jetzt ein paar Minuten Schlaf nachhole.
Nachdem wir uns am Visitor Center mit den üblichen Landkarten eingedeckt haben, klappern wir zunächst alle Viewpoints auf der nördlichen Parkstraße ab. An jedem Aussichtspunkt nun das gleiche Spielchen: Aussteigen, ein paar Meter laufen, gucken, staunen, die Angebote der indianischen Händler abwimmeln, weiter staunen, zurück zum Auto und zum nächsten Punkt fahren.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1477.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2324)

Zu sehen und zu entdecken gibt es einiges, sozusagen lebendige Geschichte. Auf dem Grund des Canyons leben noch heute Menschen. Wir sehen Jeeps zu einsamen Hütten fahren, Kinder, wie sie auf einem abgegrenzten Platz Basketball spielen und wenn man sich nur die nötige Mühe gibt, kann man in vielen Felsnischen alte Siedlungen erkennen.
Über die Staubpisten fahren zahlreiche Geländewagen. Sicher sind das nicht alles Bewohner des Canyons, der teilweise richtig breit ist. Offenbar  werden für eine Hand voll Dollar auch Touristen da unten herumgefahren. Wie man Geschäfte macht, scheinen sie mehr als begriffen zu haben.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1489.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2325)

Auf der südlichen Parkstraße ist spürbar mehr los, führt diese doch zum berühmten Spider Rock. An jedem Parkplatz treffen wir auf dieselben Gesichter. Zwischen den Aussichtspunkten sehen wir immer die gleichen Heckklappen. Würde man uns alle per Bus hier durch die Gegend karren, es würde keinen Unterschied machen.
Ein Ende setzen wir dem erst, als wir am White House in die Tiefe hinabsteigen. Die ersten Meter sind angenehm, verlaufen sie doch noch im Schatten, den der Südhang wirft. Doch schon bald führt der Weg hinaus in die Sonne. Der Sonnenbrand auf meinen Armen hat sich inzwischen wieder beruhigt, aber der in meinem Nacken fängt jetzt erst wieder so richtig an zu schmerzen, als ununterbrochen Sonne darauf fällt. Dazu ist mir noch ungeheuer heiß und ich nutze jede Pause, in irgendeinen Schatten zu flüchten.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1516.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2327)

Etwas anteilnahmslos stehe ich neben Horst vor den White House Ruins auf dem Grund des Canyons, wo natürlich die nächsten Händler anzutreffen sind. Echt schade, dass sie keine eisgekühlten Getränke in ihrem Sortiment führen. Ich werde jetzt sicher keine Steine oder Bilder kaufen. Dann muss ich ja noch mehr den Berg hinauftragen. Ich finde aber, sie könnten hier im Tal mal langsam die Heizung abdrehen.

Wie zu erwarten war, zieht sich der Rückweg. Zwar werden die Schatten Gott sei Dank spürbar länger, so dass ich nicht mehr so lange in der Sonne laufen muss, aber dafür geht es bergauf. Horst ist schon in weiter Ferne verschwunden. Kein Wunder, der kommt ja aus Bayern und kann täglich trainieren. Und was soll ich Flachländer sagen? Ich kann doch nicht immer fragen „und wo ist der nächste Aufzug?“
Ziemlich geschafft komme ich oben an und beschließe, den Grand Canyon nur an bewölkten Tagen zu besteigen. Dieser Canyon war für mich schon recht „Grand“.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1520.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2328)

Nach dem Sliding House Overlook bleibt nur noch der Spider Rock übrig. Ich kämpfe noch immer mit meinem Nacken, mache aber gute Miene zum bösen Spiel. Wirklich faszinierend, was sich die Natur dabei gedacht haben mag, mitten im Canyon einen zweigeteilten Felsen stehen zu lassen. Ein wirklich schöner Abschluss des Besuchs. Man kann sagen, wir haben alles gesehen, was der Canyon de Chelly zu bieten hat.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1523.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2329)

Was der Südwesten aber alles für Dirt Roads zu bieten hat, da haben wir wohl noch lange nicht alles gesehen. Südlich des Parks wartet ein ganz besonderes Stück Arbeit auf uns. Die Straße ist recht stark befahren und es haben sich erhebliche Spurrillen gebildet. Egal, wie man auch versucht, dagegen zu steuern, man landet immer wieder in diesen Rillen und fährt damit wie auf Schienen. Bodenwellen oder Schlaglöchern auszuweichen ist damit unmöglich.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1527.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2330)

Unser Tankinhalt neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Wirklich wunderschön, wenn einem so etwas auf einer Staubstraße auffällt. Wir haben keine Ahnung, wie lange diese Straße noch ist. Wir fahren hier jetzt sicher schon eine halbe Stunde und haben noch keinen ernst zu nehmenden Abzweig entdeckt. Natürlich gehen alle paar Meter irgendwelche Buckelpisten ab, aber sind wir hier noch richtig? Ein mulmiges Gefühl. Weiterfahren und wer weiß wo raus kommen? Oder umdrehen, dabei viel Zeit verlieren und nicht wissen, ob man es noch bis zur nächsten Tankstelle schafft? Eine schwierige Wahl. Wir hoffen noch immer auf das beste und tatsächlich, nach weiteren 10 Minuten ist die Straße urplötzlich wieder asphaltiert und führt in eine Ansammlung von Häusern, von Optimisten auch als Ort bezeichnet. Das sollte Sawmill sein, laut Karte, doch leider keine Tankstelle. Inzwischen sind wir aber zuversichtlich, dass es im nächsten Ort, Fort Defiance, eine Tankstelle gibt. Wir sollen Recht behalten.

Im nächsten Ort Window Rock, soll es auch noch einen natürlichen Steinbogen geben, eben den Window Rock. Leider können wir diesen nicht auf Anhieb finden und fragen an der nächsten Tankstelle nach. „blinde Touristen“ müssen die wohl auch gedacht haben, denn hinter der Tankstelle sieht man das Loch schon im Felsen auf der rechten Seite und aus dieser Richtung ist der Parkplatz auch ausgeschildert. So langsam denke ich, wir hätten die Tour besser in umgekehrter Richtung befahren.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1535.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2331)

Die Nacht verbringen wir in Gallup. Wir wohnen wieder an der Bahnlinie, doch hier befindet sich kein Bahnübergang in der Nähe, also schlafen wir auch ruhiger. Morgen werde ich nicht noch einmal so zeitig aufstehen. Nachdem mich die Eisenbahn heute so geärgert hat, gebe ich ihr morgen keine weitere Chance dazu.

Übernachtung: Colonial Motel - Gallup, NM
Bewertung: durchschnittlich
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: EasyAmerica am 22.05.2006, 05:43 Uhr
Hallo Markus,
wir haben heute in Antonito, CO sehr oft an dich gedacht. Du weisst warum?
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: frank_gayer am 22.05.2006, 08:14 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
[

Muss wohl ein Ausläufer davon sein. So genau weiß ich das auch nicht. Der Name ist aber rehct offiziell, wird er doch z.B. auf dieser Seite erwähnt: http://www.co.navajo.az.us/ParksRec/Parks1.aspx

Anfahrt ist über die 87 nach Norden und dann einfach der Beschilderung folgen. Man gelangt zu einem Aussichtspunkt mit Info-Tafel. Das ist der einzige mir bekannte Weg hierhin. Die Straße ist bis zum Parkplatz asphaltiert.


Hallo Markus,

danke für den Link und die Erklärung. Werde das auch mal mit einbauen, kostet ja nicht viel Zeit.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 22.05.2006, 08:56 Uhr
Schöne Bilder, vor allem vom Canyon de Chelley, der ja samt White House Trail auch noch auf meiner To Do Liste steht.  :lol:

Ich warte mal gespannt wie es weitergeht....



Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Leo68 am 22.05.2006, 09:54 Uhr
Hallo Markus,

also mit Eisenbahnen kann man mich auch begeistern. Aber neben meiner nächtlichen Unterkunft muss ich nicht wirklich vorbei fahrende haben.  :wink:

Schöne Bilder vom Canyon de Chelly.

Gruß
Rainer
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Matze am 22.05.2006, 10:10 Uhr
Wieder schöne Bilder und super geschriebener Bericht!

Übrigens, mit 2 Parallelen zu unserem Besuch im Canyon de Chelly und Window Rock!
1. Du hast ein fast identisches Foto vom Spider Rock
2. Wir haben, ebenso wie ihr, in Window Rock auch den Bogen gesucht. Und auch erst nach Fragen in beschriebener Tanke, dann auch gefunden!

Übrigens, der Weg vom White House nach oben, ist doch nun wirklich nicht schwer! Nicht so viel Eisenbahn fahren, mehr wandern und laufen!!   :wink:  :wink:  :cry:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 22.05.2006, 10:15 Uhr
Zitat von: Matze

Übrigens, der Weg vom White House nach oben, ist doch nun wirklich nicht schwer! Nicht so viel Eisenbahn fahren, mehr wandern und laufen!!   :wink:  :wink:  :cry:



Matze, wenn es etwa 20 Grad kühler gewesen wäre, dann wäre das auch für Markus in Nullkommanichts zu laufen gewesen. Er mag doch eher so Temperaturen, die mich an den Kühlschrank erinnern.  :lol: :mrgreen:

Nicht die Länge war das Problem, eher die Wärme, denke ich.
Wobei ich bei so warmen Temperaturen ja gerade erst zur Höchstform auflaufe. :P


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 22.05.2006, 10:39 Uhr
Zitat von: Heinz
Hallo Markus,
wir haben heute in Antonito, CO sehr oft an dich gedacht. Du weisst warum?


Hallo Heinz,

wie könnte ich die Cumbres & Toltec Scenic Railroad vergessen, wobei ich aber den Bahnhof in Chama etwas schöner finde. In Antonito war damals absolut nichts los, als wir dort waren. Wie ausgestorben. Nicht einmal Postkarten konnte man kaufen.
Dieses Foto hatte ich 2002 vom Bahnhof gemacht: klick (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2002/277.jpg)

Hallo Leo68,

schön, dass ich nicht alleine dastehe mit meiner Eisenbahnverrücktheit. Dass in Holbrook war ja auch keine Absicht gewesen. Wir sind entlang der Route 66 gefahren und haben ein günstiges Zimmer gesucht. Erst beim Betreten des Zimmers fiel uns auf, warum es so günstig war. Und nachher im Reisebericht kann man sich schon einiges schön reden.

@matze

Also mir war es schon genug. Ich habe ja nur geschrieben, dass ich den Grand Canyon wohl eher nur bei bedecktem Himmel besteigen will. Das sind so Gedanken, die einem am Ende einer Hitzeschlacht so durch den Kopf gehen. An diesem Punkt habe ich aber Anstiege noch nicht ganz verteufelt. Kommt später noch.

@americanhero

du hast es erfasst. Am letzten Tag im Zion z.B. war es wesentlich kühler und ich bin zur Höchstform aufgelaufen.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Matze am 22.05.2006, 12:53 Uhr
Zitat von: Scooby Doo



@matze

Also mir war es schon genug. Ich habe ja nur geschrieben, dass ich den Grand Canyon wohl eher nur bei bedecktem Himmel besteigen will. Das sind so Gedanken, die einem am Ende einer Hitzeschlacht so durch den Kopf gehen. An diesem Punkt habe ich aber Anstiege noch nicht ganz verteufelt. Kommt später noch.



War ja mit  :zwinker:  :zwinker:  gemeint! Die Hitze kann schon die schönsten Touren erschweren oder ganz verhindern! (wie bei uns Valley of Fire!) Und dann noch mit Sonnenbrand!!!
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: America_Crazy am 22.05.2006, 14:47 Uhr
Das sind wirklich sehr schöne Bilder!

Mir gefiel der Kommentar über die Züge und dich als Wartender!

Zitat
Stellt mich an die Bahnlinie. Ich garantiere euch, es wird kein Zug euren Schlaf stören.


 :D  :D  :D  Ich werde es mir merken und bei Gelegenheit auf dich zurück kommen  :wink:

Grüße
America_Crazy
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 22.05.2006, 15:34 Uhr
30.04. Gallup - Bisti Badlands - Ship Rock - Valley of the Gods - Blanding (375 Meilen / 603 km)

Wir befinden uns in New Mexico und dürfen damit die Uhren wieder umstellen. Obwohl New Mexico und Nachbar Arizona in derselben Zeitzone liegen, differieren sie um eine Stunde, weil Arizona nicht auf Sommerzeit umstellt. Das hat zur Folge, dass in Arizona sehr früh die Sonne auf und ebenso früh auch wieder untergeht. Ungewohnt früh, um genau zu sein. Jetzt haben wir endlich wieder „normale“ Verhältnisse und dürfen bis 7:15 im Bett liegen bleiben.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1545.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2332)

Aus Gallup raus folgen wir der alten Route 66, die hier durch die Stadt führt und jeweils an der I-40 endet. Dort liefern wir uns einige Elefantenrennen und biegen auf die 371 Richtung Norden ab. Schilder entlang des Weges mahnen uns „Pass with care“, doch hier gibt es weit und breit niemanden, den wir überholen könnten. 30 Meilen lang darf unser Tempomat mit 55 Meilen pro Stunde fahren, bis endlich unvermittelt mitten in der Wildnis das Tempolimit auf 65 angehoben wird. Die Logik lässt grüßen.

Die Anfahrt zur Bisti Wilderness verspricht endlich etwas Abwechslung. Es geht über die tägliche Portion Gravel Road, doch dieses Stück ist auch mit einem normalen PKW gut machbar.
Die Aussicht auf wenig Schatten wird meinem Nacken sicher nicht gefallen, daher bastele ich mir kurzerhand aus meiner Cappi und einem Handtuch einen kleinen Sonnenschutz. Mag vielleicht bescheuert aussehen, wird sich aber als ungeheuer wohltuend erweisen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1552.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2333)

Durch den offiziellen Eingang gelangen wir automatisch in einen zentralen Wash. Zu sehen gibt’s nicht sehr viel. Nur in einem respektvollem Abstand ein paar bunte Berge, ansonsten eher langweilige Wüste.
Das ändert sich erst, als wir auf die Idee kommen, den Wash zu verlassen und auf den Anhöhen oberhalb des Washs zu laufen. Hier befindet sich sogar ein gut ausgetrampelter Weg. Und auf einmal überschauen wir die schöne Landschaft und können unsere Augen verwöhnen. Im Wash selbst waren wir einfach zu nah dran am Geschehen. Man hatte nur Teile davon gesehen, doch jetzt erfassen wir die Motive als Ganzes.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1594.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2337)

Immer wieder verlassen wir den Pfad, um auf einen Bergkamm bis zum Tal vorzulaufen, weil wir überall neue schöne Ansichten vermuten. Ganz unverhofft finden wir mit dieser Taktik auch den Hoodoo-Arch, eine kleine Sandsteinbrücke, auf der ein kleiner Hoodoo thront.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1576.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2334)

Auch nett sind die Cracked Eggs, auf dem Boden liegende Steine, die wie Spiegeleier in einer Pfanne darauf warten, endlich gewendet zu werden.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1584.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2335)

Etwas weiter stoßen wir in der Sawmill, dem Sägewerk, auf versteinertes Holz und tatsächlich liegt hier ein Stamm wie von einer Säge in drei Teile zerlegt zum Abtransport bereit.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1589.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2336)

Hier kehren wir um und befassen uns mit dem Norden dieser außergewöhnlichen Landschaft, in der die Hitze nur so steht. Meinem Nacken geht’s immerhin blendend, liegt er doch im Schatten. Ich frage mich gerade nur, was schlimmer ist: Der Wind auf den Höhen, der versucht, mir das Handtuch vom Kopf zu reißen oder die Hitze im Tal, die mir die Schweiß auf die Stirn treibt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1603.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2339)

Wir sind auf der Suche nach ein paar Hoodoos. Was sonst hat man von Horst, dem eingefleischten Hoodoo Fan zu erwarten. Ich finde sie diesmal zuerst, während er noch mit seinem GPS kämpft und mache schon einmal Fotos. Dann überlasse ich unserem Nachwuchsfilmer das Revier und widme mich meinen noch immer ungeschriebenen Postkarten. Ist das schön, einfach mal ein wenig dumm in der Landschaft rum zu sitzen.

So langsam schleicht sich ein Hungergefühl in meine Magengegend, doch laut GPS sind es noch 3km Luftlinie bis zum Parkplatz. An dieser Stelle ist das kleine Gerät wirklich gold wert, um die grobe Richtung zu bestimmen. So erspart man sich zeitraubende Versuche in der prallen Mittagssonne.
Wir schlagen uns über einen kleinen Wash durch und schrecken einen Fuchs auf, der hier seinen Schönheitsschlaf gehalten hat. Vor so gut wie jeder Kehre diskutieren wir noch über die Problematik Wash folgen oder quer über die Berge laufen. Beim Wash weiß man nie, wohin der Weg nach dem nächsten Bogen führt, dagegen ist die Bergvariante zwar kürzer, dafür mit leichten Anstiegen verbunden.
Als wir am Parkplatz ankommen, haben wir weitere 2 Stacheldrahtzaunüberquerungen hinter uns und staunen nicht schlecht, wie gut besucht doch diese Wüste ist. Bevor es weiter geht, veranstalten wir noch ein kleines 5 Sterne Menü. Es gibt heißes Wasser und jede Menge trockenes Brot mit immer denselben Wurstsorten, die endlich aufgebraucht werden müssen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1614.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2341)

Weiter fahren wir zum Shiprock und passieren die Hauptstadt der Schrottplätze, Farmington. Ich will die Stadt nicht schlecht reden, aber auf wirklich jedem dritten Grundstück befindet sich ein Schrottplatz. Ist das hier etwa die Hauptstadt der ungeübten Verkehrsteilnehmer oder wo kommt der ganze Schrott her?
Endlich sind wir auch tagsüber mal in einer Ortschaft und finden ein Postamt. Das lästige an den Postkarten ist ja immer wieder, dass diese Dinger wie Sand am Meer verkauft werden, doch die passende Frankierung bekommt man nur sehr spärlich. Wir betreten also dieses wohl gekühlte Gebäude und rütteln an der verschlossenen Tür zur Schalterhalle. Mmmh, laut deren Öffnungszeiten müssten sie eigentlich aus ihrer Mittagspause längst wieder zurück sein. Irgendwann dämmert es mir: Heute ist Sonntag!
 
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1616.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2343)

Westlich von Farmington liegen die Shiprocks. Einmal der Ort und einmal der Felsen. Beide sind nicht zu übersehen, aber wie kommt man zu letzterem? Unsere Karten fordern einstimmig nach der US666, doch im Ort zweigt nur die 491 in die richtige Richtung ab, von der aber keine unserer Karten etwas gehört haben will. Also solltet ihr mal hierhin kommen: Taschenrechner mit Umrechnungsfunktion Landkarte – Wirklichkeit nicht vergessen.
Zum Shiprock führen eine Hand voll nicht ausgeschilderter Dirt Roads, eine schüttelt mehr als die andere. Kennt ihr eigentlich auch dieses Spielchen mit den drei Hütchen, wo man nachher erraten muss, wo sich der Hauptpreis befindet? So etwas spielt der Inhalt unserer Plastiktüten gerade auf der Rückbank. Nachher gibt es wohl ein Picknick aus bekömmlichen CDs und im Radio hören wir die Schinken-Hits der Bread-Brothers.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1615.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2342)

Wir fahren westlich neben das große Massiv, denn von dieser Seite wird er noch beleuchtet. Wie schon in der Little Painted Desert ist es sehr windig geworden. Der beste Windschatten ist unser eigenes Auto. Man kann kaum noch ein Stativ halten.
Auf den letzten Metern bekommt die Straße ungeheure Schräglage und wir spielen das lustige Spielchen „ich sitze höher“. Auf dem Rückweg lasse ich Horst fahren und gewinne eine weitere Runde, da ich nun auf der anderen Seite sitze. Zum Ausgleich schicke ich ihn über ein paar Nebenstraßen, so dass er auch mal höher sitzen darf. Richtung Ausgang bringen uns meine Vorschläge aber nicht wirklich. Endlich sehen wir ein paar Stromleitungen und ich vermute, hier müsste die Hauptstraße sein, doch wie man sich täuschen kann. Die Strippen ziehen sie auch mitten durch die Einöde.
Wir kurven noch ein paar Minuten durchs Gelände, bis wir in einer indianischen Siedlung auskommen, wo uns eine Indianerin böse Blicke zuwirft. Scheinbar passt es ihr gar nicht, dass da ein Auto kommt und sie auf einmal Vorfahrt gewähren muss.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1628.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2345)

Wir fügen der „Tour der knapp vorbei Highlights“ ein weiteres Kapitel hinzu und fahren nicht ins Monument Valley, auch nicht zu den Goosenecks oder dem Moki Dugway, sondern drehen durch das Valley of the Gods eine Ehrenrunde, als die Sonne sich langsam schlafen legt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1637.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2346)

Als wir gar nichts mehr sehen könne, überfahren wir fast eine Kuh auf dem Weg nach Blanding, kommen aber doch heile im Ort an. Horst hat es eilig, endlich das nächste Bett zu sehen und schießt auf der linken Spur am Rest des Verkehrs und für meinen Geschmack auch zu schnell an den ganzen Reklametafeln vorbei. In der hintersten Ecke des Ortes finden wir ein Motel, das unserer Meinung nach günstig aussieht. Störend ist nur die aufdringliche Beleuchtung der Gebäude auf der anderen Seite, meine ich, als ich in den Rückspiegel sehe. Wir kommen auf dem Motelparkplatz zum Stehen und sehen den Sheriff hinter uns. Nix Leuchtreklame, sondern eher Polizeiwagen.

Er erkundigt sich, ob wir wissen, warum er uns angehalten hat. Wenn ich jetzt sagen dürfte, was ich denke. Schließlich hat er uns doch gar nicht angehalten. Hier ist doch sowieso unsere Fahrt zu Ende.
Horst tut etwas überrascht: „Ne, wissen wir nicht.“ „Wegen Speeding! Es waren 30 erlaubt und wir wären mit 46 Meilen unterwegs gewesen.“ Jedenfalls belässt er es bei dieser Erklärung und wir checken ein. Sollen wir, während wir Motelreklamen lesen, etwa auch noch Verkehrszeichen lesen?

Am Check-In lege ich meine Kreditkarte vor, die als abgelaufen zurückgewiesen wird. Ich hatte schon so etwas geahnt, wollte es aber auf einen Test ankommen lassen. Es ist der 30.April, 20 Uhr Ortszeit in Utah. In Deutschland ist es bereits 1.Mai 4 Uhr morgens und da ist die Karte bereits abgelaufen. Aber alles kein Thema, weihe ich einfach meine neue ein, die ab 1. Mai gilt.
Das Zimmer hat auch schon mal bessere Tage gesehen, wenn überhaupt. Ich bin ja nur froh, dass sie die Leiche schon rausgeschafft haben. Ne, ehrlich. Ein guter Schauplatz für ein Szenario wäre es jedenfalls.

Übernachtung: Sunset Inn - Blanding, UT
Bewertung: mangelhaft
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: AndyOne am 22.05.2006, 15:45 Uhr
Hallo Markus,

schon der 2. Reisebericht den ich heute in einem Rutsch durchlesen kann, Klasse!

Also ich finde das Horn der Züge auch fantastisch, es ist so ein paralysierender Ton, wahnsinn. An der Bahnlinie der BNSF könnte ich auch Stunden verbringen. Es gibt auch gute Webseiten mit allen Loks usw, naja ich gerate ins Schwärmen.

Auf jeden Fall ein super Bericht.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 22.05.2006, 17:36 Uhr
Hallo Markus,


weiterhin klasse Bericht mit tollen Bildern. Da sind ja echt noch einige Ecken dabei, die doch wieder für einen extra Urlaub reichen würden. Ich glaube, ich muß auch mal nach New Mexico fahren. Gerade die Bistis wären ja echt was für mich.  :wink:

Zitat von: Scooby_Doo
Als wir gar nichts mehr sehen könne, überfahren wir fast eine Kuh auf dem Weg nach Blanding

Na, da hätte es ja fast mit dem Steak geklappt.  Jedenfalls hättet ihr dann für die nächsten paar Abends ausgesorgt gehabt. :lol:

Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: EasyAmerica am 22.05.2006, 18:16 Uhr
Zitat von: Scooby Doo

... eine Kuh auf dem Weg nach Blanding,...
 
:lol: Dann hättet ihr sie doch wenigstens ein Stückchen mitnehmen können. Ihr hattet doch den gleichen Weg. :lol:  :twisted:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 22.05.2006, 19:11 Uhr
Zitat von: Heinz
:lol: Dann hättet ihr sie doch wenigstens ein Stückchen mitnehmen können. Ihr hattet doch den gleichen Weg. :lol:  :twisted:


Ich glaube nicht. Madame hatte eher vor, da stehen zu bleiben, wo sie bereits satnd. Als wir gehupt haben, setze sie sich nur widerwillig in Bewegung.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 23.05.2006, 00:06 Uhr
Ein absoluter Hit an diesem Tag (natürlich neben den von Markus so verehrten Hodoos in den Bistis  :wink: ) war der Shiprock.
Eine Art Ayers Rock in Nordamerika - sehr beeindruckend schon aus der Ferne sah der klasse aus und aus der Nähe von jeden Blickwinkel anders und besondes prägnant von einer kleinen Anhöhe auf der Südwestseite des Felsens - deshalb hier mal ein Bild davon:


(http://666kb.com/i/aeaiwf46chik45t7o.jpg)
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 23.05.2006, 01:35 Uhr
01.05. Blanding - Leprechaun Canyon - Burr Point - Goblin Valley SP - Hanksville (247 Meilen / 397 km)

Wir verfallen wieder zurück in unser altes Muster und quälen uns recht früh aus dem Bett. Nicht später als 5:45 zeigt die Uhr. Horst wandelt noch im Reich der Träume, als ich mit der Dusche zu kämpfen beginne. Ich stelle mich am liebsten erst drunter, wenn die richtige Wassertemperatur eingestellt ist, doch dieses ämliche Modell sich nicht von außen regeln. Von all dem Lärm, den Flüchen und Schreien bei meinem Schockgefrieren bekommt Horst nichts mit, so dass ich ihn noch regelrecht aus dem Bett werfen muss. Wie immer haben wir viel vor.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1662.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2349)

Im besonders schönen Morgenlicht steuere ich den Wagen auf der jungen SR 95 recht schnell wieder runter vom Asphalt, hinein in den Arch Canyon. Über 20 Flussdurchquerungen warten auf uns, aber bei aller Vernunft, Nummer 4 ist schon heftig, aber Nummer 5 ist schier unmöglich. Dicke Steine im Bach, über die wir vorsichtig fahren müssten und dahinter direkt ein steiler Berg, wo man viel Schwung braucht. Ne, da geben wir lieber hier auf als bei Überquerung 19, wo wir dann mehr gearbeitet hätten, ohne das Ziel zu erreichen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1656.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2348) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1665.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2350)

Auf einmal haben wir alle Zeit der Welt, doch zu trödeln fangen wir gar nicht erst an, auch wenn dieser eintönige Highway gerade dazu einlädt. Ich habe es auf dem Tacho verfolgt: 40 Meilen lang fahren wir, ohne dass uns ein einziger Wagen begegnet.
Bei Hite überqueren wir mal wieder den Colorado River. Diese Überquerung nehmen wir zum Anlass, unser beider Videokameras heraus zu nehmen und die Fahrt zu filmen. Wenn uns jetzt jemand entgegen kommen würde. Stellt euch doch bitte mal dieses Bild vor: Ihr seht Fahrer und Beifahrer und beide halten eine Videokamera auf euch gerichtet.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1681.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2351)

Einen Viewpoint haben sie auch auf der westlichen Seite auf halber Höhe des Berges eingerichtet, von wo man die Ausläufer von Lake Powell sehen kann. Viel interessanter ist aber die Straße, die sich hier malerisch zwischen die Felsen schlängelt. Horst bringt seine Kamera in Position und ich soll nun mit dem Auto daran vorbeifahren. Ich laufe also die 50m zurück zum Wagen und schon sieht mich Horst die nächsten Minuten nicht mehr. Ich bin abgetaucht. Nein, ich habe mich nicht aus dem Staub gemacht, sondern ich suche meinen Autoschlüssel. Viele haben ja die Angewohnheit, ihre Schlüssel auf die Sonnenblende zu legen. Ich weiß ein besseres Versteck, absolut diebstahlsicher: Werft den Schlüssel einfach zwischen Mittelkonsole und Fahrersitz. Ihr werdet einige Zeit brauchen, den Schlüssel da wieder heraus zu bekommen, selbst wenn ihr wisst, dass er dort liegt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1685.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2352)

Horst’s Erkältung scheint endlich etwas besser zu werden, denn auch er klagt zum ersten Mal über Hitze, als wir in der Nähe von Hog Springs einen Bach überqueren und ein paar Felszeichnungen in einer riesigen Höhle besichtigen. Kein Wunder, dass ihm heiß ist. Hier fehlt der Wind, der die Luft bewegt. Die Zeichnung selbst ist zwar einmalig groß, aber es gibt nicht besonders viele. Interessant ist eher die Geräuschkulisse. Jedes vorbeifahrende Auto hört sich an wie ein tief fliegender Jet.

Nächster Halt: Leprechaun Canyon. Zuerst sucht man sich seinen Weg durch oder neben einem Wash und wenn man mit jemanden noch eine Rechnung offen haben sollte, dann geht selbst vor. Die zurückschlagenden Büsche, die ihr erfolgreich aus dem Weg geräumt habt, werden ihr übriges tun.
Bald stehen wir vor unserer ersten sportlichen Herausforderung. Der Weg führt durch einen unheimlich engen Slot Canyon. Man muss sich schon ein wenig verbiegen und bekommt eine Menge Kontakt mit der Wand. An einer Stelle kommt man echt nur weiter, wenn man zu zweit ist. Es gilt, eine mittlere Stufe zu besteigen, doch an der glatten Wand bietet sich einfach kein Punkt, sich fest zu halten. Also schiebt und zieht man sich gegenseitig weiter. Achtung: Solltet ihr eben mit den Zweigen übertrieben haben, könnte es sich hier rächen.
Alternativ kann man auch einen langweiligen Weg außen rum nehmen, wenn man nicht auf Spaß aus ist.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1701.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2354) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1700.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2366)

Nun öffnet sich der Canyon wieder und führt entlang immer höher werdender Wände – ja wohin eigentlich? Keine Ahnung, aber es sieht trotzdem gut aus. Nach ein paar Kurven wird es auch wieder enger und der Schatten kehrt zurück. Soviel Schatten, dass man fast eine Taschenlampe braucht, um durch die dunkle Röhre weiter zu tapsen – oder man tauscht seine Sonnenbrille wieder gegen eine normale.
Irgendwann ist aber endgültig Schluss mit lustig. Selbst die allerschmalsten, wenn sie sich nicht in einen Lizzard verwandeln, werden hier umkehren müssen. Ich will es mir selbst noch beweisen und versuche, soweit wie möglich vorzudringen, doch bald kehre ich freiwillig wegen Erschöpfung um. Der Gang ist nicht mehr aufrecht, sondern leicht schräg, so dass man ständig seinen Oberkörper abstützen darf und das geht tierisch auf die Arme. Und was auch stört, dass der Boden so eng ist, dass man nicht mal seinen Schuh längs des Weges vernünftig abstellen kann. Wie gesagt, hier ist einfach Ende!

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1748.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2358)

Zum Little Egypt führt eine vergleichsweise einfache Schotterstraße. Auch der Spaziergang zwischen den knubbeligen Felsen ist recht einfach. Mich fasziniert die Landschaft ein klein wenig, aber Horst winkt nur ab: Wird im Goblin Valley noch viel besser werden.
Eine gute Akustik hat die Gegend aber. Jeder kennt das Echo von den eigenen „Hallo“ Rufen, aber schon mal das Echo einer Kuh gehört? Und Hasen gibt es hier. Nein, keine süßen Häslein, sondern richtige Hasen! Leider sind die Bugs Bunnies immer so schnell abgehauen, bevor man die Chance für ein Foto bekommt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1749.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2365)

Etwas anstrengender wird dagegen die Wanderung zum Arsenic Arch. Auf der Anfahrt soll man ihn angeblich schon sehen können, doch dies ist nur der Fall, wenn man genau weiß, wo er ist und wie er aussieht. Dies wissen wir nicht so genau und füttern mal wieder unser GPS, das uns auch geradewegs zum richtigen Ort führt. Nur unangenehmerweise trennen uns noch ein paar Höhenmeter vom Bogen und die Suche nach einem geeigneten Abstieg beginnt. Runter wären wir damit, aber hier kommen wir so leicht nicht mehr hoch. Nach den üblichen Konservierungen der Eindrücke suchen wir daher etwas entfernt nach einem Aufstieg.
Auch hier ist es wieder praktisch, wenn man zu zweit ist und die Schieb-Zieh-Technik anwenden kann, die wir immer weiter perfektionieren. Dass ich zum Dank Horst mit Steine bewerfe, ist zwar nicht nett, war aber auch nicht mit Absicht. Die Dinger sind einfach ins Rutschen gekommen, als ich mich mit Schwung abdrücken wollte.
Ok, Aufstieg geschafft, aber ey Mann, wo ist unser Auto? Jetzt wären die GPS Daten unseres Parkplatzes nützlich, doch der Retter in der Not heißt Sand. Irgendwann treffen wir auf unsere eigenen Fußspuren und da wir eben schnurgerade auf den Bogen zugelaufen sind, muss dies nun der beste Weg zum Auto sein.

Es folgt der Burr Point, nicht zu verwechseln mit dem Burr Trail. 0,2 Meilen bevor wir den Aussichtspunkt erreichen sollten, sehen wir zur linken einen überfüllten Parkplatz, mit anderen Worten, hier steht schon ein Auto. Also fahren wir noch die restlichen Feet und erreichen einen weiteren Viewpoint, der nach späterem Vergleich eindeutig zum schöneren Overlook gewählt wird.
Es ist nichts absolut besonderes, aber wieder eine nette kleine Abend-Location, die nichts kostet, absolute Ruhe garantiert und besser ist als manch überschätzter und überlaufender Park.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1768.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2359)

Als wir durch Hanksville kommen, tanken wir noch schnell und ich gebe eine meiner unbedeutenden Anekdoten zum Besten. Heute in epischer Breite: Wie und wo ich einmal vor 5 Jahren in Hansville telefoniert habe. Das fatale daran ist nur: Wenn wir uns zu intensiv unterhalten, verlaufen oder verfahren wir uns. Hier in Hanksville haben wir ein Zimmer vorgebucht und graben praktisch das gesamte Örtchen um, bevor wir einsehen, dass unser Motel das Gebäude gleich neben der Tankstelle am Ortseingang ist, wo wir eben Minuten gestanden haben.
Gut, dass wir es uns noch verkniffen haben, an eben dieser Tankstelle nach dem Weg zu fragen. Ein Stempel auf der Stirn „Achtung Volltrottel“ wäre Pflicht gewesen.

Den Abend lassen wir wie viele andere Touristen im Goblin Valley ausklingen. Auf der etwas umständlichen Anfahrt hüpft uns nicht nur ein Strauch Sagebrush über die Straße - in vielen Comics ein Zeichen für absolute Einsamkeit. Diese haben wir aber nur so lange, bis wir uns unter die Camper mischen, die auf dem  benachbarten Campground übernachten und ebenso wie wir die kleinen Gnome unheimlich toll finden.
Das Goblin Valley ist wie ein großer Spielplatz und scheinbar ideal für Familien. Im Labyrinth zwischen den Gnomen lässt es sich sicher gut verstecken spielen. Die größeren haben ihre Freude an den vielen Motiven, die das Tal zu bieten hat. Hier kann schnell mal eine oder anderthalb Stunden vergehen, ohne dass man wirklich weit gelaufen ist.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1802.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2360) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1812.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2362) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1819.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2364)

Übernachtung: Whispering Sands Motel - Hanksville, UT (http://www.hanksville.com/whisperingsands/motel.html)
Bewertung: gut
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 23.05.2006, 03:17 Uhr
Die Bilder im Arch Canyon sehen ja echt richtig abenteuerlich aus. Ich glaube, mit einem richtigen Jeep wäre das bestimmt ne spaßige Sache.
Was aber echt eindrucksvoll ist, das ist der extrem abgesunkene Wasserpegel vom Lake Powell.  :shock:


Zitat von: Scooby_Doo

Dass ich zum Dank Horst mit Steine bewerfe, ist zwar nicht nett, war aber auch nicht mit Absicht. Die Dinger sind einfach ins Rutschen gekommen, als ich mich mit Schwung abdrücken wollte.


Hm, wer weiß, wer weiß. :lol:

Aber auf jeden Fall hattet ihr da einen klasse Tag mit viel Kletterei. Ich glaube, den Leprechaun Canyon muß ich irgendwann auch mal einen Besuch abstatten. Die Beschreibung mit diesen engen Gängen gefällt mir echt gut und es war sicherlich eine spaßige Angelegenheit. Das du da mit deiner Länge ein paar Probleme bekommst, Markus, kann ich mir sogar gut vorstellen. Wie weit ungefähr bist du da reingelaufen? Lässt sich wahrscheinlich schwer abschätzen, oder?

Ja, die knubbeligen Goblins sehen auch echt klasse aus. Da freue ich mich auch schon drauf. Die Bilder sind aber jetzt wahrscheinlich vom hinteren Tal, gehe ich mal von aus.


Freue mich schon auf die weiteren Berichte eurer Tour, ein paar Tage kann ich ja doch noch mitlesen. :wink:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Leo68 am 23.05.2006, 08:08 Uhr
Hallo Markus,

toller Bericht einer interessanten Etappe mit schönen Bildern  :D

Gruß
Rainer

PS: Gut, dass Euch der "Stempel" erspart geblieben ist  :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Calamity Jane am 23.05.2006, 09:33 Uhr
Kleiner Zwischenstand von der Motorhaube... ;-)

:applaus: :applaus: :applaus:

Super toller Bericht, Markus :D. Herrlich geschrieben und die Photos... einfach nur traumhaft schön!


Zitat von: Scooby Doo

Zitat von: Calamity Jane
Ich habe mir erlaubt auf Eurer Motorhaube Platz zu nehmen und die Aussicht aus der ersten Reihe zu genießen


Und, hockst du noch immer auf der Motorhaube oder ist es dir am Hintern schon zu heiß geworden?


Ähem, mein Popo ;-) und ich fühlen sich sauwohl bei Euch.

Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung :D.

Liebe Grüße,
Jane
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 23.05.2006, 10:57 Uhr
Zitat von: americanhero
Die Bilder im Arch Canyon sehen ja echt richtig abenteuerlich aus. Ich glaube, mit einem richtigen Jeep wäre das bestimmt ne spaßige Sache.


Sicher. Wirhatten uns auch sehr auf diese Fahrt gefreut, aber hier siegte einfach die Vernunft. Hier ging es mit unseren Mitteln nicht mehr weiter.

Zitat von: americanhero
Was aber echt eindrucksvoll ist, das ist der extrem abgesunkene Wasserpegel vom Lake Powell.  :shock:


Im Hintergrund erkennt man die typischen weißen Streifen an den Canyonwänden. Daran erkennt man, wie hoch der See mal gewesen sein muss.

Zitat von: americanhero
Aber auf jeden Fall hattet ihr da einen klasse Tag mit viel Kletterei. Ich glaube, den Leprechaun Canyon muß ich irgendwann auch mal einen Besuch abstatten. Die Beschreibung mit diesen engen Gängen gefällt mir echt gut und es war sicherlich eine spaßige Angelegenheit. Das du da mit deiner Länge ein paar Probleme bekommst, Markus, kann ich mir sogar gut vorstellen. Wie weit ungefähr bist du da reingelaufen? Lässt sich wahrscheinlich schwer abschätzen, oder?


Steffen Synnatschke beschreibt den Canyon auf seiner Seite (daher hatten wir überhaupt die Idee) und ich denke, bis zu seinem Ende sind wir wirklich gekommen. Danach noch 20m weiter, einfach nur mal ein wenig rumtesten aus Spaß.
http://www.synnatschke.de/hville/hville.html

Zitat von: americanhero
Ja, die knubbeligen Goblins sehen auch echt klasse aus. Da freue ich mich auch schon drauf. Die Bilder sind aber jetzt wahrscheinlich vom hinteren Tal, gehe ich mal von aus.


Nö, ist sogar vom vorderen Bereich, wo alle Touris rumturnen. Horst sagte mir zwar, dass im hinteren Bereich die schöneren Gnome stehen, aber vorne war schon wieder so viel zu entdecken und der Tag weit fortgeschritten, da haben wir es nicht zum hinteren Teil geschafft. Auf einem Bild sind sogar einige Touristen zu sehen.

Zitat von: americanhero
Freue mich schon auf die weiteren Berichte eurer Tour, ein paar Tage kann ich ja doch noch mitlesen. :wink:


Nächste Nacht kommt endlich die San Raphael Swell, auf die du ja schon so lange wartest.

@Rainer

Ja, diese Etappe und die nächsten 3 zählen definitiv zu den eindrucksvollsten und abenteuerlichsten.

@Calamity Jane

Schön, dass du dich sauwohl fühlst. Ich hoffe, das wird auch am Samstag der Fall sein. Habe gehört, wir gehen gemeinsam auf Stadtbesichtigung in Nürnberg? Lerne ich endlich auch mal diejenige kennen, die nur meinetwegen im Forum ist.  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 23.05.2006, 11:12 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Zitat von: americanhero
Die Bilder im Arch Canyon sehen ja echt richtig abenteuerlich aus. Ich glaube, mit einem richtigen Jeep wäre das bestimmt ne spaßige Sache.


Sicher. Wirhatten uns auch sehr auf diese Fahrt gefreut, aber hier siegte einfach die Vernunft.

Und das heißt was  :wink:

Woran erkennt man mittlerweile unser Auto?
Ok das dreckigste - wusste man schon - aber wer fährt schon morgen mit Calamity Jane auf der Motorhaube durch einen aufregenden Tag in der San Rafael Swell ?  :D

@Jane
ich hab Dir mal eine unserer Bananen von der Ablage vorgeworfen - hab grad gesehen eine davon ist von grün auf gelb gewechselt  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 23.05.2006, 13:11 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Wir sind auf der Suche nach ein paar Hoodoos. Was sonst hat man von Horst, dem eingefleischten Hoodoo Fan zu erwarten.
Wasserfälle  :?:  :?:  :wink:  :lol:

Zitat
Unsere Karten fordern einstimmig nach der US666, doch im Ort zweigt nur die 491 in die richtige Richtung ab, von der aber keine unserer Karten etwas gehört haben will.
War das nicht so, daß der aufgrund seines "diabolischen" Namens mal umbenannt wurde? Mich deucht, Heinz hätte mal was derartiges in einem Bilderrätsel geschrieben :zuck:
A propos Heinz: Ihr macht Euch ja als Fährtensucher auf seiner frischen Spur ganz prima :wink:
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1681.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10092/normal_31_us95.jpg)

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1685.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10092/normal_30_hite.jpg)


Zitat
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1656.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2348) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1665.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2350)
Oh, da wären wir gern dabei gewesen. Das ist genau nach unserem Geschmack... Angie´s und Michael´s übrigens ganz sicher auch  :lol:

Ansonsten: Nach wie vor ein ganz toller Bericht. Wir sind gespannt, wie´s weitergeht.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Calamity Jane am 23.05.2006, 13:32 Uhr
Zitat von: Scooby Doo

@ Calamity Jane

... Lerne ich endlich auch mal diejenige kennen, die nur meinetwegen im Forum ist.  :lol:


Sind wir nicht alle nur Deinetwegen im Forum ;-)?

Ich freu mich auch schon sehr drauf, Dich kennenzulernen :D!

Zitat von: Easy Going


@Jane
ich hab Dir mal eine unserer Bananen von der Ablage vorgeworfen - hab grad gesehen eine davon ist von grün auf gelb gewechselt  :lol:


Ich bin aber nicht die Jane vom Tarzan  ;-) :lol:.


Viele Grüße,
Jane
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 23.05.2006, 14:41 Uhr
Zitat von: Calamity Jane
Ich bin aber nicht die Jane vom Tarzan  ;-) :lol:.


hab ich doch sofort an Deinem Hut erkannt  :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 23.05.2006, 15:15 Uhr
Zitat von: Doreen & Andreas
A propos Heinz: Ihr macht Euch ja als Fährtensucher auf seiner frischen Spur ganz prima


Ich darf daran erinnern, dass wir zuerst dort unterwegs waren, also Heinz unsere Spuren lesen müsste.

Zitat von: Calamity Jane
Sind wir nicht alle nur Deinetwegen im Forum Wink?


Sicher nicht, so selbstbezogen will ich gar nicht sein, aber du hast es ja selbst zugegeben, dass du dich nur angemeldet hast, um bei meinem Bilderrätsel eine PN verschicken zu können.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 23.05.2006, 15:19 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Zitat von: Calamity Jane
Sind wir nicht alle nur Deinetwegen im Forum Wink?

Sicher nicht, so selbstbezogen will ich gar nicht sein....

Seit wann das denn ?  :lol:
 just kidding  :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: OWL am 23.05.2006, 16:24 Uhr
Sorry, ich konnte die letzten Tage nicht mitkommen, aber jetzt habe ich Euch eingeholt und bin wieder begeistert dabei. :lol: Ganz tolle Bilder, ganz toller Text!!!!

Und eine offene Frage kann ich klären:
Zitat von: Doreen & Andreas
Zitat
Unsere Karten fordern einstimmig nach der US666, doch im Ort zweigt nur die 491 in die richtige Richtung ab, von der aber keine unserer Karten etwas gehört haben will.

War das nicht so, daß der aufgrund seines "diabolischen" Namens mal umbenannt wurde? Mich deucht, Heinz hätte mal was derartiges in einem Bilderrätsel geschrieben :zuck:


Das stimmt tatsächlich, siehe z. B. dieses Bild

(http://www.geocities.com/usend6069/End666/natgeo.jpg)

aus http://www.geocities.com/usend6069/End666/end666.htm
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Westernlady am 23.05.2006, 16:51 Uhr
Zitat von: Scooby Doo

Das lästige an den Postkarten ist ja immer wieder, dass diese Dinger wie Sand am Meer verkauft werden, doch die passende Frankierung bekommt man nur sehr spärlich.


Markus, Du sprichst mir aus der Seele  :lol:
Ich habe schon angefangen an mir selber zu zweifeln und überlegte, ob ich wohl zu dämlich bin, ein Post Office zu entdeckten, welches dann auch gerade geöffnet ist. Es ist sehr tröstlich, dass ich mit diesem Problem nicht alleine da stehe.

Ansonsten: Klasse Bericht  :respekt: ich bin begeistert dabei und amüsiere mich auch köstlich über die kleinen Anekdoten am Rande  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 23.05.2006, 18:39 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Zitat von: Doreen & Andreas
A propos Heinz: Ihr macht Euch ja als Fährtensucher auf seiner frischen Spur ganz prima


Ich darf daran erinnern, dass wir zuerst dort unterwegs waren, also Heinz unsere Spuren lesen müsste.

Du darfst  :P
Und bei der gelegenheit solltest Du dann auch rasch weiterschreiben, damit Du nicht noch mehr an Boden verlierst  :lol:  :lol:  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Canyoncrawler am 23.05.2006, 20:36 Uhr
Zitat von: OWL


Das stimmt tatsächlich, siehe z. B. dieses Bild

(http://www.geocities.com/usend6069/End666/natgeo.jpg)

aus http://www.geocities.com/usend6069/End666/end666.htm


Hi,
auf der neuen Hallwag-Karte Road Guide Southwest (Blatt No. 6, Ausgabe 2006) wurde die Strassenbezeichnung schon korrigiert. Die 666 heisst hier schon 491!

Gruss
Kate
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 24.05.2006, 03:37 Uhr
02.05. Hanksville - Crack Canyon - Little Wild Horse Canyon - Moab (168 Meilen / 270 km)

7:50 zeigt die Uhr, als wir unsere müden Gelenke unter der Bettdecke hervorkramen. Heute haben wir uns schon fast richtig ausgeschlafen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1832.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2367)

Als erstes steht heute der Crack Canyon auf der Tagesordnung. Ein gut gemeinter Rat aus dem Internet lautete, die Stichstraße nicht zu weit durchzufahren, denn ziemlich überraschend würde ein felsiger Wash hinter einer Anhöhe auf uns zukommen, den unser Auto nicht überleben würde, und so parken wir befehlsmäßig, als unser Tacho auf 0,3 Meilen ab Abzweig umspringt. Die letzten Meter bis Kilometer bis zum eigentlichen Trailhead vertreiben wir uns die Zeit damit, die besten Parkmöglichkeiten auszusuchen, die wir bekanntlich nicht genommen haben. Wir glauben, sogar die Stelle gefunden zu haben, die ein normaler PKW nicht, aber unser SUV locker schaffen müsste. Am ersten Tag wären wir hier bestimmt noch nicht hingefahren, aber der anhaltende Umgang mit Offroad-Pisten trübt wohl die Objektivität.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1833.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2382) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1837.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2383)

Im Crack Canyon ist es schon recht warm, obwohl die Sonnenstrahlen den Weg ins Innere der Schlucht noch finden müssen. Schon bald geht es landschaftsmäßig zur Sache. Die ersten Löcher des Schweizer Käses tauchen auf und auch ein kleiner Slot Canyon, wobei der eigentliche Reiz in der teilweise niedrigen Deckenhöhe liegt. Große Menschen sollten sich daher zum Staunen hinlegen oder die Augen aufmachen. Obwohl, sollte man letzteres nicht eh, wenn man Staunen will?
Wir sind mal wieder so sehr mit dem Belegen unserer Speicherkarten beschäftigt, dass uns eine Hand voll anderer Wanderer überholt, die wir am Ende des Canyons wieder einholen. Sackgasse! Hier würde nur eine Leiter weiterhelfen, doch der Laden um die Ecke hat glaube ich noch nicht eröffnet. Wir hatten uns eh nach einem geeigneten Umkehrpunkt umgesehen und sind froh, dass uns jemand diese Entscheidung abnimmt. Man ist ja doch neugierig, wie es wohl um die nächste Ecke aussehen mag.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1898.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2372)

Wir steigen wieder in unser Auto und wollen Richtung Little Wild Horse Window, doch das sagt mir Horst erst, als wir schon kurz vor dem Little Wild Horse Canyon sind. Na, tauschen wir halt die Reihenfolge, doch warum einfach, wenn es auch unheimlich kompliziert geht? Ok, ich bin ein Schussel, weil ich beim Abzweig von der Hauptstraße nicht den Tacho auf 0 gestellt habe, aber was danach kommt, spottet eigentlich jeder Beschreibung: Weil auf unserer Karte die Straße einen leichten Rechtsknick macht, folgern wir daraus, wir müssten irgendwann rechts abbiegen. Unterwegs treffen wir auf einen weiteren unschlüssigen Fahrer und sind uns nun auch total unsicher, wann man nun abbiegen muss. Um das genau herauszufinden, fahren wir zurück zur Hauptstraße, stellen dort den Tacho auf 0 und fahren wieder zurück in die Pampa. Da ich nun jede Bodenwelle per Handschlag begrüßen kann, stellen wir mit 70 Meilen pro Stunde auch gleich mal persönlichen Dirt Road Rekord auf. Wieder an der Ecke angekommen, wo eben noch der unschlüssige Fahrer im Zweifeln lag, biegen wir nun ab und schaukeln recht unbequem durch die Gegend, bis Horst der Geistesblitz trifft. Wer sagt denn überhaupt etwas von rechts abbiegen? Kann nicht genauso gut schräg links eine Straße abgehen und „geradeaus“ ist leicht rechts? Mit dieser neuen Theorie erreichen wir unser Ziel.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1880.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2369)

Kurz hinter dem Parkplatz fallen leichte Tropfen, doch es handelt sich dabei nur um Panikmacherregen, soll heißen, die Wolke wollte nur Spaß machen. Wir lassen uns von so ein paar Tropfen nicht abschrecken. Slot Canyons sollen zwar bei Regen gefährlich sein, aber bei so wenigen Tropfen wird ja wohl kaum eine Gefahr bestehen. Da wird ja höchstens der Canyonboden ein wenig feucht. Man behalte diese naiven Gedanken bis zum Ende dieses Tagesberichts unbedingt im Hinterkopf!

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1904.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2374)

Am Eingang zum Canyon wird gleich die Spreu vom Weizen getrennt. Wer hier über eine Felsbarriere kommt, der schafft auch den Rest des Canyons irgendwie. Rechts und links ragen hochinteressante Wände gen Himmel, fast wie eine riesige Tunneleinfahrt und so wird es dann auch irgendwann endlich. Nach 10 Minuten Langeweile folgen nun abwechslungsreiche Passagen, die eigentlich nur eines gemeinsam haben: Enge. Besonders Spaß macht es, sich um die mäanderförmigen Felsen zu schmiegen. Oft muss auch der Rucksack vor einem her getragen werden, wenn man seitlich durch den Spalt robbt.
An einer Stelle muss man sich wieder etwas klein machen und unter einen dicken Felsbrocken durchlaufen, der hier wohl mal von oben in den Canyon gefallen ist und nun wie ein Stopfen fest sitzt.
Überall rieselt Sand und unsere Schuhe passen sich innerlich schon der Umgebung an. Ich hoffe nur, die göttliche Putzkolonne spülen hier erst morgen früh wieder durch.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1900.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2373)

Auf dem Hinweg habe ich sehr oft angehalten, um ein Foto nach vorne, aber auch nach hinten zu machen. Beim Rückweg stehe ich deshalb immer wieder vor der Frage: Habe ich hier schon ein Foto gemacht? Und so wird halt noch ein zweites zur Sicherheit geschossen. Horst lernt jetzt den Klettverschluss meiner Hosentasche fürchten, denn dieses Geräusch bedeutet, dass ich mal wieder um 20 Sekunden zurückfallen werde.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1914.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2375)

Das noch ausstehende Little Wild Horse Window nehmen wir uns als nächstes vor. Horst glaubt, das Fenster von der Straße schon gesehen zu haben, nimmt aber zur Vorsicht das GPS noch mit. Durch einen ausgetrockneten Wash laufen wir auf unser vermeintliches Ziel zu, doch das ist irgendwie nur ein kleiner Felsspalt oben irgendwo im Gestein. Das eigentliche Fenster muss noch 300m weiter liegen. Also wieder durch den Sand des absolut trockenen Washs zurück und einen anderen Weg über die Berge gesucht. Mir macht der Auf- und Abstieg schon sehr zu schaffen, zumal es die Sonne wieder sehr gut mit uns meint. Horst tröstet mich noch damit, dass in der Ferne ein paar Wolken aufziehen, so dass ich quengelndes Kind gleich meinen Schatten haben werde. 15 Minuten sollte der Weg dauern und jetzt irren wir hier schon fast eine Stunde durch die Gegend. Eigentlich hatte ich geglaubt, wir hätten längst aufgegeben und wären zurück zum Auto. Als wir endlich das Fenster erreichen, ist mein erster Gedanke noch: Und dafür sind wir hier rauf gekommen?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1920.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2376)

Um bei Horst’s Filmaufnahmen die Größe der aufgenommenen Objekte besser rüber zu bringen, hat er mich schon vorgeschickt, ich soll mich zum Größenvergleich in die Höhle stellen, als es gerade anfängt, leicht zu regnen. Ich sehe mich ein wenig in der Höhle um. In der Decke befindet sich ein unübersehbares Loch und ich bin zu Scherzen aufgelegt: „Schöne Höhle, aber als Regenunterschlupf wegen dem Loch nur bedingt geeignet. Da regnet es ja rein.“

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1923.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2378)

Der Regen wird stärker und vom Höhleneingang tropft das Wasser herunter, dass sich an der Oberfläche gesammelt hat. Es wird immer mehr, so dass sich sogar ein richtiger Wasserfall bildet. Horst ruft mir nur zu, ich solle mal ein Foto machen, während er filmt, als auf einmal ein kleiner Bach durch das Loch in der Decke gestürzt kommt. Erst nur in der Menge einer mittleren Dusche bei Rohrverstopfung, wird es immer mehr und noch mehr. Wo um alles in der Welt kommt dieses viele Wasser auf einmal her? So lange hat es doch gar nicht geregnet. Man darf gar nicht daran denken, wo wir jetzt wären, hätten wir zuerst das Fenster und danach den Little Wild Horse Canyon besucht. Welche Wassermaßen hier innerhalb kürzester Zeit zusammengekommen sind. Mit einem lauten Getöse rauscht die Fontäne zu Boden, wo sie schon eine richtige Kante in das Gestein gefressen hat. Ist mir eben gar nicht aufgefallen, aber jetzt wissen wir eindeutig, wie sie entstanden sein muss.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1921.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2377) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1932.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2379)

Wir warten den Schauer ab und auch, bis der Wasserfall wieder nachgelassen hat, bevor wir die schützende Höhle verlassen. Draußen hat sich die Landschaft sehr verändert. Eben noch haben wir einen schmalen Pfad neben einer Pfütze genommen, der nun in den Fluten des neuen Baches verschwunden ist. Hier heißt es entweder Schuhe aus oder vorsichtig über die glitschigen Slick Rock Felsen. Meine Erschöpfungserscheinungen von eben sind verschwunden, denn das alles hier ist einfach zu aufregend. Auf einmal sind Wasserfälle, Seen und Bäche, wo sonst nur nackter Stein zu finden ist. Von oben herab sehen wir in das Tal, durch das wir eben noch im staubtrockenen Sand gelaufen sind. Da unten hätten wir nun keine trockenen Füße mehr. Alle höheren Sandberge sind im Fluss versunken.
Ab sofort habe ich absoluten Respekt vor der Kraft der Natur. Dieser Nachmittag hat mir gezeigt, wie klein wir Menschen doch gegenüber Naturgewalten sind und ich bin froh, dass ich es in dieser Form erleben durfte. Ich bin tief beeindruckt und darf dies wohl auch in Horst’s Namen sagen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1946.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2380)

Der Rückweg zu unserem Auto stellt uns nun vor ungeahnten, aber nicht unlösbaren Problemen, denn auf einmal müssen wir uns noch über eine Flussquerung Gedanken machen. Gut, dass ich seit Grönland 2005 auf diesem Gebiet einige Kenntnisse habe. Ich werfe einen dicken Stein ins Wasser, der nun als Stufe dienen soll, doch leider versinkt er mit einem riesigen Platscher fast vollständig. Laie Horst läuft einfach ein Stück weiter am Fluss entlang und steigt bequem hinüber zum anderen Ufer. Grummel!

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1950.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2381)

Ein weiterer Besuch einer Dirt Road fällt angesichts des wechselhaften Wetters aus. Wir sind froh, zur Abwechslung mal wieder über Asphalt dahin zu rollen. Wir hören unseren neuen Wegbegleiter, den Radio Sender „Canyon Country“ und verarbeiten das eben erlebte.
In Moab stellt sich die Zimmersuche als etwas hartnäckig heraus. Die Motels, die ich vor Abflug aus dem Internet herausgeschrieben habe, weil sie nur 50$ die Nacht verlangen, sind entweder belegt oder wollen von solchen Preisen nie etwas gehört haben. Wir versuchen unser Glück noch im Apache Motel, doch auch hier sind alle Zimmer belegt. Sie könnte uns nur noch einen Trailer auf dem Hinterhof für 55$ anbieten. Wir willigen ein. Sicher kostet ein Zimmer im Motel normalerweise weniger, aber in ganz Moab werden wir wohl heute Abend nichts mehr für unter 70$ finden.
Der Trailer stellt sich als kleines Geschenk des Himmels heraus. Wir übernachten in einer voll eingerichteten Ferienwohnung mit richtiger Küche, Essecke, Wohnbereich, 2 Schlafzimmern und einem riesigen Badezimmer. So schlecht ist es in diesen Trailer Homes gar nicht, wie es vielleicht von außen aussehen mag.

Übernachtung: Trailer Home hinter dem Apache Motel - Moab, UT (http://www.apachemotel.net/)
Bewertung: sehr gut
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 24.05.2006, 03:44 Uhr
Zitat von: Westernlady
ich bin begeistert dabei und amüsiere mich auch köstlich über die kleinen Anekdoten am Rande  :lol:


und gerade die machen meiner Meinung nach auch einen Reisebericht aus. Alles andere kann man in einem guten Reiseführer nachlesen.

Zitat von: Canyoncrawler
auf der neuen Hallwag-Karte Road Guide Southwest (Blatt No. 6, Ausgabe 2006) wurde die Strassenbezeichnung schon korrigiert. Die 666 heisst hier schon 491!


Tja, nur leider nicht unser Kartenmaterial von 2001/2002. Wer rechnet auch schon damit, dass so eine große Straße einfach so umbenannt wird!?
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Crimson Tide am 24.05.2006, 05:43 Uhr
Hallo, Markus,
meine Güte, bei euch gings ja spannender zu als in einem Krimi!  :shock:

 :P ...und ich stelle mir richtig bildlich vor, wie Du den Stein ins Wasser schmeißt, während Horst schon fast drüben ist! *grins*

Da habt Ihr aber noch Glück gehabt, daß das nicht stärker geregnet hat, sonst würdet Ihr wohl heute noch da sitzen!  :wink:

L.G. Monika
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: OWL am 24.05.2006, 06:22 Uhr
Puh, was eine Wanderung! Faszinierend, aber auch eine Warnung, wie es in der Wüste zugehen kann :shock:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 24.05.2006, 07:23 Uhr
Wow, was für ein ereignisreicher Tag. Liest sich ja echt wie ein Krimi. Ich habe jede Zeile verschlungen und  die tollen Bilder tun ihr Übriges dazu. Der Crack Canyon gefällt mir ja echt gut. :P

Ich habe es ja an der Arbeit heute Nacht doch nicht mehr geschafft zu lesen, also jetzt. Witzig ist ja, das ihr die südliche SRS Tour an diesen Tag in genau der entgegengesetzter Richtung gemacht habt, wie wir das jetzt vorhaben. Bis auf das Little Wild Horse Window ist alles auch bei uns mit drin. :lol: Und wenn ich das so lese, freue ich mich umso mehr darauf.

Zitat von: Scooby_Doo

Kurz hinter dem Parkplatz fallen leichte Tropfen, doch es handelt sich dabei nur um Panikmacherregen, soll heißen, die Wolke wollte nur Spaß machen. Wir lassen uns von so ein paar Tropfen nicht abschrecken. Slot Canyons sollen zwar bei Regen gefährlich sein, aber bei so wenigen Tropfen wird ja wohl kaum eine Gefahr bestehen. Da wird ja höchstens der Canyonboden ein wenig feucht. Man behalte diese naiven Gedanken bis zum Ende dieses Tagesberichts unbedingt im Hinterkopf!


Spätestens seit diesem Tag seht ihr solche Vorboten bestimmt mit anderen Augen, oder? Schon krass, was ein einziger kurzer Schauer in dieser Ecke alles für Auswirkungen haben kann. Man, das war aber echt hart an der Grenze und ihr habt echt Glück gehabt.


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 24.05.2006, 08:39 Uhr
Zitat von: americanhero
Spätestens seit diesem Tag seht ihr solche Vorboten bestimmt mit anderen Augen, oder? Schon krass, was ein einziger kurzer Schauer in dieser Ecke alles für Auswirkungen haben kann. Man, das war aber echt hart an der Grenze und ihr habt echt Glück gehabt.

Kann man so sagen. Besonders vernünftig war es sicher nicht trotz des herran nahenden Gewitters weiter zu gehen.
Aber wir haben es dann eben gemacht und hatten Glück - wurden nicht mal mit einem Tropfen naß, da wir uns doch in der Höhle schützen konnten.
Absolut unglaublich, wie innerhalb weniger Sekunden plötzlich dieser mächtige Wasserfall durch das Loch in der Decke stürzte.
Wie Markus schon schreibt - nach so einem Erlebnis kann man alle Warnungen bezüglich Slot Canyons und Gewittern nachvollziehen.
In so einem Fall hat man absolut null Chance mit dem Leben davon zu kommen - das wurde uns überdeutlich bewusst.
Für uns war es ein Riesenerlebnis zu sehen wie sich die Landschaft in Sekunden verwandelt - vom ganzen Slickrockfelsen gingen kleine Wasserfälle herab überall bildeten sich Pools und kleine Bäche, in Washes richtige Flüsse.
Sicher eines der absoluten Highlights dieser Tour.  :D
 :arrow: Aber lieber nicht nachmachen und bei Gewitter umkehren falls ihr keine Höhle im Rucksack habt  :wink:

Crack Canyon war auch absolut genial und kann man nur wärmstens empfehlen (und nicht nur weil es dort auch schön warm war  :wink: ).
Übrigens auch ein Vorschlag der von der Seite von Steffen Synnatschke (http://www.synnatschke.de/) stammt - der uns überhaupt durch seine phantastische Seite zu vielen Touren angeregt und mit den vielen Infos die man bei ihm findet auch dazu verholfen hat die Locations zu finden - da sag ich einfach mal DANKE  :D  !
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Leo68 am 24.05.2006, 09:05 Uhr
Herrliche Beschreibung eines sehr interessanten und spannenden Tages.  :applaus:

Gruß
Rainer
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 24.05.2006, 09:58 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
7:50 zeigt die Uhr, als wir unsere müden Gelenke unter der Bettdecke hervorkramen. Heute haben wir uns schon fast richtig ausgeschlafen.

Ah, ja. Nach diesen Worten hier
Zitat
Nicht später als 5:45 zeigt die Uhr. Horst wandelt noch im Reich der Träume, als ich mit der Dusche zu kämpfen beginne.
dachte ich schon, Ihr seid beide krank (oder Du willst mal wieder alle veralbern  :wink: )

Zitat von: Scooby Doo
Wo um alles in der Welt kommt dieses viele Wasser auf einmal her? So lange hat es doch gar nicht geregnet. Man darf gar nicht daran denken, wo wir jetzt wären, hätten wir zuerst das Fenster und danach den Little Wild Horse Canyon besucht.

Meine Güte. Wenn man sich dazu Eure Bilder vom Little Wild Horse Canyon ansieht, treibt es einem schon kalte Schauer über den Rücken. Dort hättet Ihr ohne Übertreibung sicher keine Chance gehabt  :!:

In solchen Momenten wird man sich auf einmal seiner eigenen Leichtsinnigkeit bewußt... ist uns auch schon zwei (!) mal so gegangen  :oops: ... auch in den USA.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 24.05.2006, 12:24 Uhr
Zitat von: Doreen & Andreas
Ah, ja. Nach diesen Worten hier
Zitat
Nicht später als 5:45 zeigt die Uhr. Horst wandelt noch im Reich der Träume, als ich mit der Dusche zu kämpfen beginne.
dachte ich schon, Ihr seid beide krank (oder Du willst mal wieder alle veralbern  :wink: )

Ne, ich verarsche euch wirklich nicht. Warte aber mal bis morgen, da kommt der zeitigste Weckruf.
Ich muss aber der Fairness wegen auch mal erwähnen, dass wir (oder zumindest ich) meist um 21:00, manchmal auch schon um 20:30 im Bett gelegen haben.

Zitat von: Doreen & Andreas
Meine Güte. Wenn man sich dazu Eure Bilder vom Little Wild Horse Canyon ansieht, treibt es einem schon kalte Schauer über den Rücken. Dort hättet Ihr ohne Übertreibung sicher keine Chance gehabt  :!:

Ich möchte hier keine Panik verbreiten, habe jetzt einfach nur Respekt vor solchen Warnungen. Null Chance hätten wir sicher in den Engstellen des Little Wild Horse Canyon gehabt, aber zwischendurch wird der Canyon auch mal breiter und bildet eine Art Kessel, wo sogar Büsche wachsen und größere Steine liegen. Ich denke, hierhin hätte man sich retten können, wenn man noch im Canyon gesteckt hätte und die Vorzeichen richtig deutet und wenigstens aus den Engstellen abhaut. Aber ausprobieren will ich es jetzt nicht unbedingt.

Aber beachtet: folgende Bilder zeigen denselben Wash im Abstand von etwa 1 Stunde.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1914.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1950.jpg)

Zitat von: americanhero
Spätestens seit diesem Tag seht ihr solche Vorboten bestimmt mit anderen Augen, oder?

Sicher, aber die Erfahrung hat uns nicht davon abgehalten, noch zwei weitere Slot Canyons (bei schönem Wetter) zu besuchen.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: OWL am 24.05.2006, 12:36 Uhr
Zitat
Ich möchte hier keine Panik verbreiten, habe jetzt einfach nur Respekt vor solchen Warnungen.


Gut gesagt! :applaus: :applaus: :applaus:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 24.05.2006, 12:41 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Zitat von: americanhero
Spätestens seit diesem Tag seht ihr solche Vorboten bestimmt mit anderen Augen, oder?


Sicher, aber die Erfahrung hat uns nicht davon abgehalten, noch zwei weitere Slot Canyons (bei schönem Wetter) zu besuchen.



Wäre ja auch blöd, wenn ihr das dann nicht gemacht hättet. Und gerade die Slots, die ihr dann noch gemacht habt, sind ja echt superschön. Müssen bei mir auch irgendwann mal dran glauben. :wink:


Tja, und das frühe Aufstehen im Urlaub kommt mir nur allzu bekannt vor. Hier ist es beinahe tödlich, wenn ich mal vor halb acht aufstehen muß, aber im Urlaub bin ich da meist schon ne Weile auf den Beinen. Schon alleine der Sonnenaufgänge wegen wollte ich das nicht missen.

Zitat von: Easy Going

Absolut unglaublich, wie innerhalb weniger Sekunden plötzlich dieser mächtige Wasserfall durch das Loch in der Decke stürzte.
Wie Markus schon schreibt - nach so einem Erlebnis kann man alle Warnungen bezüglich Slot Canyons und Gewittern nachvollziehen.


Horst, gebe es doch zu- du wolltest doch nur einen klasse Wasserfall auf deiner Tour haben und hast den mal eben schnell bestellt. Den hat schließlich nicht jeder!!  :wink:  :lol:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: freddykr am 24.05.2006, 13:29 Uhr
Zitat von: americanhero
Zitat von: Easy Going

Absolut unglaublich, wie innerhalb weniger Sekunden plötzlich dieser mächtige Wasserfall durch das Loch in der Decke stürzte.
Wie Markus schon schreibt - nach so einem Erlebnis kann man alle Warnungen bezüglich Slot Canyons und Gewittern nachvollziehen.


Horst, gebe es doch zu- du wolltest doch nur einen klasse Wasserfall auf deiner Tour haben und hast den mal eben schnell bestellt. Den hat schließlich nicht jeder!!  :wink:  :lol:

Und wenn Markus ihn nicht verraten hätte, wäre es ein klasse Bilderrätsel geworden. :wink: :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 24.05.2006, 13:46 Uhr
Zitat von: americanhero
Horst, gebe es doch zu- du wolltest doch nur einen klasse Wasserfall auf deiner Tour haben und hast den mal eben schnell bestellt. Den hat schließlich nicht jeder!!  :wink:  :lol:


Einen shcönen Wasserfall werden wir später noch an der SR12 sehen.

Zitat von: freddykr
Und wenn Markus ihn nicht verraten hätte, wäre es ein klasse Bilderrätsel geworden.


Glaub mir, da bleibt insgesamt noch eine Menge Material für Bilderrätsel übrig. Aber dieses Erlebnis - da waren wir uns einig - konnten wir euch einfach nicht vorenthalten.

Freue mich auch shcon darauf, das im Film zu sehen.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 24.05.2006, 15:27 Uhr
Zitat von: freddykr
Und wenn Markus ihn nicht verraten hätte, wäre es ein klasse Bilderrätsel geworden. :wink: :wink:

Allein die Idee ist schon strafbar, so hundsgemein ist das...  :twisted:  :wink:

Zitat von: Scooby Doo

Freue mich auch shcon darauf, das im Film zu sehen.

*mich uneingeschränkt anschließ* :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Utah am 24.05.2006, 17:37 Uhr
Zitat von: Easy Going

Crack Canyon war auch absolut genial und kann man nur wärmstens empfehlen (und nicht nur weil es dort auch schön warm war  :wink: ).
Übrigens auch ein Vorschlag der von der Seite von Steffen Synnatschke (http://www.synnatschke.de/) stammt - der uns überhaupt durch seine phantastische Seite zu vielen Touren angeregt und mit den vielen Infos die man bei ihm findet auch dazu verholfen hat die Locations zu finden - da sag ich einfach mal DANKE  :D  !


Hi!
Von Steffens HP lebt das halbe Forum, es gibt wohl kaum einen der seine HP nicht unter den Favoriten/Lesezeichen gespeichert hat ;-)
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Canyoncrawler am 24.05.2006, 19:26 Uhr
Hi,

nochmal eine blöde Frage,

seit ihr den Little Wild Horse Canyon nicht von der Temple Mountain Road, Abfahrt Richtung Goblin Valley angefahren ? Ab der Abfahrt zum Goblin Valley Campground war der Trailhead des LWH beschildert. Und der Parkplatz des Trailheads war so angelegt, dass das Auto gar keinen Abhang hätte hinunterstürzen können, sogar Zelten konnte man dort.

Irgendwie erkenne ich auf den Bildern so glatt gar nichts wieder bis auf die eigentlichen Canyonfotos.

Bei uns sah der Wash, der zum Canyon führte so aus:
(http://www.canyoncrawler.de/assets/images/db_images/db_usa0205.jpg)

Kurze Zeit später ging es geradeaus in den Canyon, der aber dann kurz drauf durch einen Felssturz verramelt war. Mit etwas Mühe hätte man dort hochklettern können, wir sind dann aber wieder 50 m zurück und links über die Felsen aufs Plateau und nach ca. 200 m wieder abgestiegen und dann leicht rechts in den LWH-Canyon (geradeaus ging es zum Bell Canyon).

Seit ihr von der IS-State 70 Seite gefahren, dass der Wash so anders aussah ?

Würde mich über eine Antwort freuen, da wir im Sept. wieder in die San Raffael Swell wollen.

Gruss Kate
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 25.05.2006, 00:38 Uhr
Hallo,

Zitat von: Canyoncrawler
seit ihr den Little Wild Horse Canyon nicht von der Temple Mountain Road, Abfahrt Richtung Goblin Valley angefahren ? Ab der Abfahrt zum Goblin Valley Campground war der Trailhead des LWH beschildert. Und der Parkplatz des Trailheads war so angelegt, dass das Auto gar keinen Abhang hätte hinunterstürzen können, sogar Zelten konnte man dort.


Doch genau so sind wir gefahren. Von der Temple Mountain Road Richtung Goblin Valley, kurz davor rechts ab, wo es auch ausgeschildert ist. Aber: Zwischen diesem Abzweig und dem Parkplatz stehen absolut keine Schilder. Sind auch nciht nötig, weil man einfach geradeaus der gut erkennbaren Hauptstraße folgen muss. Wir hatte aber die fixe Idee, wir müssten irgendwohin abbiegen. Ist dämlich, aber die Wahrheit.

Zitat von: Canyoncrawler
Irgendwie erkenne ich auf den Bildern so glatt gar nichts wieder bis auf die eigentlichen Canyonfotos.


Wenn du auf die Bilder klickst, öffnen sich Großformate davon in einem Extrafenster, da steht dann auch über dem Bild, wo es aufgenommen wurde. Nicht alle Bilder wurden im Little Wild Horse Canyon aufgenommen.
Welches Foto kannst du davon nicht richtig einordnen? Wenn du mir das sagst, kann ich dir ziemlich genau sagen, wann und wo es aufgenommen wurde.

Zitat von: Canyoncrawler
Bei uns sah der Wash, der zum Canyon führte so aus


Durch den Wash auf deinem Bild sind wir auch gekommen und auch aus dieser Richtung. Dein beschriebenes Hindernis am Eingang findet sich auch in meinem Bericht wieder, wo es heißt, wer das packt, schafft die anderen Klettereinlagen auch.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 25.05.2006, 01:52 Uhr
Und ich dachte schon, es geht weiter.  :cry:

Dabei könnte ich jetzt ne kleine Leselektüre gut gebrauchen....


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 25.05.2006, 02:42 Uhr
03.05. Moab - Canyonlands NP - Corona Arch - Arches NP - Green River (186 Meilen / 299 km)

Warum kann man nur nie richtig einschlafen, wenn man es am aller dringendsten müsste? Gestern Abend habe ich ziemlich lange wach gelegen und schaffe es daher auch gegen 4:30 nicht so recht aus dem Bett, als sich mein Wecker zu Wort meldet. Draußen auf dem Hof hört man einen Hahn krähen. Scheinbar konnte wenigstens er die Nacht schlafen. Oder ist das Krähen eines Hahns etwa ein lautes fluchen? „Verdammt, wer macht da schon wieder Tag, ich will doch schlafen!“
Ich bin mal wieder als erster aufgestanden, habe mir dadurch aber das Recht erworben, zum Canyonlands Nationalpark gefahren zu werden, so dass ich also im Auto weiter schlafen kann. Horst in der Rolle des Fahrers dagegen muss die von mir im Badezimmer vertrödelte Zeit wieder rein holen. Laut seinen Aussagen ist er mit etwa 100 Meilen in Richtung Park unterwegs gewesen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1976.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2384)

Warum nun die ganze Eile? Wir wollen den Mesa Arch leuchten sehen. Das dauert nur wenige Augenblicke, kurz nachdem die Sonne aufgegangen ist. Als wir den Parkplatz erreichen, schnappt sich Horst sein Stativ und rennt los in Richtung Bogen. Ich lasse es etwas gemütlicher angehen, suche mir erstmal passende Pullover für die Morgenfrische, etwas Frühstück und schlendere hinterher. Am Bogen angekommen, wartet schon eine gierige Meute auf den Hauptakteur, die Sonne. Ich wusste doch, dass alle Eile unnötig war. Ich bin noch mehr als rechtzeitig.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_1992.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2385)

Zuerst blitz die Sonne nur leicht zwischen den zackigen Felsspitzen im Hintergrund. Der bis dahin tiefschwarze Bogen färbt sich allmählich braun. Nun steigt die Sonne über die Berge und beleuchtet den Arch von unten. Ein traumhaftes Motiv. Wurde zuvor noch um den besten Fotostandpunkt gekämpft, so entspannt es sich jetzt absolut. Jeder will noch aus anderen Winkeln fotografieren, so dass jeder Standort auch mal frei wird.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2004.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2386)

Etwa eine halbe Stunde später ist alles vorbei und die Besucher ziehen sich zurück. Große, schwere Koffer werden mit den Einzelteilen eines Stativs gefüllt, dass sicher mehr als meine gesamte Reise gekostet hat. Ich bewundere ja Horst, wohin er sein Stativ mit Leichtigkeit schleppt, aber was andere so herumtragen, die können von Beruf doch nur Möbelpacker sein.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2017.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2388)

Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herrn fahren wir noch tiefer in den Park hinein zum Grand View Point. Ich war vor dieser Reise nun schon zwei mal durch Moab gekommen, aber nicht einmal im Canyonlands Nationalpark gewesen, was wir hiermit nachholen, indem wir die beiden wichtigsten und schönsten Viewpoints anfahren, neben dem Grand Viewpoint und als zweites den Green River Overlook.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2024.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2389)

Nun wollen wir unserem Backroad Repertoire eine weitere hinzufügen, den Shafer Trail, der vom Nordende des Parks hinunter zum Abzweig der Potash Road vom White Rim Trail führt. Ein Aussichtspunkt oberhalb der Serpentinen lässt Vorfreude aufkommen.
Ein paar Serpentinen und wir befinden uns auf einem steilen Hang, der auf einer schmalen, sehr holprigen Straße hinab gestiegen wird. Die Talfahrt ist zwar sehr schön, aber irgendwie vermissen wir beide das Spektakuläre. Die Straße selbst ist nichts besonderes, im Gegenteil, sie ist in einem schlechten Zustand und die Aussicht, naja, wird mit jeder Kurve wird es weniger, weil wir uns dem Talboden nähern.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2038.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2391)

Bevor wir auf die Potash Road abbiegen, machen wir einen kurzen Abstecher auf der White Rim Road zum Musselmann Arch. Wahrscheinlich hieß sein Entdecker so, anders können wir uns den eigenartigen Namen nicht erklären. Der Bogen ist in der Tat sehenswert. Es ist, als ob jemand zwei Felsvorsprünge durch eine bequeme Brücke miteinander verbinden wollte.

Die Potash Road reißt uns auch nicht sehr vom Hocker. Wieder schaukelt es sehr, viele Autos kommen uns entgegen, was das Flair einer richtigen Back Road ins Hinterland stört. Einzig ein paar nette Ausblicke auf den Colorado, wie er unterhalb des Dead Horse Point State Park seine Schleifen durch den Canyon zieht, sind sehenswert.
Irgendwann endet auch die Back Road und wir fahren weiter auf Asphalt. Wir hatten ehrlich gesagt was Spannenderes erwartet. Tiefe Felseinschnitte, enge Passagen, wo ein Begegnen unmöglich wäre, hoch aufragende, senkrechte Wände usw.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2048.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2393)

Nächster Programmpunkt: Jug Handle Arch. Der in einem anderen Reisebericht beschriebene Parkplatz haben wir auch schnell gefunden, nur den passenden Arch dazu noch nicht. Unser Blick wandert die Felsen entlang, bis wir bei einem kleinen Schlitz verharren: Da ist er. Übrigens: Wer von Moab kommt, hat es leichter und kommt an einem beschilderten Parkplatz mit besserer Aussicht vorbei.
Im Vordergrund verläuft eine eingleisige Bahnstrecke, wo mehrmals die Woche auch noch Züge fahren. Das wäre doch mal ein Motiv. Ein Zug mit einem Steinbogen dahinter. Wenn doch jetzt ein Zug käme.
Vielleicht haben wir am Corona Arch mehr Glück. Hier verläuft die Bahnlinie in einer lang gezogenen Rechtskurve malerisch oberhalb des Colorados und danach durch einen tiefen Felseinschnitt. Wenn doch jetzt ein Zug käme.
Die Wanderung zum Corona Arch kostet die ersten Körnerchen des Tages, wie Horst es immer so süß formuliert. Der Ausdruck sei aus der Sportwelt, wo die Athleten nach einem harten Rennen auch stets behaupten, das hätte wieder Körner gekostet.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2058.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2395)

Wir steigen über Leitern, hangeln uns an Seilen entlang und passieren einen Felsen mit einem Loch in der Decke, darunter befindet sich eine Delle im Boden. Wer gestern gut aufgepasst hat, kann sicher erklären, wie so eine Delle im Laufe der Jahrhunderte entsteht. Genau, durch Wasserfälle, die bei starken Regen auftreten können. Außerdem hinterlassen solche Wasserläufe auch die überall sichtbaren schwarzen Spuren an den Wänden.
Der Bogen ist nun nicht mehr weit und füllt den Sucher der Kamera schon zur Gänze aus, doch erst wenn man darunter steht, werden einem dieser Koloss und seine Ausmaße erst richtig bewusst. Um dies ohne Halsstarre richtig zu genießen, lege ich mich einfach kurzerhand unter den Bogen. Dies ist jedenfalls die offizielle Geschichte, die Inoffizielle lautet eher: Ich bin müde.
Unten im Tal kann man noch immer die Gleise erkennen. Wenn doch jetzt nur ein Zug käme.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2059.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2396)

Der Rückweg fällt mir leichter, da es bergab geht, auch wenn nun meine Knie aufschreien, ich solle mal ein bisschen abnehmen, sie wollen nicht so viel Ballast bremsen.
In Moab denken wir ausnahmsweise daran, Briefmarken zu kaufen und schon sind wir wieder in die Natur verschwunden, diesmal im Arches Nationalpark. Ich bin immer wieder erstaunt, wie lange sich die Parkstraße Richtung Devil’s Garden zieht. Wir diskutieren noch eifrig darüber, wie herum wir die Schleife in den Klondike Bluffs fahren wollen und entscheiden uns wir gegen den Uhrzeigersinn, weil die Straße am Eye of the Whale Arch vorbei laut Parkbroschüre ziemlich sandig an Anstiegen sein soll und daher empfohlen wird, diese nur von Nord nach Süd zu befahren.

Die Straße im Salt Valley ist ungeheuer gut befahrbar und auch für jeden normalen PKW machbar. Trennt uns nur noch die kurze 1,7 Meilen lange Verbindung in den Klondike Bluffs und die anschließend 1,4 Meilen lange Sackgasse vom Parkplatz, der uns den Tower Arch auf recht kurzer Wanderung näher bringen soll.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2085.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2397) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2114.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2398)

Große Warnschilder mahnen, diese Straße nur mit Allradfahrzeugen und hoher Bodenfreiheit zu befahren. Dass die immer so übertreiben müssen.
Die ersten Meter lassen sich wirklich gut fahren. Wie ein handelsüblicher Treckerweg. Am Ende der Geraden kommen dann eine leichte Kurve und große Probleme auf uns zu. Die Straße gleicht einer einzigen Treppe.
Wir laufen den haarigen Abschnitt zu Fuß ab und beraten uns über den optimalen Weg. Horst klemmt sich hinter das Lenkrad und setzt nicht nur einmal zum Duell Auto gegen Steine an, das meist mit einem unangenehmen Krachen begleitet wird. Endlich haben wir es geschafft und sehen uns hinter der nächsten Kurve der nächsten Herausforderung gegenüber. Und so geht das Spielchen weiter, bis wir auf einer Bergkuppe ankommen. Zu beider Seiten führen Treppenstufen hinab und wir dürfen uns nun für ein Treppenhaus entscheiden. Wir nehmen das, wo wir hergekommen sind, denn wer weiß, ob wir das andere jemals hochgekommen wären, wenn wir später umkehren müssten.

Die Wanderung zum Tower Arch fällt aus dieser Richtung natürlich um einiges länger aus. Um uns die Zeit zu vertreiben, schmieden wir Pläne, wem wir diese Straße so richtig gönnen würden und ich meine so richtig aus vollstem Herzen. „Nehmt euch einen kleinen Mietwagen und probiert die Strecke. Am besten mit viel Anlauf.“ Ach, das würde schön scheppern.
Der Weg ist durch kleine Steinhaufen gekennzeichnet, wobei wir schon lange keine mehr gesehen haben. Mitten im Gespräch halte ich inne: „Sag mal, siehst du noch Fußspuren?“ Wir sind minutenlang durch einen Wash durch schönsten Sand in die falsche Richtung gelaufen. Und natürlich wieder, weil wir uns beim Quatschen haben ablenken lassen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2123.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2401)

Also zurück. Horst läuft schon mal vor, um den Weg zu suchen. Ich keuche in der Hitze hinterher. Irgendwann kann ich nicht mehr. Ich setze mich neben einen Busch und mache erstmal Pause. Dann höre ich von irgendwo Horst rufen, aber wegen dem Echo kann ich nicht zuordnen, wo er ist. Ich mache mich auf, ihm zu folgen und zu unserer Überraschung stellen wir fest, wir waren nur durch einen Busch getrennt. Und da sage noch mal jemand etwas gegen Abrodungen.
Endlich sind wir raus aus dem sandigen Wash und zurück auf dem eigentlichen Weg, der nun auch sandig wird und dazu noch bergauf führt. 3 Schritte vor, 2 zurück. Manchmal auch umgekehrt. Oben am Bogen angekommen, sind wir beide ziemlich fertig. Auch diese Wanderung hat mal wieder Körner gekostet.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2120.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2400)

Den Arches Nationalpark verlassen wir Richtung Norden zur I-70 und suchen uns ein kleines Motel in Green River. Auf die Frage, ob sie im Ort einen Fotoladen hätten, damit sich Horst eine neue Videokassette kaufen kann, bekommen wir nur zur Antwort, dass wir dafür nach Moab fahren müssten. Auch einen Supermarkt hätten sie nicht, am besten, wir fahren dafür nach Moab. Als letztes lassen wir uns noch den Weg zu unseren Zimmern erklären und beten inständig, dass diese nicht auch in Moab liegen.

Übernachtung: Budget Inn - Green River, UT
Bewertung: durchschnittlich
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Crimson Tide am 25.05.2006, 04:04 Uhr
Ach,.....schöööööön,
solche Sonnenauf-bzw-untergänge, für die lohnt es sich im Nachhinein doch immer, früh aufzustehen.....wunderschön, das Bild vom Mesa Arch!


L.G. Monika
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Kauschthaus am 25.05.2006, 06:56 Uhr
Ja, der Mesa Arch bei Sonnenaufgang ist wirklich der Hammer ...

Überhaupt sind alle Bilder schön.

Und ihr seid wirklich die Allrad Strecke Richtung Tower Arch gefahren? Wir standen vor dem Berg (nach dem "Treckerweg") und haben uns schlicht nicht getraut. Du hast irgendwie nicht erwähnt dass die "Treppen" einen richtig steilen Felsen hochgehen.  :shock:  :lol:

Und wie war dann der Weg zurück auf der Strecke, die man von Nord nach Süd fahren sollte?

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 25.05.2006, 07:15 Uhr
Wow, kann ich da auch nur sagen. Die Bilder vom Sonnenaufgang am Mesa Arch sind echt klasse. Dafür lohnt es sich wirklich, mitten in der Nacht aufzustehen.


Den Canyonlands NP muß ich nächstes Jahr auch mal in Ruhe anschauen, der bleibt dieses Jahr leider außen vor. Ich sehe schon, da gibt es Einiges, was mich äußerst reizen würde.
Je mehr ich deinen Bericht verfolge, umso größer wird auch die To Do Liste.... :wink:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Canyoncrawler am 25.05.2006, 07:58 Uhr
Zitat von: Scooby Doo

Wenn du auf die Bilder klickst, öffnen sich Großformate davon in einem Extrafenster, da steht dann auch über dem Bild, wo es aufgenommen wurde. Nicht alle Bilder wurden im Little Wild Horse Canyon aufgenommen.
Welches Foto kannst du davon nicht richtig einordnen? Wenn du mir das sagst, kann ich dir ziemlich genau sagen, wann und wo es aufgenommen wurde.


Danke für Deine Mühe, meinem Gedächtnis wieder auf die Sprünge zu helfen.

An die Landschaft auf dem Bild mit der ID 2375 kann ich mich gar nicht erinnern. Ich meine wir wären direkt in den Schlund des Canyons gegangen, sprich die Canyonwände hätten direkt seitlich hoch aufgeragt.

Ich werde mir nochmal unserer Video von der LWH-Wanderung reinziehen.

An der Höhle sind wir auch vorbeikommen, ich meine noch, mich daran zu erinnern, dass sie ziemlich am Anfang der Wanderung lag, fast auf gleichem Höhenniveau mit dem Wash.

Die Fotos vom Mesa Arch sind sehr schön.

Freue mich schon auf die Fortsetzung.

Gruss
Kate
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 25.05.2006, 11:11 Uhr
Zitat von: Kauschthaus
Und ihr seid wirklich die Allrad Strecke Richtung Tower Arch gefahren? Wir standen vor dem Berg (nach dem "Treckerweg") und haben uns schlicht nicht getraut.


Nicht ganz. Wir haben es versucht, aber als wir auf einem Höhepunkt waren, hatten wir ja die Auswahl, weiter fahren ins Tal hinab oder umkehren. Wir entschieden uns für umkehren, weil wir nicht wussten, ob wir aus der anderen Richtung diesen Berg hinaufgekommen wären, wenn wir später hätten umkehren müssen.

Zitat von: Kauschthaus
Und wie war dann der Weg zurück auf der Strecke, die man von Nord nach Süd fahren sollte?


Die haben wir nie gesehen. Wir schon geschrieben, wir verließen den Park Richtung Norden direkt zur I-70.

@Canyoncrawler
Dies ist auch nicht am Little Wild Horse Canyon, sondern schon auf der Wanderung zum Little Wild Horse Window entstanden. Durch den Wash hatten wir zuerst versucht, diese Höhle zu erreichen, doch dieser Weg führte uns nicht weiter.
Diesen Wash habe ich später noch einmal aufgenommen (letztes Bild mit der ID 2381, wie er komplett mit Wasser gefüllt ist. Den Little Wild Horse Canyon gefüllt mit Wasser - da habe ich kein Foto von. So dumm wollten wir dann doch nciht sein, absichtlich bei Regen in einen Slot Canyon, um die besten Bilder zu machen.

Obwohl der Canyon und das Fenster Luftlinie nicht weit auseinander liegen, haben beide eine andere Anfahrt / Trailhead.

Ich hoffe, ich konnte die Sache nun entwirren.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: OWL am 25.05.2006, 11:42 Uhr
Sonnenaufgänge in der Natur - erst fluchen, dann staunen :wink: Geht mir auch immer so.

Ansonsten nur noch ein Wort: Wunderschöööööön
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 26.05.2006, 01:41 Uhr
04.05. Green River - Wedge Overlook - Eagle Arch - Loa (357 Meilen / 574 km)

Heute steht kein Sonnenaufgang auf dem Programm und so können wir es uns erlauben, den Tag erst um 7:15 beginnen zu lassen. Wir verlassen das Kaff Green River und fahren auf die I-70, der Ausfahrt 129 entgegen. Diese Ausfahrt wird heute eine besondere Bedeutung für uns haben. Zunächst wollen wir hier Richtung Norden abfahren, um zum Wedge Overlook im Nordteil der San Raphael Swell zu gelangen.
Wir passieren Ausfahrt Nummer 131, wo es schon zu ähnlichen Zielen geht, aber unsere Abfahrt kann das ja noch nicht sein. Der Großteil unserer Literatur gibt Ausfahrt 129 als die Richtige an. Und die werden sich wohl kaum irren, oder?
Wir fahren also zwei Meilen weiter, 3 Meilen weiter und passieren bereits Milemarker 128. Und hier soll noch Ausfahrt 129 kommen? Ich bin mir ziemlich sicher, keine Ausfahrt verpasst zu haben. Hat hier etwa auch eine Umnummerierung statt gefunden? Aber warum stimmen alle anderen Nummern? Oder wurde die Ausfahrt verlegt? Hat man für eine primitive Dirt Road Abfahrt etwa die alten Brücken abgerissen und neue für viel Geld erbaut? Auch sehr unwahrscheinlich. Die beste Erklärung ist noch immer die, dass einer vom Fehler des anderen abgeschrieben hat und uns braven, korrekten Autofahrern damit einen 34 Meilen Umweg zur nächsten Abfahrt und zurück einbringt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2130.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2402)

Die anschließende Staubstraße durch die Swell ist sehr gut befahrbar. Im Schnitt legen wir 45-70 Meilen pro Stunde zurück. Es herrscht wenig Verkehr und auch die Landschaft gefällt uns wesentlich besser als entlang der Potash Road. Einzig das Wetter könnte etwas besser werden. Es sieht wieder verdammt nach Regen aus, als wir den Wedge Overlook erreichen, der uns zuerst mal nicht vom Hocker reißt. Erst, als wir die Rim Road zu beiden Richtungen etwas abfahren, verbessert sich die Aussicht. Meiner Meinung nach hat es sich absolut gelohnt, hier herauszufahren. Schon die Anfahrt hat Spaß gemacht und auch der Zick-Zack-Kurs entlang dem Rand. Die plötzlichen Lenkbewegungen veranlassen unsere Tüte Salzstangen, ihren Inhalt über das Armaturenbrett zu verteilen und die kleinen länglichen Gebäckstücke in die Lüftung fallen zu lassen. Die meisten können wir zwar noch vor dem Untergang bewahren, aber die Klimaanlage wird auf Lebenszeiten den zarten Duft gesalzener Leckereien verströmen.
Unser Auto ist inzwischen wohl etwas abgehärtet, was schwierige Passagen angeht (siehe gestern), so unterlassen wir es schon demonstrativ, die Antenne abzuschrauben und sie so vor den zu nah an der Straße angebrachten Büschen zu schützen. Andere Zeitgenossen würden das zwar als Vergesslichkeit bezeichnen, aber das hört sich in meinen Ohren immer so negativ an.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2133.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2403)

Nach der Westseite folgt logischerweise auch der Besuch der Ostseite, wo der San Raphael River in schön geschwungenen Schleifen ein paar ältere Mäander umschlängelt. Besser kann ich es nicht beschreiben.
Folgt man der Straße weiter, so führt sie zurück zur Hauptstraße, wo wir uns in Richtung Castle Dale in Bewegung setzen.
Der Ort an der SR 10 überrascht mich sehr. Er ist größer als ich es erwartet hätte, aber noch ziemlich altmodisch. An der hiesigen Tankstelle muss man noch ganz herkömmlich nach dem Tanken zum Kassierer ins Häuschen zum Bezahlen.
Gut gefüllt geht es weiter. Wir sind froh, noch getankt zu haben, denn wer weiß, wo wir jemals wieder auf eine Zapfsäule treffen werden. Durch den gut gepflegten Ort Ferron und der Ortschaft Moore, letztere nicht mehr als ein bisschen Fliegendreck in der Landschaft, erreichen wir nach relativ kurzer Fahrtzeit wieder die Interstate und die uns schon vertraute Abfahrt 114, wo wir heute früh gewendet haben. Noch geht es aber nicht zurück auf die Autobahn, sondern unser Ziel heißt Eagle Arch. Um dahin zukommen, müssen wir etwas umständlich fahren. Zuerst parallel zur Autobahn, dann diese unterqueren, auf der anderen Seite weit ausholen und die Autobahn ein zweites Mal unterqueren. Ausfahrten gibt es leider nicht in der Nähe des Eagle Arch.

Die erste Autobahnunterführung hat es gleich in sich. Auf der Karte als 4WD-Underpass angegeben, ist es nicht viel mehr als ein etwas breiter Abwasserkanal. Wir klappen die Spiegel ein und schaffen es mit etwa 10cm Abstand zur Mauer durch den Tunnel. Auf der anderen Seite erwartet uns eine nette kleine Dirt Road, die mit der Zeit immer netter wird. So nett, dass sich unser Unterboden lautstark bedankt, dass man ihm auch mal gehörig auf die Schulter klopft. Nee, so geht das nicht weiter. Und wir sind noch lange nicht an der zweiten Unterführung und noch längst nicht am Arch. Ein weiteres Problem ist, dass dieser Trail wohl nur von Enduro-Maschinen und Quads befahren wird, so dass die Spuren auf der Straße nicht zu unserer breiten Spur passen. Irgendeinen Stein erwischen wir so immer.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2142.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2404)

Also zurück zu unserem kleinen Tunnel, liebevoll zugige Garage genannt. Die Durchfahrt müssen wir unbedingt festhalten und so bauen wir das Stativ usw. auf. Ich starte die Kamera und winke Horst herbei. Gerade noch im letzten Moment sehe ich, dass er seine schlechte Angewohnheit, immer die Autotüren offen stehen zu lassen, auch hier nicht verlernt hat und kann das Rendezvous Autotür/Betontunnel noch absagen.

Eieiei, was für ein Abenteuer. Aber so leicht geben wir nicht auf. Wir fahren über die Autobahn zur Ausfahrt 131 und versuchen unser Glück von der anderen Seite, doch hier bremst uns schon die Autobahnunterquerung. Der Betontunnel und die Straße haben etwa 50cm Höhenabstand voneinander und dazwischen liegt nur ein wackliger Steinhaufen. Wenn es nicht anders gehen würde, hätten wir es versucht, aber wir haben ja noch ein paar Optionen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2148.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2405)

Irgendwie müsste man die Autobahn zwischen den Ausfahrten 131 und 114 verlassen können - das wäre schön. Wir könnten so viele Meilen auf den Staubstraßen umfahren. Und da kommt uns unser Umweg von heute früh wieder ins Gedächtnis. Wir meinen beide, eine unbeschilderte Abfahrt gesehen zu haben und fahren daher die Autobahn ein drittes Mal ab, doch leider ohne Erfolg. (Psst, nicht weitersagen: Um nicht wieder 34 Meilen Umweg zu fahren, wenden wir auf einen dieser mittleren Verbindungsstücke.)

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2165.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2406)

Um zwischen all den Versuchen auch noch etwas Programm zu schaffen, nehmen wir uns zuerst den Red Canyon Loop vor. Endlich mal eine Straße, die wir anhand unserer sehr genauen Karte auf traditionelle Weise ohne großen technischen Schnickschnack und ohne große Fahrkünste erreichen. Das leichte Vibrieren der Querrinnen ist schon eine richtige wohltuende Massage gegenüber den anderen Schüttelshakestrecken.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2169.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2407)

Wie überall in der Swell ist hier so wenig los, dass man ohne Probleme einfach so mitten auf der Straße anhalten kann, um einfach mal auszusteigen, so dass man die Landschaft nicht immer nur durch die getönte Autoscheibe in sich aufzunehmen muss.
Die Straße gleicht einer kleinen Passstrecke, natürlich mit allen damit verbundenen Vorteilen: große Aha-Effekte, wenn man über Kuppen kommt, malerisch angelegte Abschnitte entlang der Hänge, kurvenreiche Streckenführung, um jeden Felsen auch von allen Seiten zu Gesicht zu bekommen. Wir sind begeistert.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2172.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2408)

Kommen wir zurück zum Problemkind Eagle Arch. Eine Straße ist noch übrig, die wir jetzt ausprobieren wollen und zwar vorbei an Swazey Cabin. Immerhin ist die Hütte ausgeschildert, also erwarten wir eine ordentliche Straße. Bis auf eine Stolperstelle an einer Abzweigung, die wir mal als Ausnahme werten, lässt sich die Straße auch noch gut mit einem SUV befahren. Hinter der Cabin, die nicht mehr als eine leere Holzhütte ist, wird die Straße sofort schlechter, als ob uns wirklich jemand mit allen Mitteln vom Steinbogen fern halten will. Immer wieder müssen wir aussteigen, um einen guten Weg über die nicht enden wollende Steinstrecke zu finden. Inzwischen fängt es sogar leicht an zu regnen.
Irgendwann reicht es mir einfach und ich veranlasse, dass wir den Wagen stehen lassen. Das Ausprobieren, Vor- und Zurücklaufen, nimmt meiner Meinung nach genau so viel Zeit in Anspruch wie wenn wir direkt zu Fuß laufen. Laut GPS sind es Luftlinie nur 2,4km, was durch die kurvige Straßenführung zwar etwa 4km ergibt, aber wir haben es uns in unseren Dickkopf gesetzt, den Arch zu besuchen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2175.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2409)

Auf den letzten Metern kommt sogar die Sonne wieder heraus und je länger wir hier warten, desto blauer wird der Hintergrund. Wir sind froh, dass wir es doch irgendwie geschafft haben.
Wo wir schon in der Nähe sind, fahren wir auch noch zum Dutchman Arch und zu den Felszeichnungen am Ende der Straße. Beides sind zwar nicht die Top-Highlights, aber wir waren wenigstens mal da.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2184.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2410)

Um einen 17 Meilen Umweg zu ersparen, fädeln wir uns auf der Interstate über eine illegale Zufahrt ein, für die wir erst noch einen Stacheldrahtzaun öffnen müssen. Es gibt sie also doch, die unbeschilderte Abfahrt, die wir heute Nachmittag gesucht haben. Stolz und befreit, nun wirklich alles gefunden zu haben, fahren wir Richtung Fremont Junction, wo wir uns ein Motelzimmer nehmen wollen. Unsere Strategie: Orte an der Interstate haben eine höhere Moteldichte und durch die Konkurrenz niedrigere Preise. Schöne Theorie, nur gibt es weit und breit keinen Ort Fremont Junction. Vielleicht wohnen hier aber auch nur Frühaufsteher, die jetzt schon schlafen und das Licht ausgeknipst haben, so dass wir den Ort in der Dunkelheit nicht finden können. Dabei ist er genauso groß eingezeichnet wie Green River.
Uns bleibt also nichts anderes übrig, als bis nach Loa durchzufahren, der Ort, in dem es alles gibt, aber nur genau einmal. Also übernachten wir in dem Hotel, das gar nicht mal so schlecht ist.
Schön dekorierter Flur mit Kamin, bequeme Zimmer – alles im Stil eines alten Landhauses gehalten.

Übernachtung: The Snuggle Inn - Loa, UT (http://www.thesnuggleinn.com/)
Bewertung: gut
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 26.05.2006, 01:46 Uhr
So, jetzt nochmal der Hinweis in eigener Sache:

Ab morgen um diese Zeit bin ich im Urlaub, wie ich schon im Posting 1 dieses Threads geschrieben habe. In der Nacht von Freitag auf Samstag fahre ich zuerst zum Usertreffen nach Nürnberg, danach weiter für eine Woche in die Schweiz.

Der Reisebericht wird am 4.6. oder 5.6. fortgesetzt. Ich bitte um etwas Geduld. Auf jeden Fall kann ich euch versprechen, es kommen noch einige spannende Tage.

- Burr Trail
- Hole in the Rock Road
- rund um den Bryce Canyon
- Cottonwood Canyon Road
- Zion NP
- Valley of Fire
- Las Vegas inkl. kleinem Forumstreffen

und dazu noch jede Menge Geschichten und schöne Fotos! Also nicht zu weit weg laufen.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 26.05.2006, 01:57 Uhr
Eigentlich müsste der Titel für diesen Tag ein ganz anderer sein: Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen bzw. Eagle Arch!!
Da habt ihr ja schon fast alle Stichstraßen im Swell abgefahren, nur um diesen Arch zu finden.

Der Reds Cayon Loop ist ja einfach nur genial. Alleine die Farben - das ist echt klasse. Ich freu mich da auch schon drauf.
 Vor allem freut es mich, daß ich den Bericht noch mitnehmen konnte und nun nicht wie ihr vor der spannenden Frage stehe, welchen Exit man denn nun nimmt.

Auf jeden Fall ein sehr spannender Tag mit tollen Ausblicken und natürlich eiern Suche, die kreuz und quer verlief.
Aber ich glaube, das sind doch oft so die schönen Kleinigkeiten, an die man sich später immer wieder erinnert, oder?


Zitat von: Scooby Doo


Der Reisebericht wird am 4.6. oder 5.6. fortgesetzt. Ich bitte um etwas Geduld. Auf jeden Fall kann ich euch versprechen, es kommen noch einige spannende Tage.



Na, da verpasse ich ja gar nicht soviele Tage vom RB und kann das hinterher in einem Rutsch lesen. :lol:

Dir auch einen schönen Urlaub, Markus, auch wenn ich das schon gesagt habe. :wink:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: EasyAmerica am 26.05.2006, 07:46 Uhr
Hallo Markus,
viel Spaß beim Urlaub vom Urlaub.  :D
Ich habe gestern und heute wieder einige Zugfotos machen können. Viele Züge standen allerdings zwischen Holbrook und Kingman auf offener Strecke. Hast du wieder ohne Lizenz Bahnwärter gespielt?  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: jochenrosi am 26.05.2006, 08:23 Uhr
Schade, schade (http://cosgan.de/images/smilie/traurig/a040.gif)

...ein super Bericht, wir können es gar nicht erwarten weiter zu lesen.

SCHÖNEN URLAUB!!!

 (http://cosgan.de/images/smilie/verschiedene/h020.gif)

Schreib bitte bald weiter!!!  (http://cosgan.de/images/smilie/verschiedene/a035.gif)
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: Crimson Tide am 26.05.2006, 19:14 Uhr
Hallo, Markus,
Dir einen schönen Urlaub vom Urlaub.. :D

bis demnächst...mit einem neuen Kapitlel...UND gleich einem neuen Reisebericht... :lol:

L.G. Monika
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: OWL am 26.05.2006, 21:52 Uhr
SChönen Urlaub, freue mich schon darauf, wenn es hier weitergehen wird.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
Beitrag von: jolly am 27.05.2006, 18:56 Uhr
Hi Markus!

Besser spät als nie, deswegen steig ich jetzt auch noch schnell zu. Habe in eins bis hier durchgelesen und muss mich jetzt wohl gedulden bis die  Fortsetzung folgt.
Ihr wart uns immer ein paar Tage voraus, habt aber auch noch eine Menge mehr auf dem Programm gehabt. Wir sind seid 1 Woche wieder in Deutschland und beim Lesen der Reiseberichte bleibt alle schön frisch im Gedächtnis.
Dein Bericht ist sehr amüsant geschrieben, die Fotos sehr schön - da macht das Lesen einfach Spaß.
Habt ihr euch im Leprachaun Canyon echt durch den kompletten Slot gequetscht, dass kann ich gar nicht glauben!?! Wir sind hineine gelaufen und haben dann nach ein paar Metern doch die Ausweich-Variante außen rum vorgezogen.
Beim Arsenic Arch waren wir auch, Gott sei Dank haben wir unsere Parkposition vorher im GPS abgespeichert, sonst hätten wir unseren Wagen wohl nicht so schnell wiedergefunden, unsere Spuren im Sand jedenfalls tauchten nicht wieder auf.

Freu mich wenn es hier weiter geht...

Viele Grüße

Eva
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Filou am 28.05.2006, 13:57 Uhr
Hallo Markus,

dann wünsche ich Dir einen schönen Zwischenurlaub.

Freue mich schon auf die Fortsetzung. Das Restprogramm klingt richtig gut.

Liebe Grüße
Annette
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: jochenrosi am 08.06.2006, 15:18 Uhr
Fortsetzung folgt wann???? :?:  :?:  :?:

 :dafuer:  :pfeifen: Wir sind dafür, dass es nun spannend weitergeht!!!
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Cicco am 08.06.2006, 15:32 Uhr
Zitat von: jochenrosi
:dafuer:  :pfeifen: Wir sind dafür, dass es nun spannend weitergeht!!!




:dafuer:  :pferd:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Westernlady am 08.06.2006, 16:36 Uhr
Markus, vergiss mal bitte die grauen Berge und schreib von den roten Steinen weiter  :lol:
Wir warten alle soooooo sehnsüchtig auf die Fortsetzung.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 09.06.2006, 13:08 Uhr
@all
Ok, ihr habt's nicht anders gewollt. Nächste Nacht geht es weiter!
Bis dahin könnt ihr ja meine Schweiz-Schnee-Fotos bestaunen, die ich alle letzte Woche aufgenommen habe:
http://www.mk-urlaub.de/reisen/schweiz/2006/fotogalerie.php
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Cicco am 09.06.2006, 14:45 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
@all
Ok, ihr habt's nicht anders gewollt. Nächste Nacht geht es weiter!
Bis dahin könnt ihr ja meine Schweiz-Schnee-Fotos bestaunen, die ich alle letzte Woche aufgenommen habe:
http://www.mk-urlaub.de/reisen/schweiz/2006/fotogalerie.php


Ja.... sogar ich war überrascht als ich eines morgens im Juni aufgewacht bin und bei uns hat es geschneit....  :shock:  :shock:

Bilder habe ich angesehen. Schöne Bilder  :roll: ... schönes Land  :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 10.06.2006, 01:13 Uhr
05.05. Loa - Burr Trail - Capitol Reef NP - Lower Calf Creek Falls - Escalante (183 Meilen / 294 km)

Was ist denn das für ein monotones Piepen gegen 7 Uhr? Das ist ja der hoteleigene Wecker. Wo ist Horst? Nicht da! Hat er mich schlafen gelassen und mir den Wecker gestellt, damit er in aller Ruhe in der Lobby im Internet surfen kann und wir aber dennoch zeitig los können?
Als ich fertig bin und meinen Koffer lautstark über den Flur ziehe, staunt er nicht schlecht. „Du? Schon wach? Nein, den Wecker habe ich dir nicht gestellt!“ Also lieber Zimmervorbesitzer, ich wünsche mir mal wirklich, du wärst in einem Hotel nach mir im selben Zimmer. Ich garantiere dir eine lustige Nacht!

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2200.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2411)

Der erste Overlook auf der State Road 12 ist schnell erreicht, haut uns aber nicht wirklich aus den Socken. Zahlreiche Bäume versperren uns die Sicht ins Tal. Ein paar Kurven vorher konnte man echt mehr sehen, also noch einmal zurück gefahren. Wir lernen, die schönsten Landschaften müssen nicht immer die ausgeschilderten sein. Im Hintergrund hören wir sogar einen Specht eine neue Bleibe bauen und als wir weiter fahren, flüchten ein paar Rehe in den Wald und legen dabei eine Glanzvorstellung im Zaunhochsprung hin.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2221.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2412)

Bei Boulder zweigt der Burr Trail zum Capitol Reef Nationalpark ab. Zu meiner Enttäuschung ist die Straße asphaltiert, aber nur der erste Teil. Pünktlich an der Grenze zum Capitol Reef NP bekommen wir unsere tägliche Ration Staubstraße. Die Serpentinen runter zum Talboden sind hier sogar fotogener als der Shafer Trail im Canyonlands NP. Vor lauter Freude über die schöne Landschaft achtet eigentlich niemand von uns wirklich darauf, wo wir eigentlich hinfahren wollen.
Als wir unten im Tal sind, fahren wir die Parkstraße nach Norden. Immer weiter nach Norden. Und noch weiter nach Norden! Mir gefällt die Fahrt nach Norden. Ist mal was schönes, zur Abwechslung nach Norden zu fahren. Ich liebe den Norden. Wart ihr eigentlich schon mal im Norden? Die haben auch Schilder im Norden. Auf denen steht aber nicht das drauf, wo wir eigentlich hinwollen. Wir suchen eigentlich einen Aussichtspunkt auf das Tal. Nicht den Norden. Hätte man mir das doch mal vorher gesagt, ich hätte sicher schon viel früher protestiert. Stattdessen fahren wir nach Norden!
Wir wenden also und fahren wieder zurück, über die Serpentinen den Berg hinauf und oben angekommen, eine kleine, unscheinbare Allradstrecke zum Strike Valley Overlook. Angeschrieben ist es zwar nirgendwo, aber die Fahrt geht wieder Richtung Norden. Und das kann nicht verkehrt sein. Ich liebe den Norden.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2250.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2415)

Zuerst lässt sich die Straße gut befahren. Kleinere Bodenwellen tut Horst noch mit einem müden Lächeln ab. „Ist nur Sand“ Danach zeigt uns die Straße aber ihr wahres Gesicht. Geht denn das schon wieder los?
Wir gelangen zu einer kleinen Herausforderung. Links liegen zu spitze Steine, da können wir nicht rüber fahren. Rechts stehen Büsche. (Noch). Dazwischen versuchen wir nun unseren Wagen hindurch zu quetschen und zwar möglichst so, dass er nicht zu sehr kippt. Wir bringen das Gepäck strategisch günstig auf die Bergseite und auch der Beifahrer muss mal auf der Rückbank hinter dem Fahrer Platz nehmen, um etwas Gewicht auf die richtige Seite zu bekommen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2254.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2417)

Am Ende der Straße haben wir die Wahl zwischen zwei Trails. Horst ist sich noch etwas unsicher, ob wir hier auch richtig sind, denn immerhin sind wir diese Straße auf mein Gefühl hin gefahren, doch als ich ihm ein Schild zeigen kann, wo es zum wunderschönen Strike Valley Overlook geht, da ist er glücklich.
Zwar wäre es vom Licht her am Nachmittag besser gewesen, aber man kann doch wirklich nicht alles haben. Immerhin können wir uns das schöne Tal, durch das wir eben Richtung – ach habe ich jetzt vergessen – gefahren sind, in Ruhe noch einmal von oben ansehen. Wirklich ein schöner Aussichtspunkt, den man sich mal merken sollte.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2222.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2413)

Wir fahren zurück nach Boulder wieder über den Burr Trail. Eigentlich – so fällt es mir erst jetzt bei einem Blick auf die Karte auf – hätten wir vielleicht besser ab Torrey zum Capitol Reef NP fahren sollen, dann durch das Tal der Waterpocket Fold und erst danach auf den Burr Trail, um zu vermeiden, mehrfach die selbe Strecke zu fahren. Aber die aufziehenden Wolken bestätigen, dass unsere Entscheidung richtig war, denn jetzt präsentiert sich der Long Canyon nicht mehr in den schönen Farben wie auf der Hinfahrt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2262.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2418)

Zurück auf der SR 12 vergessen wir mal die Wolken und freuen uns über die schöne Landschaft am Boden. Die Straße windet sich einen Felsgrat hinauf und eröffnet nun beiderseits interessante Blicke ins Tal und dahinter auf ungeahnte Weite.
Natürlich hält das nicht ewig und wir fahren wieder hinab ins Tal. Linker Seite ragen die Felsen immer weiter in die Höhe und zur Rechten kommt das Tal des Calf Creek näher, das wir uns auf einer Wanderung zu den Lower Calf Creek Falls einmal näher ansehen. Horst ist zwar der Meinung, einzig die Wasserfälle wären ein 3 Stunden Fußmarsch wert, doch mir gefällt auch die Landschaft unterwegs. Sicher keine absolut herausragende Landschaft, wenn man sie mit dem Rest des Südwestens und dem Rest unserer Rundreise vergleicht, aber immer noch besser als der Düsseldorfer Stadtwald.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2282.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2421)

Was mich aber wirklich verblüfft ist die Tatsache, welche Völkerwanderung auf diesem für amerikanische Verhältnisse doch eher langen Weg unterwegs ist. Eine Nation, die für 200m ins Auto steigt, schleppt sich über diesen für nicht jeden Durchschnittsamerikaner leichten Weg und hat dennoch bei jeder Begegnung ein mehr oder weniger fröhliches „Hi“ auf den Lippen. Horst geht die Grüßerei zwar langsam auf den Geist, aber ich bin im Gegenteil froh, dass es mehr als eine anonyme Stadt ist. Es ist einfach freundlicher.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2276.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2420)

Die Lower Calf Creek Falls sind zwar klein aber fein. Besonders ihre Farben beeindrucken. Vielleicht heilt das unseren Hoodoo-Fan ja wieder und er wird wieder der alte Wasserfall-Fan, so wie wir ihn eigentlich kennen. Ich jedenfalls sehe so einen Wasserfall lieber als einen Hoodoo. Das Wasser kommt in unterschiedlichen Mengen daher. Jeder Wasserstoß ist anders. Der Fall sieht von einem zum anderen Moment unterschiedlich aus. Mal reicht es, das Wasser auch noch über einen weiteren Stein zu gießen. Mal zwängt sich mehr Wasser durch eine engere Stelle. Ich könnte dem stundenlang zusehen. Hey, vielleicht kaufe ich Horst am Ende noch seinen alten Wasserfallfan-Ruf ab!

Auf dem Rückweg ist weniger los. Nur ein einziges Pärchen begegnet uns noch und wir können uns ein paar Hallos für Morgen aufheben. Auch der Parkplatz ist schon ziemlich verlassen. Man merkt schon, der Großteil muss sich langsam auf den Weg in den nächsten Ort machen. So wie wir.
Ein letztes, ein allerletztes und ein wirklich allerallerletztes Mal halten wir noch am Berg an, wo sich die SR12 wie ein Faden über einen Slickrock spannt und je höher man kommt, desto mehr Teile kann man überblicken. Wenn jetzt hier ein Zug durchkommen würde. Blödsinn, was rede ich denn da, hier liegen ja überhaupt keine Gleise. Na gut, dann geht ersatzweise auch ein LKW. Aber es kommt keiner.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2293.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2423)

Wenn ihr jetzt glaubt, ich sei ein Pechvogel, dann habt ihr weit gefehlt. Vor der Eingangstür des Supermarkts in Escalante finde ich ein kleines Vermögen. Das hauen wir jetzt auf den Kopf. Immerhin deckt es die Sales Tax für eine Tafel Schokolade. Den Rest nehmen wir aus der Portokasse.
Wie ich nachher im Motel auf dem Bett liege, meine Notizen in mein kleines Büchlein schreibe und etwas Schokolade nasche, staune ich nicht schlecht, wie ich durchs Fenster einen Regenbogen sehen  kann. Wir treten heraus auf die Veranda und staunen nicht schlecht. Einen komplett durchgezogenen Halbkreis eines Regenbogens sehen wir direkt gegenüber unserem Motel. Auch der zweite, schwächere obere Bogen (den es übrigens immer gibt) ist diesmal besonders gut zu sehen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2304.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2424) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2309.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2425)

Übernachtung: Circle D - Escalante, UT (http://www.utahcanyons.com/circled.htm)
Bewertung: durchschnittlich
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Westernlady am 10.06.2006, 01:31 Uhr
Schön das es weiter geht  :D

Markus, kann man Wasserfälle wirklich lieber sehen als Hoodoos?

Können wir morgen mal nach Osten, Westen oder Süden abbiegen - bin heute lange genug Richtung Norden gefahren  :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 10.06.2006, 01:33 Uhr
Klasse, genau rechtzeitig zu meiner Ankunft geht es weiter mit dem Reisebericht. Und einige Ecken in diesem Teil kommen mir ja auch nur allzu bekannt vor.

Zitat von: Scooby_Doo
Was mich aber wirklich verblüfft ist die Tatsache, welche Völkerwanderung auf diesem für amerikanische Verhältnisse doch eher langen Weg unterwegs ist.

Darüber war ich auch sehr erstaunt und noch mehr über die Tatsache, wieviele Amerikaner sich das bei 38 Grad freiwillig angetan haben. Wo doch die nächste natürliche KLimaanlage erst bei den Fällen ist.
Ich fand den Lower Calf Creek auch überraschend schön und gerade die Erfrischung im Pool davor war wirklich angenehm erfrischend.  :wink:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Lupine am 10.06.2006, 11:36 Uhr
Ich habe auch sehnsüchtig darauf gewartet, dass es weitergeht.
Bei diesem Reisebericht genieße ich wirklich jede einzelne Zeile! :)

...und ich wundere mich jedesmal, wie man nur einen so tollen und vor allem witzigen Schreibstil haben kann!  :respekt:

Gruß,
Rike
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 10.06.2006, 12:02 Uhr
Zitat von: Westernlady
Markus, kann man Wasserfälle wirklich lieber sehen als Hoodoos?


Ist zwischen den regungslosen Felsen wirklich mal eine Abwechslung.

Zitat von: Westernlady
Können wir morgen mal nach Osten, Westen oder Süden abbiegen - bin heute lange genug Richtung Norden gefahren  :wink:


Ok, nächste Nacht geht es auf der Hole in the Rock Road Richtung Süden. Aber am Abend des Tages auch alles wieder zurück nach Norden.

Zitat von: Lupine
Bei diesem Reisebericht genieße ich wirklich jede einzelne Zeile! :)

...und ich wundere mich jedesmal, wie man nur einen so tollen und vor allem witzigen Schreibstil haben kann!  :respekt:


Ich dachte mir, ich schreibe es lieber so, damit niemand bei der Menge Text einschläft. Wenn ich nämlich eins nicht kann, dann mich kurz fassen.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 11.06.2006, 02:23 Uhr
06.05. Hole in the Rock Road: Devil's Garden, Peek-A-Boo und Spooky Canyon, Broken Bow Arch (110 Meilen / 177 km)

Heute klingelt kein Wecker und so gönnen wir uns auch etwas mehr Schlaf. Wir springen erst um 7:15 aus den Federn, bereit, einen Abstecher auf die Hole in the Rock Road zu wagen, doch zunächst kämpfe ich noch ein paar Runden mit den Badezimmerarmaturen. Und die Runden sind wörtlich zu nehmen. Den Wasserhahn kann man nämlich nicht zudrehen, sondern durchdrehen. Man muss etwas Fingerspitzengefühl entwickeln, um den Hahn in genau die richtigen Stellung zu bringen, damit er’s tröpfeln aufhört.
Wasserhähne, Zapfsäulen, Hotelzimmertürschließmechanismen – immer wieder beliebte Spielplätze und Rätselecken auf einer Reise.

Nachdem ich meine Postkarten vor 6 Tagen in den Bistis geschrieben, Briefmarken vor 3 Tagen in Moab gekauft habe, denke ich auch heute endlich mal daran, die Dinger auch in den Briefkasten einzuwerfen. Natürlich stilecht amerikanisch, vom Auto aus.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2311.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2426)

Die Hole in the Rock Road – bis zum Ende werden wir sie nicht durchfahren. Es geht nicht so sehr um die Straße, sondern eher um die Dinge, die rechts und links daneben zu besichtigen sind. Gleich vorne rechts sozusagen zweigt die Cedar Wash Road zum gleichnamigen Arch ab. Der Abzweig kommt sehr plötzlich, so dass ich erstmal dran vorbeirausche und beim Zurücksetzen ab ins Gemüse düse. Reimt sich und schon Pumuckl wusste „was sich reimt ist gut“. Denke ich auch: Gut, dass unser Auto noch fährt.
Und noch eine Parallele zum Pumuckl: Der Cedar Wash Arch verhält sich genau wie er. Kommen wir an, ist er unsichtbar. Wir laufen erstmal in die falsche Richtung und nachdem wir 20 Minuten später wieder im Auto sitzen, da sehen wir ihn geradeaus direkt vor uns.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2317.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2427)

Den Devil’s Garden haken wir recht schnell ab. Haut uns nicht wirklich vom Hocker aber wir denken, das liegt eindeutig daran, dass wir die Landschaft mit zu vielen schönen Dingen vergleichen, die wir bereits auf unserer Tour gesehen haben. Ja, besser als der Düsseldorfer Stadtwald ist es immer noch. Wer merkt sich denn da schon wieder die Formulierungen, die ich gestern benutzt habe?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2324.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2428)

Bei Dry Fork zweigt eine kleine unscheinbare Straße nach links ab, die uns zu zwei sehr schönen Slot Canyons führen wird. Oder zumindest zum Parkplatz, die Slot Canyons müssen wir noch selber finden.
Es gibt zwar ganz in der Nähe noch einen dritten Canyon, aber der soll klettertechnisch schwieriger sein.
Vor uns entscheidet noch ein Fahrer, die Richtung zu ändern und so folge ich unauffällig unseren persönlichen Bump-Tester. Wobei, das erste wunderschöne Schlagloch der Straße erwische ich noch mit Ansagen. Es scheppert ein wenig, Horst ist nun wieder hell wach und kann nun unser Hab und Gut von der Decke kratzen. Junge, war das ein Loch! Und dabei bin ich wirklich nur 10 Meilen pro Stunde gefahren. Ab heute muss ich mich bei der Kritisierung von Horst’s Fahrstil echt zurückhalten. Inzwischen habe ich diesbezüglich gut bei ihm gelernt.
Am nächsten Abzweig ist unser Bump-Tester etwas unsicher und fährt in die falsche Richtung. Müssen wir die Löcher eben selbst finden, was mir auch sehr gut gelingt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2377.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2431)

Ach, es geht doch nichts über einen Ordner voll gepackt mit Reiseberichtsausdrucken. Wie profitieren mächtig von den Erlebnissen anderer Leute. Vom Parkplatz den kleinen Sandhügel runter, ein paar Schritte geradeaus und wir stehen am Eingang zur Peek-A-Boo Gulch. Über eine 5-6m hohe Wand klettern wir in den kleinen Canyon. In den Felsen eingeschlagene Stufen erleichtern die Kraxelei. Dennoch stimmt hier etwas nicht mit der Reihenfolge. Hier bin ich sprichwörtlich mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden, so dass ich es in 2m Höhe noch einmal korrigieren muss und - geschafft!

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2326.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2429)

Der erste Teil ist eigentlich auch schon der interessanteste. Man kann anderen beim Klettern zusehen, die Bögen über dem Canyon zählen oder sich durch zwei kleinere Löcher zwängen, um in den hinteren Teil zu gelangen. Manchmal sind auch die kleineren Leute im Nachteil, die immer lachend auf die großen zeigen, wenn die sich am Türrahmen den Kopf andonnern. Hier sind einige Klettereinlagen nötig, um ganz hindurch zu kommen, wo man mit der Hand mal etwas höher greifen muss, um sicheren Halt zu finden. Die Kleinen können ja auf unsere Rucksäcke aufpassen, die wir hier zurücklassen. Der Canyon ist schon so eng genug.
Apropos eng: Das ist wieder ein Nachteil der Großen: Oft ist am Boden nicht mal Platz, um Schuhgröße 47 auf der gesamten Breite auf den Boden zu bringen. Lach nicht, Kleiner!

Wir laufen kurz rüber zur Spooky Gulch und versuchen auch hier unser Glück, mit möglichst wenig Schrammen viele Eindrücke zu sammeln. Obwohl auf dem Parkplatz so viele Autos stehen wie bei Aldi zum Schlussverkauf, ist’s in den Canyons auffallend ruhig. Der große Andrang bleibt aus, so dass wir in Ruhe anhalten und fotografieren können. Wo sind die nur alle? Haben die den Eingang etwa nicht gefunden? Ist aber auch etwas tricky. Wir wissen, wir müssen an der Nordseite des Washes den Eingang zur Spooky Gulch suchen und nehmen auch zuerst nicht den offensichtlichen Weg, sondern suchen hinter jeden Busch nach einer versteckten Höhle.
Aber wir beweisen mal wieder perfektes Timing, als wir den Spooky dann doch gefunden haben. Das Gemisch aus Anhalten zum gegenseitigen fotografieren und Schrammenzählen stimmt, so dass wir genau zur richtigen Zeit zu einem der seltenen Sun-Beams kommen. Anders als z.B. am Antelope Canyon fallen nur für Minuten Sonnenstrahlen zum Boden, die wir mit etwas aufgewirbelten Sand noch besser zur Geltung bringen.
Auf dem Rückweg ist alles vorbei und der Canyon ist wieder dunkel wie die Nacht. Dunkel und eng und dazu sind die Wände noch mit Steinen gespickt, die wie Noppen hervorstehen. Wir fluchen, was das Zeug hält, während wir versuchen, möglichst wenig Schaden anzurichten. Nein, nicht am Canyon, sondern an uns!
Wir sind nur froh, dass uns die anderen, die vielleicht hinter der nächsten Kurve auf uns warten, uns nicht verstehen können.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2361.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2432) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2366.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2433)

Als wir den Spooky wieder verlassen, sticht uns sofort wieder die grelle Sonne ins Gesicht und wir erinnern uns an den langen Marsch durch den sandigen Wash und den kleinen Sandberg hoch zum Parkplatz, den sie innerhalb weniger Stunden fieserweise erhöht haben. Auch die Autos haben sie gleich viel weiter weg geparkt. So scheint es jedenfalls. Der Anstieg hat wieder ein paar Körnchen gekostet.

Wir sind wieder zurück auf der Hole in the Rock Road und noch immer auf den Weg Richtung Süden. Ich liebe den Süden. Der Süden ist schön. Aber nicht die Straße. Sie wird immer schlechter, je weiter wir nach Süden fahren. Das Auto tanzt im Rhythmus meiner Lenkbewegungen auf den Querrillen und ich versuche, eine gute Mischung aus genügend Tempo, um über die Querrillen zu fliegen und ausreichend Vorsicht vor Kurven und Abhängen zu finden. Ich darf mich wirklich nicht mehr bei Horst und seinem Fahrstil beschweren. Der Arme, was der heute zu leiden hat.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2378.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2434)

Der Trail zum Broken Bow Arch führt uns mal wieder über Sand hinab ins Tal. Ich freue mich schon jetzt auf den Rückweg. So sehr, dass ich mich erst einmal in den Schatten lege. Horst legt sich gleich mal neben mich. So liegen wir also da am Wegesrand, kaputt, vor lauter Erschöpfung, dabei sind wir noch nicht einmal wirklich losgelaufen. Jeder vorbeikommende Wanderer muss denken, wir wären schon längst auf dem Rückweg und drücken uns nur vor dem mächtigen Anstieg.
Kaum ausgesprochen, hören wir auch schon ein paar in weiter Ferne Liedchen singen. Was sie über uns faulen Felslieger denken, erfahren wir aber nicht. Dafür hören wir eine Mordtheorie über König Ludwig. Also das haben wir nun echt nicht erwartet. Ist euch das auch schon mal passiert? Ihr grüsst jemanden und ihr bekommt zurück „Ah, ihr seid aus Deutschland. Wollt ihr mal wissen, was ich denke, wie König Ludwig wirklich gestorben ist?“

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2379.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2656)

Wir sind wirklich erstaunt, setzen aber nun unseren Weg fort und ich weihe Horst schon einmal in die Geheimnisse des Roulette Spiels ein, denn immerhin geht es in 3 Tagen nach Las Vegas. Ich texte ihn so lange zu, bis wir praktisch im Bach stehen und uns fragen, ob wir vor lauter Unterhaltung mal wieder vom Weg abgekommen sind. Just in diesem Moment kommen uns Wanderer entgegen, was praktisch bestätigt, dass wir ausnahmsweise mal richtig liegen.
Horst bestätigt noch einmal „Hier sind wir definitiv richtig“ und ich beginne einen Vortrag über die Wahrscheinlichkeit, hier falsch zu liegen und dennoch gut gelaunte Wanderer zu treffen usw – bis ich mal hochblicke und den Arch auch sehe.
Sehr witzig! Wirklich sehr witzig!

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2385.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2435)

Der Arch ist ein Monstrum. Mussten wir viele Arches fast mit der Lupe suchen, so hat man hier Probleme, ihn komplett auf ein Bild zu bekommen. Erst, als ich mich unter den Bogen stelle, gewinnen wir überhaupt mal eine Vorstellung davon, wie riesig dieser Regenunterschlupf ist. Und wie dick und massiv der Bogen ist! Wahnsinn!

Der Rückweg ist auch der helle Wahnsinn. Wir schlagen uns durch Büsche, springen von einer Seite des Baches auf die andere und versuchen krampfhaft, uns zu erinnern, wann wir den Bach verlassen müssen, denn dort, wo wir gelegen hatten, war es staubtrocken gewesen. So ein Mist, wieder vergessen GPS Daten vom Parkplatz zu nehmen. Wer konnte auch ahnen, dass sich das Tal hier so oft verzweigt.
Aber keine Sorge, wir finden unseren Sandaufstieg und danach unser Auto wieder. Sonst würde ich jetzt auch wahrscheinlich per Buschtrommeln und nicht per Internet von unseren Erlebnissen berichten.
Der Rückweg hat aber wieder ein paar Körner gekostet. Jetzt schon keine Körnchen mehr.

Weitere Bögen sind damit vom Tisch und wir fahren zurück nach Norden. Ziemlich weit nach Norden. Und mit uns alle anderen Motelschläfer. Eine kleine, schleichende Karawane zieht nach Norden. Für meinen Geschmack schleichen sie etwas zu sehr, doch überholen ist kaum ohne die Mithilfe der anderen möglich. Nur wenn der Wind günstig steht und den Staub zur Seite weht, hat man überhaupt eine Chance, nah genug ran zu kommen. Vorbeifahren ist da noch das zweite Thema, denn jeder fährt auf der Straße eigentlich, wo es ihn und seiner Bandscheibe am besten gefällt.
Irgendwie schaffe ich es aber doch an einem guten Dutzend Autos vorbei und habe freie Fahrt und ein kleines schlechtes Gewissen, meine überholten Opfer eingestaubt zu haben.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2404.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2436)

In Escalante bittet Horst um seine tägliche Ration Drogen in Form von Kaffee. Ich halte also an der nächsten Tankstelle und etwa 5 Minuten später hält ein zweiter Wagen neben mir. Wenn jetzt Blicke töten könnten. Ich glaube, mein eingestaubter Fanclub ist eingetroffen…

Übernachtung wie gestern
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: EasyAmerica am 11.06.2006, 02:36 Uhr
Hallo Markus, du Nachtmensch. :lol:   Ich bin auch noch auf und versuche müde zu werden. Aber das ist bei deinem tollen Hole in the Rock Bericht nicht möglich.  :D
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 11.06.2006, 03:07 Uhr
Herrlich!! Der Bericht ist einfach klasse und bei dem tollen Schreibstil kann man sich das echt bildhaft vorstellen.
Eigentlich wollte ich ja mal ins Bett gehen, aber dein Bericht hat mich wieder so gefesselt, Markus, da musste ich den erst einmal ganz in Ruhe genießen und über die ein oder andere Passage schmunzeln. :daumen:


Die Beams im Spooky Canyon sind ja echt der Hit! Die gefallen mir noch viel besser als die auf den vielen Bildern vom Upper Antelope Canyon. Das war ja echt ein total perfektes Timing.


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: jochenrosi am 11.06.2006, 08:21 Uhr
hallo Heinz,

schön, dass Du wieder schreibst.  (http://cosgan.de/images/smilie/verschiedene/a035.gif)

Man muss immer wieder schmunzeln, und wir freuen uns schon auf die Fortsetzung!! Bitte mit vielen Bildern.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: jochenrosi am 11.06.2006, 08:59 Uhr
Ohhh......, Hallo Markus...wollte ich schreiben!! :oops:  :oops:  (http://cosgan.de/images/smilie/konfus/a080.gif)  (http://cosgan.de/images/smilie/konfus/a080.gif)  (http://cosgan.de/images/smilie/konfus/g025.gif)  (http://cosgan.de/images/smilie/konfus/g045.gif)

Soooory!!  (http://cosgan.de/images/smilie/konfus/g070.gif)
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: sonny am 11.06.2006, 09:41 Uhr
Ich kann nur sagen:

Markus  :daumen:   :daumen:   :daumen:

Supertoller Reisebericht  :!:   :!:   :!:

Grüße

Sonja
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Filou am 12.06.2006, 10:12 Uhr
Hallo Markus,

wie schön, daß es weiter geht! Einfach ein toller Bericht. Man sollte Euch häufiger auf Reisen schicken!!!  :clap:

Liebe Grüße
Annette
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: cleoxx am 12.06.2006, 12:26 Uhr
Hallo Markus,

so, jetzt hab ich an meinem ersten Urlaubstage erstmal Deinen Reisebericht bis hierher auf einen Rutsch durchgelesen. Macht echt Spaß, bei Euch mitzufahren Kommt heute noch ein Teil??? Sonst muss ich jetzt ja drei Wochen warten, bis ich weiterlesen kann :(  (morgen gehts nach USA...)

Grüßle
cleoxx
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Volker G. am 12.06.2006, 13:20 Uhr
Hi Markus,

der Trail zum Broken Bow Arch ist wirklich nett.
Und zum GPS, wie sag ich immer: der wichtigste Wegpunkt ist immer der vom geparkten Auto. Trace Back Funktion oder die aufgezeichnete Route im 2km Umkreis ist da auch nicht zu verachten!

Wart ihr eigentlich nicht am Dance Hall Rock, oder hab ich da was überlesen?
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: BettinaW am 12.06.2006, 14:44 Uhr
Hallo Markus,

bis jetzt war ich ja als "Blinder Passagier" mit dabei. Aber schön langsam bin ich überall so grün und blau, daß ich gar nicht mehr weiß wie ich mich in meinem Versteck hinsetzten soll.  :wink:

Klasse Reisebericht über eine fantastische Reise.  :daumen: ....und Eure Fotos sind einfach super!

Gruß
Bettina
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 13.06.2006, 03:58 Uhr
07.05. Escalante - Kodachrome SP - Navajo Lake - Red Cy - Bryce Cy NP - Tropic (202 Meilen / 325 km)

Auch heute wird wieder um 7:15 aufgestanden. Scheint jetzt unsere Standardzeit zu werden. Schon zweimal hintereinander.

Der weitere Verlauf der State Road 12 ist nicht so spannend wie das Teilstück zwischen Boulder und Escalante, daher überfliegen wir dieses Kapitel im morgendlichen Tran. Erst am Kodachrome Basin SP reißen wir uns wieder zusammen: Es gibt etwas zu entdecken.
Am Parkeingang werden wir direkt von einem enthusiastischen Parkranger begrüßt. Keine Self-Pay-Station, sondern ein besetztes Häuschen mit Menschen, die viel von ihrem Park zu berichten wissen.
Voller Freude fahren wir zuerst zum Chimney Rock und finden einen weiteren Mietwagen (immer diese Frühaufsteher), der zunächst etwas störend im Bild steht, dann zweimal im Kreis fährt und schließlich das Weite sucht. Musste der etwa erst Anlauf nehmen?
Jedenfalls stehen wir nun alleine da mit dem Naturphänomen Chimney Rock. Es handelt sich hierbei um kleinere Vulkane, denen praktisch ein Kloß im Halse stecken geblieben ist. Der Kloß erstarrte, der Vulkan erodierte und zurück blieben die Schornsteine, von denen es noch einige im Park zu sehen gibt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2415.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2437)

Aber nicht nur nicht vorhandene Vulkane gibt’s hier, sondern auch einen richtigen Arch. Der Park wurde bereits Mitte des 20. Jahrhunderts gegründet, aber erst 1976 wurde der Shakespeare Arch entdeckt. Man fragt sich da echt, haben die Ranger über 30 Jahre nur in ihrer Bude gehockt und Kaffee gekocht statt mal ihren Park zu erkunden?
Um die Leute aber wieder in Schutz zu nehmen: Selbst, wenn man weiß, wo der Arch sein sollte, gut sichtbar ist er selbst dann nicht. Kein Wunder, dass man ihn nicht so schnell entdeckt hat.

Auf dem Parkplatz fährt gerade ein Wohnmobil vor. Das erinnert uns daran, dass nun auch Heinz aus dem usa-reise.de Forum in diesen Tagen in die USA aufbrechen wollte. Glaubt mir, von diesem Zeitpunkt an haben wir in alle Womos geschaut, ob wir nicht ein bekanntes Gesicht sehen würden. Normalerweise sollten sich unsere Wege nicht kreuzen, aber man weiß ja nie. Pläne können sich ändern, Geschmack auch.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2429.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2438)

Nach unserem Geschmack könnten sie die Trails im Park mal neu verlegen. Der Grand Parade Trail zum Beispiel. Niemand weiß mehr so genau, wie der Weg verläuft, weil er kleinere Washes kreuzt und viele Besucher irgendwelche Abkürzungen genommen haben, so dass man Wash und Trail kaum noch unterscheiden kann.
Ein zweiter Nachteil dieses Rundwegs ist: Er führt uns einfach nicht zu den Landschaften, zu denen wir eigentlich wollen. Also stapfen wir etwas abseits des Weges durch einen Wash und gründen den Grand Parade South Trail. Voilá! Mit bester Aussicht auf die Chimneys und Fred Feuerstein, einer Felsformation am Anfang des Panorama Trails.

Genug marschiert, wir fahren weiter nach Tropic. Da es morgen auf die Cottonwood Canyon Road geht, wäre es ganz praktisch, in diesem Ort zu übernachten. Noch praktischer wäre es, schon jetzt ein Zimmer klar zu machen, da wir nicht wissen, wie spät es heute Abend wird und uns nicht mit dem Rest abfinden wollen, doch leider sind sämtliche Hotels mittags geschlossen. Morgens werfen sie die alten Gäste raus, feiern dann ihre Siesta bevor dann nachmittags die nächsten Heimatlosen antreten.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2431.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2439)

Vor dem Abzweig zum Bryce Canyon kommen wir bereits durch die Landschaft, für die der Bryce Canyon so berühmt ist. Gelb brauner Fels und grünes Nadelgewächs. Der Trail zu einer Höhle führt entlang eines Baches, was ein wirklich originelles Bild abgibt: Bryce Canyon mit Fluss.
Der richtige Bryce Canyon muss sich aber erst noch gedulden, ehe wir uns seiner Farbenpracht hingeben werden. Wir schießen sozusagen übers Ziel hinaus und folgen der SR 12 bis zum bitteren Ende, der Junction mit der 89, wo wir gleich mit noch mehr Verkehr begrüßt werden. Alle Touristenwelt ist auf dem Weg von oder zum Bryce Canyon. Alle verfügbaren Einheiten bitte sofort zum Dienst melden: Camper, Busse, SUVs, Schleicher, letztere haben immer die unangenehme Eigenschaft, stets direkt vor uns her zu fahren.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2538.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2447)

Auf der SR 14 sind wir dann aber wieder fast alleine. Die Straße führt immer höher hinaus und die Landschaft wird zunehmend winterlich. Horst ist ganz fasziniert. „Dahinten, ein Lavafeld, das von Schnee bedeckt ist. Lava und Schnee! Da müssen wir unbedingt auf der Rückfahrt halten.“
Doch das brauchen wir gar nicht, die schönsten Wintermotive sollen erst noch kommen. Da an den meisten Bäumen noch kein einziges Blatt hängt, fürchten wir schon das schlimmste. Der auf Fotos im Internet so schön leuchtende Navajo Lake vor imposanter grüner Waldkulisse könnte vor den kahlen Bäumen etwas langweilig daher kommen. Aber es kommt noch viel besser: Der See ist zugefroren und tief verschneit. Damit haben wir ja überhaupt nicht gerechnet. Die letzten Tage waren so heiß gewesen. Stets war die kurze Hose immerhin mein Begleiter gewesen und nun das. Tiefschnee!

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2467.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2440)

Wir biegen ab auf die Rundstraße um den See, die immerhin geräumt und damit befahrbar ist. Rechts und links türmen sich allerdings noch die Schneemassen auf, die nun langsam in der Sonne schmelzen. Das Schmelzwasser sammelt sich in Schlaglöchern auf der Straße und vermischt sich dort mit Sand und Dreck. Und jedes mal, wenn wir durch eben so ein Schlagloch fahren, von denen es genügend gibt, so dass nur die Elch-Test-Fahrer ihnen ausweichen könnten, verpassen wir unserem Auto eine weitere Portion Lehmschicht. Inzwischen können wir getrost behaupten, wir fahren einen braunen Wagen mit weißem Dach. Auch Befürchtungen, es könnte unheimlich stauben, wenn man den Kofferraum zuklappt, sind vom Tisch. Was inzwischen unser Auto bedeckt, das staubt nicht mehr, sondern es pappt. Den Wagen ziert eine braune Lehmschicht, so als ob er zu lange im Solarium gewesen ist.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2473.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2441)

Wir steigen aus und wollen ein paar Schritte zum See hinuntergehen. Schnell finden wir eine Lichtung, die wohl eine Bootsrampe unter der Schneedecke begräbt. Ich bin so fasziniert, dass ich alles fotografisch fest halten muss. Horst macht sich schon mal zum Ufer auf und ich folge ihm in seinen Fußspuren – bis auf einmal jemand aus tiefster Seele ein schönes Wort mit S ausruft und einen halben Meter im Schnee versackt. Der Anblick ist zum Schießen, die ganze Situation überhaupt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2478.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2442)
 
Zurück auf der SR 12 gönnen wir uns eine Wanderung im Red Canyon. Wir stellen unser Auto auf den Parkplatz, von dem wohl nun jeder andere abhauen wird. Im Vergleich zu den anderen Wagen ist unsere Kiste der reinste Dreckhaufen. Wir witzeln schon: Wir haben die perfekte Diebstahlsicherung. An unserem Auto will sich niemand die Finger schmutzig machen. Jedenfalls brauchen wir unser Auto nicht mehr groß zu suchen. Das erkennt man jetzt schon auf weiter Entfernung.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2514.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2444) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2532.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2446)

Ein Stück geht es die Straße entlang und dann links ab auf den Golden Wall Trail. Schon bald zweigt links der Castle Bridge Trail ab, eine Alternativroute zum Golden Wall Trail oder aber, so werden wir es machen, ein schöner Rückweg, wenn man Golden Wall nicht komplett durchlaufen will.
Zuerst ist die Landschaft etwas mager. Dichter Waldbewuchs verhindert den Blick auf die roten Berge, doch das alles ändert sich schlagartig, als der Weg aus dem Wald hinaus den Berg hinauf führt. Da sind sie, die roten Berge, die Felsformationen, die bizarren Kunstwerke, die ich schon immer am Bryce Canyon geliebt habe. Ich fotografiere wie ein Weltmeister. Ich bringe es auf etwa 50 Fotos nur alleine vom Red Canyon. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht mehr beherrschen. Wenn ich staubige Wüsten mag, dann solche. Wie soll das nur heute Abend im Bryce Canyon werden? Hilfe, ich habe doch nur noch für etwa 700 Fotos Platz auf der Speicherkarte.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2517.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2445) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2501.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2443)

Wir entfernen unseren Schandfleck wieder vom Parkplatz und fahren rüber zum Bryce Canyon. Der Park war ursprünglich überhaupt nicht geplant gewesen und ich hatte auch nie darum gebettelt, hier her zu kommen. Nennen wir es Telepathie. Ich bin wieder da, in meinem Lieblingspark.
Überraschenderweise lassen uns die Ranger passieren. Sie dulden also so ausgefallene Autofarben in ihrem sauberen Park. Ne, im Ernst: Alle anderen SUVs auf dem Parkplatz sind tiptop sauber. Wie machen die das? Haben diese Leute denn niemals etwas Spaß? Oder haben die immer ihre mobile Waschstraße dabei?

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Als erstes fahren wir ein paar Aussichtspunkte an. Phrasen wie „noch ein wenig mehr nach links“ „Ist es nicht herrlich hier?“ und „Guck mal, der hat die gleiche Kamera wie ich“ hört man hier in allen Sprachen, aber es gibt auch andere Details, auf die man sich konzentrieren kann. Wie zum Beispiel dem Vogel, der ohne einen einzigen Flügelschlag ewig lang in der Luft kreist und langsam an Höhe gewinnt. Aus dem Felslabyrinth treiben ihn die Aufwinde bis hoch über unsere Köpfe hinweg.
Auch sehr schön ist die Wall of Windows, eine in der Abendsonne glühende Felswand, die ich noch von unserer Wanderung auf dem Peek-A-Boo Loop Trail vor vier Jahren kenne und sofort wieder erkannt habe. Nur wie man sich täuschen kann. Als ich entlang dieser Wand wanderte, war ich fest der Meinung, so weit in den Canyon vorgedrungen zu sein, zu Orten, die nur wenige auf dieser langen Wanderung sehen würden. Und heute glotze ich wie Hunderte andere Bustouristen die Rückseite der Wand an.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2552.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2450) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2543.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2448)

Bevor uns die Sonne ganz verlässt, steigen wir am Sunset Point über den Navajo Loop Trail hinab in den Bryce Canyon. Der Weg teilt sich kurz hinter dem Parkplatz und wir lassen die Münze entscheiden. Über den rechten Weg steigen wir über Serpentinen hinab, begegnen laut keuchenden Gestalten, kriechen unter einer Felswand hindurch und schlendern vorbei an ungewöhnlich gewachsenen Bäumen. Einige Exemplare stehen in einer Art Höhle, in die nur wenig Licht dringt und die Bäume sich daher nah an der Felswald recken, um so noch das meiste Licht abzubekommen.

Kurz darauf treten wir hinaus aus der Enge und kommen zum etwas langweiligeren Teil des Weges, den wir uns mit Anekdoten über vergangene Urlaube verkürzen. Interessant wird es wieder auf dem Queens Garden Trail, den es aber erst einmal zu finden gilt. Viele ratlose Gesichter am Abzweig zum Peek-A-Boo Loop, dabei ist die Antwort nur 2 Meter den Weg weiter um einen Stein herum. Hier ist der Queens Garden Trail ausgeschildert. Und hier stehen wiederum ratlose Menschen, die den Peek-A-Boo Loop suchen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2578.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2455)

Durch die tief stehende Sonne werden die Schatten immer länger und gleichzeitig lässt sie die noch beleuchteten Felsen golden glühen. Ein unglaubliches Farbenspiel am Abend. So intensiv und abwechslungsreich präsentiert sich mein Lieblingspark nur zu Tagesrandzeiten. Auch die Schatten spielen ihre besondere Rolle und verleihen dem Canyon wieder andere Farben.
Durch insgesamt drei Tunnels führt uns der Weg und so manches Mal verfallen wir dem Irrtum, der obere Rand wäre nur noch ein paar Schritte entfernt. Immer wieder setzt sich der Anstieg noch weiter fort, wird die Aussicht von Kurve zu Kurve noch schöner. Der Canyon liegt uns zu Füßen.
Als wir endlich oben ankommen, sind unsere Füße platt und die riesige Lampe am Horizont ausgeknipst.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2609.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2456) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2620.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2457) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2621.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2458)

Auf dem Parkplatz lächelt uns schon von weitem das schmutzigste Auto an. Pardon, es ist nicht schmutzig, sondern benutzt. Auf dem Weg raus aus dem Park sehen wir noch ein paar Rehe neben der Straße. Für ein Foto hätten wir gerne, dass sie ihr Abendessen unterbrechen und mal die Köpfe heben, doch weder auf Hupen noch auf Zuruf reagieren sie. Die sind absolut an Touristen gewöhnt.
Am Ruby’s Inn tanken wir absichtlich nicht, weil wir denken, hier in Parknähe ist’s sicher teurer, doch wie man sich irren kann. Statt geschlossene Motels abzuklappern hätten wir uns mal die Spritpreise von Tropic merken sollen. Dann wäre uns schon längst aufgefallen, dass es in Tropic teurer ist.
Während Horst tankt, putze ich mal die Scheiben. Ok, Durchblick haben wir nun, aber das von den Scheiben herunter gelaufene Wasser hat die Schmutzschicht darunter nur noch schlimmer werden lassen.

Übernachtung: Country Inn - Tropic, UT
Bewertung: Naja
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 13.06.2006, 10:51 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Auf dem Parkplatz fährt gerade ein Wohnmobil vor. Das erinnert uns daran, dass nun auch Heinz aus dem usa-reise.de Forum in diesen Tagen in die USA aufbrechen wollte. Glaubt mir, von diesem Zeitpunkt an haben wir in alle Womos geschaut, ob wir nicht ein bekanntes Gesicht sehen würden.

Und just dieses mal war er gar nicht mit einem Wohnmobil unterwegs, sondern mit dem teils widerspenstigen Goldy  :?

Zitat von: Scooby Doo

Ich bin so fasziniert, dass ich alles fotografisch fest halten muss. Horst macht sich schon mal zum Ufer auf und ich folge ihm in seinen Fußspuren – bis auf einmal jemand aus tiefster Seele ein schönes Wort mit S ausruft und einen halben Meter im Schnee versackt. Der Anblick ist zum Schießen, die ganze Situation überhaupt.

Und wo ist das Foto dazu  :?:  :?:  :?:

Die Bilder vom Bryce Canyon am Abend sind super, unglaublich dass Du da nicht nachträglich noch mal an der Farbeschraube gedreht haben willst... :daumen:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 13.06.2006, 13:03 Uhr
Zitat von: Doreen & Andreas
Und just dieses mal war er gar nicht mit einem Wohnmobil unterwegs, sondern mit dem teils widerspenstigen Goldy  :?


Aber das wusste ich im Kodachrome SP noch nicht.

Zitat von: Doreen & Andreas
Und wo ist das Foto dazu  :?:  :?:  :?:


Gibt keine. Das sind solche Momente, da müsste man eine Videokamera auf ihn gerichtet haben. Dass ich Fotos gemacht habe, war nur der Grund, warum ich nicht vorgegangen war. Ich habe Fotos von der verschneiten Straße und dem See gemacht. Ich hörte ihn dann nur fluchen und als ich hingesehen habe, wusste ich was passiert war und ich musste lachen.

Zitat von: Doreen & Andreas
Die Bilder vom Bryce Canyon am Abend sind super, unglaublich dass Du da nicht nachträglich noch mal an der Farbeschraube gedreht haben willst... :daumen:


Die Fotos habe ich tatsächlich nicht nachbearbeitet, aber wie Wolfgang in einem anderen Thread schon einmal erläutert hat, kann es sein, dass eine Digitalkamera das Motiv nicht 100%ig genau aufnimmt.  Bei der Aufnahme führt das elektronische Teilchen ja schon einige Manipulationen automatisch durch. Einige Aufnahmen habe ich selbst vor Ort in drei verschiedenen Modi aufgenommen und daheim auf dem Rechner das beste behalten.

Am Bryce Canyon habe ich etwa 150 Fotos gemacht, davon sind aber nicht alle so gut geworden.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: EasyAmerica am 13.06.2006, 13:12 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Zitat von: Doreen & Andreas
Und just dieses mal war er gar nicht mit einem Wohnmobil unterwegs, sondern mit dem teils widerspenstigen Goldy  :?


Aber das wusste ich im Kodachrome SP noch nicht.

Hallo Markus,
ach, was tut das gut, dass du in so jungen Jahren auch schon älter wirst.  :lol:  :wink: Dass ich diesmal per SUV unterwegs sein würde, stand schon seit Oktober fest. Wahrscheinlich hast du mir in meinem Alter und so vielen WoMo-Jahren diese unglaubliche Flexibilität nicht zugetraut.  :lol:

Schön, dass du/ihr an mich gedacht hast/habt. Ich habe auch die Augen nach euch - leider vergeblich - aufgesperrt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und ob unsere Wege sich tatsächlich irgendwo gekreuzt haben.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 13.06.2006, 13:19 Uhr
Hallo Heinz,

du hattest mir zwar im alten Fritz eure Pläne erläutert, aber ich war fest von einem WoMo ausgegangen. Heinz = WoMo. Selbst, wenn du es an dem Abend auf die Stirn geschrieben hättest, ich hätte es erst geglaubt, wenn du mir ein Foto geschickt hättest.

Wir haben uns übrigens knapp verpasst. Als du in St. George übernachtet hattest, an genau dem Tag sind wir da am frühen Nachmittag durch auf den Weg nach Las Vegas, wo wir Silke getroffen haben.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 13.06.2006, 13:29 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Zitat von: Doreen & Andreas
Und wo ist das Foto dazu  :?:  :?:  :?:


Gibt keine. Das sind solche Momente, da müsste man eine Videokamera auf ihn gerichtet haben. Dass ich Fotos gemacht habe, war nur der Grund, warum ich nicht vorgegangen war. Ich habe Fotos von der verschneiten Straße und dem See gemacht. Ich hörte ihn dann nur fluchen und als ich hingesehen habe, wusste ich was passiert war und ich musste lachen.

Ich und fluchen ? Kann doch gar nicht sein  :lol:
Aber dafür hab ich Dich auf Film wie Du wie ein Yeti ohne Fell durch den Schnee gestapft bist. Hat schon seine Vorteile wenn man auf der Seite der Kamera steht auf der sich der rote Knopf befindet   :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 13.06.2006, 13:36 Uhr
Zitat von: Easy Going
Aber dafür hab ich Dich auf Film wie Du wie ein Yeti ohne Fell durch den Schnee gestapft bist. Hat schon seine Vorteile wenn man auf der Seite der Kamera steht auf der sich der rote Knopf befindet   :wink:

November...  :?:  :lol:
(auch wenn das sicher nicht halb so lustig ist, wie die Situation aus Markus´ Sicht)
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 13.06.2006, 13:48 Uhr
Zitat von: Doreen & Andreas
November...  :?:  :lol:
(auch wenn das sicher nicht halb so lustig ist, wie die Situation aus Markus´ Sicht)


Hehe, den Film für November schneide ich...
Aber im Ernst: Ich habe sicher keine peinliche Szene abgegeben, weil ich ja exakt Horst's Spur gefolgt bin und wusste, wann man wie tief einsinkt.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 13.06.2006, 14:39 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Zitat von: Doreen & Andreas
November...  :?:  :lol:
(auch wenn das sicher nicht halb so lustig ist, wie die Situation aus Markus´ Sicht)


Hehe, den Film für November schneide ich...
Aber im Ernst: Ich habe sicher keine peinliche Szene abgegeben, weil ich ja exakt Horst's Spur gefolgt bin und wusste, wann man wie tief einsinkt.

Täusch Dich mal nicht.
Mein 5 Minuten Film ist schon fertig und die Szene ist drin  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: OWL am 13.06.2006, 14:45 Uhr
Ah, endlich geht es weiter. Abenteuerliche Touren, gut bebildert und beschrieben, wirklich ein Genuß, bei Euch mitzufahren.

:applaus: :applaus: :applaus:

Aber eine Aussage scheint mir falsch zu sein:
Zitat
Jedenfalls stehen wir nun alleine da mit dem Naturphänomen Chimney Rock. Es handelt sich hierbei um kleinere Vulkane, denen praktisch ein Kloß im Halse stecken geblieben ist. Der Kloß erstarrte, der Vulkan erodierte und zurück blieben die Schornsteine, von denen es noch einige im Park zu sehen gibt.


Meines Wissens ist es der Rest einer ehemals unterirdischen Geyser-Röhre. Er besteht doch auch aus Sandstein und nicht aus Lava, oder?

Die offizielle Homepage des Parks http://www.stateparks.utah.gov/park_pages/scenicparkpage.php?id=kbsp ist nicht ganz eindeutig, aber ich habe u.a. folgendes Zitat gefunden:
Zitat
Chimney Rock is a tall rock formation known as a sand pipe. It was formed when a geyser eventually shut down and its channel solidified due to the minerals in its waters. After thousands of years of erosion eroded the soils around the geyser, the resulting sand pipe was exposed.

Quelle: http://members.virtualtourist.com/m/90432/d7877/4/
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 14.06.2006, 02:30 Uhr
@OWL
Da bringe ich einmal Fakten ins Spiel und schon sind sie schlecht recherchiert. Ich bringe das in Ordnung. Der Bericht kommt ja auch dauerhaft auf meine Seite und da soll natürlich alles mit rechten Dingen zugehen.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 14.06.2006, 02:35 Uhr
08.05. Tropic - Cottonwood Canyon Road - Kanab (101 Meilen / 163 km)

Ich werde wach. Horst liegt auch noch im Bett. Dann kann es ja noch nicht so spät sein. Also schlafe ich wieder ein. „Markus, wir haben verschlafen“ höre ich es irgendwann aus weiter Ferne rufen. Zuerst denke ich, mein Gott, etwa schon zehn Uhr? Nein, Entwarnung, „nur“ 8:30, aber immerhin macht uns dieser Tag die ganze Statistik kaputt. Bisher sind wir beide (!) stets vor Acht aus den Federn gewesen.

Das Einpacken geht daher etwas schneller als üblich und wir sind on Tour. Vorbei geht es am Abzweig zum Kodachrome Basin SP auf die Cottonwood Canyon Road Richtung Süden. Horst ist eifrig damit beschäftigt, seine Unterlagen zu sortieren. Ein Büro im Durchzug ist nichts dagegen. Überall liegen Papiere verstreut. Ein Glück, dass er mir noch das Lenkrad frei gehalten hat. Schade nur, dass er keinen Blick für die Straße hat. Insgesamt 7 Hasen sind heute früh schon unterwegs. Dafür lasse ich ihn am Grosvenor Arch die Schlange entdecken. Ich will ja, dass der Junge auch mal seinen Spaß hat.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2637.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2459)

Ganz alleine sind wir nicht am Grosvenor Arch. Ein paar junge Mädels haben diesen Platz für ihre Schreirekorde auserkoren. Mein Gott, die machen die gesamte Stimmung kaputt. Oder haben sie etwa nur die Schlange entdeckt, die uns entwischt ist? Auf jeden Fall wird da morgen jemand heiser sein.

Wir fahren die paar Meter zurück zur Cottonwood Canyon Road und weiter nach Süden. Auf einer Bergkuppe halten wir an und verewigen die Straße. Sieht wirklich toll aus, wie sie sich zwischen den bunten Felsen hindurch ins Tal windet  und weiter auf den nächsten Berg hinauf.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2665.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2463)

Genau unten in der Senke lassen wir unseren Wagen stehen und verkrümmeln uns in den Cottonwood Canyon, den wir komplett durchlaufen – und das zieht sich. Die Sonne knallt erbarmungslos vom Himmel, weswegen die Farben auch nicht richtig zur Geltung kommen, sondern einfach zu hell sind. Der eigentlich interessantere Teil ist der letztere, aber auch nur in Blickrichtung von wo wir hergekommen sind.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2662.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2461)

Richtig interessant wird es dann wieder auf der Straße, die wir zurück zum Auto laufen. Wir erklimmen den zweiten Hügel, den wir eben schon gesehen haben, nun von hinten und oben angekommen, verlassen wir die Straße noch einmal und klettern noch etwas weiter den Hügel hoch, um eine bessere Aussicht zu haben.
Mann Mann, hier müsste man mal eine Zugstrecke durch bauen.
Im Tal neben der Straße ist ein weiterer interessanter Hügel zu sehen, mit weißen Tupfern. Ach ne, falsch, das ist nur unser Auto in den Farben Erde, getarnt und Sand.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2664.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2462)

Kaum erreichen wir unser Auto, da passiert uns ein Geländewagen mit Anhänger. Na toll, die ganze Zeit kein einziges Auto und der eine Schleicher, den haben wir jetzt direkt vor uns. Das Problem erledigt sich aber schnell, er lässt uns bei nächster Gelegenheit überholen.
Am Cocks Comb, dem Hahnenkamm, bleiben wir mal wieder stehen. Und da uns gerade die passende Ausweiche fehlt, einfach mitten auf der Straße. Gefährlich ist das nicht, denn wir können meilenweit in beide Richtungen sehen. Weit hinten in der Ferne staubt es. Das muss wohl unser Verfolger, der Typ mit dem Anhänger sein. Hauen wir lieber ab…

„Wir unterbrechen unser Programm für eine Warnmeldung: Achtung, Steinewerfer an einem Hang unterhalb des Yellow Rock, ich wiederhole, Steinewerfer auf dem Weg zum Yellow Rock.“
Lustig, das ist ja keine Absicht. Wir würden gerne den Yellow Rock sehen und angeblich soll es dort rauf auch einen relativ machbaren Weg geben. Doch den haben wir definitiv verfehlt. Wir befinden uns mitten auf einem Berghang und müssen zusehen, oben anzukommen, bevor es keinen Berg mehr gibt.
Der Boden ist absolut bröckelig. Jeder Schritt will wohl überlegt sein, denn sonst löst sich alles und wir rutschen mit dem Berg ins Tal. Selbst vermeintlich große Brocken, fest und solide aussehend, entpuppen sich als absolut haltlos, wenn man versucht, sich daran hochzuziehen. Als nächstes vergehe ich mich daher an der Vegetation. Ich denke, die Wurzeln der Sträucher sind schon irgendwie fest im Boden verwurzelt, doch Pustekuchen. Die Büsche habe ich kurzerhand in der Hand und werfe sie über die Schulter ins Tal und mich damit einen Schritt weiter nach vorn. Drei Schritte vor und zwei zurück. Ich glaube, wir hinterlassen eine Fährte der Verwüstung.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2672.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2464)

Oben angekommen, bin ich absolut k.o.. Hieß es in den vergangenen Tagen immer so schön, das hat jetzt wieder Körner gekostet, also mein Vorrat ist hiermit aufgebraucht. Ich habe keine Körner mehr.
Vor mir liegt ein sehr interessanter Hügel, der Yellow Rock, doch irgendwie begreife ich die Schönheit dieser Landschaft nicht wirklich. Ich bin müde und mir ist unheimlich heiß. Ich sehe, wie die Schatten der Wolken über den Slick Rock huschen und freue mich auf jede Minute, die ich aus der Sonne bin. Ein klein wenig trotte ich Horst noch hinterher, bis ich mir ein schönes Plätzchen suche und mitten auf dem Yellow Rock ein Nickerchen halte. In der Zeit erklimmt Horst den Gipfel. Er wird sicher schöne Fotos mitbringen, da brauch ich nicht auch noch hinterher.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2680.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2658)

Die Sonne scheint noch immer sehr warm, doch hier oben weht auch ein unangenehmer Wind. Unangenehm deswegen, weil er Sandkörner durch die Luft wirbelt, die wie tausende Nadeln auf den Beinen pieken. Und unangenehm für Horst, da er kaum sein Stativ beim Filmen gehalten kriegt. Der Wind ist sogar so stark, dass er meinen Rucksack etwa 2m weit entführt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2678.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2465) (http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2679.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2657)

Es wird Zeit für den Abstieg. Horst glaubt, nördlich unseres Aufstiegs sei der richtige Weg ins Tal. Ich halte also auf diese Richtung zu und versuche, Mr. Supersprint so gut Schritt zu halten wie ich nur kann, doch irgendwann verliere ich ihn aus den Augen. Wo ist er denn geblieben? Auf einmal niest etwas hinter mir. Ist der denn immer noch erkältet? Aber danke, da steckst du also. Aber ist das nicht viel zu weit südlich? Ach nein, er hat sein GPS dabei, dann wird’s schon stimmen. Ohne viele Worte folge ich ihm einfach mal. Selber denken ist mir jetzt zu anstrengend.

Das Pech muss ausgerechnet heute gleich zweimal zuschlagen. Erst finden wir nicht gut bergauf, jetzt auch nicht gut bergab. Wir sind schon wieder viel zu tief, um auf der Suche nach dem „richtigen“ Weg zu sein. Wir haben die Wahl zwischen „wieder hoch“ und „auf gut Glück hier weiter absteigen“. Die Faulheit siegt und wir steigen hier weiter ab, was sich später rächen soll.
Wir folgen einem Wash und das funktioniert so lange gut, bis er auf einen Wasserfall trifft. Da wir keine Wassertropfen sind, haben wir nicht das Bedürfnis, etwa 3m in die Tiefe zu springen. Wir müssen einen anderen Weg suchen. Also wieder ein Stück nach oben und woanders wieder runter.
Meine Güte, das zehrt enorm an den Kräften. Horst bewundere ich dabei, denn er schleppt auch noch sein schweres Stativ durch die Gegend. Ihm scheint der Wanderstress fast nichts auszumachen.

Wieder kommen wir in eine Sackgasse. Darf doch nicht wahr sein. Vielleicht wäre es sogar das allerklügste gewesen, denselben Weg runter zu gehen, wie wir hoch gekommen sind. Einfach auf einen Stein stellen und ins Tal rutschen. Bergsurfing, der neue Trend aus Utah. Und dabei ein kühles Eis schlecken. Und was Kühles zu trinken. Jetzt im schönen Motelpool, erfrischend kühles Wasser, die Beine ausstrecken, kein Rucksack, …
Halt, nur ein Tagtraum. Ich merke, ich stehe noch immer auf dem Berg. Ich kann vor dem Problem nicht flüchten, das müssen wir jetzt lösen. Wir versuchen den nächsten Abstieg und diesmal bin ich zuversichtlich. Das müsste gehen. Horst geht schon mal voraus und ich höre ihn irgendwann nur noch rufen „Ich bin unten! Ich hole auch schon mal das Auto“
Zwei gute Nachrichten auf einmal, wie wunderschön. Hier geht es runter, wir brauchen also nicht wieder bergauf und ich brauche nicht zum Parkplatz zurück laufen. Dieses positive Denken spornt an und ich erreiche den Talboden.

Blöd ist nur, dass der große Wash im Tal und die Straße eine 2m hohe Wand trennt. Da muss ich noch irgendwie rauf und dann sehe ich da oben unser Auto vorbei fahren.
Zoooom! Und weg ist es.
Plötzlich scheint alle Anstrengung vergessen zu sein und ich renne die Wand hoch, wo sie etwas flacher abfällt. Angehalten hat Horst zwar, aber damit ist mir auch nicht mehr geholfen. Jetzt steht das Auto wieder genauso weit weg wie auf dem Parkplatz, nur eben in der anderen Richtung. Aber ein Trailblazer hat ja einen Rückwärtsgang. Und eine Klimaanlage. Oh ja, Gott segne den Mann, der die Klimaanlage erfunden hat.

Im Auto lasse ich mich wie ein nasser Sack in den Beifahrersitz fallen. Jetzt habe ich endlich mal Zeit, darüber nachzudenken, was mir überhaupt alles weh tut. Auch Horst sieht geschafft aus, so dass wir ohne große Diskussion weitere Programmpunkte streichen und uns stattdessen ein großes Sandwich bei Subway gönnen.

Übernachtung: Quail Park Lodge - Kanab, UT (http://www.quailparklodge.com/)
Bewertung: durchschnittlich
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 14.06.2006, 03:18 Uhr
Komme ja leider erst jetzt zum Weiterlesen und freue mich daher umso mehr, gleich zwei Tage lesen zu können. :mrgreen:


Zitat von: Doreen&Andreas
Zitat von: Scooby Doo


Ich bin so fasziniert, dass ich alles fotografisch fest halten muss. Horst macht sich schon mal zum Ufer auf und ich folge ihm in seinen Fußspuren – bis auf einmal jemand aus tiefster Seele ein schönes Wort mit S ausruft und einen halben Meter im Schnee versackt. Der Anblick ist zum Schießen, die ganze Situation überhaupt.


Und wo ist das Foto dazu


Hm, das wäre auch meine erste Frage gewesen. Und in solchen Momenten bin ich ja wirklich so fies, und drücke auf den Auslöser. :lol:  :mrgreen:  das muß einfach sein.
Aber ich bin ja auch mal voll auf dem Film im November gespannt, und wehe, es werden die besten Passagen rausgeschnitten!!


Zitat von: Scooby_Doo
Ich glaube, wir hinterlassen eine Fährte der Verwüstung.

Wie kannst du nur die schöne Landschaft verunstalten!! Also wirklich :staunend2: Aber wenigstens weiß ich jetzt, welcher Fährte ich nächstes Jahr garantiert nicht folgen werde, sollte sie noch sichtbar sein.

Eigentlich solltest du diesen Tagesbericht umbenennen, Markus. Mein Kampf mit dem Yellow Rock oder so. War für dich mit Sicherheit die anstrengenste Wanderung, oder?
Das wäre auf jeden Fall genau das Richtige für mich, ich klettere doch gerne auf irgendwelchen Bergen herum, selbst wenn sie nur etwa 300m hoch sind oder so.


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Schneewie am 14.06.2006, 08:46 Uhr
Sorry Markus und Horst, aber irgendwie kann ich mich bei Eurem Reisebericht nicht dem Eindruck erwehren, als seit Ihr auf der Flucht.
Auf der Flucht, vor den vielen Highlights und vor dem Wecker.

Früh aufstehen ist soweit ok, aber immer mitten in der Nacht? Wir waren auch immer zwischen 8.00h und 9.00h auf Achse, aber Ihr…. :roll:

Dann kommt es mir so vor, als ob Ihr die Highlights regelrecht abhakt, so nach dem Motto "endlich habe ich das auch gesehen".

Unbestritten ist, daß Ihr eine Menge erlebt und gesehen habt, aber mir kommt das wie im Eiltempo vor.

Sorry, daß ich das so schreibe, aber der Reisebericht ist toll zu lesen.  :D
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Westernlady am 14.06.2006, 09:36 Uhr
Ach Markus,

die Cottonwood Canyon Road *träum  :D
Die Strecke ist einfach so wunderschön, ich könnte dort glaub den ganzen Tag hin und her fahren und würde immer wieder was Neues entdecken  :D
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: frank_gayer am 14.06.2006, 09:48 Uhr
Hallo Ihr beiden,

da habt Ihr ja viel interessantes erlebt.

Zitat
Erst finden wir nicht gut bergauf, jetzt auch nicht gut bergab


Hier kann ich mitfühlen. Wir haben auch ewig gesucht, sind den Hackberry Canyon raus und reingelaufen, aber haben dann den richtigen Weg zum Glück gefunden, der dann ganz einfach war. Schon steil, aber sehr gut zu laufen.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: OWL am 14.06.2006, 10:09 Uhr
Zitat
Ein paar junge Mädels haben diesen Platz für ihre Schreirekorde auserkoren. Mein Gott, die machen die gesamte Stimmung kaputt.


DAS ist mir in den USA sehr negativ aufgefallen, solches nerviges Rumgeschreie in der Natur war doch recht häufig :twisted:

Die Bilder von der CCR sind traumhaft *Sehnsucht hab*
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: EasyAmerica am 14.06.2006, 11:00 Uhr
Hallo Markus,
am 8.5.2006 haben sich also tatsächlich unsere Wege gekreuzt (http://www.usa-reise.net/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=18012&postdays=0&postorder=asc&&start=37). Wir haben an diesem Tag in Kanab in dem großen Souvenierladen einige Mitbringsel gekauft. Ich hatte euch an dem Tag auch in Kanab vermutet. Meine Suche nach einem ehemals weißen Trailblazer war aber leider erfolglos. Er war wohl zu gut unter Sand und Geröll versteckt.  :cry:

Nach der Tortour hätte ich dir gerne mit einem eiskalten Bud aus unserer Kühltasche geholfen. Ach nee, du trinkst sowas wie Bud und Konsorten ja nicht.  :!: Aber du wärst sicher auch mit dem herrlichen Eiswasser zufrieden gewesen.  :) (Natürlich für die Füße  :lol: )
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 14.06.2006, 11:41 Uhr
Zitat von: americanhero
Wie kannst du nur die schöne Landschaft verunstalten!! Also wirklich :staunend2: Aber wenigstens weiß ich jetzt, welcher Fährte ich nächstes Jahr garantiert nicht folgen werde, sollte sie noch sichtbar sein.


Wie gesagt, war doch keine Absicht. Du tritts irgendwohin und alles gibt nach und rauscht ins Tal.

Zitat von: americanhero
Eigentlich solltest du diesen Tagesbericht umbenennen, Markus. Mein Kampf mit dem Yellow Rock oder so. War für dich mit Sicherheit die anstrengenste Wanderung, oder?


Ich denke, Horst hatte genauso zu kämpfen. Bei ihm hat der Berg ja auch nachgegeben.

Zitat von: Schneewie
Früh aufstehen ist soweit ok, aber immer mitten in der Nacht? Wir waren auch immer zwischen 8.00h und 9.00h auf Achse, aber Ihr…. :roll:


So hat man mehr vom Tag und damit auch mehr von den Highlights (man vergebe mir, solche Worte von einem Langschläfer). Fairerweise muss aber auch erwähnt werden, dass wir abends auch gegen 21 Uhr ins Bett sind. Ich zumindest.

Zitat von: Schneewie
Dann kommt es mir so vor, als ob Ihr die Highlights regelrecht abhakt, so nach dem Motto "endlich habe ich das auch gesehen".


Seltsam, dass es so rüber kommt, war nämlich nicht so. Einen ganzen Tag Cottonwood Canyon Road und dabei "nur" Grosvenor Arch, Cottonwood Canyon und Yellow Rock. Dann finde ich Zeit für etwa eine Stunde Nickerchen auf dem Yellow Rock - wo ist hier Hetzerei?
Das einzige Mal, wo wir wirklich gehetzt sind, war vielleicht im Valley of the Gods, weil uns hier langsam das Tageslicht ausging.

Zitat von: Schneewie
Unbestritten ist, daß Ihr eine Menge erlebt und gesehen habt, aber mir kommt das wie im Eiltempo vor.


Wir hatten alles vor Ort so entschieden. Wenn wir wo "fertig" waren, haben wir geschaut, was noch möglich ist und haben es gemacht.
Dass dabei viel rausgekommen ist, umso besser.

Zitat von: OWL
DAS ist mir in den USA sehr negativ aufgefallen, solches nerviges Rumgeschreie in der Natur war doch recht häufig


Komisch, bis auf spielende Kinder im Goblin Valley und am Devil's Garden an der Hole in the Rock Road war das die einzige Stelle, wo geschrien wurde.
Zuvor hatte ich das auch nur einmal in einem Klassenzimmer in Ohio erlebt, als Klassenarbeiten zurückgegeben wurden.

Zitat von: Heinz
am 8.5.2006 haben sich also tatsächlich unsere Wege gekreuzt.


Dann stimmen aber die Daten auf deiner Landkarte nicht ganz. Laut dieser solltet ihr erst am 9.5. in St. George ankommen und das war das einzige, was wir drüben wussten.
Deinen Reisebericht habe ich noch nicht gelesen, bin noch nicht dazu gekommen, will es aber auf jeden Fall noch nachholen. Muss doch auch über Goldy Bescheid wissen.

Aber wir sind ja auch erst abends in Kanab angekommen, da wart ihr wahrscheinlich schon in Page.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Sunny_1 am 14.06.2006, 12:21 Uhr
Hallo Markus,

die Wegsuche zum Yellow-Rock war auch für uns ein Thema und ich war schon ziemlich genervt, da wir erst eine steile Rinne hoch sind und dann wieder umdrehen mussten, weil nicht machbar. Ich kann es mir lebhaft vorstellen, wie Ihr beide "gekämpft" habt. Den Aufstieg haben wir doch gefunden und mal ehrlich, Dein Bericht wäre nur halb so fesselnd, wenn es einen gut markierten, geebneten Weg (womöglich noch mit Ruhebänken ausgestattet) gibt, den Hinz und Kunz sowieso findet.

Viele Grüße Elke
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Volker G. am 14.06.2006, 12:30 Uhr
Stimmt, auch der richtige Anstieg ist ja ziemlich herb und ich kann mir bildlich vorstellen wie das bei 35°C herb sein muss. Ich hatte im Januar zum Glück NUR 15-20°C und das hat auch schon fast zu Sonnenbrand gereicht, denn schatten gibts da oben leider gar keinen mehr!

@Scooby und Easy:

Seid ihr auch die Brigham Plains Road hochgefahren, von dort hat man auch nen netten Ausblick auf den Yellow Rock und euer Weisser hätte was zum austoben gehabt :D
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 14.06.2006, 12:58 Uhr
Zitat von: Volker G.
Seid ihr auch die Brigham Plains Road hochgefahren, von dort hat man auch nen netten Ausblick auf den Yellow Rock und euer Weisser hätte was zum austoben gehabt :D

Hi Volker,

nein haben wir uns geschenkt.

Nach dem verbraten der letzten Körner mit dem Abstieg am Yellow Rock - hatte wir einfach für den Tag fertig.  :wink:
Es war ja auch schon der vorletzte Urlaubstag mit vielen Eidnrücken und Touren irgendwann lässt die Gier dann doch nach.  :wink:
Eigentlich hatte ich noch die Rimrocks im Hinterkopf - aber als wir wieder im Auto waren und ich zu Markus rüber gesehen habe und froh war das ich mich noch grad am Lenkrad festhalten konnte dachte ich mir - reicht irgendwie für heute.  :lol:
Den Yellow Rock an sich fand ich klasse. Zwar extrem windig - aber fasznierend mit dem gelb und von roten Schlieren durchsetzten Maserungen. Ganz oben ist er dann orange.

Das mit dem "nicht so idealen Abstieg" ist klar auf meinem Mist gewachsen.  :roll:
Wären wir wieder da runter wo wir hoch waren wäre es nicht so ein Akt gewesen (sondern vieleicht nur katastrophal  :wink: ) aber ich dachte ich finde einen besseren Weg und wollte das eben ausprobieren. Dem Geröllhang auf dem wir dann tatsächlich runter sind können wir wohl einen Namen geben - sowas bescheuertes hat bestimmt noch keiner vor uns an der Stelle gemacht.  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Schneewie am 14.06.2006, 12:59 Uhr
@Markus,

kam jedenfalls bei mir so rüber, daß Ihr hetzen würdet. Wenn man den Tag aber vor Ort ist, sieht es sicherlich ganz anders aus. Nimmst mir diesen Einwand doch nicht übel, oder?

Übrigens, auch wir lagen meist gegen 22.00h im Bett  :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 14.06.2006, 13:21 Uhr
Zitat von: Easy Going
Den Yellow Rock an sich fand ich klasse. Zwar extrem windig - aber fasznierend mit dem gelb und von roten Schlieren durchsetzten Maserungen. Ganz oben ist er dann orange.


Wie auch auf dem letzten Bild unten rechts zu sehen ist. Das Bild hat Horst aufgenommen, ebenso das Paparazzi-Foto vom müden Krieger.

Zitat von: Schneewie
kam jedenfalls bei mir so rüber, daß Ihr hetzen würdet. Wenn man den Tag aber vor Ort ist, sieht es sicherlich ganz anders aus. Nimmst mir diesen Einwand doch nicht übel, oder?


Nö, hatte mich nur gewundert, dass es so rübergekommen ist.
Ich sage mal so: Die Tour, so wie wir sie gemacht haben, kann wohl niemand so exakt nachfahren, denn derjenige dürfte sich ja dann überall auch nur so viel Zeit wie wir nehmen und alles müsste so klappen wie bei uns.
Bei PLANUNGEN ist auf jeden Fall weniger vorzusehen, aber wenn man vor Ort feststellt, da geht noch was, dann wird das natürlich auch gemacht.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: EasyAmerica am 14.06.2006, 14:38 Uhr
Zitat von: Scooby Doo

Zitat von: Heinz
am 8.5.2006 haben sich also tatsächlich unsere Wege gekreuzt.

Dann stimmen aber die Daten auf deiner Landkarte nicht ganz. Laut dieser solltet ihr erst am 9.5. in St. George ankommen und das war das einzige, was wir drüben wussten.

Vergiss meinen Wunschzettel ( Landkarte). Das einzige was stimmt, sind An- und Ablugtag und An- und Abflugort sowie der Wave-Termin. Alles andere war weitgehend improvisiert.

Zitat von: Scooby Doo

Deinen Reisebericht habe ich noch nicht gelesen, bin noch nicht dazu gekommen, will es aber auf jeden Fall noch nachholen. Muss doch auch über Goldy Bescheid wissen.

Das traust du dich, mir ins Gesicht zu sagen??? :evil: Ich war wohl einfach zu gut zu dir.  :cry: Jetzt aber schnell, sonst lese ich hier keine Zeile mehr. Allenfalls heimlich.  :wink:  :wink:

Jetzt wieder im Ernst: Falls du eine unkommentierte Fassung lesen möchtest, Michel hat den Bericht zusammengefasst und hier ins Netz gestellt (http://easyamerica.discover-america.de/index.html). Die Seite ist zwar noch im Entwurfsstadium, aber mein Bericht ist schon drin.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 15.06.2006, 01:18 Uhr
Zitat von: Heinz
Das traust du dich, mir ins Gesicht zu sagen???


Na, wohin denn sonst.

Zitat von: Heinz
:evil: Ich war wohl einfach zu gut zu dir.  :cry: Jetzt aber schnell, sonst lese ich hier keine Zeile mehr. Allenfalls heimlich.  :wink:  :wink:


Kommen ja auch nicht mehr super viele Zeilen, das Opfer wäre zu verkraften.

Aber geht ja gleich weiter...
Muss nur noch das Posting bauen...
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 15.06.2006, 01:22 Uhr
Zitat von: Scooby Doo

Aber geht ja gleich weiter...
Muss nur noch das Posting bauen...




Juhu, dann habe ich ja wieder ne schöne Bettlektüre, auch wenn es dazu noch recht früh ist :mrgreen: :lol:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 15.06.2006, 01:38 Uhr
09.05. Kanab - Zion NP - Valley of Fire SP - Las Vegas (256 Meilen / 412 km)

Gestern war wirklich ein anstrengender Tag gewesen und wir sind zeitig in die Heia. Zuvor hatten wir noch versucht, Petra telefonisch zu erreichen, um sich mit ihr abzustimmen, wo, wann und wie wir sie denn heute treffen sollen. Sie nahm auch ab, nur konnte sie mich scheinbar nicht hören, denn ich redete und redete, ohne dass sie darauf einging.
Mit dieser Ungewissheit planen wir mal lieber etwas mehr Zeit ein und stellen den Wecker für 6 Uhr. 20 Sekunden bimmelt das Teilchen etwa, bis ich fröhlich aus dem Bett springe und mich unter die Dusche stelle. Ich weiß auch nicht, habe heute irgendwie gute Laune.
Als ich aus dem Bad komme, wandelt Horst noch immer im Reich der Träume. Ich wecke ihn mit einem überschwänglichen „Guten Morgen“ und frage, ob er denn den Wecker nicht gehört hätte. „Wecker? Welcher Wecker?“

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Das Steuer übernehme ich wohl besser diesen Morgen. Mal sehen, ob wir Horst mit etwas Kaffee fit bekommen. Im Zion halten wir für einen kleinen Frühstückssnack an der Checkerboard-Mesa, danach wieder am östlichen Tunneleingang. Beschwingt machen wir uns auf den Weg zum Canyon Overlook, um dort die über dem Tal aufgehende Sonne zu erleben.
Der Kaffee scheint nur nicht 100%ig zu wirken, Horst ist noch immer etwas verschlafen. Mir geht es dagegen prächtig, ich könnte Bäume ausreißen. „Ist ja schrecklich, wenn du morgens so gut gelaunt bist“, ernte ich da nur spöttisch von meinem Mitfahrer. Komisch, aber heute haben wir beide absolut die Rollen getauscht.

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Am Aussichtspunkt stehen schon eine Hand voll Leute und alles wartet gespannt, bis die Sonne ins Tal scheint. Wir hoffen, sie tut es, denn der Himmel ist von einigen grauen Wolken verhangen. Laut Wetterbericht soll es im Tagesverlauf aber besser werden.
Nun endlich leuchten die ersten Sonnenstrahlen über die Bergspitze und teilen das Tal in eine sonnige und eine schattige Seite. Das Gesamtbild ist damit leider zerstört, weil hell und dunkel – das macht sich nicht so gut, aber dort, wo die Sonne scheint, sieht es freundlich aus. Jo, fahren wir da doch einfach mal hin, ist nämlich zufällig die Westausfahrt des Tunnels.
Gesagt getan. Auf der anderen Seite halten wir in einer Kehre noch einmal an, um uns auf einer Schautafel über den Bau des Tunnels zu informieren und um unseren morgigen Fotostandort auch noch von der anderen Seite zu sehen. Nur die Sonne macht sich wieder etwas rar. Ich hoffe, es wird nicht noch schlimmer, z.B. Regen, denn auf die heutige Wanderung hoch zum Angels Landing habe ich mich doch schon so gefreut.

Wir stellen unseren Wagen am Visitor Center ab und besteigen den Shuttle Bus zum Temple of Sinawava. 90 Minuten dauert eine Fahrt bis ganz durchs Tal und wieder zurück. Zeiten, die schon ankündigen, was für eine Schleicherei das wird.
Ich bin ja wirklich ein Freund des Shuttle-Bus Systems an sich, aber diese langsamen Kisten sollte man wirklich mal gegen neuere Modelle austauschen. Der Bus ist voll besetzt, so voll, dass sogar einige stehen müssen und dann heult er im ersten Gang bergauf. Vorsicht, eine Schnecke auf der Überholspur.
Wir dürfen wenigstens schon bei The Grotto aussteigen, ansonsten wären wir wohl beide wieder eingeschlafen. Wir überqueren den Virgin River und biegen auf der anderen Seite rechts ab. Vor uns ragt ein mächtiger Felsen in die Höhe. Ist da oben Angels Landing?

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Zuerst geht es leicht bergan, das schaffe ich noch recht gut, dann wird der Weg steiler und windet sich in Serpentinen die erste Wand hinauf. Ich falle wieder etwas zurück hinter Horst, aber die Vorstellung, dass es im Vergleich zum Yellow Rock ein Spaziergang ist, hilft ungemein.
Nun geht es weg vom Tal, die nächsten Meter sogar richtig flach. Eine absolute Wohltat, bevor es die nächsten Bögen wieder rauf geht. Irgendwann zählt man die Schleifen nicht mehr, sondern denkt nur noch: Hat das denn überhaupt kein Ende?

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Wir erreichen ein Hochplateau, wo schon einige ratlose Personen stehen. Sollen wir weiter gehen? Der Anblick der kleinen Ameisen in der Wand, die sich an einem Stahlseil entlang hangeln, weckt die Furcht in manchem Gesicht. Endlich kommt die Stelle, auf die ich mich dagegen schon so gefreut habe, denn Höhenangst ist bei mir ein Fremdwort.
Da die Stahlseile gerade belegt sind, versuche ich es freihändig auf alternativen Wegen, was absolut kein Problem darstellt. Der Felsen ist fest und gibt auch nicht nach wie gestern und hat praktischerweise auch noch die Form von großen Stufen.
Geschafft! Wir erreichen das nächste Plateau und ich denke noch: Das war alles? Dafür machen die so einen Aufstand? Aber nein, dahinten sehe ich noch einige Leute klettern. Das Beste kommt erst noch.
Diesmal habe ich den Vortritt und Horst lässt sich etwas zurückfallen. Er lässt es vorsichtig angehen, was ja absolut kein Problem ist. Jeder so schnell, wie er es für richtig hält.

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Oben angekommen, ist mal wieder Ausruhen angesagt. Ausruhen und staunen, wie weit man sehen kann oder anders ausgedrückt, wie kurz das Tal eigentlich ist im Vergleich zu der Strecke, die uns die langsame Shuttlebusfahrt suggeriert.
Auch Horst ist inzwischen angekommen, sichtlich etwas erschöpft. Ausnahmsweise hat er auch mal nicht sein Stativ mitgenommen. Wirklich ein Zeichen, dass er etwas kaputt ist. Ich frage ihn, wie er die letzte Passage einschätzt, denn meine Ansicht über Höhen kann man nicht auf die Allgemeinheit übertragen. Überraschenderweise findet auch er es gar nicht so schlimm, wie immer getan wird. Auf unserer Reise hätten wir schon viel schlimmere Abgründe vor uns gehabt, Vielleicht lässt ihn aber auch die Jagd nach guten Motiven immer häufiger seine Angst vergessen. Aber warten wir mal bis zum Abstieg, da sehen wir dem Abgrund ja direkt ins Auge.

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Ich darf wieder vorgehen und bin auch im Nu über die ersten Stufen. Die Stahlseile sind meiner Meinung nach nur gut, um höhere Stufen zu überwinden und Halt zu finden. In den tiefen Abgrund schaut man eigentlich nie, es gibt immer genügend Felsen rechts und links.
Eine Amerikanerin, die noch mit sich selbst kämpft, nutzt die Gelegenheit zum Verschnaufen, mir zu zusehen und ruft ganz erstaunt: „He seems to enjoy it“. Sie trifft den Nagel auf den Kopf.
Weiter geht es über die zahlreichen Schleifen bis runter ins Tal. Mit weichen Knien kommen wir unten an. Weich deshalb, weil wir jetzt minutenlang unser Gewicht abbremsen mussten. Horst erzählt wieder etwas von Körner und so, aber ich fühle mich noch immer topfit. Ich könnte ohne Probleme noch mal rauf und wieder runter. Hat insgesamt auch nur 2,5 Stunden gedauert, wir liegen also weit vor unserem Zeitplan. Und dabei haben wir noch nicht einmal gehetzt.

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Zurück zum Bus gehen wir allerdings noch nicht, sondern folgen dem Tal auf einer Wanderung. Am Lower Emerald Pool bittet Horst um eine Pause und ich mache mich alleine auf den Abstecher zum Middle und Upper Pool, wo eine wirklich beeindruckende Steilwand in die Höhe aufragt. Die Pools selbst sind nicht so interessant, dafür aber die Landschaft drum herum umso mehr.
Zurück am Lower Pool sammle ich erst einmal Horst wieder ein, der fast ein Nickerchen gehalten hat, danach einige dicke Wassertropfen, als wir unter dem Wasserfall durchgehen, wo sich der Middle in den Lower Emerald Pool ergießt. Ich bleibe stehen und genieße den Anblick: Man selbst steht im Trocknen, rund herum blauer Himmel und Sonnenschein und doch regnet es sich da vor einem einen Vorhang zusammen.

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Zurück am Visitor Center klemmen wir uns ans nächste Telefon versuchen wir noch einmal, Petra zu erreichen. Wir kommen auch zweimal durch, hören aber leider nur Freizeichen. Tja, das war’s dann wohl mit dem Treffen und wir haben wieder eine Unmenge an Zeit gewonnen. Was machen wir?
Schnell nach Las Vegas? Aber jetzt schon in die Stadt? Oder ins Valley of Fire? Könnte aber etwas wärmer dort werden. Unsere respektive meine Wahl fällt auf Letzteres und so kutschiere ich meinen inzwischen schlafenden Fahrgast durch so einmalige Orte wie Overton. Einmalig langweilig.
Als wir den Ort endlich hinter uns gebracht haben, breitet sich vor uns ein Seitenarm des Lake Mead aus, kurz einmal rechts abgebogen und wir befinden uns im Valley of Fire State Park. Gehorsam entrichten wir die Parkgebühr in den dafür vorgesehenen Umschlägen und werfen diese – frei nach Loriot – in den für den Umschlageinwurf vorgesehenen Umschlageinwurf ein – und machen nichts wie zurück ins Auto. Draußen wird man ja gar gekocht.

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Große Wanderungen stehen nicht auf dem Programm. Zum einen sind 50% von uns müde und die anderen 50% wollen nicht mehr als 3m von der Klimaanlage getrennt sein. Nein, stattdessen halten wir kurz am Elephant Rock an und fahren anschließend auf Entdeckertour Richtung White Dooms. Wie gesagt, wandern wollen wir heute nicht mehr, aber die Straße an sich gibt schon verdammt gute Motive her. Abschließend halten wir noch am Arch Rock, bevor wir uns auf das Abenteuer Las Vegas einlassen. Das letzte Stück dieser Nebenstraße ist sogar nicht asphaltiert, so dass wir tatsächlich behaupten können, jeden Programmtag abseits befestigter Straßen gefahren zu sein. Ein wunderschönes Fazit.

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Die Fahrt auf der Interstate spulen wir routiniert ab, doch vor Las Vegas kommen so viele Spuren hinzu, das ist einfach nicht mehr schön. Wir sehnen uns zurück auf unsere Backroads. Zurück in die Einsamkeit, wo uns die Landschaft praktisch alleine gehörte.
Wie durch ein Wunder erwischen wir auf Anhieb die richtige Ausfahrt, denn den Las Vegas Stadtplan haben wir natürlich tief im Koffer vergraben. Bis wir mit Silke verabredet sind, ist noch einige Zeit, so dass ich einen letzten Wunsch äußere und einen Umweg zum Hard Rock Café vorschlage. Andererseits – ich fahre, also hat Horst überhaupt keine andere Wahl.

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Während ich einkaufe, versucht Horst schon einmal, Silke zu erreichen, um ihr zu sagen, wir wären etwas früher in der Stadt, doch sämtliche Apparate mögen seine Telefonkarte nicht. Also fahren wir zu ihrem Hotel und fragen an der Rezeption, ob man uns mit ihr verbinden kann. „Nachname?“ Mensch, wie schreibt sie sich doch gleich? Mit h oder ohne. Nachdem wir alle Möglichkeiten durch haben, verbindet man mich mit ihrem Zimmer. Freizeichen. „Nimm ab! Ja genau, den kleinen schwarzen Kasten, wo das lästige Klingeln herkommt!“ Vergebens!

Also gehen wir rüber zu den Bellagio Fountains, dem verabredeten Treffpunkt. Um 8 wollten wir uns treffen. Jetzt ist es 20 nach 7. Um halb sehen wir uns die Wasserspiele an. Großartig. Es wird 20 vor acht. „Silke, du wirst erwartet.“ Es wird Viertel vor. „Silke, du bist schön genug, komm bitte runter“. Es wird 8 Uhr. „Silke, willst du etwa die nächsten Wasserspiele verpassen?“ Es wird 10 nach 8. Wartet sie vielleicht woanders? Zur Vorsicht laufe ich mal los, eine Runde um den Brunnen, nur um ganz sicher zu gehen…

To be continued…
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Westernlady am 15.06.2006, 02:35 Uhr
Zitat von: Scooby Doo

Draußen wird man ja gar gekocht.


Ja, im Valley of Fire war´s angenehm warm  :D  Das hatte ich zwei Tage zuvor auch schon festgestellt.

Zitat von: Scooby Doo

… doch vor Las Vegas kommen so viele Spuren hinzu, das ist einfach nicht mehr schön.


Markus, so geht´s mir auch immer wieder, wenn ich nach der Zeit in der Pampa wieder nach Las Vegas komme. Plötzlich ist alles wieder so hektisch, so viele Autos…  :zuberge:

Zitat von: Scooby Doo

Um 8 wollten wir uns treffen. Jetzt ist es 20 nach 7. Um halb sehen wir uns die Wasserspiele an. Großartig. Es wird 20 vor acht. „Silke, du wirst erwartet.“ Es wird Viertel vor. „Silke, du bist schön genug, komm bitte runter“. Es wird 8 Uhr. „Silke, willst du etwa die nächsten Wasserspiele verpassen?“ Es wird 10 nach 8. Wartet sie vielleicht woanders? Zur Vorsicht laufe ich mal los, eine Runde um den Brunnen, nur um ganz sicher zu gehen…


Ja wo bleibt se denn :?:  :?:  :?:

Immer die Frauen, auf die Mann warten muss…  :roll:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 15.06.2006, 03:19 Uhr
Zitat von: Scooby_Doo

Wir erreichen das nächste Plateau und ich denke noch: Das war alles? Dafür machen die so einen Aufstand?


Hm, genau so etwas in der Art habe ich auch gedacht, als ich dann oben auf dem Plateau stand und mich nur wunderte, weshalb man immer so ein riesiges Trara um diesen Hike bzw. das letzte Stück macht. Ich fand es absolut einfach zu laufen, der Weg war breit genug um da leichtfüßig das letzte Stückchen zu erklimmen.

Auf jeden Fall ist die Aussicht von da oben echt grandios und ich habe es sehr genossen, obwohl es an den Tag 42 Grad waren. Auch wenn ich absolut alleine dort war und mich total breit auf dem Plateau machen konnte. Einziger Nachteil war, es war niemand da, der mich da mal fotografieren konnte.   :cry:

Zitat von: Scooby_Doo


Mit weichen Knien kommen wir unten an. Weich deshalb, weil wir jetzt minutenlang unser Gewicht abbremsen mussten



Ich glaube, dieses Gefühl hat wohl jeder, der wieder unten angekommen ist. Ging mir jedenfalls nicht anders als euch. Denn gerade bergab ging es bei mir dank der Schwerkraft so absolut fix, was aber dazu führte, daß man am Ende butterweiche Knie hatte.

Zitat von: Scooby_Doo

...doch vor Las Vegas kommen so viele Spuren hinzu, das ist einfach nicht mehr schön



das war fast wie ein Kulturschock, oder? Wenn man von der Ruhe und Weite dann plötzlich in diese Hektik, den Verkehr und diese laute und große Stadt kommt. Das ist mir extrem aufgefallen und war so mein erster Eindruck, als wir nach den 2 Wochen wieder in Las Vegas waren. Das erste, was ich dachte, war, bloß wieder umdrehen und back to Nature. :?  :lol:  


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: OWL am 15.06.2006, 09:39 Uhr
Das mit dem Kulturschock LV ging mir genau so, ist schon verrückt, wie die Stadt mitten im nichts liegt.

Angels Landing kenne ich bisher nur von unten, aber Ihr macht mir Mut, es mal zu probieren.

Aber das Tempo der Busse im Zion fanden wir noch erträglich - richtig schlimm war Yosemite mit den ewig langen Wartezeiten :cry:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 15.06.2006, 13:22 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Komisch, aber heute haben wir beide absolut die Rollen getauscht.


Dich 14 Tage morgens aus dem Bett zu texten hat halt Körner gekostet  :lol:
Just Kidding  :wink:




Auf Angels Landing war ich sehr gespannt.
Eigentlich habe (hatte) ich ja Probleme in der Höhe und an Abgründen.
Im Verlauf dieser Reise hat sich herausgestellt, daß auch das eine Trainigssache ist.
Ist man häufig in diesen Situationen wird es scheinbar zur Routine.
Deshalb hat mir der Weg an den Stahlketten über den Felsgrad eigentlich nicht viel ausgemacht - wodurch ich jetzt auch nicht ganz repräsentativ sagen kann wie das nun wirklich einzuschätzen ist.
So locker wie Markus bin ich da allerdings nicht rüber - einen Tick  vorsichtiger hat es bei mir dann schon ausgesehen - dafür war das Erlebnis den Grad rauf und runter zu gehen bei mir sicher auch größer als bei ihm.
Leute mit richtig extremer Höhenangst werden das letzte Stück wohl nicht weitergehen.
Aber man hat schon den Eindruck, daß in manchem Bericht das ganze etwas zu überdramatisiert wird.
Wie Markus schon schreibt, direkt wenige Zentimeter vom Abgrund entfernt ist man eigentlich nie und mit dem Ketten kommt gut rauf und runter und der Blick oben ist schon sensationell schön.  :D
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Ganimede am 15.06.2006, 20:36 Uhr
Wir hatten bei der Ankunft auf Angels Landing eine kleine amerikanische Gruppe mit Führer vor uns.  Da hat man den schönsten Ausblick und die eine Frau erzählt den Führer eine viertel Stunde lang warum sie von x nach y (wegen der Arbeit usw.) gezogen ist   :?    
Zum Glück hört man das auf den Fotos nicht  :D  :D

Toller Reisebericht, gerade weil wir die ähnliche Tour im Mai gemacht haben.


Den Aufstieg zum Yellow Rock fanden wir auch ziemlich rutschig. Dabei bin ich noch fast über eine gelb/braune Schlange gestolpert (ca. 1,50m) die meinen Weg hoch kreuzte :zuberge:   Meine Frau ging hinter mir und schrie "eine Schlange", ich: wo, sie: hinter dir.....
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Filou am 16.06.2006, 23:03 Uhr
Dass ist jetzt unfair, mitten in der Szene abzubrechen. Ich möchte jetzt auch wissen, wo Silke blieb.

Liebe Grüße
Annette
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 16.06.2006, 23:24 Uhr
@Annette
Tja, so haben wir auch auf Silke gewartet  :lol:

Wäre ich gemein, könnte ich ja jetzt schreiben, warte, bis Silke mit ihrem Bericht zu der Stelle kommt.

Aber um dich und euch anderen zu beruhigen, beginne jetzt mit dem Posting-Bau.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 16.06.2006, 23:53 Uhr
09.05. Treffen in Las Vegas, Abflug von Las Vegas über den Grand Canyon

Wir sind noch immer in Las Vegas und noch immer mit Silke gegen acht Uhr verabredet. Vor Abflug hatte sie einmal nebenbei bemerkt, dass dies ihr erster Urlaub sei, wo sie sich schon zu Beginn auf den letzten Tag freuen würde. Naja, und bei dieser Vorfreude nahmen wir an, sie wäre vielleicht schon etwas früher am Brunnen als vereinbart. Stattdessen geht es langsam auf 20:10 zu. Vielleicht wartet sie einfach nur woanders?
Zur Vorsicht laufe ich mal los, eine Runde um den Brunnen. Horst hält derweil die Stellung.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2863.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2488) Warten - Anfang
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2874.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2489) Warten - Ende

Vor dem Bellagio sind die Wasserfontänen gerade in voller Aktion. Aus den Lautsprechern schmettert Elvis seine Ode an Las Vegas und es ist schwer, jemanden zu finden, wenn alle Welt vom Gehsteig weg auf die Fontänen starrt. Also beschließe ich, mit der Suche zu warten, bis der King fertig hat.
Nun ist es zwar voller, dafür sehen mich alle Gesichter direkt an. Ich entscheide mich mal für das mit dem nettesten Grinsen und weit ausgestreckten Armen: „Hallo!“
Kurze Umarmung und wir sind auf dem Rückweg zu Horst. Warum sie uns so lange hat warten lassen? Im Prinzip sind wir selber schuld. Als wir in ihrem Zimmer anriefen, war sie gerade im Badezimmer. Unser Anruf hinterließ seine Spuren, z.B. eine rot-leuchtende Lampe, der sie erst einmal auf den Grund gehen musste. Doch nun Schwamm drüber. Die Freude über die Begegnung ist riesig.
 
Zusammen begeben wir uns auf unsere erste Wanderung. Stunden später erreichen wir ihr Zimmer, wo wir uns einmal frisch machen dürfen. Das Valley of Fire hat seine Spuren hinterlassen.
Da wir alle drei spätestens morgen früh um 7:40 zurück nach Deutschland fliegen, haben wir uns überlegt, dass es sich nicht lohnen würde, sich noch die Nacht auf’s Ohr zu hauen, auch wenn es hart werden würde. Also nehmen wir beide, Horst und ich, uns schon kein eigenes Zimmer für die Nacht. Eine Gebühr für die Benutzung ihrer Dusche will Silke nicht annehmen, also wird sie halt zum Essen eingeladen. Das hat sie jetzt davon.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2886.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2491)

Wir wandern wieder zurück zur Hotellobby und merken erst jetzt, dass unser Timing nicht das allerbeste ist. Die ganzen Buffets haben bereits geschlossen. Ich bekomme noch eine kleine Führung im Aladdin, wo ich bisher nie gewesen war, weil ich den Strip hier immer auf der anderen Straßenseite abgelaufen bin. Anschließend finden wir im Barbary Coast noch ein ‚normales’ Restaurant mit humanen Preisen, doch müssen wir ein wenig warten. „Sie werden ausgerufen, könnte ich bitte Ihren Namen haben?“ Silke beginnt mit der Buchstabierung ihres Nachnamens, doch immer wieder wird er falsch notiert. Also Vorname bitte. „Silke – äh, nehmen sie doch besser ihn hier, Markus“ Und so sparen wir uns weitere Buchstabenverstrickungen. Sollen sie daraus lieber eine leckere Buchstabensuppe kochen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2889.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2492)

Tja, was macht man in Las Vegas, wenn man warten muss? Genau, zocken! 2 Dollar einwerfen, ein paar Runden spielen und wir werden zum Essen gerufen. Ich lasse mir vom Automaten meine letzten 40 Cent quittieren und wir setzen uns an den Tisch.
Noch bevor wir überhaupt etwas bestellt haben, werden wir mit Brot, Butter und Wasser eingedeckt. Letzteres kann ich in dieser heißen Stadt jetzt wirklich gut gebrauchen. Von mir aus kann der Kellner die Karaffe auch gleich hier stehen lassen. Macht der auch – wieder ein typischer Fall von Gedankenübertragung.
Als unser Brot zur Neige geht, werden uns Marmeladen auf den Tisch gestellt. Mmmh, leicht fehl platziert sehen sie aus. Wer schlägt sich mit solchem Süßkram voll, wenn es gleich Salat und Nudeln gibt?
Kurz darauf wird unser Hauptgang auch schon serviert. Endlich wieder viel und gut zu essen. Schluss mit belegten Broten aus dem Wal Mart. Ich haue rein bis zum Letzten, doch waren die Augen größer als der Magen.
Als wir draußen über den Strip laufen, rebelliert mein Magen. Für den Rest des abends bin ich eher passiv und renne einfach nur hinter den anderen beiden her, die mal wieder dem Thema USA und Reisen verfallen sind. Ich hoffe, mein geschaffter Eindruck zerstört nicht die Schönheit des Abends.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2006/klein/img_2890.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail.php?rubrik=2&foto_id=2493)

Wenigstens habe ich beim Spielen etwas mehr Glück. Aus meinen restlichen 40 Cent mache ich glatt 4 Dollar zu Spitzenzeiten, doch der Spielerteufel kennt keine Gnade und so kann man meine anfänglichen 2 Dollar als Totalverlust abstempeln. Die neuen Automaten finde ich irgendwie doof. Man bekommt keine Münzen mehr, sondern, wenn Zahltag ist, nur eine Quittung, wie viel man gewonnen hat. Und für 40 Cent läuft da sicher keiner zur Kasse. In meinen Augen nur ein Trick, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Früher hat man 4$ riskiert und 50Cent kassiert, doch die verspielt man beim neuen System gleich mit.

Ok, Resümee – Taschen leer, Bauch voll, Zeit fortgeschritten, netten Abend gehabt, der leider viel zu schnell vorbei gegangen ist. Wir laufen wieder in die weite Ferne respektive Silke’s Zimmer, doch gefühlsmäßig bis nach Utah. Hier packen wir die letzten Sachen zusammen und begeben uns auf eine letzte Fahrt mit unserem wohl gebräunten Auto. Den jetzt noch durch die Waschstraße zu jagen hat keinen Zweck, bei Alamo wird der doch sowieso gereinigt. Die dürfen ruhig mal etwas tun für ihr Geld.
Aber gut aussehen tut der Wagen ja. So gut, dass man ihn nur nachts um 4 zurückbringen kann.
Den Weg zu Alamo finden wir auf Anhieb, denn Silke hat den Nachmittag bei der Abgabe ihres Wagens schon geübt.

Im Flughafen angekommen, sind die Schalter noch unbesetzt. Draußen dämmert es bereits und die ersten Mitarbeiter erscheinen zum Check-In. Meine Güte, die sind gerade aufgestanden und wir haben noch nicht einmal geschlafen.
Rechnet man die Zeitverschiebung zu Utah mit, denn da sind wir heute früh aufgestanden, so bin ich mittlerweile 24 Stunden wach. Nach dem Check In treffen wir uns wieder und ich werde gebeten, mal kurz auf das Handgepäck der anderen aufzupassen, ein Job, der mir äußert schwer fällt, denn ich kann kaum noch die Augenlider oben behalten. Nun bin ich schon wieder der ruhigste, aber aus anderen Gründen.

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Viel zu schnell müssen wir uns wieder trennen, denn mein Flieger hebt bereits um 6:45 ab. Silke fliegt mit einer anderen Fluggesellschaft und Horst eine andere Route als ich zurück nach Deutschland, so dass ich mich mal wieder alleine beschäftigen darf. Den Start bleibe ich noch wach, denn wann bekommt man schon einmal Las Vegas von oben zu sehen. Danach würde ich mich gerne zum Schlafen begeben, doch wir fliegen anschließend noch über den Hoover Dam und dem Grand Canyon! Erst danach, in den Weiten der Wüste Arizonas verliere ich meine Bezugspunkte und weiß nur noch – nein, ich hoffe – wir sind auf dem Weg nach Osten.

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10.05. Zwischenlandung Philadelphia

Als ich wieder wach werde, ist die Gegend bereits viel Grüner geworden. Ich habe immerhin 3 Stunden geschlafen, genug, dass ich wenigstens den nächsten Tag als solchen anerkenne. In Philadelphia habe ich etwa 2 Stunden Aufenthalt, wo ich mir die Beine vertrete und aus Langeweile und auch zur Information mal teste, wie lange man von welchem Terminal zu welchem braucht.
Im nächsten Flieger, der mit 30 Minuten Verspätung abhebt, schlafe ich nach 2 Folgen der Simpsons wieder ein.

11.05. Ankunft in Deutschland

Ich werde immer wieder wach, aber als ich mich entschließe, wach zu bleiben, ist es draußen noch dunkel und wir sind im Anflug auf Europa. Echt verrückt, dass schon wieder nächster Morgen ist. Der gestrige Tag reduziert sich in meinen Augen echt allein auf den Aufenthalt in Philadelphia.
Als ich sicher in Frankfurt lande, ist noch viel Zeit, bis mein vorreservierter Zug nach Düsseldorf fährt. Horst sollte eine Stunde nach mir landen, durch meine Verspätung also nur 30 Minuten nach mir, doch ein Blick auf die Monitore verrät mir, Horst werde ich so schnell nicht sehen, denn er hat erst 1,5 dann 2 und schließlich 3 Stunden Verspätung. Schade, muss ich bis Düsseldorf warten, bis ich jemanden von den Erlebnissen erzählen kann.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: OWL am 17.06.2006, 00:06 Uhr
Schade, schon vorbei der schöne RB :cry: Hat mir wirklich gut gefallen :applaus: :applaus: :applaus:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 17.06.2006, 00:11 Uhr
So, dass waren also unsere 16 ereignisreichen Tage. Ich hoffe, euch hat die Tour und die Beschreibung dazu ein wenig gefallen, auch wenn es immer wieder kleine Wartezeiten gab. Danke für eure Geduld. Uns hat die Tour jedenfalls riesigen Spaß gemacht und ich hoffe, so ist es auch rüber gekommen.

Ein ausführliches Fazit gibt's noch am Montag, wenn ich aus dem Hesse-Land zurück bin. Am Montag will ich auch noch das passende PDF verfassen für die Fraktion, die sich gerne Reiseberichte ausdruckt, um Wände zu tapezieren, genügend Servieten zu haben oder was man auch immer damit machen kann.

Ein paar Fotos habe ich zwar online gestellt, aber nicht im Reisebericht verwendet. Alle Fotos können in meiner Fotogalerie
http://www.mk-urlaub.de/reisen/usa/2006/fotogalerie.php
angeschaut werden.

Der Reisebericht ist noch einmal, ohne die Zwischenrufe, unter
http://www.mk-urlaub.de/reisen/usa/2006/
zu lesen.

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Zitat von: americanhero
das war fast wie ein Kulturschock, oder? Wenn man von der Ruhe und Weite dann plötzlich in diese Hektik, den Verkehr und diese laute und große Stadt kommt. Das ist mir extrem aufgefallen und war so mein erster Eindruck, als wir nach den 2 Wochen wieder in Las Vegas waren. Das erste, was ich dachte, war, bloß wieder umdrehen und back to Nature. :?  :lol:


Oh ja, der Kulturschock war enorm. Uns war ja Bryce Canyon schon zu überlaufen, aber da hat man ja verkehrstechnisch noch nicht so arg zu kämpfen.

Auf unseren Backroads waren wir oft mutterseelen alleine, z.B. in der San Raphael Swell.
Wir haben so viele eher unbekannte Highlights gesehen, die mindestens genauso schön wie die 'großen' Parks sind und doch kosten sie keinen Cent.

Zitat von: OWL
Angels Landing kenne ich bisher nur von unten, aber Ihr macht mir Mut, es mal zu probieren.


Ich mach dir noch mehr Mut: Vom ersten Plateau kann man auch schon einiges sehen.

Zitat von: OWL
Aber das Tempo der Busse im Zion fanden wir noch erträglich - richtig schlimm war Yosemite mit den ewig langen Wartezeiten :cry:


Wenn du aber endlich auf deinen Trail willst...
Ist wie wenn ein Kind zu Weihnachten auf die Bescherung wartet.

Zitat von: Ganimede
Wir hatten bei der Ankunft auf Angels Landing eine kleine amerikanische Gruppe mit Führer vor uns.  Da hat man den schönsten Ausblick und die eine Frau erzählt den Führer eine viertel Stunde lang warum sie von x nach y (wegen der Arbeit usw.) gezogen ist


Ja, einige Menschen kann man echt nicht verstehen. Wie ich vor zwei Wochen in der Schweiz. Ich fahre den berühmten Glacier Express und da sehe ich Leute, die an den besten Stellen nichts besseres als Zeitungslesen oder Schlafen zu tun haben.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Westernlady am 17.06.2006, 00:20 Uhr
Markus, das war wirklich ein super Bericht, der die Sehnsucht nach den roten Steinen unheimlich gesteigert und mich auch zu sehr häufigem Grinsen gebracht hat  :D

Das Treffen in Las Vegas war unheimlich schön  :D

Als ich die beiden Eifelturm-Bilder sah, wurde ich gerade erstmal blaß um die Nase, da hätte man ja denken können, dass Ihr ewig auf mich habt warten müssen  :oops:  :oops:  :oops:
Aber Du hast ja den Grund noch aufgeklärt  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Andreas am 17.06.2006, 00:26 Uhr
Hallo Markus,

Danke für den tollen, ausführlichen Reisebericht :daumen:

Ihr habt wirklich eine Menge erlebt in den 16 Tagen :respekt:

Ich werf noch einen Blick in Deine Bildergallerie (vielleicht entdecke ich ja
 noch irgendwo den eingesunkenen Horst ;-) ) und verabschiede mich dann ins Bett.

Viele Grüße
Andreas
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 17.06.2006, 00:50 Uhr
Zitat von: Westernlady
Als ich die beiden Eifelturm-Bilder sah, wurde ich gerade erstmal blaß um die Nase, da hätte man ja denken können, dass Ihr ewig auf mich habt warten müssen  :oops:  :oops:  :oops:


Das erste wurde so gegen 19:15, das zweite etwa um 20:05 aufgenommen.

Zitat von: Westernlady
Aber Du hast ja den Grund noch aufgeklärt  :lol:


:kuss: warum nicht mit der Wahrheit herausrücken, dass wir dich praktisch aufgehalten haben.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: jochenrosi am 17.06.2006, 07:41 Uhr
Super Reisebericht, :applaus:, schade,  (http://www.cosgan.de/images/smilie/traurig/g035.gif) dass er schon zu Ende ist.

Supertoll geschrieben, und wir haben uns das eine oder andere herausgepickt für unsere nächsten Urlaube!! :clap:  :clap:  :clap:  :wink:

Danke, dass wir dabei sein konnten! :kuss:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 17.06.2006, 08:34 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
So, dass waren also unsere 16 ereignisreichen Tage. Ich hoffe, euch hat die Tour und die Beschreibung dazu ein wenig gefallen, auch wenn es immer wieder kleine Wartezeiten gab. Danke für eure Geduld. Uns hat die Tour jedenfalls riesigen Spaß gemacht und ich hoffe, so ist es auch rüber gekommen.

Erstklassig geschrieben Markus  :!:  :D


Die Tour hat Riesenspaß gemacht und ich kann Dich als Reisepartner uneingeschränkt weiterempfehlen - nur das Du morgens immer so früh aufstehst wenn man eigentlich noch schlafen will, ist echt anstrenged  :lol:  :wink:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: HolgerS am 17.06.2006, 10:33 Uhr
Klasse Bericht, bin die ganze Zeit als "blinder Passagier" mitgereist !
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Filou am 17.06.2006, 10:58 Uhr
Markus, danke für diesen tollen Reisebericht. Ihr habt wirklich unglaublich viel erlebt, supertolle Fotos gemacht und Dein Schreibstil ist klasse.  :applaus:  Ich hoffe sehr, es war nicht Eure letzte gemeinsame Reise.

Liebe Grüße
Annette

P.S. Meine To-Do-Liste hat sich gleichzeitig erheblich erweitert.  :D
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Utah am 17.06.2006, 12:27 Uhr
[schild=13 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]Vielen Dank für deinen Reisebericht![/schild]  :applaus:  :applaus:  :applaus:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: americanhero am 17.06.2006, 14:25 Uhr
Schade, schon vorbei?
Markus, der Bericht war echt super und an diversen Stellen habe ich mir das Grinsen echt nicht verkneifen können, so witzig und ansprechend war das geschrieben.
Und das waren echt schon 16 Tage? Hättet ihr nicht ein paar Tage ranhängen können, damit wir noch länger was zum Lesen haben? Ich habe es wirklich sehr genossen und vor allem die Bilder sind klasse. Da reizt es einem ja wirklich, sofort wieder hinzufliegen, so Sehnsucht bekommt man da. Konnte mir auch noch den ein oder anderen Punkt notieren, den ich noch gar nicht auf meienr Liste stehen hatte. :lol:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Kauschthaus am 18.06.2006, 01:57 Uhr
Hallo Markus,

siehste, früh aufstehen ist 'ne feine Sache. Da wird der Urlaub gleich viel länger. Dieser hätte allerdings noch länger sein dürfen, denn es war ein Genuss den Bericht zu lesen. Und die Fotos sind klasse ...

Liebe Grüße, Petra
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Schneewie am 18.06.2006, 15:35 Uhr
Danke für den Reisebericht.

Hat Spaß gemacht!!
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Cicco am 19.06.2006, 07:44 Uhr
Schon vorbei?.... Schade...

Euer Reisebericht hat echt Spass gemacht.....
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: AndyOne am 19.06.2006, 10:25 Uhr
Hallo Markus,

klasse Bericht, hat viel Spaß gemacht ihn zu lesen, obwohl ich das ein und andere ja schon von Dir wußte.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: freddykr am 19.06.2006, 10:45 Uhr
Hallo Markus,

das war ein klasse Bericht eines sehr interessanten Urlaubs.
Durch Eure Reise sind auf meine ToDo-Liste wieder ein paar Dinge mehr drauf. ;-)
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 19.06.2006, 11:14 Uhr
Hallo zusammen,

Zitat von: jochenrosi
Supertoll geschrieben, und wir haben uns das eine oder andere herausgepickt für unsere nächsten Urlaube!!


Zitat von: freddykr
Durch Eure Reise sind auf meine ToDo-Liste wieder ein paar Dinge mehr drauf. ;-)


Genau wie bei uns, denn unsere Infos haben wir auch von anderen Leuten geklaut :D
Es lebe der Reisebericht!

Zitat von: Easy Going
Die Tour hat Riesenspaß gemacht und ich kann Dich als Reisepartner uneingeschränkt weiterempfehlen - nur das Du morgens immer so früh aufstehst wenn man eigentlich noch schlafen will, ist echt anstrenged  :lol:  :wink:


Ja, ich weiß, ich alter Frühaufsteher. Ich werde mich bessern und demnächst nur noch nach 10 Uhr aus der Kiste hüpfen.
Dich kann man aber auch ohne weiteres weiterempfehlen, nur dass du vom Wasserfallfan zum Hoodoo-Fan mutiert bist, schockt mich noch immer.

Zitat von: Filou
Ihr habt wirklich unglaublich viel erlebt, supertolle Fotos gemacht und Dein Schreibstil ist klasse.  :applaus:  Ich hoffe sehr, es war nicht Eure letzte gemeinsame Reise.


Ja, wir haben viel erlebt, war auch der Sinn unserer Reise. Wir sind zwar nciht gehetzt, aber da wir lange Restaurantbesuche, Shopping usw ausgelassen haben, hatten wir einfach genügend Zeit dazu.
Ich hoffe auch, das wird nicht unsere letzte gemeinsame Reise gewesen sein. Angedacht war ja auch mal, dass ich mit Horst die Northwest Territories unsicher mache. Vielleicht klappt's ja irgendwann mal.

@Horst
hast du 2017 schon was vor? :lol: :lol: :lol:

Zitat von: americanhero
Markus, der Bericht war echt super und an diversen Stellen habe ich mir das Grinsen echt nicht verkneifen können, so witzig und ansprechend war das geschrieben.


Glaub mir, den Schreibstil einigermaßen bis zum Ende durchzuhalten, ist auch nicht ganz einfach. Habe pro Tagesbericht mind. 1 Stunde Schreibarbeit gebraucht und dann noch einmal 1 Stunde für Korrekturlesen, umformulieren, Fotos einbauen, Posting bauen usw.

Zitat von: americanhero
Und das waren echt schon 16 Tage? Hättet ihr nicht ein paar Tage ranhängen können, damit wir noch länger was zum Lesen haben?


Kannst ja die beiden Rückreisetage noch mitzählen, dann sind's 18 :lol:

Zitat von: americanhero
Ich habe es wirklich sehr genossen und vor allem die Bilder sind klasse.


Ja, bin auch endlich mit meinen Fotos zufrieden dank Digitalkamera. Bevor jetzt die Foto-Profis aufschreien: Ich bin Amateurknipser und für meine Verhältnisse ist die Digi-Technik einfach die bessere.

Zitat von: Kauschthaus
siehste, früh aufstehen ist 'ne feine Sache. Da wird der Urlaub gleich viel länger. Dieser hätte allerdings noch länger sein dürfen, denn es war ein Genuss den Bericht zu lesen. Und die Fotos sind klasse ...


Ob der Urlaub dadurch tatsächlich länger wird? Nö, nicht wirklich, denn die Tage wurden abends ja auch entsprechend früh beendet.

Zitat von: AndyOne
klasse Bericht, hat viel Spaß gemacht ihn zu lesen, obwohl ich das ein und andere ja schon von Dir wußte.


Ich sagte ja schon in Nürnberg, wenn ich da zu viel erzähle, kann ich mir ja eigentlich den Rest des Berichts sparen.

---

@all
Jetzt merke ich erst, dass ich am Zion Tag eine schöne Bemerkung von Horst komplett vergessen habe. Als ich ihm sagte, was ich gerne an diesem Tag so alles gerne machen würde, bremste er mich mit den Worten "Halt, dieser Tag hat ja auch nicht mehr als 24 Stunden". Ich musste grinsen: "Falsch, der hat 25 Stunden, weil wir von Utah nach Nevada rüberfahren."

Letztens habe ich so eine schöne Reklame in einem Reisebüro gesehen. Sie zeigte die Golden Gate Bridge und einen wunderschönen, großen, breiten Wasserfall darunter.

Text: Wenn Ihnen hie rnichts auffällt, brauchen Sie Urlaub!

War an dem Bild etwa etwas Besonderes? :kratzen: Ich glaube, ich brauche Urlaub.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: WildBlack am 19.06.2006, 11:50 Uhr
Hallo Markus,

ich möchte Dir zu diesem grandiosen Reisebericht herzlich gratulieren. Es hat riesen Spaß gemacht "bei Euch mitzufahren". Danke dafür! Da ich schon lange eine ähnliche Route im Kopf habe bin ich durch Eure Tour nun noch mehr motiviert diese auch in die Tat umzusetzten.

Gruß
Christian
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Canyoncrawler am 19.06.2006, 19:51 Uhr
Hallo Markus,

vielen Dank für den tollen Reisebericht.

Wir werden einige Infos daraus auf unserer Reise im Sept. sicher gut gebrauchen können, auch für die Planung, wie viel man ohne Stress an einem Tag schaffen kann wenn man Sandsteinfan ist.

Bis Sept. hat sich die Schneisse der Verwüstung auf den Yellow Rock hoffentlich wieder bewachsen, dort werden wir definitiv eine andere Aufstiegsroute testen (Dank dem, der das GPS für den Ottonormal-Outdoorer verfügbar machte).

Auch wenn es einer der 1. Berichte war, die ich in diesem Forum lesen durfte, so bin ich mir doch sicher, dass er einer der unterhaltsamsten war, die ich je gelesen habe.

Ich wünsche Euch und uns Forumern noch mehr solch abenteuerliche Reisen und Berichte, die Appetit auf die Staaten machen und abseits der Standards im Westen führen.
Man kann ja gar nicht nachvollziehen, dass immer noch die Mehrheit der Reisenden das Grand Staircase links liegen lässt und in 1 Tag von Moab zum Bryce Canyon hetzt und dabei allenfalls noch den Capitol Reef mitnimmt.

Gerade für Wiederholungstäter auf der Suche nach neuen Zielen im Westen ist dieser Bericht sehr empfehlenswert.

Gruss
Kate
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: KarinaNYC am 20.06.2006, 07:58 Uhr
Ich habe gerade die letzten Tage in einem Rutsch durchgelesen. Die Aussichten vom Canyon Overlook & Angels Landing sind GRANDIOS!

Danke für den RB, geniale Schreibweise, musste mehr als einmal  :arrow:  :lol: !!!!

Aber ihr wollt erst 2017 wieder zusammen Urlaub machen?  :shock:  Schade, sooooo lang  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Easy Going am 20.06.2006, 21:01 Uhr
Zitat von: Scooby Doo
Ich hoffe auch, das wird nicht unsere letzte gemeinsame Reise gewesen sein. Angedacht war ja auch mal, dass ich mit Horst die Northwest Territories unsicher mache. Vielleicht klappt's ja irgendwann mal.

@Horst
hast du 2017 schon was vor? :lol: :lol: :lol:

mal sehen ob mir das Altersheim ein paar Tage frei gibt  :lol:
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Crimson Tide am 21.06.2006, 01:19 Uhr
Hallo, Markus!

Toll, das war immer kurzweilig, mal witzig,mal spannend... man konnte mitfühlen, so real kamen Eure Touren rüber! Klasse Mischung aus Fotos und Bericht!

Wann gehts wieder los?

Man kriegt Lust auf Mehr!
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 23.06.2006, 00:03 Uhr
Fazit

Wetter
Über das Wetter kann ich mich diesmal eigentlich überhaupt nicht beschweren. Wie ich es mir erhofft hatte, es war fast durchgehend sonnig. Einzige Schlechtwetterpassagen waren, wenn man sie denn so nennen kann, in Sedona, wo wir nur schon frühzeitiger aus der Stadt hätten fliehen sollen, denn drum herum war schönstes Sommerwetter, dann San Raphael Swell Süd, wobei hier der einsetzende Regen uns weniger geschadet, sondern eher ein Spektakel geliefert hat, dass seinesgleichen sucht (ich erinnere an die aus dem Nichts aufgetauchten Flüsse), San Raphael Swell Nord, wobei wir hier dem Regen eigentlich sehr gut ausgewichen sind und nur ein paar Tropfen kleinerer Schauer abbekommen haben und anfangs im Zion, wodurch der Aufstieg zu Angels Landing nicht in der prallen Sonne erfolgte.
Also bis auf Sedona wirklich kein Wetter, über das man Schlechtes berichten könnte. Eher das Gegenteil, nämlich die Sonne und die dabei entstehende Hitze und die fehlenden Schatten in der Wüste machten mir doch mancherorts arg zu schaffen.

Tagesplan
Wir hatten zwar einen groben Tagesplan, was wir an welchem Tag unternehmen könnten, aber doch fühlten wir uns nie wirklich unter Zeitdruck gesetzt. Ich zumindest nicht, aber ich war auch eher der Mitläufer, denn ich hatte vor Abreise kaum Gelegenheit, mich eingehend mit den Programmpunkten zu beschäftigen. Das war echt die erste Reise, wo ich den Tourverlauf nicht in- und auswendig kannte. Oft habe ich Horst unterwegs gefragt: „OK, was sehen wir uns jetzt an?“ Oder auf einem Parkplatz: „So, da sind wir, was gibt es hier zu sehen?“ War auch einmal schön, praktisch in den Tag hinein zu leben und diesen bis zum Abend auszunutzen. Dabei haben wir nicht auf Biegen und Brechen Programm bis zum Abwinken hinein genommen, sondern uns auch mal Zeit zum Betrachten gegönnt. Wir wollen ja schließlich nicht erst daheim auf Fotos sehen, was wir so erlebt haben. Sollte es im Reisebericht anders herüber gekommen sein, so liegt das eher daran, dass ich euch nicht langweilen wollte, indem ich irgendwelche Beschreibungen in die Länge gezogen habe, was ein, zwei Fotos viel besser rüber bringen können. Mir war mehr daran gelegen, die kleinen Geschichten drum herum zu erzählen.

Backroads
Abseits der geteerten Wege fahren – irgendwie ein zweischneidiges Schwert. Zum einen möchte man der Zivilisation entrinnen, am liebsten wo sein, wo noch kein anderer zuvor war oder zumindest der Hauptstrom sich nicht die Mühe macht, es zu erreichen, zum anderen die damit verbundenen Schaukeleinlagen und Abenteuer, von denen man im Nachhinein zwar gerne erzählt, aber wo man sich vor Ort manchmal doch einen ebenen Weg gewünscht hätte, denn stundenlanges Schaukeln strengt auch irgendwie an.
Doch von den meisten Staubstraßen kann ich eigentlich nur sagen, sie haben viel Spaß gemacht und ich bin froh, endlich einmal den Südwesten an Orten kennen gelernt zu haben, wo ich vor nicht mal 4 Jahren noch gedacht hätte, dass ich sie niemals erreichen würde. Für die restlichen Backroads gilt: Ich bin froh, dass unser Auto diese überlebt hat und ab und an doch die Vernunft vor der Abenteuerlust gesiegt hat, denn wie sich bei späterer Recherche im Internet herausgestellt hat, waren einige Straßen definitiv nicht für unser Auto geeignet, die wir vor Ort aber dennoch probiert hatten.

Unbekannte Sehenswürdigkeiten
Als ich zum ersten Mal die Programmliste dieser Tour gelesen hatte, dachte ich allen Ernstes: Was soll ich denn da? Ist ja nur alles Wüste, alles unbekannte Sachen. Sind doch alles nur rote Steine, die vielleicht nur einmal ein bisschen anders angeordnet sind.
Nach dieser Tour kann ich aber guten Gewissens behaupten: Ich bin beeindruckt, wie aufregend die Wüste sein kann. Wie viele verschiedene Dinge es hier zu sehen gibt, manchmal sogar um ein vielfaches besser als vergleichbare bekannte Parks, schon allein deswegen, weil wir oft mutterseelenallein waren.
Bunte Sandberge in der Little Painted Desert, rote und weiße Felsformationen an der White Pocket, einen einmaligen Blick auf den Lake Powell vom Alstrom Point, viel Spaß in den engen Slot Canyons wie Leprechaun Canyon, Little Wild Horse Canyon, Spooky- und Peek-A-Boo Gulch, spektakuläre Naturphänomene am Little Wild Horse Window, bizarre Formen im Crack Canyon, bunte Berge an der Cottonwood Canyon Road, gelbe statt rote Steine am Yellow Rock und noch vieles mehr. Und das allerbeste kommt zum Schluss: Für die meisten Sehenswürdigkeiten brauchten wir nicht einmal Eintritt zu bezahlen.
Wir haben uns definitiv nicht mit zweitrangigen Sehenswürdigkeiten abgegeben, sondern hatten eher Mitleid mit den Touristen, die nur von einem großen Park zum nächsten geschleift wurden und so viele Dinge verpassten, weil sie einfach daran vorbei gefahren sind.
Ein richtiger Kulturschock waren definitiv Bryce Canyon, Zion und Las Vegas, nachdem man die Abgeschiedenheit zu schätzen gelernt hat.

Wüste
Als Wüstenfan kann ich mich definitiv nicht bezeichnen und ich muss zugeben, dass ich mich über jeden Baum gefreut habe, dem wir auf unserer Reise begegnet sind, doch ein paar Tage mal etwas komplett anderes zu sehen, das ist schon aufregend und vor allem die Abenteuer, die wir hier erlebt haben, die möchte ich unter keinen Umständen missen. In den nächsten Jahren werde ich mich sicher wieder weiter nördlich aufhalten und meine geliebten Bergwelten unsicher machen, aber ich bin sicher, ich werde in den Südwesten zurückkehren, denn, wie ich weiter oben schon geschrieben habe, ich weiß ja jetzt, wie aufregend, schön und abwechslungsreich die Wüste sein kann.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 23.06.2006, 00:13 Uhr
Zitat von: Canyoncrawler
Wir werden einige Infos daraus auf unserer Reise im Sept. sicher gut gebrauchen können, auch für die Planung, wie viel man ohne Stress an einem Tag schaffen kann wenn man Sandsteinfan ist.


Ich möchte noch einmal betonen, die Fülle an Programmpunkten pro Tag kann man nicht so dicht planen, denn jeder, der das nachfahren möchte, müsste ja alles so auf Anhieb finden wie wir. Also bitte ein klein wenig mehr Zeit zum Suchen einplanen.

Zitat von: Canyoncrawler
Bis Sept. hat sich die Schneisse der Verwüstung auf den Yellow Rock hoffentlich wieder bewachsen, dort werden wir definitiv eine andere Aufstiegsroute testen (Dank dem, der das GPS für den Ottonormal-Outdoorer verfügbar machte).


Wenn ihr sowieso einen anderen Weg wählen wollt, bleibt ihr ja von unserer Zerstörung verschont. Und beim GPS nie vergessen, den Parkplatz einzugeben und ggf. den hinweg mitzuschneiden. Ist manchmal ganz hilfreich. Immer wäre übertrieben.

Zitat von: Canyoncrawler
Auch wenn es einer der 1. Berichte war, die ich in diesem Forum lesen durfte, so bin ich mir doch sicher, dass er einer der unterhaltsamsten war, die ich je gelesen habe.


Danke, aber es gibt auch noch eine Reihe anderer sehr unterhaltsamer Berichte, zum Beispiel hat mein Reiseleiter Horst letztes Jahr eine 5 Wochen Tour um die großen Seen unternommen. Der Bericht dazu liest sich auch sehr gut!

Zitat von: Canyoncrawler
Man kann ja gar nicht nachvollziehen, dass immer noch die Mehrheit der Reisenden das Grand Staircase links liegen lässt und in 1 Tag von Moab zum Bryce Canyon hetzt und dabei allenfalls noch den Capitol Reef mitnimmt.


Das habe ich 2002 (mein letzter Besuch im Südwesten) auch noch fertig gebracht, aber da war ich noch ohne dieses Forum unterwegs und wusste überhaupt nichts von ungeteerten Straßen. Das war für mich ein Buch mit sieben Siegeln.

Zitat von: KarinaNYC
Aber ihr wollt erst 2017 wieder zusammen Urlaub machen?  :shock:  Schade, sooooo lang  :lol:


Das war jetzt nicht ganz ernst gemeint. Horst zieht mich immer damit auf, dass ich die nächsten Jahre schon verplant hätte. Und daher eine so hoch gegriffene Zahl.
Ich denke, wir werden schneller wieder miteinander verreisen als geplant. Dieses Jahr wurde ja auch 14 Tage vor Abflug so entschieden.

Zitat von: Crimson Tide
Wann gehts wieder los?


Sobald meine Bank deinen Scheck gutgeschrieben hat  :lol:

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So, Fazit ist nun auch verfasst, damit ist der Bericht nun wohl endgültig fertig und wir können eine rote Schleife drum binden.
Wer ihn noch einmal nachlesen möchte ohne die ganzen Zwischenrufe, um ihn z.B. an einem Stück zu lesen, kann dies gerne auf meiner Homepage tun:
http://www.mk-urlaub.de/reisen/usa/2006/

Wer sich den Bericht lieber ausdruckt und dann liest, für den habe ich wie immer ein PDF vorbereitet:
http://www.mk-urlaub.de/reisen/usa/2006/download.php

Und dann würde ich mich natürlich über jeden Eintrag ins Gästebuch freuen. Man liest sich!
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: born2fly am 23.07.2006, 20:41 Uhr
Hi,
super Reisebericht.
Habe ihn jetzt in einem Zug gelesen. Manches kommt einem doch so bekannt vor ...
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 24.07.2006, 23:14 Uhr
Hallo Klaus,

dann warst du also auch schon abseits der 'normalen' Touristenpfade unterwegs?
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Micky McBenz am 25.07.2006, 08:14 Uhr
Hallo Markus!
Auch ich habe jetzt zuende gelesen. Viele schöne Abenteuer habt Ihr da ja erlebt! Respekt! Sowas würde ich auch gern mal machen.
An einigen Punkten Eurer Reise sind wir auch vorbeigekommen. Allerdings hatten wir nicht so detailliert geplant und hatten auch keinen SUV, sodass uns manche Highlights trotz räumlicher Nähe entgangen sind.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 25.07.2006, 11:40 Uhr
Zitat von: Micky McBenz
Viele schöne Abenteuer habt Ihr da ja erlebt! Respekt! Sowas würde ich auch gern mal machen.


Hallo Micky,

das können wir ja nächstes Jahr ändern, wenn auch nicht im Südwesten, dafür aber im Nordwesten.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Micky McBenz am 25.07.2006, 11:58 Uhr
Hallo Markus!

Zitat von: Scooby Doo
...das können wir ja nächstes Jahr ändern, wenn auch nicht im Südwesten, dafür aber im Nordwesten.


Na klar, gern! Auf einen SUV hatten wir uns ja schon geeinigt. Jetzt müssen wir nur noch ein paar schöne Dirtroads/ Backroads finden und dann geht's los!
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Canyoncrawler am 25.07.2006, 22:06 Uhr
Zitat von: Canyoncrawler
Bis Sept. hat sich die Schneisse der Verwüstung auf den Yellow Rock hoffentlich wieder bewachsen, dort werden wir definitiv eine andere Aufstiegsroute testen (Dank dem, der das GPS für den Ottonormal-Outdoorer verfügbar machte).


Zitat

Wenn ihr sowieso einen anderen Weg wählen wollt, bleibt ihr ja von unserer Zerstörung verschont. Und beim GPS nie vergessen, den Parkplatz einzugeben und ggf. den hinweg mitzuschneiden. Ist manchmal ganz hilfreich. Immer wäre übertrieben.


Hi Markus, war nicht böse gemeint, Eure Kämpfe beim Aufstieg haben mich eher amüsiert. Ich habe es mir angewöhnt, bei Querfeldeinläufen das Auto/Zelt als Waypoint zu markieren und auch auf dem Weg von Zeit zu Zeit einen Waypoint zu drücken, man weiss ja nie, ob man nicht trotz geplantem Loop den gleichen Weg wieder zurück muss.

Zitat von: Canyoncrawler
Auch wenn es einer der 1. Berichte war, die ich in diesem Forum lesen durfte, so bin ich mir doch sicher, dass er einer der unterhaltsamsten war, die ich je gelesen habe.


Zitat
Danke, aber es gibt auch noch eine Reihe anderer sehr unterhaltsamer Berichte, zum Beispiel hat mein Reiseleiter Horst letztes Jahr eine 5 Wochen Tour um die großen Seen unternommen. Der Bericht dazu liest sich auch sehr gut!


Ja, das stimmt, dieses Forum hat eine stattliche Anzahl an guten und unterhaltsamen Reiseberichten zu bieten. Da werde ich mich so nach und nach durchlesen.
Im Moment interessieren mich überwiegend Berichte über Dirtroad-Fahrten im Südwesten, da es gerade zu unserer Reiseplanung passt. Daher fand ich Euren Bericht besonders gut und passend.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Palo am 27.08.2006, 15:46 Uhr
Man kann leider die Karte der Route mit Startpunkt Las Vegas: nicht sehen.

Tipp: obwohl man keine Briefmarken in den Giftshops finden kann, man kann sie in jedem Supermarket bekommen.
Titel: Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006
Beitrag von: Scooby Doo am 27.08.2006, 16:04 Uhr
Zitat von: Palo
Man kann leider die Karte der Route mit Startpunkt Las Vegas: nicht sehen.


Danke für den Hinweis, jetzt kann man sie wieder sehen.

Zitat von: Palo
Tipp: obwohl man keine Briefmarken in den Giftshops finden kann, man kann sie in jedem Supermarket bekommen.


Auch hier danke für den Hinweis, werden es nächstes Jahr gleich mal ausprobieren.