29.06. Valdez ....mit dem Boot hinausHeute wollen wir zur Fahrt in den Prince William Sound, zum Columbia Clacier ... natürlich auch in der Hoffnung auf Tiersichtungen, besonders Wale
Voraus schicken möchte ich, dass wir die Wahl hatten zwischen einer Tour von Seward oder Valdez aus. Letztlich haben wir uns für die Tour von Valdez aus entschieden, weil sie im Preis günstiger war.
Zusätzlich bekamen wir vom ADAC Reisebüro noch einen Rabatt Coupon genau für den Schiffeigner in Valdez. Bei 120 $ p.P. sind 10 % Rabatt schon lohnend ....
Fahren wollten wir mit einem Boot der
"Stan Stephens" Touren....
Wir sind also schon gegen 8 Uhr gestartet, denn wir wollten nach Möglichkeit noch am heutigen Tag diese Tour machen - dazu müssen wir spätestens um 11. 30 Uhr in Valdez sein.
Valdez, ein kleiner Ort, der zum überwiegenden Teil vom Erdöl lebt - hier wird in einem speziellen Hafen Erdöl auf Tanker verladen. Dazu endet die Pipelin hier ....
Leider gab es hier auch die große Tankerkatastrophe, als die "Exxon Valdez" hier auf ein Riff lief ....
Wir kamen gut voran, obwohl es immer wieder schöne Motive auf eine tolle Berglandschaft gab. Auf dem Weg nach Valdez mußten wir über die Berge, um dann runter nach Valdez zu fahren.
Die Berge vor uns
Eigentlich gab es ein Motiv nach dem Anderen, es war beeindruckend.
Dann waren wir oben und es ging hinunter nach Valdez - überall gab es noch viel Schnee, Schneefelder und kleinere Gletscher .
Kurz vor 11 Uhr waren wir dann in der Nähe von Valdez - , leider aber ein Stopp!
Wir wurden aber aufgehalten von einer Baustelle. Und die Dame mit dem Stopp Schild
sagte uns ganz freundlich, dass es so ca. 20 Minuten dauern würde ....
:zuberge:20 Minuten... Das war wieder was für Matzes Ungeduld. Würden wir es denn rechtzeitig zum Boot schaffen?
Was nützt alle Ungeduld, wir mußten uns damit abfinden und einfach warten. Nach tatsächlich 25 Minuten konnten wir dann weiter fahren und trafen gegen 11.35 in Valdez ein.
Dank dem Navi waren wir auch auf der richtigen Strasse, wo sich die Stan Stephens Reederei und Anlegestelle befinden soll - aber wir fanden sie nicht gleich.
Aber nachdem wir Passanten gefragt haben, fanden wir das Bootshaus - Martina erkundigte sich nach Tickets.
Und wir hatten Glück, wir konnten noch mit.
Nun mußte es aber schnell gehen. RV abstellen. Sachen packen (Rucksack, warme Jacken usw.) und dann schnell zum Boot. Es dauerte auch nicht lange, und wir verließen den Hafen. Unser Glück war wohl auch, dass die Saison noch nicht so begonnen hatte. Es war noch viel Platz an Bord - bestimmt nicht schlecht, wenn wir Tiere zu sehen bekommen.
Ein Blick zurück
der Ölhafen, mit großen Tanks am Berghang und einem Öltanker
Ein Blick voraus - da müssen wir dran vorbei
Neben Erdöl, Tourismus spielt auch der Fischfang eine große Rolle in Valdez. Hier wird gerade ein Netz eingeholt, vorher wird es im goßen Kreis ausgebracht und dann allmählich immer enger gezogen, bevor es dann - hoffentlich gut gefüllt - an Bord gezogen wird.
Für Martina ganz beruhigend - es gibt keinen Seegang.
Die Sonne meint es gut mit uns, wir können teilweise im T-Shirt uns an Bord bewegen.
Nun wird es aber auch Zeit, mal von unserem großen Versäumnis für eine Alaska/Yukon Tour, zu berichten ...
Wir haben unser Fernglas vergessen
Und das, wenn man damit rechnen muß, Tiere auch in größerer Entfernung in Sicht zu haben.
Hier an Bord war es glücklicherweise nicht so schlimm, ich konnte ein Fernglas leihen - für 5 CAD
Endlich können wir auch die ersten Tiere sichten - zwei Seeotter, wobei das eine Tier ganz "gemütlich" auf dem Rücken schwimmt und scheinbar das Boot gut "kennt"
Und zwei Seelöwen wärmen sich auf einer Leuchtboje
Schon jetzt halten unsere Bootführerin und die Crew dauernd Ausschau nach Walen ....es sollen ja immer welche zu sehen sein, da dieses Gewässer sehr Planktonreich ist und deshalb viel Seetiere anlockt.
Vorher gibt es noch einen kleinen Imbiss - lecker "clam chowder", leider nicht in leckerem Brot. Geschmeckt hat es trotzdem sehr gut. Und man konnte ohne Problem Nachschlag bekommen - hab ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Mit einmal wird es unruhig an Bord - sollten tatsächlich Wale vor uns sein?
Jaaa ... die Fontäne zeigt es an, ein Wal taucht auf
Das Kreuzfahrtschiff im Hintergrund hat übrigens kurzzeitig für die einzigen deutlichen Wellen gesorgt, worauf eine Dame (nicht Martina
) Probleme bekam ....
Aber zurück zu dem Wal - nein, es waren zwei Wale, die vor oder neben uns schwammen,
oder tauchten wieder ab
Unsere Kaptänin war auch so nett, dass sie den Motor abstellte, so kam es, dass wir mehrmals die beiden Wale beim Auf- und Abtauchen beobachten konnten.
Das war schon sehr beeindruckend - aber es kam noch besser. Was jetzt passierte, überraschte sogar unser Schiffsführerin. Der eine Buckelwal - um diese Art hat es sich gehandelt - kam mit einmal auf unser Schiff zugeschwommen, das in diesem Moment quer zum Tier im Wasser trieb.
Und glücklicherweise standen Martina und ich genau an dieser Stelle, so konnten wir erleben, wie der Wal direkt unter uns, unter dem Boot durchtauchte.
Beeindruckend. Martina hatte den Eindruck, dass der Wal sie "angesehen" hat. Es war einfach toll ....auch wenn ich selbst nicht so viel gesehen habe, Nachteil des Fotografen
Danach ging es dann doch weiter, aber es war schon ein tolles Erlebnis. Wir fuhren dann in Richtung eines Küstenstreifens, wo sich eine ganze Kolonie Seelöwenbullen tummelten.
und einige Leitbullen sorgen für "Ordnung"
Nun sollte es nach ca. 4 Stunden Richtung Gletscher gehen - aber leider war es nicht so beeindruckend, Das lag einfach daran, dass man nicht so nahe an die Gletscherzunge heran fahren konnte. Vor dem Gletscher befand sich einfach ein zu großes und dichtes Eisfeld. Da dieser Gletscher sehr schnell Richtung Meer "fließt", gleichzeitig immer kleiner wird, fallen ständig viele Eisbrocken ab.
durch diesen Eisgürtel hätten wir durch gemußt
überall große und kleine Eisstücke - berge - auch "tierische" Gebilde.
So konnten wir den Gletscher nur aus der Ferne betrachten, bzw. etwas heranzoomen - dabei war auch noch deutlicher der festere Eisgürtel direkt davor zu sehen.
Langsam ging unserer Tour zu Ende, es ging zurück Richtung Valdez. Aber vorher ging es mit dem Boot an der Küste entlang und so konnten wir auf einem Baum sogar noch einen Weißkopfseeadler sehen. Leider kam hier wieder meine Kamera an Grenzen.
Schade, hier hätte ich wirklich eine Kamera benötigt, mit einem richtigen Tele dran ....
Nach fast 7 Stunden liefen wir gegen 19. Uhr wieder im Hafen ein. Hinter uns lag eine absolute tolle Tour, ein Hightlight unserer Reise.
Wir fuhren dann noch bis zum nächsten Campground, "Bear Creek RV Park".
Martina hat ein wenig Wäsche gewaschen, aber Thema am Abend war dann noch lange Zeit das Erlebte einige Stunden vorher.