@Easy: Nö, da war ich nicht. Wie gesagt wegen der schwarzen Wolken und des Donnergrollens hatte ich es etwas eilig.
@ mrh400: Ja die Wetteraussichten sind nicht toll deshalb, s.u.
Di 3.5. Nachdem ich lange genug in der Hotellobby gesessen hatte, habe ich mich trotz Regen einfach mal auf den Weg gemacht. Irgendwo auf dem „Bisti Highway“ (NM 371) hat es dann auch tatsächlich aufgehört. Den Abzweig zur Bisti Wilderness dank Wegweiser problemlos gefunden. Vom Highway sind es etwa 2 Meilen Gravelroad bis zum Parkplatz. Dort stand immerhin noch ein anderes Auto. Ich bin also nicht der einzige Bekloppte, der bei diesem Wetter dort hin will (gesehen habe ich aber niemanden).
Trotz erneut drohender Wolken bin ich losmarschiert. Man muss immer optimistisch bleiben. Der Optimismus hat aber nicht geholfen. Gerade als ich bei den Hoodoos angekommen bin, hat es wieder angefangen zu regnen. Na ja, steinerne Regenschirme standen da ja genug rum, also erstmal untergestellt. Nach etwa 15 Min. hat es auch wieder aufgehört und sogar die Sonne kam heraus. Bei Sonnenlicht sind die Hoodoos natürlich noch beeindruckender. Teilweise echt bizarre Formen. Ich habe immer nach der Signatur von Dali auf einem der Dinger gesucht.
Die Bodenverhältnisse hatten sich durch den erneuten Regenguss natürlich nicht verbessert. War der Boden vorher nur tief und schwer, war jetzt Schlickrutschen angesagt. Man musste wirklich bei jedem Schritt darauf achten, sich nicht auf den Bart oder andere Körperteile zu legen.
Leider ist ein Teil des Geländes durch einen Zaun abgeteilt. Dahinter konnte man zwar noch einige Hoodoos aus der Ferne bewundern aber da ich keine Lust auf Kontakt mit Stacheldraht hatte und auch keine Drahtschere dabei kam ich leider nicht näher ran.
Nach etwa 3 Stunden war ich dann mit Schuhen, die je etwa 5 kg wogen wieder am Auto.
Fazit: Eine irre Landschaft, die bei dunklem, wolkenverhangenen Himmel noch unwirk(t)licher wirkt als bei Sonnenschein. Sollte man gesehen haben.
Nachdem die Schuhe halbwegs vom Schlamm befreit waren, ging's weiter Richtung Mesa Verde. Erneut droht dunkler Himmel. Aber es kann doch nicht immer regnen, dachte ich. Nö, es kann auch hageln!
Zwischenzeitlich schien aber auch immer mal wieder kurz die Sonne. Im Mesa Verde NP angekommen habe ich mir im Visitor Center Tickets für die Balcony House- und Cliff Palace-Tour für morgen früh besorgt. Auf weitere Aktivitäten hatte ich heute bei anhaltendem Nieselregen keinen Bock mehr.
Also in der Far View Lodge (trägt ihren Namen absolut zu recht. Die Aussicht ist toll!) eingecheckt und Tagebuch geschrieben.
Jetzt gehe ich erstmal lecker essen. Upps, ich sehe gerade, das die Tour zum Balcony House auch einen 4m langen engen Tunnel beinhaltet. Na wenn das mal gutgeht. Vielleicht sollte ich doch heute etwas weniger essen
.
p.s.: Das Essen im hoteleigenen Resaurant war super aber schon wieder sch...teuer. Die nächsten Tage ist wohl erstmal Fastfood angesagt, wenn ich mein Budget nicht völlig sprengen will. Aber was soll's, ist ja schließlich Urlaub.
Mi 4.5. Endlich wieder mal ein Tag ohne Regen! Na ja fast, ein kleiner Schauer heute früh. Aber sonst hat tatsächlich mal überwiegend die Sonne geschienen.
Pünktlich um 9:30h war ich am Parkplatz vom Balcony House, nachdem ich vorher schon den einen oder anderen Aussichtspunkt besucht hatte. Die Tour war klasse! Eine relativ kleine Gruppe und ein Ranger, der viel interessantes und zum Teil auch witziges zu erzählen hatte. Durch den Tunnel habe ich auch gepasst
.
Sind schon irre diese Cliff Dwellings. Wenn man bedenkt, das die Erbauer jeden einzelnen Baumstamm über diese sogenannten „Hand and Foot Trails“, die ja nur aus kleinen Mulden in der fast senkrechten Felswand bestehen, dort herunterbringen mussten. Möchte nicht wissen, wie viele das mit dem Leben bezahlt haben.
Aber als es fertig war, war Balcony House eine uneinnehmbare Festung. Der einzige Zugang bestand ja aus dem o.g. Klettertrail und dann musste man noch durch diesen nur etwa 45 cm breiten und vielleicht 70 cm hohen Tunnel.
Man nimmt zwar an, dass Balcony House als Festung gebaut wurde, Hinweise für Kampfhandlungen hat man aber nicht gefunden. Gegen wen die Bewohner sich verteidigen wollten ist auch unklar.
Anschließend habe ich gleich die nächste Tour zum Cliff Palace mitgemacht.Viel größer und deutlich leichter zu erreichen. Dafür bestand die Gruppe auch aus sicher 50 Leuten. War daher eher eine Massenveranstaltung aber trotzdem interessant.
Bevor ich mich auf den Weg gemacht habe, bin ich noch kurz zum Spruce Tree House heruntergelaufen. Habe mich aber schnell wieder dort verabschiedet als ein ganzer Reisebus mit eigenem Führer dort ankam. Spannend fand ich dort die nachgebaute Kiva, in die man auch über eine Leiter herabsteigen konnte.
Wenn man bedenkt, dass jetzt noch gar keine Saison ist und die Straße zu Weverill Mesa noch gesperrt war, war es trotzdem ganz schön voll. Möchte nicht wissen, wie es dort an seinem Wochenende im Sommer aussieht.
Danach ging nach der Abfahrt aus dem Mesa Verde NP über Cortez nach Shiprock. Nach Shiprock bin ich kurz hinter dem gleichnamigen Berg auf die Straße nach Red Rock abgebogen und dann weiter über den Roof Butte Pass zum Nordrand des Canon de Chelley. Eine wunderschöne Strecke. Erst fährt man sozusagen um den Shiprock herum. Ein wirklich beeindruckender Monolith, der sich da über 500m aus der Ebene erhebt.
Danach folgt eine schöne Serpentinenstrecke durch lockeren Bergwald. Nachdem ich auf der Passhöhe noch die letzten Schneeflecken bewundern konnte kam dann die Abfahrt erneut über viele Serpentinen mit Blick auf rote Sandsteinklippen.
Der Canyon de Chelley hat mich begeistert. Ein schöner tiefer Canyon mit fruchtbarer grüner Landschaft am Canongrund. Sieht einfach toll aus. Nicht so spektakulär wie der Grand Canyon aber wunderschön und vor allem einfacher zu begreifen. Ich bin alle Viewpoints am Nordrand abgefahren. D.h. Fast alle, die Zufahrtsstraße zum letzten Viewpoint war gesperrt.
Übernachten tue ich in Chinle. Zum Abendessen bin ich heute mit 10.-$ ausgekommen. Es geht aufwärts
. Lecker war's trotzdem. Ein Navajo Beef Stew.
Morgen früh will ich mir den South Rim ansehen.
Danach muss ich mich entscheiden wie es weiter gehen soll. Wie geplant nach Sedona und Prescott oder lege ich doch noch ein paar Tage Las Vegas ein? Der Wetterbericht für die nächsten Tage sieht für Sedona und Prescott nicht gerade toll aus. Partly Cloudy und Thunderstorms im Wechsel und Temp. bis max. 70 °F. Las Vegas sieht wenigstens etwas besser aus. Außerdem ist das Wetter in den Casinos immer gut
. Im Moment tendiere ich eher zu Sin City. Na mal sehen.
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