Mi 11.5.Da ich gestern schon um kurz nach 10 im Bett war, konnte ich heute auch schon um kurz vor 5 aufstehen und zum Sonnenaufgang in die Alabama Hills fahren. Schon ein tolles Bild, wenn die aufgehende Sonne die schneebedeckten Gipfel erreicht.
Nach grob geschätzt etwa 487 Sonnenaufgangsfotos habe ich versucht die Whitney Portal Road soweit wie möglich hochzufahren. Leider ist die Straße nach etwa 2/3 der Strecke gesperrt wegen Steinschlag und Schnee. Es lagen auch wirklich einige Felsbrocken kurz hinter dem Schild auf der Straße. Der Blick auf den Mt. Whitney (höchster Berg der „lower 48“ mit etwa 4500m) war aber auch von dort schon ganz nett.
Also zurück und auf die „Movie Road“ abgebogen. Die führt mitten durch ein Wunderland von wunderbaren Basaltfelsen in allen Größen und Formen. Movie Road heißt sie deshalb, weil hier dutzende von Western, Werbespots und anderen Filmen und Fernsehserien gedreht wurden. Mit ein bisschen Phantasie kann man alles mögliche in die Felsformationen herein interpretieren, Elfanten Bären, Adler, etc.).
Danach war es Zeit zum frühstücken im High Sierra Cafe. Frisch gestärkt habe ich mich danach im Visitor Center etwas außerhlb von Lone Pine über die Straßenverhältnisse in der Umgebung schlau gemacht. Keine Guten Nachrichten: Straße zu den Ancient Bristlecones in den White Mountains wegen Schnee etwa 2 Meilen vor dem Visitor Center gesperrt, Devil's Postpile wegen Schnee nicht erreichbar, Bodie Ghost Town nur mit Schneeschuhen oder Langlaufski erreichbar.
Ich hab's trotzdem einfach versucht und bin Richtung Ancient Bristlecone Pine Forest gefahren Das war eine gute Idee! Die Fahrt über die 168 und die Zufahrtsstraße zu den Bristlecones hat schon viel Spaß gemacht (eine Serpentine jagt die nächste) und obwohl die Straße tatsächlich gesperrt war, waren die letzten 2 Meilen bis zum Visitor Center zu Fuß kein Problem, da die Straße schon geräumt war. So war es halt eine wunderschöne Wanderung in klarer Bergluft bei strahlendem Sonnenschein und dunkelblauem Himmel. Rechts und links die phantastischen Bristlecones in einer wunderschönen Sneelandsschaft und die ganze Zeit eine Wahnsinnsaussicht auf das Owens Valley und die Gipfel der Sierra Nevada dahinter.
Das beste war aber, dass ich den ganzen Bristlecone Forest für mich alleine hatte. Erst auf dem Rückweg kam mir ein Motorradfahrer entgegen, der sich durch die Straßensperrung nicht aufhalten lassen hat und kurz bevor ich wieder beim Auto war noch ein Ranger mit einem Schneepflug im Schlepptau seines Pickups. Ich war allerdings dankbar, dass ich mich in den letzten 2 Wochen schon häufiger in Höhen um 2000m herumgetrieben habe, sonst wäre die Luft hier oben (auf über 3000m) wohl etwas knapp geworden.Kalt war es trotz Sonnenschein auch. T-Shirt, Pullover und winddichte Jacke waren gerade genug. Auf der windausgestzten Seite hätten auch ein Paar Handschuhe nicht schaden können.
Nachmittags war ich nochmal bei den Alabama Hills. Das Licht für Fotos ist nachmittags einfach besser (morgens hat man oft Gegenlicht). Außerdem musste ich wenigstens noch einen der beiden Arches, die es dort gibt finden. Hat funktioniert. War auch keine Kunst, da man im Visitor Center eine ganz gute Wegbeschreibung bekommt. Allerdings muss man den morgens fotografieren. Also werde ich mich wohl nochmal vor Sonnenaufgang aus dem Bett quälen müssen.
Um nochmal auf das allseits beliebte Thema essen zu kommen: Nachdem es gestern nur McDoof gab, war heute mal wieder was vernünftiges fällig. Das Seasons in Lone Pine kann ich nur empfehlen. Nettes Ambiente und sehr gutes Essen. Für die Qualität auch nicht zu teuer. Ich habe für ein Lammcarrée knapp 20 $ bezahlt.
Um den Tag perfekt zu machen, sieht es im Moment so aus, als ob die Mavericks heute in Phoenix gewinnen könnten, nachdem sie in Game 1 der Conference Semifinals dort böse unter die Räder gekommen waren.
Sie haben's geschafft: 108 : 106 in Phoenix!
Do 12.5.Zum Sonnenaufgang habe ich noch einmal „meinen“ Arch besucht. Bzw. erst Sonnenaufgangsfotos irgendwo von einer Nebenstraße der Movie Road und danach zum Arch. Den hatte ich allerdings nicht für mich alleine, noch ein amerikanischer Fotograf war da. Wir sind uns aber nicht in die Quere gekommen.
Danach bin ich noch ein wenig kreuz und quer durch die Alabama Hills gefahren bevor ich wieder im High Sierra Cafe zum Frühstück eingefallen bin. Anschließend zurück ins Hotel, ein wenig die Füße hochlegen, duschen und packen.
Etwa um 11:00h war ich auf dem Weg nach Lee Vining. Insgesamt eine schöne Strecke. Nach kurzen Abstechern nach Mammoth Lake (ein bisschen den Skiläufern zugesehen) und zum June Lake (sehr schön inmitten der verschneiten Berge) bin ich so um 3 Uhr am Mono Lake angekommen.
Erster Stop dort waren die South Tufas. Sehr schön, seeeehr fotogen! Habe mich sicher 2-3 Stunden dort herumgetrieben und viele Fotos von diesen zum Teil sehr filigranen Kalksteinstrukturen im See gemacht. Besonders nett fand ich, dass sich ein Osprey (wie heißen die auf deutsch? Fischadler?) auf einer (einem?) der Tufas für mich in Pose gesetzt hat und genüsslich seine Beute verspeist hat.
Da ist die Kamera natürlich heiß gelaufen und ich war froh, mein Teleobjektiv mitgenommen zu haben. Etwas störend war nur, dass kurz nach mir ein ganzes Rudel stativbewaffneter Fotografen auftauche. Offensichtlich ein Foto-Workshop. Die Jungs sind mir dauernd durchs Bild gelaufen als wenn ihnen der Strand gehören würde
. Egal, war eh' Zeit, mich auf den Weg zu machen.
Bevor ich nach Lee Vining weiter gefahren bin habe ich erst noch einen Abstecher zum Navy Beach gemacht. Dort stehen wie Palisaden am oberen Ende des Strandes soganannte Sand Tufas. Der Enstehungsmechanismus ist der selbe, wie bei den im Wasser stehenden Tufas. Calciumhaltiges Quellwasser trifft auf extrem salz- und bicarbonathaltiges Seewasser und unlösliches Calciumcarbonat ensteht. Daraus wachsen dann die röhrenförmigen filigranen Strukturen aus denen die Tufas bestehen.
Das man heute so viele dieser Tufas sehen kann, haben wir dem Wasserhunger von L.A. zu verdanken. Durch das anzapfen der Zuflüsse des Mono Lake ist der Speigel des Sees soweit gefallen, dass Strukturen wie die Sand Tufas heute auf dem trockenen stehen (und deshalb wohl in absehbarer Zeit völlig zerstört sein werden. Inzwischen hat man sich zumindest aud einen Mindestwasserstand für den See geeinigt, unter dem kein Wasser aus den Zuflüssen des Sees mehr entnommen werden darf.
Im Sommer ist es am See sicher noch schöner wenn zu den steinernen Schönheiten noch Tausende von Zugvögeln kommen.
Danach bin ich nicht gleich zum Hotel (Best Western) sondern erst mal durch den Ort durch bis zum Visitor Center (hatte natürlich schon zu) und noch ein Stückchen weiter Richtung Norden zu einer weiteren Tufa-Gruppe gefahren. Auch ganz hübsch aber bei weitem nicht so schön wie die South Tufas.
Lee Vinig ist ein absolutes Kaff! Als ich um 8:20h im einzigen Restaurant im Ort etwas essen wollte, war dort schon zu
. Zum Glück konnte ich noch in Erfahrung bringen, dass es 2 Meilen nördlih von Lee Vining noch das Mono Lake Inn gibt. Die hatten zum Glück noch auf und so habe ich dann doch noch ein sehr leckeres (und riesiges) Steak bekommen.
Auch wenn das Visitor Center schon zu hatte, habe ich immerhin herausgefunden, das die Straße nach Bodie zwar 1,5 Meilen vor dem Ort gesperrt ist, man aber zu Fuß doch dorthin kommen kann. Schnee liegt wohl nicht mehr so viel. Dafür ist es „very muddy“: Egal, ich will dahin!
.
Klick auf die Bilder öffnet das große Bild in einem neuen Fenster, erneuter Klick auf das Bild lässt es wieder verschwinden. [/i]