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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: WanderLöwe am 17.07.2005, 22:36 Uhr

Titel: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 17.07.2005, 22:36 Uhr
Irgendwann habe ich es mal versprochen und will natürlich Wort halten. Ok, ok, ich geb's ja zu - hat lange gedauert, sehr lange. Aber so ist das halt, wenn einen nach dem Urlaub der Alltag wieder hat. Und wenn man meint, parallel dann noch mit einer eigenen Homepage bei Null anfangen zu müssen, dann dauert's halt.
Also, ich habe vor, von nun an in unregelmäßigen Abständen (Begründung s. o.  :lol: ) die Tagesberichte unserer USA-Reise aus dem Spätjahr 2004 hier zu veröffentlichen. Das bin ich meines Erachtens dem Forum hier im Mindesten schuldig, denn es stand mir bei der Planung immer zur Verfügung.
Jetzt hoffe ich nur, dass Euch der Bericht ein wenig interessiert. Diesen gibt's natürlich auch auf meiner HP, dann mit ein paar Fotos mehr garniert.
So, dann geht's mal los.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: lor-mon am 17.07.2005, 22:55 Uhr
Hallo Thomas,

Deine website macht Lust auf mehr. Allerdings sehe ich vom Reisebericht lediglich den Abflug-Tag. Die Foto-Seite geht bei mir gar nicht...mach' ich was falsch oder kommt noch was?

Viele Grüße Jürgen
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 17.07.2005, 22:59 Uhr
Vorbereitungen

Es begann alles Ende 2003 / Anfang 2004, als die Entscheidung fiel, dass der kommende Urlaub in die USA gehen solle. Für meine Lebensgefährtin war es des erste Urlaub dieser Art, denn bisher kannte sie nur Strand- und Cluburlaube. Aber auch für mich war es ein Novum, obwohl ich die Staaten bereits von zwei Florida-Urlauben kannte. Mir war jedoch klar, dass ich das “überschaubare” Florida nicht im Geringsten vergleichen durfte, mit dem was wir vor hatten.
Also Reiseführer gekauft und gelesen bis die Augen tränten. Dennoch war es irgendwie unbefriedigend, da die elementaren Fragen, wie z. B. die nach der idealen Reisezeit unbeantwortet blieben. Auch für die erste Grobplanung einer Route fand ich in keinem Reiseführer Aussagen, welche mir ein wenig Sicherheit in Bezug auf die Machbarkeit gegeben hätten. Im Frühjahr 2004 stieß ich dann während meiner Internet-Recherche zufälligerweise auf das USA-Forum und ab diesem Zeitpunkt nahm unser USA-Trip Gestalt an. Das für mich absolut Faszinierende war, in welcher Geschwindigkeit ich damals Aussagen zu meiner geplanten Route bekam. Prompt war es auch so, dass die ursprünglich geplante Tour zeitlich niemals gelungen wäre. Auch wären wir an dem einen oder anderen Highlight einfach vorbei gebraust. Seitdem bin ich täglicher Teilnehmer dieses Forums und kann es nur jedem USA-Interessierten wärmstens empfehlen. An dieser Stelle auch nochmals mein Dank an alle Forums-Mitglieder, denn ohne Euch wäre dieser Urlaub nicht zu diesem Highlight geworden und vermutlich gäbe es meine Homepage auch nicht.

Nachdem die Route im Großen und Ganzen stand, galt es, sie etwas detaillierter zu planen. Sind die Tagesetappen machbar, wann erreichen wir Las Vegas, um nicht am Wochenende wegen der erhöhten Zimmerpreise übernachten zu müssen, wann sind wir im Death Valley um vorab reservieren zu können? Diese Detailarbeit erledigte ich mit der Routenplanungs-Software StreetAtlas 2004 (http://www.usa-routenplanung.de/street_atlas_usa.htm) von DeLorme, welche mittlerweile in der neuen Version 2005 vorliegt. Mit dieser Version wurde beispielsweise diese Routenübersicht erstellt.

(http://www.tom-merkle.de/assets/images/Route102.jpg)

Wie ich finde, ein geniales Tool, welches in Verbindung mit einer GPS-Maus (z. B. der von Earthmate) ein perfektes Navigationssystem ergibt. Da ich grundsätzlich geplant hatte das Notebook mitzunehmen, um zum einen die Reiseberichte während der Tour zu schreiben und um es zum anderen als Speichermedium für die zu erwartenden zahlreichen Digitalfotos zu nutzen, war es keine Frage, mir diese GPS-Maus zuzulegen. Ich hatte die USB-Variante (mit Kabel) und muss sagen, es war ein idealer Weggefährte, welcher zwingend bei der nächsten Tour wieder dabei sein wird.
Um das Laptop in den Vereinigten Staaten auch online zu nutzen, waren sowohl Wireless-LAN-Karte, Modem- und LAN-Kabel mit von der Partie. Und es kam alles zum Einsatz. Sicherheitshalber hatte ich neben meinem T-Online-Zugang auch noch einen AOL-Zugang abgeschlossen. Für beide gibt es die internationale Einwahl, welche sich durchaus auszahlen sollte. Darüber hinaus noch einen KFZ-Adapter für’s Notebook und ein Akku-Ladegerät (Achtung: Muss mit 110V klar kommen), sowie Digitalkamera und Speicherkarten. Das zur technischen Ausstattung.
Nachdem die Route so weit klar war und die auch im USA-Forum durch die Qualitätssicherung kam, ging es endlich ans Buchen. Spätestens jetzt wird so ein Urlaub real. Am 24.04.2004 fanden wir im Internet unsere Flüge bei TBOOKER (http://serv.tbooker.com/DE/de/index.html), von Stuttgart via London nach San Francisco. Zum wiederholten Male flog ich nun mit British Airways und um es vorweg zu nehmen - ich war positiv überrascht.
Als nächstes wurde auf Grund meiner bisherigen positiven Erfahrungen der Mietwagen wieder über den ADAC gebucht. War es bei den ersten beiden Malen die Mietwagengesellschaft AVIS, so sollte es nun Holiday Autos werden, welche ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannte. Diese sind eine Art Zwischenhändler, welcher Kontingente bei den renommierten Vermietern einkauft, vornehmlich bei Alamo. Gebucht wurde ein Intermediate, mit der Absicht vor Ort auf einen SUV upzugraden.
Natürlich haben wir auch Motels/Hotels im Voraus gebucht, allerdings nur was unseres Erachtens unbedingt sein musste. Das waren die ersten drei Nächte in San Francisco, eine Übernachtung im Death Valley und die ursprünglich geplanten drei Nächte in Las Vegas. Ebenfalls von Deutschland aus haben wir die Tour zur Gefängnisinsel Alcatraz über’s Internet bei Blue & Gold Fleet (http://www.blueandgoldfleet.com/) gebucht. Und natürlich nicht zu vergessen den National Parks Pass (http://www.nationalparks.org/Home.asp).

Somit waren wir nun technisch gut ausgestattet und insgesamt gut vorbereitet. Nun begann das Schlimmste überhaupt, das Warten auf den Abflugtag und das zieht sich ja bekanntlich. Endlich kam der Tag davor und das Reisefieber hatte uns gepackt. Nicht allein dadurch, dass wir bereits am Vorabend zum Flughafen fuhren und in aller Ruhe unser Gepäck aufgaben. Möglich sind ja 2 x 32 kg pro Person, aber dies erreichten selbst wir nicht. Dennoch hatte jeder von uns einen Koffer und eine große Sporttasche. Nachdem das erledigt war, konnten wir am nächsten Morgen den Start zu unserer großen Tour in aller Ruhe angehen lassen.
Ein Traum wird wahr ...
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: lor-mon am 17.07.2005, 23:01 Uhr
hm, o.k., habe verstanden  :oops:  :oops:  :oops:

Viele Grüße Jürgen
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 17.07.2005, 23:02 Uhr
@lor-mon

Nein, alles in Ordnung. Die HP ist noch nicht fertig und wird ebenso Stück für Stück fortgeschrieben. Du machst nichts falsch  :lol:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Wolfgang am 17.07.2005, 23:11 Uhr
Hi,

der Auftakt hört sich sehr vielversprechend an. Hoffentlich wird unsere Geduld nicht zu sehr strapaziert, bis wir weitere Reisetage lesen dürfen  :wink:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 17.07.2005, 23:25 Uhr
1. Tag: Stuttgart - London - San Francisco

Endlich war es soweit, mein Wecker klingelte um 4 Uhr in der Früh. Unter normalen Umständen würde ich das Teil an die Wand klatschen, wenn es sich um diese Zeit bemerkbar machen würde. Nicht so an diesem Morgen. Aufstehen, Kaffee trinken, duschen, Kaffee trinken und schon war es 5 Uhr und wir wurden abgeholt. Einen Tag zuvor hatten wir den Vorabend-Check-In genutzt und unser komplettes Gepäck, mit Ausnahme des Handgepäcks, bereits aufgegeben. Das Handgepäck bestand lediglich aus dem Notebook und einem Rucksack, welcher neben Kosmetika auch eine Tasche mit diversen Kabeln für’s Notebook, KFZ-Adapter und Akku-Ladegerät enthielt. Sehr empfehlenswerte Variante des Eincheckens, da keinerlei Schlage vor dem Terminal. Hinzu kam noch, dass wir für den Flug London - San Francisco noch einen Fensterplatz bekamen. Dies wurde mir Wochen zuvor im Internet unter der Platzreservierung nicht mehr angeboten. Die äußerst nette BA-Mitarbeiterin meinte nur, nachdem ich diesbezüglich verwundert nachgefragt hatte, dass das Personal ja auch noch für was gut sein müsse. Nun, da hat sie wohl absolut Recht.

So “unbepackt” wurden wir also nun von meinem Dad an den Stuttgarter Flughafen gefahren. Dank der herrlich leeren Straßen Sonntag morgens um 5 Uhr, waren wir natürlich viel zu früh am Flughafen. Noch gemütlich einen Kaffee getrunken, auch wenn es meiner Lebenspartnerin (im Verlauf der Reiseberichte Tina genannt) nicht nach Essen oder Trinken zumute war. Die Flugangst machte sich bei ihr breit und ihre Gesichtsfarbe verblasste zunehmend. Etwa gegen 6:15 Uhr gingen wir durch die Sicherheitskontrolle, welche trotz der ganzen Kabel, Akkulader, usw. kein Problem darstellte. Nach dem Check fragte ich einen Beamten nach einer Nämlichkeitsbescheinigung für mein Notebook. Dies wurde mir im Vorfeld  durch den Zoll sowohl via Email als auch am Flughafen so empfohlen. Daraufhin musste ich die Sicherheitszone mit dem Notebook wieder verlassen und im Zollbüro vorsprechen. Von einer Nämlichkeitsbescheinigung wollten die beiden Kollegen gar nichts wissen beziehungsweise wussten sie selbst nichts darüber. Nachdem sie das Notebook inspiziert hatten meinten sie lapidar, dass ich bei der Wiedereinfuhr keine Probleme haben würde, da es sich ja um eine deutsche Tastatur handle. Zudem würde man Gebrauchsspuren erkennen. Nun gut, nach einer kurzen Diskussion über diese Aussagen musste ich mich mit dem Status Quo zufrieden geben und hoffen, dass die Zollbeamten bei der Rückreise dies ebenso sehen mögen. Natürlich musste ich mich anschließend dem Sicherheitscheck erneut unterziehen. Auf dem Weg zur Abflughalle passierten wir einen weiteren Sicherheitscheck, welcher intensiver war als der erste. Dann war es geschafft und pünktlich um 7:20 Uhr starteten wir nach London Heathrow. Lediglich um Tina machte ich mir ernsthafte Sorgen, denn sie war kurz vor’m Kollaps. Etwa 1,5 Stunden später hatte sie den Auftaktflug unbeschadet überstanden und sie konnte im Londoner Airport länger relaxen, als ursprünglich vorgesehen, denn unser Weiterflug verzögerte sich um etwa 1 Stunde. Um 11:30 saßen wir dann endlich in unserer Maschine Richtung San Francisco. Und ich muss sagen, ich war mehr als positiv von British Airways überrascht, wenn ich an die vorherigen Flüge denke. Super Service, relativ gutes Essen und Monitor im Vordersitz. Das Filmangebot war vom Feinsten, u. a. Spiderman 2 und Terminal. Highlights welche gerade im Kino in Deutschland liefen. Zwar nur auf Englisch, aber das war die willkommene Einstimmung auf die nächsten Wochen. Insgesamt war der Flug sehr kurzweilig - auch für Tina.

14:00 Uhr Ortszeit war es geschafft. Wir landeten nach zahllosen Schleifen (sehr zum Leidwesen von Tina) auf dem San Francisco International Airport. Nun war ich gespannt, wie die Einreise ablaufen würde. Vieles hat man gehört oder gelesen, einiges selbst schon in Miami erlebt. Um es kurz zu machen - es lief alles ohne jegliche Vorkommnisse ab. Der Beamte war mehr als freundlich, das Fotografieren und der Fingerabdruck verzögerten die Einreise nicht wirklich. So, Amerika - hier sind wir !

Nun wurde es Zeit, meine ersten Sprachübungen hinter mich zu bringen. Die Abholung des Mietwagens stand an und das war bei meinen bisherigen beiden USA-Urlauben immer ein etwas längeres und diskussionsreicheres Unterfangen. Mit dem AirTrain am Flughafen ging es zu den Autovermietungen. Überrascht war ich, wie leer es bei Alamo war. Also direkt zum Schalter und den Voucher abgegeben. Und prompt kam sie, die Frage aller Fragen: Ob ich nicht ein Upgrade wolle. Der Mitarbeiter bot mir zuerst ein Upgrade von Intermediate auf Premium an, was ich aber ausschlug. Dann bot er mir den SUV an und der Preis von 7 USD/Tag war es uns wert. Innerhalb von zwei Minuten war alles perfekt und wir konnten unseren Weggefährten für die kommenden Wochen abholen. Die Choice Line kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht und wir hatten die Qual der Wahl. Letztlich entschieden wir uns auf Grund des zuschaltbaren 4-Rad-Antriebes für den Jeep Grand Cherokee, was jedoch ein Fehler sein sollte, wie sich zu einem späteren Zeitpunkt zeigen wird.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Grand%20Cherokee.jpg)

Bevor wir los fuhren wurde erst mal das Notebook angeschlossen und StreetAtlas 2004 gestartet. Das Navigationssystem sollte uns direkt zu unserem ersten Motel bringen. Hey, siehe da, es zeigte uns den korrekten Standort “Alamo, Airport” an. Dann konnte ja nichts mehr schief gehen. Raus aus dem Parkhaus beim Airport, Tina neben mir mit dem Laptop auf dem Schoß und schon den ersten Fragezeichen in den Augen. Die Funktionsweise ist ein klein wenig anders als das heimische Navi und etwas gewöhnungsbedürftig. Also gleich mal falsch gefahren und erster Stress stellte sich ein. Die Software in der Praxis nochmals studiert und Tina erklärt und ab dann war es weitestgehend kein Problem mehr, außer Tina verwechselte mal wieder rechts mit links. Bald darauf waren wir in der Lombard Street, in welcher auch unser Motel (http://www.buenavistamotorinn.com/index.asp) für die ersten drei Nächte lag.
Gegen 16:30 Uhr Ortszeit, wir waren nun seit rund 18 Stunden auf den Beinen, hatten wir das Auto ausgeladen und uns frisch gemacht. Nach der langen Sitzerei beschlossen wir, uns noch ein wenig die Beine zu vertreten. Also San Francisco ein wenig zu Fuß erkunden. So wanderten wir etwas planlos durch die Straßen von San Francisco und der Wechsel von Rauf und Runter tat sein übriges. Gegen 19 Uhr waren wir beide dermaßen geschafft, so dass es gerade noch reichte gegenüber unseres Motels ein paar Flaschen Wasser und 7up zu kaufen, bevor wir auf’s Zimmer gingen und umgehend einschliefen.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 17.07.2005, 23:27 Uhr
@ Wolfgang
Ich werde tun was ich kann  :groove:
Für heute ist aber Schluss, morgen sehe ich wieder gute Chancen.
A guats Nächtle @ all!
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Elvi am 18.07.2005, 20:59 Uhr
Schön geschrieben....bin gespannt, wie's weitergeht.
Elvi
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 19.07.2005, 23:56 Uhr
2. Tag: Golden Gate Bridge - Marin Headlands - Painted Ladies

Der Tag begann für uns eigentlich bereits um 4 Uhr, da wir am Vorabend einfach zu früh in die Federn gefallen sind. Oder war es doch unser Tatendrang? Jedenfalls verbrachten wir  die erste Stunde damit, das Notebook mal ans Netz zu bringen um zu testen, ob alles so funktionierte wie ich es mir vorgestellt hatte. Ein Data Port war am Telefon vorhanden, also das Modem-Kabel rein und die internationale Einwahl von AOL genutzt - perfekt!
Allmählich wurde es dann doch zu langweilig und die Vorfreude auf diese Traumstadt hielt uns nicht länger im Hotelzimmer. Das technische Equipment zusammen gepackt und ab in unseren SUV. Notebook angeschlossen, StreetAtlas gestartet und los ging’s. Um 7:30 Uhr saßen wir in einem Burger King am Fisherman’s Wharf und nahmen unser erstes “amerikanisches Frühstück” zu uns. Was man in Good Old Germany normalerweise nicht tun würde, gehört hier irgendwie dazu. Nur mit dem Kaffee kann ich mich wohl mein Leben lang nicht anfreunden, ganz egal wo ich ihn in den USA trinke.

Frisch gestärkt und voller Elan zurück ins Auto, das Navi angeschmissen und ihm gesagt, dass wir auf dem kürzesten, schnellsten und direktesten Weg zur Golden Gate Bridge wollen. Wir wollten keine Minute länger verlieren, da wir strahlend blauen Himmel hatten und es überhaupt nicht diesig war. Wie erwartet sprang das Navi (damit meine ich immer das Notebook mit der GPS-Maus und StreetAtlas 2004) sofort an: “Turn left on Main Street” usw. Und so fuhren wir, sicher wie die Einheimischen, quer durch San Francisco, immer blind dem Navi folgend. Die Golden Gate Bridge kam näher und näher. Erst als ich den Eindruck hatte, dass wir auf dieser Straße wohl eher unter der Brücke durch fahren würden anstatt über sie, verließ mich mein Gottvertrauen in die Technik. Zuerst mal Tina angemosert, dass sie wohl nicht aufgepasst hätte, anschließend meine Eingaben im Navi überprüft. So gesehen alles korrekt, aber hier konnten wir nicht weiter fahren, das war definitv falsch. Also umgedreht und eine Seitenstraße davor abgebogen. Fehlanzeige! Wieder gedreht und noch weiter Richtung San Francisco zurück, nächste Abbiegung genommen, wieder Fehlanzeige. Dies ging eine ganze Weile so mit Umdrehen und Abbiegen, jedoch ohne Erfolg. Zwischendurch meldete sich auch immer das Navi und wollte mir vermutlich mitteilen, dass ich auf diese Art wohl niemals die Golden Gate finden würde. Die Stimmung im Auto wurde allmählich etwas gereizter, bis wir endlich ein Schild entdeckten, welches uns den Weg zur Brücke zeigte. Höchststrafe für einen Technik-Fan wie mich. Am liebsten hätte ich das Notebook von der Golden Gate geworfen, aber die hatten wir ja ”glücklicherweise” noch nicht erreicht.
Und dann kam er - einer dieser Momente, welche man in seinem Leben nie mehr vergisst. Wir fuhren auf die wohl bekannteste Brücke der Welt. Ein tolles, nicht in Worte zu fassendes Gefühl. Unwillkürlich ging mir in diesem Moment der Song “Bridge Over Troubled Water” von Simon & Garfunkel durch den Kopf. Er wurde später zum Nachvertonen der Fotoshow an dieser Stelle verwendet. Auch wenn ich am Steuer saß, ich genoss diese Minuten in vollen Zügen. Viel zu schnell ging diese Fahrt vorbei und wir erreichten auf der anderen Seite den Vista Point. Absolut überraschend für mich, wie wenig Touristen hier waren. Ich hatte damit gerechnet, dass man sich hier gegenseitig auf die Füße tritt. Wir genossen ausgiebig den Blick auf die Brücke aller Brücken und machten die obligatorischen Fotos von uns und für andere. Diese Brücke muss man einfach lieben.

Nach ca. einer halben Stunde verließen wir den Vista Point an der Golden Gate. Aus dem USA-Forum hatte ich noch den Tipp zum Mount Tamalpais im Hinterland zu fahren. Das Navi wusste Bescheid und führte uns zu meinem Erstaunen sehr sicher und genau. Wir waren beeindruckt von der Landschaft, den riesigen Wäldern und der Ruhe, welche kurz nach dieser grandiosen Metropole beginnen. Leider kamen wir mit dem Wagen nicht ganz nach oben, da das letzte Stück für Fahrzeuge gesperrt war. Noch eine andere Strecke ausprobiert, aber hier kamen wir lediglich zu einem Parkplatz von dem aus eine Wanderung zum Mount Tamalpais unternommen werden kann. Das hatten wir für heute jedoch nicht vorgesehen und auch nicht die entsprechende Kleidung dabei. Also wird der Mount Tamalpais noch ein wenig auf uns warten müssen. Vielleicht ja in 2006.
So entschlossen wir uns gemütlich zur Golden Gate Bridge zurück zu fahren und den Blick von den Marin Headlands zu genießen. Diese befinden sich quasi auf der anderen Straßenseite auf Höhe des zuvor besuchten Vista Points an der Golden Gate Bridge. Wir fuhren bis zum ersten Parkplatz und gingen die paar Schritte zum Aussichtspunkt. Erneut erwartete uns ein grandiose Ausblick auf die Golden Gate und der Skyline von San Francisco dahinter. Von hier oben werden sicherlich die meisten Fotos geschossen, hat man doch beides, Brücke und Stadt, in perfekter Konstellation.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Golden%20Gate.jpg)

Gegen 13 Uhr fuhren wir weiter zum Golden Gate Park. Erneut leitete uns das Navi zuverlässig und wir entschlossen uns, relativ weit westlich zu parken. Durch das Fahren entlang der Parkgrenze konnten wir erst ermessen, welche Dimension diese grüne Oase mitten in San Francisco hat. Wir spazierten etwa eine Stunde durch den Park und genossen die Ruhe. Interessant fand ich, dass die “Franziskaner” ihre Autos im Golden Gate Park reparieren, waschen und pflegen. Und zum ersten Mal begegneten uns zahlreiche Jogger und Walker, meine Standard-Assoziation mit Kalifornien.  Fehlten nur noch die Surfer. Diese fanden wir, als wir gegen 15 Uhr an der Westküste einen weiteren Stopp einlegten. Neben dem Traumwetter, dem tollen Strand und den zahlreichen Surfern erwartete uns eine wild-romantische Küste. Diese Stadt hat einfach alles zu bieten, was das Herz höher schlägen lässt.
Als wir wieder ins Auto stiegen und ich den Motor anließ, fiel mir auf, dass vorne beim Tacho ein Licht leuchtete, welches mir sagte: “Engine Service Soon”. Prima, da hat man die Karre gerade mal einen Tag und schon ist eine Inspektion fällig. Hatten wir uns also am Tag zuvor doch für den falschen SUV entschieden. Dennoch fuhren wir weiter zum Alamo Square um den Painted Ladies einen Besuch abzustatten. Bei diesen “Damen” handelt es sich um sechs wunderschön restaurierte Häuser im viktorianischen Stil. Dahinter zeigt sich eindrucksvoll die Skyline von San Francisco.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Painted%20Ladies.jpg)

Anschließend fuhren wir zurück ins Hotel und ich habe erst einmal die Service-Nummer von Alamo angerufen. Es begann ein ca. 20-minütiges Frage-und-Antwort-Spiel, was zur Folge hatte, dass nun meine Englisch-Kenntnisse wieder UpToDate waren. Am Ende des Gespräches empfahl mit der Alamo-Mitarbeiter, das Auto noch heute zu wechseln. Na das hätte er auch gleich am Anfang sagen können. Anyway, uns knurrte jetzt jedenfalls der Magen. Drei Querstraßen südlich der Lombard Street befindet sich die Union Street, in welcher sich zahlreiche Restaurants und Pizzerias befinden. Wir entschieden uns für Italienisch und wählten das Pasta Pomodoro (http://www.pastapomodoro.com/). Nichts Überdurchschnittliches, aber ein gutes und ausreichendes Abendessen zu einem akzeptablen Preis.
So frisch gestärkt wollten wir nun noch Twin Peaks sehen. Von dort soll man ebenfalls einen traumhaften Blick auf die Stadt haben, welcher auch am Abend empfohlen wird. Erneut das Navi angeschlossen und uns zu Twin Peaks führen lassen. Anfangs lief das noch recht gut, doch dann kamen erste Rechts-Links-Verwechslungen von Tina. Auch das Navi war in den kleinen, verwinkelten Straßen nicht wirklich eine Hilfe. Nach etwa einer halben Stunde Rumgegurke irgendwo in der Nähe der Twin Peaks hatte ich die Nase voll. Das Vorhaben kurzerhand abgebrochen und Tina ins Hotel zurück gefahren. Ich hatte ja noch die tolle Aufgabe, das Fahrzeug bei Alamo am Flughafen zu tauschen. Also das Notebook so auf dem Beifahrersitz positioniert, dass ich es problemlos sehen konnte und los ging’s. Tja, was soll ich sagen? Es lief perfekt! Wie war das ... Frauen und Technik?
An der Wagenrückgabe war es relativ voll und somit dauerte es eine ganze Weile, bis ich an der Reihe war. Der Tausch ging jedoch reibungslos und unbürokratisch vonstatten. Also durfte ich wieder zur Choice Line und mir den nächsten SUV aussuchen. Ich fand das gleiche Modell und stieg zielstrebig ein. Doch was war das? Ein Licht sagte mir “Engine Service Soon”. Das darf nicht wahr sein. Also raus und in den nächsten eingestiegen. Ein verhältnismäßig großes Teil mit gerade mal 3.000 Meilen. Da war ich mir sicher, dass keine Inspektion notwendig sein würde. Nun hatten wir also einen roten Chevrolet Trailblazer. Mal sehen, ob uns der bis ans Ende unserer Rundreise begleiten wird.
Das Navi wieder angeschlossen und zurück zur Lombard Street. Mittlerweile war es nach 21 Uhr und der Verkehr in San Francisco war überraschend gering. Ich bog in die Van Ness Avenue ein und dann überkam es mich. Ich hatte grüne Welle, der Verkehr war wie gesagt gering und die Straße war typisch San Francisco, also Berg-und-Tal-Bahn. Ich gab ein wenig Gas und hatte etwa 2 km lang so richtig Spaß. Nur gut, dass in keiner Seitenstraße ein Officer stand. Als ich im Hotel ankam war Tina bereits beim Einschlafen und ich schloss mich nahtlos an.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: freddykr am 20.07.2005, 08:15 Uhr
Klingt richtig gut. Bin schon gespannt wie es weitergeht.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Westernlady am 20.07.2005, 08:25 Uhr
Ich lese begeistert mit  :D
Und freue mich auf die Fortsetzung  :D
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: haching112 am 20.07.2005, 09:13 Uhr
Hi WanderLöwe,

warte schon gespannt auf die Fortsetzung. Jetzt noch zu der Meldung „Engine Service Soon” diese Anzeige kommt mir bekannt vor. Leider kennen sich die Alamo Mitarbeiter nicht mit der Technik aus. Nachdem ich auch einen Jeep, unter anderem wegen dieser Meldung, getauscht habe, kam auch bei diesem Tauschfahrzeug, wieder ein Jeep Grand Cherokee, die gleiche Meldung nach einigen Meilen.

Also was tun? Habe nach der Betriebsanleitung im Auto gesucht und sie auch gefunden und was lese ich da mit erstaunen. Die Meldung hängt nur von einem Meilenzähler ab, der an den Kundendienst erinnern soll. Dieser Zähler läst sich genauso einfach wie der Tagesmeilenzähler zurückstellen. Damit war das Problem behoben und das Auto lief viele Meilen ohne Probleme.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Kauschthaus am 20.07.2005, 09:30 Uhr
Hallo Wanderlöwe,

Dein Bericht ist super zu lesen, interessant und kurzweilig geschrieben.

Danke und viele Grüße, Petra
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: AndyOne am 20.07.2005, 09:59 Uhr
Hi WanderLöwe,

macht Freude Deinen Bericht zu lesen, besonders weil ich die Stadt gut kenne und mir genau vorstellen kann wo Du gerade bist.

Ich bin zwar auch sehr Technikbegeistert, aber den Ärger mit dem Navi kann man sich glaube ich sparen. Es gibt eine gute Karte vom AAA mit der ich, mit Frau, alles gefunden habe. Die Orientierung ist in SF auch ziemlich einfach durch das Schachbrettmuster, allerdings die Auffahrt zum Twin Peaks für Neulinge vielleicht nicht ganz so einfach zu finden, aber natürlich auch nichts unmögliches.

Weiter so, ich bin gespannt.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 20.07.2005, 13:11 Uhr
@All
Vielen Dank für die vielen FeedBacks. Das motiviert doch ungemein, Sonne, Weizenbier und anderen schönen Dingen des Lebens zu widerstehen und weiter an den Berichten zu schreiben  :wink:

@AndyOne
Das mit dem Navi war auch eher der "Belastungstest" bevor unsere Tour so richtig los ging. Heute würde ich auch sagen, dass San Francisco recht einfach ist auch ohne Navi zu navigieren. Tja und Twin Peaks - das ist eine Geschichte für sich. Das Thema ist in den Reiseberichten noch lange nicht durch  :wink:

Grüße an Alle und evtl. kommt heue Nacht Tag 3.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Ole Miss am 20.07.2005, 15:07 Uhr
Hallo Wanderlöwe!

Ein sehr schön geschriebener Bericht, bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
Hoffentlich kommt Tina noch ein bißchen besser weg, fange an mich mit ihr zu identifizieren (Flugangst, Orientierungslosigkeit)...  :lol:

LG,
Ole Miss  :wink:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 20.07.2005, 15:40 Uhr
@ OleMiss

Lach - Das wird sie, keine Sorge. Zumal sie von diesem Urlaub nicht minder schwärmt wie ich. Wobei die Flugangst grundsätzlich nicht zu unterschätzen ist, das ist ein ernsthaftes Problem, welches ich Gott sei Dank so nicht kenne.

LG
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 20.07.2005, 22:48 Uhr
12.10. - Fisherman’s Wharf - Alcatraz - Coit Tower - Chinatown - Union Street

Erneut waren wir für unsere Verhätlnisse sehr früh wach. Wir ließen es gemütlich angehen, denn wir hatten Karten für Alcatraz um 10:15 Uhr, welche wir bereits in Deutschland über's Internet bei Gold & Blue Fleet (http://www.blueandgoldfleet.com/) gebucht hatten. Und wir entschlossen uns, den neuen Wagen erst mal in der Garage zu lassen. So brachen wir kurz nach 7 Uhr zu Fuß in Richtung Fisherman's Wharf auf. Selbst per pedes ist dies vom Buena Vista Motor Inn aus ein Katzensprung . Wir entschlossen uns dann das Frühstück mal im Denny's zu versuchen. Ein Fehler wie sich zeigen sollte. Denn was wir da für 30 USD auf den Tisch bekamen, war im Verhältnis eine Frechheit. Vielleicht lag es auch daran, dass dieses Denny's Bestandteil eines großen Holiday Inn's war. Uns jedenfalls hat Denny's in diesem Urlaub nicht mehr gesehen.

So gegen 9 Uhr waren wir dann am Fisherman's Wharf und holten unsere bestellten Tickets ab. Anschließend schlenderten wir eine Weile über den Fisherman's Wharf. Bei dieser Gelegenheit stellten wir fest, dass bereits um diese frühe Zeit die Golden Gate leicht im Nebel lag. Dies nahm den gesamten Tag über immer mehr zu. Wir hatten Glück, dass wir bereits einen Tag zuvor bei absolut klarer Sicht dort waren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Fisherman_s%20Wharf.jpg)

Das Hafengebiet ist unseres Erachtens sehr sehenswert. Toll, wenn man am frühen Morgen zusehen kann, wie die ganzen Fisch- und Krabbenbrötchen zubereitet werden. Interessant waren auch die zahlreichen Seelöwen, welche hier am Pier 39 in der Morgensonne schliefen. Irgendwie fühlten wir uns hier am Fisherman's Wharf pudelwohl.
Gegen 10 Uhr stellten wir uns dann in die Schlange für die Überfahrt nach Alcatraz. Unglaublich welche Besucherscharen um diese Zeit schon hier waren. Und es zeigte sich, dass es richtig war, die Karten im Voraus zu buchen. Normale Karten waren an der Kasse nicht mehr erhältlich. Es gab lediglich so genannte StandBy-Tickets. So sahen wir zahlreiche Touristen in einer separaten Schlange in der Sonne stehen, darauf wartend, dass noch ein paar Plätze auf der Fähre frei sind. Bei unserer waren es gerade mal 3 Passagiere, die einsteigen durften. Von daher kann ich nur empfehlen, wenn Alcatraz auf dem Programm steht, dann die Karten im Voraus besorgen.
Die Überfahrt geht ziemlich fix und dann steht man da auf dieser Gefängnisinsel. Anfangs, wenn die ganzen Menschenmassen um den einen Ranger herum stehen, der ein paar Grundinfos zum Besten gibt, bemerkt man nichts von der Atmosphäre dieser Insel. Diese verspürt man dann, wenn sich die Menschentraube auflöst und sich auf der Insel verteilt. Man kann dann auf eigene Faust die Insel erkunden. Im eigentlichen Gefängnistrakt erhält man einen Walkman, welcher einen in der Muttersprache durch den "Bau" führt. Sehr interessant ist auch die Aussage, dass die Häftlinge einen grandiosen Ausblick auf San Francisco genossen, wohl wissend, dass die Stadt für sie unerreichbar ist und bis auf weiteres sein wird. Unbehaglich ist einem zumute, wenn man sich mal in eine dieser Zellen stellt. Beklemmend wird es sogar, geht man in eine dieser Dunkelzellen selbst bei noch offener Türe. Die häufig gestellte Frage, ob sich ein Besuch auf Alcatraz lohnt, können wir absolut bejahen. Wir würden es uns durchaus auch ein weiteres Mal ansehen. Zumal man auch eine tollen Blick auf San Francisco und die Golden Gate Bridge hat. Wobei letztere immer mehr im Nebel verschwand.

Um die Mittagszeit fuhren wir zurück und gönnten uns ein großes, kaltes Bier am Pier 39. Anschließend ging unsere Stadterkundung zu Fuß weiter. Vom Pier 39 hoch zum Coit Tower auf dem Telegraph Hill. Relativ schnell hatten wir unser Bierchen wieder rausgeschwitzt. Die Höhenunterschiede, welche man in den Straßen von San Francisco zurücklegt, gehen ganz schön in die Waden. Oben angekommen war der Ausblick nicht mehr ganz so toll, wie ich ihn erwartet hatte. Denn die Dunstglocke senkte sich immer mehr über die Bay, die Brücke und die Stadt. Bei klarer Sicht wie am Vortag muss auch dieser Ausblick von hier überwältigend sein.
Wir verließen den Telegraph Hill in Richtung Financial District und China Town. Ich finde es immer wieder am eindruckvollsten, wenn ich mir eine Stadt "erlaufe". Man sieht wesentlich mehr, lernt sie besser kennen und identifiziert sich mehr mit ihr. Das reine Abfahren der Highlights im Eiltempo kratzt doch nur an der Oberfläche einer solchen Metropole wie San Francisco. Begeisterung bei uns, als wir durch die Schluchten der Wolkenkratzer im Financial District liefen. Beeindruckend auch die Transamerica Pyramid. Enttäuschung aber, als wir Chinatown erreichten. Wir beide hatten sie uns weitaus größer vorgestellt, als sie tatsächlich ist. Dennoch ist sie allemal ein Besuch wert, allein um die Erfahrung zu machen, wie man von einer Straße zur nächsten in eine komplett andere Kultur eintaucht.

Von Chinatown aus gingen wir weiter zum Union Square und der Wendeplatte der Cable Cars. Auf dem Weg dorthin stellten wir fest, dass alle Cable Cars standen. Der Grund hierfür stellte sich wenige hundert Meter weiter heraus. In den Spalt, in dem sich die Cars in das Seil einhängen war ein kleiner Stein gefallen, der sich so verkeilt hatte, dass die komplette Linie stand. Wir wären nicht in Amerika, wenn hierfür nicht gleich "schweres Gerät" aufgefahren würde. Mindestens fünf Mann waren zu Gange. Nach ein paar Minuten hatten sie den Stein mit einer Brechstange unter dem Beifall der zahlreichen Zuschauer heraus gelöst. Schallendes Gelächter setzte ein, als einer der Männer den Stein zur Seite kickte, dieser eine Kurve machte und exakt wieder in den Spalt kullerte. Zum Glück verkeilte er sich nicht mehr und die Cable Cars konnten ihren Betrieb wieder aufnehmen.
Mittlerweile war es bereits Nachmittag 15 Uhr und unser Magen machte sich bemerkbar. Wir kauften unsere Tickets für die Cable Cars und setzten uns in der Nähe der Wendeplatte in einen Burger King. Mein erster Original-Whopper in den USA.
Danach stellten wir uns in der Gluthitze in die Schlange für das nächste Cable Car. Es ist wirklich ein Erlebnis mit diesem Transportmittel zu fahren, imposant wie es die steilen Straßen hochzieht. An der Lombard Street sind wir ausgestiegen und die paar Schritte zu unserem Hotel gelaufen. Nach dieser Tagestour zu Fuß gönnten wir uns jetzt eine Stunde zum Relaxen im Hotel.
Tina kam dann auf die Idee, es heute nochmals mit Twin Peaks zu versuchen. Gute Idee für den Rest des Tages. Also das Notebook angeworfen und nochmals die Route gecheckt, denn heute sollte es ja dann auch klappen. Mittendrin schmierte das Notebook dann dermaßen ab, dass wir schon dachten es wäre hinüber. Mir ging es nun so, wie Tina vor dem Abflug. Unsere gesamte Route sowie das Navi waren von diesem Notebook abhängig. Nach einer Ewigkeit und zahlreichen verlorenen Nerven brachte ich es wieder zum Laufen. Ich weiß bis heute nicht, was der Grund war. Nachdem die Route klar war, packten wir alles zusammen und gingen in die Garage um die Mission Twin Peaks zu beginnen. Als ich das Notebook an den KFZ-Adapter anschließen wollte bekam ich den nächsten mittelschweren Kollaps. Das winzig kleine Adapter-Teil, welches je nach Notebook-Art getauscht wird, nicht größer als ein Fingernagel war weg. Ohne dies wäre das Notebook als Navi im Auto nicht mehr zu benutzen gewesen. Die Sucherei begann und die Verschlechterung meiner Laune auch. Wie gut das Tina die Ruhe bewahrte und auch einige Zeit später das Teilchen auf der Rücksitzbank fand. Beide waren wir jetzt jedoch der Meinung, obwohl wir nicht abergläubisch sind, dass dies ein Zeichen sein sollte und wir ließen den erneuten Versuch Twin Peaks zu finden bleiben. Statt dessen fuhren wir nochmals zu den Painted Ladies und genossen den Blick über die Stadt bei Nacht. Grandios!!!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/San%20Francisco%20by%20night.jpg)

Anschließend fuhren wir dann schon mehr oder weniger blind (will sagen, dass wir das Navi nicht mehr brauchten) zurück zum Pier 39 und haben als Tagesabschluss noch mal ganz gemütlich ein Bierchen getrunken. Um diese Zeit ist am Fisherman's Wharf mächtig was los. Gegen 21 Uhr ging's dann erschöpft, aber glücklich und zufrieden ins Hotel und auch gleich in die Federn. Am nächsten Tag sollten wir ja San Francisco in Richtung Yosemite Nationalpark verlassen.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Elvi am 21.07.2005, 18:06 Uhr
...will jetzt sofort auch dahin :heulend:  :heulend:  :heulend:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 21.07.2005, 18:12 Uhr
@ Elvi

... na frag' mal mich wie's mir dabei geht. Am liebsten gleich packen und losdüsen!

[schild=11 fontcolor=FF0000 shadowcolor=8B0000 shieldshadow=1]Let's Go![/schild]
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: sonny am 22.07.2005, 12:06 Uhr
Hallo,

schöner Reisebericht !!!

Ich habe 1998 so eine ähnliche Reise gemacht !! 4 Wochen Westen-USA.
Da kommen jetzt natürlich einige Erinnerungen hoch, auch wir hatten unseren Start damals in San Francisco, einen Tag haben wir erwischt an dem die Golden Gate Bridge nicht im Nebel lag. Karten für Alcatraz hatten wir damals natürlich nicht vorab gebucht, dementsprechend gab's vor Ort dann auch keine  :(

Ich könnt auch sofort meine Koffer packen und rüber, aber  :cry:

Naja, es gibt immer ein nächstes Mal  :D  Ich werde deinen Reisebericht auf jeden Fall verschlingen.

Wir fuhren damals übrigens nicht zum Yosemite Park, sonder auf dem Highway No.1 bis nach San Diege (natürlich nicht an einem Tag  :) , sondern in 3 Tagen)

So long

Sonny
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 22.07.2005, 14:59 Uhr
@ Sonny
Freut mich, wenn Dir der Bericht gefällt.
Ja, üblicherweise fährt man auch so rum, also von San Francisco nach LA, San Diego und dann Richtung Osten. Ich hatte in Anbetracht der Jahreszeit die andere Variante gewählt, weil ich noch über den Tioga Pass wollte. In ein paar Tagen wirst Du lesen können, ob es geklappt hat.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende.
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 23.07.2005, 01:19 Uhr
13.10. - Mariposa - Yosemite Nationalpark

Erneut waren wir relativ früh wach, für das, dass wir im Urlaub waren. Aber ich denke, die Vorfreude und Neugier auf das Neue was uns heute erwarten wird, war einfach zu groß. Wir packten also unsere Sachen und checkten bereits um 7:45 Uhr aus dem Buena Vista Motor Inn aus. Dieses Hotel kann ich ruhigen Gewissens empfehlen. Es ist von der Lage her einfach grandios, man kann das Meiste sogar zu Fuß unternehmen. Parken ist inklusive und die Zimmer sind sauber, geräumig und ruhig. Beim nächsten Aufenthalt werden wir es sicher wieder buchen.
Wir fuhren nochmals zum Fisherman’s Wharf runter, einer unserer Lieblingsplätze. Frühstück im McDonald’s, einfach so auf die Schnelle. Fairerweise muss ich sagen, dass das Frühstück absolut in Ordnung ist. Frisch, mengenmäßig absolut in Ordnung und preislich sowieso. Nur der Kaffe..., aber das hatten wir ja schon. Und dann ging sie los, unsere erste große Tagesetappe. Ich freute mich mächtig darauf, mit dem SUV gemütlich über die Highways des Westens zu tuckern. Das Navi hatte sich mittlerweile auch auf mich eingestellt. Meine Drohung es von der Golden Gate zu werfen hatte Wirkung gezeigt. Wir verließen also diese Traumstadt über die Oakland Bay Bridge in Richtung Osten auf die I-580, immer Richtung Mariposa. Ich genoss dieses für uns Europäer doch sehr relaxte Fahren. So fuhren wir etwas mehr als zwei Stunden vor uns hin, hin und her gerissen von der Landschaft, welche sich uns schon hier rechts und links der Straße bot. Irgendwann meldete sich Tina, dass sie demnächst mal an einer Raststätte raus müsse. Raststätte? Nun, das hatte ich ihr noch gar nicht erklärt, dass es diese Rasthöfe wie an den europäischen Autobahnen hier nicht gibt. Ich erklärte ihr noch, dass man überall runter fahren könne und es immer an der Aus- bzw. Auffahrt Tankstellen, Burger King, McDonald’s, KFC und wie sie alle heissen, gibt. Wir also die nächste Ausfahrt runter und rechts in Richtung Ortschaft. Nun, was soll ich sagen? Kein Tankstellenschild, kein Burger King, McDonald’s oder ähnliches. Ein paar Kilometer weiter waren wir inmitten einer Kleinstadt. Öffentliche Toiletten gab es hier nur leider keine. Also umgedreht und am Stadtrand mal abgebogen und eine Weile dieser Straße gefolgt. Wir kamen auch tatsächlich zu einem einsamen Parkplatz. Ich war schon unterwegs ins Gebüsch, als ich merkte, dass gegenüber ein Fussgängerweg entlang lief. Also wieder nichts, schon gar nicht für Tina. Zurück ins Auto und die Strecke wieder in Richtung Highway gefahren, unten durch und weiter in die andere Richtung. Auch hier fuhren wir eine Ewigkeit, bis wir an eine Tankstelle kamen, welche allerdings auch schon zur nächsten Stadt gehörte. Toilettenschlüssel gab’s an der Kasse, dafür war sie top-sauber. Nachdem das endlich erledigt war fuhren wir zurück Richtung Highway. Ich trau mich gar nicht zuzugeben, dass wir immense Probleme hatten, die richtige Auffahrt zu finden. Nach einigen Irrungen war es vollbracht und wir waren wieder sicher auf unserer Route in Richtung Mariposa und die restliche Strecke sollte auch ohne Zwischenfälle verlaufen.

So gegen 13 Uhr waren wir in Mariposa angekommen und unsere erste Aufgabe bestand darin, ein Motel für die kommenden zwei Nächte zu finden. Im Voraus gebucht hatten wir hier nichts. Wir entschlossen uns spontan es mal mit dem Super 8 Motel zu probieren. Hinzu kam, dass ich bereits von Deutschland aus eine Kundenkarte bei Triprewards bestellt hatte. Mehrere Motelgruppen wie Days Inn, Howard Johnson als auch Super 8 sind diesem Anbieter angeschlossen. An der Rezeption der übliche Ablauf, also Frage nach verfügbaren Zimmern, angesehen und gebucht. Dann zeigte ich noch die Karte von Triprewards und die zwei Übernachtungen kosteten mich 59 USD. Für beide Nächte wohlgemerkt und das Zimmer wie üblich, also nicht pro Person. Da das Motel und die Räume absolut im Durchschnitt lagen und absolut sauber waren, muss ich sagen, dass dies ein Preishammer war. Ob es an der Karte von Triprewards lag oder an der Nebensaison, ich weiß es nicht.
Wir haben ausgeladen, sind kurz zum Burger King um eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen und sind dann los gefahren zum Yosemite Nationalpark. Und zwar über Oakhurst und den Südeingang des Nationalparks. Die Strecke dorthin ist schon beeindruckend. Wälder und Natur pur, so weit das Auge reicht. Am Südeingang des Nationalparks kam dann unser National Parks Pass zu seiner Premiere. Da er noch “jungfräulich” war, musste ich meinen Ausweis vorzeigen. Aber alles lief reibungslos, schnell und sehr freundlich ab. Und dann waren wir drin! Unser erster Nationalpark. Mein Ziel hatte ich schon die ganze Zeit im Kopf und es ließ auch nicht lange auf sich warten - die Giant Sequoias.
OK, man weiß es ja, wenn man die USA besucht, dass hier alles ein wenig größer ist, als wir es aus Europa kennen. Aber diese Bäume sind kaum in Worte zu fassen und noch weniger auf ein Foto zu bekommen. Die Giant Sequoias werden bis zu 100 Meter hoch, erreichen einen Umfang von 30 Metern und sind bis zu 3.000 Jahre alt. Man steht vor ihnen und bekommt den Mund vor Staunen einfach nicht mehr zu. Im Vergleich zu diesen majestätischen Riesen merkt man erst, wie unbedeutend klein der einzelne Mensch doch ist. Allein für diese Mammutbäume hat sich der Umweg über Oakhurst schon gelohnt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Sequoia.jpg)

Wir fahren weiter in Richtung Yosemite Village. Eigentlich ist überhaupt kein Verkehr, was mich doch sehr überrascht. Ich habe mir den Park auch um diese Jahreszeit wesentlich voller vorgestellt. Dennoch kommen wir nur sehr langsam voran, da wir fast nach jeder Kurve anhalten, weil wir wieder einen tollen Ausblick gefunden haben, welcher sich lohnt zu fotografieren. Ich will erst gar nicht versuchen, diese Weite zu beschreiben. Man muss es einfach selbst erleben und es auf sich wirken lassen.
Irgendwann kam der lang ersehnte Moment. Vor uns lagen die Wahrzeichen des Yosemite Nationalparks. Der El Capitan und der Half Dome empfingen uns. Welch ein Anblick! Während der El Capitan das Eldorado für Free Climber ist, kann man den Half Dome erwandern. Allerdings ist es wohl eine komplette Tagestour und wir haben sie in diesem Urlaub nicht gemacht. Ich habe sie jedoch für den nächsten USA-Trip in 2006 eingeplant. Mal sehen, wie fit wir beide bis dahin sind.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Half%20Dome.jpg)

Wir beschlossen, dass es für heute auch genug war. Wir hatten so viele neue Eindrücke innerhalb eines Tages, die mussten erst einmal verarbeitet werden. Also fuhren wir gemütlich zurück nach Mariposa. Es war ebenfalls eine wunderschöne Strecke, aber so richtig genießen konnten wir sie nicht mehr. Dafür waren wir nun einfach zu geschafft. So gegen 19 Uhr waren wir zurück in Mariposa. Wir gingen noch schnell in einen Supermarkt und kauften uns Wasser, Cola und Proviant für den nächsten Tag. Denn da wollten wir unsere erste Tour machen. Bei der Gelegenheit nahmen wir auch gleich eine Kühlbox, Variante Styropor pur, mit. Einfach, aber komfortable Wirkung. Und jetzt, da wir einen Kühlschrank hatten, musste der ja adäquat befüllt werden. Also gleich noch ein Sixpack vom guten Miller’s dazu. Man gönnt sich ja sonst nix.
Anschließend gingen wir noch in eine typische, amerikanische Sports-Pizza-Bar. Zu der damaligen Zeit liefen in den Staaten die Baseball-PlayOffs. Klar, egal wo wir hin kamen, es liefen die Fernseher. Wobei ich das sehr interessant fand. Die Pizza war reichlich und mit diesem vollen Magen ging es heimwärts in Richtung Super 8 Motel. Dort genehmigten wir uns noch ein Miller im Bett und schliefen erneut recht früh ein. Ein weiterer eindrucksreicher und grandioser Tag war zu Ende.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 24.07.2005, 20:24 Uhr
14.10. - Mariposa - Yosemite Nationalpark - Glacier Point - Sentinel Dome

So früh wie ich am Vortag eingeschlafen war, so früh war ich dann auch wieder wach. Die Uhr zeigte gerade mal 5:30 Uhr, als mein Tatendrang mit aller Vehemenz zurück kehrte. Sehr zum Leidwesen von Tina, denn ich denke sie hätte gerne noch eine Weile weiter geschlafen. Hinzu kam, dass sie leichte Magen-Darm-Probleme hatte und nicht 100%ig fit war. Aber “schwächeln” kam auch für sie nicht in Frage. Wir packten also unsere Wanderutensilien sowie Wasser und Proviant in unsere neue Kühlbox. Heute war die erste Tour geplant und zwar vom Glacier Point zum Yosemite Village. Um 7:30 Uhr saßen wir dann bereits im Burger King beim Frühstück. Auch nicht schlecht, aber ich bevorzuge das Frühstück bei McDonald’s, während mir die Burger eindeutig bei Burger King besser schmecken. Sind ja auch gegrillt, wie man weiß.
Dann fuhren wir die Strecke vom Vortag, als wir aus dem Park und unserem Abstecher zum Mariposa Grove zurück kamen, in entgegen gesetzter Richtung. So früh am Morgen ist das eine ganz besondere Stimmung. Wir waren allein auf der Straße und genossen diese Einsamkeit während der Fahrt. Nach etwa 45 Minuten erreichten wir den Nationalpark, zeigten unseren Parks Pass, dieses Mal jedoch ohne einen Ausweis zusätzlich zu zeigen, und fuhren in Richtung Parkplatz beziehungsweise Visitor-Center weiter. Auf dieser Fahrt blieben wir bereits mehrmals stehen um die Morgenstimmung im Park auf Fotos festzuhalten. Besonders beeindruckend war das Farbenspiel, da der Indian Summer bereits begonnen hatte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Yosemite.jpg)

Kurz nach 9 Uhr erreichten wir den Parkplatz. Wir schnürten unsere Wanderstiefel, packten den Rucksack und marschierten in Richtung Visitor-Center los. Auf dem Weg dorthin begegnete uns ein imposanter Hirsch, welcher am Straßenrand äste und sich durch uns nicht im Geringsten stören ließ.
Wir haben uns dann ein wenig im Visitor-Center umgesehen und die beschriebenen Trails durchgelesen. In erster Linie interessierte mich natürlich die Tour auf den Half Dome. Diese kam aber für diesen Urlaub definitiv nicht in Frage, da wir beide dafür einfach nicht gut genug trainiert waren. Andernfalls hätte ich noch einen Tag in Mariposa dran gehängt. Die für heute geplante Tour war der 4-Mile-Trail vom Glacier Point hinunter ins Valley. Das war meines Erachtens als Auftakttour exakt das Richtige. Gemäß meinem Reiseführer sollte zum Glacier Point ein freier Shuttle-Service gehen. Wir fragten im Visitor-Center, von welcher Haltestelle dieser Bus ging. Hier erfuhren wir dann, dass der Bus pro Person 15 USD kostet und wir mit der “Valley-Tour” mit fahren würden, welche insgesamt 2 Stunden dauert. Das war nun überhaupt nicht das, was wir wollten und so wurde der Tag umgeplant. Der 4-Mile-Trail wurde gestrichen, statt dessen suchten wir uns die Tour zum Sentinel Dome aus. Der Shuttle-Service wurde auch nicht in Anspruch genommen, sondern wir fuhren selbst zum Glacier Point. Alles in Allem eine Entscheidung, welche wir nicht bereuen sollten.
Schon auf der Straße dorthin, welche wir bereits zu einem gewissen Teil vom Vortag kannten, entdeckten wir immer wieder traumhaft schöne Stellen. Ich denke, man fährt oft unwissend daran vorbei, nur das Endziel im Kopf habend. Wir hatten nun keine Eile mehr, da wir nicht mehr von den Buszeiten abhängig waren. So hielten wir mehrmals auf dem Standstreifen um diese Plätze, Ausblicke und Panoramen zu genießen und festzuhalten. Man kann sagen, wir sogen jeden Platz förmlich in uns auf. Einfach ein herrlicher Tag, zumal wie schon die letzten Tage das Wetter fantastisch war, wie man auch auf den Fotos unschwer erkennen kann.
Die Glacier Point Road schlängelt sich auf unzähligen Serpentinen auf eine Höhe von knapp 2.200 Meter. Es macht Spaß, mit dem SUV diese Strecke zu fahren. Dieser kann einem jedoch wiederum vergehen, wenn man die Benzinanzeige im Auge behält. Ich tröstete mich dann immer damit, dass ich mir die Benzinpreise in Deutschland vor Augen führte. Dann machte das Gas geben wieder deutlich mehr Spaß. Gefühlsmäßig am höchsten Punkt auf dieser Straße befindet sich ein kleiner Parkplatz und Vista Point. Wir dachten bereits den Glacier Point erreicht zu haben, dieser kam aber erst später. An diesem Punkt hat man bereits einen tollen Ausblick, vor allem aber auf mein persönliches Highlight, den Half Dome. Verständlicherweise konnte ich mich nur schwer von diesem Platz los reissen. Von hier aus ging es bereits etwas abwärts bis wir den Glacier Point erreichten. Dies war im Verhältnis der vorhandenen Stellplätze der vollste Parkplatz unserer gesamten USA-Tour. Wobei wir keinerlei Probleme hatten, einen Parkplatz zu bekommen. Aber ich will mir nicht vorstellen, wie es hier in der High-Season zwischen Juni und September zugeht. Dann die paar Schritte vom Parkplatz zum eigentlichen Aussichtspunkt gelaufen und wieder mal überrascht, wie “leer” es doch hier war. Wir hatten minutenlang die Aussichtsplattform für uns alleine. Wir hielten uns eine ganze Weile hier auf genossen einfach diesen gigantischen Ausblick ins 1.000 Meter tiefer liegende Tal, auf die High Sierra und natürlich auf “meinen” Half Dome.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Glacier.jpg)

Wir fuhren anschließend wieder zurück zu dem etwas höher gelegenen Parkplatz, von wo aus der Trail zum Sentinel Dome beginnt. Dieser Parkplatz ist auch recht klein und ich sehe förmlich das Chaos in den Sommerzeiten. Wir hatten Glück und es gab noch einen freien Parkplatz. Wir nahmen noch kurz eine kleine Stärkung aus der Kühlbox zu uns, welche sich aus Burger-Brötchen, Philadelphia-Streichkäse und Wurst zusammen setzte. Deutsches Vesper lässt grüßen. Dann die Wander- bzw. Bergstiefel angezogen, welche wir uns vor dem Urlaub noch zugelegt und im Allgäu alpin eingelaufen hatten. Rucksack aufgeschnallt und um 13:30 Uhr ging sie los unsere erste Wanderung in den USA. Zuerst führte der Trail über Felsplatten bis wir in den Wald kamen. Ab hier begann der moderate Anstieg der insgesamt etwas mehr als 122 Höhenmeter. Es ist eigentlich kein sonderlich schwieriger oder anstrengender Trail, aber auf alle Fälle sollte man genug Wasser dabei haben, vor allem bei solch einem Wetter wie wir es hatten. Am Ende des Waldstückes sieht man bereits die Kuppel des Sentinel Domes, welche man zur Hälfte umrundet um dann den Schlussanstieg in Angriff zu nehmen. Auch dieser lässt sich problemlos “gehen”, wobei hier entsprechendes Schuhwerk anzuraten ist. Und damit meine ich nicht die Turnschuhe der wandernden Amerikaner.
Dann war es vollbracht. Wir standen auf der Kuppe des Sentinel Domes, 2.475 Meter hoch, die zweithöchste Stelle auf der Kante des Yosemite Valleys. Lediglich “mein” Half Dome ist mit 2.693 Metern noch ein wenig höher. Wie soll ich beschreiben, was wir hier oben sahen, bewunderten und fühlten. Es ist etwas Einmaliges, bei strahlendem Sonnenschein und absolut klarem Wetter eine 360°-Sicht über eine der wohl schönsten Landschaften der USA genießen zu dürfen. Mit uns waren lediglich sechs weitere Hiker auf der Spitze des Sentinel Domes. Folglich konnten wir frei und ungestört den Rundblick genießen und zahlreiche Fotos schießen. Nach etwa 20 Minuten machten wir uns an den Abstieg, welcher problemlos war und eher als Spaziergang bezeichnet werden kann. Nach insgesamt 2 Stunden waren wir wieder zurück am Auto und gingen langsam und in aller Ruhe die Rückfahrt nach Mariposa an. Dabei genossen wir erneut die Fahrt durch’s Yosemite Valley. Vermutlich wird man nie genug bekommen können von diesem Tal. Zu diesem Zeitpunkt war für mich eh schon klar, dass ich bald wieder hier sein werde. Der Half Dome hatte Besitz von mir ergriffen und eines Tages will ich auf seiner Spitze stehen.
Als wir zurück in unserem Motel in Mariposa waren, legten wir uns faul auf’s Bett und gönnten uns beide ein Miller’s. Das war so gesehen ein Fehler, denn ich schlief selig, glücklich und zufrieden ein. Tina tat es mir wohl kurze Zeit darauf gleich, jedoch hatte dies zur Konsequenz, dass das Abendessen ausfiel. Nach solch einem erlebnisreichen Tag ist das sowieso nur sekundär.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Westernlady am 25.07.2005, 08:30 Uhr
Toller Bericht und tolle Bilder  :D
So langsam bringst Du mich ins Grübeln, ob ich dem Yosemite nicht doch mal einen Besuch abstatten sollte. Bisher hab ich den immer links liegen lassen, weil er mich einfach nicht gereizt hat. Jetzt werde ich aber doch neugierig  :rollen:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 25.07.2005, 10:23 Uhr
@ Westernlady

Hallo Korntälerin,
na auch wieder im Büro die Reiseberichte lesen ?  :shock:
Jaja, der Yosemite. Ich war mir da anfangs auch nicht so sicher, ob das das Richtige ist. Man verbindet ihn ja meist mit Menschenmassen.
Ich habe ihn auf jeden Fall auf meiner ToDo-Liste für den nächsten Tríp. Und ich werde mehr Zeit einplanen. Wobei noch mehr Möglichkeiten zum (Berg-)Wandern gibt es an der Tioga Road in der Ecke von Toulumne Meadows. Da reichte es beim letzten Mal gerade für den Lembert Dome. Aber ich will nicht vorgreifen, ist der nächste Tag.
Grüße aus der "großen Bank im Ländle".  :wink:
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Westernlady am 25.07.2005, 13:42 Uhr
Zitat von: WanderLöwe
@ Westernlady

Hallo Korntälerin,
na auch wieder im Büro die Reiseberichte lesen ?  :shock:


Gar nicht wahr  :shock: Das würde ich doch niiiiiieeeee tun  :engel2:
Hab ne Woche Urlaub und darf in aller Ruhe daheim vorm PC sitzen  :lol:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 25.07.2005, 14:21 Uhr
OK, nehme alles zurück und beneide Dich mal kräftig um Deinen Urlaub. Könnte ich auch gebrauchen, aber da ist bis auf weiteres nix in Sicht.
Dennoch, der nächste Tag wird heute abend sicherlich fertig. Viel Spaß schon mal beim Lesen.
Grüße
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 25.07.2005, 21:01 Uhr
15.10. - Mariposa - Tioga Road - Lembert Dome - Mono Lake - Bridgeport

Wie bereits der Vortag, begann auch der heutige Tag relativ früh. Nur mit dem Unterschied, dass wir schon wieder unsere Sachen packten, denn es sollte ja weiter gehen in Richtung Mono Lake. So saßen wir bereits um 7:45 Uhr beim Burger King in Mariposa, McDonald's gab es hier keinen. Wir fuhren die uns mittlerweile gut bekannte Strecke zum Yosemite Nationalpark und genossen erneut diese sehr abwechslungsreiche Straße. Innerhalb des Nationalparks zweigt dann die Tioga Road links ab und beginnt auch gleich mit ihrem permanenten Aufstieg. Diese knapp 60 Meilen lange Straße ist ein Highlight für sich. Die Landschaft wechselt mehrmals und die Ausblicke sind unbeschreiblich. In diesen vier Stunden, in denen wir uns auf dem Tioga-Pass befinden, sind unzählige Stopps zwecks Fotografieren enthalten. Ein Ort, in den ich mich spontan verliebt habe, ist der Siesta Lake. Dieser liegt unscheinbar, versteckt hinter Bäumen am Straßenrand und die Gefahr daran vorbei zu fahren ist relativ groß. Wir parkten und gingen hinunter zum Ufer des Sees. Wir setzten uns und ließen die Einsamkeit, die Ruhe und diese Atmosphäre auf uns wirken. Es ist immer schwierig zu beschreiben, was einem in solchen Momenten durch den Kopf oder den Körper geht. Völlige Freiheit? Die Schönheit der Natur? Die Seele baumeln lassen? Totales Abschalten? Ich denke, es ist von allem etwas. Mich jedenfalls hat der Siesta Lake absolut in seinen magischen Bann gezogen. Dieses Bild habe ich heute noch vor Augen, wenn ich mich an einen Ort der Ruhe wünsche.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Siesta%20Lake.jpg)

Als wir den Waldsee verlassen, entdecke ich eine Info-Tafel zum Siesta Lake. Diese besagt, dass es sich um einen "Dying Pond" handelt, was bedeutet, dass dieser See allmählich zum Moor mutiert.
Wir verabschieden uns vom Siesta Lake und fahren auf dem Tioga-Pass gemütlich weiter bis wir die Ufer des Tenaya Lake erreichen. Ein idyllischer Bergsee mit glasklarem Wasser. Auch hier verweilen wir eine Weile und genießen das Gesamtbild.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Tenaya%20Lake.jpg)

Dieser Tioga-Pass schleudert einem nach jeder Kurve ein neues visuelles Highlight entgegen. Gott sei Dank habe ich eine Digi-Cam mit entsprechender Speicherkarte. Mit einem analogen Foto wäre ich wohl permanent mit Film einlegen beschäftigt gewesen.
Weiter führt uns die Straße zu den Tuolumne Meadows, eine weitläufige, grasbewachsene Hochebene. Diese subalpine Wiese ist den Großteil des Jahres über mit Schnee bedeckt. So schneefrei wie wir sie jetzt sehen, bietet sie einen wunderschönen Kontrast zu den kahlen, kuppelförmigen Felsen. Und weiter führt uns die Tioga Road in Richtung Osteingang des Parks. Auf diesem Teilstück fällt uns auf, dass es hier unzählige Trails gibt, sowohl zum Wandern als auch Bergwandern. Selbst Bergsteiger sollen hier voll auf ihre Kosten kommen. Es scheint mehr Trails hier oben zu geben, als unten im Yosemite Valley. Neben dem Half Dome ein weiteres Argument diesen Teil Kaliforniens erneut zu besuchen und etwas mehr Zeit mitzubringen.
Von den Tuolumne Meadows ist es nicht mehr weit bis zum Osteingang. Das mussten wir erfahren, als wir draußen waren, obwohl wir doch eigentlich noch den Lembert Dome besteigen wollten. Diesen Tipp hatte ich aus dem USA-Forum und nachdem wir am Vortag ja nur diesen "Auftakt-Spaziergang" absolviert hatten, hatte ich diesen Trail für heute beschlossen. Also gewendet und wieder rein in den Park. Ein paar Kilometer wieder zurück und wir fanden den Parkplatz, von welchem der Trail begann. Rucksack gepackt, Wanderstiefel an und eine kleine Stärkung... ihr wisst schon, Philadelphia, Wurst und Burger-Brötchen. Diese Tour ist schon eine Steigerung gegenüber der gestrigen zum Sentinel Dome. Sowohl Länge und Schwierigkeit als auch Höhenunterschied und Gesamthöhe betreffend. Fast die gesamte Strecke des Trails verläuft innerhalb des Waldes, was in Anbetracht der Mittagssonne durchaus angenehm ist. So legen wir den Großteil der 265 Höhenmeter zurück. Erst der letzte Teil verläuft auf den Granitfelsen des Lembert Domes. Ebenso wie beim Sentinel Dome ist dies mit vernünftigen Schuhen absolut problemlos zu bewältigen. Oben angekommen merken wir, dass die Luft doch schon um einiges dünner ist. Wir befinden uns jetzt auf 2.945 Metern und genießen den Rundblick. Dieser ist ebenfalls sehr beeindruckend, vor allem in Richtung Tuolumne Meadows. Dennoch kommt er meines Erachtens nicht an den Blick vom Sentinel Dome heran.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Lembert%20Dome.jpg)

Aber das ist wie so oft auch Geschmacksache. Der Trail jedoch zum Lembert Dome ist auf jeden Fall interessanter und abwechslungsreicher als der zum Sentinel Dome. Aber auch kräftezehrender. Der Abstieg war erneut relativ einfach und problemlos machbar, so dass wir nach etwa 2,5 Kilometern und etwas mehr als zwei Stunden wieder am Fahrzeug waren.

Gegen 14:30 fuhren wir erneut Richtung Osteingang des Yosemite Nationalparks. Vorbei kamen wir noch am Ellery Lake, einem Gebirgssee in Höhe von 2.907 Metern. Von da aus weiter Richtung Lee Vining und Mono Lake. Da wir auch hier keine Zimmer im Voraus gebucht hatten, war dies unsere erste Aufgabe. Aber bereits die erste Nachfrage im Best Western in Lee Vining ließ mich Schlimmes befürchten. Frei war lediglich noch eine Suite mit drei Doppelbetten für 140 USD, ansonsten waren alle Zimmer belegt. Noch irgendein Motor Inn probiert, allerdings mit dem gleichen Ergebnis beziehungsweise dem gleichen Preis. Dann wurde es uns klar - es war Wochenende! Normale Zimmer zu bezahlbaren Preisen waren nicht mehr zu haben. Nun, da wir am folgenden Tag eh nach Bodie wollten, entschlossen wir uns weiter in diese Richtung zu fahren bis zum nächsten größeren Ort.
Davor fuhren wir aber noch zu den Ufern des Mono Lake. Von oben betrachtet sieht dieser äußerst interessant aus. Auch wenn die Farben an diesem frühen Abend etwas enttäuschend waren, die bizarren Formen sind allemal sehenswert. Läuft man jedoch zum Ufer verliert das Gesamtgebilde etwas an Faszination. Dies liegt nicht allein daran, dass es an den Ufern mehr als nur unangenehm riecht. Dies und die Tatsache, dass wir noch keine Übernachtungsmöglichkeit hatten, ließen uns nicht all zu lange am Mono Lake verweilen. So fuhren wir einfach mal grob in Richtung Bodie in der Hoffnung, bald auf eine größere Stadt mit Motels zu treffen. Diese sollte aber 41 Kilometer auf sich warten lassen und lag somit noch einiges hinter Bodie. Auf diesen 41 Kilometern existiert nicht eine einzige Stadt. Während der Fahrt dorthin bemerkten wir links hinter uns eine Wolke, welche nach einem Brand aussah. Diese holte uns immer mehr ein und die Sicht wurde zunehmend schlechter. Es war eine gespenstische Stimmung in diesem leicht orangefarbigen Nebel. Bridgeport selbst ist so ein kleines, typisch amerikanisches Städtchen. Richtig gemütlich, ruhig und überschaubar. Wir fanden ein Motel, welches auch noch ein freies Zimmer hatte. War zwar nix besonderes und das Zimmer lag genau an der Straße, aber wir waren froh, etwas gefunden zu haben. Wir überlegten, Bodie noch an diesem Abend zu besuchen, aber in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit, es war 16:45 Uhr, und dem sich weiter verdichtenden Nebel, verlegten wir es auf den nächsten Tag.
Wir haben uns statt dessen etwas frisch gemacht und sind erst mal in den Supermarkt um unsere Kühlbox und unsere Vesperzutaten, ihr wisst schon..., aufzufüllen. Anschließend schlenderten wir durch Bridgeport bis zum anderen Ende und entdeckten dort so eine typische Kneipe oder Sports-Bar. Lange Theke, viele Fernseher, gut bestückte Bar und ein paar Tische zum sitzen. Der Name passte - "Bar & Grill". Die Bar war gut besetzt, neben uns am Tisch war ein Kindergeburtstag und auch sonst war es durchgehend gut besucht. Hier ließen wir uns einen Burger mit Pommes, Sorry French Fries, und einen Chicken Salad schmecken. Dazu zwei kühle Bier und die aktuellen Ergebnisse der Baseball-PlayOffs. Mir fehlte nur noch ein Stetson, welchen ich hätte aufsetzen können, als wir gingen. Lecker war's, interessant war's und günstig war's dazu. That's the American way of life! Anschließend bummelten wir durch Bridgeport zu unserem Motel zurück. Dort angekommen, fiel ich aufs Bett und ließ mir von Tina die Cowboystiefel ausziehen. Nein Quatsch, noch ein wenig den Weather Channel geschaut, Fotos aufs Laptop übertragen und Reisetagebuch geschrieben. Dann fielen uns wie fast jeden Abend relativ früh die Augen zu.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 02.08.2005, 00:18 Uhr
16.10. - Bridgeport - Bodie - Stovepipe Wells

Wir hatten eine “saukalte” Nacht hinter uns. Als wir am Vorabend ins Bett gingen, war es noch relativ angenehm. Heute morgen jedoch zeigte der Außenthermometer etwas um die 0° C. Im Zimmer war es ebenfalls ziemlich kühl, denn keiner von uns wollte heute Nacht aufstehen um die Heizung anzuschalten. Dementsprechend früh waren wir wieder wach. Wir frühstückten im Zimmer mit Kaffee und Burger Brötchen und... ihr wisst schon. Schließlich wollten wir zeitig los, da wir heute einige Kilometer heute vor uns hatten und davor auch noch Bodie besichtigen wollten. Ziemlich exakt um 8 Uhr fuhren wir in Bridgeport los. Nach etwa 11 km bogen wir links von der US 395 Richtung Bodie ab. Anfangs war die Straße noch asphaltiert, ging jedoch nach etwa 15 km in eine Gravel Road über, die erste in unserem Urlaub. Jetzt kam unser SUV auch das erste Mal so richtig zum Einsatz. Die Strecke nach Bodie ist landschaftlich äußerst interessant. Erneut erleben wir eine komplett andere Vegetation und andere Farben. Nach etwa weiteren 5 km auf der Schotterpiste erreichen wir um etwa 8:30 die Geisterstadt Bodie. Wieder sind wir nahezu alleine, was um diese Zeit auch nicht sonderlich verwundert. Dennoch verstärkt dies den Gesamteindruck, welcher hier auf einen wirkt. Es ist, wie wenn von einer Sekunde auf die andere die Zeit stehen geblieben wäre und man rechnet jeden Moment damit, dass die Bewohner dieser Stadt wieder auftauchen. Ein ähnliches Gefühl hatte ich vor vielen Jahren bereits schon einmal in Pompeji. Gut, man weiß nicht wirklich, was von den Exponaten, vor allem in den Häusern, tatsächlich von hier stammt und was “gefälscht” ist. Fakt ist, es macht sehr viel Spaß auf den Straßen von Bodie umher zu wandern und in die einzelnen Häuser hinein zu schauen. Fasziniert waren wir auch von der Schule, einer Art Bar mit Billardtisch und einer Drogerie. Darüber hinaus existiert noch ein kleines Museum, welches zahlreiche, in Bodie gefundene Stücke zeigt. Der obere, linke Teil der Stadt ist nicht öffentlich zugänglich, sondern nur mit einer vorangemeldeten Führung zu besichtigen. Wir haben uns jedoch auf den öffentlichen Teil beschränkt. Wir genossen die Atmosphäre der Ghost-Town Bodie etwa 1,5 Stunden und schossen zahlreiche Fotos. Bodie ist meines Erachtens auf jeden Fall sehenswert, mehrmals muss man aber nicht hin.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Bodie.jpg)

Kurz nach 10 Uhr waren wir wieder im Auto und fuhren los in Richtung Death Valley. Erneut mussten wir feststellen, dass wir fast allein auf der Strasse waren. Die Fahrt selbst war erneut ein Erlebnis für sich. Landschaftlich wunderschön und immer wieder wechselnd. Hinzu kam an vielen Stellen noch diese prachtvolle Verfärbung der Laubbäume - Indian Summer. So gegen 12 Uhr überkam uns der Hunger und wir hielten in Bishop um uns eine Kleinigkeit bei McDonald's zu gönnen. Zügig setzten wir unsere Fahrt ins Death Valley fort. Kurz noch in Lone Pine den Tank voll gemacht und dann hinein ins Tal des Todes. Seltsam, nun waren wir tatsächlich allein. Gut, wir wussten, dass weite Teile des Death Valley geschlossen beziehungsweise nicht befahrbar waren. Grund war eine Flut im Death Valley, welche im Frühjahr 2004 einige Straßen unbefahrbar gemacht hatte. So war auch die übliche Strecke durchs nach Las Vegas, der Highway 190, gesperrt. Aber dass dieser Umstand Grund dafür war, dass wir mutterseelenallein hier fuhren, kann ich nicht glauben. Ich denke wir hatten einfach Glück, was die Reisezeit betraf. So weit das Auge reichte - und das ist hier sehr weit - sahen wir kein anderes Fahrzeug. Erneut genossen wir auf der gesamten Strecke diese einmalige und sehenswerte Landschaft, bis das Navi sich nach ewigen Zeiten auch mal wieder meldete. Zuverlässig wies es uns darauf hin, dass wir demnächst rechts abbiegen müssen, um Harrisburg und den Aguereberry-Point zu erreichen. Die Straße wurde schmaler und holpriger und einige Zeit später ging sie an einer erneuten Abzweigung in eine Gravel Road über, welche unserem SUV und mir ein wenig mehr abforderte als die am Morgen nach Bodie. Dennoch ist sie problemlos fahrbar, selbst mit einem normalen PKW. Anzumerken ist hier, dass es gemäß den Verträgen der Autovermieter nicht zulässig ist Gravel Roads zu befahren, selbst mit einem SUV nicht.

Als erstes erreichten wir Harrisburg. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Ghost Town, jedoch bei Weitem nicht so beeindruckend wie Bodie. Hier in Harrisburg befindet sich auch die Eureka-Mine, eine alte, zeitweise zugängliche Goldmine. Leider war sie derzeit geschlossen. Diese Mine war jedoch nicht der alleinige Grund unseres Besuches hier, sie lag lediglich auf der Strecke zum Aguereberry-Point. Dieser war unser eigentliches Ziel und wir setzten unsere Fahrt auf der Gravel Road fort. Nach insgesamt 45 Minuten Schotterpistenfahrt inklusive kleinerer Schikanen erreichten wir den Aguereberry-Point. Meinte jedenfalls Tina. Ihre eh schon vorhandene Nervosität nahm noch etwas zu, als sie sah, dass wir den Schlussanstieg noch vor uns hatten. Dieser Weg, der etwas mehr als Wagenbreite hatte, schlängelte sich um den Berg herum nach oben. Also entgegenkommen sollte niemand, aber man konnte die Strecke bis zur Spitze überschauen. Hier hoch zu fahren hatte schon ein wenig von Abenteuer und man sollte als Fahrer schwindelfrei sein. Denn es geht links im freien Fall nach unten und das ohne Leitplanke oder sonstige Sicherung.
Und dann waren wir oben, auf dem 1.961 Meter hohen Aussichtspunkt Aguereberry-Point. Wie soll ich es beschreiben? Es war der grandioseste Ausblick, den ich jemals in meinem Leben genießen durfte. Man sieht hinunter ins Death Valley und erkennt Devil's Golfcourse und Badwater. Diese Weite, diese Größe und diese das Tal umgebenden Gebirgsformationen ziehen einen unwillkürlich in ihren Bann. Relativ lange verweilen wir hier und lassen die Szenerie auf uns wirken. Aus meiner Sicht ist der Aguereberry-Point ein absoluter Top-Tipp für alle, welche die etwas längere Gravel-Road-Anfahrt nicht scheuen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Aguereberry-Point.jpg)

Wir machten uns auf den Rückweg und Tina musste gleich ein wenig leiden. Hatte sie bei der Abfahrt doch den ungesicherten Abgrund auf der Beifahrerseite. Meinen Vorschlag, dass wir ja die Plätze tauschen könnten, fand sie nicht wirklich lustig... ich schon. Eine starke halbe Stunde später hatten wir wieder Asphalt unter den Reifen. Auf dem Weg nach Stovepipe Wells war dann plötzlich die Straße komplett gesperrt. Grund hierfür war ein Motorradunfall auf annähernd kerzengerader Strecke. Fahrer und Motorrad lagen weitab der Straße mitten im Gelände. Notarztwagen und Rettungshubschrauber waren bereits anwesend. Weitere Biker standen betroffen daneben. Nachdem kurze Zeit später der Rettungshubschrauber leer davon flog, wurde die Straße wieder geöffnet. Beim Vorbeifahren sahen wir, dass Reanimierungsmaßnahmen vorgenommen wurden. Ich fragte mich, wie es auf dieser Strecke zu einem solch schweren Unfall kommen konnte. Eingeschlafen? Extrem überhöhte Geschwindigkeit?

Kurze Zeit später erreichten wir das Ziel unserer heutigen Tagesetappe - Stovepipe Wells. Diese Übernachtung hatte ich bereits im Vorfeld von Deutschland aus übers Internet gebucht. Stovepipe Wells besteht im Wesentlichen aus dem Motel inklusive Restaurant und Saloon sowie einer kleinen Tankstelle mit angeschlossenem All-In-One-Shop. Die Zimmer sind geräumig und sauber. Originell finde ich den kleinen Pool inmitten dieses Wüstenmotels, welchen wir aber nicht benutzten. Als erstes haben wir unseren Wasservorrat aufgefüllt. Als wir von dem Tankstellen-Shop zurück kamen, fuhr gerade der Notarztwagen und einige Biker an uns vorbei. Nach meinem Empfinden viel zu langsam...
Anschließend schauten wir uns das Motelgelände etwas genauer an. Klar, mich zog es natürlich primär in den Saloon. An der Theke ließen wir uns ein frisch gezapftes Bud schmecken und beschlossen, dass wir nebenan im Restaurant zu Abend essen würden. Das war eine gute Entscheidung, denn wir haben vorzüglich gespeist und das zu einem äußerst fairen Preis. Denn eigentlich hätte ich gerade hier überzogene Preise erwartet, aber genau das Gegenteil war der Fall. Mir fehlt zwar die Vergleichsmöglichkeit zur Furnace Creek Ranch, aber in Stovepipe Wells fühlte ich mich pudelwohl und würde jederzeit wieder dort übernachten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Stovepipe.jpg)

Den restlichen Abend verbrachten wir damit, die Einträge im Reisetagebuch zu vervollständigen. Mittlerweile hatten wir uns auch besser akklimatisiert, denn wir schliefen erstmals nach 21 Uhr ein.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 04.08.2005, 23:58 Uhr
17.10. - Stovepipe Wells - Badwater - Las Vegas

Diese traumhafte Einöde zog mich heute relativ früh aus dem Bett, denn ich wollte unbedingt den Sonnenaufgang im Death Valley erleben. So stand ich um 6 Uhr auf dem Parkplatz und genoss die Minuten, in denen die Sonne hinter den Bergen emporstieg. Ein tolles Erlebnis.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Sunset.jpg)

Anschließend weckte ich Tina und wir machten uns ganz gemütlich für unsere heutige Tagestour fertig, welche uns nach Las Vegas bringen sollte. Während des Einpackens beobachteten wir noch zwei Kojoten, welche sich hier in Stovepipe Wells sichtlich wohl zu fühlen schienen. Um 8 Uhr starteten wir in Richtung Furnace Creek. Jedoch bereits nach wenigen Kilometern erreichten wir die große Sanddünen, wo wir natürlich unseren ersten Stopp einlegten. So viel Zeit musste sein, damit wir in das Gelände gehen konnten. Um diese Zeit war es noch sehr angenehm zu laufen und so hielten wir uns etwa eine halbe Stunde in den Sanddünen auf. Nachdem wir die erste Spur einer Schlange entdeckt hatten, war es Tina nicht mehr ganz geheuer. Als dann auch noch seltsame Geräusche zu hören waren, konnte ich sie nicht mehr davon abhalten umzukehren und zurück zum Fahrzeug zu gehen. Schade, ich wäre noch eine Weile gewandert.
Nun nahmen wir Kurs auf Badwater, aber ein Hinweis auf den Golden Canyon veranlasste uns einen Stopp einzulegen und uns ein wenig die Beine zu vertreten. Der Golden Canyon verläuft in einem Wash und bietet fantastische Bilder innerhalb des Canyons. Mit jedem Schritt den wir weiter gingen, waren wir mehr begeistert von diesem Canyon. Aber: Eigentlich wollten wir nur ein paar Schritte gehen und hatten folglich weder Rucksack noch Wasser mitgenommen. Zusätzlich ging es so langsam auf die Mittagszeit zu und somit stieg auch permanent die Temperatur im Canyon. Da ich keine Ahnung hatte, wie lange der Trail noch gehen würde, entschied ich schweren Herzens, dass wir umdrehen. Safety first! Klar, dass der Golden Canyon auf unserer ToDo-Liste für den nächsten Urlaub ganz oben steht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Golden.jpg)

Die Fahrt ging weiter in Richtung Badwater und als nächstes kamen wir zum Devils Golf Course. Wieder waren wir weit und breit die einzigen Besucher. Das hätte ich so wirklich nicht erwartet, aber mir sollte es Recht sein. Diesen "Golfplatz" sollte man schon einmal gesehen haben, auch wenn er sicherlich nicht zu den absoluten Highlights gehört. Aber dieser weitläufige, salzverkrustete Wüstenacker ist schon mal interessant anzusehen. Gewarnt war ich hier vor den Unmengen an Stechmücken, was ich sicherheitshalber im Vorfeld nicht erwähnte. Das war auch gut so, denn es ließ sich nicht eine einzige sehen. So machten wir uns "ungestochen" wieder vom Acker.
Wir setzten unsere Fahrt in Richtung Badwater fort und kamen als nächstes zum Natural Bridge Trail. Nach der abgebrochenen Wanderung zuvor, wollten wir diesen Trail komplett begehen und packten Wasser und Proviant zusammen. Als erstes erreicht man diese Natural Bridge, welche dem Trail seinen Namen gibt. Ein großer Felsbogen, welcher sich über den Weg spannt. Ist ganz nett anzuschauen, vor allem dann, wenn man die gewaltigeren Bögen im Arches Nationalpark noch nicht gesehen hat. Ich setzte dann zum obligatorischen Foto an und was sah ich? Da hatte es sich doch eine Touristenfamilie exakt unter der Natural Bridge so richtig gemütlich gemacht. Mit Decken, geöffneten Schuhen und Vesperpaketen. Ich verzichtete auf das Foto und machte meinem Unverständnis etwas Luft, während wir weitergingen. Ich wäre gerade so richtig in Fahrt gewesen als wir auf Höhe dieser Brückenbewohner waren. Aber zum einen bat mich Tina meinen Mund zu halten und zum anderen bemerkte ich, dass diese "Berber" französisch sprachen, dessen ich nicht mächtig bin. Also zog ich grummelnd an ihnen vorbei, in der Hoffnung, dass das Vesper ausgehen würde und sie auf unserem Rückweg verschwunden seien. Wir gingen den Trail weiter. Es gab noch die eine oder andere schöne Stelle, wie beispielsweise ein "trockener" Wasserfall. Kurze Zeit später ist der Trail dann aber zu Ende und wir drehen um. Zurück an der Natural Bridge stelle ich fest, dass die Franzosen verschwunden sind. So komme ich doch noch zu meinen Fotos ohne Störfaktor. Insgesamt ein ganz netter Trail, welchen man nicht unbedingt gemacht haben muss. Hat man Utah auf dem Programm oder bereits gesehen, kann man hierauf durchaus verzichten und die Zeit für andere Highlights des Death Valley verwenden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Natural.jpg)

Nach etwas mehr als einer Stunde waren wir zurück am Auto. So langsam zogen bedrohliche, dunkle Wolken über dem Tal des Todes auf. Dies ergab eine ganz besondere Stimmung. Dennoch war es sehr heiß, als wir in Badwater aus dem klimatisierten Auto stiegen. Gott sei Dank ging ein recht heftiger Wind, so dass wir diese Hitze immer nur in den kurzen windstillen Momenten spürten. Ich will nicht wissen, wie es hier in den Sommermonaten ist. Wir sind ein paar Schritte auf dem weißen Salzgestein gegangen und haben ein paar Fotos geschossen. Anschließend ging's wieder zurück nach Furnace Creek. Wir wollten noch den Artist's Drive befahren, aber der war leider noch wegen "Flood Damage" geschlossen. Zurück in Furnace Creek musste ich feststellen, dass die Straße, welche ich nach Las Vegas nehmen wollte, komplett gesperrt war. Ein Fehler meinerseits, da ich Karte und Navi einfach nicht richtig studiert hatte. Das Fatale war nur, dass der Weg nach Las Vegas über Badwater führte. Und von da waren wir ja gerade gekommen. Wir haben kurz was gegessen und noch mal voll getankt und sind dann wieder los Richtung Badwater mit Ziel Las Vegas.

Auch diese Strecke nach Las Vegas ist toll zu fahren. Faszinierende Panoramen, welche durch die zunehmende Bewölkung noch interessanter wurden. Immer wieder hielten wir auf dem sandigen Seitenstreifen neben der asphaltierten Fahrbahn an, um diese Eindrücke festzuhalten. Und dabei passierte es auch. Als ich wieder mal auf den Seitenstreifen fuhr merkte ich schon beim anhalten, wie der Wagen hinten links leicht absackte. Also erst mal ausgestiegen als wenn nichts wäre und die Fotos gemacht. Anschließend habe ich Tina meine Befürchtung mitgeteilt, welche sich nach einem ersten vorsichtigen Versuch bestätigte - wir saßen fest. Das linke Hinterrad war schon annähernd bis zur Hälfte im Sand versunken. Dann wollte ich das 4WD einschalten und stellte fest, dass ich mir wahrscheinlich den einzigen SUV ausgesucht hatte, welcher lediglich Hinterradantrieb hatte. So versuchte ich es dann mit Unterlegen eines großen, flachen Steines, welchen ich auf der anderen Straßenseite gefunden hatte. Aber keine Chance, das linke Hinterrad sackte immer weiter ab. Ist schon ein einmaliges Gefühl im Death Valley festzusitzen, vor allem mit der Gewissheit, ewige Zeiten kein anderes Fahrzeug gesehen zu haben. Tina stand die Panik ins Gesicht geschrieben. Als ich da so hinter meinem Lenkrad saß und überlegte, was ich als nächstes versuchen könnte, sah ich ein schwarz-weiß-grünes Fahrzeug auf uns zukommen. Unglaublich - die Park-Ranger! Es waren gerade mal 5 Minuten vergangen seit wir fest saßen. Das ist mehr als Glück. Und ab sofort nahmen die beiden jungen, sehr netten und sympathischen Ranger alles in die Hand. Ich durfte nicht einmal mehr schaufeln. Einer der Ranger war natürlich in Deutschland stationiert gewesen und kannte Stuttgart. So hatten wir nebenbei auch noch ganz nette Gespräche. Er versicherte mir auch, dass das Einsinken kein Fehler meinerseits war und es an der Tagesordnung sei. Denn man sieht einfach nicht, wo der Sand so lose und tief ist. Aber auch alle Versuche der beiden Ranger blieben erfolglos, so dass sie mich am Ende mit ihrem Fahrzeug rückwärts herauszogen. Nass geschwitzt und komplett eingesandet von den zahlreichen Fehlversuchen mit durchdrehendem Reifen waren wir beim Verabschieden. Da es nicht danach aussah, dass ich einen Strafzettel oder ähnliches bekam, wollte ich den Rangern 10 USD für ein Feierabend-Bierchen oder die Kaffeekasse anbieten. Dies wurde jedoch vehement mit dem Hinweis abgelehnt, dass sie Ranger seien und es ihr Job sei, mir zu helfen.
Nach dieser halbstündigen Unterbrechung setzten wir unsere Fahrt nach Las Vegas fort. Die Lust am Fotografieren war mir für heute irgendwie vergangen, vor allem, wenn ich dafür den sicheren Asphalt verlassen musste.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Death.jpg)

Gegen 17:30 Uhr erreichten wir Las Vegas. Sieht man Vegas zum ersten Mal ist es einfach unglaublich, wie diese Stadt urplötzlich inmitten der Wüste auftaucht. Wir fahren auf direktem Weg in die Tiefgarage des Tropicana, unser Hotel für die nächsten 3 Nächte. Dieses hatte ich bereits von Deutschland aus übers Internet gebucht. Eingecheckt und dann unser Zimmer gesucht. Und zum ersten Mal mitten durch diese gigantische Spielhalle. Wer schon einmal im Tropicana war kann verstehen, dass die Zimmersuche doch einige Zeit in Anspruch nahm. Aber das Zimmer war die Sucherei wert. Sehr geräumig, sehr sauber und ein toller Blick vom 12. Stock auf das Mandalay Bay, Luxor und Excalibur. Wir hatten nach unserem Wüstenabenteuer dringend eine Dusche nötig. Nach dieser machten wir uns auf, das Lichtermeer von Las Vegas zu genießen. Ganz bewusst völlig planlos. So schlenderten wir noch etwa 3 Stunden durch die Stadt und einige Hotels, bis wir um etwa 22 Uhr völlig müde in unser Bett fielen. Den Spiegel an der Decke über unserem Bett entdeckte ich erst am folgenden Morgen...
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Westernlady am 05.08.2005, 08:03 Uhr
Toll beschrieben und wunderschöne Bilder. Da freue ich mich umso mehr auf nächstes Jahr, da hab ich das Death Valley auch endlich mal wieder mit im Programm  :D
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 05.08.2005, 09:41 Uhr
@ Westernlady

Freut mich, dass Dir der Bericht gefällt.  
:smiledance:  :smiledance:  :smiledance:

Und ich freu mich über die Reaktion, ich dachte schon, es liest gar niemand mehr mit   :kratzen:

Ein schönes, sonniges und erholsames Wochenende @All

Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: freddykr am 05.08.2005, 11:03 Uhr
Ein Sonnenaufgang im Death valley ist schon was feines. ich hoffe, ich habe auf meinen nächsten Reisen irgendwann mal die Gelegenheit dies geniesen zu dürfen.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Doreen & Andreas am 05.08.2005, 11:16 Uhr
[quote="WanderLöweUnd ich freu mich über die Reaktion, ich dachte schon, es liest gar niemand mehr mit   :kratzen:
[/quote]
 :protest: Wie kannst Du nur soetwas denken.
Wir gieren förmlich nach jeder Fortsetzung...
:popcorn:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 05.08.2005, 13:44 Uhr
@ freddykr

Ich plane das für meinen nächsten USA-Trip auf jeden Fall wieder ein. Das war schon ein ganz tolles Erlebnis. Insgesamt zieht es mich sehr ins Death Valley. Es gibt ja noch einiges zu sehen und zu wandern dort.

@ Doreen & Andreas

Vielen Dank für das klare FeedBack. Demzufolge verspreche ich für das Wochenende noch zwei weitere Tage. Motivation ist halt alles  :lol:

Schönes Wochenende nochmals
LG
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Doreen & Andreas am 05.08.2005, 14:35 Uhr
Zitat von: WanderLöwe

Motivation ist halt alles  :lol:

OK, schon verstanden:
[schild=4 fontcolor=0000FF shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=0]Wir wollen zwei weitere Tage...[/schild] [schild=4 fontcolor=0000FF shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=0]Wir wollen zwei weitere Tage...[/schild] [schild=4 fontcolor=0000FF shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=0]Wir wollen zwei weitere Tage...[/schild] [schild=4 fontcolor=0000FF shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=0]Wir wollen zwei weitere Tage...[/schild]
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 05.08.2005, 15:48 Uhr
Mmmmh, jetzt kann ich ja gar nicht mehr anders. Da hab' ich mich ja selbst ein wenig unter Druck gesetzt.

 :help: nix wie weg  :nixwieweg:

PS: Tolle Homepage habt Ihr da, werde heute Abend mal ein wenig mehr drin stöbern.
LG
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Westernlady am 05.08.2005, 17:19 Uhr
Zitat von: WanderLöwe

PS: Tolle Homepage habt Ihr da, werde heute Abend mal ein wenig mehr drin stöbern.


Nix da  :evil:
Das kannste machen, wenn die zwei weiteren Tage von Dir online sind. Wir nehmen auch gerne pro Tag zwei weitere Tage  :engel2:
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen  :zwinker:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Utah am 05.08.2005, 17:23 Uhr
Zitat von: WanderLöwe


Und ich freu mich über die Reaktion, ich dachte schon, es liest gar niemand mehr mit   :kratzen:

Tommy


Bei über 1100 Aufrufen von diesem Thread lesen noch mehr heimlich mit. :wink:
Mach weiter so!
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: born2fly am 06.08.2005, 13:01 Uhr
Super Bericht,

ich lese jetzt nicht mehr heimlich mit, sondern unheimlich -----
gespannt wie's weitergeht.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 07.08.2005, 11:47 Uhr
Also, für alle heimlichen und "unheimlichen" Leser kommt hier der versprochene nächste Tag...


18.10. - Las Vegas

Mit einem Schreck begann der 9. Tag. Was hing da bloß über mir an der Decke? Schnell nach meiner Brille gegriffen und erkannt, dass ich mich selbst in einem großen Spiegel über dem Bett sah. Den hatte ich gestern Abend doch glatt übersehen. Wer weiß, ob wir dann so früh geschlafen hätten.  :bang:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Tropicana.jpg)

Wir sind kurz nach 8 Uhr los, Stadtbesichtigung, besser gesagt Hotelbesichtigung, stand auf dem Programm. Zuerst machten wir aber einen kurzen Abstecher zum McDonalds um ein kleines Frühstück zu uns zu nehmen. Danach besuchten wir zuerst das MGM. Imposant ist der Glaskäfig mit den beiden Löwen. Klar könnte man jetzt eine Riesen-Diskussion beginnen, wie das Ganze unter Gesichtspunkten des Tierschutzes und der artgerechten Haltung zu sehen ist. Ich denke aber, dass dies nicht Teil eines Reiseberichts sein sollte.
Wir sind durch das MGM geschlendert, haben die Shops und natürlich die Casinos besucht. Am beindruckendsten sind für mich die Dimensionen. Jedes Hotel ist eine kleine Stadt für sich. Und natürlich die Massen von Spielautomaten. Unvorstellbar!
Wir gingen über die Straße zum New York New York. Das Verrückte hier ist die Achterbahn, welche sowohl außer- als auch innerhalb des Hotels fährt. So was kann es nur in den USA geben. Hier im New York New York lässt es sich schön bummeln. Zahlreiche Bars, Restaurants, Shops und Läden sind hier untergebracht und alles ist wie eine Stadt aufgebaut. Wirklich sehenswert. Wir schlenderten weiter auf dem Strip in Richtung Stratosphere Tower. Vorbei an Luxor, Bellagio, Paris und all den weiteren bekannten Hotels kamen wir bis zum Treasure Island. Hier spürten wir dann unsere Füße und beschlossen umzukehren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Mirage.jpg)

Auf dem Rückweg sind wir ebenfalls durch weitere Hotels geschlendert, zwangsläufig auch durch die Casinos. Nicht vorstellbar, wie viele Spieler um diese frühe Zeit schon am Zocken sind. Ich denke, das geht die ganze Nacht durch. Wobei innerhalb der Casinos eh kein Unterschied zwischen Tag und Nacht erkennbar ist. Nach zirka 5 Stunden sind wir zurück im Tropicana und ganz schön geschafft. Aber wir gönnen uns keine Zeit zum Erholen, denn in Las Vegas soll es ein tolles Outlet Center geben. Den SUV aus der Garage geholt und ans südliche Ende der Stadt gefahren, wo sich das Outlet Center befindet. Wir schlendern einmal durch, Tina fand Turnschuhe von Nike für 39 Dollar, aber irgendwie wollte sich bei mir keine Begeisterung einstellen. Im Vergleich zum Belz Outlet Factory in Orlando, wie es damals noch hieß, bietet diese Mall weitaus weniger. Ich jedenfalls bekam keine Kauflust und so waren wir bereits um 16 Uhr wieder am Wagen.
Wir beschlossen, den Strip nochmals mit dem Auto abzufahren. Wir wollten auch sehen, ob es sich lohnt, dass wir das andere Ende des Strips ab dem Stratosphere Tower auch noch ablaufen. Mit dem Auto mal den Strip abzufahren ist auch ein Erlebnis, welches man sich mal antun sollte. Aber 1 Stunde ist mindestens einzuplanen. Am nördlichen Teil des Strip befinden sich überwiegend ältere Hotels wie das Circus Circus oder das Sahara. Insgesamt ist dieser Teil auch nicht mehr ganz so glamourös wie der südlichere oder mittlere Teil. Dennoch durchaus sehenswert, aber nur wenn wir Zeit übrig hätten. Da waren wir uns einig.
Zurück im Hotel gönnten wir uns nun etwas Zeit zum Relaxen und um ein wenig die Annehmlichkeiten des tollen Zimmers zu nutzen. Zwischendurch beobachtete ich mal in aller Ruhe den Flughafen von Las Vegas. Interessant, man könnte die Uhr danach stellen. Es startet jede Minute ein Flieger, abwechselnd auf einer der beiden Startbahnen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Flughafen.jpg)

Bevor wir aufs Zimmer gegangen waren,  hatten wir noch einen Tisch im Tuscany reserviert. Das Tuscany ist ein italienisches Restaurant innerhalb des Tropicana. Hier ließen wir uns ab 19 Uhr mit Pasta und Cabernet verwöhnen. Etwas gehobenere Preise zwar, aber vorzüglich und uneingeschränkt empfehlenswert.
Anschließend gingen wir das erste Mal zum Zocken. Etwas planlos spielten wir mal hier und mal da. Zeitweise war ich mit zirka 20 USD im Plus, welche jedoch am Ende wieder verspielt waren. Tina ging es ähnlich. Um etwa 22 Uhr übermannte uns die Müdigkeit und so gingen wir mit einem Spielverlust von knapp 10 USD in unser Zimmer und unverzüglich in die Federn.
Anmerkung für aufmerksame Leser: Auch haben wir unverzüglich geschlafen, Deckenspiegel hin oder her.   :heulend:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Westernlady am 07.08.2005, 12:10 Uhr
Na  :nono:  ob das wohl wirklich stimmt, bei der häufigen Erwähnung des Deckenspiegels...  :kratz:  :pfeifen:  :frech:

Wieder supertoll geschrieben  :respekt:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 07.08.2005, 12:44 Uhr
@ Westernlady

Zum Thema "Deckenspiegel":  :oops: no comment  :oops:

Dir einen schönen Sonntag, auch wenn das Wetter bei uns im Schwobaländle zusehends schlechter wird.  :(

LG
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Easy Going am 07.08.2005, 13:10 Uhr
Hi Tommy,

kann mich Deinen Worten zum alten Strip Richtung Circus Circus usw. nur anschließen - wenn man genügend Zeit hat (mehr als 2 Tage) mal ganz interessant - aber ansonsten gibt es im Süden einfach mehr zu sehen.
Generell bietet es sich an wenn man sowieso ein Auto hat dort auch mit dem Wagen hinzufahren, man kann dort relativ leicht einen Parkplatz finden und die Wedding Chapels (teilweis sogar als Drive Thru  :shock: ) kann man sich schon mal ansehen auch wenn sich das Thema persönlich vielleicht schon erledigt hat  8)

Nach wie vor ein Super Bericht - hoffe es geht bald weiter  :!:  :D
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 07.08.2005, 17:58 Uhr
@ Easy

"Das Thema" hat sich persönlich noch nicht erledigt, aber würde sich wohl auch nicht im DriveThru erledigen lassen. Das bräuchte ich nicht einmal ansprechen  :wink:
... und den nördlichen Teil haben wir auch noch etwas näher kennen gelernt, aber ich will nicht vorgreifen. Dazu fehlen noch zwei Tage.  :lol:

Vielen Dank für's FeedBack - Dein Bericht fesselt mich ebenfalls !!!

Grüße und noch einen schönen Rest-Sonntag.
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Filou am 07.08.2005, 18:20 Uhr
Hi Tommy,

auch von mir einen herzlichen Dank für Deinen tollen Reisebericht. Bin schon gespannt, wie´s weitergeht.

Liebe Grüße
Annette
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 07.08.2005, 23:51 Uhr
19.10. - Las Vegas - Hoover Dam

Gut ausgeschlafen wachte ich so gegen 7 Uhr auf und sah nach oben in den Spiegel. Da Tina noch schlief stand ich erst mal auf, zog den Vorhang beiseite und erstarrte. Von Sonne und schönem Wetter war absolut nichts mehr zu sehen. Der Himmel war grau in grau. Natürlich vergaß ich den Deckenspiegel gleich wieder und begann den Tag neu zu planen. Ursprünglich hatte ich geplant, den einen oder anderen Trail im Red Rock Canyon zu machen, aber bei diesem Wetter machte das nicht wirklich Sinn. Nachdem Tina aufgewacht war und ebenfalls den ersten Schock bezüglich des Wetters verdaut hatte, schloss sie sich meinem Vorschlag an, den Hoover Dam zu besichtigen. Dementsprechend gemütlich ließen wir es angehen. Mich wurmte das Wetter schon gewaltig, denn eigentlich war ich komplett auf Wandern eingestellt gewesen. Aber eigentlich hatten wir bis dato eher Glück gehabt, denn wir später im Wheather Channel mitbekommen haben, war seit gestern der Tioga Pass wegen Schneefalls gesperrt. Drei Tage zuvor hatten wir ihn noch bei über 20°C erlebt. Um 9:30 Uhr saßen wir zum Frühstück zur Abwechslung bei McDonald's. Wenn die nur einen besseren Kaffee hätten...

Frisch gestärkt stiegen wir ins Auto und fuhren los Richtung Hoover Dam und Lake Mead. Auf der US 95 war verhältnismäßig viel Verkehr, um nicht zu sagen Stop'n'Go. Einige Zeit später sahen wir den Grund dafür. Es war eine große Baustelle, weswegen wir nur langsam voran kamen. Wir waren froh, als innerhalb des Baustellenbereichs der Verkehr dann wieder flüssig lief. Doch plötzlich ein Riesenschlag und ich sah nur noch einen großen dunklen Schatten wegfliegen. Der vorausfahrende LKW muss uns einen Stein auf die Windschutzscheibe geschleudert haben. Diese hatte nun ein kleines Loch und die typischen Risse ringsherum. Wir hatten Glück, dass wir normal weiter fahren konnten. So beschlossen wir, dass wir nun erst zum Hoover Dam fahren und ich anschließend den Wagen tausche.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Hoover.jpg)

Die Straße zum Hoover Dam ist ebenfalls eine riesengroße Baustelle. Hier soll ja eine neue Brücke über den Colorado gebaut werden, um das Nadelöhr über den Damm zu umgehen. Wir fuhren ins Parkhaus und waren bereits hier überrascht, wie viele Fahrzeuge hier standen. Diese Überraschung setzte sich fort, als wir zum Damm selbst gingen.
Menschenmassen, wie wir sie bis dato noch nirgends gesehen hatten. Vor allem sehr viel technikbegeisterte Japaner waren hier. Wir liefen einmal über den Hoover Dam, schauten hinunter zum Colorado und hinüber zum Lake Mead. Aber irgendwie wollte sich bei uns nicht so recht Begeisterung einstellen. Zwar ist der Hoover Dam ganz interessant, aber als ein unbedingtes Muss würde ich ihn sicherlich nicht bezeichnen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Lake.jpg)

So fuhren wir in aller Ruhe wieder zurück nach Vegas und ins Tropicana. Dort suchte ich sämtliche Papiere für den Fahrzeugwechsel zusammen und fuhr um 12:30 Uhr zu Alamo beim Flughafen. Tina blieb im Hotel zurück. Wider Erwarten ging auch der wiederholte Umtausch unseres Fahrzeugs problemlos über die Bühne. Kurze Fragen nach der Ursache und dem Ort, wo es passiert ist, aber das war's dann auch schon. Ich konnte mir also zum dritten Mal einen SUV bei der Choice Line abholen. Ich entschied mich erneut für einen Chevrolet Trailblazer, diesmal aber mit 4WD und in schwarz. Der gefiel mir richtig gut.
Um 15 Uhr war ich zurück im Tropicana. Also hatte mich der Fahrzeugwechsel satte 2,5 Stunden gekostet. Da auch das Wetter in keinster Weise besser aussah, schlug ich vor, nochmals ins Outlet Center zu fahren. Ich wurde relativ schnell fündig und kam mit einer Hilfiger-Jeans und Nike-Turnschuhen zurück. Als wir das Outlet Center verließen regnete es verhältnismäßig stark. Es war so ein Tag, an dem einfach nicht viel passt. Zurück im Tropicana überlegten wir, wie wir den Rest des Tages verbringen würden. Dabei fiel uns auf, dass wir noch nichts gegessen hatten seit unserem Frühstück. So sind wir kurzerhand im Tropicana zum Island Buffet. Kostenpunkt 15 USD/Person, aber die haben sich gelohnt. Es war wirklich gut und die Soft-Drinks waren inklusive.
 
Um 18 Uhr sind wir dann los gelaufen zum Treasure Island, um die allseits bekannte Seeschlacht zu sehen. Allerdings war es bei dem Wetter keine all zu große Freude, auch wenn es im Moment nicht mehr regnete. Wir suchten die nächste Haltestelle der MonoRail, aber was soll ich sagen? Sie fuhr mal wieder nicht. Also wieder einmal per pedes bis zum Treasure Island. Rechtzeitig dort angekommen erfuhren wir, dass auf Grund des schlechten Wetters die Vorführung ausfiel. Wie bereits erwähnt, es gibt so Tage...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Treasure.jpg)

Wir genehmigten uns ein Bierchen und liefen dann zurück zum Treasure Island. Da es unser letzter Abend in Las Vegas sein sollte, war klar, dass wir heute noch einmal unser Glück im Casino probieren würden. Wobei ich nach dem heutigen Tag mehr als skeptisch war. Das war auch berechtigt, zumindest was mich betraf. Denn ich verspielte so in etwa 20 USD. Irgendwann rief mal Tina ich solle kommen. Nun, sie hatte da an einem einarmigen Banditen einen größeren Gewinn ergattert, welchen der "Bandit" nicht mehr ausspucken wollte. Er zeigte nur an, dass man sich an einen "Cashier" oder so ähnlich wenden sollte. Also ich mich mal auf die Suche gemacht und mit einer uniformierten Cashierin zurückgekommen. Die werkelte dann an dem Gerät, sperrte es für erneuten Geldeinwurf und verschwand. Ein paar Minuten später kam sie wieder und zählte Tina die Dollar-Scheine in die Hand. Meine Augen wurden immer größer und Tina konnte es auch nicht so recht fassen. Es waren so um die 80 USD. Nicht schlecht dachte ich und riskierte auch wieder fünf Dollar, welche aber ruckzuck auch wieder weg waren. Ungelogen, es waren keine 15 Minuten vergangen, da wiederholte sich die Szene von eben. Tina rief, diesmal von einem anderen Automaten, ich machte mich auf die Suche und sie bekam die Scheine in Hand gezählt. Erneut waren es wieder um die 80 USD. Diesmal holte ich mir lieber ein Bier von der Bar, da hatte ich wenigstens was davon. Und mit dem Bier in der Hand sah ich meine Zockerin erneut winken. Gleicher Ablauf nur weniger Scheine, es waren lediglich um die 50 USD. Nun, es gibt eben so Tage...
Vernünftig wie wir sind ließen wir es gut sein. Wir gingen mit einem Gewinn, nach Abzug von Einsatz und Getränken, von etwas über 200 USD ins Zimmer. Ein versöhnlicher Abschluss für einen nicht ganz so gelungen Tag. Deckenspiegel? Anyway, es war schließlich nach 24 Uhr.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.08.2005, 10:09 Uhr
Zitat von: WanderLöwe
PS: Tolle Homepage habt Ihr da, werde heute Abend mal ein wenig mehr drin stöbern.

Wir haben wieder ganz gespannt mitgelesen (schon interessant, wie oft Du den Deckenspiegel erwähnst... :lol: ).
Aber nachdem Du zwischen gestern Mittag und gestern Abend genug Zeit zum stöbern in unserer Homepage hattest, könnte es jetzt eigentlich weitergehen   :whistle:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Ole Miss am 09.08.2005, 14:29 Uhr
Hallo!

Bin auch noch dabei und harre gespannt der Dinge, die da kommen mögen. Die Identifikation mit Tina reißt nich ab... Bei Schlangenspuren wäre ich auch nicht mehr so scharf auf die Wanderung gewesen.  :?

Aber wenn ich dann dafür auch so viel Glück im Casino hätte...., werde es im Oktober ausprobieren...  8)

Auf jeden Fall: weitermachen!!!!

LG,
Ole Miss  :wink:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Toran am 09.08.2005, 17:55 Uhr
Hallo!

Klasse Reisebericht. Insbesondere auf Deine HP auch sehr schön zu lesen!

Sag mal, um wieviel Uhr genau warst Du am Golden Canyon? Ich hab den Fehler gemacht, da Ende Mai zur Mittagszeit zu wandern und bin da fast gestorben in der Hitze, obwohl ich genug Wasser dabei hatte...

Grüße,

Uli
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 09.08.2005, 23:16 Uhr
@ Ole Miss
Wir, insbesondere Tina drücken Dir natürlich alle zur Verfügung stehenden Daumen für einen satten Gewinn in Vegas.

@ Toran
Also, ich habe nochmal nachgesehen. Wir waren exakt am 17.10.2004 um ca. 9.30 Uhr am Golden Canyon und sind eine starke Stunde gewandert. Wie gesagt, gegen Mittag wurde es dann schon ganz schön heftig mit der Hitze.

Grüße an alle Mitleser

.... gleich geht's weiter
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 09.08.2005, 23:20 Uhr
20.10. - Las Vegas - Hurricane - Springdale - Las Vegas

Als wir heute Morgen aufstanden konnten wir nicht wissen, das uns der "schwärzeste" Tag des gesamten Urlaubes bevorstand.
Heute ging es weiter in Richtung Osten und es standen für die nächsten Tage einige Nationalparks nebst den geplanten Trails auf unserer ToDo-Liste. Unsere eigentlichen Highlights dieses Urlaubs. So machte ich mich noch am Morgen daran, via Internet die nächsten Übernachtungen in Hurricane und Moab zu buchen. Wer weiß, ob ich die kommenden Tage in den ländlicheren Gebieten einen Internet-Zugang im Motel haben werde. Nachdem das erledigt war packten wir unsere Sachen und checkten aus dem Tropicana aus. Unser erster Weg führte uns zu Walgreen. Im Hotel hatte ich bereits bemerkt, dass ich ein kleines Bläschen an der Lippe hatte. Meine bessere Hälfte hatte die komplette Reiseapotheke dabei, nur leider kein Zovirax. Der Apotheker im Walgreen wollte für die Zovirax ein Rezept von mir, welches ich natürlich nicht hatte. Dann wurde mir von ihm eine andere Salbe, natürlich rezeptfrei, empfohlen. Dieses Mini-Tübchen, kleiner noch als Zovirax, nannte sich Abreva und kostete schlappe 20 USD. Anyway, Hauptsache es hilft. Und dem war, wesentlich besser und schneller sogar als Zovirax. Unser zweiter Weg führte uns natürlich mal wieder zum McDonald's frühstücken. Nur dieser Kaffee...!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Regen.jpg)

Um 10:15 Uhr starteten wir dann endgültig in Richtung Zion Nationalpark. Auf der Autobahn regnete es dann schon relativ heftig. Ich denke, wir hatten exakt das Wetter, welches wenige Tage zuvor dem Yosemite Park und dem Tioga Pass den ersten Schnee brachte. Im USA-Forum hatte ich den Tipp erhalten, auf der Strecke nach Hurricane einen Abstecher über das Valley of Fire zu machen. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Wir fuhren die Strecke ab, hielten das eine oder andere Mal, aber zum Aussteigen oder sogar Wandern regnete es einfach zu stark. Wir konnten allerdings erahnen, dass dieses Valley of Fire bei gutem Wetter ein absolut sehenswerter Abstecher sein muss. Irgendwie drückte dieses Wetter gewaltig auf unsere Stimmung, während wir unseren Weg nach Hurricane fortsetzten. Teilweise goss es auf dem Highway so stark, dass ich gerade mal mit 40 - 50 km/h fahren konnte. Die LKW's, nein die typischen USA-Trucks, interessierte dies herzlich wenig und überholten mich mit irrsinniger Geschwindigkeit. Der Effekt war, dass ich zeitweise, durch Regen und Spritzwasser bedingt, absolut blind fuhr. Von Tina war seit geraumer Zeit überhaupt nichts mehr zu hören und auch mir war es stellenweise etwas mulmig. Gegen 14:30 Uhr erreichten wir jedoch unbeschadet Hurricane.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Valley.jpg)

Am Morgen hatte ich das Super 8 Motel hier in Hurricane gebucht. Das Motel und auch das Zimmer passten irgendwie zum Wetter. Es war nicht berauschend. Aber vielleicht waren wir auf Grund der gedämpften Stimmung auch kritischer als sonst. Wir haben kurz die Koffer ins Zimmer gestellt und wollten dann eine Kleinigkeit essen gehen. Nur gab es hier eigentlich gar keine Möglichkeiten, außer einem Burger King im “Hinterzimmer” einer Tankstelle. Das war dann auch nicht unbedingt das, was wir uns vorgestellt hatten. Meine Stimmung wurde von Minute zu Minute schlechter und ich kenne mich und weiß, in was ich mich da reinsteigern kann. Wir fuhren dann noch die paar Kilometer nach Springdale und zum Eingang des Zion Nationalparks. Aber ein Besuch lohnte sich bei dem Wetter absolut nicht und so fuhren wir zurück in unser Motel.
Im Motel angekommen habe ich erst einmal geprüft, ob es Internet-Zugang gibt. Fehlanzeige. Aber immerhin hatten sie einen Wheather-Channel. Also den Fernseher eingeschaltet und den entsprechenden Kanal gesucht. Nach etwa einer Minute brach das Bild in sich zusammen. Das, bevor wir eine Vorhersage für unsere augenblickliche Region hatten. Daraufhin ging ich an die Rezeption und sprach eine Inderin, welche wohl noch schlechter Amerikanisch sprach als ich, auf unseren Bildausfall an. Sie erklärte mir, dass dies im ganzen Ort der Fall sei und durchaus mal vorkomme. Auf meine Frage, wie denn das Wetter die kommenden Tage werden würde, kam die Antwort, welche mir letzten Endes den Rest gab. Völlig emotionslos meinte sie, dass es die kommenden 4 -5 Tage so bleiben würde wie jetzt gerade. Toll, ich sah nach draußen und es regnete Bindfäden. Zurück im Zimmer steigerte ich mich in die Variante hinein, dass es das Beste sei, den Urlaub abzubrechen. Also nach San Francisco zurück fahren, versuchen unseren Rückflug umzubuchen und Bye-Bye USA. Es machte für mich keinen Sinn hier zu bleiben, wenn der eigentliche Grund des Urlaubs ins Wasser fiel. Letztlich einigten wir uns darauf, erst einmal nach Las Vegas zurück zu fahren. Hier in diesem Kaff wollten wir auf keinen Fall bleiben. Zumal ich ohne Internet-Anschluss keine Möglichkeit hatte, die am Morgen gebuchten Zimmer zu stornieren. Zusätzlich würden wir in Las Vegas doch wesentlich mehr Möglichkeiten haben, einen Tag bei Regen zu gestalten als hier. Also wieder ausgecheckt, natürlich mussten wir das Zimmer bezahlen, und bei Wind und Regen zurück nach Las Vegas. Dort angekommen fuhren wir direkt wieder ins Tropicana, in der Hoffnung ein Zimmer zu bekommen. Wir hatten Glück und bekamen eines der letzten Zimmer. Glück war das aber nur auf den ersten Blick. Zum einen war es ein Raucherzimmer und zum anderen lag es ebenerdig direkt neben der Tür, welche zu den Parkplätzen führte. Meine erste Tätigkeit war, die am Morgen reservierten Zimmer wieder zu stornieren. Internet sei Dank ging das völlig problemlos über die Bühne. Als nächstes sah ich mir die Wetterprognosen im Internet an. Die waren alles andere als problemlos. Regen, Regen und noch mal Regen. Mies gelaunt und hungrig gingen wir schlafen, besser gesagt wir versuchten es. Aber an erholsamen Schlaf war in diesem Zimmer absolut nicht zu denken. Immer wieder das Zuschlagen der Eingangstüre und Gäste, welche vor der Tür bei einer Zigarette lautstark über ihre Verluste lamentierten. All dies bestärkte mich in meinem Vorhaben, am Folgetag nach San Francisco aufzubrechen und den Urlaub abzubrechen. So ganz nebenbei fiel mir auch noch ein, dass wir heute außer dem Frühstück nichts gegessen hatten. Irgendwann schlief ich dann wider Erwarten doch noch ein.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: freddykr am 10.08.2005, 08:10 Uhr
Ohje, das klingt ja schrecklich. Ich hoffe doch mal, daß sich das Wetter und Eure Laune noch gebessert hat.
Da ist man einmal in der "Wüste" und dann regnet es...  :cry:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 10.08.2005, 19:36 Uhr
@ Danilo
Beides, Wetter und Laune wurden wieder besser. Und folglich geht auch der Bericht weiter, auch wenn meine Fingerkuppen langsam wund werden! :P  :P  :P
Grüße
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 11.08.2005, 00:00 Uhr
21.10. - Las Vegas

Nach einer ziemlich unruhigen Nacht, in der wir dennoch hin und wieder Schlaf fanden, waren wir am Morgen überraschend früh wach. Vermutlich war es Hunger, der uns aus den Federn trieb. Obwohl meine Laune noch nicht wesentlich besser war, entschloss ich mich, nochmals im Internet nach den Wetterprognosen zu schauen. Und siehe da, auf einmal waren die Vorhersagen doch wesentlich freundlicher als noch gestern. Dies ging an unserer Stimmung nicht spurlos vorbei, sie hellte sich zusehends auf. Also machte ich mich wieder daran, ein Hotel für die kommende Nacht zu buchen. Hier in diesem Zimmer hielten mich keine zehn Pferde mehr. Wir entschieden uns kurzfristig für das Orleans. Zum einen hatte ich den Tipp auch aus dem USA-Forum und zum anderen wollten wir dieses Hotel bereits von Deutschland aus buchen. Wir hatten uns dann jedoch für das Tropicana entschieden, da es direkt am Strip liegt, während das Orleans etwa eine Meile entfernt ist. Nachdem die Reservierung bestätigt war, packten wir unsere Sachen ins Auto und verließen das Tropicana. So toll die drei Nächte zuvor auch waren, insgesamt blieb durch die vergangene Nacht ein fader Beigeschmack.
Anschließend nahmen wir unser Standard-Frühstück ein und sind dann mit dem Auto zum Stratosphere gefahren, um den nördlichen Teil des Strips auch noch ein wenig kennen zu lernen. Das Auto haben wir im Parkhaus des Stratosphere abgestellt. Wir haben dann das Hotel besichtigt und uns überlegt, ob wir auf den Tower hochfahren sollen. Die Preise dafür hielten uns aber davon ab. Als wir dann durch das Casino zum Strip liefen, musste Tina mal wieder einen Dollar riskieren. Und was war das Ergebnis? Innerhalb von wenigen Minuten hatte sie 12 Dollar. Ich überlegte, ob wir nicht den Rest des Urlaubes in Vegas bleiben sollten. Ich würde Tina nach dem Frühstück an einen Automaten setzen und sie abends vor dem Schlafengehen wieder abholen. Denn leichter kann man doch sein Geld nicht verdienen.
Wir schlenderten eine Weile über den Strip und sahen uns unter anderem noch das Sahara und das Circus Circus an. In letzterem fand eine recht interessante Akrobatik-Nummer statt, aber sonst sagt mir dieses Hotel weniger zu. Aber ich denke mit Kindern ist es eine gute Wahl. Das Stratosphere machte dagegen einen ganz netten Eindruck auf uns. Gefallen hat uns auch noch der Charme des alten Hotel Frontier. Man fühlt sich unwillkürlich in einen alten Hollywood-Streifen versetzt.
Da es nun mittlerweile auf 14 Uhr zuging, fuhren wir zu unserer neuen Bleibe, dem Orleans. Es begann mit ein wenig Aufregung, da ich in einem Parkhaus parkte, welches wohl den VIP's oder sonstigen besonderen Gästen vorbehalten ist. Das Reinkommen war einfach, aber dann wurde ich angewiesen wieder raus zu fahren. Das gestaltete sich wesentlich schwieriger, denn ich musste vor irgendwelchen Sicherheitsbeamten meinen Koffer öffnen und meine Papiere vorzeigen. Erst dann wurde mir erklärt, wo ich mein Fahrzeug abzustellen habe. Nachdem auch das vollbracht war ging's zum Einchecken. Allein um zur Rezeption zu kommen, hatten wir schon eine kleine Wanderung vor uns. Das Orleans ist gewaltig groß, was man von außen so überhaupt nicht erkennt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Casino.jpg)

Beim Einchecken stand eine überraschend große Schlange, was wir so zuvor auch noch nicht gesehen hatten. Es ging aber zügig voran und so standen wir ein paar Minuten später vor der äußerst netten Dame. Sie wollte unsere Ausweise sehen und meinte dann, dass wir ja einen weiten Weg hinter uns hätten. Vermutlich dachte sie, dass wir auch gerade angekommen waren. Der kommende Satz gefiel mir schon weniger. Sie meinte, dass sie das reservierte Zimmer nur noch als Raucherzimmer hätte. Oh nein, dachte ich. Aber der Satz von ihr ging ja noch weiter. Oder als Alternative könnte sie uns zum gleichen Preis eine Suite im 21. Stock anbieten. Es wäre nur etwas weiter zu laufen. Na Mensch, sehe ich aus wie fußkrank? Klar, natürlich nehmen wir die Suite.
Statt die Koffer aus dem Auto zu holen sind wir natürlich direkt zu Fahrstühlen. Interessant war, dass nicht jeder Fahrstuhl die obersten beiden Stockwerke anfuhr. In den beiden Fahrstühlen, welche so hoch fuhren, mussten wir zusätzlich unsere Zimmerkarte in einen Schlitz stecken, um eines der beiden obersten Stockwerke drücken zu können. Now we are VIP's! Ob ich jetzt mein Auto umparken sollte? Besonders amüsant fand ich immer die Blicke der anderen Gäste.
Oben angekommen war alles noch einmal eine Klasse nobler, angefangen beim Teppichboden, über die Beleuchtung bis hin zu den Türklinken. Letzter hielt ich dann in der Hand und es war wie Weihnachten. Wahnsinn, wir hatten eine echte Suite mit 2,5 Zimmern, großer Bar, vier Fernsehern und Marmorbad. Das absolute Highlight aber war der Blick auf den Strip. Na wenn das keine Entschädigung für den gestrigen, verkorksten Tag war. Wir konnte ich überhaupt nur daran denken, den Urlaub abzubrechen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Suite.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Suite1.jpg)

Nachdem wir ausgiebig das tolle Bad genutzt hatten, machten wir uns auf zum Abendessen. Tage zuvor waren wir durch Zufall am Hofbräuhaus in Las Vegas vorbei gefahren. Ein paar Wochen vor unserem Urlaub hatte ich eine Reportage über den Bau des Hofbräuhauses gesehen und so beschlossen wir, dort eine deutsche Mahlzeit zu uns zu nehmen. Mit dem Wiederfinden dauerte es zwar ein wenig länger als vermutet, aber letzten Endes stand dann ein echtes Mass vor uns. Dazu gab es dann Jägerschnitzel und Kässpätzle. Anschließend noch ein Mass und wir waren rundum zufrieden. Das Essen im Hofbräuhaus kann man übrigens durchaus empfehlen.
Da es heute nicht regnete, war es uns auch noch vergönnt, die Seeschlacht des Treasure Island zu sehen. Anschließend fuhren wir zurück ins Orleans um noch ein wenig zu spielen. Aber wir merkten schnell, dass heute nicht unser Tag war und so beschlossen wir, lieber noch etwas unsere Suite zu genießen. Wer weiß, wann wir mal wieder so günstig diese Gelegenheit bekommen würden. Jedenfalls ging ein Tag zu Ende, den wir in vollen Zügen genossen hatten und der den Tag zuvor mehr als wettmachte. Und wie gut wir geschlafen haben, brauche ich wohl nicht explizit zu beschreiben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Vegas.jpg)
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: freddykr am 11.08.2005, 08:09 Uhr
Na, das klingt doch schon wieder besser  :wink:  :wink:  :wink:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Westernlady am 11.08.2005, 08:17 Uhr
Hi Tommy,

schön, dass sich die Lage und Stimmung wieder gebessert hat und wir somit auch weiter Lesestoff bekommen  :D

Deine netten Worte zum Frontier haben mich irgendwie gefreut. Ich pflichte Dir bei, dort ist irgendwie noch so bissl der Charme von früher da. Ich habe zweimal dort gewohnt. Einmal war das Zimmer in dem neueren Tower, beim zweiten Teil in dem ältern flachen Gebäudeteil. Und dieses Zimmer war so richtig nett: schwere Möbel, schwere Vorhänge - so wie man es von Filmen von früher kennt. Ich spreche aber nicht davon, dass die Zimmer abgewohnt gewirkt haben!

Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 13.08.2005, 17:20 Uhr
22.10. - Las Vegas - Valley Of Fire - Springdale - Hurricane

Nach einer langen und erholsamen Nacht, in welcher wir fantastisch geschlafen hatten, fiel es uns am Morgen schwer, diese Traum-Suite zu räumen. Hier hätten wir es noch ein paar Tage aushalten können. Aber andererseits war das Wetter traumhaft und wir wollten keine Zeit verlieren, um zum zweiten Mal in Richtung Hurricane beziehungsweise Zion Nationalpark aufzubrechen. Zuvor hatte ich den Sonnenaufgang über Las Vegas genossen, welcher von unserer Suite aus ideal zu beobachten war.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Vegas%7E0.jpg)

Anschließend haben wir über das hausinterne Intranet ausgecheckt und die Schüssel im Zimmer gelassen. Sehr angenehme Variante. Voll bepackt haben wir dann die kleine Wanderung hinter uns gebracht, welche von der Suite quer durch sämtliche Casinos zum Parkhaus ging. Anschließend wäre erneut eine Dusche angebracht gewesen. Wir sind dann nochmals ins Orleans und haben bei Subway ein kleines Frühstück zu uns genommen, welches man durchaus empfehlen kann. Aber der Kaffee war auch nicht besser...
Um 9:30 Uhr saßen wir in unserem Jeep und starteten Richtung Valley Of Fire, welches wir auf jeden Fall nochmals bei Sonnenschein erleben wollten. Auf der I-15 fuhren wir in Richtung Norden, bis wir nach etwa 45 Minuten auf die SR 169 beziehungsweise den Valley Of Fire Highway abbiegen konnten. Alleine die Anfahrt zum Westeingang des State Parks ist schon ein Highlight. Unbeschreibliche Felsformationen in einem kräftigen Rot säumen den Weg. Wir sind überwältigt von dieser Schönheit.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Fire.jpg)

Als erstes erreichen wir den Beehive Rock. Ein einzigartiges Gebilde, welches ohne große Phantasie einem Bienenstock gleicht. Gleich daneben liegt eine Felsformation, welche stark an ein abgestürztes Ufo erinnert. Wir fuhren weiter und kamen als nächstes zum Arch Rock. So gesehen war es unser erster echter Arch, welchen wir zu Gesicht bekamen. Im Death Valley handelte es sich ja um eine "Natural Bridge". Witzig war hier, dass gerade ein Hochzeitspaar mit Stretch-Limo anwesend war. Sind bestimmt tolle Fotos geworden. Braut in Weiß unter dem Arch. Diesen Felsbogen kann man aus sehr interessanten Perspektiven fotografieren. Überwältigt war ich erneut von diesem kräftigen Rot. Einfach unglaublich. Die Route führte uns weiter zum Atlatl Rock. Die Felsformation an sich ist uninteressant. Nachdem wir auf einer Leiter empor gestiegen waren, konnten wir die Zeichnungen an der Felswand bewundern. Diese so genannten Petroglyphen sind teilweise über 1.500 Jahre alt und stellen vermutlich eine Jagdszene dar. Wobei es hierzu auch andere Meinungen gibt. Zusätzlich gibt es hier zahlreiche Streifenhörnchen, welche fast zutraulich sind.
Weiter führte unser Weg über das Visitor Center und anschließend zum Parkplatz Mouse's Tank. Von hier starten die Trails zum Mouse's Tank und dem Petroglyph Canyon. Wir genossen lediglich den Blick auf die seltsamen Felsformationen, welche durchlöchert waren wie Schweizer Käse. Anschließend fuhren wir weiter zum Rainbow Vista. Hierzu fehlen mir einfach die Worte. Es ist unglaublich, welch Faszinationen Mutter Natur für uns bereit hält. Diese Farbkomposition muss man einfach selbst, nach Möglichkeit bei Sonnenschein, gesehen haben. Einzigartig.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Rainbow.jpg)

Die Straße führte uns weiter zum Parkplatz White Domes. Von hier aus startet ein etwa 2 km langer Rund-Trail, welchen wir in knapp einer Stunde gegangen sind. Dieser Trail ist absolut empfehlenswert. Zum einen wegen der malerischen Landschaft im zweiten Teil und zum anderen wegen des kleinen Slotcanyons zu Beginn des Trails. Unvernünftig wie waren, sind wir auch hier mal wieder ohne Wasser los gegangen. Aber dies ließ sich problemlos bewältigen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Trail1.jpg)

Anschließend fuhren wir wieder zurück zum Visitor Center und dann Richtung Osten weiter. Vorbei ging es dann an den Seven Sisters, sieben allein stehenden Felsgebilden, zu den Cabins. Diese wurden 1930 als Raststätte für Reisende durchs Valley Of Fire erbaut. Mittlerweile stehen sie unter Denkmalschutz. Wohl wissend, dass das Valley Of Fire noch zahlreiche weitere Highlights und Trails zu bieten hat, machten wir uns auf den Weg nach Hurricane. Das Valley Of Fire steht ebenfalls auf meiner ToDo-Liste für den nächsten USA-Aufenthalt.
Gegen 17 Uhr kamen wir in Hurricane an. Erneut schlug ich vor, noch weiter Richtung Zion Park zu fahren, um mal zu sehen, ob wir dort ein Zimmer bekommen. Gesagt getan und nach etwas mehr als 30 km erreichten wir Springdale. Die Fahrt dorthin war erneut atemberaubend. Völlig andere Gebirgszüge als noch wenige Stunden zuvor im Valley Of Fire. Und nicht minder faszinierend. Direkt am Parkeingang fragte ich im Zion Comfort Inn nach freien Zimmern. Diese waren vorhanden, allerdings für 105 USD, was uns dann doch zu hoch war. Wir fuhren gemütlich wieder zurück nach Hurricane und bekamen in einem relativ neuen  Days Inn ein Zimmer für 51 USD. Wir gingen dann noch kurz in einen Supermarkt. Zum einen holten wir unser Abendessen und zum anderen stand morgen die nächste Wanderung an, wofür wir Proviant benötigten. An der Kasse unterhielten Tina und ich uns, woraufhin die Kassiererin uns auf deutsch ansprach. So erfuhren wir, dass sie für 3 Jahre in Düsseldorf lebte. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Amerikaner doch schon in Deutschland waren. Tina freute sich vor allem, endlich mal wieder ganze Sätze zu verstehen.
Anschließend im Zimmer haben wir uns belegte Brötchen gemacht, ein Bier gegönnt und an den Reiseberichten geschrieben. Ein toller Tag ging zu Ende und der kommende sollte zumindest vom Wetter her ebenso gut werden.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Utah am 14.08.2005, 11:12 Uhr
Hallo Thomas!

Tolles Bild vom Sunrise in Las Vegas!
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 14.08.2005, 11:27 Uhr
Hallo Utah,
vielen Dank für das Lob. Solltest Du das Foto gerne in Originalgröße oder einer anderen Auflösung haben wollen, so lass es mich wissen. Hat allerdings 1,6 MB im Original.
Grüße und einen schönen Sonntag !
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: lor-mon am 14.08.2005, 12:36 Uhr
Hallo Wanderlöwe,

Danke für den tollen Bericht. Den zu lesen macht riesigen Spaß, vor allem, da wir in 23 Tagen ebenfalls im Westen unterwegs sein werden  :usa:

Viele Grüße Jürgen
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 14.08.2005, 14:39 Uhr
Hallo Jürgen,
danke für das FeedBack. 23 Tage? Na dann will ich mich mal ranhalten, damit Ihr das Ende noch vor Euerer Reise noch bekommt. So wie es aussieht kommt heute noch was.  :wink:
Schönen Sonntag noch!
Gruß
Thomas
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Westernlady am 14.08.2005, 14:55 Uhr
Zitat von: WanderLöwe

Das Valley Of Fire steht ebenfalls auf meiner ToDo-Liste für den nächsten

Hi Tommy,

genauso geht es mir auch: das Valley of Fire ist auch nächstes Jahr wieder mit im Programm drin  :D Und durch Deine Bilder wird die Vorfreude noch viel größer!
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 14.08.2005, 15:03 Uhr
Hallo Silke,
jaja, das Valley Of Fire. Ich kam mit geringen Erwartungen und ging voller Leidenschaft. Ich hatte nur viel zu wenig Zeit eingeplant. Das wird sich beim nächsten Mal drastisch ändern.
Ich freu mich für Dich, dass Du nächstes Jahr rüber kannst. Bei uns wird es wohl komplett ausfallen. Hauptsächlich wegen dem Thema BW-Bank und LBBW, welches Du vielleicht aus unserer örtlichen Pressen kennst.
Naja, noch ist nicht aller Tage Abend.
Grüße und schönen Rest-Sonntag.
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 14.08.2005, 21:29 Uhr
So, wie versprochen kommt heute noch was von mir. Auch werden es heute mal ein paar Fotos mehr, da ich so gesehen "Bergfest" feiere.
Bis in ein paar Minuten  :lol:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 14.08.2005, 22:04 Uhr
23.10. - Hurricane - Zion Nationalpark - Panguitch

Wieder einmal trieb mich meine Leidenschaft für Sonnenaufgänge sehr früh aus dem Bett. Leise schlich ich mich aus dem Zimmer, um Tina nicht zu wecken. Es sollte sich lohnen, denn gegenüber dem Motel vollzog sich erneut ein Farbenspiel der ganz besonderen Klasse. Die Farbe der unterschiedlichen Felsformationen änderte sich permanent. Die Gebirgskette im Vordergrund tauchte erst mit einiger Verzögerung auf, nachdem die Sonne eine gewisse Höhe erreicht hatte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Hurricane.jpg)

Dieses Naturschauspiel war so abwechslungsreich und faszinierend, dass ich am Ende knapp eine halbe Stunde vor dem Motel war. Als ich ins Zimmer zurückkam, war Tina natürlich auch schon wach. So kam es, dass wir mal wieder sehr früh die Sachen packten und unsere Tour fortsetzten. Hinzu kam, dass ich voller Tatendrang war, denn heute stand "Angels Landing" auf dem Programm. Um 8 Uhr saßen wir schon bei unserem obligatorischen Frühstück bei McDonald's. Ich verzichte ab sofort auf Anmerkungen bezüglich des Kaffees.

Die Fahrt zum Zion Nationalpark war erneut ein Erlebnis für sich. Die Strecke kannten wir nun zwar schon recht gut, sind wir sie in den letzten Tagen bereits zweimal gefahren. Aber beim ersten Mal regnete es ja in Strömen und gestern war es sehr bewölkt. Heute jedoch hatten wir strahlend blauen Himmel. Auch wenn es noch etwas frisch war, es waren ideale Bedingungen zum Wandern. Nach etwa 45 Minuten erreichten wir das Visitor Center des Zion Nationalparks und stellten unseren Wagen ab. Vom Visitor Center fahren auch die Shuttle-Busse ab, welche einen kostenlos bis in die letzte Ecke des Parks fahren. Das Ganze ist meines Erachtens hier wesentlich besser und klarer organisiert als im Yosemite Nationalpark.
Wir nehmen gleich den nächsten Bus und lassen uns bis zur Haltestelle "The Grotto" mitnehmen. Ab hier beginnt der insgesamt 8,6 km lange Trail zum Angels Landing, einem etwa 500 Meter hohen Felsen, auf dessen Spitze man einen herrlichen Ausblick in den Zion Canyon haben soll.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Trail%7E0.jpg)

Um kurz nach 9 Uhr starten wir unsere Tour. Diese beginnt erst einmal gemütlich im Tal und setzt sich dann auf naturbelassenen Wegen, welche dann schon etwas steiler werden, fort. Später ist der Weg dann geteert, was für mich recht ungewohnt war, denn aus den Alpen kenne ich das nicht. Zumindest ist der Belag in einem ähnlichen Rotbraun gehalten wie das Naturgestein. Einige Zeit später kamen wir dann zum ersten richtigen Konditionsprüfer. Wir standen vor steil nach oben verlaufenden Serpentinen, den so genannten "Walter's Wiggles (http://www.xtremeformat.com/Angels%20Landing.htm)". Hat man diese 21 Serpentinen hinter sich, darf man getrost die erste Verschnaufpause einlegen. Anschließend ist die Steigung moderater. Nach etwa 2 Stunden erreichen wir die Aussichtsplattform und Tina ist schon mächtig stolz auf sich. Allerdings befinden wir uns lediglich am Scout's Overlook oder neuerdings auch "Husband's Waiting Point" genannt. Von hier hat man bereits einen phantastischen Ausblick ins Tal. Aber Angels Landing liegt noch ein Stück weiter und als ich Tina den Weg zeige kapituliert sie. So mache ich mich alleine auf, die letzten 800 Meter zu erklimmen.
Es ist schon beeindruckend, wenn man vom Scout's Overlook auf den Grat sieht, auf welchem der Weg zu Angels Landing verläuft. Aber der Trail ist bei Weitem nicht so schwierig, wie er auf den ersten Blick erscheint. Das eigentlich Gefährliche sind die vielen Wanderer, welche sich hinauf und herunter quälen. Von Kindern bis zu Rentnern ist alles vertreten. Auch von Wanderschuhen über Sandalen bis zu Flip-Flops. Großteils ist der Aufstieg ein "gehbarer" Weg. An einigen Stellen ist es jedoch erforderlich die Hände zu Hilfe zu nehmen. Es gibt dann drei bis vier kritische Stellen, wegen denen man unbedingt schwindelfrei sein sollte. Diese sind, wie übrigens fast der gesamte Weg, mit Halteketten ausgestattet.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Passage.jpg)

Die Schwierigkeit besteht meist darin, dass reger Gegenverkehr herrscht und man nicht immer ideale Stellen findet, um die Gegenrichtung vorbei zu lassen. Oben angekommen erwartet einen allerdings ein grandioser Ausblick.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Valley%7E0.jpg)

Ich blieb etwa 10 Minuten auf dem Grat, welcher gut 4 bis 5 Meter breit ist und genügend Platz bietet. Nachdem ich einige Fotos geschossen und dieses Panorama aufgesogen hatte, machte ich mich an den Abstieg, da ich auch Tina nicht zu lange warten lassen wollte. Irgendwann hatte sich ein älterer Mann an meine Fersen geheftet, der mich zuvor vorbei ließ, als er eine Verschnaufpause eingelegt hatte. Ich merkte, wie er sich bemühte Schritt zu halten und hörte wie er mehrere Male mit seinen Stoff-Turnschuhen auf dem Fels abrutschte. So richtig geheuer war mir das nicht, denn wenn er richtig ins Rutschen gekommen wäre, hätte er mich mit umgerissen. Und so viel muss man anmerken, eine solche Situation oder auch ein falscher Tritt wird auf diesem Stück mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich enden. Ich wollte ihn wieder vor lassen, aber er bat mich hinter mir weiter gehen zu können. Ich sollte ihn nach unten bringen. Eine Bemerkung auf sein völlig falsches Schuhwerk konnte ich mir nicht verkneifen, was er wohl auch einsah. Als wir zurück am Scout's Overlook waren, bedankte er sich mehrmals bei mir und ich hatte den Eindruck, dass er sehr erleichtert war, wieder unten zu sein. Mein Fazit: Der Trail zum Angels Landing ist absolut empfehlenswert und ein echtes Highlight. Ich will nicht ausschließen, dass ich ihn noch einmal gehen werde.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Landing.jpg)

Um 13:30 Uhr waren wir zurück am Wagen und setzten unsere Tour in Richtung Osteingang des Parks fort. Während der Fahrt durch den Park kommt man noch an zahlreichen, lohnenswerten Foto-Spots vorbei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Arch.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Zion.jpg)

Kurz nach dem Tunnel befinden sich einige Parkplätze, welche aber in aller Regel besetzt sind. Ein paar Meter weiter, nach der ersten Kurve, gibt es eine weitere Haltebucht. Hier hatten wir Glück und konnten einen Standplatz ergattern. So machten wir uns um 14 Uhr auf, auch noch den Canyon Overlook Trail zu begehen. Dieser ist lediglich 1,5 km lang und in etwa einer Stunde machbar. Da wir auf diesem Trail keine Höhenunterschiede zu bewältigen hatten, war es das ideale "Auslaufen" nach der vorangegangenen Wanderung. Natürlich empfanden wir beide den Trail etwas langweilig nach Angels Landing, aber sehenswert ist er meiner Meinung nach allemal. Vor allem hat man am Ziel einen wunderschönen Blick in den östlichen Teil des Zion Canyons.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Ostteil.jpg)

Um 15 Uhr machten wir uns auf die restlichen 100 Kilometer nach Panguitch. Die Fahrt war wie immer abwechslungsreich und nötigte uns zu mehrmaligem Anhalten. Beispielsweise am Parkplatz vor Checkerboard Mesa. Vor allem aber etwas später der Blick zurück in Richtung Zion Valley, welches von der Abendsonne beleuchtet wurde, war wunderschön.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Zion1.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Zion2.jpg)

In Panguitch fanden wir relativ schnell ein Best Western, welches ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis bot. Und das Beste daran, hier gab es eine kostenlose LAN-Verbindung. Wir fuhren dann noch um die Ecke und aßen im Subway echt leckere Sandwichs. Gut gesättigt ging es zurück ins Motel, wo wir erst einmal die Heizung eingeschaltet haben. Die Temperaturen lagen mittlerweile im einstelligen Plus-Bereich. Wir nutzten den LAN-Anschluss natürlich noch ausgiebig. Wetter-Prognosen, Motel-Verfügbarkeiten wurden gecheckt und e-Mails an die Daheimgebliebenen versandt. Dann haben wir uns noch ein wenig durch die amerikanischen TV-Sender gezappt, bis uns gegen 22 Uhr die Augen zu fielen.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Westernlady am 14.08.2005, 22:29 Uhr
Tommy, wieder super toll geschrieben! Mit diesem Tagesbericht hast Du mir die "zweiten Flausen aus dem Kopf vertrieben": erst hast Du mir die Brücke zum Yosemite geschlagen und jetzt bin ich auch der Meinung, dass ich mir den Zion nochmal genauer anschauen sollte  :D Bei meinem ersten und bisher einzigen Besuch im Zion haben wir uns damals wohl die falschen Punkte rausgepickt (ja ja, hätte ich damals nur auch schon das Internet und vor allem das Forum gehabt!). Und überall wimmelte es von Reisebussen, da hatten wir gar keinen Spaß. Aber Deine Bilder überreden mich zu einem erneuten Versuch  :D
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 14.08.2005, 22:56 Uhr
@ Silke
HI Silke meine treue Leserin,
freut mich, dass ich Dich für den Zion begeistern konnte. Ich hatte ihn mir ursprünglich auch nicht so toll vorgestellt und war mehr als positiv überrascht. Seit damals beschäftige ich mich etwas mehr mit dem Zion und ich muss sagen, er bietet eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, vor allem aber interessanter Trails. Ich plane dort für's nächste Mal mindestens zwei volle Tage ein. Bin mir aber bereits heute sicher, dass auch das bei Weitem nicht reichen wird.
Schlaf gut, denn morgen wollen uns die Schwaben-Arbeitgeber wieder.  :wink:
Grüßle
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Utah am 15.08.2005, 15:49 Uhr
Angels Landing steht bei mir auch an wenn mein Junior nicht mehr mitfahren will/kann/soll...  :wink:  Jetzt wäre mir die Tour mit Kind zu gefährlich.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 15.08.2005, 18:10 Uhr
@ Utah
Das sehe ich absolut genauso. Mit vernünftigen Jugendlichen kein Problem, aber mit Kindern würde ich die Tour auch niemals wagen. Es ist wirklich so, dass ein unachtsamer Schritt aus Übermut oder Unachtsamkeit den unvermeidbaren Absturz zur Folge haben kann. Derartige Stellen gibt es einige auf diesem Trail.
Grüße
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 21.08.2005, 01:23 Uhr
24.10. - Panguitch - Bryce Canyon - Moab

Erneut waren wir beide für Urlaubsverhältnisse früh wach. Wir frühstückten auf dem Zimmer und machten uns um 8 Uhr auf den Weg zum Bryce Canyon. Von Panguitch aus ein Katzensprung und so fuhren wir bereits um 8:30 in den Park. Bereits hier hatten wir den Eindruck, dass wir annähernd die einzigen Besucher waren, zumindest um diese Uhrzeit. Dies sollte uns aber nicht weiter stören, ganz im Gegenteil. Als erstes erreichten wir den Sunrise Point und waren bereits hier von dem Blick ins Tal sehr angetan.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Bryce%20Canyon.jpg)

Spontan entschlossen wir uns, ein paar Schritte den Queens Garden Trail zu laufen. Die Blicke, die man hier hinunter ins Tal hat sind schon sagenhaft. Es ist hier eine komplett andere Kulisse, als in den Parks zuvor. Die Felsgebilde sind noch zerklüfteter und besitzen generell gewisse Farbverläufe von Rotbraun ins Weiß gehend. Nach etwa 30 Minuten abwärts ins Tal beschlossen wir jedoch umzukehren. Einerseits hatten wir den Trail nicht geplant und andererseits auch mal wieder kein Wasser mitgenommen. Unser wohl meistbegangener Fehler. Hinzu kam aber auch, dass trotz der Besonderheit dieses Nationalparks, sich bei mir kein "Aha-Erlebnis" einstellte. Somit war meine Motivation hinunter ins Tal zu wandern nicht sonderlich groß.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Inspiration%20Point.jpg)

Wir kehrten also um und wanderten gemütlich wieder hoch zum Sunrise Point. Dort angekommen fuhren wir weiter zum Sunset Point. Von hier hat man einen vergleichbaren Blick mit dem des Sunrise Points, jedoch startet von hier der Navajo Loop, welchen ich geplant hatte zu gehen. Wie sich jedoch herausstellte, war dieser auf Grund der Niederschläge bereits geschlossen. Die Enttäuschung darüber hielt sich jedoch in Grenzen, da ich meine Vorstellung bereits auf dem Queens Garden Trail bilden konnte. So fuhren wir langsam tiefer in den Park und besuchten einen View Point nach dem anderen. Die Straße steigt permanent an, so dass wir bald Schnee am Wegrand hatten. Nach dem Fairview Point war dann die Straße für den freien Verkehr gesperrt. Wir mussten warten, bis der Gegenverkehr an uns vorüber war und wurden dann von einem "Pace-Car" abgeholt, welches uns ein paar Meilen später der freien Straße übergab. Grund hierfür waren Bauarbeiten an einem Parkplatz. Anschließend kamen wir noch bis zum Agua Canyon, danach war die Straße wegen Schneefalls geschlossen. Wir genossen noch die Ausblicke an den zahlreichen Vista Points, vor allem an der Natural Bridge, welche eigentlich ein Arch ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Natural%20Bridge.jpg)

Gegen 12:30 Uhr verließen wir den Bryce Canyon, zum ersten Mal mit sehr geteilter Meinung. Tina hat der Bryce Canyon sehr gut gefallen während sich die Begeisterung bei mir in Grenzen hielt. Exakt definieren, warum dem so ist, kann ich bis heute nicht. Ich werde den Bryce Canyon sicherlich wieder einplanen, vor allem um den einen oder anderen Trail zu gehen. Mal sehen, ob sich meine Meinung dann ändert oder ich zumindest begründen kann, warum er mich nicht begeistern kann.

Wir machten uns also auf nach Moab, rund 500 km waren noch zu fahren. Unterwegs hielten wir kurz, um in einem Burger King eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen. Anschließend setzten wir sofort unsere Fahrt fort. Landschaftlich war es erneut eindrucksvoll, vor allem als wir gegen 17 Uhr auf Moab zu fuhren. Diese wundervolle Landschaft in der Abendsonne begeisterte mich auf Anhieb.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/AnfahrtMoab.jpg)

Wir fuhren einmal komplett durch Moab um uns einen Überblick zu verschaffen. Am Ende entschieden wir uns für das Motel 6 am Ortseingang von Moab. Relativ neues Motel mit verhältnismäßig kleinen Zimmern, aber auf aktuellem Stand, sehr sauber und ruhig. Wir machten uns etwas frisch und fuhren dann ins Zentrum von Moab zum Bummeln. Wir haben uns beide auf Anhieb in dieses gemütliche und idyllische Städtchen verliebt. Beim Bummeln fielen auch noch zwei Moab-Shirts für mich ab. Anschließend ging es in einer Pizzeria noch kräftig zur Sache. Da gab es für 9,99 USD All-You-Can-Eat. Also Pizzas in zahlreichen Variationen, so viel wir verkraften konnten. Sehr lecker und dazu noch ein gutes Miller's. Schön war es vor allem auch dadurch, dass wir in einem Pavillon zur Straße hin saßen und in der Ecke ein offener Kamin brannte. Das war schon sehr gemütlich. Und ein angemessener Abschluss für einen weiteren sehr eindrucksvollen Tag.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 21.08.2005, 01:23 Uhr
So, jetzt habe ich mein Gewissen ein wenig beruhigt, da so lange keine Fortsetzung von mir kam. Wenn alles gut läuft bzw. das Wetter weiterhin so schlecht ist, dann könnte morgen sogar noch ein weiterer Tag folgen.
Guats Nächtle
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: brigi am 21.08.2005, 02:18 Uhr
Hallo Tommy,

Dein Bericht ist wirklich sehr schön und kurzweilig geschrieben. :respekt:

weiter so - hab zwar meinen Urlaub schon hinter mir, aber der nächste kommt bestimmt und Tipps kann man immer brauchen :D .

Im übrigen haben wir das Pizza-All You can eat heuer auch ausprobiert. Im Sommer kann man da auch schön draußen sitzen, wobei es bei uns so heiß war, daß wir es doch drinnen bevorzugten.

Jetzt werd ich aber schnell ins Bett huschen.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 21.08.2005, 10:53 Uhr
@ Brigi

Danke für die lobenden Worte, Du Nachtschwärmerin. Was das All-You-Can-Eat betrifft, so waren wir in diesem Teil gesessen, welcher im Sommer wohl offen ist. Dieser Teil war mit so einer Art Zeltplane abgeschlossen. Das Restaurant befindet sich am Eck und innen ist eine relative große Bar, an der man sich dann die frische Pizza holen kann. Weißt Du vielleicht noch, wie dieses Restaurant hieß? Hätte es nämlich gerne namentlich erwähnt bzw. einen Link gesetzt. Leider haben wir den Namen nicht aufgeschrieben und auch nicht mit CC gezahlt.  :(
Ansonsten einen schönen, wohl leider verregneten Sonntag.
Grüße
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: brigi am 21.08.2005, 15:45 Uhr
Na klar, kann ich Dir da weiterhelfen, nachdem ich vor meinem Urlaub mir immer Maps erstelle, von Restaurants - wenn mögl. m. Buffet (ist halt meist die günstigste Möglichkeit satt zu werden) habe ich die Unterlagen noch.

Zax Pizza & Sports Bar; Ecke Main und 100 South; Moab Utah 84532;
Buffetpreis war im Juli 2005 11$.

Hoffe, das genügt :wink:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 21.08.2005, 17:50 Uhr
Wow, ich bin platt. Perfekte Buchhaltung. Aber da hat der gute Zax doch tatsächlich aufgeschlagen :lol:  Bei uns waren's noch 9,90 USD für die Pizza's.
Tausend Dank für die Info. Der "echte" Link zu Zax funktioniert leider nicht mehr. Mal sehen, ob er eine neue HP baut.
Noch einen schönen Restsonntag.
LG
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 22.08.2005, 00:48 Uhr
25.10. - Arches Nationalpark

Wir schliefen phantastisch im Motel 6 und waren bereits um kurz vor 7 Uhr fit. Wir nahmen ein kleines Frühstück im Zimmer zu uns und packten dann unsere Sachen. Das waren für heute Wanderstiefel, Proviant, ausreichend Wasser und Rucksack. Denn es stand zum einen der Devils Garden Trail und zum anderen der Delicate Arch an. Insgesamt also nicht gerade ein Spaziergang. Ich war eh gespannt, inwieweit Tina da mitziehen würde. Um 7:30 Uhr saßen wir also im Wagen und starteten in Richtung Arches Nationalpark. Das Wetter war zwar sehr bewölkt, aber zum Wandern ideal. Der Eingang zum Arches Nationalpark lag ja so gesehen um die Ecke von unserem Motel, aber der Weg durch den Park bis nach hinten zum Devils Garden Trail zieht sich schon ein ganz schönes Stück. Vom Park-Entrance bis zum Parkplatz sind es knapp 30 km. Diese zu fahren ist aber erneut ein grandioses Erlebnis. Ganz anders als am Vortag stellt sich bei mir sofort dieser "Wow-Effekt" ein. Ja, dieser Park gefällt mir schon auf den ersten paar Kilometern.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Arches1%7E0.jpg)

Kurz nach 8 Uhr erreichen wir den Trailhead. Mit uns waren lediglich zwei weitere Hiker hier, welche gerade ihre Schuhe schnürten. Wir gingen es gemütlich an, denn insgesamt standen uns rund 11 km bevor, wollten wir doch den Loop gehen. Allein der Auftakt des Trails ist schon imposant. Läuft man doch gleich zwischen zwei hohen Felswänden, ähnlich eines kleinen Canyons. Wie schon so oft waren wir auch hier absolut allein unterwegs. Als erstes erreichten wir nach etwa einem halben Kilometer den Tunnel Arch. Nicht ganz so beeindruckend, aber bei gutem Wetter sicherlich ein dankbares Motiv. Wenige Hundert Meter davon entfernt, quasi in direkter Nachbarschaft, steht der Pine Tree Arch. Dieser ist schon um einiges beeindruckender, vor allem auch, weil man direkt zu ihm kommt und ihn nicht aus der Ferne bewundern muss. Als Fotomotiv ist er nahezu perfekt, wächst doch annähernd unterhalb des Bogens eine Kiefer. Wer weiß, vielleicht wurde sie vor Jahren absichtlich dort gepflanzt.  
Als nächstes erreichten wir den Landscape Arch. Hier muss man sich auch entscheiden, ob man auf dem Hin- oder Rückweg den Primitive Trail, welcher zur Rundwanderung gehört, gehen will. Wir entschlossen uns auf dem Hinweg erst einmal dem normalen Trail zu folgen und den Rückweg über den Primitive Loop zu gehen. Der Landscape Arch ist beeindruckend. Nicht allein wegen seiner Größe beziehungsweise Spannweite sondern vielmehr wegen Dicke des Gesteins an manchen Stellen. Auf der rechten Seite des Bogens ist eine Stelle so dünn, dass man meint darauf warten zu können, bis der Arch in sich zusammen bricht. Leider wird dies irgendwann auch der Fall sein. Hier wird deutlich, zu welch faszinierenden Bauwerken Mutter Natur fähig ist, aber auch, dass nichts für die Ewigkeit ist. Fest steht für mich, dass ich hier auf jeden Fall noch einmal herkommen werde, um den Landscape Arch bei gebührendem Wetter zu fotografieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Landscape.jpg)

Wir gingen weiter und der Trail wurde zunehmend abenteuerlicher. Stellenweise verläuft der Weg auf dem Rücken einer Art Felsröhre, in einer Höhe von 2 - 3 Metern. Schwindelfreiheit ist daher an der einen oder anderen Stelle von Vorteil. Aber gerade durch diesen Abwechslungsreichtum macht Hiking besonders Spaß. So ging es auch Tina, die diesen Weg niemals gegangen wäre, hätte ich ihr im Vorfeld die Fotos gezeigt, welche ich von ihr auf diesem Trail gemacht habe.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Trail%7E1.jpg)

Als nächstes erreichten wir den Partition Arch. Ein ebenfalls wunderschöner Arch, welcher auch als "Double O Arch" durchgehen würde. Einmalig ist der Blick durch den Arch hinunter ins Tal.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Partition.jpg)

Wir hielten uns hier eine ganze Weile auf und so kamen wir mit einem älteren Pärchen ins Gespräch. Wir unterhielten uns auf amerikanisch und machten gegenseitig Fotos. Anschließend wollten die Beiden weiter, machten jedoch noch das eine oder andere Foto, so wie wir auch. Während ich gerade beim Fotografieren war, bekam ich so ein seltsames Gefühl, dass in diesem Moment irgendwas sonderbar war. Es dauerte ein paar Sekunden, dann war es klar - das ältere Pärchen unterhielt sich auf Deutsch. Ich ging dann nochmals zu ihnen hin und meinte nur, dass wir uns in dieser Sprache etwas leichter unterhalten hätten können. Wir erfuhren dann, dass es sich um Deutsche handelte, welche aber schon vor nahezu 20 Jahren nach Kanada ausgewandert waren. Beide waren Rentner und aktuell am Ende einer halbjährigen USA-Tour mit dem Wohnmobil. Ein sehr nettes Erlebnis, an welches ich oft zurück denke. Denn exakt so etwas könnte ich mir auch gut vorstellen, wenn ich mal im Vorruhestand bin (träumen darf man ja).
Wir setzten unsere Wanderung fort und erreichten kurz darauf den Navajo Arch. Ein nicht ganz so spektakulärer Arch, eher ein idyllisches Plätzchen, leicht versteckt. Weiter ging es auf dem Trail in Richtung "Double O Arch", welcher noch etwas mehr als einen Kilometer entfernt war. Der Trail blieb weiterhin so abwechslungsreich, dass sowohl die Zeit als auch die zurückgelegte Strecke wie im Flug verging. Ständig boten sich wundervolle Blicke ins Tal oder auf bizarre Felsformationen. Dieser Park faszinierte mich.
Nachdem wir den "Double O Arch" erreicht und einige Male fotografiert hatten gingen wir auf das letzte Teilstück dieses Trails. Der letzte knappe Kilometer zum Dark Angel. Dies ist dann eher ein normaler Spaziergang, aber im Sommer sicherlich eine Tortur, da der komplette Weg in der Sonne verläuft. Am Ende standen wir also vor dem Ziel - dem Dark Angel. Gut, es gehört schon sehr viel Phantasie dazu, in dieser Steinsäule einen Engel zu erkennen. Dennoch ist diese große allein stehende Felssäule interessant, nicht nur wegen der dunklen Färbung.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Dark.jpg)

Wir machten uns nun auf den Rückweg, zuerst zum "Double O Arch". Hier teilt sich dann der Weg und wir gingen nun weiter auf dem Primitive Trail. Nach etwa 500 Metern nahmen wir noch einen Abstecher zum Private Arch, welcher ebenfalls sehenswert ist. Hier trafen wir noch einen Italiener, welcher komplett allein und ohne Wasser respektive Proviant unterwegs war. Er hatte lediglich einen Parkplan in der Hand und rannte mehr oder weniger die Strecke ab. Er fragte mich, wohin er denn nun müsse und ich riet ihm, den normalen Weg zu gehen. Er meinte noch, er wäre schon viel länger unterwegs als geplant und eilte im Laufschritt davon. Verrückte gibt es halt immer wieder. Wir setzten unseren Weg auf dem Primitive Trail fort. Nach einer Weile kamen wir an eine Stelle, an welcher zum ersten Mal leichte alpine Kenntnisse von Vorteil waren. Es ging auf nacktem Fels ohne Tritt etwa 2 Meter nach unten. Die einzige Möglichkeit war, auf dem Hosenboden nach unten zu rutschen. Das kostete etwas Überwindung, vor allem für Tina war es Neuland. Dementsprechend war Überzeugungsarbeit angebracht. Während wir diese Stelle meisterten, sahen wir gegenüber eine Gruppe, welche den Loop in entgegen gesetzter Richtung angegangen waren. Als sie bei uns waren, warnten sie uns vor der kommenden Stelle, welche noch komplizierter sein musste, als die soeben gemeisterte. Dort angekommen musste ich zugeben, dass es mehr als nur kompliziert war, hier nach unten zu kommen. Ich sah keine sichere Möglichkeit, es wäre alles mit dem Risiko verbunden gewesen, abzurutschen. Und da ging es schon etwa 3 - 4 Meter nach unten. Vor allem wusste ich nicht, wie ich Tina hier herunter bringen sollte. Vermutlich ist diese Stelle, wenn man sie hinauf klettert und sieht wie man klettern muss, etwas einfacher. So jedenfalls beschloss ich, dass wir umkehren und den gekommenen Weg zurückgehen. Safety first! Der Rückweg verlief dann wieder problemlos und so kamen wir um etwa 14 Uhr am Parkplatz an. Wir stärkten uns ein wenig mit Burger Brötchen und ... ihr wisst doch noch.
Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg zum 11 Kilometer entfernten Delicate Arch. Dieser durfte heute natürlich nicht fehlen. Erneut knapp 5 Kilometer in Angriff zu nehmen kostete zwar etwas Überwindung, aber auf dieses Highlight wollten wir nun doch nicht verzichten. Der Aufstieg erfolgt überwiegend auf einer großen Felsplatte, bevor man das letzte Stück dann auf einem Weg bewältigt. Nach knapp einer Stunde hatten wir es geschafft und wie schon des öfteren gelesen, tauchte der Delicate Arch recht unverhofft nach einer Wegbiegung auf. Man ist vom ersten Anblick überwältigt. Und das Wetter tat uns, wenn auch nur kurzfristig, einen großen Gefallen und die Sonne kam heraus. Ich könnte jetzt sämtliche Superlative aufzählen, aber man muss ihn einfach selbst gesehen haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Delicate.jpg)

Wir verweilten hier rund 30 Minuten und genossen die Platz zum träumen, bevor wir den Rückweg antraten. Hier spürten wir dann, dass wir schon einige Kilometer in den Knochen hatten. Wir waren froh, als wir unser Fahrzeug erreicht hatten und endlich mal wieder sitzen konnten. Bei der Ausfahrt aus dem Arches Nationalpark wurden wir noch mit phantastischen Panoramen, beleuchtet durch die Abendsonne, belohnt. Ja, an diesen Park habe ich mein Herz verloren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Sundown.jpg)

Im Motel angekommen machten wir uns frisch und fuhren nach Moab. Für den doch etwas anstrengenden Tag wollten wir uns gebührend belohnen. Wir wählten eine Pasteria und ließen bei einem wirklich sehr guten Abendessen und kalifornischem Rotwein den Tag ausklingen.



... und hier noch ein Goodie, da meine letzten Berichte etwas länger dauerten  :wink:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Wolke.jpg)
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: alljogi am 22.08.2005, 16:17 Uhr
Hallo Wanderlöwe,

wollte Dir auch einmal gratulieren für den tollen Reisebericht. Bin seit einiger Zeit auch ein eifriger Leser. Vor allem wenn man die Gegend kennt, kann man sich in Deine Stories richtig hineinversetzen. Toll :D

Übrigens noch ein kurzes Wort zu Zax. Ist bei uns in der Familie ein geflügelter Satz: Wo gibt es die beste Pizza? und die ganze Familie antwortet :"Bei Zax in Moab". Als ich leider im Februar in Moab war, ist Zax geschlossen gewesen. Ich weiß nicht genau, ob nur renoviert wurde oder ob für ein anderes Restaurant umgebaut wurde. Auf jeden Fall war keine Leuchtreklame mehr vom Zax zu sehen. Wäre schade  :( .

Vielleicht weiß ja jemand was genaues. Für Zax würde ich meilenweit gehen.

Gruß alljogi
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 22.08.2005, 17:17 Uhr
@alljogi

HI
... und vielen Dank für Deine lobenden Worte. Hört man immer wieder gerne  :lol:

Was Zax betrifft, so befürchte ich nach Deiner Aussage nichts Gutes. Würde ja passen, dass dann auch die Homepage nicht mehr verfügbar ist. Aber vielleicht weiß ja wirklich jemand noch was genaueres.
Grüße
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: brigi am 22.08.2005, 18:33 Uhr
Also wir waren heuer im Juli noch bei ZAX, es war definitiv geöffnet.
Wir haben uns die Pizza schmecken lassen. :D  :D
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 23.08.2005, 00:10 Uhr
Na das beruhigt doch ungemein  :D  :D  :D
Guats Nächtle
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Eckensteher am 23.08.2005, 12:37 Uhr
Zitat von: alljogi
...
Übrigens noch ein kurzes Wort zu Zax. Ist bei uns in der Familie ein geflügelter Satz: Wo gibt es die beste Pizza? und die ganze Familie antwortet :"Bei Zax in Moab". Als ich leider im Februar in Moab war, ist Zax geschlossen gewesen. Ich weiß nicht genau, ob nur renoviert wurde oder ob für ein anderes Restaurant umgebaut wurde. Auf jeden Fall war keine Leuchtreklame mehr vom Zax zu sehen. Wäre schade  :( .

Vielleicht weiß ja jemand was genaues. Für Zax würde ich meilenweit gehen.

Gruß alljogi


Hier eine übersicht der lokale in moab auch ZAX
http://www.moabhappenings.com/restaurants.htm
hier die SPEISEKARTE
http://www.moabhappenings.com/menu%20guide/menu%20pdfs/Zax.pdf
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Matze am 23.08.2005, 14:05 Uhr
Zitat von: Eckensteher
Zitat von: alljogi
...
Übrigens noch ein kurzes Wort zu Zax. Ist bei uns in der Familie ein geflügelter Satz: Wo gibt es die beste Pizza? und die ganze Familie antwortet :"Bei Zax in Moab". Als ich leider im Februar in Moab war, ist Zax geschlossen gewesen. Ich weiß nicht genau, ob nur renoviert wurde oder ob für ein anderes Restaurant umgebaut wurde. Auf jeden Fall war keine Leuchtreklame mehr vom Zax zu sehen. Wäre schade  :( .

Vielleicht weiß ja jemand was genaues. Für Zax würde ich meilenweit gehen.

Gruß alljogi


Hier eine übersicht der lokale in moab auch ZAX
http://www.moabhappenings.com/restaurants.htm
hier die SPEISEKARTE
http://www.moabhappenings.com/menu%20guide/menu%20pdfs/Zax.pdf


Prima, alle Lokale und Kneipen! Auch unser Lieblingslokal vorhanden, "Buck`s Grillhouse".
Zax werde ich wohl jetzt im Herbst, wenn alles klappt, mal besuchen!!
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: alljogi am 23.08.2005, 16:51 Uhr
Hallo Matze,

also Zax war ohne Zweifel einer unserer "kulinarischen" Höhepunke im letzten Jahr. Ich wußte vorher nicht was "Pizza by the slice" oder so ähnlich ist bzw. heißt. War aber definitiv für unseren Ältesten, wie wir Allgäuer sagen "heiklen Siach" (etwas vernaschten Burschen :D ) das Beste. Denn er konnte sich die Pizzaecken jeweils aussuchen die er wollte.

Tolle Sache. Ich bin froh, daß es Zax noch gibt. Werde sicher wieder mal bei Gelegenheit dort vorbei schauen.

Gruß alljogi
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 23.08.2005, 22:17 Uhr
So sehe ich es auch. Ist auf jeden Fall gesetzt für unseren nächsten USA-Trip.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 25.08.2005, 22:35 Uhr
26.10. - Moab - Monument Valley - Kayenta - Grand Canyon - Barstow

Nach zwei Nächten in Moab, packten wir heute frühzeitig wieder unsere Koffer. Bereits um 8 Uhr saßen wir zur Abwechslung mal wieder im McDonald's und ließen uns das Frühstück schmecken. Ja, gefärbtes Wasser gab es auch. Eine Viertelstunde später machten wir uns auf in Richtung Monument Valley. Die Strecke dorthin war, wie eigentlich immer bisher, sehr abwechslungsreich und so vergingen auch diese 2,5 Stunden wie im Flug.
Schon bei der Zufahrt zum Park merkt man, dass hier alles etwas anders ist, als in den bisherigen National- bzw. Stateparks. Das Monument Valley steht unter der Verwaltung der Navajo-Indianer. Ihnen wurde diese Einöde zugeteilt, nachdem man sie von fruchtbarem Land vertrieben hatte. Anfangs kommt man an einigen Holz- und Wellblechhütten vorbei, wo die verschiedensten Handarbeiten angeboten werden. Ein Kauf wird einem durch die Möglichkeit der Kreditkartenzahlung erleichtert. Unglaublich. Kurz danach fährt man auf roter Sandpiste bis zum Eingang des Parks. Der National Parks Pass hat hier natürlich keine Gültigkeit und so wurden 10 USD fällig. Direkt nach dem Park-Entrance standen schon die Pick-Ups, mit welchen man von den Navajos durch das Monument Valley gefahren wird, sofern man dies möchte. Oft wurde die Aufdringlichkeit der Indianer erwähnt, was ich allerdings in keiner Weise bestätigen kann. Vielleicht war ihnen aber auch klar, dass wir mit unserem SUV selbst ins Valley fahren würden, anstatt uns auf dem Pick-Up einstauben zu lassen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Monument.jpg)

So fuhren wir also einen Vista Point nach dem anderen entlang der vorgegebenen Route ab. Das Wetter spielte perfekt mit, so dass wir zahlreiche, wunderschöne Fotos schießen konnten. Man wartet in dieser Kulisse unweigerlich darauf, dass John Wayne daher geritten kommt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/Monument1.jpg)

Nach etwa 1,5 Stunden hatten wir den Rundkurs abgefahren und unser Jeep hatte die Farbe von schwarz auf kastanienbraun gewechselt. Fazit zum Monument Valley: Man sollte es unbedingt einmal gesehen haben, aber ein zweites Mal muss man nicht hierher kommen. Mir persönlich sagte es noch weniger zu, als der Bryce Canyon. Denn außer den Rundkurs mit dem Auto abzufahren, hat man hier relativ wenig Möglichkeiten etwas zu unternehmen. Offroad und Hiking ist meines Wissens nicht möglich, wenn dann nur unter der Führung der Navajos. Dafür ist es aber bei entsprechendem Wetter ein Eldorado für Fotomotive. Hiervon kann man wahrlich nicht genug bekommen.
Kurz nach 12 Uhr verließen das Monument Valley in Richtung Kayenta. Dort nahmen wir eine kleine Stärkung bei McDonald's zu uns bevor wir weiter auf der US 160 in Richtung Grand Canyon fuhren. Nach stark 2 Stunden erreichten wir den Ost-Eingang des Grand Canyon. Hier fuhren wir auf dem Desert View Drive den South Rim entlang und hielten an den einzelnen Vista Points. Auch wenn das Wetter leider nicht mehr so toll war, als noch zuvor im Monument Valley, der Blick in den Canyon ist einfach unglaublich. Diese Größe, diese Tiefe und erneut diese Farben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Canyon.jpg)

Einfach unbeschreiblich schön. Mit jedem Blick hinunter in den Canyon kam ich mehr zu der Überzeugung, dass ich beim nächsten Mal hinunter wandern muss. Dies wird auf jeden Fall für die nächste Tour eingeplant, lediglich die Übernachtung in der Phantom Ranch bereitet noch Probleme.
Wir beschlossen den Sonnenuntergang abzuwarten und genossen bis dahin ausgiebig dieses einmalige Erlebnis am Grand Canyon zu stehen. Unwillkürlich überkam mich ein Gefühl von Ehrfurcht. Schade nur, dass sich die Sonne kurz vor Untergang weitestgehend hinter einer Wolkendecke versteckte. Dennoch war es ein unvergessliches Erlebnis.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Canyon1.jpg)

Um 18 Uhr verließen wir über den South Entrance den Grand Canyon. Wir überlegten, was wir nun tun sollten. Entweder ein Motel suchen und was Essen gehen oder erst einmal weiter fahren und sehen wie weit wir kommen. Denn das nächste Ziel war Palm Springs und das war doch eine ganze Ecke zu fahren. Da ich absolut fit war, beschlossen wir erst einmal weiter in Richtung Westen zu fahren. So fuhren wir in die Nacht hinein. Irgendwann kam das ursprünglich für eine Tagesetappe eingeplante Teilstück auf der Route 66. Und dies jetzt in stockdunkler Nacht. Im Nachgang muss ich sagen, dass dies wohl das Gefährlichste im ganzen Urlaub war. Denn diese Strecke, vergleichbar mit österreichischen Passstraßen ohne jegliche Beleuchtung, erforderte 100%ige Konzentration. Und ich war froh, als wir endlich wieder auf einer normal ausgebauten, gerade verlaufenden Straße waren. Dennoch, dieses Teilstück der Route 66 werde ich sicherlich noch einmal bei Tageslicht fahren.
Ich fuhr weiter durch die Nacht und war mir eigentlich sicher, es bis nach Palm Springs zu schaffen. Ich hatte die Absicht, einen Tag reinzuholen, welchen wir durch den Regen in Las Vegas verloren hatten. Aber in Barstow musste ich dann kapitulieren. Ich war einfach zu müde und so beschlossen wir, das nächstbeste Motel zu nehmen. Wir fuhren von der I40 runter und standen direkt vor einem Best Western, wo wir auch sofort eincheckten und auf direktem Weg in die Federn fielen.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 26.08.2005, 23:13 Uhr
27.10. - Barstow - Cabazon - Palm Springs

Trotz des langen und recht anstrengenden Vortages, an dem wir verhältnismäßig spät im Bett lagen, waren wir bereits um 8 Uhr wieder fit. Draußen war es trüb und regnerisch und so ließen wir uns Zeit. Ich surfte noch ein wenig über die LAN-Verbindung und rief e-Mails ab, bevor wir nach unten gingen und uns ein Continental Breakfast gönnten. Das kleine Büffet war wirklich gut bestückt, sogar frisches Obst gab es. OK, der Kaffee...
Nach dem Frühstück fuhren wir gemütlich los in Richtung Palm Springs. Ziemlich exakt 200 Kilometer lagen jetzt noch vor uns. Schade, dass ich diese in der Nacht nicht mehr geschafft hatte. Auf der I-15 ging es zuerst in Richtung Los Angeles und später auf der I-10 dann nach Palm Springs. Je näher wir kamen, desto stärker wurde der Regen. Und wir hatten hier den stärksten Verkehr außerhalb einer Stadt. Man spürte den Ballungsraum Los Angeles deutlich. Wir verließen die I-10 und nahmen Kurs auf Palm Springs. Beeindruckend auf dieser Strecke waren die unzähligen Windräder, mit welchen der Großteil des Tals zugestellt ist. Beeindruckend aber auch nur in Bezug auf die Anzahl, denn es müssen Tausende sein. Schön anzusehen ist es sicherlich nicht.
Wir erreichten den Ortseingang von Palm Springs und hielten erst einmal am Visitor Center und verschafften uns einen kleinen Überblick.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Palm2.jpg)

Danach beschlossen wir, erst einmal auf Zimmersuche zu gehen. Wir rollten gemütlich über den Palm Canyon Drive und begutachteten die so häufig genannte Promi-Stadt. Ich muss zugeben, dass Palm Springs dieses gewisse Flair hat, was es von anderen Städten unterscheidet. Als wir das südliche Ende der Stadt erreicht hatten und exakt vor uns ein Best Western stand, war die Entscheidung schon gefallen. Freie Zimmer waren auch vorhanden und so konnten wir uns wieder einrichten. Wir überlegten, was wir mit dem angefangenen Tag bei diesem Regenwetter machen sollten. Bereits zu Hause hatte ich mir notiert, dass in Palm Springs beziehungsweise in Cabazon ein Factory Outlet existiert. Nachdem ich von dem Outlet in Las Vegas eher enttäuscht war, bot sich eine Shopping-Tour geradezu an. So fuhren wir den kurz zuvor gekommenen Weg wieder zurück. Als wir ankamen war es kurz vor 13 Uhr und so wurden noch schnell ein paar Burger bei McDonald's verspeist, bevor wir uns auf große Kreditkarten-Belastungs-Tour machten. Diese Outlet-Center war ganz nach meinem Geschmack. So in etwa hatte ich mir ursprünglich auch das in Las Vegas vorgestellt. Gleich in einem der ersten Schuhläden, welchen natürlich Tina ansteuerte, fand ich extrem günstige Hilfiger-Turnschuhe. Gesehen und gekauft. Das sollte jedoch nur der Auftakt sein. Es kamen noch ein Sweatshirt und zwei Hilfiger-Jeans dazu. Bei meinem Lieblings-Designer wurde ich allerdings schwer enttäuscht. Nicht eine Jeans passte wirklich, es war zum verzweifeln. Vielleicht sollte man aber auch in meinem Alter nicht mehr bei Calvin Klein einkaufen. Insgesamt ist dieses Outlet-Center auf jeden Fall einen Tipp wert. Ich hätte noch einiges mehr kaufen können, aber im Hinterkopf habe ich dabei immer den deutschen Zoll am Flughafen. Dieser hatte mir bei meiner allerersten USA-Reise nach Florida übel mitgespielt, was mir eine Lehre war.
Wir hielten uns insgesamt knapp vier Stunden in der Mall auf. Unterdessen goss es immer wieder in Strömen und so kamen wir nicht ganz trockenen Fußes zurück an unser Fahrzeug. Auf der Herfahrt fiel uns ein Hotel inklusive Spielcasino auf, welches wir nun noch ansteuerten. Wir fragten uns, ob hier in der Wüste um Palm Springs ein zweites Las Vegas entstehen soll. Wir liefen einmal durch das Casino, allerdings ohne zu spielen. An Las Vegas kommt dies meines Erachtens in keiner Weise heran. Selbst wenn die Größe des Casinos annähernd mithalten kann, fehlt allein schon das Flair. Wer weiß, vielleicht entsteht dies noch in den nächsten Jahren.
Wir fuhren zurück nach Palm Springs und am Ortseingang fragte Tina, wo denn nun die Reichen hier wohnen würden. Ich bin spontan nach rechts abgebogen in Richtung der Berge. Meine Nase sollte mich nicht trügen, denn nach zwei überquerten Straßen waren wir umgeben von Villen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Palm1.jpg)

Wir fuhren einfach mal kreuz und quer durch dieses Villenviertel, immer in der Hoffnung einen Blick auf das Gebäude erhaschen zu können. Denn meist sind die Villen mit meterhohen Blickfängen umgeben, was mehr als verständlich ist. Was auch fast alle Anwesen gemeinsam haben, ist das Schild des zuständigen Security Services. Wir schossen noch ein paar Fotos in dieser Gegend und fuhren dann zurück zum Motel.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Palm.jpg)

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten fuhren wir erneut ins Zentrum zurück, auf der Suche nach der Lokalität für unser Abendessen. Am Nordrand entdeckten wir ein typisches und echtes italienisches Restaurant. Von außen sah es eher unscheinbar aus, aber das Essen war phantastisch. Wäre unser Aufenthalt in Palm Springs länger gewesen, wären wir hier noch öfters gelandet. Nach diesem gemütlichen Abschluss ging es zurück ins Motel und in die Federn.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 28.08.2005, 22:08 Uhr
28.10. - Palm Springs - Santa Monica Beach - Huntington Beach

Am heutigen Morgen ließen wir es recht gemütlich angehen, stand doch eigentlich nichts Besonderes an. Wir hatten lediglich die Fahrt nach Los Angeles vor uns und ansonsten nichts geplant. In unserem Best Western gab es Frühstück und so machte mich auf den Weg, selbiges zu finden. Die Frühstücksausgabe befand sich dann in der Nähe des Pools und dort bekam ich den Rest einer netten Szene mit. In einem kleinen Häuschen stand ein Amerikaner, welcher das Frühstück ausgab. Davor standen vier Gäste, welche weitestgehend ihr Frühstück schon hatten. Lediglich ein Kaffee fehlte wohl noch. Der Amerikaner in dem Häuschen machte mir bereits einen leicht verärgerten Eindruck, als er den Kaffee ausgab. Von einem der weiblichen Gäste kam ein kräftiges "Merci" und alle Vier verschwanden. Somit war ich an der Reihe und ich begann mit einem vorsichtigen "Morning". Daraufhin hellte sich sein Gesicht wieder auf und meinte, dass er sich freuen, dass ich seine Sprache sprechen würde. Gerade eben wären doch vier Franzosen bei ihm gewesen, von denen nicht einer auch nur ein Wort amerikanisch verstanden geschweige denn gesprochen hätte. Ich erklärte ihm daraufhin, dass die Franzosen sehr eigen wären mit ihrer Sprache, vor allem aber dann, wenn man als Tourist in ihr Land kommt. Um so amüsanter fand ich es aber nun, dass vier Franzosen nach Amerika reisen und davon ausgehen, dass man mit ihnen in ihrer Muttersprache kommuniziert. Der Amerikaner war darüber jedoch nicht im Geringsten amüsiert, sondern fand es schlicht und ergreifend unmöglich, was ich wiederum sehr gut verstehen konnte.
Nachdem ich meine Donuts und den Kaffee, besser gesagt das braune und heiße Getränk hatte, ging ich zurück ins Zimmer, wo wir uns das Ganze schmecken ließen. Gegen 9 Uhr hatten wir alles gepackt und fuhren stadtauswärts in nördlicher Richtung. Auf Drängen von Tina fuhr ich nochmals in das Villenviertel von Palm Springs. Außer dass das Wetter besser war als am Vortag, gab es nichts Neues zu entdecken. Natürlich überquerte auch kein Promi die Straße. Also ging es relativ zügig weiter, vorbei an den zahlreichen Windrädern, in Richtung Los Angeles. Je näher wir Los Angeles kamen, desto dichter wurde der Verkehr. Teilweise standen wir im Stau, was ein völlig neues Erlebnis für mich war. Es dauerte eine ganze Weile bis wir die Carpool-Spur entdeckt beziehungsweise deren Sinn und Zweck verstanden hatten. Diese Spur war weitestgehend frei und darf nur von Fahrzeugen benutzt werden, ich welchen mindestens zwei Personen oder mehr sitzen. Andernfalls kostet es, wird man als alleiniger Fahrer auf dieser Spur erwischt, satte 270 USD. Auf dieser Spur kamen wir dann klasse voran und fuhren zuerst in Richtung Santa Monica Beach. Zwischendurch hielten wir noch an einem McDonald's um einen kleinen Happen zu uns zu nehmen. In Santa Monica angekommen fuhren wir natürlich direkt an den Strand. Ja, das war das Kalifornien, welches man bei den Songs der Beach Boys unwillkürlich assoziiert. Toller breiter Strand, schöne Wellen, traumhaftes Wetter, unzählige Surfer und Beachvolleyball.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Monica.jpg)

California Dreamin' - aber wir hatten noch keine Unterkunft. Wir beschlossen, dies als nächstes anzugehen, wollten wir doch insgesamt drei Nächte hier in L.A. bleiben.
Also wälzten wir zum ersten Mal ein Coupon-Heft, was ich noch aus den Florida-Urlauben kannte, aber im Westen wohl nicht so verbreitet ist. Wir fanden ein Days Inn, gaben die Adresse in unser Navi ein und ließen uns zielsicher durch die Randgebiete von Los Angeles führen. Dort angekommen fragte ich zuerst nach einem freiem Zimmer, was mir bestätigt wurde. Auf meine Frage nach der Akzeptanz des Coupons kam ein entschiedenes Nein ohne jegliche Begründung. Meine Bitte, ein Zimmer ansehen zu können, wurde auch abgelehnt mit dem Hinweis, dass alle Zimmer noch nicht gereinigt seien. Dies reichte mir an Antworten und unsere Suche ging weiter. So landeten wir letztlich am Huntington Beach in einem Howard Johnson, bei dem das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut in Ordnung war. Kurz die Koffer und Taschen ausgeladen und anschließend gleich weiter. Mittlerweile war es bereits 16 Uhr und so genehmigten wir uns nochmals ein paar Burger, bevor wir zum Huntington Beach weiter fuhren.

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Dort angekommen sind wir gemütlich am Strand entlang spaziert. Haben den Surfern und Volleyballern zugeschaut und auf den Pier gegangen. Wir genossen einfach die typisch kalifornische Strand-Atmosphäre und den Sonnenuntergang.

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Sunset%7E0.jpg)

Anschließend sind wir gegenüber vom Strand ins Zentrum von Huntington Beach gegangen, welches primär aus Surfer-Shops, Gaststätten und Bars besteht. Eine echte Szene-Meile, welche mir äußerst gut gefallen hat. Da wir keinen Hunger mehr hatten gingen wir in eine Bar um gemütlich ein Bier zu trinken. Wir setzten uns an die Bar und bestellten zwei Miller. Mit uns waren maximal 10 weitere Gäste anwesend. Diese waren allesamt schon recht gut betrunken, obwohl es gerade mal 19 Uhr war. Kurz darauf wurden wir noch auf eine Runde eingeladen, welche vermutlich vom Inhaber der Bar kam. Es gab was gemixtes Kleines, sehr süß, aber lecker. Wir tranken gemütlich unser Bier, aber so richtig wohl war uns nicht, denn wir konnten zusehen, wie die anderen Gäste zunehmende Ausfallerscheinungen hatten. Nachdem wir unser Bier getrunken hatten wechselten wir noch in eine Sports-Bar, in welcher es noch ein Miller-Light für uns gab. Danach war Schluss und wir fuhren ins Motel, wo wir noch ein wenig TV schauten bevor wir einschliefen.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Schneewie am 29.08.2005, 00:26 Uhr
Diese Carpool Lanes sind klasse.
Wir sind von Milpitas nach SF hineingefahren und auf der Interstate staute sich der Verkehr auf 4 Spuren.
Wir konnten lässig links an allen vorbeifahren und mußten uns nicht kilometerweit anstellen. Super Erfindung  :D
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Cicco am 30.08.2005, 11:51 Uhr
Super Reisebericht.....


Will noch mehr davon ;-)
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 30.08.2005, 13:55 Uhr
@ Schneewie:
Ja, die Erfindung ist absolut genial. Nur brauchten wir eine ganze Weile, bis wir das realisiert hatten. Dann dauerte es auch nochmals, bis wir uns letzten Endes trauten. So nach dem Motto: Haben wir das auch richtig verstanden?

@ Cicco:
Vielen Dank für das Lob. Ja, ein paar Tage kommen noch, obwohl der Großteil geschafft ist. Uff.  :wink:

Sonnige Grüße aus Stuttgart
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Schneewie am 30.08.2005, 14:03 Uhr
@Wanderlöwe,
uns ging es genauso. Als wir 2002 in den Staaten waren, haben wir uns nicht getraut.  :oops:

Dieses Jahr hatten wir erst ein "schlechtes Gewissen" und warteten darauf, daß uns jemand negativ "anmacht", da wir ja an dem ganzen Stau vorbeifahren konnten.

In den Autos saßen auch wirklich immer nur 1 Person drin. :roll:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Easy Going am 30.08.2005, 14:47 Uhr
Mann muß bei den Car Pool Lanes nur aufpassen rechtzeitig wieder rauszukommen wenn die benötigte Ausfahrt kommt - da die Lane teilweise abgetrennt ist - oftmals gar nicht so einfach.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Doreen & Andreas am 30.08.2005, 15:45 Uhr
Zitat von: Easy Going
Mann muß bei den Car Pool Lanes nur aufpassen rechtzeitig wieder rauszukommen wenn die benötigte Ausfahrt kommt - da die Lane teilweise abgetrennt ist - oftmals gar nicht so einfach.

Hihi, oh ja. Besonders wenn man auf einem siebenspurigen Highway in dichtem Verkehr aus L.A. herausfährt, die Carpool Lane ganz links ist und man bemerkt, daß in wenigen Metern die Ausfahrt rechts gleich vorbeizuhuschen droht... so geschehen auf unserer Reise 1995. War aber kein Problem, in Deutschland hätten wir es sicher erst drei oder vier Abfahrten später auf die rechte Spur geschafft  :lol:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 30.08.2005, 19:29 Uhr
Das kann ich bestätigen. Nicht dass wir nicht rechtzeitig von der Car Pool Lane runter gegangen wären, aber in zahlreichen anderen Situationen merkt man, dass die Amerikaner viel entgegenkommender und rücksichtsvoller fahren, als hier in Deutschland. OK, wir Deutschen sind diesbezüglich eh extrem.
Schönen Abend an Alle!
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 30.08.2005, 19:34 Uhr
@ Schneewie

 :lol:  :lol:  :lol:
Das kann ich alles zu 100% bestätigen. Man kommt sich anfangs richtig "schlecht" dabei vor. Und auch mich hätten irgendwelche Reaktionen der Stausteher überhaupt nicht gewundert. Aber Fehlanzeige. Naja, es muss ja auch was Gutes haben, wenn man eine Beifahrerin nebendran hat.
 :wink:
Mal sehen, ob's jetzt noch was zum Abendessen gibt  :shock:
CU
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 06.09.2005, 22:47 Uhr
29.10. - Huntington Beach - Universal Studios - Huntington Beach

Auch heute ging es für unsere Verhältnisse wieder relativ früh los. So saßen wir bereits kurz nach 8 Uhr im McDonald's bei unserem Standard-Frühstück. Es ist unglaublich, wie schnell man eine solche Verhaltensweise annimmt. Aber das Frühstück ist geschmacklich und mengenmäßig in Ordnung - bis auf den Kaffee, aber das erwähnte ich wohl bereits - der Preis dafür ist fair und man findet einen McD an jeder Ecke. Warum dann lange suchen, um vielleicht am Ende doch einen Reinfall zu erleben, so wie es uns im Denny's in San Francisco ergangen ist. Also geht man zu McD und weiß was man hat. Für das Abendessen ließen wir das aber ganz bewusst nicht zu.
Um 8:30 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Hollywood zu den Universal Studios.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_LA.jpg)

Wir brauchten vom Huntington Beach bis zum Parkhaus insgesamt 75 Minuten. Während dieser Fahrt erschloss sich uns zum ersten Mal, wie groß und weitläufig Los Angeles mit all seinen Vororten ist. Vom Verkehr her ging es für einen Freitag überraschenderweise relativ gut, Dank auch der bereits erwähnten Car Pool Lane. Im Parkhaus angekommen wunderten wir uns, wie viele Besucher um diese Zeit an einem Freitag schon hier waren. Dies zeigt wieder, dass die Freizeitparks in den USA wohl immer Saison haben. Wir schlenderten gemütlich über den CityWalk, welcher noch ziemlich ausgestorben wirkte, bis zum Eingang der Studios.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Universal.jpg)

Hier waren sie dann, die Schlangen vor den Kassen. Dennoch waren diese kein Vergleich zu den Schlangen, die ich vor den einzelnen Parks in Orlando gesehen hatte. Wir stellten uns an und diskutierten kurz, welches Ticket wir uns kaufen sollten. Zum einen gibt es das Standard-Ticket für ca. 50 USD und zum anderen einen so genannten "Front-Of-Line-Pass", welcher annähernd doppelt so teuer ist. Letzterer bietet einem die Möglichkeit, sämtliche Attraktionen ohne Wartezeit genießen zu können. Wir waren uns jedoch schnell einig, dass wir lediglich den Standard-Pass nehmen würden. Wir hatten schließlich Urlaub, genügend Zeit und für diesen Tag nichts Weiteres geplant. Und so verrückt, dass wir gewisse Dinge mehrmals fahren würden, sind wir auch nicht mehr. Mit Kids im entsprechenden Alter ist der "Front-Of-Line-Pass" sicherlich eine Überlegung wert.
Wir hatten also unsere, durch die AAA-Card ermäßigten Standard-Tickets und betraten den Park. Erneut stellte ich fest, dass das Betreten dieses Parks bei Weitem nicht an das Feeling herankommt, wenn man einen Disney-Park betritt. In den Disney-Parks betritt man tatsächlich eine andere Welt, in welche man für einen Tag eintaucht. Perfektion und Detailverliebtheit tragen ihren Teil dazu bei. In den Studios ist alles nüchterner, sachlicher und kühler. Bereits vor Jahren konnte ich den Universal Studios in Orlando nicht sehr viel abgewinnen. Tina war jedoch noch nie in einem dieser Parks und so waren die Studios Pflichtprogramm.
Wir ließen uns also ein wenig mit der Masse treiben und kamen als erstes zu "Van Helsing", einer relativ neuen Hauptattraktion. Wir standen gerade in der wartenden Menschenmenge, als uns mitgeteilt wurde, dass diese Attraktion wegen technischer Probleme geschlossen wird. Das ging ja gut los. Wir spazierten weiter und kamen als nächstes zu Shrek in 4D. Die Wartezeit betrug maximal 15 Minuten. Diese Art von "Fühl-und Erlebniskino" kannte ich bereits und war auf das Eine oder Andere vorbereitet. Und dennoch muss ich sagen, es ist absolut genial gemacht. Mindestens genauso interessant war es, wie Tina auf die einzelnen "Erlebnisse" reagierte, wusste sie doch überhaupt nicht, was auf sie zukommt.
Die nächste Attraktion erwartete uns mit "Back To The Future". Diese Simulationen gibt es in allen Parks, nur unter anderen Titeln. Es macht jedoch jedes Mal aufs Neue Spaß. Nur Tina war danach etwas angespannt und brauchte erst mal eine kleine Trink- und Verschnaufpause. Daraufhin ging es auch ruhig weiter mit Animal Planet Live. Hierbei handelt es sich um eine kleine Tiershow, in erster Linie für Kinder. Ist zwar ganz nett, man muss es aber nicht gesehen haben. Danach begann eine Vorstellung von Waterworld. Diese Stunt-Show wollte ich mir nicht entgehen lassen. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Diese Show bietet neben den üblichen Stunts auch eine Reihe toller Überraschungseffekte. In den vorderen Reihen sollte man sich darauf vorbereiten nass zu werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Waterworld.jpg)

Und da wir schon beim Thema "Wasser" waren, ging es weiter zum "Jurassic Park Ride". Hier sieht man die ganzen Gäste mit gelben Regen-Capes herumlaufen, welche auch dringend notwendig sind, will man nasse Kleidung vermeiden. Es handelt sich eigentlich um eine Art Wildwasserbahn, welche so gesehen ganz nett gemacht ist. Aber gerade hier fällt auf, wieviel Liebe zum Detail in den Disney-Parks steckt. Das ganze Drumherum ist hier relativ lieblos gestaltet. Klasse ist auf jeden Fall die abschließende Schussfahrt ins Wasser. Wirklich super!
Anschließend stand uns eine Show bevor, welche ich bereits in Orlando gesehen und in sehr guter Erinnerung hatte. Terminator 2 in 3D erwartete uns. Dies zu beschreiben ist schwer. Es ist eine Art Mischung aus Kino, Live-Show und Special-Effects. Obwohl ich es schon einmal gesehen hatte, war ich erneut davon begeistert.
Nach all der Action ließen wir es ruhiger angehen und gingen zur Studio-Tour. Diese war für mich das eigentliche Highlight des Park-Besuchs.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Studios.jpg)

Einerseits gibt es diese Tour in Orlando nicht, da dort lediglich ein paar Kulissen stehen. So zahlreiche Filmstudios sind dort nicht vorhanden. Andererseits ist diese Tour äußerst interessant und abwechslungsreich gestaltet, so dass die Zeit geradezu verfliegt. Es hat schon was, wenn man am Buchladen von "Notting Hill" vorbei kommt oder vor dem bekannten Gebäude aus "Zurück in die Zukunft" steht, in welches der Blitz einschlägt. All das noch garniert mit Original-Filmszenen und einigen Überraschungseffekten, ist es uneingeschränkt empfehlenswert.
Nachdem die Studio-Tour zu Ende war, musste ich natürlich die neueste Attraktion der Universal Studios testen. "Revenge Of The Mummy - The Ride" wird überall beworben und das durfte ich mir nicht entgehen lassen. Da es sich um eine rasante Art von Achterbahn handeln musste, beschloss Tina nicht mit zu gehen. Also stellte ich mich alleine in die Schlange und das sollte ein Fehler sein. Ich kann nicht mehr sagen wie lange ich anstand. Es war jedenfalls einiges mehr als eine Stunde. Und dieses Warten wurde zur echten Geduldsprobe. Gibt es in den Disney-Parks während des Wartens immer noch was zu entdecken, was einem die Wartezeit verkürzt, so waren hier nichts als nackte, kalte Wände innerhalb eines dunklen Raums. Zwischendurch hatte man immer den Eindruck, dass auch hier technische Probleme bestanden, da es zeitweise minutenlang zu keinem Vorwärtskommen kam. Irgendwann durfte ich dann auch in den Wagen steigen und los ging's. Fragt sich nur was. Nun, es handelt sich um eine Achterbahn, welche weitestgehend im Dunkeln fährt, hin und wieder durch ein paar Lichteffekte unterbrochen. Kurze Zeit später bleibt man vor einer neonbeleuchteten Wand abrupt stehen um dann die gleiche Strecke wieder rückwärts zurück zu fahren. Das Beste an dem Ganzen ist die Beschleunigung dieses Rides. Ansonsten war es für mich die Enttäuschung schlechthin. Die Fahrzeit beträgt gefühlsmäßig gerade mal 30 Sekunden und auch sonst ist jede vernünftige Achterbahn um Längen besser. So zumindest meine Meinung. Ich habe den Eindruck, dass die Studios zwingend eine neue Attraktion gebraucht haben. Marketing ist halt alles.
Danach gingen wir noch in "Backdraft". Hierbei handelt es sich um eine Kulisse, welche einem verdeutlichen soll, welche enorme Hitze bei einem Brand entstehen kann. Toll gemacht und auf jeden Fall sehenswert. Direkt daneben ging es dann zu den Special Effects. Da die Vorstellung gerade begann, als wir aus Backdraft kamen, stürmten wir noch hinein. Hierbei handelt es sich um eine Live-Show nach amerikanischem Stil. Immer wieder dürfen Gäste mit auf die Bühne, um als Statist mitzuwirken. Insgesamt drei Vorstellungen beinhaltet das Ganze und dementsprechend lange dauert es. Wir fanden es eigentlich nur langweilig und waren froh, als es vorbei war.
Nun war es bereits 17 Uhr und wir traten langsam den Heimweg an. Ich hatte die Hoffnung, dass wir auf dem Rückweg noch in "Van Helsing" gehen konnten, aber dieses war bereits geschlossen. Vermutlich lief es den ganzen Tag nicht.
Wir hielten uns nicht mehr lange auf dem CityWalk auf und fuhren direkt zurück ins Motel. Natürlich hatten wir Feierabend- und Wochenendverkehr, so dass die Rückfahrt noch länger dauerte als die Hinfahrt am Morgen. Im Motel angekommen machten wir uns frisch und gingen wieder zum Huntington Beach. Dort hatten wir am Vorabend das BJ's Brewhouse, eine nette Privatbrauerei nebst Pizzeria, entdeckt. Hier ließen wir es uns nach diesem langen Tag entsprechend gut gehen. Leckeres Bier, leckeres Essen und klasse Atmosphäre. Das ist ein Lokal nach meinem Geschmack und wie ich sie in Kalifornien auch erwartet hatte.
Um 20:30 Uhr traten wir den Heimweg an und fielen im Motel todmüde ins Bett.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: freddykr am 07.09.2005, 16:24 Uhr
Mir persönlich haben die Universal Studios in Hollywood sehr gut gefallen. Besonders die Show mit den Special Effects. Das war für mich zwar nichts neues (als Filmfan weiß man sowas einfach), aber tortzdem sehr gut und witzig gemacht.

Bei "Van Helsing" hast Du aber überhaupt nichts verpasst. Das war einfach nur ein normales Horrorkabinett zum Durchlaufen. Das gab ein paar Schockmomente, wenn Dich von hinten jemand im Dunkeln anspringt, aber mehr auch nicht.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Utah am 07.09.2005, 16:52 Uhr
Hi Wanderlöwe!

Ich habe letztes Jahr in den Universal Studios in Orlando die Revenge of
the Mummys besucht und war begeistert. Ich fand auch das es keine "normale"
Achterbahn ist, aber trotzdem mit tollen Effekten, u.a. die Rückwärtsfahrt
mittendrin.
So unterschiedlich sind die Geschmäcker.  ;-)
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 07.09.2005, 18:19 Uhr
Jaja, so unterschiedlich sind die Geschmäcker. Aber exakt so soll es doch auch sein. Wäre ja schlimm, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten. Aber insgesamt haben mir die Disney-Parks immer mehr gegeben, als die Universals.
So, dann allseites einen schönen und sonnigen Abend.
Ich genieße jetzt erst mal ein kühles Weizenbierchen  :bier:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Stefan M. am 07.09.2005, 20:29 Uhr
Was mich ein bißchen wundert: Ich war exakt eine Woche vor Dir im Park, ebenfalls ein Freitag. Im Gegensatz zu Dir musste ich aber nirgendwo wirklich warten; die längste Wartezeit betrug höchstens mal 10 Minuten. Ansonsten immer sofort reingekommen. Das Wetter war an dem Tag auch top, also kann's daran auch nicht liegen.

Da haben wir ja richtig Glück gehabt...  8)

Übrigens war "Waterworld" auch mein Favourit, "The Munmy" fand ich aber auch ganz gut.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 09.09.2005, 17:06 Uhr
Hallo Stefan,
längere Wartezeiten kenne ich durchaus auch, überwiegend vom Disneyland in Paris. Alle restlichen Attraktionen der Studios waren auch relativ zügig, lediglich The Mummy war quälend lange. Wie gesagt, ich hatte auch den Eindruck, dass es hier zwischendurch immer mal technische Probleme gab, da wir oftmals sehr lange keinen Schritt weiter kamen.
Anyway, ein toller Tag war's allemal.
Grüße und ein schönes Wochenende @all
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 17.09.2005, 16:30 Uhr
Sorry für diese lange Pause, aber mein Arbeitgeber gönnt es mir wohl nicht, in Erinnerungen an den letzten Urlaub zu schwelgen.   :x  :oops:
Aber einen kleinen Schritt konnte ich niederschreiben, kommt gleich online.
Allen Mitlesern schon mal ein schönes Wochenende (auch bei dem Mistwetter).
Grüße
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 17.09.2005, 16:35 Uhr
30.10. - Huntington Beach - Hollywood - Beverly Hills - Huntington Beach

Heute Morgen ließen wir es gemütlich angehen, stand doch lediglich ein wenig Sightseeing in Hollywood und Beverly Hills auf dem Programm. Gerade richtig, nachdem wir den gestrigen Tag komplett auf den Beinen waren. Um 8.30 Uhr ging es erst einmal zum Frühstück im Subway, welches sich in direkter Nachbarschaft zu unserem Hotel befand. Auch hier will ich über den Kaffee kein Wort verlieren, aber das Frühstück war mal etwas anderes und Tina schmeckte es sichtlich. Sie musste sich auch stärken, denn dies heute war "ihr" Tag, auf den sie sich schon seit Monaten freut. So habe ich auch die Planung komplett ihr überlassen, da mein Interesse sich hierfür in Grenzen hielt.
Kurz vor 10 Uhr machten wir uns also auf in Richtung Hollywood. Der Verkehr war bei Weitem nicht so stark als am Vortag und wir kamen relativ gut durch. Bereits nach knapp einer Stunde konnten wir die wohl berühmtesten neun Buchstaben erkennen: HOLLYWOOD. Ein Foto von ihnen gelang uns leider nicht. Kurz nach 10 Uhr parkten wir unseren SUV in einer Tiefgarage direkt am Hollywood Boulevard, welche eine Tagespauschale von 5 USD verlangte. Wir gingen die Treppen nach oben, kamen direkt am Hollywood Entertainment Museum raus und standen mitten auf dem "Walk Of Fame". Etwas verwundert sahen wir beide uns an, denn es war eine Straße wie viele andere auch. Wären da nicht die Stars auf dem Gehweg gewesen, hätte ich gesagt, dass wir falsch sind. Den ersten Stern, welchen ich entdeckte, war der von Michael J. Fox. Insofern amüsant, da wir am Vortag in den Universal Studios das Gebäude aus "Zurück in die Zukunft" sahen, in welches der Blitz einschlägt um den Zeitsprung zu bewältigen.
Wir schlenderten gemütlich in die zufälligerweise richtige Richtung und standen nach ein paar Schritten vor dem Mann's Chinese Theater.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_s.jpg)

Neben seiner auffälligen Architektur ist das Kino vor allem wegen der zahlreichen Hand- und Fußabdrücke der Hollywood-Stars bekannt. Folglich auch ein absoluter Publikumsmagnet. Da es noch relativ früh war, hielten sich die Besucherscharen jedoch in Grenzen. Wir verbrachten eine ganze Weile vor dem Mann's Chinese Theater und studierten diese Gipsabdrücke und das gesamte Treiben hier. Dennoch wollte der Funke nicht so recht auf uns überspringen und so schlenderten wir weiter in Richtung Sunset Boulevard.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Hollywood.jpg)

Dort entdeckte ich einen Burger King und wollte eine Kleinigkeit zu mir nehmen. Wir waren die einzigen Gäste und standen an der Kasse. Direkt vor uns der BK-Mitarbeiter, welcher gerade damit beschäftigt war, Butterpäckchen in einen Karton zu sortieren. Mein "Morning" wurde leise erwidert, allerdings ohne den Kopf zu heben. Und so standen wir da und sahen dem BK'ler interessiert zu, wie er akkurat seine Butterschachtel füllte. Nach etwa 2 - 3 Minuten wurde es mir zu viel und wir verließen den Burger King, nicht ohne einen "freundlichen" Satz los zu werden. Wir gingen anschließend wieder in Richtung Walk Of Fame und waren uns dabei einig, dass diese Ecke hier uns nicht viel geben würde. Tina war mächtig enttäuscht, dachte sie doch an Stars, Glimmer und Glanz. Jedoch ist hier eher das Gegenteil der Fall.
Exakt zur Mittagszeit saßen wir wieder im Wagen und fuhren in Richtung Beverly Hills. Dank dem Navi alles kein Problem, wobei ich denke, dass wir dies auch ohne das technische Hilfsmittel gefunden hätten. Dennoch wollte ich das Navi nicht mehr missen, trotz der Anfangsschwierigkeiten. Etwa eine halbe Stunde später erreichten wir den Nobelort und kreuzten den Rodeo Drive. Wie es der Zufall wollte, parkten wir unser Fahrzeug in der Straße kurz unterhalb des aus "Pretty Woman" bekannten Hotels "Beverly Wilshire". Tina war also wieder etwas besänftigt. Dann ein Kleingeldvermögen in die Parkuhr geworfen, um  zumindest eine Stunde hier verweilen zu können.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11996/normal_Beverly.jpg)

Wir flanierten nun zur Mittagszeit durch Beverly Hills, bestaunten die Shops wohl aller bekannten Designer und musterten sämtliche Fußgänger, ob nicht vielleicht doch ein bekanntes Gesicht dabei ist. Dem war zwar nicht so, dennoch fand ich es sehr interessant, das Leben und Treiben in Berverly Hills zu beobachten. Dekadent zwar, aber dennoch faszinierend. Absolutes Highlight für mich waren die Moonboots von Dior.
Nach knapp einer Stunde hatten wir genug gesehen beziehungsweise unsere Parkuhr war ebenfalls abgelaufen. So machten wir uns um 13.30 Uhr auf den Rückweg zum Motel. Tina war insgesamt stark enttäuscht, hatte sie doch von den schillernden Namen "Hollywood" und "Beverly Hills" weitaus mehr erwartet. Mein Fazit lautet: Gesehen haben sollte man es durchaus mal. Nicht mehr und nicht weniger.
Zurück am Huntington Beach beschlossen wir, einen schönen, ausgedehnten Strandspaziergang zu unternehmen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12962/normal_Beach.jpg)

Dies gefiel uns beiden wesentlich besser als das zuvor Erlebte. Anschließend fuhren wir noch ein paar Kilometer in Richtung Norden und genossen die Küstenlandschaft. Quasi als Vorgeschmack auf den morgigen Tag, an dem es an der Westküste entlang zurück nach San Francisco gehen wird. Die Ortschaften waren schon für das morgige Halloween geschmückt. Toll, das einmal im Ursprungsland zu sehen und zu vergleichen, was in Deutschland daraus gemacht wurde. Dazwischen liegen meines Erachtens Welten, allein schon, weil dieses Fest bei uns keine Tradition hat, sondern lediglich auf Kommerz ausgerichtet ist.
Um 18:30 Uhr waren wir zurück und gingen ganz selbstverständlich wieder in BJ's Brewhouse, wo es uns am Vorabend so gut gefallen und geschmeckt hatte. Auch heute sollten wir nicht enttäuscht werden und somit ist dieses Lokal mein absoluter Favorit und Tipp für Huntington Beach. Der Tag war somit beendet und zum ersten Mal wurde uns beiden klar, dass sich dieser Traumurlaub rasant dem Ende näherte. Glauben und wahrhaben wollten wir das beide noch nicht so recht, aber ab dem nächsten Tag ging es in Richtung unseres Ausgangspunktes. Nicht gerade ideale Voraussetzungen um tief und fest zu schlafen.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 05.10.2005, 09:28 Uhr
31.10. - Huntington Beach - Long Beach - Venice Beach - Arroyo Grande

Wie zu erwarten schlief ich nicht besonders gut. Ich wollte es einfach nicht akzeptieren, dass dieser Traumurlaub in den nächsten Tagen sein Ende finden würde. Somit war ich mal wieder relativ früh wach und begann schon mal langsam die Koffer zu packen. Um 8:30 Uhr verließen wir das Howard Johnson und den Huntington Beach schweren Herzens. Hier hatte es uns doch auch sehr gut gefallen. Natürlich hielten wir noch kurz an einem McDonald's um unser Standard-Frühstück zu uns zu nehmen. Kurz danach ging es auf dem Highway 1 in Richtung Norden. Einen ersten Abstecher unternahmen wir zum Long Beach. Ich hatte in einem Reiseführer gelesen, dass hier die Queen Mary im Hafen liegt, wo sie als Hotel fungiert. Wieder einmal lotste uns das Navi zuverlässig an unser Ziel. Um diese Zeit war es noch relativ leer auf dem Parkplatz und wenige Besucher unterwegs. Am Eingang zum Schiff bzw. Hotel sahen wir die Eintrittspreise, welche uns von einem Besuch der Queen Mary abkommen ließen. Um das Schiff zu besichtigen werden pro Person 20 USD fällig. Das fanden wir beide dann doch ein wenig zu überzogen, zumal wir nicht wussten, was uns eigentlich an Bord erwarten würde. Also liefen wir ein wenig am Ufer entlang und hatten dabei einen grandiosen Ausblick auf die Skyline von Long Beach. Nach etwa einer halben Stunde setzten wir bereits unseren Weg nach Norden fort.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12962/normal_Long%20Beach.jpg)

Nach etwa zwei Stunden erreichten wir unser nächstes geplantes Ziel - Venice Beach. Ich hatte darüber schon zuhause einiges gelesen und musste diese Strandmeile einfach gesehen haben. Überraschenderweise einen relativ guten Parkplatz erwischt und los ging uns Flanieren über den Venice Beach oder Muscle Beach, wie er auch häufig genannt wird. Das war schon ein einmaliges Erlebnis, denn diese Strandmeile hat ein ganz eigenes und ursprüngliches Flair. Hier lebt er noch, der Geist der späten 60er oder frühen 70er Jahre, finde ich zumindest. Hier fühlt man sich unwillkürlich in die Woodstock-Zeiten zurück versetzt. Ja, dieser Venice Beach hat mir gefallen. Mit all seinen Gauklern, Scharlatanen, Künstlern, Malern und Bodybuildern. Wir schlenderten gute 1,5 Stunden über den Venice Beach und genossen diese Atmosphäre in vollen Zügen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12962/normal_Venice.jpg)

Wir wären gerne auch noch etwas länger geblieben, aber wir wussten, dass wir noch einiges zu fahren hatten. So verließen wir den Muscle Beach schweren Herzens, wie das nun generell so war. Denn jedes "Verlassen" brachte uns unserer Heimreise näher.
Auf der Fahrt weiter Richtung Norden entdeckte ich in irgendeinem Ortsteil kurz nach dem Venice Beach das "Hotel California". Für mich war es ein kleines Highlight, da ich schon so oft in diesem Urlaub an den Titel von den Eagles dachte. Klar, ich will nicht wissen, wie viele "Hotel Californias" es an der Küste von Kalifornien gibt. Anyway.
Wir fuhren gemütlich weiter die Küste entlang und genossen die zahlreichen, grandiosen Ausblicke. Unzählige Foto-Stopps waren notwendig, um einen Teil dieser Eindrücke auf den Speicherchip zu bannen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12962/normal_K%FCste1.jpg)

Dass wir den Highway 1 eigentlich in der falschen Richtung befuhren, machte dieses Unterfangen nicht einfacher. Mussten wir doch für jedes Foto das Auto abstellen und über die Straße gehen. Idealerweise fährt man den Highway 1 von Nord nach Süd, was unsere Route zu der Jahreszeit aber nicht zugelassen hatte.
Als sich der Highway 1 dann von der Küste in Richtung Landesinnere bewegte war es bereits Abend. Ich beschloss noch ein paar Kilometer zu hinter uns zu bringen, bevor wir dann um kurz vor 19 Uhr in Arroyo Grande raus fuhren. Wir fanden relativ schnell ein Motel, gingen noch Getränke einkaufen und ließen den Abend im Motelzimmer ausklingen.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: sonny am 05.10.2005, 09:42 Uhr
Hallo Wanderlöwe,

wir waren 1998 auch in Long Beach und Huntington Beach unterwegs.

In Huntington Beach wohnt meine Cousine, die wir auch besucht haben.
In Long Beach wollten wir uns auch die Queen Mary anschauen, auch damals wären 20 $ pro Person zu zahlen gewesen, war uns aber auch zu teuer.....
Was aber super war, zu der Zeit wurde vor und in der Queen Mary gerade eine Akte-X-Folge gedreht, was mich als absoluter Akte-X-Fan mehr als begeistert hat !!!!!!!

So long

Sonny
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 05.10.2005, 13:15 Uhr
@ Sonny

Warum nur war es mir so naheliegend, dass Du ein AkteX-Fan bist??? Ob's am Avatar lag???  :groove:
Grüße
Tommy
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Cicco am 05.10.2005, 13:47 Uhr
Super... endlich gehts weiter...... einer der besten Reiseberichte...... mach weiter so



Gruss

Mirco
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 18.10.2005, 23:56 Uhr
@ Cicco

Hallo,
tausend Dank für das dicke Lob. Es freut mich, wenn Dir mein Bericht gefällt. Leider kam ich aus beruflichen Gründen nicht wirklich so voran, wie ich es mir ursprünglich vorgestellt hatte. Dafür ein ganz großes SORRY an alle "Mitreisenden".
 :oops:  :oops:  :oops:
Aber ich bin guter Hoffnung, dass ich noch diese Woche den Abschluss dieser tollen Reise fertig bekomme.
Viele Grüße
Tom

... und Mirco: In wenigen Minuten kommt der nächste Teil.  :wink:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 19.10.2005, 00:10 Uhr
1.11. - Arroyo Grande - 17-Mile Drive - Monterey - San Francisco

Unser vorletzter Tag begann wie meistens um kurz nach 7 Uhr. Nachdem wir in aller Ruhe unsere Sachen gepackt hatten, brachen wir um etwa 8:30 Uhr auf. Der erste Weg führte natürlich wieder in einen McDonalds um ein schnelles Frühstück zu uns zu nehmen. Anschließend nahmen wir direkten Kurs auf die Küste und dem Pismo Beach, welcher auf der Höhe von Arroyo Grande liegt. Neben den allgegenwärtigen Surfern ist hier auch Platz für die normalen Strandbesucher, welche sowohl im Meer als auch in der Sonne baden wollen. Ein wunderschöner und sehr gepflegter State Beach, welcher so früh am Morgen noch sehr verwaist war. Außer zwei Surfern war hier keine Menschenseele. Wir hielten uns nicht lange auf, denn wir hatten ja noch ein gutes Stück bis nach San Francisco und wollten dabei diese Traumstraße ausgiebig genießen.
Nachdem uns der Highway 1 zunächst etwas weg von der Küste ins Landesinnere führte, kamen wir an der Morro Bay wieder auf die Küstenstraße. Spätestens ab hier fährt man permanent in einer Traumkulisse, wie man sie besser nicht malen könnte. Nach jeder Kurve ein erneutes Highlight. Ich kann nicht mehr sagen, wie oft wir auf dieser Strecke gestoppt haben, ausgestiegen und über die Straße gelaufen sind, um diese grandiosen Panoramen festzuhalten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12962/normal_Coast.jpg)

Diese Eindrücke zu beschreiben ist gänzlich unmöglich. Man muss es einfach selbst erfahren haben. Selbst die zahlreichen Fotos können nur einen annähernden Eindruck vermitteln.
In der Ecke von San Simeon fanden wir eine kleine Bucht, zu der wir runter liefen, um uns eine Weile am Strand die Füße zu vertreten. Als ich einen größeren Felsen im Meer, aber in Strandnähe sah, kam das Kind im Manne durch. Ich beobachtete wie die Wellen bis zum Strand kamen, um sich anschließend bis hinter diesen Fels zurückzuziehen. Das war zwar nicht bei jeder Welle der Fall, aber hin und wieder. Also wartete ich den richtigen Moment ab, lief zum Felsen und kletterte auf ihn. Das hatte perfekt geklappt und ich genoss meinen Platz inmitten des Pazifiks. Ich hatte jedoch irgendwie den Eindruck, dass die Wellen hinter mir immer höher wurden und wollte den Fels daraufhin verlassen. Nur zog sich das Wasser leider nicht mehr so weit zurück, wie noch vor wenigen Minuten. Sehr zur Belustigung von Tina, die eine regelrechte Fotoserie von mir und meinem Felsen schoss, stand ich da und wartete auf meine Chance. Und die ließ auf sich warten. Ich sah schon bildlich vor mir, wie mich von hinten eine große Welle vom Felsen spült. Aber nach etwa 5 Minuten des Wartens tat sich eine einzige Gelegenheit auf, welche ich nutzte und trocken am Ufer ankam. Nach diesem aufheiternden Erlebnis gingen wir gut gelaunt zurück zum Auto. Doch unsere gute Laune sollte sich schlagartig ins Gegenteil verwandeln. Nachdem wir los gefahren waren holte Tina den Laptop aus dem Fußraum um auf die Navigation zu schauen. Dabei bemerkte sie, dass das Netzkabel nicht verbunden war. An diese Kfz-Adapter kann man die unterschiedlichen Notebook-Stecker anschließen, wobei natürlich auf die korrekte Polung zu achten ist. In ausgeschaltetem Zustand kein Problem, denn es gibt einen dünnen und einen dicken Zapfen. Diese Anschlusstechnik hatte ich Tina auch bereits im Vorfeld erläutert. Nun gut, Frauen und Technik, was soll man sagen. Jedenfalls steckte der eine Anschluss im Notebook und der Adapter selbst war am Zigarettenanzünder betriebsbereit. Nun versuchte Tina die zwei Enden wieder zusammen zu bekommen und wie es in solchen Fällen nun mal ist, erwischte sie exakt die falsche Polung. Ich hatte das Ganze noch nicht bemerkt, bis ich plötzlich einen verschmorten Geruch in der Nase hatte. Und dann sah ich, was meine bessere Hälfte versuchte und geriet schlagartig in eine Art Schockzustand. Als erstes fielen mir die etwa 1.700 Fotos ein, welche mittlerweile auf dem Notebook gespeichert waren. Dann der Ausfall des Navis für die restlichen Tage und, und, und... Unsere gute Laune war also verflogen und der momentane Umgangston etwas frostiger, was sich aber bald wieder legte. Dafür war diese Küstenlandschaft einfach zu schön.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12962/Coast1.jpg)

Um die Mittagszeit erreichten wir dann den 17-Mile Drive. Wir hatten im Vorfeld von einigen Bekannten gehört, dass wir diesen auf jeden Fall befahren sollten, sei der doch einmalig schön. Also 8,50 USD bezahlt und die Einfahrt in diese Wohngegend öffnete sich uns. Anfangs fährt man eine ganze Weile durch den Wald, was recht langweilig ist. Aber kaum ist man an der Küste angelangt, wird man für alles mehrfach entschädigt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12962/normal_17%20Mile.jpg)

Man befindet sich an einem der wohl schönsten Küstenabschnitte der West Coast. Rau, wild-romantisch und farbenprächtig. In diesem kleinen Paradies fühlen sich neben wenigen menschlichen Bewohnern vor allem zahlreiche Vögel, Seelöwen und Rehe wohl. Wir fuhren die genannten Vista-Points wie Point Joe, China Rock und Bird Rock ab, um nur einige zu nennen. Als krönender Abschluss kam dann der wohl am häufigsten fotografierte Baum Kaliforniens - The Lone Cypress. Wie schon in den Nationalparks wird einem auch hier vor Augen geführt, welch unbeschreibliche Schönheit Mutter Natur hervorbringen kann. Leider hatten wir zu wenig Zeit diese wunderschöne Gegend ausgiebig zu genießen. Ich denke, es würde sich lohnen hier eine Nacht zu verbringen. Nach unzähligen Stopps und ebenso vielen Fotos ging unsere Route dann weiter nach Monterey. Mit jeder Meile, welche wir näher an San Francisco kamen, wurde uns bewusster, dass das Ende des Urlaubs unmittelbar bevor stand. Das trübte unsere Stimmung doch etwas ein. Seltsam, denn üblicherweise bin ich derjenige, welcher sich nach spätestens drei Wochen Urlaub schon auf zu Hause freut. Nicht so in diesem Urlaub sondern exakt das Gegenteil war der Fall.
Gegen 15 Uhr erreichten wir die Cannary Row in Monterey, wo wir uns spontan entschlossen das Monterey Bay Aquarium zu besuchen. Der Eintritt betrug 19,50 USD pro Person und dementsprechend waren unsere Erwartungen relativ hoch. Als wir jedoch nach etwa 45 Minuten das ganze Aquarium gesehen hatten, waren wir doch etwas überrascht. Ich wollte es anfangs nicht glauben, dass das schon alles gewesen sein sollte und suchte noch nach weiteren Räumen oder Treppen. Leider Fehlanzeige. Wer beispielsweise das Aquarium in Berlin kennt oder auch Sea World schon gesehen hat, sollte auf jeden Fall das Bay Aquarium in Monterey meiden. Dann ist Enttäuschung vorprogrammiert. Ich hatte auch den Eindruck, dass dieses Aquarium verstärkt auf Kinder abzielt, für die es sicherlich ein Highlight ist. Grundsätzlich ist jedoch meines Erachtens der Eintrittspreis für das Gebotene um einiges zu hoch angesetzt.
Kurz nach 16 Uhr traten wir unsere letzte Etappe an - zurück nach San Francisco. Die Fahrt selbst war nun nicht mehr so interessant, da es weg von der Küste ins Landesinnere ging. Andererseits waren wir auch froh, baldmöglichst im Motel zu sein. So fuhren wir auf direktem Weg in das Motel, welches wir bereits zu Beginn unserer Reise hatten. Auf das Navi mussten wir ja leider Verzichten und so war ich gespannt, wie wir uns in San Francisco zurecht finden würden. Aber wider Erwarten ging das völlig problemlos und wir fanden das Buena Vista Motor Inn ohne jegliche Umwege. Vorreserviert hatten wir für die letzten zwei Nächte nicht, aber es war problemlos ein Zimmer zu bekommen. Ebenso einfach war es, den Vorzugspreis von den ersten drei Nächten wieder zu bekommen. Weitere Punkte, warum ich dieses Motel wärmstens empfehlen kann. Nachdem wir das Auto ausgeladen hatten, widmete ich mich noch dem Notebook. Dabei stellte sich heraus, dass durch Tina's Lapsus lediglich der Akku hinüber war. Der Laptop am Netz funktionierte nach wie vor einwandfrei. Somit waren Fotos, Reiseberichte und Navigationssystem wieder verfügbar. Mit dieser Gewissheit schlief ich dann auch seelenruhig ein.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 22.11.2005, 15:01 Uhr
2.11. - San Francisco - Fisherman’s Wharf - Marin Headlands

Nun brach er an - unser letzter kompletter Tag dieses grandiosen Urlaubs. Dementsprechend gemütlich ließen wir alles angehen. Erst richtig lange ausgeschlafen, dann Kaffee auf dem Zimmer und anschließend ausgiebig geduscht. Geplant hatte ich für die letzten beiden Tage nichts Konkretes und so beschlossen wir, erst einmal zu Fuß zum Pier zu laufen. Wir spazierten gemütlich die Van Ness Avenue hinunter zum Maritime Museum und dem Aquatic Park. Von dort aus ging es dann weiter zum Fisherman's Wharf und dem Pier 39. Hier bummelten wir eine ganze Weile, kauften noch das eine oder andere versprochene Souvenir und genossen das herrliche Wetter bei einem kühlen Bierchen.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Yachthafen von San Francisco. Der Weg führte uns dabei durch den San Francisco Park, welcher westlich des Fisherman's Wharf liegt. Es ist ein wunderschön angelegter und gepflegter Park inmitten dieser Metropole, meist mit tollem Blick auf die Piers. Ein toller Platz zum Verweilen und Relaxen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12962/SFPark.jpg)

Anschließend durchquerten wir das Hafengelände des East Harbors und gingen dann weiter zum Yachthafen. Hier setzten wir uns eine Weile und ließen die Szenerie auf uns wirken. Und wir waren uns einig, dass San Francisco auch bei unserer nächsten Tour wieder auf dem Programm stehen würde.
Ich schlug vor zurück zum Motel zu gehen und das Auto zu holen um den Tag an der Golden Gate Bridge ausklingen zu lassen. Somit würde der Urlaub an dem Ort enden, an dem er vor 21 Tagen begonnen hatte. Tina war sofort von der Idee begeistert und so spazierten wir zurück zum Motel.
Dieses Mal war es wesentlich einfacher die Auffahrt zur Golden Gate Bridge zu finden, als seinerzeit am ersten Tag. Hinzu kam, dass wir mittlerweile auch das Navi besser "verstanden". So gegen 15.30 Uhr waren wir auf dem Parkplatz, respektive dem Vista Point. Wozu uns am ersten Tag noch die Zeit und die Muse gefehlt hatten, holten wir heute nach. wir gingen auf der Golden Gate Bridge bis nicht ganz zur Mitte. Auch das ist ein absolutes Erlebnis, welches man sich nicht entgehen lassen sollte. Auch der Blick auf die Stadt und die Bay ist nochmals ein anderer. Auf dem Rückweg zum Parkplatz bemerkte ich, dass sich der Himmel langsam bewölkte, was eine einmalige Stimmung bewirkte. Dies versuchte ich auf Fotos zu festzuhalten, aber wie immer ist das Live-Erleben um ein Vielfaches schöner.
Ich vermutete, dass es auf Grund dieser Bewölkung einen schönen Sonnenuntergang geben würde und so beschlossen wir in die Marin Headlands zu fahren. Im Gegensatz zu unserem ersten Besuch hier, fuhren wir dieses Mal ganz hinauf und spazierten noch zu den Militär-Ruinen, welche zum Fort Barry gehören. Von hier oben hat man ebenfalls einen phantastischen Blick auf San Francisco, die Golden Gate und die Bay. Hier verweilten wir und warteten bis der Sonnenuntergang begann. Und wir sollten belohnt werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12962/Sunset.jpg)

Wir konnten von dieser Beleuchtung, dem permanent wechselnden Farbenspiel, der ganz besonderen Stimmung und der einsetzenden Illumination der Skyline nicht genug bekommen. Ein gebührender Abschluss für einen grandiosen Urlaub.
Wir fuhren nach dem Sonnenuntergang zurück ins Motel. Auf dem Weg dorthin beschlossen wir, den letzten Tag mit einem guten Essen ausklingen zu lassen. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten gingen wir hoch zur Union Street und flanierten selbige entlang. Wir entschieden uns letztendlich für das Restaurant "Pane E Vino (http://www.paneevinotrattoria.com/)" und das sollte absolut kein Fehler sein. Ein Tipp, den ich bedenkenlos weiter geben kann. Mit einem guten Gläschen kalifornischen Rotwein und einer gehörigen Portion Abschiedsschmerz endete der letzte Abend unserer Amerika-Reise.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Ole Miss am 23.11.2005, 10:37 Uhr
Hallo,

schön, dass es nun weitergeht und schade, dass es schon fast vorbei ist!  :D  :(

Was ich aber überhaupt nicht verstehe, wie habt Ihr es geschafft in 45 Min das ganze Aquarium in Monterey zu sehen? Wir haben fast einen kompletten Vormittag darin verbracht...

Das Sonnenuntergangsbild ist toll  :respekt:

LG,
Ole Miss  :wink:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Gegi am 23.11.2005, 13:29 Uhr
Immer wenn ich solche selbst aufgenommenen Fotos sehe, dann drückts mir eine Träne herraus vor lauter Fernweh.  :heulend:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 23.11.2005, 14:39 Uhr
Hallo Ihr Beiden!

@Ole Miss: Tja, wie gesagt, ich konnte es selbst kaum glauben. Vielleicht haben wir den Aufgang zum 3. Stockwerk oder die Treppen in die Katakomben nicht gefunden. Ich fand's jedenfalls sehr enttäuschend.
Danke für das Lob hinsichtlich des Sonnenuntergangs. Die Fotos, die an diesem Abend entstanden sind alle ein Genuss. Bald mehr davon in der Fotogalerie auf meiner HP (derzeit noch im Werden).

@ Gegi: Jaja, das kenne ich auch nur zu gut. Das Fernweh lässt mich seit diesem Urlaub nicht mehr los. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an den nächsten Trip denke und davon träume.

Gleich kommt der letzte Tag...  :cry:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 23.11.2005, 14:43 Uhr
3.11. - San Francisco - Twin Peaks - Golden Gate Park - London - Stuttgart

Es war leider soweit, der Wecker klingelte und ein letztes Mal standen wir in diesem Urlaub auf. Abflugtag! Wir konnten und wollten es kaum glauben, aber knapp vier Wochen vergingen wie im Flug. Nun hieß es tatsächlich Koffer packen und zwar richtig. So richtig motiviert waren wir beide nicht dabei, aber was muss das muss. Jedenfalls gingen die Koffer noch zu und unser Freigepäcklimit sollte bei Weitem nicht ausgeschöpft sein. Auschecken im Buena Vista Motor Inn und dann alles ein letztes Mal in unserem SUV verstaut. Nun hatten wir noch Zeit bis etwa 15 Uhr, wo wir am Flughafen sein sollten. Spontan beschlossen wir, es ein letztes Mal mit Twin Peaks zu probieren. Also das Navi verkabelt und los gings. Mittlerweile fuhren wir schon fast blind durch San Francisco. Denn hat man mal den einen oder anderen Bezugspunkt, ist es recht einfach mit der "natürlichen" Navigation.
Wir näherten uns wieder der Ecke, an der wir uns schon zweimal verfahren hatten. Heute jedoch verstanden wir das Navi oder es uns oder wir uns. Anyway, Fakt ist, wir fanden Twin Peaks auf Anhieb und direktem Weg. Und es hatte sich gelohnt, es ein erneutes Mal zu versuchen. Denn der Blick von hier oben ist umwerfend und die Stadt liegt einem quasi zu Füßen. Ein Bild, welches uns den Abschied noch erschwerte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12962/SF.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12962/GG.jpg)

Da wir immer noch ausreichend Zeit hatten schlug ich vor, nochmals in den Golden Gate Park zu fahren und dort den Japanese Tea Garden zu besuchen. So verbrachten wir die letzten beiden Stunden. Wir spazierten durch den Golden Gate Park, schlenderten durch den Japanese Tea Garden und machten noch ein paar Fotos.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12962/JT.jpg)

Unter dem Strich war es jedoch nur noch die Zeit vertreiben, bis es hieß, auf zum Flughafen. So richtig konnten und wollten wir uns nicht auf diesen wirklich liebevoll angelegten japanischen Garten konzentrieren. Wir waren wohl zu sehr mit uns selbst beschäftigt und der Tatsache, dass es in wenigen Stunden heißen würde: "Take Off to Europe".
Gegen 14 Uhr gaben wir unser letztes Ziel in das Navi ein - den Flughafen beziehungsweise Alamo Rental Car. Auf dem Weg dorthin fiel mir auf, dass unser Tank eigentlich noch randvoll war. Ich hatte in all meiner Begeisterung vergessen, dass ich das Fahrzeug gemäß Mietvertrag eigentlich mit leerem Tank zurückgeben konnte. Die Rückgabe unseres Fahrzeugs war wie immer zügig erledigt. Dennoch startete ich einen Versuch bezüglich des vollen Tanks, welcher aber erwartungsgemäß völlig umsonst war. Aber fragen kann man ja mal.
Anschließend gingen wir voll bepackt zum AirTrain, welcher uns dann ins Flughafenterminal brachte. Kurzes Orientieren war angesagt und dann fanden wir unseren CheckIn-Schalter. Eigentlich war er nicht zu übersehen, stand doch die absolut längste Schlange just vor diesem Terminal. Rechts daneben entdeckte ich einen leeren Schalter mit der Überschrift "Online-CheckIn". Zum zweiten Mal an diesem Tag hätte ich mir die Haare raufen können. Was ich in Deutschland vor dem Hinflug noch gemacht hatte, hatte ich hier völlig vergessen. Vom Motel aus hätte ich bereits Online einchecken können und wir wären etwa 1,5 Stunden früher bei einer Coke und Kaffee gesessen. Mal sehen, ob ich beim nächsten Urlaub dran denke.
Das Boarding und der Start waren mehr als pünktlich und so befanden wir uns um 17 Uhr Ortszeit bereits in der Luft. Insgesamt hatten wir einen äußerst ruhigen und angenehmen Flug, welcher dennoch Tina kräftig zusetzte. Flugangst verschwindet nunmal nicht innerhalb von ein paar Wochen. Stunden später hatten wir unseren Zwischenstop in London, welcher sich gewaltig hinzog. Drei Stunden später konnten wir dann die letzte Etappe antreten. Pünktlich landeten wir am frühen Abend in Stuttgart, wo wir bereits erwartet wurden. Die Zollbeamten wollten überhaupt nichts von uns wissen und somit hatte uns das Schwabenländle unversehrt wieder. Abgeschafft und müde, aber überglücklich einen tollen Urlaub gehabt zu haben, waren wir um etwa 18 Uhr wieder in unseren vier Wänden, wo uns die Heimkehr durch unsere Nachbarn ein wenig versüßt wurde.
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Gegi am 23.11.2005, 14:53 Uhr
@WanderLöwe:   Jetzt erst recht !

:flennen:  :heulend:  :flennen:  :heulend:  :flennen:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Matze am 23.11.2005, 16:13 Uhr
Oh, ich bekomme auch gleich riesiges Fernweh! Besonders an meine Lieblingsstadt!
Da hast Du ja wirklich geniale Fotos geschossen! Besonders von den Twin Peaks!!
Und ganz ohne Nebel! Dieses Glück hatten wir dieses Jahr nicht, wie schon in meinem Bericht schrieb!
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: sonny am 23.11.2005, 17:49 Uhr
Toller Reisebericht, Wanderlöwe  :respekt:   :applaus:

Ich hab auch schon wieder Fernweh !!!!!

Männo, ist aber auch noch ganz schön lange hin, bis zum 27. April 2006  :mrgreen:

Super Bilder übrigens, da kamen Erinnerungen hoch....

Leider endet jeder Reisebericht einmal  :cry:

So long

Sonny
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 24.11.2005, 10:11 Uhr
Ja, jeder Reisebereicht endete früher oder später einmal, ebenso wie leider jeder Urlaub auch.
An dieser Stelle vielen Dank an alle für's Mitlesen und die zahlreichen Feedbacks. Dadurch hat das Erstellen meines ersten Reiseberichts sehr viel Spaß gemacht. Sorry auch noch für die etwas lange Unterbrechung, welche mich selbst wahrscheinlich am meisten ärgerte.
Schöne Restwoche @all.
Tommy (Wanderlöwe)
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Westernlady am 24.11.2005, 17:24 Uhr
Tommy, auch ich möchte nochmal Danke sagen.
Der Bericht war klasse, ebenso natürlich die Bilder!!!

Ich wäre gerne noch länger mitgefahren. Ich freue mich auf Deine nächste Reise und dem hoffentlich damit verbundenen Reiseberich  :D
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Daeumelinchen am 28.11.2005, 09:42 Uhr
Guten Morgen!
Auch ich stöbere gerade in Deinem Reisebereicht herum. Der Reisebericht lässt schon ein wenig Fernweh aufkommen, da auch wir im Oktober/November 2004 im Südwesten waren und so ziemlich die gleichen "Stationen" besuchten.
An einer Stelle im Reisebericht musste ich gerade schmunzeln. Nämlich am 29.10.05, Universalstudios. Als ich las, dass bei euch "Van Helsing" nicht funktionierte, kam mir das irgendwie bekannt vor. Ein Blick auf euer Besuchsdatum ergab, dass wir am gleichen Tag im Park waren. Auch wir standen 15 Minuten dort an, bevor man uns sagte, dass es technische Probleme gab und wir in Richtung einer anderen Attraktion von Dannen zogen. Am frühen Nachmittag kamen wir jedoch in den gruseligen Genuss dieser "Show".
Wie klein die Welt doch ist...
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 30.11.2005, 23:41 Uhr
HI Däumelinchen,
das ist ja echt der Clou. Am gleichen Tag, an der gleichen Attraktion, zur gleichen Zeit. Vermutlich standen wir noch nebeneinander  :D
Wie geschrieben, kamen wir nicht mehr dazu, diese Attraktion zu besuchen. Aber es gibt ja auch hierzu geteilte Meinungen.
Viele Grüße und eine schöne Restwoche
Wanderlöwe
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: wernerprivat am 21.12.2005, 09:52 Uhr
Hallo Wanderlöwe,

ich habe gerade Deinen Bericht in einem Zug durchgelesen. Klasse Stil und Bilder. Für das nächste Mal empfehle ich Euch bei Moab noch die Canyonlands, Island in the Sky und Dead Horse Point SP. Unbeschreiblich schöne Landschaft. Wenn Du Lust und Zeit, kannst Du meine Reisenotizen bei dem Forum "diefreiheitruft" angucken. Du wirst vieles Bekanntes wiederfinden einschl. Valley of Fire mit blauem Himmel.

Werner
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Crimson Tide am 21.12.2005, 16:17 Uhr
Hallo, Wanderlöwe,
ich bin eben  mitgefahren auf Deiner Tour, tolle Fotos und klasse geschrieben.
Jetzt freue ich mich umso mehr auf Ende Mai, wenn wir selber das erste Mal nach SF und Umgebung fahren!
P.S. ich möchte auch so ein tolles Bild von der GG Bridge im Sonnenuntergang machen!  :wink:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 22.12.2005, 22:18 Uhr
Hallo zusammen !   :lol:
Endlich mal wieder ein wenig Zeit, um im Forum vorbei zu schauen. Und was entdecke ich? Mein Bericht wird ja immer noch gelesen. Hey, das freut mich wirklich riesig  :D

@wernerprivat:
Vielen Dank für die ganzen Tipps. Ja, das Eine oder Andere steht auf jeden Fall auf unserer ToDo-Liste für 2007. Ich bin jetzt schon so was von ungeduldig, mich zieht es regelrecht nach USA. Bin soeben mal kurz in dem erwähnten Forum gewesen und werde am Wochenende mal kräftig bei Euch stöbern. Vielen Dank auch für diesen Tipp.

@Crimson Tide:
Vielen Dank für für's Mitfahren und es freut mich, wenn es Spaß und Vorfreude auf den eigenen Urlaub brachte. Und SF ist einfach nur ein wahr gewordener Traum. Diese Stadt muss man eigentlich lieben.
Von den Fotos gibt es eine ganze Serie. Demnächst mehr davon auf meiner HP.

So, nun allen "Mitfahrern" und allen weiteren Forumlern

Frohe Weihnachten !!! :lol:  :lol:  :lol:
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: WanderLöwe am 23.04.2006, 12:37 Uhr
Nach rund einem 1/4 Jahr sind sie nun online - die Fotos zu diesem Reisebericht. Zu finden auf meiner HP:

Wanderlöwe (http://www.wanderloewe.de)

Viel Spaß und einen schönen Sonntag.
Grüße
Tom
Titel: Re: Reisebericht "Der Westen der USA" aus 2004
Beitrag von: Palo am 18.08.2006, 00:26 Uhr
Hallo Tom,

Tolle Bilder und Reisebericht  :applaus:  :applaus:  :applaus:

Gruß

Palo