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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Wolfgang am 16.08.2004, 12:21 Uhr

Titel: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 16.08.2004, 12:21 Uhr
Hi zusammen,

natürlich stelle ich nicht den kompletten Reisebericht auf einmal ins Forum. Ersten liest das kein Mensch am Stück, zumal die Mittagspause dafür nicht ausreicht  :wink:  und zweitens sind noch nicht alle Tage in den PC "geklopft".

Nun viel Spaß beim Lesen.


Vier Wochen durch den Nordwesten der USA

Auf unserer Reise wollen wir (Petra und ich) die Bundesstaaten Washington, Oregon und den Norden von Kalifornien erkunden. Schwerpunkte unserer Tour sollen wie immer die Naturparks, ergänzt durch die Küste Oregons, sein.

Reiseverlauf in Kurzfassung: Portland -> Olympic NP -> Washington und Oregon Küste -> Redwood NP -> Lassen Volcanic NP -> Crater Lake NP -> Mt. St. Helens NVM -> Mt. Rainier -> Columbia River Gorge -> Portland

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/normal_04_8001aH_intro.jpg)

Wir hatten die Reise bereits im September 2003 bei CANUSA Touristik gebucht, d.h. Flug Frankfurt nach Portland und ein 25 ft Wohnmobil mit unbegrenzten Meilen.
Dabei stellte sich uns die Frage, ob wir mit Delta für 600 Euro (mit Umsteigen) oder mit Lufthansa für 800 Euro (Nonstop) buchen. Da wir eine überaus nette und hilfsbereite LH-Mitarbeiterin kennen, hofften wir auf ein Upgrade für den Hinflug von der "Holzklasse" in die Business Class. Kurzum, wir entschieden uns für die LH-Variante.

Ein paar Tage vor Reisebeginn schauten wir bei weather.com vorbei und erkundigten uns nach der Wettervorhersage. Es sollte partly cloudy und bis 20 Grad C werden, hört sich doch gut an.


1. Tag, Donnerstag 10.06.04        
Die Anreise

Nachdem am Morgen die letzten Kleinigkeiten in die Koffer und im Handgepäck verstaut waren, wunderten wir uns doch sehr wie einfach sich unsere Koffer schlossen. Lassen wir uns überraschen was uns fehlen wird.
Um 10.00 Uhr saßen wir beim Schwiegervater im Auto und bereits um 10:30 Uhr standen wir bei unserer Bekannten am Check-in Schalter. Anstehen war nicht erforderlich, denn es war der First Class Check-In. Das lässt bereits erahnen, dass es mit dem Business-Upgrade geklappt hat.

Mit wenigen Minuten Verspätung hob der Airbus A340 Richtung Portland ab. Die Business Class mit dem komfortablen Sitzabstand ist echt ein Traum. Fußstütze ausgefahren, die Rückenlehne nach hinten geneigt und man fühlt sich, zugegeben etwas übertrieben, fast wie im Bett. Auf jeden Fall ist es überhaupt kein Vergleich zur engen "Holzklasse".
Zur Begrüßung gab es Sekt und nach Erreichen der Reisehöhe (ca. 10.000 m) wurde das Essen serviert. Es war ein leckeres Essen.
Nach einem Film (natürlich mit Filmauswahl) machten wir ein kleines Nickerchen und vor dem Landeanflug gab es noch einen Imbiss. Ja, so lässt sich ein Flug in die USA sehr gut aushalten. Wir dürfen jetzt nur nicht an den unbequemen Rückflug denken. Wäre die Business Class nicht so unverhältnismäßig teuer, nur so würden wir zukünftig fliegen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8005a.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8006a.jpg)
Mt. Hood ragt aus den Wolken . . . . . . . . Columbia River

Gegen 14:30 Uhr landeten wir in Portland und in wenigen Minuten waren wir durch Immigration und Zoll. Es ist, im Gegensatz zu LA, SF, NY, Atlanta, usw., nur ein "Provinzflughafen".
Dann lernte ich noch Peter vom Informationsschalter kennen, von dem ich wissen wollte ob der Shuttle-Bus vom Best Western of the Meadows den Flughafen regelmäßig anfahre. Wusste er auch nicht und erkundigte sich direkt beim Hotel. War natürlich nicht der Fall, aber in 30 Minuten wäre der Shuttle-Bus am Flughafen.
Nach dem Einchecken ging es aufs Zimmer und das war dann wieder typisch Amerika - als wir unser Zimmer betraten, lief die Klimaanlage und das bei 16 Grad C Außentemperatur. Energie ist in den USA einfach viel zu billig. Ein paar wenige Sachen wurden ausgepackt und dann hieß es nur noch wachbleiben und nicht gleich einschlafen.
Gegen 19:00 Uhr aßen wir nebenan bei Burger King einen "Doppel-Knatschburger" und legten uns bereits am frühen Abend totmüde in die Falle.


2. Tag, Freitag 11.06.04        
Die WoMo-Übernahme

Vor einiger Zeit konnte man im Forum lesen, dass an der Dusche kein Umschalter vom Wanneneinlauf zum Duschkopf gefunden wurde. Wir hatten die Wahl zwischen drei Hebeln, auch nicht schlecht. Einer sitzt direkt in der Wanne, einer am Hahn, der die Wanne füllt und einer am Duschkopf. Der am Hahn war dann der Richtige.
Der Blick aus dem Fenster versprach nichts Gutes. Zwar trocken, aber der Himmel wurde von einer dicken, grauen Wolkendecke verhüllt. Die Wettervorhersagen von weather.com sind also nicht sehr zuverlässig. Von wegen partly cloudy und trocken. Der Weather channel im TV sagt für das Wochenende im nördl. Oregon und Washington Regen voraus, na prima. Soviel zu einer Urlaubsplanung im Nordwesten. Wahrscheinlich werden wir den Olympic NP vorerst auslassen und ihn erst zum Ende der Reise besuchen. Stattdessen wollen wir an die Küste und Richtung Süden fahren, schau'n mer mal.
Nach dem Wetterfrust ging es zum "Complimentary gourmet continental breakfast". Ha, dafür lohnt es sich kaum auch nur eine Zeile zu schreiben. Typisches Continental Breakfast mit Kaffee, Tee, Milch und Saft, Toast, Bagels, Muffins, Cereals, Joghurt, eiskalte Eier und Obstsalat. Hört sich im ersten Moment ja gut an, war es aber nicht.

Nach dem Check-Out machten wir uns auf den Weg zur Vermietstation, denn bei El Monte in Portland gab es keinen Transfer. Da man erst nach dem Mittag das WoMo übernehmen kann, hatten wir Zeit und verzichteten auf ein Taxi, das ca. 50$ plus Tip kosten würde. Also rein in den Hotel-Shuttle zum Flughafen und dort zwei Tickets zu je 1,60$ für die MAX (Metropolitan Area Express) gekauft. Mit einer Art Straßenbahn fuhren wir 4 Stationen Richtung Downtown, stiegen dort in die nächste Bahn Richtung Gresham um und weiter mit dem Bus zur Vermietstation (Anmerkung von Petra: wir schleppten ständig 3 Koffer und 2 Rucksäcke !). Der Busfahrer und wir hielten Ausschau nach einem El Monte RV Firmenschild, aber Fehlanzeige. Bei einer Ford-Station sah ich die angegebene Hausnummer 2020 und der freundliche Busfahrer machte einen unplanmäßigen Stop, herzlichen Dank dafür.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8039a.jpg)

Da standen wir nun vor der Ford-Station und weit und breit kein Hinweis auf El Monte. Wir schlichen seitlich auf den Hinterhof und sahen dort jede Menge Ford Autos herumstehen. Erst auf dem aller letzten Meter sahen wir direkt hinter dem Gebäude 2 oder 3 El Monte RV's stehen. Aber wo war der verdammte Stationseingang. Dann kam die Rettung in Gestalt einer nette Dame aus dem Gebäude der Ford-Vermietung und sagte, wenn wir zu El Monte wollten, wären wir bei ihr richtig. Na gut, El Monte arbeitet in Portland also inkognito. Zuerst mussten wir das übliche WoMo-Video über uns ergehen lassen, da half auch der Hinweis nichts, dass dies unsere 7. WoMo-Übernahme sei. Das Video wäre ein muss, ok, schauen wir es uns halt an und erfahren .... klar, nichts neues. Während der Abwicklung der Formalitäten erfahren wir, dass das Wohnmobil leider erst in 1,5 h, also gegen 13:00 Uhr bereit sei. Aber damit hatten wir sowieso gerechnet. Dann die Schreckensmeldung; die Bremslichter funktionieren nicht und so wolle und könne man uns nicht fahren lassen. Wir sollten ein anderes in gleicher Größe erhalten, leider ein Fahrzeug vom letzten Jahr. War uns egal, wir hatten schon ältere Modelle. Der freundlichen Dame war das so was von unangenehm, wir dagegen sahen das locker. Der Papierkram wurde fortgesetzt und dabei stieß Sie auf eine Notiz, dass bei dem Ersatz-WoMo die Uhr am Generator defekt sei. Soll uns als Kunde egal sein meinte Sie, dann wäre er für uns eben kostenlos. Prima dachten wir, wieder ein paar Dollar gespart. Dann zwischendurch ein Anruf, der Fehler der Bremslichter am Ursprungs-WoMo wurde gefunden und bereits behoben. Auch gut, gibt es halt ein 2004er Modell. Die El Monte / Ford Dame erkundigte sich noch, ob wir nach der Rückgabe direkt zum Flughafen müssten. Wir bejahten dies und sie bot sich für diese Fahrt an, selbstverständlich zum Nulltarif. Hey, so was ist Service am Kunden!!!
Um uns die Wartezeit von einer Stunde bis zur Übernahme zu verkürzen, wollte uns der El Monte-Engel zu einer Mall fahren oder uns sogar einen Lunch besorgen, wow. Was ihr sonst noch so alles einfiel, will ich hier nicht weiter beschreiben. Es soll unser kleines Geheimnis bleiben und wir wollen sie nicht in Schwierigkeiten bringen.
Pünktlich um 13:00 Uhr wurde das WoMo vorgefahren und die Kurzeinweisung erfolgte. Neu bzw. uns unbekannt war eine Außendusche, Sachen gibt's.
Gegenüber den bisher von uns gefahrenen Wohnmobilen gab es folgende Neuerungen:
         - Elektrische Fensterheber
         - Radio mit CD-Spieler und Casette
         - Verriegelung der Fahrer- und Beifahrertür per Knopfdruck neben Fensterheber
         - Nachteil: Abzugshaube und Licht über dem Herd funktionieren nur mit 110 V

Erstes Fazit: die Station in Portland in sehr zu empfehlen, allerdings spricht niemand deutsch.
Da wir erst am Abend die Koffer auspacken wollten, fuhren wir nach der Übernahme mit einem Tachostand von 4500 Meilen und den Telefonnummern des El Monte Engels und eines Technikers (beide 24h erreichbar) vom Hof.

Der erste Einkauf führte uns zu Dollar Tree (alles für 1$) und zu einem Wal Mart Supercenter. Da wir gerne durch die Regalschluchten schlendern, ließen wir uns beim Einkauf ausgiebig Zeit, was sich aber noch rächen sollte. Mit Fahrzeiten, Einkauf und Verstauen ging der ganze Nachmittag vorüber und es wurde nun Zeit den geplanten Campground anzusteuern, den wir auch auf Anhieb fanden. Aber was war das, Office nur bis 6:00 pm besetzt und es war bereits 6:30 pm, ups. Es fand sich aber ein Hinweis, dass um 9 Uhr jemand dorthin zurückkehrt, na dann kommen wir doch wieder. Kamen wir auch aber sonst niemand und ein late arrival gab es auch nicht, oh, oh. Andere Campgrounds gab es in der Nähe nicht, außerdem, wenn die auch solche office hour haben. Mist!! Nicht weit von dem CG war das Best Western von unserer ersten Übernachtung und dort fragte ich, ob wir uns vielleicht auf den Parkplatz stellen dürften. Doch die Employees lehnten mit dem Hinweis ab, dass wir uns auf einen Parkplatz am Infocenter in der Nähe des Campgrounds stellen könnten. Na gut, also wir zu diesem Parkplatz und gegen 10:00 pm stellten wir uns zwischen drei Trucks in der Hoffnung auf, dass uns niemand vertreibt.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Anonymous am 16.08.2004, 13:13 Uhr
Na is ja toll, daß DU es in die Business geschafft hast. Ausführlicher ging es nicht?
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Easy Going am 16.08.2004, 14:26 Uhr
Danke für den ersten Teil Deines Berichts. Sehr gut geschrieben und hat heute wirklich optimal in meine verspätete Mittagspause gepaßt.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: bejay am 16.08.2004, 15:17 Uhr
Hallo,

Am 16.9. fliegen wir wieder nach Portland, allerdings vermute ich in der Holzklasse. Ich hoffe, dass Dein Reisebericht bis dahin 16.9. fertig wird. Man kann ja gar nicht genug Tips bekommen.
Wir waren im Juni schon da und haben auf den Walmart-Parkplätzen in Gresham und Vancouver übernachtet, aber der Tip kommt wohl für Dich zu spät.

Bin gespannt wie es weiter geht.

Gruss
Bejay
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Angi am 16.08.2004, 18:20 Uhr
Hallo,

schön, dass wir wieder eine Reise mitlesen dürfen. Kann dir nur zustimmen: Business ist schon erste Sahne, da könnte man sich schnell dran gewöhnen  :D .

Viel Spass noch und hoffentlich spielt das Wetter mit.

LG Angi
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 16.08.2004, 18:23 Uhr
Hi

@Bejay,

wir sind eigentlich keine Wal Mart Übernachter. Ständig das Gerassel von den Einkaufswagen, Autotüren schlagen zu, hell erleuchtete Parkplätze usw. Uns sind Campgrounds schon lieber.

@Gast
Wenn dir der Reisebericht zu ausführlich ist, dann lies ihn doch einfach nicht.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: UncleSam am 16.08.2004, 19:30 Uhr
Also ich finde Deinen Bericht super und freue mich schon auf die Fortsetzung.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Stephan_ am 17.08.2004, 07:09 Uhr
Hallo Wolfgang,

ich bin auch gespannt, wie es weiter geht, vor allem die positiven Anmerkungen zu El Monte gehen mir runter wie nichts  :lol:

                      stephan
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: KlausK am 17.08.2004, 09:32 Uhr
Nur weiter so, ich will das mitverfolgen und dabei an unseren Traumurlaub vom letzten Jahr erinnert werden.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Utah am 17.08.2004, 09:37 Uhr
Hi Wolfgang!

Wenn ich lese was ihr im Flugzeug gegessen habt, da läuft mir das Wasser im Munde zusammen.
Laß uns bitte nicht so lange auf Teil 2 warten.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 17.08.2004, 12:16 Uhr
Hi zusammen,

hier ist Teil 2 der Nordwest Tour.


3. Tag  Samstag 12.06.04
Portland

Die Nacht verlief ohne Störungen. Gegen acht Uhr machten wir uns auf den Weg zur Innenstadt. Wir fuhren zu einem P & R - Platz und von dort wollten wir mit der MAX in die Stadt. Nur haben wir die Rechnung ohne unser WoMo gemacht. Das passte nicht auf einen solchen P & R-Platz. D.h. Parken ging schon, wenn aber die anderen Plätze neben uns besetzt werden, können wir nicht mehr ausparken und wer weiß, wann die Plätze zum Rangieren frei werden. Wir hätten eine Station weiter auf dem EXPO-Gelände für 7$ parken können, aber es ging günstiger. Gleich in der Nähe der jetzigen Station sah ich einen Platz, auf dem sich Hunde austoben und schei....... können, lassen wir das. Da die Amis bekanntermaßen sehr lauffaul sind, fahren Herrchen und Frauchen ihre Vierbeiner per Auto zum Gassi gehen und somit gab es dort einen ausreichend großen Parkplatz. Hätte nie gedacht, dass ich mich mal über ein Hundeklo freuen würde.

Mit der MAX ging es anschließend nach Downtown, allerdings mit einem unerwarteten, aber netten Hindernis. Portland wird auch die Stadt der Rosen genannt und feiert jeden Juni das Rose Festival. An diesem Samstag fand die Grand Floral Parade statt und dafür wurde die Innenstadt gesperrt, auch für die Straßenbahn. Zufälligerweise war an der provisorischen Endstation gleichzeitig der Aufstellbereich der Parade und so nutzten wir die Gelegenheit, die mit Blumen geschmückten Motivwagen, Kapellen sowie Cowgirls und Indianer auf ihren Pferden anzuschauen.

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Nach dem unplanmäßigen Stop und vielen Fotos fuhren wir weiter mit dem Bus nach Downtown. Dort steuerten wir den Saturday Market an, einen Trödelmarkt, der jeden Samstag und Sonntag (nicht ganzjährig) stattfindet. Aber irgendwie war uns nicht nach Trödel und wir liefen zum Old Town Bezirk. Im Reiseführer hörte sich das ja ganz nett an, restaurierte Häuser aus den 1890ern und so. Na ja, die Restauration lag wohl schon ein paar Jahre zurück und konnte bei uns keine Begeisterung auslösen. Dazu fiel uns in diesem und in den nachfolgenden Straßenzügen die vielen Homeless People auf. Diese saßen oder schliefen in Decken gehüllt vor den Häusern oder trieben sich so herum. Es war nicht bedrohlich, aber wir fühlten uns trotzdem unwohl. Da die Häuser für uns eher uninteressant waren, zog es uns zu der Parade, die sich durch Downtown schlängelte.

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Zeitweise begleiteten wir den Zug, manchmal kürzten wir ab und so näherten wir uns dem nächsten Ziel. Vor uns lag nämlich noch der Besuch des Test Rose Gardens, einem Testgelände für neue und alte Rosensorten im Washington Park. Da die Parade die Bahnstrecke trennte, mussten wir die "Lücke" zu Fuß schließen und erreichten per Bahn und Bus gegen Mittag das Testgelände. Dieser Bereich ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich und wird am Wochenende gut besucht. Mittlerweile hatte sich das Wetter, entgegen der Voraussage, gebessert und so ließ sich zeitweise auch die Sonne blicken. Abgesehen von den schönen Rosen, hat man von hier oben einen guten Blick auf Teile der Stadt.

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Nach unserem Rundgang durch die Rosenbeete trafen wir gegen 16:30 Uhr bei wieder stärker bewölkten Himmel und einzelnen Regentropfen bei unserem WoMo ein.
Welche Route werde wir morgen nehmen. Fahren wir zur Küste und weiter Richtung Süden oder doch Richtung Olympic NP ? Die Entscheidung wollten wir am nächsten Tag vom Wetter abhängig machen. Aber eines ist klar, beide Varianten beginnen im Norden von Portland und da wir nicht noch einmal in Portland übernachten wollten, suchten wir uns auf der Straßenkarte einen State Park mit Campground. Schon eine halbe Stunde später erreichten wir den Paradies Point SP am Interstate 5 und suchten uns einen freien Stellplatz aus. Preis 16$


4. Tag  Sonntag 13.06.04
Nisqually NWR

Heute sollte die Entscheidung über den weiteren Verlauf unserer Tour fallen und da der vorherige Tag gar nicht so schlecht war, wollten wir an unserem Plan festhalten und zuerst nach Norden fahren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8040a.jpg)

Doch schon nach wenigen Meilen auf dem Interstate 5 kamen uns Bedenken, denn ringsum war der Himmel grau bis schwarz und es regnete kräftig. Aber wir behielten die Richtung bei und fuhren bis zum Nisqually NWR, das südwestlich von Seattle bzw. Tacoma liegt.
Im Visitor Center kauften wir den Washington & Oregon Recreation Pass für 85$. Dieser Pass hat den Golden Eagle Pass als Grundlage und wird um die National Forest Gebiete und einige State Parks in Washington und Oregon sowie einigen Nat. Wildlife Refuges ergänzt. Die Dame im V.C. zögerte zuerst kurz, griff dann aber die richtige Mappe für diesen Pass. Sie hatte diesen Pass bisher noch nie verkauft, da er erst im März 2004 eingeführt wurde und nur sehr selten verkauft wird.
Anschließend liefen wir, bei inzwischen schönerem Wetter, ein Stück in diesem Wildlife Refuge, das ein Überwinterungsgebiet für Zugvögel ist, aber auch einige Dauergäste beherbergt. Die Überwinterungsgäste hatten das Gebiet schon verlassen, und die einheimische Vogelwelt war mehr zu hören als zu sehen. Dennoch konnten wir ein paar von ihnen fotografisch erlegen, hauptsächlich Haubentaucher. Ob die Fotos bei schlechtem Licht mit 400er Tele plus 1,4fach Konverter etwas geworden sind, werden wir leider erst nach der Entwicklung in Deutschland erfahren. Ist halt nix Digital! Ansonsten kann man am Nisqually NWR getrost vorbeifahren, es sei denn, man ist Hobby-Ornithologe.
Wir fuhren zurück auf den Interstate 5 und weiter bis Tacoma. Dort wechselten wir auf den State Highway 16 rüber zur Kitsap Halbinsel im Puget Sound. Leider sahen wir nur sehr wenig von diesem Meeresarm, denn die verzweigte Halbinsel ist viel mehr mit Wald bedeckt als ich je vermutet hätte. Weiter über die Hwys 3 und 101 ging es am frühen Abend auf einen CG im Olympic National Forest. Es war ein sehr einfacher und fast leerer CG für 10$. Außer uns stand nur noch ein Zelt und der Campground Host mit seinem Trailer auf dem Loop.
Fazit für diesen Tag: wenig ereignisreich. Sollte sich das Wetter die nächsten Tage so halten, wären wir doch schon zufrieden.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Anonymous am 17.08.2004, 12:44 Uhr
Zitat von: Wolfgang


@Gast
Wenn dir der Reisebericht zu ausführlich ist, dann lies ihn doch einfach nicht.


Der Bericht ist gut, keine Frage, interessant und liest sich gut. Ich fand nur dieses "Business Class Gedöhns" albern. Kennt halt nicht jeder jemanden bei LH und wenn da mal jemand nachfragt, auf welches Basis Business an Eco-Zahler vergeben wird ...
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: User1211 am 17.08.2004, 15:07 Uhr
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die Mittagspausenlektüre. Wie wäre es mit einer Frühstückspausenlektüre? Dann müssen wir nicht so lang warten, bis wir weiterlesen können.

Wie dem auch sei, bin gespannt wie es weitergeht, da ich einige von Euren Zielen vor 5 Jahren auch schon besucht habe.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 17.08.2004, 17:37 Uhr
Hi Thorsten,

mit einer Frühstückspausenlektüre wird es wohl nichts. Morgens um halb sieben bin ich noch nicht im Internet und in der Fa. kann und will ich erst in der Mittagspause ins Forum.  :wink:
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Hans am 17.08.2004, 21:06 Uhr
jedenfalls ein ausgezeichneter Reisebericht und ich freu mich schon auf die Fortsetzungen.

Hans
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: User1211 am 18.08.2004, 09:35 Uhr
Hi Wolfgang,

war auch nicht so ernst gemeint mit der Frühstückspausenlektüre.

Was mich nur mal interessieren würde: Schreibst Du das aus dem Gedächtnis, oder tippst Du im Endefekt nur ab, was Du handschriftlich schon in USA aufgeschrieben hast? Variante 3: Hast Du im Urlaub schon alles ins Notebook getippt und kopierst es jetzt nur noch ins Forum?
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 18.08.2004, 12:11 Uhr
Hi Thorsten,

Variante 2, d.h. ich habe im Urlaub jeden Abend den Tag handschriftlich zusammengefasst. In D muss ich alles in den PC klopfen und an einigen Formulierungen feilen.


Und nun Teil 3 der Nordwest Tour

5. Tag  Montag  14.06.04
Port Townsend und Dungeness NWR

Dieser Tag fing mit einer Überraschung an. Als wir unsere Jalousien hochzogen, blickten wir auf einen strahlend blauen Himmel mit einzelnen weißen Wölkchen. Sollte das Regengebiet durchgezogen sein? So ganz trauten wir dem "Braten" nicht.
Unser erstes Etappenziel war heute Port Townsend, nordöstlich vom Olympic NP. Der Highway 101 schlängelt sich am Hood Canel (Seitenarm des Puget Sound) entlang, links die Berge, rechts der Meeresarm und ab und zu ein kleiner Ort, so ging es 60 Meilen bis nach Port Townsend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8041a.jpg)
entlang dem Hood Canal

Kurz vor der Stadt (Ort) wurde man durch Schilder gebeten den P & R-Platz zu benutzen und mit dem Shuttle in die Stadt zu fahren. Wir folgten dem Ratschlag gerne, ist das Parken mit einem WoMo oft nicht einfach (Überlänge) und Parkgebühren fallen auch nicht selten an, besonders wenn Touris zu erwarten sind. Der P & R-Platz war kostenlos und die einfache Fahrt mit dem Shuttle Bus kostete nur 50 Cent pro Person. Wir fuhren also 2 Haltestellen mit und stiegen an der Waterfront aus. Ha, von wegen keine Parkplätze! Fast überall gab es kostenlose Parkplätze. Na ja, etwas geärgert hat es uns schon, denn sogar die kleinsten Nester ziehen sich in den USA in die Länge. Was soll’s, wir haben ja unsere Wanderschuhe an und der Tag ist noch jung. Laut unserer Reisevorbereitung soll Port Townsend ein "Schatzkästchen viktorianischer Architektur" sein. Auf der Hauptstraße entlang der Waterfront zielen die Geschäfte überwiegend auf den Touri ab, und dafür ist ein Teil der Gebäude ganz nett hergerichtet. Allerdings vorne Hui und hinten Pfui, wie so oft in den USA.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8042a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8043a.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8046a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8048a.jpg)

Wir durchstöberten noch einige Seitenstraßen sowie den Hafen und machten uns auf den Rückweg zum WoMo, mit dem wir noch einige höherliegende Gebäude anfahren wollten. Dort befand sich dann auch das bisher schönste Gebäude, das Jefferson Courthouse.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8044a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8045a.jpg)

Nach Port Townsend sollte es eigentlich auf einige Inseln im Puget Sound gehen, um von dort Seattle mit dem dahinterliegenden Mt. Hood zu fotografieren. Darauf verzichteten wir aber, denn 30 Meilen hin und wieder zurück für ein Foto und der Wahrscheinlichkeit den Mt. Hood wegen der wieder aufgezogenen Wolken gar nicht zu sehen, nein danke. So fuhren wir wieder auf dem Hwy 101 nach Westen zu unserem nächsten Ziel, dem Dungeness NWR. In Sequim fanden wir nicht gleich die richtige Straße nach Norden und während wir noch durch die Stadt irrten, konnten wir immer wieder sehr schön die Wettergrenze erkennen, die etwa vom Hwy gebildet wurde. Nördlich zur Küste war es trocken, während südlich vom Hwy die dichten Wolken an den Bergen klebten und sich ausregneten. Wir nutzten in Sequim die für diese Gegend preiswerten Benzinpreise und tankten für 2,14$ / Gallone das erste Mal in diesem Urlaub. Gegen 15:30 Uhr erreichten wir das Dungeness NWR. Ein Vogelschutzgebiet, das sich überwiegend auf einer Landzunge ins Meer hinaus erstreckt. Für eine 11 mi lange Wanderung zum Leuchtturm hatten wir aber weder Zeit noch Lust und so trieben wir uns eine Zeitlang zum Fotografieren am Strand herum.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8050a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8052a.jpg)

Auch in diesem Schutzgebiet haben sich die meisten Vogelarten in andere Gefilde abgesetzt und zurück blieben einige Singvögel und Möwen. Dafür liefen uns ein paar Schwarzwedelhirsche über den Weg, die zu einer besonders kleinen Art gehören, denn sie erreichen nicht einmal meine Schulterhöhe. Hier hat es die Tierwelt sehr einfach sich zu verstecken, denn überall sind große Waldflächen mit dichtem Unterholz.
Wir übernachteten auf dem Campground des County Parks direkt neben dem Schutzgebiet für 14$ mit Dumping Station.


6. Tag  Dienstag  15.06.04
Olympic NP – Hurricane Ridge

Dieser Tag begann mit einer faustdicken Überraschung. Nach dem allmorgendlichen Prozedere Morgentoilette, Frühstück und WoMo startklar machen, verließen wir unseren Stellplatz um zu dumpen (Schmutzwasser entsorgen). Dazu mussten wir den Wald verlassen, in dem unser Campground lag. Zuerst sahen wir strahlendblauen Himmel, doch dann, was war das? Wo man die Tage zuvor die Berge nur erahnen konnte, die von dichten Regenwolken umschlossen waren, sah man sie heute Morgen fast wolkenlos. Irgendwie hat der Wettergott ein einsehen mit uns, nachdem es die letzten Tage zwischendurch immer wieder mal regnete. Also blieb der Schirm zu und die Regenjacke trocken, Urlaub was willst du (in dieser regenreichen Ecke) mehr.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8053a.jpg)

Dieses schöne Wetter wollten wir unbedingt für den Besuch der Hurricane Ridge Road im Olympic NP nutzen und verschoben den geplanten Einkauf in Port Angeles auf den Nachmittag. Die Entfernung zum Parkeingang betrug ca. 15 mi und nach weiteren 18 mi und 1500 m höher hatten wir das Ende der Hurricane Ridge Road im Norden des Olympic NP erreicht. Der erste Weg führte in das Visitor Center, das zwar geöffnet hatte, aber seltsamerweise nicht mit Personal besetzt war. Mehr als die Parkinformationen interessierte uns die Wettervorhersage. Was stand dort bei today und tomorrow, bewölkt und regnerisch? Haben die eigentlich noch nicht aus dem Fenster geschaut? OK, der Tag ist noch lang und das Wetter kann schnell wieder umschlagen. Wir entschieden uns für eine andere Erklärung, nämlich, dass diese Vorhersage ein paar Tage nicht mehr aktualisiert wurde. So etwas nennt man glaube ich Zweckoptimismus. Nachdem wir uns den 20 Minuten langen Film angesehen hatten, machten wir hinter dem VC ein paar Fotos von den Olympic Mountains und nahmen anschließend eine kleine Rundwanderung (ca. 1,5 mi) in Angriff. Obwohl wir nur auf 1500 m waren und es immerhin schon Mitte Juni ist, blühten hier oben auf den Wiesen nur wenige Pflanzen. Dennoch war der Weg schön und die Kamera kam oft zum Einsatz.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8057a.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8058a.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8060a~0.jpg)

Nach ca. 2h waren wir zurück am WoMo, plünderten den Kühlschrank und machten uns auf den Rückweg nach Port Angeles, für den wir dann fast 3 Stunden brauchten. Ist für uns eine Kleinigkeit die Zeit zu verbummeln. Bereits auf der Hinfahrt hatten wir einige Stellen mit Pflanzen gesehen, die wir uns jetzt genauer anschauen wollten. Haben wir auch ausgiebig gemacht und einen ganzen 36er Film für Pflanzenfotos durchgejagt. Na ja, jeder hat so seinen Spleen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8061a.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8062a.jpg)

Am Parkeingang besuchten wir dann noch das Haupt Visitor Center des Olympic NP. Vor der Tür wurden wir von einer jungen Dame abgefangen, die sich an einer Unterschriftenaktion gegen die Personal- und Kosteneinsparung der Regierung beteiligte. Da wir sowieso die NP-Freaks sind und von den Einsparungen schon in Good Old Germany gehört hatten, unterschrieben wir natürlich gerne.
Dieses Visitor Center war personell besser besetzt und auch sonst auf dem laufenden, denn der Wetterbericht zeigte das aktuelle Datum. Hey, das liest man gerne, Sonne mit einzelnen Wolken für die nächsten Tage. Wow, die Freude war groß. Nachdem 3 Employees es endlich geschafft hatten uns vier Postkarten zu verkaufen, baten wir sie, die Diashow im Auditorium zu starten. In trauter Zweisamkeit sahen wir uns die 12 Minuten Diashow an, deren Bilder wohl überwiegend aus den 60er Jahren stammten. Ein Umstand, den man allerdings in vielen Visitor Center erleben kann, da es dem NPS an entsprechenden Mitteln für neue Diashows oder Videos mangelt.

Jetzt stand noch der Einkauf in Port Angeles auf dem Programm, wo wir in einen Safeway einfielen. Nachdem der Einkauf verstaut war, fuhren wir auf den Elwha CG im Olympic NP, ein einfacher Campground für 10$.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 19.08.2004, 12:09 Uhr
Hi zusammen,

es folgt Teil 4 der Nordwest-Tour


7. Tag  Mittwoch  16.06.04
Boulder Creek und Marymere Falls

An diesem Tag hatten wir Bilderbuchwetter, denn zu keiner Zeit war auch nur die kleinste Wolke zu sehen. Wie fast jeden Morgen starteten wir gegen 8:00 Uhr und fuhren zum Ende der Parkstraße, um von dort zu den Hot Springs zu laufen. Der ganze Weg verlief nur durch Wald, kein einziger Aussichtspunkt und so mussten mal wieder ein paar Pflanzen "Modell" stehen. Halt, die Natter hätte ich fast vergessen, die sich auf dem Asphalt in der Morgensonne aufwärmte. Dieses Highlight wollte ich ausgiebig fotografieren, allerdings war die Schlange da ganz anderer Meinung und bereits nach zwei Schuss verkroch sie sich ins Unterholz.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8066a.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8067a.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8070a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8072a.jpg)
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Nach ca. 2,5 Meilen erreichten wir dann die Hot Springs, jedenfalls rochen wir sie. Gesehen haben wir sie nicht und da wir von der Wanderung sowieso ein klein wenig enttäuscht waren, traten wir, ohne nach den heißen Quellen zu suchen, den Rückweg an. Jetzt kamen uns auch die ersten Wanderer entgegen und da Amerikaner ja gerne das Gespräch suchen, kommt da manchmal unsere Kameraausrüstung sehr gelegen. Einer der uns entgegenkommt grinst und meinte was für eine tolle Ausrüstung wir da hätten, aha eine Nikon. Digital oder mit Film? Na mit Film, antworteten wir und dann hielt er uns seine Minikamera von der Größe einer Zigarettenschachtel unter die Nase. Manchmal, aber auch nur manchmal würden wir gerne unsere 10 kg Ausrüstung eintauschen.

Am Nachmittag trafen wir auf einem 1,8 mi Rundweg zu den Merymere Falls auf einen weiteren Scherzbold. Wir wieder mit 2 Rucksäcken unterwegs, Kamera geschultert und Stativ in der Hand, kommt einer mit dem Spruch daher, ob wir denn vor Einbruch der Dämmerung wieder zurück sein wollten. OK, die Hälfte der Leute, die wir auf dem Trail sahen, kamen uns in Badelatschen entgegen, irgendwie wirkten wir schon etwas exotisch.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8073a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8074a.jpg)

Nachdem wir in Port Angeles unsere Vorräte wieder aufgefrischt hatten, fuhren wir weiter zum Lake Crescent im Olympic N.P. und liefen den oben kurz erwähnten 1,8 mi Trail zu den Marymere Falls. Eine Wanderung durch den Wald, die zwar kein Highlight aber interessant war. Überall lagen kreuz und quer umgestürzte Bäume, teils frisch gefallen, andere lagen bestimmt seit Jahrzehnten, denn sie waren bereits stark vermodert. Auf den "gesunden" Bäumen machten sich Moose und Flechten breit und der Waldboden war bedeckt mit Klee und Farnen. Auffällig waren die Rotzedern, deren Holz – nicht die Rinde – wirklich sehr rot ist. Nach einer halben Stunde erreichten wir den Wasserfall, den wir nicht so berauschend fanden. Aber nun gut, Schönheit ist Geschmackssache und so schossen wir unsere Fotos und gingen zurück.
Da es bereits 17:00 Uhr war, wollten wir uns einen Stellplatz am See sichern. Also, hier im Olympic N.P. können wir unsere gesamten Erfahrungen aus dem Südwesten hinsichtlich der CG Belegung vergessen. Dort hätten wir um diese Uhrzeit nur mit Glück noch einen Platz bekommen. Was war hier los? Wir trauten unseren Augen kaum, auf allen 3 Loops mit zusammen 64 Stellplätzen waren weniger als 10 belegt. Wo übernachten nur die ganzen Touris, die man tagsüber trifft? Uns soll es recht sein, denn eine ruhige Nacht ist uns sicher.


8. Tag  Donnerstag  17.06.04
Ozette

Heute verließen wir bei unverändertem Kaiserwetter den CG bereits gegen 7:00 Uhr in Richtung Westen zur Pacific Küste. Geplant war eine Wanderung in einer Exklave des Olympic NP bei Ozette und anschließend noch den Besuch des Aussichtspunktes Cape Flattery, im äußersten Nordwesten der Olympic Peninsula. Zuerst fuhren wir auf dem Hwy 101 bis es auf dem State Hwy 113 und später auf dem Hwy 112 nach Norden ging. Im Nirgendwo bog eine Straße zur Ranger Station am Lake Ozette ab, an der 2 Wanderwege zur Küste starten: Der Sand Point Trail führt südl. zum Strand mit der Chance Seeotter zu beobachten, auf dem Cape Alava Trail geht es weiter nördl. zum Strand. Da jeder von uns einen anderen Weg laufen wollte, ergab es sich glücklicherweise, dass man aus beiden One-way Trails einen Loop machen konnte, wenn man die Trails durch den Weg über den Strand verbindet. Damit bildet man ein Dreieck dessen Seiten jeweils 3 mi lang sind, soll heißen, dass eine 9 mi lange Wanderung vor uns lag.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8079a.jpg)

Eine Frage blieb für uns noch offen, ist der Strandabschnitt nur bei Ebbe oder auch bei Flut durchgängig begehbar? Dafür gibt es ja Ranger, doch das Visitor Center öffnete erst um 9:00 Uhr. Die Zeit überbrückten wir mit Wasser abfüllen, Verpflegung vorbereiten, usw. um dann kurz nach neun einer jungen Rangerin unsere Frage zu stellen. Erst versuchte sie uns in deutsch zu antworten, blieb dann aber doch lieber bei englisch. Es stellte sich heraus, dass der Strandabschnitt immer begehbar ist, man jedoch bei Flut an zwei markierten Stellen den Strand verlassen und über Land gehen muss. Nachdem die Rangerin in einer Gezeitentabelle nachgesehen hatte und uns sagte, High Tide wäre um ca. 12:30 Uhr, bedankten wir uns, nahmen die Gezeitentabelle mit und marschierten Richtung Sand Point Trail. Dies ist ein Boardwalk (Brettersteg), der sich 3 Meilen durch feuchten Küstenwald windet. Kaum waren wir im Wald verschwunden, wurden wir auch schon von "Fliegzeug" eingehüllt. Zum Glück waren es keine Stechmücken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8080a.jpg)

Nach 1 Stunde war der Strand erreicht und wir orientierten uns erst mal. Rechts ging es zum Cape Alava, also schauen wir erst was es links so alles gibt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8083a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8086a.jpg)

Als wir nach wenigen Minuten einen Weißkopfseeadler auf einem Felsen im Meer sahen, wurde sofort die Kamera mit Tele und Konverter (wer es wissen will: Telezoom bis 400 mm + 1,4fach Konverter = 560 mm Tele) bestückt und Stativ aufgebaut. Obwohl der Adler im Sucher immer noch recht klein war, wurde erst mal abgedrückt und näherten uns dann vorsichtig. Der Abstand war immer noch sehr groß und der Adler störte sich auch nicht an uns. Aber bis ich alles wieder neu eingerichtet hatte, mochte er seinen Felsen nicht mehr und flog in einen Baum. Hätte er auch früher machen können, grrrr. Auch in der Folgezeit gelang kein weiterer "Schuss", obwohl noch Weißkopfseeadler Nr. 2 auftauchte, vielleicht war es ja ein Pärchen.
Wo waren jetzt die erhofften Seeotter, das Meer war weit und der Strand kilometerlang? Da wir gerne Tierfilme sehen, darunter war auch mal einer über Seeottern, wussten wir, dass sie sich gerne in Seetangfeldern aufhalten. Nach kurzem Absuchen mit dem Fernglas, entdeckten wir weiter südlich ein großes Seetangfeld. Wir stiefelten dort hin und versuchten auf Steinen und Felsen so weit als möglich dem ansteigenden Wasser zu entgehen. Mit Fernglas und Tele suchten wir den Seetang erneut ab und tatsächlich, gelegentlich konnte man einen Seeotter erkennen. Leider war bei aufkommenden Wind und 560er Tele kaum an fotografieren zu denken, zumal die Entfernung doch recht groß war. Ich drückte ein paar mal ab und hoffte auf einen Glückstreffer.
Schreibe ich heute zu detailliert? Na egal, nicht alle Tage sieht man Weißkopfseeadler und Seeotter live.
Uns lief die Zeit weg und wir hatten erst ein Drittel der Wegstrecke hinter uns gebracht. Während wir nun die Küste nordwärts liefen, hielten wir ständig Ausschau nach interessanten Dingen. Die Seeanemonen in den Tidepools fotografierte ich nicht, da das Wasser nicht sehr sauber war. Bei den Krabben war das einfacher, diese erwischte man auch mal auf einem Felsen und gelegentlich sah man die Köpfe der Robben aus dem Wasser auftauchen. Die Wanderung am Strand war durch den tiefen Sand bzw. Kies sehr anstrengend und zusätzlich brutzelte uns die Sonne vom wolkenlosen Himmel auf die Köpfe. Dann kamen wir an die erste markierte Stelle, an der wir bei Flut den Strand verlassen sollten. Uhrzeit: 12:00 Uhr, High Tide soll um 12:30 Uhr sein, also weg vom Strand. Aber ups, was war denn das? An einer Böschung hingen Seile herunter und bei genauerem Hinschauen sahen wir, dass die Böschung sehr, sehr steil war. Ich schätze mal zwischen 70 und 80° und so kämpften wir uns und unsere Fotoausrüstung in zwei Etappen dort hinauf.

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Oben angekommen und nach einem Blick auf den umgangenen Küstenabschnitt mussten wir feststellen, dass der Strand noch trocken war, nix Flut. Der Abstieg war ähnlich mühsam, aber alles blieb heil und am Leben. Petra schaute sich jetzt die Gezeitentabelle etwas genauer an und stellte fest, dass die uns genannte Zeit von 12:30 Uhr a.m. war und nicht wie im Augenblick p.m. Dies war wohl ein amerikanisches Eigentor mit ihren 12 und nicht 24 Stunden, denn die Flut erreichte an diesem Nachmittag erst um 14:00 Uhr ihren Höchststand.
Jetzt kürze ich aber mal etwas ab. Außer ein paar Küstenfotos kam uns nichts mehr vor die Linse und der Spaß am Laufen wich dem Ärger über das schleichende Vorankommen im Sand.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8092a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8094a.jpg)

Da alles länger dauerte als angenommen, ging uns zu allem Überfluss noch das Wasser aus. Nach einer weiteren halben Stunde und einigem Suchen fanden wir dann auch den Boardwalk des Cape Alava Trail und schleppten uns noch 3 Meilen bis zum rettenden WoMo. Da dieser Boardwalk etwas weniger Schatten bietet als der erste, quälte uns die Sonne auch weiterhin. Für diese 3 Meilen brauchten wir (ohne auch nur ein Foto zu schießen) 1h 15 min und mit hängenden Zungen, vielleicht waren sie auch schon am Gaumen angeklebt, erreichten wir den Camper gegen 17:00 Uhr.
Nach einer halben Stunde kehrte das Leben in uns zurück und wir beschlossen, dass Cape Flattery gestrichen wird, nix mehr Beach und Küste. Ein aufgeheiztes Wohnmobil und eine schwülwarme Küste bedeuten keine Erholung nach diesem anstrengenden Tag und da für den nächsten Tag der Hoh Rain Forest auf dem Programm stand, entschieden wir uns für den dortigen, bestimmt kühleren Campground. Um 20:00 Uhr erreichten wir den Campground und waren uns in einem Punkt einig, der morgige Tag wird sehr viel ruhiger verlaufen, ist ja schließlich Urlaub.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: User1211 am 19.08.2004, 12:43 Uhr
Zitat von: Wolfgang
... und waren uns in einem Punkt einig, der morgige Tag wird sehr viel ruhiger verlaufen, ist ja schließlich Urlaub.


Den Satz kann ich gar nicht nachvollziehen. Für mich ist Wandern (und sei es noch so anstrengend) Erholung pur. Wahrscheinlich waren wir deshalb dieses Jahr in den Dolomiten und sind viel gewandert.

Trotzdem, ich freu mich schon aufs Weiterlesen.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 19.08.2004, 13:18 Uhr
Hi Thorsten,

wir waren an diesem Tag gut 10 Stunden bei über 30 Grad auf den Beinen und das größtenteils ohne Schatten. Dazu schleppten wir allein 10 kg nur an der Fotoausrüstung. Der Tag war schön und das Erlebte hat uns auch gefallen, dennoch hat es uns gereicht. Erholung war es für uns natürlich auch, viiiiiiiiel besser als in D am Schreibtisch zu sitzen.  :wink:
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 20.08.2004, 15:03 Uhr
Hi zusammen,

es folgt Teil 5 der Nordwest-Tour

9. Tag  Freitag  18.06.04
Hoh Rain Forest und Washington-Küste

Ruhiger ist ja nicht gleichbedeutend mit nichts tun und so fuhren wir zum nahegelegenen Visitor Center. Dort beginnen zwei kurze Rundwanderwege durch den Regenwald, von denen wir zuerst den 1,2 Meilen langen Spruce Nature Trail liefen. Die moosbehangenen Bäume sehen schon toll aus, aber so schön wie auf den Fotos in Bildbänden waren sie bei weitem nicht. Das änderte sich auf dem zweiten, den Hall of Mosses Trail, denn hier hingen an den Ästen mancher Bäume regelrechte Vorhänge aus Moos und Flechten herunter.

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Für beide Trails nahmen wir uns den ganzen Vormittag Zeit und nachdem Petra sich um die Mittagszeit ins WoMo verzogen hatte, suchte ich noch weitere Motive auf dem Hoh River Trail. Ein wenig enttäuscht von der Fotoausbeute, war ich nach 1,5 Stunden zurück und wir verabschiedeten uns vom Regenwald. Die Fahrt ging nun nach La Push, dass zur Quilleute Indian Reservation gehört und sorry, aber danach sah der Ort auch größtenteils aus. Die südlich von La Push gelegenen Strandabschnitte wären nur per Wanderung zu erreichen und davon hatten wir vom Vortag noch genug. Da die Straße nach La Push eine Sackgasse ist, fuhren wir die 3 Meilen zurück, bogen dann nach Norden zum Mora Campground ab, suchten uns einen Platz und fuhren anschließend weiter zum Rialto Beach. Dort sah es nicht anders als an den anderen Stränden aus, ein paar vorgelagerte Inseln und sehr viel Treibholz am Strand. Da es erst 16:00 Uhr war, beschlossen wir 10 Meilen zurück nach Forks zu fahren und dort das erste Mal eine Laundry aufzusuchen. Während die Waschmaschine werkelte, konnten wir Tanken und den Kleineinkauf erledigen.
Auf dem Rückweg zum Campground entdeckte ich aus den Augenwinkeln einige Roosevelt Elks (sind Hirsche und keine Elche), also nichts wie auf die Bremse getreten und zurück. Auf einer Lichtung sahen wir nicht nur ein paar Elks, sondern eine Herde von über 30 Tieren. Mit Kamera und Stativ bewaffnet konnte ich, natürlich mit gebührenden Abstand, einige Fotos schießen bevor die Herde im Wald verschwand.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8076a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8077a.jpg)

Gegen 21:00 Uhr waren wir zum Sonnenuntergang am Strand und ich suchte mir einen guten Fotostandpunkt. Das gute Wetter hatte sich gehalten und so war es ein sehr schöner Sonnenuntergang.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8112a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8114a.jpg)

Zurück an unserem Stellplatz dachten wir, hoppla, was ist denn das? Anstatt ihn leer vorzufinden, stand dort ein Auto plus ein aufgebautes Zelt. Dabei hatten wir an dem Pfosten mit der Platznummer extra einen Zettel mit "Occupied" angebracht. Nachdem wir das "blinde Pärchen" auf ihren Irrtum aufmerksam gemacht hatten, zog es mit einem "oh sorry" einen Stellplatz weiter.


10. Tag  Samstag  19.06.04
Die Washington Küste

Nach 5 Tagen verließen wir auf dem Highway 101 den Olympic N.P. in Richtung Süden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8116a.jpg)

Unterwegs kurze Stopps am Ruby Beach, Beach 4 (wie einfallsreich die Strände mit 1-6 durch zu nummerieren) und South Beach. Ruby Beach konnte noch mit ein paar Felsen im Meer aufwarten, die beiden anderen waren reine Sandstrände. Nach South Beach verlässt der Highway 101 die Küste und führt im Landesinneren zum Lake Quinault. Auf dessen Südseite machten wir eine Kurzwanderung auf dem Rain Forest Nature Trail, dem ersten "Fee-Trail", den wir bis dahin gesehen hatten. Doch mit unserem All-inclusive Pass brauchten wir die 3 Dollar per Vehicle ja nicht zu bezahlen. Im weiteren Verlauf der Fahrt versuchten wir über kleinere Washington State Highways direkt entlang der Küste zu fahren, doch es blieb bei dem Versuch. Die Straßen verliefen allesamt zu weit vom Meer entfernt und erst im südl. Teil von Washington bekam man gelegentlich das Meer zu sehen. Nachmittags wollten wir uns im Cape Disappointment SP einen Stellplatz nehmen und dann die Landzunge nach Norden abfahren. Der Campground des State Parks hat immerhin 250 Stellplätze, doch bereits am Highway stand unter dem State Park Schild: Campground full. OK, heute ist Samstag und am Sonntag ist "Father day" und schönes Wetter dazu. Trotzdem fuhren wir die Landzunge hinauf, blieben unterwegs aber in Long Beach im dichten Verkehr stecken. Was war denn hier los? Nach einigem stopp and go sahen wir des Rätsels Lösung. Es war an diesem Wochenende das Garlic Festival und der ganze Ort glich einem Rummelplatz. Einige Meilen weiter war in Ocean Park ebenfalls Halli Galli, dazu weit und breit kein Meerblick. Gelegentlich sah man Schilder mit dem Hinweis "Beach", denen wir dann auch mal folgten. Gelandet sind wir an einem Sandstrand, gut zum Sonnenbaden, doch zu mehr auch nicht. Der Rummel war uns hier zu groß und wir fuhren weiter bis an die Oregon Küste zum Ft. Stevens SP westl. von Astoria. Bei über 500 Stellplätzen hatten wir die Hoffnung doch noch einen Platz zu bekommen. War es auf den Highways in Washington beschaulich ruhig, so herrschte hier am gesamten Küstenabschnitt "Rush-Hour" Verkehr, das ließ nichts gutes erwarten. Und natürlich, es musste ja so kommen, war auch der Campground mit seinen über 500 Stellplätzen "Full". Wir gaben auf und checkten schweren Herzens auf einem KOA ein. Es war ein großer KOA mit über 300 Plätzen, kleinem Hallenbad, Snack Bar, Frühstückshaus, einer Halle zum Ausnehmen der gefangenen Fische und am Abend Live Music. Egal, die Nacht geht auch rum und Morgen bekommen wir vielleicht einen ruhigen Campground.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: User1211 am 20.08.2004, 15:33 Uhr
Mann, Mann, Mann, hast Du spät Mittagpause!! :lol:  :lol:  :rotierend2:

Schade, dass Ihr auf einen KAO mußtet. Aber manchmal ist das auch ganz nett, zumindest für meine Frau und mich im Zelt, da die doch besser ausgestattet sind als die CG im SP oder NP. Leider kriegt man da nicht so viel Natur mit und meist sind sie auch teurer. Aber mit Eurer positiven Einstellung geht es bestimmt gut um. Hoffentlich habt Ihr dann wirklich was in der Natur bekommen.

Kann leider erst am Montag weiterlesen, bin aber ganz gespannt.

Schönes WE allerseits. :winke:
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 20.08.2004, 18:13 Uhr
Hi Thorsten,

keine Sorge, ich stelle die nächsten Reiseberichte erst ab Montag ein.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 23.08.2004, 12:58 Uhr
Hi zusammen,

es folgt Teil 6 der Nordwest-Tour


11. Tag  Sonntag  20.06.04
Die Oregon Küste  Teil 1

Der erste Blick aus dem Fenster verhieß vorerst nichts Gutes. Ringsum war alles in Nebelschwaden gehüllt, typisch für die Küste und leider wird sich der Nebel erst gegen Mittag auflösen. Was soll’s, wir mussten und wollten weiter. Von dem "El Monte Engel" (siehe 2. Tag) wurde uns das Örtchen Seaside als very beautiful empfohlen. Wir setzten auf dem Highway 101 den Blinker und folgten dem Schild Downtown, was nach überqueren von 3 Querstraßen gleich erreicht war. Einem Durchschnittsamerikaner mag das Touri-Herz höher schlagen, wenn er die "geschmackvollen" Boutiquen, Galerien und Souvenirläden sieht, wir bogen sofort wieder auf den Highway ein und machten unseren nächsten Stopp im Ecola SP. Er soll wunderschöne Ausblicke auf die Küste bieten, wir sahen leider nur eine weiße Wand.
Einfach immer nur weiterfahren macht aber auch keinen Sinn, sonst verpasst man ja die Hälfte der geplanten Aussichtspunkte. Der nächste Halt sollte Cannon Beach mit seinem Haystack Rock sein, einem großen Monolithen in Strandnähe. Wenn schon keine Landschaftsaufnahmen möglich sind, so wollten wir uns doch die Lebewesen in den Tidepools anschauen und ablichten. Gesagt, getan und schon ging es ein paar Meilen weiter nach Canon Beach. Die Stadtoberen mögen leider keine Wohnmobile auf ihren Parkplätzen, selbst auf dem P&R Parkplatz nahe Downtown nicht. Wir fuhren aus Downtown Richtung Süden heraus und fanden dort einen weiteren P&R Platz mit RV-Parkplätzen. Dieser Platz lag direkt am Strand und so weit waren wir vom Haystack Rock gar nicht entfernt. Mit voller Fotoausrüstung liefen wir 10-15 Minuten über den Strand zu diesem Monolithen. Da gerade Ebbe war, konnten wir bis zum Haystack Rock heran laufen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8119a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8120a.jpg)

Drum herum lagen viele kleinere Felsen, zwischen denen die Tidepools zu finden waren. Am interessantesten waren die vielfarbigen Seesterne, die man in den Pools aber auch an den Felsen selbst sehen konnte. Die Anemonen hingegen waren nur im Wasser fotogen, denn an Land hatten sie sich zurückgezogen oder sahen einfach nur schlaff aus. Krabben, Einsiedlerkrebse, verschiedene Muscheln und kleine Fische konnte man auch noch entdecken.

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Damit von den Touristen nicht alles nieder getrampelt oder rausgefischt wird, liefen einige freiwillige Aufpasser umher und achteten darauf, dass nicht zuviel passierte. Wir haben mehrmals beobachtet, dass Leute von Felsen herunter geholt oder am Klettern gehindert wurden, wobei sie den "Übeltätern" genau erklärten auf was sie gerade herum getreten waren.
Nach zwei schönen und kurzweiligen Stunden brachen wir Richtung Tillamook auf, einer bekannten Käsereistadt. In einer großen Fabrik wurde man auf einer Self Guide Tour über die Käseherstellung informiert und konnte durch Glasscheiben in die Produktion hinein schauen. Käse konnte man auch probieren, aber die Schlange vor der Ausgabe hielt uns dann doch ab. Natürlich gab es neben Käse auch andere Milchprodukte wie Jogurt, Quark, Frischkäse, etc. Der größte Renner war jedoch Eis in frisch gebackenen Waffeln. Allerdings braucht man für die Hälfte der über 20 Eissorten amerikanische Geschmacksnerven und obwohl ich ein Süßmaul bin, verkniff ich mir das Eis (der Bauch wird es mir danken) und wir stiegen wieder ins WoMo.
Nächster Stopp: Cape Meares SP, mit dem an der Oregon Küste kleinsten Leuchtturm. Der war richtig putzig und hat uns gut gefallen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8130a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8131a.jpg)
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Nach einigen Aufnahmen ging es weiter zum Cape Lookout SP, wo wir uns eine Campsite sicherten. Da noch Zeit war, wollten wir zum Cape Kiwanda SP, einer von 3 State Parks, die zusammen den Three Capes Scenic Loop bilden. Cape Meares und Cape Lookout waren problemlos zu finden, Cape Kiwanda blieb trotz unseres Kartenmaterials unauffindbar. Na ja, alle Capes der Oregon Küste muss man auch nicht gesehen haben. An diesem Tag gab es noch eine weitere Enttäuschung. Da sich am Nachmittag wieder eine geschlossene Wolkendecke gebildet hatte, fand der erhoffte Sonnenuntergang nur im "Verborgenen" statt.


12. Tag  Montag  21.06.04
Die Oregon Küste  Teil 2

Bevor wir uns weitere Leuchttürme an der Küste anschauen, wollten wir der Sonne die Chance geben die Wolkendecke aufzureißen. So suchten wir erst ein paar Strände nach Tide Pools ab und wurden nördl. von Waldport fündig. Obwohl es nichts neues zu entdecken gab, hatten wir beim Erkunden der Pools und beim beobachten von Seevögeln und Seelöwen unseren Spaß.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8133a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8135a.jpg)

Gegen Mittag, die Sonne hatte gegen die Wolken verloren, fuhren wir nach Newport zurück. Zuerst besuchten wir den Leuchtturm von Yaquina Bay.

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Und anschließend noch den von Yaquina Head. Danach besichtigten wir die Historic Waterfront von Newport,

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8141a.jpg)
Brücke über den Yaquina River

die im Reiseführer als sehenswerte historische Altstadt beschrieben wurde. Auch hier spielten die alten Häuser am Hafen nur eine untergeordnete Rolle, wichtiger war der Dollarumsatz in den Souvernir- und Fressläden bis hin zum Believe it or not . Um wie viel schöner ist doch die Natur! Flucks ging es weiter nach Süden bis zum Heceta Head Lighthouse, das nördl. von Florence liegt. Da es schon 17:00 Uhr und somit der Leuchtturm geschlossen war, hofften wir, dass kein Gate uns den Zugang zur Außenanlage versperren würde. Wir hatten Glück und konnten vom Parkplatz die 10 Minuten zum Leuchtturm hinauf laufen. Wie bereits bei den beiden anderen Leuchttürmen zuvor werden das bestimmt tolle Fotos; weißer Leuchtturm vor grauweißem Himmel, grausam.

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Zwei Kilometer weiter legten wir schon unseren nächsten Stopp ein, denn von diesem Aussichtspunkt hatte man einen sehr schönen Blick auf Heceta Head einschließlich der Küste. Unterhalb dieses Aussichtspunktes zogen viele Seevögel (überwiegend Kormorane) ihre Jungen auf. Dabei konnte man gut beobachten, wie die Jungtiere ihr Abendessen aus dem Hals der Alten holten.
An der Sea Lions Cave, ca. ¼ Meile weiter, sind wir vorbei gefahren, da man sie uns als wenig interessant und völlig überteuert beschrieben hatte. Außerdem hatten wir im laufe des Tages schon einige Seelöwen beobachtet. Kurz nach der Cave bogen wir zu einem Campground im National Forest ab. Den Moskitos konnte man dank dem Fliegengitter entgehen, aber nicht dem Froschquaken, das wir uns seit Beginn der Dämmerung anhören müssen. OK, ok, die Natur hat nicht nur ihre Vorteile.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: User1211 am 23.08.2004, 14:37 Uhr
Zitat
... aber die lange vor der Ausgabe ...


Hallo Wolfgang,

letzter Absatz von Tag 11. Da fehlt wohl ein "Sch" im von mir zitierten dritten Wort. Wenn Du es jetzt noch ergänzt, hast Du nachher nicht mehr die Arbeit, wenn du den Bericht samt Bildern einstellen willst. In der ersten Zeile vom 12. Tag hast Du dann noch "Change" geschrieben. Müsste wahrscheinlich "Chance" heißen.

Da ich auch schreiberisch tätig bin, bin ich immer für Korrekturvorschlägen bei meinen Veröffentlichungen dankbar. Falls dem bei Dir nicht so ein sollte, einfach melden, ich unterlass es dann.

Hoffentlich wird das Wetter bald besser. So eine Waschküchentour wäre nämlich nix für mich.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 23.08.2004, 18:25 Uhr
Hi Thorsten,

vielen Dank für die Korrektur. Kannst gerne damit weitermachen  :wink:
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 24.08.2004, 13:08 Uhr
Hi zusammen,

es folgt Teil 7 der Nordwest-Tour


13. Tag  Dienstag  22.06.04
Die Oregon Küste  Teil 3

Der erste Blick aus dem WoMo ließ für diesen Tag wieder einen grauen Himmel erwarten. Nein, so kann man sich nicht in diese Küste verlieben. Heute setzten wir unsere Lighthouse Tour fort und begannen mit dem Umpqua River Lighthouse  südlich von Reedsport. Leider war dieser Leuchtturm eingezäunt und wäre nur nach telefonischer Vorausanmeldung zu besichtigen.

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In Coos Bay wurde getankt und in einem Wal-Mart Supercenter die Vorräte aufgefüllt. An der Oregon Küste ist ein deutliches Benzinpreisgefälle auszumachen. Bekam man den Sprit im Norden für 2,05 $ die Gallone, so musste man im Süden ca. 2,30 $ bezahlen.
Der nächste Leuchtturm, das Cape Arago Lighthouse südwestlich von Coos Bay befindet sich im Privatbesitz und kann leider nicht besichtigt werden. Allerdings kann man es von einem Aussichtspunkt auf der gegenüber liegenden Seite der Bucht ansehen. Auf den kleinen, vorgelagerten Inseln lagerten viele Seelöwen und –hunde, die uns noch einige Zeit beschäftigten.
Nördlich von Bandon liegt das Coquille River Lighthouse, das von den bisher besichtigten Leuchttürmen den schlechtesten Zustand aufwies und zudem ausgerechnet heute geschlossen war. Nach 11 Meilen Schlangenlinien durch den Wald, erreichten wir wieder den Highway 101 und wenig später Bandon (oha, wieder mit historischer Altstadt). Diese 2-3 Straßenzüge waren halbwegs nett anzuschauen und ein hoch auf die Bandoner, denn sie haben ein Herz für PKW- und RV-Parker.

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Wir besuchten die Cranberry Sweet Company, in der man die meisten der dort angebotenen Süßigkeiten probieren kann. Die Cranberries konnten uns jedoch geschmacklich nicht überzeugen und so war leider mit uns kein Geschäft zu machen. Wir schossen noch einige Fotos von Bandon und schon ging es weiter zum letzten und ältesten Leuchtturm der Oregon Coast, dem Cape Blanco Lighthouse. Ein Mitarbeiter des State Parks teilte uns mit, dass die Zufahrtsstraße um 15:30 Uhr geschlossen wird (es war schon 15:15 Uhr) und wir doch bitte bald den Parkplatz wieder verlassen sollten. So machten wir wieder nur ein paar Außenaufnahmen und verschwanden.

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Petra möchte heute gerne einen frühen Feierabend und so ging es zum nächsten State Park mit Campground. Zum Abendessen war tiefgefrorene Pizza angesagt und kaum war diese im vorgeheizten Gasofen verschwunden, schlug auch schon der Rauchmelder an, obwohl kein einziges Rauchwölkchen zu sehen war. Da Lüften durch offene Fenster und Türen zu lange gedauert hätte und der Alarmton sehr nervig war, wurde das Problem durch das Abnehmen des Rauchmelders gelöst. Jetzt noch die 9V Batterie aus dem Gehäuse genommen und schon herrschte wieder himmlische Ruhe. Man ist ja schließlich kein Anfänger mehr ;-).
Aufgefallen ist uns in diesen zwei Wochen unserer Reise, dass wir nur wenige Miet-WoMos gesehen und bisher auch nur 2 deutsche Pärchen getroffen haben.


14. Tag  Mittwoch  23.06.04
Die Oregon Küste  Teil 3 1/2 und Nordkalifornien

Wie nicht anders zu erwarten, hatte der Himmel dieselbe Farbe wie gestern. Es müsste mal einen Tag regnen, damit die Wolkendecke aufreißt und man wieder mal die Sonne sieht.
Etwas missmutig klapperten wir auf der Weiterfahrt ein paar Viewpoints am Highway 101 ab. Hier gab es nach unserem Empfinden den schönsten Küstenabschnitt in Oregon (südl. von Port Orfort bis kalifonische Grenze). Auf diesem Streckenabschnitt sieht man das Meer und die Küste viel häufiger als an der restlichen Oregon Küste und es stehen sehr viele Felsen und kleine Inseln in Ufernähe.

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Wir wünschten uns wenigsten einen Tag mit blauem Himmel an dieser Küste, aber dieses Mal war der Wettergott nicht auf unserer Seite. Am Lone Ranch Beach erwischte es uns wieder und wir stiegen 2 Stunden lang zwischen Felsen und Tidepools umher.

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Gegen Mittag fuhren wir nur noch wenige Meilen, bis wir die kalifonische Grenze überschritten. Die Jungs von der Obst- und Gemüsekontrolle hatten heute wohl ihren freien Tag, jedenfalls stand am Kontrollpunkt "Today closed" angeschrieben. In Crescent City besuchten wir das Headquarter des Redwood NP, wo wir uns die ersten Informationen holten.
Gleich gegenüber war eine Library, na mal schauen, ob die dort PC’s mit Internetanschluss haben. Hey, sie waren vorhanden! Die nette Dame an der Bücherausgabe fragte nach meinem Büchereiausweis, den ich natürlich nicht hatte. Kein Problem, dann würden 30 Minuten 1 $ kosten. Also, 1 $ ist fast gar nichts, wenn ich daran denke, dass ich bereits vor 2 Jahren 3 $ plus Tax für 15 Minuten in Page bezahlen musste. So, erst einmal wurden die E-Mails  überflogen, aha, über 50 neue Einträge in der Highlightdatenbank, sehr schön. Und anschließend ein Hallo mit kurzem Lagebericht im Forum hinterlassen.
Die Preissteigerung bei Benzin setzte sich kontinuierlich von Nord nach Süd auch in Kalifornien fort. In Oregon wurde man mit 2,25 bis 2,30 $ je Gallone verabschiedet, in Kalifornien mit ca. 2,35 $ begrüßt. Das heißt, eine Tankfüllung für unser WoMo kommt locker auf 100$, autsch.
Kurz nach Crescent City beginnt das Schutzgebiet der Küstenredwoods. Das zusammenhängende Schutzgebiet erstreckt sich auf den Redwood NP und insgesamt drei State Parks. Mit viel Glück ergatterten wir auf dem Elk Prairie Campground den letzten Stellplatz für Wohnmobile. Wir sichteten noch die erhaltenen Parkinformationen und machten für heute Schluss.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: User1211 am 24.08.2004, 14:17 Uhr
Jetzt seid Ihr ja schon aus Oregon raus, ohne bei den Oregon Sand Dunes gewesen zu sein :shock:  :!:  Wir fanden die damals klasse, vor allem, weil an dem Tag aber auch die Sonne geschienen hat und wir stundenlang durch den Sand getobt sind. Da waren dann auch nicht die nervigen Quatts und MotorCrosser, die wir sonst in Oregon an fast jedem Strand getroffen haben.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Kisimba am 24.08.2004, 14:58 Uhr
Zitat von: Wolfgang
... und obwohl ich ein Süßmaul bin, verkniff ich mir das Eis ...

@Wolfgang
... das war - meiner bescheidenen Meinung nach ein Fehler! Ich habe in meinem Leben schon ein paar Eis gegessen - und obwohl ich eigentlich kein Süßmaul bin - dieses in Tillamok ist das BESTE! Wirklich!

Ansonsten: toller Bericht!! Da ich diese Gegend ganz gut kenne, fahre ich fleissig mit  :D !

Fröhliche Grüße
Wiebke
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 24.08.2004, 17:48 Uhr
@User 1211,

an den Oregon Dunes sind wir tatsächlich nur vorbei gefahren. Erstens war das Wetter mies und zweitens waren dort die von dir angesprochenen stinkenden und lärmenden Vehikel unterwegs, nein danke.

@Kisimba,
wenn ich das geahnt hätte. Vielleicht hätte ich mir dann doch ein Eis angetan   :wink:
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: KlausK am 25.08.2004, 09:48 Uhr
Hallo Wolfgang, ich bin natürlich auch immer dabei und erlebe unsere letztjährige reise nochmal nach.Schade, dass das Wetter Euch nicht so wohlgesonnen ist, wir hatten nur Sonne und nichts als Sonne.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: EasyAmerica am 25.08.2004, 11:28 Uhr
Zitat von: KlausK
Hallo Wolfgang, ich bin natürlich auch immer dabei und erlebe unsere letztjährige reise nochmal nach.Schade, dass das Wetter Euch nicht so wohlgesonnen ist, wir hatten nur Sonne und nichts als Sonne.

Hallo Wolfgang,
bist du sicher, dass das schlechtes Wetter war und nicht der im Sommer übliche Küstennebel? Ich habe immer darauf gewartet, dass ihr ein paar Meilen ins Landesinnere fahrt und du davon erzählst, wie toll das Wetter auf einmal ist. Oder kommt das noch?
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 25.08.2004, 12:23 Uhr
Hi,

@ Heinz
Während unserer Küstentour sind wir nicht ins Landesinnere gekommen. Erst nach den Redwoods sind wir zum Lassen Volcanic von der Küste abgebogen. Danach hatten wir tageweise sehr wechselndes Wetter. Mal Morgens durchweg bewölkt und ab Mittag schön, wir hatten es komplett schön und auch komplett bewölkt. Ich habe bei dem Reisebericht immer wieder die Wetterverhältnisse angesprochen, gerade weil der Nordwesten so launisch ist. Über die 4 Wochen verteilt, hätten wir uns schon etwas mehr Sonne gewünscht.


Nun Teil 8 der Nordwest Tour

15. Tag  Donnerstag  24.06.04
Die Redwoods

Mittlerweile wurde es mit dem Wetter arg langweilig. Machen wir’s kurz: geschlossene Wolkendecke. Heute ließen wir es etwas gemütlicher angehen und fuhren erst um 8:30 Uhr los. Als erstes wollten wir den nahegelegenen "Big Tree" besuchen, doch die Parking Area war abgesperrt und Männer in orangefarbener Kleidung stutzten die Vegetation auf Rasenniveau und reinigten die große Holztafel mit "Big Tree". OK, dann laufen wir zuerst den Brown Creek Trail. Wir schulterten das Fotogepäck und liefen los bis Petra ca. 5 Minuten später überlegte, ob sie überhaupt die Seitentür des Campers abgeschlossen hätte. Na Prima. Ich ließ Petra mit der Fotoausrüstung im Wald stehen und joggte zum WoMo zurück. Klar war die Tür abgeschlossen. Nachdem wir nach meiner Rückkehr ein paar Meter weiter gelaufen waren, stoppten wir erneut, denn der Trail war closed. Irgendeine Brücke war nicht passierbar. Wir liefen zum letzten Abzweig zurück und nahmen einen anderen Trail. Diese Alternative gefiel uns dann auch nicht, denn dieser ging serpentinenartig den Berg hinauf, und zu einer Bergwanderung hatten wir wahrlich keine Lust. Also wieder zurück zum Trailhead, über die Straße hinweg und auf zu einem neuen Versuch. Ca. 10 bis 15 Minuten ging es schön eben durch die Redwoods bis sich plötzlich der Weg dramatisch verengte und das Grünzeug fast den kompletten Weg überwucherte. Ne, ne und das direkt an einem kleinen Bach entlang, hier ist Moskitoland und da gehören wir nicht hin.
Da die "Orangekittel" noch immer an der Parking Area beschäftigt waren, stellten wir unseren Camper in eine Parkbucht am Straßenrand und gingen auf einem zweiten Weg zum "Big Tree".

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Auf dem Rückweg kamen wir wieder an der Reinigungskolonne vorbei, wo drei Mann der gereinigten Holztafel einen neuen Anstrich verpassten. Anerkennend hob ich den Daumen in Richtung der kleinen Gruppe. Einer der 3 Männer stand mit dem Rücken zu mir und jetzt sah ich die Aufschrift auf der Jacke "bla, bla... Prisoner". Na hoffentlich haben die das mit dem Daumen hoch nicht in den falschen Hals bekommen. Bei keiner USA-Reise hatte ich bisher einen Arbeitstrupp aus Häftlingen gesehen, so etwas kannten wir bis zu diesem Zeitpunkt nur aus Spielfilmen.

Anschließend ging es in den südlichen Parkbereich, wo wir eine kleine Runde auf dem Lady Bird Johnson Nature Trail drehten.

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Eine Stunde später verließen wir den Park in Richtung Süden und sahen doch tatsächlich ein paar blaue Flecken am Himmel. Es bestand also noch Hoffnung. Mit jeder Meile nach Süden wurde es sonniger und ab Eureka waren alle Wolken verschwunden.
Der Benzinpreis stieg in Richtung Süden weiterhin an und ereichte  mit 2,399 $ / Gallone seinen bisherigen Höchststand. Nur gut dass wir nicht bis San Diego fahren, denn bis dorthin würde die Gallone wahrscheinlich 3 $ kosten ;-).
Wenige Meilen hinter Fortuna verließen wir den Highway 101 und wechselten auf die, parallel verlaufende CA 254, die hier auf 32 Meilen "Avenue of the Giants" heißt. Es ist die Trasse des alten Highway 101 und verläuft im Humboldt Redwoods SP durch die wenigen Bestände der Küstenredwoods. Diese Straße ist sehr schmal und die riesigen bis zu 100 Meter hohen Redwoods stehen sehr nah am Straßenrand. Da bleibt bei Gegenverkehr zwischen Bäumen und Camper nicht mehr viel Platz und selbst ich, als "geübter WoMo Fahrer", hielt gelegentlich die Luft an, wenn es mal wieder eng wurde.

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Hinzu kamen noch die wechselnden Lichtverhältnisse, die jedesmal auftraten, wenn wir aus dem sehr dunklen Redwoodwald auf freie Flächen fuhren und umgekehrt. Auf halber Strecke sicherten wir uns eine Campsite und besuchten das benachbarte Visitor Center. Hey, das ist endlich mal wieder ein gut gemachtes Visitor Center. In der Ausstellung ging es natürlich um die Redwoods, der Tier- und Pflanzenwelt, den Holzeinschlag der letzten 200 Jahre sowie um die Überschwemmungskatastrophe von 1964. In einer Ecke lief ein 45 Minuten Kaufvideo über den Park und nebenan ein Film zu der Überschwemmung, bei der der Ort Klamath vollständig zerstört wurde. Eine 13 minütige Diashow wurde ebenfalls angeboten. Wir fuhren dann noch eine Seitenstraße durch einen Redwood Hain, bis der Straßenzustand für unser WoMo etwas zu wild wurde und wir zum Campground zurückkehrten.


16. Tag  Freitag  25.06.04
Humboldt Redwoods SP

Um 8:00 Uhr ging es bei strahlend blauen Himmel ca. 16 Meilen bis zum südlichen Ende der Avenue of the giants. Wir machten einen U-Turn, denn ab hier wollten wir den 32 Meilen langen Scenic Drive des Parks in Ruhe abfahren und noch einige kurze Trails laufen. Zu diesem Scenic Drive gibt es eine kostenlose Broschüre, die über Redwoods und bestimmte Punkte entlang der Avenue informiert. Den ersten Stopp und eine 15 Minuten Wanderung unternahmen wir in der F.K. Lane Grove. Läuft man dieses Stück nicht, hat man auch nichts verpasst. Am Abzweig zur Founders Grove bogen wir rechts ab, stellten unser WoMo zum "Bus parking" und liefen den 0,8 Meilen langen Rundweg.

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Die ca. 100 m hohen Redwoods sind schon beeindruckend, wenngleich sie für ihre Höhe doch sehr schmal sind. An unserem letzten Stopp, fast am Ende der Avenue, lag der 4 km lange, nicht sehr stark frequentierte Drury Trail, der uns mit seinem grünen Teppich aus Klee und Farnen am besten gefiel.

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Gegen 14:00 Uhr erreichten wir das Ende vom Scenic Drive und fuhren nach einer kurzen Mittagspause weiter in Richtung Lassen Volcanic NP. Zuerst auf dem Highway 101 nach Norden, bis es dann auf dem CA 36 nach Osten weitergehen sollte. Eigentlich wollte ich in Fortuna noch tanken, denn die Tankanzeige war auf ¼ gefallen. Ein Blick auf die Landkarte zeigte mir, das auf der CA 36 noch ein paar Orte kommen und irgendwoher mussten die ja auch ihren Sprit bekommen. Also bogen wir kurz vor Fortuna auf die CA 36 ab und bereits nach 2 Meilen wurde die Straße immer schlechter und die Kurverei begann. Dafür war es landschaftlich sehr schön, durchquerten wir doch überraschend einen Redwood Wald, den wir dort gar nicht vermutet hätten. Nach 21 Meilen erreichten wir Bridgeville, ein Nest, viel kleiner als die Karte es vermuten ließ. Population 300 stand auf dem Orteingangsschild und weit und breit keine Tanke! Auch sonst rührte sich in dem Kaff nichts. Keine Menschenseele war weit und breit zu sehen, aber es gab ein Post Office. Ich dort hinein und störte die Angestellte beim Nichtstun. Aber statt ihren Tagesumsatz durch den Kauf von Briefmarken zu verdoppeln, wollte ich nur wissen wie weit die nächste Tankstelle weg war. Sie fragte kurz Ost oder West? Ich sagte Ost. Und die Antwort lautete 80 Meilen. Ups, damit hatte ich nicht gerechnet. Somit war dann auch die Frage, ob wir die 120 Meilen auf diesem Highway weiterfahren sollten, beantwortet. Wir traten gezwungenermaßen den Rückzug Richtung Highway 101 an und nahmen in Eureka einen ordentlichen Schluck Benzin. Das war gegen 16:00 Uhr und somit waren wir genau so weit wie um 14:30 Uhr, grrr. Weiter ging es nach Norden bis die CA 299 nach Osten erreicht war. Ein Highway mit je 2 Fahrspuren auf dem es erst mal zügig voran ging. Doch schon bald verengte sich die Straße auf je eine Fahrspur und es ging auch hier mit einiger Kurverei rauf in die Berge.

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Inzwischen war uns klar geworden, dass wir den Lassen Volcanic NP heute nicht mehr erreichen konnten. Bis 18:30 Uhr kurbelten wir durch die Berge und waren von Redding und dem Interstate 5 immer noch 50 Meilen entfernt. Da wir aber keine Gewalttour hinlegen wollten, stellten wir uns auf einen einfachen Campground des BLM.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 26.08.2004, 12:09 Uhr
Hi zusammen,

Teil 9 der Nordwest- Tour. Viel Vergnügen beim Lesen.


17. Tag  Samstag  26.06.04
Lassen Volcanic NP

Heute Morgen musste alles etwas schneller gegen, denn wir mussten noch ca. 140 Meilen bis zum Lassen Volcanic NP fahren und so waren wir um 7:00 Uhr abfahrbereit. Da Wochenende war, würde der dortige Campground sicherlich gut gefüllt sein. Das hieß für uns zügig fahren und im Park zuerst einen Stellplatz suchen. Auf dem Hwy CA299 ging es nun weiter nach Osten, bergauf und bergab, bergauf und bergab. Unterbrochen wurde das Ganze durch das nette Westernstädtchen Weaverville. Nach dem Tanken in Redding ging es noch weitere 50 Meilen bis Burney und dort bogen wir auf die CA89 nach Süden ab.
Gegen 11:00 Uhr erreichten wir endlich den Nordeingang vom Lassen Volcanic NP.

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Zuerst eroberten wir noch einen Stellplatz auf dem schon gut gefüllten Campground. Danach war erst mal ein Gang durch das Visitor Center angesagt, in dem ein Film über Vulkanismus gezeigt wurde.
Anschließend fuhren wir in Richtung Lassen Peak. Mit jedem Höhenmeter nahmen die Schneefelder größere Ausmaße an, wobei die Parkstraße absolut schneefrei war.

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Hatten wir das WoMo endlich oben in den Bergen, ging es schon wieder bergab, um anschließend von ca. 1000 m auf 2600 m anzusteigen. Nachdem wir den Vukan zur Hälfte umrundet hatten, legten wir einen Stopp am zugefrorenen Lake Helen ein. Die Eisdecke des Sees taute durch die ansteigenden Temperaturen und es bildeten sich schöne blaue Pools in verschiedenen Größen auf dem Eispanzer.

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Aus den vereisten Höhen fuhren wir wieder talabwärts, um unser nächstes Ziel unweit vom südlichen Parkeingang zu erreichen – Sulphur Works. Hier raucht und brodelt es und dies mit vielfarbigen Ablagerungen. Das Ganze spielt sich auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche ab, sodass wir für die Besichtigung einschl. Fotografieren nur ca. eine Viertelstunde benötigten. Ein nennenswertes Highlight waren die Sulphur Works also nicht.

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Auf dem Rückweg legten wir einen Stopp an der Parking Area Bumpass Hell ein, um dort einen 3 Meilen langen Trail zu starten. Nix war’s mit dem Laufen, denn der Trail war teilweise noch mit Schnee bedeckt und deshalb gesperrt, schade. So ging es langsam zum nördlichen Parkeingang zurück, wobei wir auf der Suche nach fotogenen Pflanzen an verschiedenen Viewpoints hielten.

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An einem dieser Stopps baute ich gerade mein Stativ auf, als ein Cabrio stark bremsend vor uns anhielt. Der Fahrer stieg mit seiner Digi-Knips aus und glaubte wohl etwas ganz besonderes vor die Kamera zu bekommen, nur weil ich mein Stativ aufbaute. Dabei war es nur eine kleine Pflanze und so latschte er etwas enttäuscht durch die Wiese (ja, ja, stay on trail) bis zum nahen Tümpel um dort zu fotografieren. Ich war noch mit dem Aufbau beschäftigt, als mich die erste Stechmücke und kurz darauf die zwei nächsten attackierten. In Bruchteilen von Sekunden waren das Stativ, die Kamera und ich im moskitosicheren WoMo verschwunden. So schön kann kein Foto sein, dass ich mich von diesen Viechern aussaugen lasse. Der Cabriofahrer setzte seinen gemütlichen Gang durch die Wiese fort, ohne auch nur die kleinste Handbewegung zur Vertreibung der Mücken anzudeuten. Ich fasse es nicht!

Am Nachmittag besuchten wir noch den Manzanita Lake am Fuße des Vulkans. Wir umrundeten den See und schossen einige schöne Fotos mit dem sich im See spiegelnden Vulkan.

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Im Uferbereich standen einige Angler und hegten scheinbar keinen Gedanken an Stechmücken (die waren ganz sicher vorhanden). Abends saßen die Leute auf dem Campingplatz in Massen vor ihren WoMo’s und Zelten. Wir waren gerade 5 Minuten draußen und schon hörte man das gefürchtete bssss, der Angriff stand unmittelbar bevor. Wild um uns schlagend, zogen wir uns in unsere mit Fliegengitter gesicherte Festung zurück. Wie machen die Amis das nur, duschen die im "Insect repellent" oder haben die ein zusätzliches Antimücken-Gen, das im Körper ein Repellent produziert? Vielleicht kann mir einer von euch eine Antwort darauf geben ?
Eine Anmerkung für WoMo-Fahrer: Der Stellplatz auf dem Manzanita CG kostet 16 $ (Stand Juni 04) ohne Hookups und das liegt durchaus in einer normalen Größenordnung. Was ich allerdings etwas unverschämt finde, sind die zusätzlichen 5 $ Fee für das Dumpen.


18. Tag  Sonntag  27.06.04
Fahrt zum Crater Lake NP

Um 7:15 Uhr starten wir zum Crater Lake NP, eine Strecke von ca. 200 Meilen. Hoffentlich sind die Highways nicht ganz so kurvig wie die Tage davor. Für die ersten 70 Meilen auf der CA89 bis zum Interstate 5 brauchten wir fast 3 Stunden, was weniger am Highway lag als an unseren Fotografierorgien.

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Nach nur 10 Meilen auf dem I 5 wechselten wir bei Weed auf den Hwy 97, wo wir gleich nachtankten. Vor ein paar Tagen sagte ich noch zu Petra "wenn die Gallone mehr als 2,40 $ kostet, steige ich aus und laufe weiter". Und wirklich, jetzt wurde es Zeit die Wanderschuhe anzuziehen. Da die Mittagssonne aber unangenehm auf uns runterbrannte, bezahlten wir notgedrungen die 2,419 $ je Gallone Regular. Wir zapften aber nur für 30 $ Sprit und hofften auf bessere Preise in Klamath Falls, die nächst größere Stadt in Oregon.
Nach Weed änderte sich die Landschaft dramatisch. Sind wir bisher durch dichten und hohen Nadelwald gefahren, so gab es hier wesentlich kleinere, einzeln stehende Bäume sowie Buschwerk und trockenes Gras. Diese Landschaft kennt man eher aus dem Südwesten.
Gegen 13:00 Uhr erreichten wir Klamath Falls. Unser WoMo bekam erst einmal einen kräftigen Schluck aus dem Zapfhahn, für bis dahin unschlagbare 1,939 $ je Gallone. Das sind fast 50 Cent weniger als noch vor zwei Stunden in Weed. Wir füllten bei Safeway und Dollar Tree unser Vorratslager an Lebensmittel auf, bevor es auf die letzte Etappe für heute ging. Nach 25 Meilen auf dem Hwy 97 bogen wir auf den Oregon State Hwy 62 ab. Hier fuhr man überwiegend durch Weideland. Rindviecher im Vordergrund und schneebedeckte Berge dahinter.

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Erst kurz vor dem Crater Lake begann wieder der dichte Nadelwald. Mit jedem Höhenmeter, den es den Berg hinauf ging, wurden die Schneeplacken links und rechts immer größer.

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Wir steuerten zuerst den Manzana Campground an und erfuhren beim Check-In (kein first come, first serve), dass viele Stellplätze wegen Schnee nicht zur Verfügung standen. Die ältere Dame an der Registration brauchte fast 10 Minuten, bis sie uns endlich einen passenden Platz für unser 25 ft WoMo geben konnte. Da der Campground nicht vom Parkservice, sondern von einem Konzessionär betrieben wird, griff man den Campern gleich in die Geldbörse und verlangte 20 $ für einen no hookup Platz. OK, das Dumpen ist inklusive, dafür sind die Toilettenhäuschen zum Teil geschlossen und für 4 Minuten Duschen soll man 75 Cent bezahlen.
Da am Horizont die ersten Wolken aufzogen, fuhren wir doch noch zum Kraterrand. Wir wollten auf jeden Fall ein paar schöne Fotos schießen, denn man weiß nicht wie das Wetter am nächsten Tag sein wird. Das kleine Visitor Center war mit 2 Rangern besetzt, bot aber ansonsten weder eine Ausstellung noch eine Dia- oder Videoshow. Hinter dem Visitor Center gab es einen Aussichtspunkt mit einem kleinen Infocenter, in dem auch Videos liefen. Wow, war das ein tiefblaues Wasser, ein Bilderbuchausblick.

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Weiter ging es zum Aussichtspunkt "The Watchman" mit einem schönen Blick auf Wizard Island, einer kleinen Insel im Kratersee, die man wegen des Sonnenstandes am besten nachmittags fotografiert. Auch von diesem Standpunkt hatte der See eine wahnsinnig tiefblaue Farbe. Leider war der Trail zum Watchman, einer Bergspitze am Kraterrand, wegen Schnee gesperrt. Hier am Kraterrand auf etwa 2200 m sind die Straßen alle schneefrei, aber auf den Wiesen und Berghängen sind mehr Flächen mit Schnee bedeckt als frei.
Zurück am Campground ließen wir noch schnell Propangas auffüllen und dann reichte es für heute. Gegen Abend hatte sich der Himmel ganz schön zugezogen, aber wir hofften dennoch auf eine weiteren schönen Tag.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Easy Going am 26.08.2004, 12:28 Uhr
Zitat von: Wolfgang
Wie machen die Amis das nur, duschen die im "Insect repellent" oder haben die ein zusätzliches Antimücken-Gen, das im Körper ein Repellent produziert? Vielleicht kann mir einer von euch eine Antwort darauf geben ?


Hi Wolfgang,
vielleicht wird den Viechern von dem Hamburger-Blut schlecht...
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: squirrel am 26.08.2004, 12:41 Uhr
Hi Wolfgang,

so ein Erlebnis mit "prisoners" hatten wir im Juni auch - direkt an der highway-Auffahrt in Asheville, NC machten ca. 10 Strafgefangene den Randstreifen sauber mit Fußketten und der Aufpasser stand mit dem Gewehr daneben.... ich dachte auch, das bibts nur in Filmen....

Gruß

Anja
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 27.08.2004, 12:20 Uhr
Hi zusammen,

@Easy
Da bleibe ich lieber bei der Spraydose bzw. der Creme

@squirrel
Stelle mir gerade so eine "prisoner" Situation in Deutschland vor, das gäbe einen Auflauf.


Mit dem Teil 10 sind bereits 3 Wochen Urlaub vorüber.

19. Tag  Montag  27.06.04
Crater Lake NP

Wie erwartet, war am Morgen der Himmel weiterhin bewölkt. Und da die Sonne bekanntlich Zeit braucht um solche Wolken aufzulösen, wollten wir erst einmal Wäsche waschen. Bei nur zwei funktionierenden Waschmaschinen wollten wir nicht riskieren durch Anstehen Zeit zu verlieren, und so standen wir bereits um 6:50 Uhr vor der Laundry. Nachdem die Maschine gestartet war, überbrückten wir die Wartezeit mit Frühstück und Dumpen. Als die Wäsche dann endlich trocken und verstaut war, fuhren wir zu unserem ersten Trailhead. Der nur 1 Meile lange Godfrey Glen Trail war schnell abgelaufen, da er nichts außer einer überraschenden Begegnung zu bieten hatte. Etwas braunes hoppelte uns in einiger Entfernung auf dem Weg entgegen. Wir blieben sofort stehen und unser Gegenüber machte es genauso. Mit so einem Zusammentreffen hatten wir wohl alle nicht gerechnet. Das unbekannte Wesen sah man zuerst nur von vorne, uns trennten etwa 15 – 20 Meter, es schaute in unsere Richtung und spitzte die Ohren. Nach wenigen Augenblicken schlug es sich, mit gekrümmten Rücken, seitlich ins Unterholz. Vermutlich hatten wir einen Marder gesehen. Am Ende des Trails waren große Flächen zugeschneit, sodass wir uns den Weg mühsam suchen mussten.
Den nächsten angedachten Trail ließen wir ausfallen, da dieser wesentlich höher lag und mit noch mehr Schnee zu rechnen war. Auf dem Weg zum Kraterrand fiel uns eine Straßensperre mit dem Schild "Road closed" auf und nach der Parkkarte müsste es das Ende der Parkstraße vom östlichen Rim Drive gewesen sein. Hoppla, dann könnten wir ja den Krater gar nicht komplett umrunden, aber zur Sicherheit fragten wir im Visitor Center nach. Dort wurde und bestätigt, dass der südöstliche Teil des Rim Drives noch gesperrt war. Na toll, unsere Aktivitäten im Crater Lake schrumpften immer weiter zusammen. Blieb also nur die Sightseeing Tour von Viewpoint zu Viewpoint übrig. Betrachtet man den Rim Drive als Zifferblatt einer Uhr, sind wir bei etwa "6:00 Uhr" gestartet und ab etwa "14:00 Uhr" war die Straße gesperrt. Dazwischen hielten wir mehrmals und bewunderten immer wieder das intensive Blau des Kratersees. Natürlich widmeten wir uns auch wieder der Pflanzenwelt und schossen reichlich Fotos.

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Gegen 15:00 Uhr verließen wir den Park Richtung Norden und erreichten nach wenigen Meilen den Oregon State Hwy 138, den wir Richtung Westen folgten. An diesem Highway lagen einige Wasserfälle, die wir uns natürlich auch anschauen wollten und da es noch früh am Nachmittag war, fuhren wir als erstes zu den Clearwater Falls. Der Parkplatz liegt nur wenige hundert Meter vom Highway entfernt und zu den Wasserfällen waren es nur etwa 100 Meter. Das Wasser fließt treppenförmig über sehr schön bemooste Steine.

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Kaum waren die ersten Fotos gemacht, freuten sich die Moskitos über frisches Blut und versuchten uns anzuzapfen. Sie kamen zwar nicht in Massen, aber in regelmäßigen Abständen hörte man das schreckliche bssss. Um noch ein paar Aufnahmen zu bekommen, musste Petra unter Einsatz ihres Lebens und durch heftiges Wedeln mit ihrer Baseball Kappe sie mir vom Leib halten. Man hätte bestimmt noch weitere schöne Motive gefunden, doch die Mücken vertrieben uns sowie auch die anderen Besucher. Am Camper war es mit den Moskitos ganz schlimm. In einem günstigen Moment rissen wir unsere Seitentür auf und schlugen sie sofort wieder hinter uns zu, geschafft. Hoffentlich ist keine Mücke mit hineingekommen. Einen weiteren Wasserfall wollten wir uns nicht mehr ansehen und fuhren den Hwy 138, es ist der Umpqua Scenic Byway, weiter Richtung Westen. Nach knapp 20 Meilen brachen wir die Fahrt ab, denn so richtig wollte uns der Highway seine Schönheit nicht zeigen. Wir wendeten und nahmen uns einen Stellplatz auf dem Toketee Campground, ganz in der Nähe der Toketee Falls, die wir am nächsten Tag besichtigen wollten. Der Campground vom Nat. Forest ist sehr einfach, dafür kostete er auch nur 6 $.


20. Tag  Dienstag 28.06.04
Umpqua River, Highway 138

Über uns zeigte der Himmel ein paar blaue Lücken, aber im Osten sahen wir weiterhin die graue Wand vom Vortag. Heute Morgen bummelten wir wieder einmal, damit wir bis zum Eintreffen an den Wasserfällen ausreichend Licht zum Fotografieren haben. Der Trail zu den Toketee Falls ist nur 0,4 mi (one-way) lang, steigt aber 40 m in die Höhe und fällt anschließend 45 m. Am Ende erreichte man eine Aussichtsplattform mit einem seitlich versetzten Blick auf die Falls, was nicht gerade die beste Perspektive zum Fotografieren war. Die Wasserfälle sind nett, aber kein Hingucker, und zum Glück flogen uns hier nur sehr wenige Moskitos an.

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Als nächstes ging es 2 Meilen weiter östlich zu den Watson Falls. Auch dieser Trail ist nur 0,4 mi (one-way) lang und steigt unaufhörlich an. Diese Fälle sind dekorativer, denn nach dem eigentlichen Wasserfall fließt das Wasser über und zwischen moosbedeckten Steinen.

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Nicht durch die Wegstrecke, sondern durch das Fotografieren der Wasserfälle und der Pflanzen am Wegesrand waren wir erst gegen 11:30 Uhr am WoMo zurück.
Unser nächstes Ziel war die Stadt Bend, ca. 35 Meilen weiter östlich. In der Nähe vom Crater Lake NP verschlechterte sich das Wetter und es begann zu regnen. Auf dem Hwy 97 wurde es dann immer dunkler und kurz vor Bend gerieten wir in einen heftigen Hagelschauer.
In Bend waren wir von Gewittern eingekreist und aus allen Himmelsrichtungen zuckten Blitze aus tiefschwarzen Wolken. Was tun? Weiterfahren wie geplant oder woanders hin? Aber eigentlich war es ja egal, denn das schlechte Wetter war überall. Also blieben wir bei unserer geplanten Route und da für den nächsten Tag der Scenic Loop (Oregon Hwy 126 und 242) der Three Sisters nördlich von Bend vorgesehen war, fuhren wir den Hwy 20 nach Sisters und hofften auf eine Wetterbesserung. In Sisters angekommen (übrigens ein schön heraus geputztes Touristenort), wartete die nächste Überraschung auf uns. Der Highway 242 war noch bis zum Wochenende teilweise gesperrt, so ein Mist. Erstens konnten wir damit den Loop nicht komplett fahren und ob wir bis zu den Proxy Falls über den Hwy 242 kommen würden, konnte uns die Tourist Information in Sisters nicht sagen. Wir entschlossen uns dennoch für die Bergtour am nächsten Tag, blieben aber aufgrund der Gewitter auf einem Campground im National Forest gleich hinter Sisters.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 30.08.2004, 12:15 Uhr
Hi,

nun Teil 11 der Nordwest Tour.

21. Tag  Donnerstag 30.06.04
Three Sisters Loop, Sisters und Smith Rock SP

Hey, das Wetter ist immer für eine Überraschung gut. Gestern sah es noch nach Weltuntergang aus und heute Morgen scheint die Sonne. Wie immer waren wir früh fertig und ab ging es auf dem Highway 126/20 in die Berge. Nach wenigen Meilen sahen wir den schneebedeckten Mt. Washington aus den umliegenden Bergen herausragen.

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Weitere Ausblicke blieben uns allerdings auf der Fahrt verwehrt, da es immer durch Wälder ging. Nach etwa 1 Stunde erreichten wir den Highway 242 und zum Glück und zu unserer Freude stand an der Kreuzung ein Hinweis, dass der Highway erst nach 11 Meilen gesperrt sei.

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Kleine Wasserfälle direkt am Hwy OR 126

Da die Proxy Falls aber nur 9 Meilen entfernt lagen, stand dem Besuch dieser Wasserfälle nichts mehr im Wege. War der Highway 126 gut ausgebaut, so war der Highway 242 sehr schmal und kurvig. Nach 2 oder 3 Meilen verengte sich die Straße noch ein weiteres Mal. Zur Probe stellte ich das WoMo mit den Reifen genau an den rechten asphaltierten Fahrbahnrand. In dieser Stellung ragte der Außenspiegel auf der Fahrerseite noch über die Mittellinie hinaus auf die Gegenspur. Hier sollten sich zwei WoMos besser nicht in voller Fahrt begegnen. Zu unserer Freude war die Wanderung einschließlich der Aussichtspunkte zu den beiden Wasserfällen frei von Moskitos, allerdings gab es auch hier Stellen am Wasser, die fest in „Moskitohand“ waren und so manches Foto verhinderten. An den beiden Proxy Falls hatten wir schlechte Sicht- und Lichtverhältnisse und somit fast keine Fotoausbeute. Das wurde dann durch etliche Pflanzenfotos wieder wettgemacht.
Nach über 1,5 Stunden für lumpige 1,5 Meilen ging es dann wieder nach Sisters zurück. Dort bummelten wir entlang hübscher Häuser und Geschäfte die Main Street hinauf und eine Parallelstraße wieder zurück.

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Ohne Souvenir, aber mit einem großen Strauß Stoffblumen (braucht Petra für ihre Basteleien) verließen wir Sisters auf dem Hwy 126 in Richtung Osten zum Smith Rock SP nördlich von Redmond. Durch den State Park verläuft ein Canyon, der ohne weiteres aus dem Südwesten stammen könnte, aber so gar nicht zu dem Oregon passte, das wir bisher gesehen hatten. Nach unseren Unterlagen gab es hier zwei Wanderwege entlang des Flusses, für die wir uns aber nicht erwärmen konnten. Bei schwülen 29°C am schattenlosen Ufer und einer von oben betrachtet langweiligen Grasvegetation zu wandern, nein danke. So machten wir vom Canyonrand aus ein paar Fotos und fuhren unserem nächsten Ziel, dem John Day Fossil Beds NM (Painted Hills Unit) auf dem US Hwy 26 entgegen.

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Allerdings nur bis in den Ochoco NF, wo wir uns gegen 18:30 Uhr auf einem Campground einen Stellplatz nahmen. Bereits am frühen Nachmittag beobachteten wir die Bildung von Gewitterwolken und sahen in der Ferne die ersten Blitze zucken. Bis zum späten Abend blieb das Gewitter jedoch hinter uns und so wünschten wir es uns auch für den nächsten Tag.


22. Tag  Donnerstag 01.07.04
John Day Fossil Beds NM

Unser Wunsch wurde erhört und außer ein paar weißen Quellwolken gab es nur blauen Himmel.
Wir fuhren den Hwy 26 weiter nach Osten und bogen 5 Meilen vor Mitchell im Nirgendwo links zum John Day Fossil Beds NM (Painted Hills Unit) ab und nach weiteren 6 Meilen standen wir vor dem Parkeingang. Kurz vor dem Eingang zum John Day Fossil Beds NM hatten wir ganz kurz einen Waschbären gesichtet, den wir mit unserem fahrbaren Wohnzimmer aufgeschreckt hatten. Obwohl es erst kurz vor 8:00 Uhr war, stand das Tor ins Monument schon offen (wird wohl nur selten geschlossen). Das seitlich vor dem Eingang liegende Ranger Häuschen dient eher Verwaltungszwecken, denn hier wird alles per Aushang erledigt.
Durch das kleine Monument zieht sich eine geschotterte Straße mit 2 kurzen Stichstraßen, die zu Aussichtspunkten bzw. kurzen Trails führen, von denen man sich wiederum die Painted Hills anschauen kann. Die Farbpalette reicht dabei von Rosa, rotbraun, gelb und weiß. Je nach Sonnenstand waren mal die einen und mal die anderen Hills im idealen Licht.

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Wir liefen alle 4 Trails (zusammen gerade mal 2,5 Meilen) und bis wir unsere Fotos im Kasten hatten, waren 4 Stunden rum. Ich denke mal, die meisten Besucher werden hier viel weniger Zeit verbringen.
Gegen 12:00 Uhr verließen wir den Park und schauten noch einmal beim Rangerhäuschen vorbei. Das dortige Thermometer zeigte 31°C im Schatten, den man im Monument meist vergebens suchte.
Es ging nun den Hwy 26 in reizvoller Berg- und Wiesenlandschaft Richtung Prineville und weiter in nordwestlicher Richtung bis zum Mt. Hood National Forest.

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Dort nahmen wir uns wieder einen "Einfach-Campground" und wurden durch die Reservierungsschilder an den Campsites an das "Independence Day Weekend" erinnert. An diesem Wochenende wird die Campgroundsuche wohl zum Glücksspiel werden.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Anne am 30.08.2004, 16:22 Uhr
Hi Wolfgang,
danke für Deinen tollen Nordwestbericht!
Wir kommen auch gerade wieder mal daher und das Mitlesen macht tollen Spaß!
Schade, dass Ihr Cape Kiwanda nicht gefunden habt, das ist unser Familienspezial-Park! :D Es muss doch immer wieder Gründe geben, einfach zurückkommen zu müssen! :wink:
Tschüß
Karin
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 31.08.2004, 12:10 Uhr
Hi,

und nu Teil 12 der Nordwest Tour.

23. Tag  Freitag 02.07.04
Ramona Falls

An diesem Morgen war der Himmel etwas bewölkter als die Tage davor, da wir aber etwas wandern wollten, waren uns die Wolken nur recht.
Nach ca. 20 Meilen erreichten wir das Kaff Zigzag, das der Ausgangspunkt für unsere Wanderung war. Auf dem nächstgelegenen National Forest Campground besetzten wir eine Campsite, obwohl es erst 8:30 Uhr war, aber sicher ist sicher an diesem Wochenende. Für 16$ war dieser einfache und direkt am Highway gelegene Campground eigentlich zu teuer.
Für die Anfahrt zum Trailhead hatten wir eine genaue Beschreibung aus dem Internet, trotzdem waren die 6 Meilen bis zum Parkplatz auf diesen sehr, sehr engen Straßen mit dem WoMo leicht abenteuerlich. Wir stellten uns an den Waldrand des geschotterten Parkplatzes und dabei fielen mir einige Stellen mit Glasbruch auf. Mein erster Gedanke war, es könnte sich um Scheinwerferglas handeln. Da ich jetzt neugierig geworden war, schaute ich mir das Glas genauer an und stellte fest, dass es sich hierbei um ESG (Einscheibensicherheitsglas) handelte. Hier wurden irgendwann die Seitenscheiben von mindestens 15 –20 Autos eingeschlagen, na prima, genauso etwas konnten wir gebrauchen. Mitten im Wald, kein sonstiger Verkehr und alle Autofahrer für Stunden im Wald verschwunden, geradezu ideal zum Autoknacken. Trotz jetzt vorhandener Bauchschmerzen nahmen wir den Trail zu den Ramona Falls in Angriff. Nach ca. 1 3/4 Stunden erreichten wir den Wasserfall, der sich in Kaskaden nach unten ergoss und sich dabei immer weiter auffächerte, ein sehr schöner Wasserfall.

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Der Rückweg dauerte dann, bergab sei Dank, nur knapp 1,5 Stunden. Als wir unser WoMo unbeschadet wiederfanden, ging es uns doch gleich wieder besser und nach einer kleinen Stärkung mussten wir feststellen, dass es schon 14:00 Uhr war. Zu spät um noch zur Columbia River Gorge zu fahren und zu früh, um sich einfach nur auf den Campground zu stellen. Unsere Informationen zu den National Forests in Washington waren recht dürftig und da wir bereits in Zigzag eine Ranger Station vom US National Forest sahen, wollten wir dort noch einige Info’s erfragen. Man konnte uns dort aber nicht weiterhelfen, da sich ihr Material auf den Mt. Hood NF beschränkte. Auch unser Versuch vielleicht im Supermarkt eine Straßenkarte mit Campgrounds zu bekommen war ein Reinfall. Aber zwei Geschäfte weiter gab es eine Library. Man muss sich das vorstellen, Zigzag mit einer Handvoll Einwohner hat eine Library mit Internetanschluss. Wir trugen uns in eine Liste ein und saßen eine Minute später am PC. Die Website des NF begeisterte uns auch nicht, da es keine Seite mit einer Karte und dort eingezeichneter Campgrounds gab, sondern nur eine mit namentlicher Auflistung. Einen reservierbaren Campground konnten wir ausfindig machen einschl. der entsprechenden Telefonnummer. Wie bereits im Internet bestand auch der Herr am anderen Ende der Leitung auf eine Reservierung mindestens 3 Tage im Voraus. Wir benötigten die Reservierung jedoch für den folgenden Tag, es war nichts zu machen. Leicht frustriert suchten wir in Zigzag einen privaten Campground zum Dumpen. Kostete zwar 5$, egal, die Brühe musste aus den Tanks raus.
Nicht WoMo-Interessierte können den folgenden Absatz überspringen !!
Bereits bei der Einfahrt in den Campground fiel uns eine Tafel mit dem Hinweis auf eine Wohnmobilausstellung auf. Hey, wir hatten Zeit und WoMos interessierten uns immer. Wir hin zum Ausstellungsgelände und wow, da stand ein Bus neben dem anderen, Alkovencamper, Campervans, Anhänger und Auflieger. Da keine anderen Besucher zu sehen waren, fragten wir erst einmal nach, ob man die Teile auch von innen besichtigen darf. Sure, bekamen wir zur Antwort und schon waren wir mit staunenden, aber auch kritischen Blicken im ersten Bus verschwunden. Der Fahrerplatz ist nicht mit dem eines "normalen" WoMos zu vergleichen, das hier ist ein Kommandostand. Videosicht nach hinten einschl. Abstandsanzeigen, hydraulische Nivellierung (nix Holz- oder Plastikkeile) für den Stellplatz, Unmengen an Anzeigen und Knöpfchen, absoluter Wahnsinn. Die Slide Outs vergrößern den Innenraum deutlich, wobei das Äußere eines Busses im Inneren mehr Platz erwarten lässt. Wir ließen uns aber nicht blenden und checkten die WoMos nach eigenen Erfahrungen und Wünschen. Als Mietobjekte hätten wir fast alle Modelle genommen. Aus der Sicht eines Käufers fielen bei uns alle Busse (Preise zwischen 80.000 und 200.000$) und Alkovencamper durch. Einzig ein Aufleger Trailer konnte uns von der Raumaufteilung und Funktionalität überzeugen. Das war ein sehr großer Trailer mit Doppelachse und Slide Outs. Erstaunt hat uns der Preis von 40.000$. Dieses Geschoss hätten wir viel teurer eingeschätzt. Den hätten wir gerne, hier ist die Kreditkarte, bitte einpacken. Man darf doch mal träumen, schade. Zurück in der Realität setzten wir uns in das "Billig 25ft Touri-WoMo" und steuerten unseren Campground an.
Dieses verdammte Independence Weekend ließ uns keine Ruhe und wir planten am Abend leicht um. Die Columbia River Gorge fällt Morgen aus und wird erst am Ende der Tour besichtigt. Dafür wollen wir sehr, sehr früh aufstehen und zum Mount St. Helens Ostseite fahren, um uns dort rechtzeitig einen Stellplatz zu sichern.


24. Tag  Samstag 03.07.04
Mount St. Helens

Gibt es so etwas wie einen "inneren Wecker" ? Scheinbar ja. Gegen 5:00 Uhr wachte ich auf und verließ das Bett. Petra folgte mit müden Augen und kam erst nach einer Tasse Kaffee zu sich. Die Morgentoilette fiel heute etwas kürzer aus und für das Frühstück war es noch zu früh. Nach weniger als einer halben Stunde waren wir abfahrbereit.
Auf dem Hwy 26 fuhren wir nach Portland und über den Columbia River nach Vancouver (Washington) zum Kleineinkauf und Tanken.
Inzwischen war volles Tageslicht und der Himmel sah alles andere als gut aus. Dicke graue Wolken soweit das Auge reichte. Und wieder galt das Prinzip Hoffnung.
Der Interstate 205 führte uns einige Meilen nach Norden bis wir auf den State Highway 503 Richtung Mount St. Helens abbogen. Bis an die südliche Parkgrenze des National Monuments kamen wir flott voran, dann jedoch endete der Highway und ging in die NF Road 99 und später 25 über. Zuerst kamen wir auf der gut ausgebauten Forststraße mit ihren vielen Geraden Abschnitten weiterhin gut vorwärts. Aber schon bald hatte das ein Ende. Die Straße verengte sich und bestand nur noch aus einer Aneinanderreihung von Kurven. Es begann eine wilde Kurbelei mit bremsen, Kurve, Gas geben, bremsen, Kurve, Gas geben, bremsen, Kurve, Gas geben .................. Das war der Rhythmus der nächsten 30 bis 40 Meilen. Dabei kommt mit einem Pkw schon keine Freude auf, aber mit einem WoMo noch viel, viel weniger. Dem Schleudertrauma nahe, erreichten wir gegen 10:00 Uhr den Campground und bekamen problemlos einen Stellplatz. Natürlich waren wir erfreut darüber, aber dennoch verwundert. Uns soll es egal sein, der Stellplatz war uns jedenfalls sicher.

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Wir fuhren die NF Road 25 wieder 10 Meilen zurück und bogen in die Windy Ridge Road ein, dem Scenic Drive zum Mount St. Helens und den verwüsteten Gebieten. Bei den ersten Viewpoints ließen wir die Kamera im WoMo zurück, da die Wolkendecke die Berge einhüllte und die darunter liegende Landschaft ein "graugrüner Brei" war. Nach ein paar weiteren Views sahen wir die ersten Lücken in der Wolkendecke. Oha, "give the sun a chance" dachten wir und entschieden uns für eine kleine Wanderung. Vom Harmony Viewpoint aus liefen wir zum Spirit Lake hinunter, in dem seit dem Vulkanausbruch Hunderttausende von Baumstämmen liegen bzw. schwimmen.

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Während unseres Abstiegs und der Zeit am See riss die Wolkendecke Stück für Stück immer weiter auf. Es blieb zwar wolkig, aber es sah nun alles viel, viel freundlicher, farbiger und lebendiger aus. Dennoch ist es bis heute bedrückend, wenn man die Auswirkungen des Vulkanausbruchs vor Augen hat. Noch heute liegen eine Unzahl abgeknickter Baumstämme auf Wiesen und Berghängen. Die Vegetation erobert ihr früheres Territorium zwar nach und nach zurück, aber sie tut sich an vielen Stellen schwer, an denen z.B. die damaligen Schlammmassen den fruchtbaren Boden weggeschwemmt haben.
Während des Abstiegs hatten wir uns bereits einige blühende Pflanzen angesehen, von denen wir nun beim Aufstieg ein paar ablichten wollten. Daraus wurde ein Geduldsspiel, denn der starke Wind ließ die Blüten ständig hin und her tanzen und machte nur selten eine kurze Pause. So kam es, dass wir erst nach 3 Stunden wieder den Viewpoint und das WoMo erreichten.

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Der Scenic Drive führte uns weiter hinauf bis wir nach 16 Meilen zum Ende der Straße und dem Windy Ridge Viewpoint gelangten. Von diesem Aussichtspunkt hatte man einen guten Ausblick auf die verwüstete Landschaft mit dem imposanten Mount St. Helens im Hintergrund. In dem kleinen Amphitheater erzählten Ranger in kurzen Abständen über den Vulkanausbruch vom 18. Mai 1980 und dessen verheerenden Auswirkungen auf Mensch und Natur.

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Neben diesem Viewpoint gibt es einen weiteren, deutlich höher gelegenen Aussichtspunkt. Petra mochte die weit über 100 Stufen nicht erklimmen und so machte ich mich mit der Fotoausrüstung alleine hinauf. Oben angekommen, musste man bis zum Aussichtspunkt noch ein Stück parallel zum Hang laufen. Von hier oben konnte man wesentlich besser auf den abgesprengten Teil des Kraters schauen. Seit wir den Mount St. Helens an diesem Tag zum ersten Mal sahen, war er immer von Wolken umgeben. Bei starkem und kaltem Wind wartete ich mit zugeknöpfter Windjacke auf einen freien Blick auf den Krater. Wie es der Zufall wollte, wurde das Warten schon nach kurzer Zeit belohnt. Die Wolken wurden vom Wind verweht und nun war die Sicht auf den ganzen Krater frei. Erst jetzt konnte man das Ausmaß der fehlenden Bergflanke einigermaßen erfassen, wobei man sich trotzdem nicht vorstellen kann, welche ungeheuren Kräfte es brauchte, um diese Gesteinsmassen in die Luft zu schleudern.

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Der Windy Ridge Viewpoint war unser letzter Aussichtspunkt für diesen Tag. Danach fuhren wir auf den Campground zurück, aber es sollte noch kein Feierabend für uns sein. Im Laufe des Tages fiel uns auf, dass unser Frischwasser leicht bräunlich war und kleine Partikel darin herum schwammen. Wahrscheinlich rostete auf dem letzten Campground das Trinkwasserrohr und verunreinigte beim Nachfüllen so unseren Frischwassertank. Jetzt kam zum ersten Mal die Außendusche zum Einsatz, mit der wir das seitliche Grün so lange wässerten bis der Frischwassertank leer war. Das zog sich ganz schön in die Länge, da wir fast 150 Liter ablassen mussten und das Pümpchen nicht sehr leistungsstark war. Wir füllten etwas Wasser nach, leerten erneut und nahmen anschließend einen Riesenschluck klares Trinkwasser.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: B__Cinatty am 31.08.2004, 12:47 Uhr
Hallo Wolfgang

War auch am Mt.St.Helens.....für mehrere Tage, da ich auch den Mt.Rainier besuchen wollte.

Hast du bei der Auffahrt auch eine Gänsehaut bekommen.

Ich schon....ist einfach überwältigend.

Viel spaß noch....auch wenn mir deine Runde immer noch zu stressig erscheint ;-) .

Gruß BC
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 31.08.2004, 19:55 Uhr
Hi BC,

eine Gänsehaut hat sich bei uns nicht eingestellt. Es war ein beklemmendes bzw. bedrückendes Gefühl bei der Vorstellung, was sich dort vor über 20 Jahren abgespielt hat.

Uns kam diese Runde durch Oregon und Washington in 4 Wochen nicht stressig vor, ist Ansichtssache. Natürlich kann man sich mehrere Tage in den Nationalparks aufhalten oder 2 Wochen an der Oregonküste verbringen, aber wir haben meist all das gesehen was wir sehen wollten. Ein paar Trails mussten wegen Schnee ausfallen, das war's aber auch.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 01.09.2004, 12:10 Uhr
Hi,

das Ende der Reise naht. Teil 13 der Nordwest Tour.

25. Tag  Sonntag 04.07.04
Mount Rainier NP (Independence Day)

Die geschlossene Wolkendecke hatte uns weder überrascht noch beunruhigt. Vermutlich wird es doch wieder ein schöner Tag.
Gegen 8:00 Uhr verließen wir den Campground und mussten heute bis Randle nur 10 Meilen Kurve für Kurve nehmen. Nach einem kurzen Tankstopp ging es auf den US Highway 12 in nordöstlicher Richtung zum Mount Rainier NP. Bereits um 9:30 Uhr erreichten wir den Parkeingang und wurden mit dem Schild "Ohanapecosh Campground full" empfangen. Ups, gleich der erste Tiefschlag. Aber halt, es ist Sonntag Morgen und die Schnarchnasen von Park Ranger haben bestimmt das "full" Schild vom Samstag Nachmittag noch nicht abgehängt. Für diesen Campground muss man sich bei der Ranger Station registrieren und siehe da, die Nachfrage bestätigte unseren Verdacht, es sind noch ein paar Plätze frei. Dieser Campground sollte uns nur als Rückfallebene dienen, denn unser heutiges Ziel ist der White River Campground, ein "first come, first serve" CG, im Norden des Parks. Vor der Weiterfahrt schauten wir erst noch im Ohanapecosh Visitor Center vorbei und deckten uns mit Info-Material ein.
Um auf dem White River Campground nicht leer aus zu gehen, fuhren wir zügig in den Nordosten des Parks, in die "Sunrise" Region. Auf dem CG gab es noch eine ganze Reihe von freien Stellplätzen, allerdings waren davon nur wenige für ein WoMo geeignet. Wir fanden einen passenden Platz, bezahlten die 10$ Gebühr und fuhren gleich weiter zum Sunrise Visitor Center. Wir hofften auf einen Film oder eine Diashow, aber Fehlanzeige, schade. So kauften wir nur 2 Trail-Faltblätter und machten uns wanderfertig. By the way, obwohl bereits Anfang Juli, waren hier oben noch viele Wanderwege wegen Schnee unpassierbar. Ach ja noch etwas, auf das Wetter war verlass. Über uns blauer Himmel mit ein paar einzelnen weißen Wolken.
Gegen 11:00 Uhr zogen wir Richtung Frozen Lake los. Auf diesem Weg hat man ständig den von Gletschern bedeckten Mount Rainier im Blick und bei dem Wetterchen wurden sofort die ersten Fotos geschossen.

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Wie nicht anders zu erwarten, war am Wochenende einiger Betrieb auf dem Trail. In einem Geröllfeld trafen wir auf ein Murmeltier, dass bereits an den Menschen gewöhnt war. Es hielt Abstand, zeigte aber sonst keinerlei Scheu. Wie beobachteten eine Zeitlang das Kerlchen und hatten unseren Spaß dabei. Als ein Touri ihm zu Nahe kam, versuchte er eine Steinmauer zu erklimmen, woran er einige Male scheiterte. Entweder sie war zu steil oder die Touri-Plätzchen zeigten ihre Auswirkungen. Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, kam er wieder zum Vorschein und störte sich wenig an uns beiden, der Abstand war ja gewahrt. Er kroch in ein Schneeloch, schaute aus einem anderen wieder heraus, legte sich platt in den Schnee oder streckte auf einem Stein alle Viere von sich. Ein drolliges Kerlchen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8307a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8308a.jpg)

Wir ließen ihn alleine und machten uns weiter zum Frozen Lake. Der kleine See taut scheinbar erst sehr spät auf und hat sonst nicht viel zu bieten. Das sehen die anderen Touris wohl ähnlich und suchen sich ein anderes Motiv für das Erinnerungsfoto. Dazu bietet sich natürlich der Mt. Rainier geradezu an. Neben dem Trail steht auf der Seeseite ein Schild "No Hiking, Meadows Revegetation". Das wurde, soweit wir es an diesem Tag sehen konnten, respektiert, aber dafür hüpften die Touris auf der gegenüberliegenden Trail-Seite im Gelände umher. Einer stellt sich in Pose, der andere fotografiert. "Oh, how beautiful" oder "what a great shot" konnte man hören. Dabei wurde alles niedergetrampelt ohne auch nur einmal nach unten zu schauen, worauf man gerade tritt. Für viele, leider für zu viele, sind die Naturparks nichts anderes als ein schöner Ort, an dem man seinen Spaß haben kann. Sie sehen die Parks aber nicht als letzte Stätte, an der die Natur eine Chance zum Überleben bekommt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8302a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8303a.jpg)

Wir schüttelten innerlich die Köpfe und marschierten zum Mount Fremont Lookout, einem Aussichtspunkt mit schönem Blick auf den Mt. Rainier und seiner Gletscherwelt. Wir liefen insgesamt nur ca. 6 Meilen, waren dafür aber 5 Stunden unterwegs. Es waren wieder einmal die kleinen Dinge am Wegesrand mit Foto hier und Foto da, die die Zeit verrinnen ließen.
Zurück auf dem Campground, wurden die Aktivitäten für den nächsten Morgen abgesprochen und der nächste Campground ausgesucht.


26. Tag  Montag 05.07.04
Mount Rainier NP, Teil 2

Als wir die Jalousien hochzogen, sahen wir zwischen den Bäumen die ersten Sonnenstrahlen durchscheinen. Der Tag fängt schon mal gut an.
Wir verließen die Sunrise Region und steuerten zuerst den Osteingang an. Auf dem Weg dorthin lüftete sich das Geheimnis des blauen Himmels. Obwohl wir nur auf 1300m waren, so waren wir doch oberhalb der morgendlichen Wolkendecke. Am Osteingang liegt der kleine Tipsoo Lake, den ich alleine bzw. in Begleitung der Kameraausrüstung umrundete.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8310a.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8311a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8312a.jpg)

Petra blieb lieber im Camper, denn ihr war der See zu klein, der Schnee zu viel und den Moskitos wollte sie am frühen Morgen nicht begegnen. Der See ist vor dem Mt. Rainier ganz hübsch, aber das i-Tüpfelchen, nämlich die blühenden Wildblumen, fehlte. Ich glaube, dafür waren wir ca. 4 Wochen zu früh. Nach einer knappen Stunde kehrte ich zurück.
Der Crove of the Patriarchs Trail konnte uns nicht beeindrucken, wenn man zuvor die Wälder im Olympic und im Redwood NP gesehen hatte. Nach einem weiteren Stopp am Box Canyon (35m tiefe Schlucht mit tosendem Bach) fuhren wir zum Paradise Visitor Center im Südwesten des Parks.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8299a.jpg)

Der Verkehr auf den Parkstraßen war nicht besonders hoch, aber was uns auf den beiden parking areas erwartete, traf uns wie ein Schlag. Schätzungsweise dreihundert Autos verstopften die Parkplätze und die angrenzenden Straßenbereiche. Mit solchen Menschenmassen hatten wir nicht gerechnet. Weit abseits fanden wir ein Plätzchen fürs WoMo und liefen zum Visitor Center, das uns ebenfalls überraschte. Hier war man auf den Massentourismus eingestellt. Außer dem Ranger Desk, 2 self guided Ausstellungen, Auditorium und einer 360 Grad Aussichtshalle, gab es Gift- und Bookshops sowie eine Touri-Abfütterungsstation. Hoffentlich werden im neu geplanten Visitor Center die Bereiche Kommerz und Natur räumlich besser getrennt. Das jetzige Gebäude stammt aus den 60er Jahren und hat Probleme die Schneemassen im Winter zu tragen. Derzeit werden pro Tag zwischen 300 und 500 Gallonen (1100-1900 Liter) Diesel verbraucht, um das Haus zu heizen und das Dach schneefrei zu halten.
Während wir uns den Film über den Nationalpark anschauten, kam uns ein Gedanke: wenn sich allein hier am Visitor Center so viele Touris tummeln, an die anderen im Park wollten wir gar nicht erst denken, bekommen wir dann überhaupt noch einen Stellplatz auf dem Campground ? Es war mittlerweilen 15:30 Uhr und der CG hatte "nur" ca. 170 Stellplätze. Irgendwo müssen die Menschenmassen ja übernachten. Wir wollten bzw. mussten es nach dem Film sofort versuchen. Ohne einen weiteren Zwischenstopp fuhren wir zum Cougar Rock Campground. An der Einfahrt zum CG keimte schon Hoffnung auf, denn das ominöse Schild "Campground full" war nicht zu sehen. Wir parkten an der Registration Station (auch hier kein first come, first serve) und fragten die junge Dame in ihrem Bretterhäuschen nach einer Campsite. Sie meinte daraufhin, wir sollten uns einen freien Platz aussuchen, zurückkommen und ihr die Stellplatznummer nennen. Wir also los, fuhren Loop A ab und waren völlig platt, wieviel freie Stellplätze es gab. Auf dem Loop B genau das gleiche. Der CG war schätzungsweise nur zu einem Viertel belegt. Das hätte ich bei den Menschenmengen im Park nie für möglich gehalten. Wir nahmen es mit Freude zur Kenntnis.
Was die Freude allerdings gleich wieder etwas eintrübte, war die Wettervorhersage für den nächsten Tag: mostly cloudy and chance of showers.
Als nächstes wollten wir gegenüber der Registration zum Dumpen, da stellte im gleichen Moment ein NPS Mitarbeiter ein Schild auf "Dumping Station closed". Der unterirdische Tank war voll, so eine Sch............ ! Vor 2 Tagen dumpten wir das letzte Mal und jetzt mussten noch einmal 2 Tage in unsere Tanks hinein.
Wir blieben anschließend auf dem CG, denn Petra mochte keine "action“ mehr. Ich versuchte noch ein paar fotogene Pflanzen aufzustöbern, was leider nicht gelang.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 02.09.2004, 12:10 Uhr
Hi,

Teil 13 der Nordwest Tour.

27. Tag  Dienstag 06.07.04
Mount Rainier NP, Teil 3

Wie vorausgesagt, war es an diesem Morgen mostly cloudy, but no showers. Wir fuhren in Richtung des Visitor Centers vom Vortage und stoppten an den Narada Falls. Ein kurzer Trail führte zu einem Aussichtspunkt, etwa auf halber Höhe des Wasserfalls. Da der Wasserfall tief in eine Schlucht stürzte, stieg auf der Seite des Aussichtspunktes das zerstäubte Wasser empor. Zum Sightseeing war es mit einer Regenjacke kein Problem, wogegen das Fotografieren schwierig war. Nach jedem Schuss musste ich mich vom Wasserfall weg drehen und die Frontlinse trocken legen. Der Wasserfall hat uns gut gefallen und war eine nasse Regenjacke wert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8314Ha.jpg)

Weiter ging es zum Visitor Center, dessen Parkplatz heute wie ausgestorben wirkte. Wir trieben uns noch einmal im VC herum, telefonierten mit der Heimat und machten anschließend eine kleine Wanderung auf dem Nisqually Vista Trail. Nisqually heißt einer der vielen Gletscher des Mt. Rainier, aber heute war nix mit Vista. Hier oben zogen die Wolken so dick durch die Berge, dass außer der Gletscherzunge nichts zu sehen war. Statt Wetterbesserung zogen immer dichtere und tiefer hängende Wolken herein. Wir kehrten zurück zum Camper und machten Mittagspause. Der einsetzende Regen vertrieb uns aus den Bergen und wir zogen uns ins tieferliegende Longmire Museum zurück.
In diesem Museum wird überwiegend die Erschließung des Nationalparks während der letzten 100 Jahre dargestellt, angereichert mit ein wenig Tierwelt. Die zwei kleinen Ausstellungräume konnten uns nur kurz beschäftigen. Da es nicht regnete, liefen wir den Trail of the Shadows. Entlang des Trails stehen viele Täfelchen und weisen auf Pflanzen und ehemals bewohnte Hütten hin. Kaum hatten wir den Loop beendet, setzte auch hier der Regen ein.
Den restlichen Tag verbrachten wir bei Dauerregen auf dem Campground, schade. Aber 2 Tage vor Abflug konnte uns das Wetter nicht mehr verärgern. Wir hatten unsere Tour im Wesentlichen so abgefahren wie geplant. Einzig die Columbia River Gorge fehlte noch, aber dafür war der übernächste Tag vorgesehen.


28. Tag  Mittwoch 07.07.04
Mount Rainier NP, Teil 4 und Mount St. Helens Westseite

Zum Auftakt des Tages gab es eine Wiederholung des Vortages, mostly Cloudy, but no showers. Ich hatte die vage Hoffnung, die Wolkendecke am Mt. Rainier zu durchwandern und zum Abschluss noch ein paar schöne Bergfotos zu schießen. Wir fuhren wieder zum Parkplatz vom Paradise Visitor Center. Petra schaute sich die "Suppe" an den Berghängen an, lehnte dankend ab und wünschte mir viel Spaß beim Wandern. So marschierte ich alleine auf dem Skyline Trail aufwärts. Der Weg führte recht steil hinauf, der Wind pfiff mir um die Ohren, die Wolken querten bodennah den Trail und es war kalt. Nimmt man alles zusammen, war es richtig gemütlich, brrrr. Nach etwa 15 Minuten lagen die ersten kleinen Schneeplacken über dem Weg, waren aber kein Problem. Innerhalb weniger Höhenmeter wuchsen sich diese Schneeplacken zu Schneefeldern aus und man konnte den Trailverlauf nicht mehr erkennen. Nach ca. einer halben Stunde brach ich ohne Aussicht auf Besserung ab und kehrte zu Weib und WoMo zurück. Am Camper angekommen, riss die Wolkendecke ein wenig auf und ich konnte noch ein paar Fotos schießen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8315a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8317a.jpg)

Wir verließen den Park in westlicher Richtung. Auf dem Interstate 5 ging es kurze Zeit südwärts, bis wir den State Highway 504 erreichten, auf dem wir zum Mount St. Helens Visitor Center fuhren. Unser Washington & Oregon Recreation Pass wurde in diesem speziellen VC nicht anerkannt und so wurden pro Person 3$ Eintritt fällig. Das große Visitor Center hat eine umfangreiche Ausstellung, in der der Ausbruch von allen Seiten beleuchtet wurde. Die Ausstellung zeigt die seismologischen Aufzeichnungen bereits Tage vor dem Ausbruch, Fotos des Ausbruchs und der Verwüstungen, Zeitungsmeldungen, einen Querschnitt eines Vulkans über 2 Etagen, den Ausbruch des Mount St. Helens im Vergleich zu anderen Ausbrüchen, Menschen und Bevölkerungsgruppen, die im Umkreis vom Vulkan lebten, usw. Im Auditorium werden abwechselnd zwei Filme rund um den Mount St. Helens gezeigt. Jeder Film dauert über 20 Minuten und sie starten alle 30 Minuten. Der eine Film beschäftigt sich mehr mit Vulkanismus im Allgemeinen, während der zweite Film sich mehr mit diesen Vulkanausbruch und seinen menschlichen Einzelschicksalen in nachgestellten Filmszenen, gemischt mit Originalmaterial beschäftigt. Na ja, die 3$ kann man ausgeben, aber es ist schon ungewöhnlich, für ein Visitor Center Eintritt zu bezahlen. Nach ca. 2 Stunden verließen wir das VC. Auf die 50 Meilen (one way) zum Krater hatten wir verzichtet, da wir mit der Windy Ridge Road bereits die Ostseite mit der abgesprengten Bergflanke des Mount St. Helens gesehen hatten.
Für den weiteren Tag waren keine weiteren Aktivitäten geplant und so verbrachten wir die Zeit in einer Mall am Interstate 5 bei JC Penny, Sears und Kollegen. Petra wurde bei Blusen und T-Shirts fündig und so legten wir beim nächsten Tanken den letzten Travellers Cheques auf den Tresen. Um wieder an Bares zu kommen, musste ein ATM her. Den ersten ignorierten wir, denn 2,50$ für den Automatenaufsteller fanden wir zu viel, auch wenn die Postbank die Gebühren trägt (bei den ersten 4 Abhebungen im Ausland pro Jahr). Bei Saveway kostete es nur 1,50$, na also, geht doch. Bis wir allerdings dem Automaten die Dollars entlocken konnten, brauchten wir ein paar Versuche. Die Auswahlmenüs waren uns nicht immer verständlich und es war die erste ATM-Abhebung seit Jahren. Letztendlich gab es die gewünschten Dollars und wir fuhren ca. 25 Meilen vor Portland auf den Paradise Point S.P., auf dem wir bereits eine Nacht am Anfang der Reise verbrachten.
Endlich konnten wir auch wieder Dumpen !!
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: arkinsore am 02.09.2004, 18:07 Uhr
Hallo, Wolfgang, das war wirklich eine schöne Reise, die ihr da gemacht habt. Wir sind letztes Jahr auch im Nordwesten gewesen und es hat es uns dort sehr gefallen.
Zum Mt. St. Helens wollte ich noch was sagen, weil deinen Bericht sicher einige lesen, die auch dahin fahren:
Wenn ich dich richtig verstanden habe, seid ihr nicht zum Johnston Ridge Observatory am Ende des Hy. 504 gefahren. Wir haben das letztes Jahr getan und haben den Zutritt für alles bezahlt. (Dafür bekamen wir ein rotes Band ans Handgelenk geklebt - es war nicht allzu teuer, wenn ich mich recht erinnere.)
Im letzten Visitor Center am Johnston Ridge Observatory wird auch ein Videofilm -zumindest letztes Jahr- neueren Herstellungsdatums gezeigt, der uns ganz gut gefiel. Zum Schluss der Vorführung wurden die Zuschauer gebeten, sitzen zu bleiben. Dann ging die Wand auf, die als Leinwand diente und man konnte durch die freigegebene Fensterfront auf den Vulkan in der Abendsonne sehen. Zugegeben: dramaturgisch-kitschig, aber einfach schön. Wir fanden es jedenfalls klasse und ich kann nur jedem empfehlen, sich das bei gutem Wetter auch anzusehen.
Auf die am Anfang des Hy. gelegenen Visitor Center u.a. der Firma Weyerhaeuser kann man da eher verzichten. Wir bekamen den Tipp von einem Volunteer der Firma, weil es schon etwas später am Tag war und er meinte, das sollten wir uns nicht entgehen lassen.
Das meine ich inzwischen auch!
Viele Grüße!


(Irgendwo hab ich so was schon mal in diesem Forum geschrieben, war aber noch nicht registriert. Entschuldigt bitte die Wiederholung.)
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: jedirritter am 02.09.2004, 21:20 Uhr
Warum muß eigentlich jeder, der mal nach USA reist, seinen Reiseschmarrn von sich geben?

Jedi
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Matze am 02.09.2004, 22:04 Uhr
Zitat von: jedirritter
Warum muß eigentlich jeder, der mal nach USA reist, seinen Reiseschmarrn von sich geben?

Jedi


Weil es  alle, außer Dir, nicht als Schmarrn empfinden und diese Berichte gerne lesen, einerseits als Erinnerung an eigene Touren, andererseits stecken in jedem Bericht auch Infos, die irgendwann für eigene Reise zu verwenden sind!
Ich finde es auch nicht gut, in welchem Ton Du Dich darüber äußerst, ebenso Deine Bemerkung über LA in "LA in 9 Tagen"! LA ist sicherlich nicht das Schlimmste, auch wenn mir SF 100x besser gefällt. Aber unsere 3 Tage letztes Jahr waren auch ganz interessant, z.B. Venice Beach, Hollywood (hatten unser Hotel dort), Farmers Market usw. Beim 1. Mal 1986 auch die Univ. Studios.
Es hat halt ne riesige Ausdehnung, so daß man immer ein Auto braucht und sehr oft Smog.
Also versuch sachlicher zu argumentieren und laß Beleidigungen ("Schmarrn!!"   :dagegen: )


Gruß Matze
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Toran am 02.09.2004, 22:35 Uhr
Zitat von: jedirritter
Warum muß eigentlich jeder, der mal nach USA reist, seinen Reiseschmarrn von sich geben?


Was stand denn in Deinen 123 Postings neben dem Zitierten drin wenn nicht Infos über Reisen in die Staaten? Ich dachte dafür wär dieses Forum da?  :lol:  :)

Nebenbeibemerkt find ich Reiseberichte super, weil sie andere und authentischere Informationen bieten als Reiseführer, insbesondere auch persönlichere Wertungen. In Reiseführern ist meist alles supertoll und sie werden in der Regel wohl auch nicht bei schlechtem Wetter fotographiert etc.

Grüße,

Uli
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Easy Going am 02.09.2004, 23:17 Uhr
@jedirritter
Vielleicht hast Du's noch nicht bemerkt - das hier ist ein USA-Reise Forum. Die einen Leute schreiben über ihre Erfahrungen zu dem Thema und die anderen lesen's.
Vielleicht bist Du falsch hier  :?:
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 02.09.2004, 23:38 Uhr
Hi Jedi,

wie man in den Wald ruft, so ......... kommt meine Antwort.

Überlege dir einmal, welchen Schmarrn du in deinem obigen Posting schreibst. Willst du den Foris hier vorschreiben was sie zu lesen oder zu schreiben haben, doch sicherlich nicht ? Anhand der Antworten zu den verschiedenen Reiseberichten sollte dir aufgefallen sein, dass diese Berichte von einigen gerne gelesen werden. Nicht von allen Foris, logo, aber dafür gibt es genügend andere Themen rund um USA, so dass jeder sein "Eckchen" für sich finden kann.

Ein nett gemeinter Tipp: wenn aus der Thread-Überschrift klar zu erkennen ist, dass es sich um einen Reisebericht handelt, klick nicht drauf, dann musst du den Schmarrn nicht lesen.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 02.09.2004, 23:50 Uhr
Hi,

@ Easy
Lass mich bitte deinen letzten Satz ergänzen, bevor es zu Missverständnissen kommt, die in letzter Zeit sehr gerne aufgenommen werden.

Statt: Vielleicht bist Du falsch hier  :?:  möchte ich ergänzen

Vielleicht bist Du hier im falschen Thread  :?:


Lasst uns hier jetzt keine erneute hitzige Diskussion entfachen  :!:  :!:  Jedi findet die Reiseberichte Schmarrn, ist halt seine Meinung und die lasse ich ihm auch, andere lesen sie trotzdem gerne. Ich finde, damit ist es genug.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: EasyAmerica am 03.09.2004, 00:39 Uhr
Hallo Wolfgang,
für das nächste Jahr habe ich eine ähnliche Tour vor. Aber deine Wetterberichte machen mich nachdenklich. Wahrscheinlich sollte man ab und an in den Regenschatten der Gebirge fahren um nicht zu verrosten.

Apropos Ross(t): Kennst du das?

(http://www.bilder.amerika-talk.de/images/kunstvorrainer.jpg)
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: W_Kelch am 03.09.2004, 08:45 Uhr
Hallo Wolfgang,

ich finde deinen Bericht wirklich toll. Wenn einer eine Reise tut, kann er eben viel erzählen.

Eine Frage hätte ich aber noch. Soweit ich ich es gelesen habe, hattet ihr ein 25er RV mit unbegrenzten Kilometern. Ist das richtig? Wieviel Kilometer seit ihr den gefahren? Ach und noch eine Frage fällt mir da ein. Hast du eine Aufstellung was die einzelnen CG gekostet haben, ihr für Essen und Tanken ausgegeben habt? So eine Tabelle würde deinen Bericht schön abrunden  :D

Gruss
Wolfgang
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 03.09.2004, 12:09 Uhr
Hi,

@Wolfgang
Diese Angaben müsste ich heraussuchen, mal sehen was ich dazu finde.


Hier nun der letzte Teil der Nordwest Reise.

29. Tag  Donnerstag 08.07.04
Columbia River Gorge

Das allmorgendliche Wetter: geschlossene Wolkendecke und trocken.
Wir starteten gegen 8:00 Uhr, fuhren auf dem I5 nach Süden und waren eine halbe Stunde später in Vancouver (WA), gegenüber von Portland. Da wir Morgen Vormittag das WoMo abgeben werden und das trübe Wetter für die River Gorge noch nicht geeignet war, nutzten wir die Zeit zum "Last Shopping". Dieser Einkauf am Ende unserer USA-Reisen sieht fast immer gleich aus. Petra schaut nach Blusen und T-Shirts, ich nach Wrangler Jeans, Hemden und weißen Hanes T-Shirts. Für die Küche gab es ein paar Päckchen Zipper (Gefrierbeutel) sowie Aspirin und Co. Nach eineinhalb Stunden war alles im Camper verstaut und wir fuhren nach Troutdale östlich von Portland. Ein kleines, auf Tourismus nett herausgeputztes Örtchen und Ausgangspunkt des Columbia River Gorge Historical Highways (Hwy 30).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8323a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8324a.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8322a.jpg)

Der Highway führte durch überwiegend landwirtschaftlich genutzte Gebiete, dazwischen gelegentlich ein Waldstück, ein Örtchen oder nur ein paar (meist) hübsche Häuser. Hier musste doch noch mehr zu sehen sein !. Nach etwa einer halben Stunde, bei sehr gemütlicher und kurviger Fahrt, kamen wir zum ersten Aussichtspunkt. Seit Troutdale sahen wir zum ersten Mal den Columbia River und in einiger Entfernung das Vista House, ein von hier gern fotografiertes Motiv auf einem Felsvorsprung. Leider zeigte uns der Himmel weiterhin sein Einheitsgrau und dazu war es noch dunstig. Eigentlich schade um jedes Foto, dass man bei diesen Voraussetzungen schießt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8330a.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8329a.jpg)

Die weitere Fahrt führte uns überwiegend durch Waldgebiete und an einigen Wasserfällen vorbei. Wir ließen diejenigen Wasserfälle aus, zu denen eine Wanderung erforderlich war und schauten uns nur die "straßennahen" Fälle an. An den bekannten Multnomah Falls trafen sich scheinbar an diesem Tag alle Touristen der River Gorge. Was mag dann erst hier in den Ferien oder an Wochenenden los sein ?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8333H.jpg)

Kurz nach den Horsetail Falls endet der Scenic Highway und mündet in den Interstate 84.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8334H.jpg)

Erst jetzt besserte sich das Wetter. Die Wolkendecke riss auf und zum späten Nachmittag war von den Wolken kaum noch etwas zu sehen, leider zu spät.
Auf dem Weg nach Hood River führte der Interstate 84 in Sichtweite am Columbia River entlang. Mit den flachen Bergen auf beiden Seiten des Flusses ähnelt die Landschaft dem Rhein, wobei die Betonung auf ähnelt liegt. Leider gibt es so gut wie keine Aussichtspunkte oder Haltemöglichkeiten am Interstate. Will man an den Fluss, muss man den Interstate verlassen und sich seinen eigenen Zugang suchen.
In Hood River wechselten wir die Flussseite. Wir bezahlten am Kassenhäuschen die 1,50$ Toll für die Brücke, nichtsahnend was uns kurz bevor bestehen sollte. Nach der Toll Station sahen wir gleich das Schild "narrow bridge". Der Columbia River ist ein sehr breiter Fluss und so stand mir die engste Brückenüberfahrt seit 7 Camperreisen bevor. Der rechte Außenspiegel sauste nur knapp an den Lampenmasten vorbei, die genau am Fahrbahnrand standen. Der linke Außenspiegel schwebte währenddessen über der Mittellinie. Der ständige Gegenverkehr ließ mir keine ruhige Sekunde und machte mich sichtlich nervös. Hektisch fragte ich Petra, ob ich noch etwas weiter nach rechts fahren könne, doch ihr klares NEIN verbesserte nicht meine unangenehme Situation. Einige Fahrer aus dem Gegenverkehr machten ihren Unmut mit Hupen und Lichthupe deutlich, aber was sollte ich machen. Hätte man den Hinweis "narrow bridge" rechtzeitig bekommen, hätte man die Spiegel für die Überfahrt einklappen können, aber mitten auf der Brücke war das unmöglich. Es waren die schlimmsten und schaurigsten WoMo-Minuten aller Zeiten.
Schweiß gebadet, aber wohlbehalten kamen wir am anderen Ufer auf der Washington Seite an und fuhren in Richtung Portland zurück. Auf dieser Seite gibt es auch nur wenige Möglichkeiten direkt an den Fluss zu kommen.
Etwa auf halbem Wege nach Portland übernachteten wir auf dem Beacon Rock SP. Den Abend verbrachten wir mit Kofferpacken, da wir das WoMo am nächsten Tag bereits am späten Vormittag abgeben mussten.


30. Tag  Freitag 09.07.04
Die Rückreise

Die Zeit nach dem Frühstück verbrachten wir wieder mit Kofferpacken, WoMo putzen und Dumpen. In aller Ruhe ging es auf der letzten Etappe zur Vermietstation nach Gresham bei Portland. Doch wir sollten noch eine kleine Überraschung erleben. Als wir in den Hof der Vermietstation einbogen, war weit und breit kein anderes Fahrzeug zu sehen. Auch die Büroräume waren leergeräumt. Na prima, hätte uns das nicht schon jemand bei der Abfahrt mitteilen können. So ein Umzug kommt doch nicht überraschend. Zuerst etwas ratlos, gingen wir zurück zur Straße und schauten uns nach Werbetafeln oder Fahnen von Ford um. Und tatsächlich, zwei oder drei Grundstücke weiter wehten die Ford Fahnen.
Leider hatte unser "Ford Engel“ ihren freien Tag. Was wird nun mit unseren Absprachen ? Kostenloser Generator und Transfer zum Flughafen. Zu unserer Überraschung war das scheinbar irgendwo vermerkt und da sonst keine Mängel festgestellt wurden, war nichts nach zu zahlen. Eine Unterschrift war noch zu leisten und ich gab die Wagenschlüssel zurück. Allerdings wurden wir gebeten, möglichst schnell für den Transfer zum Flughafen bereit zu sein, da die neuen Gäste dort schon warten würden.
Gegen 12:00 Uhr waren wir auf dem Flughafen und checkten ein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8335.jpg)

Bis zu unserem Abflug dauerte es noch fast 4 Stunden. Wir suchten uns eine ruhige Ecke und machten es uns gemütlich. Nach ein paar Minuten kramte Petra in ihren Hosentaschen und beförderte die Schlüssel für die Seitentür vom WoMo hervor, na klasse. Petra rief bei der Vermietstation an und die hatten bis dahin die Schlüssel gar nicht vermisst. Die Mitarbeiterin sah das recht locker und wir sollten die Schlüssel einfach aus Deutschland zurückschicken.

Der Rückflug war dann wie immer. Nennenswert war das miserable Abendessen. Zur Auswahl standen Chicken oder Pasta. Da wir im Urlaub genügend Chicken hatten, entschieden wir uns für Pasta. Das war ein Fehler. Die Essen sind in der "Holzklasse“ nie ein kulinarischer Hochgenuss, das ist uns klar, aber dieses Essen war fast ungenießbar.
In Frankfurt wurden wir am Flughafen abgeholt und eine halbe Stunde später waren wir bereits Zuhause und der 4-wöchige Nordwest-Urlaub endgültig vorüber.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10079/04_8336_abspann.jpg)
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: EasyAmerica am 03.09.2004, 12:16 Uhr
Danke für den spannenden und anregenden Bericht, Wolfgang.
Kannst du noch meine Frage beantworten (2 Postings höher)?  :wink:
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: KlausK am 03.09.2004, 12:37 Uhr
Ich glaube, ich habe den Gaul schonmal gesehen. Könnte in Washington State, Idaho oder Montana gewesen sein.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: EasyAmerica am 03.09.2004, 12:46 Uhr
Zitat von: KlausK
Ich glaube, ich habe den Gaul schonmal gesehen. Könnte in Washington State, Idaho oder Montana gewesen sein.

Hallo Klaus,
in Montana und Idaho war Wolfgang doch nicht, oder?
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: KlausK am 03.09.2004, 12:53 Uhr
Stimmt. Ich muß mal nachdenken, wo er und wir dieses Jahr die gleichen Punkte hatten. Ich meine, ich hätte das Viech im Mai gesehen, es könnte aber auch letztes Jahr gewesen sein. Bliebe im Moment Washington. Beide waren wir im Rainier NP. und in der Gegend um Mt. St. Helens. Wenns da nicht war, muß es letztes Jahr gewesen sein.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 03.09.2004, 12:59 Uhr
Hi Heinz,

sorry, ist mir durchgerutscht.

Heinz, die Cascades haben uns nicht vor schlechtem Wettter bewahrt. Wir hatten am Anfang der Reise zwischen Portland und Seattle sowie im Osten und Norden der Olympic Halbinsel Regenwetter. Danach im Olympic NP 4 herrliche Tage. Die südliche Washington und die komplette Oregon Küste war nur eine Wolkendecke, erst in Kalifornien wurde es besser. Zwischen Bend und Mt. Hood, also im Regenschatten der Berge, hat es an den späten Nachmittagen kräftig geregnet. Auch die letzte Woche hatten wir nur gemischtes Wetter.

Das mit dem Regenschatten ist schön und gut, nur klappt das nicht immer. In der Reisevorbereitung habe ich sehr viele (Reise-)berichte gelesen und da war das Wetter oft sehr unterschiedlich. Da waren Berichte dabei, bei denen es im Juni fast jeden Tag geregnet hat. Nimm dagegen einfach mal die Reise von KlausK. Er hatte bei seiner Reise im Juni 2003 drei Wochen fast nur Sonnenschein. Wir hatten von allem etwas im Programm. Im Nordwesten gehört einfach Glück dazu.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Utah am 03.09.2004, 14:02 Uhr
Vielen Dank Wolfgang für die "tägliche Dosis" in der Mittagspause, sehr gut geschrieben, schade das dein Reisebericht nun vorbei ist.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 03.09.2004, 21:17 Uhr
Hi,

@Heinz
In Montana und Idaho waren wir nicht. Wir sind nicht annähernd über die Mitte (Nord-Süd-Richtung) von Washington und Oregon hinausgekommen.


@Utah
Gern geschehen.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: EasyAmerica am 04.09.2004, 13:03 Uhr
Zitat von: Wolfgang
@Heinz
In Montana und Idaho waren wir nicht. Wir sind nicht annähernd über die Mitte (Nord-Süd-Richtung) von Washington und Oregon hinausgekommen.

Sag ich doch!

Keiner kennt das rostige Ross? Wolfgang dürfte am 7.7.04 daran vorbei gekommen sein. Es steht mit vielen anderen Kunstobjekten aus Schrott an der SR 706 kurz vor der Westeinfahrt des Mt. Rainer NP.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: User1211 am 07.09.2004, 12:01 Uhr
Hallo Wolfgang,

wollte mich auch noch recht herzlich für Deinen spannenden und vor allem informativen Reisebericht bedanken. Schade dass Ihr nicht so tolles Wetter hattet, aber das kann man sich ja leider nicht aussuchen.

Den Rest habe ich erst jetzt gelesen, da ich ab Mitte letzter Woche einige Tage verreist war (leider nicht in den USA/Canada).
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: KlausK am 08.09.2004, 08:01 Uhr
Also doch!
Mt. Rainier war eines unserer gemeinsamen Ziele 2004
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Lio am 13.12.2006, 12:07 Uhr
Hallo Wolfgang,

ein wirklich schöner Reisebericht und für uns besonders interessant, da der Nordwesten im nächsten Jahr unser Reiseziel sein wird.

Ganz am Anfang schreibst Du, daß der Bericht später in die Weblogs übernommen und durch Fotos ergänzt werden soll. Kannst Du mir
erklären was damit gemeint ist? Gibt es Deinen Bericht inzwischen irgendwo mit Fotos?

Viele liebe Grüße und danke im voraus.

Lio
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 13.12.2006, 12:27 Uhr
Hi Lio,

in 2004 waren die Weblogs bei usa-reise.de noch aktuell. Doch jetzt haben wir für die Reiseberichte ein eigenes Board im Forum aufgemacht. Vielleicht schaffe ich es im Weihnachtsurlaub, meinen Reisebericht zu bebildern.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Willi am 14.12.2006, 23:22 Uhr
Zitat von: Wolfgang
Vielleicht schaffe ich es im Weihnachtsurlaub, meinen Reisebericht zu bebildern.


Hi Wolfgang,

Das würde mich auch sehr freuen, wenn Du es mit der Bebilderung noch schaffen würdest.
Da auch wir im Juni eine ähnliche Runde vorhaben, habe ich Deinen Bericht mit großem Interesse gelesen.
Hoffentlich werden wir beim Wetter wenigstens in die Kategorie "mal so und mal so" fallen.  (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/konfus/n045.gif)
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Lio am 17.12.2006, 12:58 Uhr
Hallo Wolfgang,

danke für die schnelle Antwort und... Fotos wären super...

Viele liebe Grüße

Lio
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 17.12.2006, 13:39 Uhr
Hi,

ich bin ja schon dabei. Die ersten Fotos sind schon hochgeladen (Tag 1 bis 5)  :!:
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Willi am 17.12.2006, 15:49 Uhr
Zitat von: Wolfgang
Hi,

ich bin ja schon dabei. Die ersten Fotos sind schon hochgeladen (Tag 1 bis 5)  :!:


Toll, wirklich schöne Bilder.  (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/froehlich/e016.gif)

Danke Wolfgang, dass Du Dir für`s Hochladen die Zeit nimmst.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Sedona am 17.12.2006, 23:55 Uhr
Zitat von: Wolfgang
Hi, ich bin ja schon dabei. Die ersten Fotos sind schon hochgeladen (Tag 1 bis 5)  :!:

Habe eben erst Deinen Reisebericht entdeckt (bin ja eher selten hier im Reiseberichte Board unterwegs!). Schöne Reiseerinnerungen aus einer schönen Ecke der USA!
Die Formen der Tide Pools vom 21.06.04 sehen skurril aus - gefallen mir sehr gut!
Bin schon auf die weiteren Fotos gespannt u.a. auf die John Day Fossil Beds!  :D

LG,
Isa
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 18.12.2006, 00:10 Uhr
Hi,

ich hab's schon bis zum Tag 16 geschafft. Ist ganz schön mühsam die Fotos in die Fotogalerie hochzuladen und im Text zu verlinken.

@Isa
Ja, diese Tide Pools gefallen mir auch gut. Diese Art haben wir ausschließlich bei Seal Rock nördlich von Newport gefunden.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Matze am 18.12.2006, 10:50 Uhr
Wolfgang, habe die ersten Bilder gesehen, gefallen mir gut.

Besonders die "bekannten Fotos", wo man selbst war! Redwoods usw. Da werden Erinnerungen wach. Natürlich auch durch den Bericht!

Nun warte ich gespannt auf Fotos von Lassen und Crater Lake!
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Filou am 18.12.2006, 12:18 Uhr
Hi Wolfgang,

tolle Fotos!!!  :applaus:  Da werden jede Menge Erinnerungen wach.

Mit was für einem Objektiv hast Du die wunderschönen Blumenaufnahmen gemacht?

Liebe Grüße
Annette
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.12.2006, 12:59 Uhr
Ich habe jetzt auch noch mal angefangen, den Bericht zu lesen.
Die Bilder werten ihn wirklich sehr auf, kommen mir aber sehr bekannt vor.
War das die Reise, von der Du in Hofheim vor zwei Jahren einen Diavortrag gezeigt hast???
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 18.12.2006, 14:47 Uhr
Hi Annette,

die meisten Blumenfotos wurden mit einem Sigma 90mm Makroobjektiv auf Diafilm aufgenommen.

@Andreas
Gut aufgepasst  :wink:  Das sind Fotos aus meinem Event-Beitrag 2004.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.12.2006, 14:48 Uhr
Zitat von: Wolfgang
@Andreas
Gut aufgepasst  :wink:  Das sind Fotos aus meinem Event-Beitrag 2004.

Aha, Deja vu  :wink:
Die Erkenntnis bleibt aber die gleiche:
Dort müssen wir unbedingt auch mal hin!!!
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Willi am 18.12.2006, 19:03 Uhr
Zitat von: Doreen & Andreas

Die Erkenntnis bleibt aber die gleiche:
Dort müssen wir unbedingt auch mal hin!!!


Was bin ich froh, dass wir das als Tour nächstes Jahr geplant haben  (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/froehlich/a040.gif)

Die Bilder versprechen wirklich eine tolle Landschaft. Mal was ganz anderes, als der "gewohnte" Südwesten.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Wolfgang am 18.12.2006, 22:26 Uhr
Hi,

puh, endlich geschafft. Alle Fotos sind hochgeladen.

Durch die Anzahl der Fotos kann es jetzt natürlich etwas dauern, bis eine Seite komplett hochgeladen ist.
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Filou am 19.12.2006, 08:38 Uhr
Hi Wolfgang,

Zitat von: Wolfgang




Durch die Anzahl der Fotos kann es jetzt natürlich etwas dauern, bis eine Seite komplett hochgeladen ist.


Das nehmen wir doch gerne in Kauf.  :lol:  :lol:  :lol:

Danke für die super Bilder!

Liebe Grüße
Annette
Titel: Re: Reisebericht Nordwesten 2004
Beitrag von: Palo am 01.01.2007, 03:52 Uhr
Herrlicher Reisebericht, super Photos!!!

Happy New Year!!!