12.09. - Tag 17: Ashford - Wenatchee
Auch heute geht unser erster Blick aus dem Fenster und das Glück ist uns weiter hold, denn auch dieses Mal strahlt die Sonne von einem wunderbar blauen Himmel. Um es vorweg zu nehmen, bis zum frühen Abend sollte uns fast kein Wölkchen stören und was dann kam, hatte mit dem Wetter nix zu tun.
Doch zuerst geht es nach einem guten Frühstück in unserem süßen B&B gleich am Morgen in den Mount Rainier Nationalpark. Wir löhnen unsere 15 Dollar und fahren dann gleich durch bis zum Paradise Visitor Center, das dann auch pünktlich um 10 Uhr aufmacht. Zwischendurch haben wir immer schon tolle Blicke auf den Gipfel und auf den breiten Canyon, den der Creek gerissen hat, der sich aus dem Nisqually-Gletscher bildet. Wir gehen kurz ins Visitor Center, holen uns eine Trail Map und ziehen uns dann aufgrund des kalten, weiter oben dann bisweilen eisigen Windes dick an und starten auf den Skyline Trail zum Panorama Point. Dabei handelt es sich um einen knapp 6 Meilen langen Rundweg, der uns bis auf 2164 Meter bringen wird und dabei gut 500 Höhenmeter zwischen das Visitor Center und den höchsten Punkt bringt.
Mount Rainier
Die breite Schlucht
Mount Rainier vom Trailhead aus
Vom Anfang weg geht es relativ steil bergan, durch schöne Blumenwiesen, die leider natürlich nicht mehr in voller Blüte stehen. Zwischendurch sehen wir auch Wild, ein in der Sonne dösendes Murmeltier und irgendeine Art von Berghuhn. Den ersten Zwischenstopp legen wir am Glacier Vista Point ein, wo man ein tollen Blick auf den immer noch beeindruckenden Nisqually Gletscher hat.
Bergblumen
Bergblumen
Bergblumenwiese
Bergblumen
Wild
Murmeltier
Berghuhn
Gipfelblicke beim Aufstieg
Glacier Vista Point - Blick zurück
Glacier Vista Point - Blick Richtung Tal
Glacier Vista Point
Gletscher im Detail
Weiter geht es dann durch mehr oder weniger steile Wege und auch das eine oder andere Schneefeld bis zum Panorama Point. Dort weht erstens starker Wind, zweitens hat man einen tollen Blick auf den weißen Gipfel vor stahlblauem Himmel und drittens kann man in die andere Richtung ein tolles Bergpanorama sehen, aus dem der Mount Adams hervorragt. Mount St. Helens und Mount Hood verstecken sich leider unter einem dünnen Wolkenband.
Bergpanorama
Bergpanorama
Mount Hood
Mount Rainier
Gipfel vom Panorama Point
Gletscher
Vom Panorama Point aus kann man entweder über ein Schneefeld den Abstieg beginnen oder über eine etwa eine Meile lange Schleife, den „High Skyline Trail“ noch weiter emporklettern um das Schneefeld zu umgehen. Da es vor dem Schneefeld ein paar Warnungen gibt und es so aussieht, als müsse man auf dem eisigen Untergrund recht steil absteigen, gehen wir lieber den langen Weg (wie die übrigen 99% aller anderen Wanderer auch). Auf dem Rückweg entscheiden wir uns dann in der Mitte nicht über den Golden Gate Trail abzukürzen, sondern gehen den Skyline Trail in voller Länge, der gegen Ende noch durch viele schöne Blumenwiesen führt und uns auch noch die Wasserfälle der Myrtle Falls erreichen lässt. Nach gut 3 ½ Stunden finden wir uns erschöpft, aber zufrieden und mit leichtem Sonnenbrand wieder am Parkplatz ein.
High Skyline Trail
Gipfel vom High Skyline Trail
Unterschiedliche Geländearten bis zum Gipfel
Das Wasser der Schneefelder fließt zu Tale
Bergblumen beim Abstieg
Skyline Trail unterer Teil
Kleine Wasserfälle
Bergblumen beim Abstieg
Bergblumenwiese
Gipfel über Blumenwiese
Myrtle Falls
Nach einer kurzen Phase der Pause machen wir uns noch auf unsere lange Tour bis Wenatchee, die für den Nachmittag noch ansteht. Bis hinter Yakima fahren wir erst lange durch den Wald, dann über den White Pass und dann durch wüstenähnliche gelb-braune Berglandschaften. Kurz vor Ellensburg öffnet sich die Landschaft dann zu einem Tal bevor nach kurzer Zeit schon wieder die Ausläufer der North Cascades beginnen. Ellensburg soll ganz nett sein, sagt der Reiseführer, wir fahren einmal durch Downtown und sind mäßig begeistert – die „historische“ Downtown hat immerhin Steinhäuser, ist aber im Vergleich zu deutschen Städten naturgemäß noch sehr, sehr jung.
Kurz danach sehen wir ein Warnschild „Smoke ahead“ und sehen ein paar Meilen später auch was das bedeutet. Bedingt durch zahlreiche Wildfire in der Nähe zieht dicker Nebel bzw. Rauch auf, die Wälder neben der Straße und die Straße selber verschwinden im Dunst, der trotz schnell ausgeschalteter Lüftung unangenehm riecht und in Mund und Augen brennt. Unschön und auch etwas mulmig, da man nicht weiß, wo das Feuer wirklich ist. Aufgehellt wird das nur durch die glühend rote Sonne, die ein tolles Bild abgibt.
Verrauchter Blick aus dem Auto
Verrauchter Blick aus dem Auto
Die rote Sonne
In Wenatchee kommen wir bei Candy unter, die über AirBnb einen „Safari Room with private bath“ angeboten hat. Selbst dort kann man die Feuer noch riechen und in der Ferne sogar sehen. Candy empfiehlt uns das McGlinns, ein gemütliches Restaurant mit Pub-Charakter, das aber auch eine erstklassige Küche zu einem fairen Preis bietet. Wir essen uns an Spinach-Strawberry Salad, Wood Fired Nachos und Chipotle Pasta satt und quatschen dann noch zwei Stunden mit unserer Gastgeberin am Küchentisch. Bevor wir ins Bett gehen checken wir noch die Informationsseite zu den Waldbränden und hoffen, dass sie uns morgen nicht behindern werden.
Safari Room