12. August 2013
Mt. Rainier N.P.Trotz relativ weicher Betten und Etagenbad hatten wir eine recht geruhsame Nacht. Der Jetlag lässt allerdings immer noch grüßen. Wir sind gegen halb sechs wach und entschließen uns direkt den Skyline Trail in Angriff zu nehmen. Im Coffeeshop gibt’s Muffins und Kaffee, die wir im Freien einnehmen. Es ist zwar Mitte August, aber die Temperaturen um diese Zeit sind dennoch nahe Null.
Das macht aber alles nichts, denn das Wetter ist gut, heute sieht man ihn! Mt. Rainier in seiner vollen Pracht.
Der Skyline Trail beginnt direkt hinter dem Visitor Center. Das erste Stück ist zwar steil, aber angelegt wie ein Alpenblumengarten mit geteerten Wegen. Um diese Zeit ist hier aber noch nichts los und so können wir in aller Ruhe das Wild beobachten, wie es sich an den Blumen satt frisst.
Wir queren die Abzweigung zum Altavista Trail, die wir aber nicht nehmen da auf dieser Bergseite noch etwas Nebel hängt. Langsam kommt nun die Sonne heraus und es wird ein bißchen wärmer. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir ein kleines Plateau, von dem man sowohl auf den Mt. Rainier nach vorne als auch zurück ins Paradise Valley sehen kann.
Etwas weiter oben stoßen wir auf das erste Schneefeld, das es zu queren gibt. Leider haben wir unsere Hikingstöcke in diesem Urlaub nicht dabei, da die den Gepäckbeschränkungen zum Opfer gefallen sind. Wie schön war das noch anno 2007 als man 2 mal 23kg Gepäck pro Person dabei haben durfte. Auch ohne Stöcke kommen wir irgendwie über das Schneefeld und gelangen etwas später zu einer Felsnase auf der ein recht unerschrockenes Murmeltier auf uns wartet.
Nach dem weiteren Aufstieg und dem Queren von zwei Schneefeldern gehen wir dann an einer Bergschulter entlang zum Panoramapoint. Von hier oben sieht hat man eine sensationelle Rundumsicht und sieht neben dem Mt. St. Helens (passte nicht mehr auf das Foto unten) auch auf den Mt. Adams und Mt. Hood. Der Blick ins Tal ist durch die tiefhängenden Wolken versperrt. Aber das Flair so „über den Wolken“ ist schon ein besonderes.
Auch hier oben entdecken wir wieder ein Murmeltier, das sich auf einem Felsen sonnt. Dieses ist allerdings noch deutlich mutiger als der Kollege weiter unten. Obwohl wir natürlich nicht mit Futter locker, kommt es bis auf Armlänge an uns heran.
Nach kurzer Rast geht es dann weiter. Der Weg führt nun durch ein relativ großes Schneefeld bergab. Diesmal entschließen wir uns das Schneefeld zu umgehen und nehmen den High Skyline Trail ein Stück nach oben.
Von jetzt ab geht es nur noch bergab, weiterhin durch sensationell schöne blühende Wiesen. Es scheint fast so als würde es auf dieser Runde keinen Quadratmeter Erde geben, der nicht von Blumen bedeckt ist.
Ein gutes Stück weiter unten stoßen wir auf das letzte Schneefeld über das man absteigen muss. Hier ist bereits eine tiefe Rille im Schnee und es ist offensichtlich wie die anderen Wanderer hinuntergekommen sind: Rutschen auf dem Hoseboden. Wir machen es dann auch so.
Etwas weiter unten legen wir eine Rast an einem Bach ein und lassen unsere Hosen trocknen.
Gegen 11:30 sind wir dann am Paradise Inn zurück. Der Rest des Nachmittags wird für etwas lesen und einen ausgiebigen Besuch des Visitor Centers genutzt. Der Nebel zieht wieder ein bißchen auf und wir sind froh so früh losgegangen zu sein.
Abendessen wieder im hoteleigenen Restaurant. Wir stellen fest, dass die Beilagen immer dieselben sind, egal welches Hauptgericht man bestellt. Naja kulinarische Wunder kann man in einer NP Lodge wohl nie erwarten. Das Geschäft floriert auch ohne Anstregung.
Nach dem Abendessen dann noch ein kurzer Spaziergang auf dem Nisqually Valley Trail. Wir gehen relativ früh zu Bett, da wir am nächsten Tag Richtung Mt. St. Helens wollen.
Hotel: Paradise Inn, Twin without Bath (vorgebucht 117 USD)
Thema: 4 Wochen USA Nordwest: Von Seattle über OR, ID, Yellowstone nach California (Gelesen 11196 mal)