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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Mexicali am 05.09.2004, 23:26 Uhr

Titel: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 05.09.2004, 23:26 Uhr
Hier unser Offline-Reisebericht (Online gings leider nicht, wir hatten kein Notebook dabei).

Reisedauer: von Sonntag, 8.August bis Mittwoch, 1.September 2004
Teilnehmer: ein leicht pubertierender "Jugendlicher", 12 Jahre, sowie meine Frau und ich
Übernachtungen: stets in vorgebuchten Motels
Fahrzeug: ein Toyota 4Runner (4WD SUV), ab dem dritten Tag.
Route: SF - LV - UT12 - Moab - Durango - Gallup - Monument Valley - GC - L.A. - SF

1.Tag: Flug nach San Francisco
Morgens um 3 Uhr gings los zum Flughafen München. Per Parkservice wurden wir zum Terminal gebracht. Um 7 Uhr gings dann mit BA nach London Heathrow. Im dortigen Terminal 1 gings nochmals durch eine  Sicherheitskontrolle und dann in die Maschine nach SF (ebenfalls Terminal 1).
 Der Flug verlief total ruhig (toller Blick auf Grönland und später auf Central-Oregon), die Bestuhlung war allerdings sehr, sehr eng.
Da ich Ethno Food sehr liebe, hatte ich mir per Internet ein "Muslim Meal" bestellt, obwohl ich kein Muslim bin  :twisted: . Nun ja, so viel besser als das normale BA Essen war's dann auch nicht, musste deswegen aber auch keine besonderen Sicherheitskontrollen durchlaufen ... wegen Terrorverdacht ...  :D . Man muss eben alles ausprobieren.
Ankunft war ca. 14:30 in SF, wir mussten ca. 30 Minuten an der Immigration warten. Wir hatten soviel Gepäck, dass uns draussen der Fahrer des Shuttle-Vans empfahl, mit dem Taxi in die Downtown zu fahren, zu unserem Hotel "Metropolis". Kosten: 40$ (Das Shuttle hätte 37$ gekostet). Das Hotel entsprach nicht so ganz unseren Erwartungen, weil nicht sehr hell, war jedoch vorgebucht und für zwei Nächte ok.
Bei strahlendem Sonnenschein sind wir noch losmarschiert (Chinatown, North Beach, Telegraph Hill, Fishermans Wharf). Ich kannte die Stadt bereits mehrfach, meine Familie noch nicht. Die war natürlich begeistert.
Auf dem Rückweg in Chinatown haben wir sehr gut gegessen. Da wir  normalerweise sehr spät essen, müssen wir uns erstmal dran gewöhnen, dass in den Staaten die Restaurants bereits um 22Uhr (!) schliessen.

Robert
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 06.09.2004, 18:02 Uhr
2.Tag: San Francisco
Heute ist's bewölkt. Nach dem Frühstück (cafe.com in der Mason Street) haben wir uns alle drei einen Muni-Tagespass gekauft (9$ pro Person), denn unser SUV bekommen wir erst morgen nachmittags. Mit dem Muni Pass sind wir beweglicher als zu Fuss, vielleicht können wir der "Pazifik-Wolken-Walze"  :twisted: heute damit entgehen.
Zunächst ging's per Cable Car zur Fisherman's Wharf (Seelöwen, U-Boot), dann weiter mit der Buslinie 30 zum Exploratoriumsgelände. Von dort über Crissy Field und Fort Point zur Golden Gate Bridge. Leider war die Bridge im Nebel, so dass wir nur ein kleines Stück darauf gelaufen sind. Dann weiter mit Bus 28 und 38 zum Cliff House. In der La Playa Street fanden wir einen ersten Safeway. Mit Buffalo Wings, Getränken und Brot ging's dann in den Golden Gate Park (Bus Nr.5). Dort zum Strawberry Hill und in das Strybing Arboretum. Über den japan. Teegarten mit Bus 16 (Haight) zum Alamo Square. Jetzt kam die Sonne endlich durch!  :D  Vom Alamo Square mit Bus 22 (über Mission Dolores) und Bus 48 in die Mission Street und dort bei einem sehr guten Mexikaner, den ich von früheren Reisen her kannte, eingekehrt. In dieser Strasse gibt's alle Arten von Latino-Food (Mexikanisch, Guatemaltekisch, Nicaraguanisch, Puertoricanisch, Peruanisch usw.), wirklich authentisch. Tolle Wandgemälde, überall eine sehr lebendige, bunte Atmosphäre. Unser 12jähriger war begeistert und versuchte alles zu fotographieren. Dann gings die Mission Street mit Bus 14 wieder zurück. Tagesabschluss mit einer nächtlichen Runde Cable Car.

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Wolfgang am 06.09.2004, 21:32 Uhr
Hi Robert,

Reiseberichte sind einfach etwas Schönes. Ein wenig fährt man immer dabei mit. Hab' keine Angst vor ausführlichen Beschreibungen  :wink:  :D
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 06.09.2004, 22:17 Uhr
Ja Wolfgang. ich weiß. Mir geht's genauso.
Hier geht's jeden Tag ein kleines Stück weiter.
Kommentare sind immer willkommen.
Robert  :winke:
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 07.09.2004, 20:32 Uhr
3.Tag: San Francisco - Oakhurst (240 mi)
Nach zwei Tagen Aufenthalt in San Francisco sind wir erstaunt, wie kühl es in dieser Stadt im August sein kann. Nur gut dass es heute sonnig ist. Gleich morgens sind wir ins Westin und haben den gläsernen Aussenfahrstuhl ausprobiert, gefunden dank Forum-Geheimtip! Das Westin hat zwei Eingänge, einer liegt direkt an der Strasse und der andere führt ein Stück durch die Garage. Wir nahmen den Strasseneingang. Alles sehr nobel dort. :shock:  Bloss nicht aufzufallen. Zuerst hatten wir etwas Schwierigkeiten im Hotel den Aussenaufzug zu finden. Soweit ich mich erinnere, fanden wir ihn dann links vom Frontdesk in einem Seitengang. Aber wie gesagt, es kommt darauf an, wo man reingeht. Ok, rein in den Aufzug und Knopf Nr.30 gedrückt - phantastisch! Für ein kurzes Video musste das noch mehrmals wiederholt werden. Raus sind wir aus dem Westin über den Garageneingang (schnell und unauffällig). Das war ein Heidenspass.  :twisted:
Heute nachmittag bekommen wir unseren Mietwagen, bis dahin laufen wir noch durch den Financial District mit seinen vielen Hochhäusern und essen bei einem einfachen Mexikaner. An der Hertz Filiale in der Mason Street waren wir dann so um 14:15 Uhr. Es sollte ein Standard-Size SUV für uns reserviert sein. Normalerweise sollte das bei Hertz ein Ford Explorer sein. Dem war nicht so! Obwohl seit Monaten reserviert, war kein Fahrzeug vorhanden. :evil:  Das Personal schien zeitweise etwas überlastet, jedoch stets freundlich und bemüht, uns alle möglichen (hauptsächlich japanische) Ersatzfahrzeuge anzubieten. Evtl. hätten wir auch einen Ford Expedition haben können - ein riesiges Teil, das jedoch extrem viel Sprit braucht und uns für unsere Vorhaben (Shafer Trail, White Rim... :twisted: ) zu groß erschien. Nach ca. einer Stunde hatten wir dann einen silbernen Toyota 4Runner, einen richtigen 4WD, der auf einschlägigen 4WD-Internetseiten recht  gelobt wird.
Zunächst ging's aber noch zum Hotel, das Gepäck geholt, dann noch die Lombardstreet runter (ja, genau, das bekannte Stück mit den Kurven) und dann raus aus SanFrancis über die Golden Gate Brücke zu den Marin Headlands. Ein Super Auto. Von Marin Heads nach Muir Woods, weil wir Coastal Redwoods sehen wollten. Hat sich jedoch trotz des schönen Nachmittaglichts nicht so recht gelohnt - denn erstens kannte ich die viel eindrucksvolleren Redwoods in Nordkalifornien und zweitens zieht sich die Anfahrt ziemlich. Für grössere Wanderungen dort hätten wir viel Zeit gebraucht, aber immerhin konnten wir unseren National Parks Pass dort zum erstenmal einsetzen.
Dann ging's weiter über die I580 durch Oakland nach Modesto. Östlich von Oakland wurde es immer wärmer und trockener, denn es ging jetzt durch das kalifornische Zentralbecken. Dann den Hwy99 nach Merced, bei Wendy's gab's Burger und Salate. Auf den Strassen 140 und 49 gings noch bis Oakhurst. Das letzte Stück führte wieder durch Hügelland, angekommen sind wir dann im Dunklen. Übernachtung im Comfort Inn Oakhurst.

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 08.09.2004, 19:24 Uhr
4.Tag: Yosemite N.P. - Mammoth Lakes (257 mi)
Beim "Continental Breakfast" im Comfort Inn Mariposa gab's ziemliches Gedrängle. Gut dass wir sehr zeitig dran waren. Wir wollten so bald wie möglich zur Mariposa Groove, da dort nur rel. wenige Parkplätze vorhanden sind. Dort gibt es einen gut ausgebauten Wanderweg, der an einzelnen Sequoias vorbeiführt. Nach ca. 2 Meilen sind wir dann umgekehrt, da wir noch einiges geplant hatten an diesem Tag. Es ging zum Glacier Point hinauf, zu mehreren Aussichtspunkten. Leider ist von den Wasserfällen zu dieser Jahreszeit nicht mehr viel übrig. Das Tal selbst wollten wir uns sparen, wir sind nur ein kurzes Stück hineingefahren, schließlich haben wir es ja bereits von oben gesehen. Dann gings über die Sierra Nevada Richtung Parkausgang im Osten (Tioga Road). Wow, tolle Felsformationen. Insbesondere die Hochebene mit dem idyllischen Lake Tenaya und Tuolumne Meadows hat uns beeindruckt  :shock: .
Am Parkausgang war ein großer Höhenunterschied zu überwinden - es ging weit hinunter in das trockene "Owens Valley", das im Regenschatten der Sierra liegt. Der Mono Lake lag vor uns, wir sind eine kleine Nebenstrasse gefahren, um direkt an sein Ufer zu kommen. Der Geruch in der Nachmittagshitze ist übrigens "umwerfend" :twisted: .
Unser eigentliches Ziel heute war Bodie, eine verlassene Goldgräbersiedlung aus dem 19.Jh.. Eine gut befahrbare Gravelroad führt zu einem "Kassenhäuschen". Bodie wird von einer privaten Eigentümergemeinschaft inzwischen kommerziell vermarktet. 5$ pro Person sind Eintritt zu bezahlen. In einem Faltblatt wird der Ort detailliert beschrieben. Die eigentlichen Minengebiete und die alten Abraumhalden dürfen jedoch nicht betreten werden, angeblich aus Sicherheitsgründen  :evil: . Etliche "Einwohner" passen genau auf, dass kein einziges "Souvenirsteinchen" vom Boden aufgehoben wird. Das Gelände ist bis 6 p.m. offen. Die Lichtstimmung in den späten Nachmittagsstunden ist so fabelhaft, daß wir dort zwei Stunden verbringen. Wir haben es nicht bereut.
Weiter ging's dann nach Mammoth Lakes, wo ein einfaches, aber sauberes Motel6 auf uns wartet.

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Easy Going am 08.09.2004, 19:53 Uhr
Hi Robert,
erstmal Danke für Deinen Bericht.

Yosemite hab ich auch mal im September erlebt, was im punkto Wasserfälle das gleiche Erlebnis war wie bei Dir.

Warst Du am Mono Lake im South Tufa State Reserve? - Da kommt man relativ schön an die Felsgebilde ran.

Viel Spaß noch und laß wieder von Dir lesen.......
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 09.09.2004, 19:30 Uhr
@Easy: wir waren nicht in dem von dir erwähnten State Park, sondern sind eine kurze Nebenstrasse, die ans Westufer führt, reingefahren - unweit der Einmündung Hwy120 in Hwy395). Ist ja hoffentlich nicht das letzte Mal, daß wir in der Gegend waren...

@alle: eine kleine Berichtigung muß sein - unser Comfort Inn war in Oakhurst, nicht in Mariposa.

@alle: bei mir gibt's immer nur einen Bericht pro Reisetag. Muß doch auch irgendwann mal Platin-Member werden ...  :wink:


5.Tag: Death Valley - Las Vegas (337 mi)
Nach der Pool-Inspektion wollen wir heute bis Las Vegas kommen, über Bishop, Lone Pine, Panamint Springs und Pahrump. Es ist der 12.August 2004 heute. Im Death Valley ist es heiss und Schwül. Da braut sich ein Gewitter zusammen! Das Aussenthermometer in unserem Fahrzeug steigt immer weiter - es hat jetzt bereits 117 Fahrenheit  :twisted: . Wir haben keine Lust zu einer Wanderung in die Dünen. Unweit der Furnace Creek Ranch fallen ein paar Regentropfen, die sofort regelrecht verdampfen. Sofort fällt das Thermometer wieder um 10 F. Nur wenige Tage später (am 15.8.2004) kam es zu der bekannten Flashflood, bei der zwei Menschen ums Leben kamen (Link). Am Zabrisky Point ist der Regentropfen-Spuk bereits vorbei. Es geht weiter zu Dantes View, der Ausblick dort ist atemberaubend. Über Death Valley Junction und Pahrump verlassen wir das Tal wieder - auf einer ziemlich direkten, nagelneuen Strasse, die auf unserer Karte nicht verzeichnet ist.
Nachmittags kommen wir in Las Vegas an. Unser Hotel "Tuscany Inn" ist in der Nähe des Strips und wie das meiste hier, leicht zu finden. Allerdings scheint auf dem Strip chronischer Stop and Go Verkehr zu herrschen. Da wir jedoch den Strip sehen wollen, kostet uns das fast eine Stunde  :evil: . Den Rest des Tages verbringen wir zu Fuß mit der Besichtigung einiger Attraktionen: der Vulkanausbruch am Mirage, die komplette Sirenen-Show am Treasure Island, die Wasserspiele beim Bellagio, ein Rundgang durch das Venetian. Auch die Spielhallen werden inspiziert: beim Stehenbleiben werden wir immer wieder von Aufpassern angesprochen: 'children keep on walking'. Unser Kleiner ist beleidigt, denn er ist längst voll aufgeklärt und durchschaut einfach alles. Wir können's dennoch nicht ganz sein lassen und opfern eine Handvoll Quarter bei einem der "Geldschieber". Natürlich nichts gewonnen. Das war auch der beabsichtigte erzieherische Effekt!  :D
Selbstverständlich geht's jetzt noch ins Ellis Island, wo's Steaks zu $4.95 gibt. Als wir aus dem Ellis Island wieder rauskommen, ist die Strasse naß - es hat schon wieder gewittert. Fazit: entgegen allen Unkenrufen lässt es sich in Las vegas auch als Familie recht gut aushalten!

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: knolle54 am 09.09.2004, 19:37 Uhr
Hi Mexicali,

wir haben so eine ähnliche Reise wie Du gemacht, allerdings eine paar
Tage später und in der entgegengesetzten Richtung.
Schau mal in meinen "Reisebericht Südwesten".
Gruß
Michael
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Easy Going am 10.09.2004, 00:31 Uhr
Hi Robert,
war letztes Jahr mit meiner zu dem Zeitpunkt 5 Jahre alten Tochter u.a. auch ein paar Tage in Vegas. Auf den Casino-Wegen wurden wir nie deshalb angesprochen bezüglich schnell durchgehen. Allerdings wurde einmal an einer Bar als ich mir ein Bier mitnehmen wollte verlangt das meine Tochter ein paar Meter zurückgeht > Minderjährige dürfen prinzipiell nicht an die Bar (kann ich ja noch verstehen, wobei sie im Restaurant ja auch neben mir sitzt wenn ich mir mal einen Margaritha genehmige !?) Aber was ich schon sehr befremdlich fand war, als ich mir ein paar Dollar für den Internetautomaten wechseln wollte mußte sie auch ein paar Meter zurücktreten und das beim Geldwechseln - auch so ein Erlebnis gehabt ?
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Kisimba am 10.09.2004, 08:52 Uhr
... weiter immer weiter ... freue mich schon auf den 'nächsten Tag' und träume davon, endlich wieder Urlaub zu bekommen!

Fröhliche Grüße
Wiebke
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: heavens.gate am 10.09.2004, 09:09 Uhr
Hallo Robert,

vielen Dank für die ersten Teile Deines Reiseberichtes - bin leider erst jetzt darauf gestoßen.

Was die Details angeht, muß ich Wolfgang beipflichten - gerade die machen einen Reisebericht "lebhaft" und ermöglichen es dem Leser, die Reise virtuell selbst zu erleben.  :wink:

Verrate doch bitte mal, wo Du am ersten Abend in China Town so gut gegessen hast. Ich hatte beim letzten Mal leider weniger Glück bei der Auswahl des Restaurants ... :verquer:

@ Kisimba: Du kannst doch mit Greencard (herzlichen Glückwunsch !  :applaus:) sogar von einem Urlaub auf Lebenszeit träumen !  (Im WWW bleibt eben fast nichts verborgen...  :zwinker:)
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 10.09.2004, 19:24 Uhr
@Michael: Selbstverständlich habe ich deinen Bericht mit viel Genuß gelesen. Beinahe hätten wir uns ja getroffen - wir waren am 28.8. in L.A.

@easy: war bei uns nicht so extrem - allerdings trieben wir es auch nicht so extrem!  :wink:

@markus: also ich hab grad' einen Kreditkartenzettel gefunden, auf dem steht: Grand Palace Restaurant, 950 Grant Avenue - das könnte es gewesen sein. Aber hau mich nicht, wenn's dir dort nicht gefällt.  :twisted:

6.Tag: Las Vegas - St.George (140 mi)
Den Vormittag verbringen wir in der herrlich angelegten Poolanlage des Tuscany Inn. Da wir heute nur bis St.George fahren wollen, können wir noch viel Zeit in Las Vegas verbringen.
Nach dem Auschecken suchen wir uns einen Parkplatz und in der Nähe des "New York, New York" und besichtigen den südlichen Teil des Strips:
hier vor allem das Excalibur und das Luxor. Im Excalibur hätten wir uns beinahe verirrt  :shock: . Anschliessend wurde im Outlet südlich der Stadt noch zugeschlagen (vor allem Levis und Rebok Sachen).
Schnell geht der Tag vorbei. Beim Rausfahren aus Las Vegas in Richtung St.George denken wir uns, wir hätten für diese Stadt lieber noch eine zweite Übernachtung einplanen sollen. Las Vegas hat uns viel besser gefallen als erwartet.  :cry:
Durch Wüsteneinöde und einbrechende Dunkelheit geht's nach St.George in Utah, wo wir in ein ausgesprochen freundliches und sauberes Ramada Limited einchecken. Das Outlet in St.George hat leider schon zu, wir hätten gerne dort noch mit Shopping weitergemacht.

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 11.09.2004, 17:52 Uhr
Leider konnte ich zu unserem gestrigen, 6.Tag nicht viel Ausführliches schreiben, es war ja ein Erholungstag. Hier ist unser Bericht zum 7.Tag:

7.Tag: St.George - Tropic (216 mi)
Zum Frühstück gabs heute fluffige Pfannkuchen bei "Shoney". In einem Shoney waren wir bisher noch nie. Heute wollen wir zum Bryce N.P., den Zion wollen wir eigentlich nur durchfahren. Die Übernachtung heute ist in Tropic (Nähe Bryce N.P.) geplant. Unterwegs hielt uns wieder mal ein grösserer Walmart (St.George) auf.
Im Zion ist die Strasse zu den Narrows für den Privatverkehr im Sommer gesperrt, es verkehrt ein kostenloser Pendelbus. Da genügend Zeit war, sind wir dann doch mit den Shuttlebus in das Tal hineingefahren. Eine kleine Wanderung zu einem Emerald Pool und eine weitere kleine Wanderung am Ende der Strasse zu den sog. Narrows haben wir dann doch unternommen. Da der Fluss recht schlammig war, haben wir (und so auch die meisten anderen Besucher) auf ein Hineinwaten verzichtet. Bis hierher fanden wir den Zion N.P. zwar ganz nett, aber wir wollten es uns nicht leisten, dort noch mehr Zeit zu verbringen.
Deshalb ging's zurück zum Parkplatz, und dann durch die Tunnels in Richtung Kanab bzw. Parkausgang. Dieser Teil des Zions gefiel uns weit besser! Strahlender Sonnenschein, 'zig Fotostops, tolle Felsformationen überall. Beim Checkerboard Mesa machten wir eine kurze Pause. Nach dem Verlassen des Parks wurde es zunehmend bewölkt. Wir fuhren auf der Hochebene direkt in die Richtung dunkler, gewittriger Wolken.
Der Red Canyon tauchte auf, es sieht dort phantastisch aus! Wieder mehrere Fotostops. Viele Besucher kletterten in den Felsnadels herum. Das alles vermittelt einen Vorgeschmack auf den Bryce N.P., der nur noch wenige Meilen vor uns liegt. Im Rubys Inn lassen wir uns eine CD von zwei Memorysticks (2x256MB) brennen, Kosten so ca. 17$  :evil: . Dafür war es höchste Zeit, denn wir haben nur 3 Sticks und es hätte bis Moab nicht mehr gereicht.
Im Bryce N.P. sind wir dann zu den Viewpoints gefahren, aufgrund der dunklen Wolken war es nicht sehr voll und wir haben überall sofort einen Parkplatz gefunden. Leider gab's halt auch kein gutes Licht zum Fotographieren an diesem Tag  :evil: . Wir sind dann noch die Strasse durch eine Baustelle in Richtung Rainbow Point gefahren und waren dort überall fast alleine.
In Tropic hatten wir das Bryce Valley Inn reserviert. Dadurch, dass das Gebäude sehr hellhörig ist und wir ein Zimmer unten bekamen, wurden wir nachts immer wieder von herumtrampenden Mitbewohnern geweckt  :twisted: . Obwohl das Motel grundsätzlich akzeptabel ist, war dies im Nachhinein das schlechteste Motel unserer Reise. Fast überflüssig zu sagen, dass auch das Personal nicht das Allerfreundlichste war. Zusätzlich ist Tropic ein sehr, sehr kleiner Ort  :twisted: . Wir würden das nächste Mal einen alternativen Ort suchen zum Übernachten. Gegessen haben wir Anglo-Mexikanisch in der Nähe des Rubys Inn, dort wo die Strasse zum Bryce einmündet. Es war zwar nicht schlecht, aber eben nicht wirklich mexikanisch. Etwas schwierig für uns, das Optimale zu finden in dieser Gegend. Vielleicht hätten wir besser nach Panguitch zu fahren sollen.
Der Weatherchannel macht uns keine Hoffnung: die Großwetterlage bleibt gewittrig für die ganze nächste Woche.

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: EasyAmerica am 11.09.2004, 18:06 Uhr
@Mexicali
ich wollte nur sagen, dass ich interessiert mitlese. Weiter so!!  8)
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Brigitte57 am 12.09.2004, 09:55 Uhr
Mexicali, Deinen Bericht sauge ich förmlich auf, nur noch 5 Wochen, bis ich in den Startlöchern stehe.  Interessant vor allem, tageweise Anhaltspunkte zu haben, bislang habe ich noch kein Gefühl dafür, wo - wie lange etc., und 16 Tage, wobei der 16. schon der Rückflugtag ist, hält sich schon sehr in Grenzen, leider geht beruflich nicht länger. Von daher denke ich, mich mit Hilfe der Reiseberichte im Forum nicht zu verzetteln.
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 12.09.2004, 12:29 Uhr
Ja, saugt den Bericht nur auf (und schreibt auch welche)  :wink:

8.Tag: Tropic - Torrey (204 mi)
Heute Morgen scheint die Sonne! Wir sind natürlich gleich rauf zum Bryce N.P.: Unser Frühsport heute ist der Queens Garden Trail (runter) und der Navajo Trail (rauf)  :twisted: . Weil es noch rel. früh am Morgen ist, sind zunächst wenig Leute unterwegs und der Lichteinfall zum Fotographieren ist optimal. Allerdings kommen uns im Lauf der Strecke zunehmend mehr Leute entgegen! Der Grund dafür ist Folgender: Die meisten leute gehen den steilen Navajo Trail runter, und den flacheren Queens Garden Trail wieder rauf. Unsere Variante hatte für uns den Vorteil, dass wir im Queens Garden noch fast alleine waren. Beim Rückweg (Navajo Trail) kamen uns jedoch extrem viele Leute entgegen.
Ok, wir haben jetzt viel gesehen vom Bryce N.P., ein letzter Blick noch runter von den Viewpoints und dann geht's weiter die UT12 mit Tagesziel Torrey. Gegen Mittag zweigen wir bei Escalante in die Hole-in-the-Rock-Road ab. Eine wirklich "gutmütige" Gravelroad, im Vergleich zu anderen, was da später noch kamen!  :twisted: Unseren 4Runner lassen wir zum ersten Mal im 4H Modus mit ca.50 mph über die Waschbrettrinnen brettern, die da zeitweise auftauchen. Er fährt sich sicher wie auf Schienen. Hinter uns natürlich eine kilometerlange Staubfahne. Wenn jetzt einer entgegen gekommen wäre, wären wir natürlich vom Gas runter. Aber da war keiner. Bei Devils Garden legen wir unsere Mittagsrast ein. Wir sind ganz alleine dort. Es gibt am Parkplatz Sitzplätze, aber wir suchen uns lieber eine Picknickstelle inmitten der Wave-artigen, phantastischen Felsen. Alles wird genau erkundet und wir machen 'zig Bilder. Erst nach über einer Stunde findet sich ein WoMo am Parkplatz ein  :shock: . Für uns wird's Zeit zum Weiterfahren, denn wir wollen uns die Strecke zwischen Escalante und Boulder nicht entgehen lassen. Deshalb fahren wir die Hole-in-the-Rock-Road nicht weiter nach Süden, sondern drehen um und fahren das Stück zur UT12 zurück.
Die Strasse verläuft wirklich sagenhaft, insbesondere kurz vor Boulder, wo es links und rechts steil hinuntergeht. Wir lassen uns viel Zeit und machen viele Fotostops. Bei Boulder zweigt der Burr Trail ab, der dann über die Notom-Bullfrog-Road in Richtung Hanksville weitergefahren werden kann. In diesem Fall müssten wir dann einige Meilen nach Torrey zurückfahren. Alternativ hätten wir die UT12 weiterfahren können - wir haben uns für den Burr Trail und die Notom Road entschieden. Wir hatten noch viel Zeit diesen Nachmittag, und das wetter war bis jetzt prima.
Der Burr Trail ist bis zum Escalante Parkende asphaltiert und führt durch  a b s o l u t  p h a n t a s t i s c h e  Landschaft!!! Wir waren wieder mal ganz alleine auf der Strasse, und blieben alle paar hundert Meter stehen (Fotos). Der Asphalt endet tatsächlich. In Serpentinen geht's runter in das Gebiet des Capitol Reefs N.P. bzw. Upper und Lower Muley Twist Canyons. Eigentlich immer noch problemlos zu befahren. Dort, wo der Burr Trail in die Notom-Bullfrog Road mündet, fahren wir dann Richtung Norden, immer entlang der Waterpocket Fold. Die Strasse führt meist geradeaus dahin, manchmal durch Sand und immer wieder durch (trockene) Washes. Die Waterpocket Fold rechts neben uns erscheint uns wie eine Teufelsmauer, der wir ca. 30 Meilen entlang fahren. Wieder sind wir ganz alleine. Auf halber Strecke ziehen Gewitterwolken auf, leider fahren wir direkt darauf zu  :evil: . Es bleibt aber trocken. Wenn es geregnet hätte, wäre das sicher zu einem Schlamassel geworden. Glück gehabt.
An der Einmündung zur UT24 angelangt, fahren wir nach links in Richtung Torrey. Wir haben mit der Notom Road vielleicht den eindrucksvollsten Bereich des Capitol Reef N.P's gesehen. Derjenige Teil des Capitol Reefs, der von der UT24 durchzogen wird und deshalb den meisten Durchreisenden als Capitol Reef N.P. bekannt ist, erscheint uns später als eher untypisch und  weniger interessant. Insgesamt empfinden wir die Waterpocket Fold und den Capitol Reef N.P. als einen der lohnendsten Parks, die wir bis dahin gesehen haben.
In Torrey haben wir uns das Austin Chuckwagon Motel (3 AAA Sterne) reserviert. Wir würden dieses Motel lediglich in die 2 AAA-Sterne Kategorie einordnen. Auch Torrey ist ein recht kleiner Ort, und die Auswahl an Restaurants ist deshalb nicht wirklich umwerfend  :twisted: .

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: EasyAmerica am 12.09.2004, 13:06 Uhr
Zitat von: Mexicali
Unseren 4Runner lassen wir zum ersten Mal im 4H Modus mit ca.50 mph über die Waschbrettrinnen brettern, die da zeitweise auftauchen. Er fährt sich sicher wie auf Schienen.

Ja, so macht es Spaß und rüttelt nicht.  :D  "Dat is wie wennze fliechs!", sagt der Köhlenpöttler.  :D
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Westernlady am 13.09.2004, 03:03 Uhr
Wow! Mexicali, Deine Beschreibung von Burr-Trail und Notom Road - da war man richtig dabei. Ich habe die gleiche Tour vor einem viertel Jahr gemacht, mich irgendwie gleichen Wetterverhältnissen. Wenn ich Deinen Bericht lese, das ist ein richtiges deja vue. Danke.
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 13.09.2004, 18:23 Uhr
@Silke: deinen Super Bericht habe ich vor vier Monaten auch verschlungen - deshalb auch Dir viel Spass beim Weiterlesen!

9.Tag: Torrey - Little Wildhorse Canyon - Moab (286 mi)
Eines unserer geplanten Vorhaben war, die Bisons in den Henry Mountains "in der Nähe von Hanksville" zu sichten. Dazu ist die genaue Kenntnis des Aufenthaltorts wichtig, denn die Herde bewegt sich ständig. Beim Einholen dieser Informationen stellt sich heraus, dass der Besitzer unseres Motels eben genau dies zum Hobby hat und er es in zwei Jahren kaum geschafft hat, die Bisons zu sehen :twisted: . Das in Frage kommende Gelände ist extrem weitläufig und die Fahrmöglichkeiten darin sehr beschränkt. Wir müssen erkennen, dass wir dafür nicht annähernd die Zeit haben.
Von Torrey aus gings wieder durch den Capitol Reef N.P. in Richtung Hanksville, diesmal sind wir auch noch die Panoramastrasse gefahren. Auch die Petroglyphen waren uns einen Stop wert. Unser nächstes Ziel ist der Little Wildhorse Canyon. Ein "Verfahrer" ist uns vorher noch passiert: wir haben in Hanksville nicht aufgepasst und sind etliche Meilen Richtung Lake Powell gefahren. Ok, das Ganze dann wieder zurück  :evil: .

Die Zufahrt zum LWC ist die gleiche wie zum Goblin Valley, zweigt jedoch kurz vorher nach rechts ab. Am Parkplatz standen bereits 5 bis 7 Fahrzeuge. Aufgrund verschiedener Wegbeschreibungen und einer kleinen Karte wussten wir, dass wir zunächst in einem trockenen Bachbett nach Norden laufen mussten. Das Bachbett ist der Zusammenfluß zweier kleinerer Gewässer (normalerweise trocken). Der linke Bach kommt aus dem Bell Canyon und der rechte aus dem Little Wildhorse Canyon. Wir hatten leider nicht genügend Zeit die gesamte Rundwanderung durch beide Canyons zu machen, ausserdem war es in der Mittagshitze doch rel. warm. Wir wollten nur bis zu den schönsten Engstellen des LWC wandern, und dann auf dem gleichen Weg wieder zurück. Klar, dass wir uns rechts hielten. Wer ganz sicher gehen will, dass er richtig ist, hier die Koordinaten vom Eingang: N 38g35'20.0", W 110g48'20.6".
Der Einstieg in den LWC ist nicht auf direktem Weg möglich, sondern führt über die Felsen links davon (Steinpyramiden, sog. cairns überall). Damit überwindet man eine kleine Höhenstufe. Ein kurzes Stück später dann nochmals eine kleine, natürliche Wegsperre, die den direkten Zugang verhindert. Hier kommt man vorbei: N 38g35'20.8", W 110g48'24.5". Keine wirklichen Hindernisse für uns  :twisted:. Unser Kleiner hatte beim Klettern Riesenspass und führte uns, weil etwas schneller. Der LWC ist nach oben offen und wird dann langsam, aber sicher immer enger und später auch wieder etwas weiter. Wir hören Stimmen, ein Paar kommt uns entgegen. Nach einer neuen Engstelle ergibt sich für uns kein neues Bild mehr vom Canyon, und so beschliessen wir wieder umzukehren. Wir haben den LWC sehr genossen und dort viele tolle Fotos gemacht.

Für das Goblin Valley ist es noch recht früh, weil die Sonne hoch steht. Wir beschliessen dennoch, diesen State Park zu besuchen, da wir nicht warten können. Der engagierte Ranger im Kassenhäuschen (5$) wohnt hier den grössten Teil des Jahres, und freut sich über jeden Besucher. Ok, das Goblin Valley war ganz nett, aber das Licht zum Fotographieren eben nicht ganz optimal.
Man hätte hier auf einer Dirtroad noch weiter in Richtung St.Raffael Swell fahren können. Dort gibt es stillgelegte Uranminen aus den 50er Jahren, in denen teilweise noch die Dynamitstangen herumliegen  :twisted: . Wir verlassen den State Park in Richtung Moab über die I70 (Green River). Die Strecke zieht sich. Kurz vor Moab sind wir dann zum Dead Horse State Park hinaufgefahren (lag ja fast auf dem Weg sozusagen). Was für ein Blick. Der absolute Wahnsinn  :shock: . Wir sind ab sofort den Canyonlands verfallen.
Neben der White Rim Terasse und dem grün-braunen Colorado fällt uns links unten ein blauer See auf. Alles dort unten erscheint unerreichbar fern. Wie gerne wären wir dort unten gewesen.
Nach Sonnenuntergang kommen wir in Moab an und checken ein im Best Inn am Ortseingang. Dieses haben wir uns für zwei Nächte reserviert.
Moab ist ein sehr angenehmer Ort und gefällt uns gut. Alles Notwendige ist vorhanden, sogar ein City Market, in dem wir auch gleich eine Kundenkarte bekommen. Im Pool und im Whirlpool des Best Inn werden gleich Kontakte zu einer amerikanischen Familie geknüpft  :D .
Abendessen gab's im Moab Diner (ich erinnere mich nicht mehr was es war, aber es war sehr, sehr lecker).

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: EasyAmerica am 13.09.2004, 18:47 Uhr
Hallo Mexicali,
wie lange habt ihr im LWC gebraucht bzw. wie lang wwr die Wanderung. Ich war im Juni da und da stand etwas von 9 Meilen. Das war uns in der Hitze deutlich zuviel, zumal uns eine Schülergruppe entgegen kam, die total fertig war.

Bei dem "blauen See", den man vom Death Horse Point aus sieht, handelt es sich um Ablagerungsbecken für die Urangewinnung bei Pottash.
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 13.09.2004, 19:03 Uhr
Hallo Heinz,

wir haben im Little Wildhorse Canyon insgesamt nur 2-3 Stunden verbracht. Es waren maximal vier Meilen hin- und zurück. Die neun Meilen beziehen sich bestimmt auf den gesamten Rundgang (LWC vorn rein, hinten raus, dann den parallelen Bell Canyon hinten rein und vorne wieder raus). Wir liefen ja nur den LWC halb rein und wieder raus, sollten aber damit die schönsten Bereiche gesehen haben.

Den "blauen See" haben wir dann an unserem 11. Reisetag noch aus der Nähe angesehen (allerdings ist da ein Zaun rum). Dass die Lacke Uranhaltig ist, wussten wir nicht  :twisted: .

Robert
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 14.09.2004, 19:15 Uhr
10.Tag: Arches N.P. (111 mi)
Unser zehnter Urlaubstag war vom Wetter her kein so guter Tag. Schon am Morgen sah es überall grau aus  :evil: . Nach dem "Continental Breakfast" im Best Inn beschlossen wir, heute den Arches N.P. zu besuchen. Für den Canyonlands N.P. benötigen wir nämlich optimales Wetter, und das soll es laut Wheather Channel erst morgen geben. Im Arches lassen sich viele kleinere und mittlere Hikes durchführen. Unsere erste Wanderung führte vom Parkplatz des "Devils Garden" (nicht zu verwechseln mit dem Devils Garden an der Hole-in-the-Rock Road) zu mehreren Naturbögen: am Landscape Arch vorbei gings zum Wall Arch, Partition Arch, Navajo Arch und Double O Arch.
Bei der Rückfahrt in Richtung Parkeingang merken wir, dass ein Gewitter aufzieht. Es blitzt und donnert in einiger Entfernung bereits. Wir schauen uns noch die Windows Section und den Double Arch an. Es reicht auch gerade noch für den oberen Delicate Arch Viewpoint. Dann fängt es zu regnen an und wir kehren in unser Motel zurück  :evil: . Den Delicate Arch selbst, den wir für heute abend geplant haben, lassen wir lieber sein, denn auf einen tollen Sonnenuntergang brauchen wir heute nicht zu hoffen. Insgesamt fanden wir den Arches N.P. nur durchschnittlich interessant. Schöne Naturbögen gibt's ja ausserhalb des Arches auch.

Der Rest des Tages dient uns dann als Erholungstag. Später lassen wir uns noch bei ActionShoots in Moab (331 North Main) eine CD von unseren Memory Sticks brennen (waren schon wieder voll). Kosten: 9$ nochwas für drei Sticks auf eine CD. Ein kompetenter und zuverlässiger Laden.

Wir sehen, dass es in manchen Teilen des Arches N.P. immer noch gewittert. In Richtung Osten sieht es trocken aus. Deshalb beschliessen wir, noch in das Gebiet der Fisher Towers zu fahren. Die Strasse 128 (ein Scenic Byway) zweigt nördlich von Moab kurz vor dem Arches N.P. nach rechts ab. Es geht ca. 20 Meilen den Colorados entlang. Die Fisher Towers selbst sind eindrucksvolle, brombeer-lila farbene Erosionstürme  :shock: , zu denen eine kurze Dirtroad von der UT128 abzweigt. Das rel. wenig besuchte Gebiet ist eine Recreational Site und lädt zum Wandern und Klettern ein. Eine Beschreibung dazu findet sich u.a. auf Karsten Rau's Seiten. Über dem Arches N.P. kommt noch etwas die Abendsonne heraus. Regen und Sonnenschein scheinen hier nahe beieinander zu liegen.
Zurück in Moab gewitterts schon wieder...

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 15.09.2004, 19:20 Uhr
11.Tag: Canyonlands (190 mi)
Heute ist es sonnig, nachdem es sich ja gestern etwas ausgewittert hat.
Wir wollen heute von Moab aus über die Pottash Road mitten in den Canyonlands N.P. fahren, dann ein Stück die White Rim Road und dann den Shafer Trail hinauffahren zur oberen Terasse des Island in the Sky Gebiets.
Die Pottash Road zweigt nördlich von Moab nach links ab, kurz vor dem Eingang zum Arches, dort wo derzeit die grosse Baustelle beginnt. Bis zu einer kleinen Industrieanlage ist die Strasse asphaltiert, diese kann durchquert werden. Die Strasse wird dann stellenweise etwas rauh  :twisted: . An einer steil ansteigenden Stelle müssen wir sogar auf Allradantrieb (4LO) umschalten. Immer wieder ragen Felsplatten und teilweise spitze Felsen aus dem (von gestern) feuchten Boden. Das Fahrzeug wird kräftig durchgeschüttelt  :evil: . Nach einiger Zeit kommen wir an dem geheimnisvollen "blauen See" vorbei, den man vom Dead Horse Point aus tief unten links sieht. Er sieht aus der Nähe genauso blau aus wie von oben.
Leider besteht hier keine Bademöglichkeit  :twisted: . Der See ist eingezäunt. Überall machen Warnschilder deutlich, dass das Gelände auf keinen Fall betreten werden darf. Es scheinen in einiger Entfernung Leute mit Raupenfahrzeugen zu arbeiten. Mittlerweile wissen wir ja von Heinz, was dort industriell gewonnen wird: nicht Pottasche sondern Uran.

Die Pottash Road führt weiter zu sagenhaften Aussichtspunkten. Gemäß unserer Karte befinden wir uns inzwischen genau unterhalb des Dead Horse State Parks. Links von uns tief unten die Schlucht des Colorado, und rechts steil aufragend die Canyonwände der "Insel" von Island in the Sky. So geht es meilenweit auf dem Rand eines Plateaus dahin, dem "White Rim". Eine geführte Tour, bestehend aus 4 oder 5 Jeeps überholt uns. Wir lassen sie überholen, denn wir haben mehr Zeit. Irgendwann erreichen wir dann ein Hinweisschild auf die Nationalparksgrenze, und kurz darauf sind wir an der Weggabelung mit dem Shafer Trail nach rechts. Wir fahren weiter auf dem White Rim Plateau, die sog. White Rim Road.
Der Name kommt von den hellen, riesigen Felsblöcken, aus denen der Rand des Plateaus besteht. Später, beim Blick von den Viewpoints des Island-in-the-sky Bezirks, fällt uns die helle Farbe auf. Immer wieder gibt es atemberaubende Blicke auf das braungrüne Wasser des Colorado. Wir sind jetzt mitten in den Canyonlands  :D .

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Utah am 16.09.2004, 13:00 Uhr
Hi Mexicali!

Es gibt noch mehr die mitlesen... :D
Weiter so ! Die tägliche Dosis ist genau richtig!
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: frank_gayer am 16.09.2004, 13:56 Uhr
Hallo,

da ich die ähnliche Route nehme, bin ich auch ein interessierter Leser. Weiter so.
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Gutenberg am 16.09.2004, 14:10 Uhr
Mach so weiter!
In 3 Wochen bin ich dran!

Ich bin die White Rim-Road auch schon gefahren - man kann sich nicht
satt sehen! Auch das Fahren macht allein schon rießigen Spaß.

Gruß! Jörg
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 16.09.2004, 18:55 Uhr
Fortsetzung 11.Tag (Canyonlands):
Auf der White Rim Road kommen wir nur sehr langsam voran. Das liegt an den tollen Aussichten, aber auch daran, dass die Strasse stellenweise wirklich recht rauh ist  :twisted: . Für den Fall einer Reifenpanne hätten wir zwar einen Reservereifen und etwas Werkzeug dabei, wollen aber kein unötiges Risiko eingehen und fahren deshalb recht langsam. Gegenverkehr hatten wir auf der WRR keinen. Immer wieder geht es nah am Abgrund vorbei  :shock: . An den engsten Stellen hätte dann halt einer von uns ein Stück rückwärts fahren müssen.
In der Mittagshitze unternehmen wir noch eine kleine Wanderung auf den zyklopischen Steinquadern des White Rims und machen tolle Bilder  :D . Die ständig wechselnden Ausblicke  lassen uns nicht mehr los. Wir sind ganz alleine hier. Passieren darf hier wirklich nichts.

Mittlerweile ist es nachmittag geworden. Da wir heute noch alle Viewpoints von Island-in-the-Sky sehen wollen, beschliessen wir wieder umzukehren. Die WRR bis zu ihrem Ende zu fahren, wäre mindestens eine Zweitagestour, bei unserem Tempo würde es vermutlich drei Tage dauern. Zurück an der Weggabelung geht's dann den Shafer Trail in engen Haarnadelkurven nach oben. Da wir den Shafer Trail von unten nach oben fahren, können wir die Strassenführung erst dann so richtig sehen, als wir bereits oben sind  :shock: . Das war auch besser so im "Hinblick auf den Familienfrieden", denn runter brauchen wir ja nicht mehr. Insgesamt empfanden wir jedoch den Shafer Trail als rel. gut befahrbar.

Oben angekommen sind wir froh, dass uns nichts passiert ist und fühlen wir uns wie in einer anderen Welt.
Wir absolvieren das Plichtprogramm sämtlicher Viewpoints, zuerst die im südlichen Teil, und dann dann die im Norden. Manche dieser Viewpoints waren nur über kleine Hikes erreichbar. Fasziniert hat uns oben dann vor allem der Mesa Arch, der im Nachmittagslicht ein vorzügliches Fotomotiv abgab. Nicht so lohnend fanden wir den Upheavel Dome.

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 17.09.2004, 18:00 Uhr
12.Tag: Moab - Durango (280 mi)
Unser Weg führt heute über La Sal, Telluride, Ouray und Silverton bis nach Durango, ales in Colorado. Direkt an der Strasse 191 gelegen, sehen wir uns vorher noch den Wilson Arch an. Schon bald hinter La Sal verliert die Landschaft ihren wüstenhaften Charakter. Kleine Farmen, Hügelland und Viehzucht bestimmen das Bild. Wir befinden uns "im Amerika des weissen Mannes". Über Paradox, Bedrock (uriger Kramerladen am Strassenrand) und Naturita geht's jetzt immer tiefer in die Berge, in die "San Juan Rockies".
In Telluride suchen wir uns einen Parkplatz und erkunden das Städtchen zu Fuss. Rund um Telluride ragen mehrere hohe, oben kahle 4000er auf (ich meine Meter, nicht feet). Telluride liegt in einem engen Talschluss. Ein Vergleich mit manchen Orten in unseren Alpen drängt sich auf. Telluride ist ein freundlicher, sauberer, jedoch touristisch stark erschlossener Ort.

Von einem Bekannten (ein in den USA lebender Spezialist für Ghosttowns in den Rockies) haben wir den folgenden Geheimtip bekommen:
"Wenn ihr Richtung Ouray weiterfahrt, nehmt nicht die Strasse 62, sondern nehmt die Abkürzung über die Tomboy Road und den Immogene Pass. Die Strasse ist leicht befahrbar, und dort oben findet ihr verlassenene Minen und Siedlungen. Ihr kommt dann kurz vor Ouray auf der Strasse 550 wieder raus.  8) " Tatsächlich fanden wir den Zugang zur Tomboy Road. Der Zugang ist jedoch kaum ausgeschildert und befindet sich in einer Nebenstrasse links von der Hauptstrasse in Telluride. Interessanterweise war die Tomboy Road und der Immogene Pass in keiner unserer Karten eingezeichnet. Inzwischen ist es stark bewölkt  :evil: .

Schon die ersten Meter lassen uns nichts Gutes ahnen: der Weg besteht praktisch nur aus spitzen Felsen und ist kaum breiter als unser Fahrzeug.
Uns kommen einige kleinere, total zerbeulte Geländefahrzeuge entgegen. Uns fällt die gigantische Bodenfreiheit auf, die diese Kisten haben  :shock: . Beim Ausweichen (rechts von uns der Abgrund!)  steht wegen der tiefen Spurrinnen unser 4Runner so schief da, dass wir beinahe nicht aneinander vorbeikommen. An einer anderen Stelle haben wir (wegen unseres rel. hohen Schwerpunkts) das Gefühl, beinahe umzukippen  :twisted: .
Dieser Weg ist für uns gerade noch befahrbar, und nicht zu vergleichen mit allen bis jetzt gefahrenen "Strassen". Immer wieder müssen wir aussteigen und auskundschaften, ob unsere Bodenfreiheit für die nächste Felsstufe noch ausreicht. Zweimal knirscht es "KRRRK", aber es war gottseidank nicht die Ölwanne,  sondern nur ein Schutzblech vorne unten  :twisted: . Es geht immer höher hinauf. Wir überlegen uns ernsthaft, ob wir umkehren sollen. Nur - für unser Riesenteil von SUV gibt es leider keine Umkehrmöglichkeit!

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: EasyAmerica am 17.09.2004, 18:25 Uhr
Wow, machst du das spannend, Mexicali. Ich habe sofort alle verfügbaren Programme angeschmissen. Im Street Atlas USA 2005 (http://www.usa-routenplanung.de/street_atlas_usa.htm) endet die Straße etwa 3.000 feet hinter Tomboy. Da wird man ja wohl wenden können.  :shock:

Lt. Topo 5.0 (http://www.usa-routenplanung.de/topo.htm) endet ebenfalls die Straße hinter Tomboy, aber dann folgt ein steiler Fußweg entlang einer Stromleitung den Berg hinauf. In 3-D sieht das verdammt schlimm aus.

Ich bin total gespannt, wie es weiter geht. Gott sei Dank seid ihr ja wieder zurück. Sonst... :)  Vergiss morgen bloß nicht die Fortsetzung.  :!: Apropos: 0.00 Uhr ist auch schon morgen.  :idea:
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 18.09.2004, 17:29 Uhr
@heinz: nix da mit 00:00 Uhr! Eigentlich sollte ich es noch spannender machen und Dich noch warten lassen bis heute 23:59 Uhr... :wink:
Laut meinem Spezl müsste es noch irgendwie zu einem "Imogene Pass" (13114 Feet) weitergehen, und dann sogar wieder bergab nach Ouray ... hier hab ich im Internet was gefunden: http://www.narrowgauge.org/4x4/html/imogene.html

Fortsetzung 12.Tag (To'hell you ride - Telluride!):
Inzwischen sind wir an der Baumgrenze angelangt. Eine verlassene, zerfallende Minensiedlung liegt vor uns. Überall morsches, verrottendes Holz und verrostetes Blech. Hier wurde einst Silber und Gold geschürft. Eine der ergiebigsten Goldminen der USA überhaupt war hier oben. Es fängt an, leicht zu regnen. Immer höher geht's hinauf. Ein paar Schneeflocken sind in der Luft  :evil: . Ein eisiger, starker Wind weht hier oben im "Savage Basin" und es riecht nach Schnee. Wir kommen zu einer weiteren verfallenen Ghosttown. Wir müssten uns inzwischen in einer Höhe von etwa 3700m  :twisted: befinden. Es gibt keine Vegetation mehr hier oben. Tief unten im Tal liegt Telluride. Hier übrigens ein paar coole Bilder von der Tomboy Road, die ich im Internet gefunden habe: http://members.tripod.com/HoboJeepers/AFF02ThurBI.htm :twisted:

Wir fahren weiter bergauf, schon längst nur noch über blanken Fels. Im "4LO"-Gang (Untersetzung 2:1) kommen wir nur ganz langsam voran. Dann taucht kurz vor einer Passhöhe eine riesige Felsstufe im Weg auf, die wir mit unserem Fahrzeug ohne ernstes Risiko nicht mehr überwinden können - und nicht mehr überwinden wollen  :evil: . Denn: inzwischen nieselt es richtig, und wer weiss, wie die nächsten Meilen dieser "Road" verlaufen wären. Da wir doch nicht sooo risikobereit sind, wie manche jetzt vielleicht denken, beschliessen wir umzukehren  :lol: . Wir sehen ein, dass wir für diese Road leider nicht das geeignete Fahrzeug haben :twisted: .

Zuerst gehts ein paar hundert Meter im Rückwärtsgang bergab zurück, dann gelingt es uns (mit Hilfe von mehrfachem zentimeterweisem Hin- und Herfahren) zu wenden. Also, irgendwie war das schon ein phantastischer Ausflug, aber jetzt wollen wir wirklich wieder runter nach Telluride und auf der ganz normalen Strasse nach Ouray. Gut, runter gings dann etwas schneller als hinauf. Unser Spritverbrauch war bei dieser Exkursion mehr als doppelt so hoch wie normal, wir haben ja eine Verbrauchsanzeige. Unten in Telluride angekommen, sind wir wieder einmal froh dass uns nichts passiert ist  :winke: .

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: EasyAmerica am 18.09.2004, 20:22 Uhr
Zitat von: Mexicali
Von einem Bekannten (ein in den USA lebender Spezialist für Ghosttowns in den Rockies) haben wir den folgenden Geheimtip bekommen:
"Wenn ihr Richtung Ouray weiterfahrt, nehmt nicht die Strasse 62, sondern nehmt die Abkürzung über die Tomboy Road und den Immogene Pass. Die Strasse ist leicht befahrbar, und dort oben findet ihr verlassenene Minen und Siedlungen. Ihr kommt dann kurz vor Ouray auf der Strasse 550 wieder raus.  8) "

Geschafft!!! Aber spricht du mit dem Bekannten da oben noch?  :wink:
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 19.09.2004, 15:16 Uhr
@Heinz: Klar doch - denn jetzt sind wir nämlich so richtig auf den 4X4 Geschmack gekommen :idea: und hoffen, von ihm und von anderen noch viele weitere Geheimtips  :twisted:  zu bekommen! Lechz! Irgendwie hat's uns ja doch Spass gemacht, sonst hätten wir vielleicht doch schon früher eine Umkehrmöglichkeit gefunden  :wink: . Wichtig ist halt dass man dafür ein geeignetes Fahrgerät hat. Ein Strassen-SUV jedenfalls reicht oft nicht aus.


Fortsetzung 12.Tag (San Juan Rockies):
Wieder auf dem Highway Richtung Ouray haben wir das Gefühl zu schweben (nach dem Gerüttle und Geschüttle von Tomboy). Leider fängt es auch hier an zu regnen. Die Regenfront kommt aus dem Mittleren Westen, und der beginnt ja in den Rockies. Überhaupt ist der August 2004 sehr regenreich. Wir haben dies ja bereits zu spüren bekommen im Bryce N.P. und im Arches N.P.. Nur der äußerste Südwesten blieb trocken (stellt euch mal eine Linie vor von L.A. über Las Vegas und Phoenix nach Tucson). Gut, wir wollen ja heute noch nach Durango, und dort sollte es wieder trocken und warm sein (weil ausserhalb der Berge gelegen).

Ouray macht einen etwas morbiden, düsteren Eindruck auf uns. Es ist touristisch noch nicht so stark erschlossen wie Telluride. Im Vorbeifahren fällt uns die grosse Badeanstalt bei den heissen Quellen auf. Uns ist aber momentan nicht so nach Baden. Südlich von Ouray steigt die Strasse an, wir sind auf dem "Million Dollar Highway". Der Name stammt angeblich vom Strassenschotter, der hier verwendet wurde. Dieser Strassenschotter besteht aus dem Abraummaterial der berühmten Goldminen dieser Gegend und ist immer noch goldhaltig  :shock: . Nur weil man den Schotter mit der Technik des 19.Jh. nicht extrahieren konnte, war er zu diesem Zeitpunkt wertlos. Heute wäre es kein technisches Problem mehr, den Schotter mit Cyanidlauge aufzuarbeiten - nur liegt er eben heute unter der Asphaltdecke des Highways 550 :twisted: . Die Strasse überquert einige sehr hohe Pässe (bis zu 3500 m). Auf dem Weg nach Silverton sehen wir immer wieder verrottende Minen und Gerät. In Silverton machen wir eine Pause und kaufen ein paar T-Shirts. Es gibt übrigens hier in Silverton einen weiteren interessanten 4X4-Abzweig: nach Animas Forks, einer weiteren Ghosttown :twisted: . Weil wir schon genug Ghosttowns gesehen haben und weil es immer noch regnet, verzichten wir. Auch in Animas Forks gab es einst eine grosse Silbermine.

Von Silverton aus geht es weiter nach Süden. Wir lassen die verregneten Rockies hinter uns und erreichen am späten Nachmittag Durango, das "nur noch" auf 2000 m Meereshöhe liegt  :wink: . In Durango scheint die Sonne. Durango ist ein feines Städtchen. Alle möglichen Restaurants sind vorhanden. Nicht zu übersehen ist die Durango-Silverton-Railroad, ein historische Dampflok, die pfeifend und qualmend Durango ab und zu durchquert. Wir essen bei einem guten Mexikaner in der Downtown und übernachten in einem ordentlichen Ramada Limited.

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 20.09.2004, 19:22 Uhr
13.Tag: Mesa Verde - Farmington (175 mi)
Die nächsten Tage unserer Rundreise durch den Südwesten werden sich um die Natives drehen: sowohl um die, die dort heute noch leben, als auch um die, die uns nur ihre archäologisch nachweisbaren Spuren hinterlassen haben.
In Mesa Verde wollen wir eine geführte Tour machen. Um eines der begehrten Tickets zu bekommen, stehen wir besonders früh auf und fahren auf dem Highway 160 bis kurz vor Cortez. Kurz vor Cortez zweigt die Strasse in den Nationalpark ab und führt auf ein riesiges Hochplateau, einen Tafelberg, hinauf. Die Hochebene des Tafelbergs ist mit Buschwerk bewachsen und von Canyons durchzogen. Unübersehbar ist, daß das Hochplateau in weiten Bereichen vor Jahren einem großen Waldbrand zum Opfer gefallen ist  :shock: .
Wir sind so gegen 8:30 Uhr am Besucherzentrum und bekommen Tickets für die Cliff House Tour um 9:30. Die Tour dauert ca. 45 Minuten. Von unserem Ranger erfahren wir, dass die Einwohner von Mesa Verde überwiegend auf dem Hochplateau selbst gelebt hat, dagegen die Felswohnungen in den Canyonwänden mehr kultischen Zwecken gedient haben. Man hat viele Gemeinsamkeiten mit der Kultur der heutigen Hopis und Pueblo Indianer gefunden. Viele Fragen sind jedoch noch offen.
 Nachher klappern wir sämtliche Viewpoints und Sehenswürdigkeiten entlang der Parkstrasse ab. Es ist richtig heiß heute  :twisted: , dennoch wollen wir uns alles ansehen. Wie gut, dass wir eine große Kühlbox im Auto dabeihaben. Manche der Besichtigungen sind mit kurzen Wanderungen verbunden. Gegen 4 Uhr verlassen wir den Nationalpark wieder. Eine Baustelle hält uns vorher noch etwas auf. Wir nehmen Kurs in Richtung Westen nach Cortez.

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 21.09.2004, 19:43 Uhr
Fortsetzung 13.Tag (Mesa Verde - Farmington):
In Cortez fahren wir Richtung Süden, auf der Strasse 160 bzw. 666 (Nord-Süd-Strassen sollten doch eigentlich eine gerade Nummer haben?). Ein Schild macht darauf aufmerksam, dass wir uns ab jetzt in der "Ute Mountain Indian Reservation" befinden, und kurz darauf in der "Navajo Indian Reservation".

Und tatsächlich sieht es hier ganz anders aus  :shock: : die Natives von heute leben überwiegend in ganz einfachen Trailerhäusern, die oft weit in der kargen, überweideten Landschaft verstreut sind. An der Anzahl Pickups, die um die Häuser herum parken, läßt sich die Anzahl Familienmitglieder abschätzen, die da wohnen. Manchmal sieht es wegen der Autoansammlung aus wie auf einem Schrottplatz. Ich denke mir dabei was von "modernen Nomaden, die mit Mustangs aus Blech durch die Steppe reiten". Die ganze Idylle links und rechts der Durchgangsstrasse wird durch Stacheldrahtzaun beschützt :twisted: ; schließlich durchqueren wir das Privateigentum der 'Navajo Nation', eines Staates im Staat, mit eigenen Schulen, eigener Polizei, eigenen Krankenhäusern usw.. Sehr interessant  alles.

Im Ort Shiprock biegen wir ab auf den Highway 64 Richtung Farmington. Der Shiprock-Felsen selbst, eine imposante Felsformation, die den Navajos heilig ist, ist von der Strasse aus gut zu sehen. In Farmington checken wir im La Quinta Inn ein und verbringen viel Zeit Motel-Pool. Abends finden wir einem "Golden Corral", ein "All You can eat" Restaurant, das uns sehr gut gefällt. Es ist brechend voll, offenbar weil Freitag abend ist und Wochenende gefeiert wird. Es schmeckt uns ausgezeichnet. So wie's aussieht sind wir die einzigen Nicht-Navajos in dem Restaurant :D .

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 22.09.2004, 19:43 Uhr
14.Tag: Gran Chaco, Acoma, Gallup (327 mi):
Auf unserem Programm für heute stehen der Gran Chaco N.P. sowie "Sky City" Acoma, beides im Bundesstaat New Mexico. Übernachten wollen wir in Gallup. Es ist Samstag. Am Ortsrand von Farmington in Richtung Aztec (eigentlich wollten wir nach Bloomfield, haben uns aber etwas verfahren) stossen wir auf einen Flohmarkt  :D . Selbstverständlich halten wir sofort an. Viele Navajos verkaufen hier, jedoch nicht das übliche "Touristensortiment". Immer auf der Suche nach Antikem und nach Souvenirs, lassen wir uns viel Zeit. Nicht selten werden wir in ein kleines Schwätzchen verwickelt. Es wird viel Werkzeug und sogar Waffen angeboten. Leider müssen wir wieder weiter, wir haben ja noch anderes vor.

Auf dem Highway 550 geht's bis zum Abzweig Richtung Gran Chaco, kurz hinter Nageezi. Die Strasse ist eine "gutmütige Gravelroad" und bestimmt sogar für Wohnmobile befahrbar. Hier können Wir wieder mit 50 über das Wellblech "fliechen"  :twisted: . Recht schnell sind wir am Besucherzentrum des Gran Chacos, übrigens ein 'no fee' Park. Im Chaco Canyon gibt es gut erhaltene Mauerreste der alten Pueblosiedlungen vor dem Hintergrund der Felsenlandschaft New Mexicos zu sehen. Der Besucherandrang ist erfreulich gering. Wir besichtigen das Chetro Ketl und das Pueblo Bonita mit 37 Kivas, sowie den Petroglyphen-Trail  Es ist sehr heiss heute.
Gegen Mittag verlassen wir den Park in Richtung Süden. Vor uns quert eine Schlange die Fahrbahn. Die Strasse nach Süden ist deutlich rauher als die Nordzufahrt und zieht sich ziehmlich  :evil: . Irgendwann haben wir den Eindruck, halb New Mexico auf einer einsamen Dirtroad durchquert zu haben. Alles absolut menschenleer. In Richtung Gallup brauen sich Gewitterwolken zusammen, und es zucken Blitze. Endlich erreichen wir wieder eine Asphaltstrasse, und nach langer Fahrt die I40. Über Grants geht's weiter bis zur Abzweigung nach Acoma.

Übrigens haben wir in Grants die günstigsten Benzinpreise auf unserer Reise vorgefunden (1.76$ per gallon  :D ), in New Mexico ist Benzin generell relativ günstig. Von Gran Chaco bis Acoma haben wir ca. 3 Stunden gebraucht  :shock: . Das Pueblo von Acoma kann nur im Rahmen einer geführten Tour besichtigt werden. Wir bezahlen dafür incl. einer Fotoerlaubnis 32$. Hier ein Link (http://www.rozylowicz.com/retirement/acoma/acoma.html) zu Acoma. Wir übernachten in einem (Navajo owned) Best Western Inn&Suites in Gallup. Das Hotel ist voll besetzt, weil heute eine Navajo Hochzeit gefeiert wird  :D .

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: rafi am 23.09.2004, 08:22 Uhr
Hi Mexicali

Weiterhin viel Spass auf deiner Reise.
Toller Bericht und vor allem ein tolles "Amuse bouche".
Denn am Samstag gehts bei uns mit gleicher Maschine nach San Fran!
Yipieh!
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 23.09.2004, 19:57 Uhr
Hallo ravi, ich wünsch dir einen ganz, ganz tollen Urlaub! Freut mich, wenn ich dir damit Vorfreude gemacht habe.
Französ. Küchenweisheit: "je länger man den Gast warten lässt, umso grösser sein Appetit"  :D

15.Tag: Gallup, Canyon de Chelly, Bluff (353 mi):
Wir verlassen Gallup in Richtung Norden. Heute ist Sonntag. In Window Rock (Navajo Verwaltungszentrum) finden wir wieder einen Flohmarkt. Ausschliesslich Navajos verkaufen und kaufen hier. Grosse Reichtümer haben sich da nicht angesammelt, dafür aber allerlei interessante Handarbeiten. Wir wollen uns keinesfalls als Touristen outen, um das Navajo-interne Preisniveau nicht unnötig anzuheben  :wink: . Ein Stück weiter, in Ganado, erleben wir in der Hubbel Tradingpost das "touristische Sortiment" der Navajos. In Chinle, kurz vor der Brücke über den Chinle Wash, rechts auf einem Parkplatz wieder ein kleiner Flohmarkt! Ein Stand ist besonders dicht umringt von anderen Navajos. Es gibt hier geschmackvolle, jedoch spottbillige Handarbeiten. Die Indianerfamilie scheint dringend Geld zu brauchen. Auch wir decken uns hier mit Souvenirs ein!  :D

Am Canyon de Chelly fahren wir den South Rim Drive (Tsegi-, Junction-, White House-Overlook) bis zum Spider Rock Overlook. Am Spider Rock Overlook bieten sich uns schöne Fotomotive. An allen Parkplätzen gibt es Navajos, die (meist unaufdringlich) Touristenschmuck verkaufen. Wir haben daran nur wenig Interesse, denn wir haben uns ja bereits preiswert versorgt.  :wink:

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 24.09.2004, 19:32 Uhr
Fortsetzung 15.Tag (Gallup - Bluff):
Immer durch das riesige Navajo Reservat, geht es über "Many Farms", Roundrock, Rockpoint auf der Strasse 191 nordwärts nach Mexican Water und dann nach Bluff. Unterwegs sehen wir hochinteressante Felsformationen, die auf ihre touristische Erschliessung warten. In Bluff checken wir in dem (navajo-owned) Desert Rose Inn ein, einer rustikalen Lodge. Bluff selbst ist ein sehr kleiner Ort  :twisted: , und wir befinden uns inzwischen wieder in Utah.

Da es erst so gegen 4 Uhr ist, und unser Motel keinen Pool hat, wollen wir noch zum nahegelegenen Goosenecks State Park fahren. Die Strecke zwischen Bluff und dem State Park ist sehr abwechslungsreich, führt quer durch einen kleinen Canyon und am Valley of the Gods vorbei. Der Blick in die Schlucht auf die Schleifen des San Juan River ist sagenhaft  :shock: . Wir machen tolle Bilder, gerade als sich die Sonne im Wasser des Flusses spiegelt. Ausser uns stehen noch 3 Wohnmobile auf dem Parkplatz.

Dann fahren wir den (vollkommen harmlos befahrbaren) Mokey Dugway hinauf. Über dem Bergmassiv ziehen mehr und mehr Gewitterwolken auf. Oben angekommen, geht es auf einer sandigen Dirtroad weiter. Es fängt an zu regnen. Die Strecke zieht sich, und ist nur wenig ausgeschildert. Irgendwann erreichen wir einen größeren Aussichtsplatz, dem Muley Point. Von hier oben können wir bis zum Monument Valley sehen. Im Westen scheint noch die Sonne. Auf dem Rückweg geraten wir in einen Platzregen, und die Dirtroad verwandelt sich schnell in eine Schlammpiste  :evil: . Gut dass wir 4WD haben. Unten angelangt, hört es wieder auf zu regnen.

Zum Sonnenuntergang geht's noch über Mexican Hat (Fotostop) bis kurz vor das Monument Valley, wo wir tolle Bilder von der Nordzufahrt im Abendlicht machen. Zurück in Bluff, gibt's Dinner auf der Terasse des Twin Rock Cafes (auch navajo-owned).

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Manetou am 25.09.2004, 18:38 Uhr
Lieber Mexicali,

auch von mir vielen Dank für Deinen kurzweiligen Reisebericht.
Ich fahre in Gedanken mit.
Ich war schon 3x in dieser Gegend, mit dem WOMO, dem SUV,
und der Harley. :D
Habe Deinen Bericht gespeichert und will ihn für nächstes Jahr
als "Tippgeber" benutzen, allerdings nicht für die atemraubenden
Trashways.  :o
Da habe ich zuviel Schiß vor einen Panne oder gar Unfall.

Danke nochmal und
Grüße  vom Manetou
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 25.09.2004, 19:51 Uhr
Hab' mir auch die besten Reiseberichte mitgenommen (vor allem den von Greywolf!). Gleich gehts weiter im Navajoland. Viel Spass, Manetou!
Robert

16.Tag: Monument Valley - Page (213 mi):
Unser Tagesziel heute ist Page. Wie Ihr ja wisst, haben wir wegen der Reisezeit August unsere gesamte Route vorgeplant und sämtliche Übernachtungen reserviert.
Als großes Highlight für heute steht das Monument Valley auf dem Programm. Von Bluff, wo wir im Desert Rose Inn übernachtet haben, ist es nicht weit. Entlang der Nordzufahrt haben mehrere "Fotografen" angehalten. Wieviele Bilder mag es davon schon geben...  :wink:
Nach einigen Meilen zweigt nach links eine Stichstrasse zum Besucherzentrum des Navajo Tribal Parks ab. Eine Navajo-Dame in Ranger-Uniform kassiert von uns 3 x 5$. Trotz allem wirkt das Ganze nicht so professionell wie die Parks des U.S. Department of the Interior. Jetzt erst ist der Blick frei auf East- West- und Mitten-Butt.
Etwas unterhalb lassen sich einige Touristengruppen in Pickups mit aufmontierten Sitzbänken einstauben. Wir wägen die Vor- und Nachteile einer solchen Tour ab und wollen den Monument Valley Loop doch lieber selbst fahren.
Die Staubstrasse windet sich 17 Meilen lang durch den Park und ist für unseren 4Runner eine leichte Übung. Sogar einige Wohnmobile versuchen es, zumindest die ersten Meilen sind auch für sie befahrbar. Wir sehen die Mittens und den Merrick Butte, Elephant Butte, Three Sisters, John Ford's Point, Totem Pole und den Artist's Point. Am schluss ist unser Auto etwas eingestaubt von dem feinen roten Sand. Er zieht in alle Ritzen. Sogar unter der Motorhaube sieht alles schon ganz rot aus...  :twisted:
Inzwischen ist es Mittag. Wir fahren weiter nach Kayenta. Wir versorgen uns in einem Navajo Supermarkt  :shock: und mit einigen Burgern. Bald werden wir das Land der Dine, das Navajoland, wieder verlassen. Für einen wirklich tiefen Einblick in eine geschlossenen Gesellschaft reicht die Zeit nicht annähernd.
Die Fahrt nach Page zieht sich etwas. In Page checken wir im Best Western at Lake Powell ein und waschen uns den roten Staub im Pool ab.
Abends besichtigen wir noch den Glen Canyon Dam, und fahren zum Lake Powell. Zurück in Page, lassen wir uns noch im Walmart von unseren Speicherchips eine CD brennen (4.95$ pro 100 Bilder).

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 26.09.2004, 19:04 Uhr
17.Tag: Page - Grand Canyon (199 mi):
Unser Plan ist, daß wir heute über die Osteinfahrt in den Grand Canyon N.P. fahren wollen, um ihn zunächst mal "von oben" zu besichtigen. Meine Frau und mein Sohn sehen den Grand Canyon zum ersten Mal. Unterwegs, weinige Meilen westlich von Page, auf der Strasse 89, machen wir erst mal eine kleine Wanderung zur Horseshoe Bend. Von einem kleinen Parkplatz geht es einen kleinen Hügel hinauf, und dann einen sandigen Weg (weniger als 1 Meile) zum Steilufer des Colorados. Dort unten können wir Rafting Boote sehen, die von Lee's Ferry ablegen und in teilweise mehrtägigen Fahrten den Grand Canyon durchfahren. Wir klettern auf den Felsen herum und machen traumhafte Bilder  :shock: .

Bei Bitter Springs fahren wir einige Meilen die Strasse 89A zurück, bis zur Navajo Bridge, und legen eine kurze Pause ein am Marble Canyon. Ganz nett, aber den Umweg nicht unbedingt wert. Über Bitter Springs und The Gap erreichen wir mittags Cameron. Dort biegen wir auf die 64, wo wir am Viewpoint des "Little Colorados" einen weiteren Halt einlegen. Das Witzige hier ist, daß man, wenn man zum eigentlichen Viewpoint gelangen will, durch eine Reihe von Navajo Verkaufständen hindurchlaufen muß. Daran geht kein Weg vorbei, auch wenn das "Kaufinteresse" nicht so hoch ist  :twisted: . Genauer gesagt, jeder andere Weg wird durch einen Zaun versperrt. Der Viewpoint selbst ist ganz nett, steht aber anderen Blicken nach, die da schon waren bzw. noch kommen werden (genau wie der Marble Canyon).

Zum Grand Canyon Nationalpark geht's erst mal Hundert Höhenmeter hinauf, die Luft wir deutlich kühler. Der erste Viewpoint im Park ist "Desert View". Wir stehend schweigend vor diesem unfassbar weitem und tiefem Riss in der Erde. Es weht ein scharfer, kühler Wind. Bevor wir weiterfahren, besteigen wir noch den Aussichtsturm. Die nächsten Viewpoints, an denen wir halten, sind "Lipan Point" und "Grandview Point". Jeder Viewpoint präsentiert die Schlucht aus einem anderen Blickwinkel. Von einigen Punkten ist die "Innere Granitschlucht" des Colorados zu erkennen, von anderen nicht.
An der Zufahrtsstrasse zum Grandview Point sehen wir unmittelbar am Strassenrand einen Wolf  :shock:  oder hier auch "Coyote" genannt (ist da ein Unterschied?). Wir halten ganz vorsichtig, lassen das Fenster herunter und machen  S U P E R  Bilder. Am Mother Point und am Yavapai Point machen wir Aufnahmen im Licht der bereits niedrigstehenden Nachmittagssonne. Tief unter uns sehen wir die Tonto Plattform, Teile des Bright Angel Trails sowie den geradlinigen Trail zum Plateau Point. Wie gerne wären wir jetzt dort unten!

Die Viewpoints im Westteil lassen sich leider nur per Shuttlebus erreichen, deshalb versuchen wir, im "Village" einen Parkplatz möglichst nahe dem Rim zu finden. Wir finden einen an der Maswik Lodge und nehmen dort den Bus. Dies war allerdings keine gute Idee und stellt sich als zeitraubendes  :evil:  Unterfangen heraus! Zum Sonnenuntergang erreichen wir gerade den Yavapai Point (hier waren wir ja bereits). Ok, eigentlich wollten wir ja zum Hopi Point, aber das schaffen wir nicht mehr rechtzeitig. Also raus am Yavapai Point. Hunderte von Leuten sind bereits da. Wir finden dennoch ein gutes Plätzchen. Übernachtet haben wir im Holiday Inn Express Tusayan.

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Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 27.09.2004, 19:52 Uhr
18.Tag: Grand Canyon
Heute geht's runter in den Grand Canyon, deshalb ist frühes Aufstehen angesagt. Vom unserem Motelfenster können wir zwei ausgewachsene "Elks" :shock:  (wir würden Damhirsche dazu sagen) beobachten, die sich bis in das Dorf von Tusayan gewagt haben. Es ist August, das Wetter sollte passen, und es ist kein Gewitter vorhergesagt. Nach dem Frühstücken (wir versuchen so reichlich wie möglich zu frühstücken) checken wir aus und fahren ins Grand Canyon Village. Da es erst halb 7 Uhr ist, finden wir einen Parkplatz in der Nähe der Bright Angel Lodge, wo auch der Bright Angel Trail runter in den Canyon beginnt.

Es ist noch recht kühl. Dort wo der Weg beginnt, stehen bereits mehrere Mulikarawanen :twisted: . In Abständen von ca. 10 Minuten werden diese losgeschickt. Für uns macht es keinen Sinn zu warten, wir starten halt zwischen zwei Karawanen. Wir sind keineswegs alleine. Allerdings scheinen mehr Leute per Muli nach unten zu gelangen als zu Fuß :evil: . Der Weg ist rel. problemlos, es geht zügig dahin und macht richtig Spass. Ab und zu gibt es mit Holz befestigte Querstufen, mal mehr und mal weniger. Es geht durch ein kleines Felstor, und schon bald sind wir an einer kleinen Wasserstelle angelangt.
Vor uns wandert eine (schwäbische) Familie mit zwei Kindern (vielleicht 6 und 8 Jahre alt). Unser 12jähriger ist gut motiviert. Ich versuche ihm anhand der unterschiedlichen Gesteinsfarben zu erklären, wie weit wir gerade in das Erdzeitalter "hineinwandern" 8) . Auch der Staub auf dem Weg ändert ständig seine Farbe: zuerst hell, dann verschieden Schattierungen von rot, dann grün, dann wieder rot usw.. Inzwischen haben wir das 3-Meilen Resthouse passiert. Nach einer weiteren Meile müssen die Schwaben vor uns leider umkehren, die Kinder haben keine Lust mehr und schliesslich müssen sie ja den ganzen Weg wieder rauf! Für einen 6- und 8-jährigen eine ganz tolle Leistung wie ich finde. Respekt. Gut dass es noch kühl und schattig ist. :D
Die Vegetation ändert sich ganz langsam. Die Ausblicke werden immer besser. Man kann bis Indian Gardens sehen, aber die winzigen grünen Bäume da unten scheint einfach nicht näherzukommen. Die ersten Kakteen tauchen auf. Immer mehr keuchende und verschwitzte Wanderer kommen uns entgegen (sind bestimmt heute morgen an der Phantom Ranch gestartet).

Unser Kleiner läuft immer noch ganz tapfer. Wir sind stolz auf ihn. Auch meine Frau hat keinerlei Probleme. Indian Gardens auf dem Tonto Plateau kommt langsam näher. Nach drei Stunden sind wir endlich dort. Es hat inzwischen 110 Fahrenheit  :twisted: . Wir haben uns eine Pause verdient. Unter dem großen Baum, an der Wasserstelle, lassen wir uns nieder und packen unsere Brotzeit aus.

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Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 28.09.2004, 19:02 Uhr
Fortsetzung 15.Tag (Grand Canyon)
Nach einer Weile sind wir wieder einigermaßen fit, soweit eben bei 110 F möglich  :twisted: . Wir könnten jetzt wieder den Weg nach oben antreten, doch was wäre eine Grand Canyon Wanderung, ohne wirklich die innere Schlucht zu sehen? Ausserdem wäre es jetzt zu heiß für einen Aufstieg.
Oben am Rim sahen wir die Tafeln, die dringend von einem Ab- und Aufstieg in einem Tag abraten. Wir nehmen die Warnungen der Ranger ernst, und wollen das restliche Stück runter zum Colorado lieber nicht mehr machen, auch wenn wir größere Höhendifferenz jetzt hinter uns haben. Die Jahreszeit spricht einfach nicht dafür, und dort unten wird es ja vielleicht noch heißer. Und keinesfalls soll die Wanderung für uns zu einer Tortur werden.
Wir wollen deshalb nur zum 2 Meilen entfernten Plateau Point, von dem aus man direkt runter in die Granitschlucht sehen kann. Dieser Hike ist nicht sehr anstrengend, da kein nennenswerter Höhenunterschied zu überwinden ist. Nach einigen Kurven geht es eine längere Strecke geradeaus über das Tonto Plateau, einem Zwischenplateau, das näher am Colorado liegt als am Rim. Es ist schon ein tolles Gefühl hier mitten im Grand Canyon zu stehen  8) . Wir genießen den Rundumblick inmitten der wüstenhaften Vegetation. Sicherheitshalber trage sogar ich heute ein Käppi (wegen der Hitzschlagsgefahr), und selbstverständlich haben wir sehr viel Wasser dabei.
Am Plateau Point bietet sich ein wirklich toller Blick auf Milliarden Jahre alte, graubraune Granitschichten und den (heute schlammbraunen) Colorado River. Von hier oben können wir das Rauschen der Stromschnellen hören. Einige Raftingboote passieren gerade die Schlucht.
Hier würden wir gerne länger bleiben, aber die Sonne brennt unerbittlich auf uns herab und die eigentliche Anstrengung liegt ja noch vor uns!  :twisted:

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Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: wernerw am 29.09.2004, 08:22 Uhr
Mensch, Mexicali, machst du es spannend. Schreib doch endlich weiter!!!!
 :wink:
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 29.09.2004, 19:37 Uhr
Fortsetzung 18.Tag (Grand Canyon, der Aufstieg)
Beim Rückweg vom Plateau Point sehen wir inmitten eines großen Kaktusstocks eine recht große Echse, die keinerlei Respekt zeigt vor dem Wanderstock unseres Sohnes! Der ist begeistert. Normalerweise sind Echsen ja scheu und fliehen. Dieses Exemplar jedoch (mindestens 40 cm lang und gesprenkelt) sieht uns frech (angriffslustig!) an  :twisted: . Wir halten da lieber etwas Abstand.

Zurück in Indian Gardens, füllen wir unsere inzwischen leer getrunkenen Wasserbehälter mit dem (hiesigen) Leitungswasser. Alle anderen hier tun das auch. Es ist jetzt so ca. 14 Uhr. Wir müssen uns auf den Rückweg machen, auch wenn es jetzt noch sehr heiß ist. Der Rückweg soll ja 2-3 mal so lange dauern wie der Weg runter, und wir wollen nicht im Dunkeln laufen  :evil: .
Die ersten Meilen sind dann wegen der Hitze wirklich die anstrengendsten. Nur langsam gewinnen wir an Höhe. Ab und zu gibt es ein Schattenplätzchen zum kurzen Ausrasten. Da der Bright Angel Trail in einer nach Süden offenen Schlucht verläuft, werden die Schattenstellen immer häufiger, je später es wird.

Ganz langsam wird die Luft etwas "frischer", jetzt hat es vielleicht nur noch 100 Fahrenheit. Irgendwann passieren wir die letzten Kakteen und erreichen nach vielleicht einer weiteren Stunde das 3-Meilen Resthouse. Auch dort gibt es Gelegenheit, unsere Wasservorräte wieder aufzufüllen.
Doch wir haben ein Problem mit dem ganzen unterwegs aufgefüllten Wasser: mal abgesehen davon, dass es lauwarm ist, schmeckt es uns überhaupt nicht  :evil: ! Wir trinken es trotzdem, denn wir haben ja keine Wahl. Wenn ich diese Tour wieder machen würde, würde ich entweder viel mehr "gutes" Wasser von oben mit runternehmen, oder Brausetabletten reingeben, die den Geschmack des Brunnenwassers verbessern.
Langsam werden aufgrund der Höhenlage und der späten Tageszeit die Temperaturen wieder erträglicher. Von daher sollte es jetzt schneller gehen. Doch gefehlt - jetzt spüren wir es immer mehr in den Beinen.
Unser Kleiner hat mit dem Aufstieg weniger Probleme als wir, er hatte mal einen leichten Tiefpunkt am Anfang des Aufstiegs, aber inzwischen rennt er regelrecht! So kennen wir unseren Burschi auch von anderen Touren, bei denen wir ihn schon auf verschiedene Pinzgauer und Pongauer 2000er Gipfel mitgenommen haben.

So gegen 7 Uhr erreichen wir endlich wieder den Rim. Es ist ausgesprochen kühl und windig hier oben. Am Parkplatz versorgen wir zuerst mal unsere rot eingestaubten Füsse  :D und essen und trinken was. Natürlich, zugegeben, es war anstrengend. Aber es hat viel Spass gemacht, und wir bringen tolle Eindrücke und Bilder mit. Bin sehr stolz auf meine Familie  :D . Nicht so schlimm wie erwartet empfanden wir die so berüchtigte Muli-Kacke. Diese wird durch den vielen Staub hier schnell zugedeckt. Wir haben auf manchen griechischen Inseln in dieser Hinsicht viel Schlimmeres erlebt  :twisted: . Vielleicht hängt dies auch etwas von der Jahreszeit ab.
Wir fahren noch nach Flagstaff, wo wir im "Days Inn an der Route 66" übernachten (ordentlich und freundlich). Den Zuglärm hören wir in dieser Nacht nicht  :wink: .

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Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Gutenberg am 30.09.2004, 08:04 Uhr
Hallo Mexicali!

Wirklich toller Bericht!
Ich finde es Klasse was Ihr alles mit eurem Sohn unternehmt (wie alt ist
er?). Wir haben einen 5jährigem, der dieses Jahr das 2.mal mit in den
Südwesten fährt und letztes Jahr auch auf allen Wanderungen (-4h)
ganz toll fit war.
Kein Tag war Ihm zu lang und das SUV fahren war für Ihn das Größte!
Noch heute schwärmt er vom "Devils Garden" (GSENM)!

Nochmal Danke und Respekt!

Am 7.10. gehts nach Denver!

Gruß! Jörg
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 30.09.2004, 20:16 Uhr
Danke Jörg! Unserer ist bereits 12. Mit zwei Jahren Englisch am Gym. kriegt er ja schon Einiges mit. Ich hab ihn mal selbst auf einem leeren Parkplatz (langsam) SUV fahren lassen :twisted: . Das sorgt für Motivation!
Viel Spass beim Lesen

19.Tag: Durchs Saguaroland bis Palm Springs (411 mi):
Heute haben wir die längste Fahrstrecke dieses Urlaubs vor uns, wir wollen bis in die Nähe von Palm Springs, nach Palm Desert. Nach dem Frühstück probieren wir in einem Supermarkt in Flagstaff "Self Checking" aus (Bezahlen ohne Personal). Es war umständlicher als es aussieht, denn wir mussten uns durch unzählige Touchscreen-Bildschirmseiten durchwühlen. Letztlich dauerte es mindestens dreimal so lange als "mit Personal" :wink: .
Weil wir unbedingt Saguaros sehen wollen, verlassen wir Flagstaff über die 89A nach Sedona. Durch Kiefernwälder geht es den Oak Creek Canyon entlang, wo wir an einem Viewpoint eine Rast einlegen. Die Red Rock Landschaft um Sedona finden wir überraschend nett, ebenso Sedona selbst. Wir fahren weiter bis Cottonwood. Da sich die Strecke doch ziehmlich gezogen hat, und wir noch einen weiten Weg vor uns haben, kürzen wir über die Strasse 260 ab zur I17 und biegen dort ab nach Süden.
Kurz vor Phoenix tauchen die ersten Saguaros am Strassenrand auf (Exit 248 ca.). Es ist inzwischen bullenheiß draussen. Bei New River (Exit 232) fahren wir nach rechts ab die Strasse 74 in Richtung Wickenburg. Wir wollten damit Phoenix und die I10 vermeiden. Die 74 erweist sich als eine wenig befahrene Landstrasse, die direkt durch das Saguaroland führt. Wir parken unser Fahrzeug und machen trotz Mittagshitze eine kleine Wanderung querfeldein durch die Kaktuslandschaft, immer auf der Suche nach was Interessantem  :wink: . Ausser den Saguaros gibt es hier natürlich auch noch andere Kakteen. Eine Art blühte sogar etwas.

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Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Manetou am 30.09.2004, 20:52 Uhr
Hallo Mexicali,

die "Gemeinde" sitzt ehrfürchtig vor Deinem Superbeitrag.
Vielen Dank und weiter so.

Manetou
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 01.10.2004, 19:48 Uhr
Fortsetzung 19.Tag (durchs Saguaroland)
Wickenburg ist ein netter Ort, doch sind wir zur falschen Jahreszeit hier. Wir halten uns dort nicht lange auf sondern fahren westwärts über Aguila und Salome zur I10, die wir endlich beim Exit 31, kurz vor Quartzsite, erreichen. Quartzsite selbst ist kein interessanter Ort, aber das Umland dafür umso mehr. Im Winter zieht es jährlich tausende US-Rentner ("Snowbirds") hierher, von denen sich viele hier "Claim"-Rechte erkauft haben und mit Metalldetektoren nach Goldnuggets suchen  :twisted: .
Inzwischen gibt es fast keine Saguaros mehr. Bei Ehrenberg / Blythe überqueren wir den Colorado und sind jetzt wieder in Californien. Auf der I10 geht es dann bis zum Eingang des Joshua Tree N.Ps. Wir fahren nur bis zum Besucherzentrum. Der Park mit seinen glatten Felsen und Joshua Trees ist zwar beim Durchfahren ganz nett anzusehen, kann aber mit bisher gesehenen Parks nicht mithalten. Außerdem sind wir aufgrund der langen Autofahrt etwas ermüdet und freuen uns schon auf unser Hotel und den Pool  :D .
Wir verlassen den Park auf dem gleichen Weg wieder, und erreichen endlich so gegen 17 Uhr Palm Desert. Nach einem langen Fahrtag checken wir im Palm Desert Resort (Best Western, 62$) ein, und kühlen uns in dem schönen Pool ab. Abends fahren wir dann noch über die Strasse 111 durch das noble Rancho Mirage und Cathedral City bis Palm Springs und wieder zurück, und essen heute mal bei Pizza Hut.

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Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 02.10.2004, 18:46 Uhr
20.Tag: von Palm Springs nach L.A.
Wasser scheint's in Palm Desert in rauhen Mengen zu geben, den vielen Pools und der vielen Pflanzenbewässerung nach zu urteilen. Deshalb kübeln auch wir vor der Abfahrt ein paar Eimer Wasser (aus unserer Kühlbox) über unser Auto, damit es nicht so auffällt :wink: . Außerdem rückt der Tag der Rückgabe immer näher, und der Vermieter muß ja nicht auf den ersten Blick sehen, daß wir viel offroad gefahren sind  :twisted: .
Heute geht's nach L.A. und zur Pazifikküste. Gestern bei der Anfahrt nach Palm Springs, vom Joshua Tree Park kommend, haben wir bereits eine Dunstwand hinter Palm Springs bemerkt. Palm Springs selbst liegt am Rand der Wüste. Nach einigen Meilen erreichen wir Desert Hill / Cabazon, wo eines der drei großen Outlets von L.A. liegt. Desert Hill hält uns eine Weile auf.
Dann geht's auf der I10 westwärts weiter. Immer mehr Exits gibt es, und die Verkehrsdichte nimmt enorm zu. Hier, 100 Meilen östlich von L.A., beginnen bereits die Vororte von "East L.A.". Wir fragen uns, ob nicht auch Palm Springs bereits ein Vorot von L.A. ist (kann es sein, daß alle reichen Angelenos dort eine zumindest Wochenendwohnung besitzen?). Die Strasse wird bald 5-spurig, und es geht immer zähflüssiger voran  :evil: . Die Vororte sehen wenig einladend aus. Insgesamt brauchen wir für die Strecke von Desert Hill über Beaumont, Loma Linda, San Bernardina, Ontario, Pomona, West Covina nach Hollywood mehr als zwei Stunden.
In Hollywood suchen wir uns einen Parkplatz in einer Seitenstrasse, von dem aus wir zu Fuß zum Hollywood Boulevard laufen können.

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Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: EasyAmerica am 04.10.2004, 12:40 Uhr
Hey, Mexicali,
wo bist du?  :klo:  Nicht kurz vor Schluss schlapp machen.  :angst: Dein Bericht von gestern fehlt. Ich will  :lesend:
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 04.10.2004, 18:47 Uhr
Gleich geht's weiter! Ich musste gestern auf dem "Werfener Hochthron" eine kreative Pause einlegen!
Autsch, ich bekomm' schon beim Drandenken einen Muskelkater :twisted: ... schlimmer als am Grand Canyon...

Fortsetzung 20.Tag (L.A.)
In Hollywood besichtigen wir den Platz vor dem dem Chinese Theater und schlendern auf dem Walk of Fame. Auf der Strasse wird Werbung für verschiedene Hollywood-Filme gemacht: hier steht ein Spiderman, dort machen ein Batman und dort drüben ein grüner Grunch (?) Scherze mit den Passanten. Toll hier, und toll dass wir einen Gratis-Parkplatz in einer nahen Seitenstrasse gefunden haben. Aber irgendwie hab' ich dabei kein 100% gutes Gefühl, aus der Erfahrung heraus.

Und tatsächlich: als wir zurück zum Auto kommen, haben wir ein Briefchen in der Scheibe stecken. 40$ wegen Parkens ohne Anwohnerberechtigung :evil: :evil: :evil: ! Das war es, was ich übersehen hatte: unser Parkplatz in einer Parklücke wäre zwar grundsätzlich ok gewesen, aber alle anderen Fahrzeuge hier haben einen kleinen Ausweis hinter der Windschutzscheibe, den wir nicht haben. Sehr ärgerlich, aber um möglichen späteren Einreiseproblemen vorzubeugen (ich "muß leider" hin- und wieder nach USA auf Dienstreise  :twisted: ), werde ich den Strafzettel auf alle Fälle bezahlen.
Das senkt die Stimmung, und wem das schon passiert ist, der weiß, wie umständlich und zeitraubend so ein Bezahlvorgang abläuft. Das heißt im günstigsten Fall: einen 7-to-11 suchen, am Automaten dort bar einzahlen und einen Money Order ausdrucken lassen, den Money Order ausfüllen und in einem "Briefchen" absenden. Eine Überweisung in einer Bank geht für Nicht-Citizens leider nicht, da kein Konto vorhanden (und auch nicht möglich). Eine Post ist manchmal sehr schwierig zu finden, und die Öffnungszeiten sind leider "sehr begrenzt". Also werden wir in den nächsten Tagen einen 7-to-11 suchen (grün-weiß-rotes Schild, hat bestimmt jeder schon x-mal gesehen, jedoch wenn man einen sucht, findet man garantiert keinen).

Auch wenn's viel geld ist, wir lassen uns die Stimmung nicht komplett vermiesen und fahren weiter den tollen Sunset Boulevard in Richtung Sonnenuntergang. In Santa Monica endet der Sunset. Hier am Meer hat es nur noch 65 Fahrenheit (65-30)/2= 18 Grad. Wie man anhand von Nebel, Nebel-Smog und Temperaturrückgang sehen kann, wirkt der Pazifikeinfluß beinahe bis Palm Springs. Von Santa Monica gehts auf dem Santa Monica Freeway in die Downtown zu unserem Hotel "Kawada" (2nd und Hill Street), wo wir "Valet Parking"  :evil: machen müssen (12$ +Tips)... Das Kawada (45€) ist nicht unbedingt der große Hit, aber wir wollten uns einmal die Downtown näher ansehen, und die Lauflage dafür ist ja ganz ok.
Abends gab's dann ein Gratiskonzert an der California Plaza, und zum Essen ein sehr leckeres Teriaki Chicken  :P irgendwo in der Grand Avenue.

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Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 05.10.2004, 20:32 Uhr
21.Tag: L.A. bis San Simeon
Wir wollen uns heute vormittags noch Los Angeles anschauen, mittags aus der Stadt herausfahren und über Santa Barbara bis San Simeon kommen.
Es ist Sonntag, und wir sind schon früh auf. Als erstes laufen wir zu Fuß durch das nahe Japantown und Koreatown. Wie in San Francisco liegen auch hier Penner auf der Strasse herum :evil: . Wir überqueren den Santa Ana Freeway auf einer Brücke und gelangen zum Pueblo de los Angeles, einer ganz nett gemachten "Touristenfalle" mit vielen mexikanischen Restaurants. Wir laufen hier nur durch und weiter nach Chinatown. Dann geht's wieder zurück zur Grand Avenue, zum Business District mit seinen Wolkenkratzern und phantastischer Architektur :shock: .
Mittlerweile ist in den Geschäftsstrassen für einen Sonntag ganz schön was los. Auf dem Rückweg zum Hotel durchstreifen wir den Central Market, eine Markthalle mit kleinen mexikanischen Essensständen.
Nach dem Auschecken lassen wir uns unseren 4Runner wieder bringen, das dauert eine halbe Stunde. Wir verlassen die Downtown über den Beverly Boulevard und die Melrose Avenue, und wechseln dann auf den Santa Monica Boulevard, immer westwärts. Los Angeles von seiner Schokoladenseite :D . In Beverly Hills suchen wir in einigen palmengesäumten Seitenstrassen nach Star-Homes, deren Adressen wir auf einer Internetseite gefunden haben. Bald gelangen wir zum Mulholland Drive, der auf einem Höhenzug verläuft und einen tollen Blick auf L.A. freigibt, soweit dies bei dem starkem Dunst halt möglich ist. Über die 405 und 101 geht's dann aus der Stadt heraus, wobei der Verkehr extrem dicht ist und wieder eine Stunde lang Vororte durchfahren werden müssen, die sich bis Ventura ziehen. Dort gibt's ein riesiges Outlet Center, das uns wieder eine Weile aufhält.
Bei Santa Barbara am Fusse der Santa Ynez Mountains verlassen wir die 101 und besichtigen das Stadtzentrum mit seinen historischen Bauten im spanischen Stil. Nach einer Pause am Strand von Santa Barbara müssen wir das sonnige Südkalifornien hinter uns lassen. Wir fahren nordwärts auf der 101 über Solvang, Pismo Beach, San Louis Obispo und das neblige Morro Bay bis San Simeon, das wir erst im Dunkeln erreichen, denn die Strecke zieht sich.
In San Simeon haben wir uns ein Zimmer direkt unter dem Dach  :D des Silver Surf Motel reserviert, einem freundlichen Motel, das sich noch viel Charme aus den 60er Jahren bewahrt hat.

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Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 06.10.2004, 20:43 Uhr
22.Tag: San Simeon - Sunnyvale
Schon seit Morro Bay bewegen wir uns überwiegend im Nebel. Manchmal, ein paar Meilen von der Küste weg, scheint die Sonne. In San Simeon wollen wir das Hearst Castle besichtigen. Viele Reiseführer sind der Ansicht, ahnliches gibt es ja in Europa, und man kann sich das sparen. Dazu kommt, dass dies nur mit einer vorher zu reservierenden Führung und zu gepfefferten Eintrittspreisen ($24 pro Person :evil:) möglich ist.
Wir machen es trotzdem, denn wir wollen uns dieses Schloss einmal ansehen, das hier der größenwahnsinnige, neureiche Randolf Hearst am Anfang des 20ten Jahrhundert sich zusammen-geflickschustert hat. Ausserdem ist das Abfahren der Küstenstrasse bei dem Nebelwetter momentan nicht sehr einladend.
Wir parken am Besucherzentrum und werden einer Gruppe zugeteilt. Bevor es losgeht, gibt's noch im IMAX Theater zur Einstimmung einen tollen Film über R.Hearst und sein Werk. Dann schraubt sich der Bus mit der Gruppe, der wir zugeteilt wurden, die Küstenbergkette hoch. Oben angelangt, scheint die Sonne :D ! Schon mal ganz positiv.
Die Führung durch das Schloss ist gut gemacht und dauert ca. 1 Stunde. Es ist sehr amüsant zu sehen, was hier an Stilrichtungen miteinander verbunden wurde. Alles, was dem Durchschnittsgeschmack gefällt, wurde am europäischen und New Yorker Kunstmarkt zusammengerafft. Geld spielte keine Rolle, Hauptsache antik, Hauptsache mediterran, möglichst original römisch. Auch wenn es aus ganz unterschiedlichen Epochen stammt und einfach nicht zusammenpasst :twisted: .
Randolf Hearst lud sich gerne Schauspieler aus Hollywood "auf seine Farm" ein. Es gab extra ein Kino im Schloss. Man wird an einer gedeckten Festtafel vorbeigeführt. Ob es zum Dinner "Fish and Chips mit Ketchup :evil: " gegeben hat? Ich verbeisse mir diese Frage, will in meinem Gastland ja nicht unhöflich sein :twisted: .
Wirklich toll gelungen ist "Neptun's Pool", selbst für uns abgebrühte Europäer eine Augenweide! Dieser wurde den Hadriansthermen bei Tivoli nachempfunden. Überhaupt ist der Blick von hier oben großartig und reicht weit in die Berge. Wir bereuen die Besichtigung von Hearst Castle nicht. Es ist wirklich nicht mit europäischen Kunstschätzen vergleichbar.

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Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 07.10.2004, 19:48 Uhr
Fortsetzung 22.Tag: San Simeon - Sunnyvale
Zurück in San Simeon ist es inzwischen Mittag. Wir fahren die neblige Küste ein paar Meilen nordwärts, und freuen uns auf die bekannte See-Elefanten-Kolonie. Dort angekommen, müssen wir feststellen, daß der ganze Strand inzwischen weiträumig abgesperrt ist, und die See-Elefanten nur noch mit Fernrohren beobachtet werden können  :evil: . Das letzte Mal war ich hier vor ca. vier Jahren, da gab's den Zaun noch nicht und man hat sich bis auf wenige Meter vorsichtig an die Tiere heranschleichen dürfen. Was war das für ein Spass für Kinder. Möglicherweise ist ja wirklich die Population zurückgegangen, jedenfalls ist mit bloßem Auge kaum noch etwas zu erkennen, schade :shock: .

Den weiteren Verlauf der Küstenstrasse in Richtung Norden brauche ich hier kaum beschreiben. Es ist sicher einer der schönsten Küstenabschnitte überhaupt. Heute, an diesem 29.August, zeigt sie sich jedoch von einer unerwarteten Seite. Wie ein bleierner Schleier liegt der Nebel auf dem Wasser! Aufgrund der Windstille fehlt die Brandung, die es hier sonst gibt. Draussen auf dem Wasser treibt Seetang. Auch an den höchsten Stellen der Küstenstrasse können wir die Wolkenschicht nicht durchbrechen  :evil: .

Die Strecke ist recht kurvig und zieht sich. Am Pfeiffer State Park, der etwas landeinwärts liegt, kommt die Sonne etwas durch. Wir fahren am Point Lobo State Park und an Carmel vorbei, beides liegt im Nebel, nach Monterey. Dort ist im Bereich der Cannery Row mächtig viel los, vielleicht weil heute Sonntag ist. Nach einer weiteren Pause in Santa Cruz geht's über den Hwy 17 an Santa Clara vorbei nach Sunnyvale, wo unser Motel Maple Tree Inn liegt ($59, 3 Sterne, die es wirklich verdient  :D ). Hier am "Camino Real", einer breiten Kommerzstrasse, die sich so ziehmlich durch das ganze Silicon Valley zieht, ist die Auswahl an Restaurants  wieder recht groß. Später geht es dann noch in den Pool, auch wenn es in der Nacht schon recht frisch ist  :shock: .

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Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 08.10.2004, 20:22 Uhr
23.Tag: Silicon Valley / San Francisco
Das Maple Tree Inn erweist sich als richtiger Hit. Das "extentended continental" Frühstück ist das kompletteste und appetitlichste, das wir auf dieser Reise hatten, selbstverständlich mit richtigen Gläsern und mit Porzellan :D .

Heute wird ein richtiger Shopping-Tag eingelegt. Der "El Camino Real" zieht sich von Palo Alto über Mountain View, Sunnyvale, Santa Clara nach San Jose, wo er dann weiter in den "Alameda Boulevard" übergeht. Überflüssig zu sagen, daß all diese Städte fließend ineinander übergehen, diese bilden das "Silicon Valley". Fast jede namhafte Firma im Halbleiter- und Software Business ist hier mit mehr oder weniger repräsentativen Palästen vertreten (Oracle, Sun, Intel usw...). Wir bewegen uns mit dem Verkehrsstrom in Richtung San Jose, und entdecken links und rechts immer wieder interessante "Geschäfte", bei denen wir dann stets anhalten und uns aufhalten.

Nach San Jose geht's dann auf der 101 weiter nach Gilroy, das wir irgendwann am frühen Nachmittag erreichen :twisted: . Im Premium Outlet dort wird ausgiebig geshoppt, unter anderem gibt es hier ein "VF Outlet - Vanity Fair Wrangler Lee" das uns überrascht hat weil preislich kaum zu unterbieten :shock: .

In Gilroy kehren wir dann wieder um und fahren zurück über Palo Alto nach San Francisco. Dort haben wir uns ein Zimmer im Best Western "Flamingo Inn" reserviert. Das Flamingo Inn ist voll, und deshalb werden wir umgebucht auf das benachbarte Best Western "Carriage Inn". Das ist ein Glücksfall für uns, das Best Western Carriage Inn erweist sich als ausgesprochen nobles Luxushotel (Stilmöbel, Bademäntel und Frühstück auf dem Zimmer). Ich würde sagen, mindestens 4 Sterne :D :D :D . Bei einem Inder (Mason Street, Nähe Market Street, nimmt leider keine Kreditkarte) gibt's heute hervorragendes Tandoori Chicken. Beim nächtlichen Herumlaufen in San Francisco frieren wir richtig.

- Fortsetzung folgt -
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 09.10.2004, 19:47 Uhr
24.Tag: San Francisco und Rückflug
Heute ist leider unser letzter Tag  :cry: . Unser Flug geht um 17 Uhr, d.h. wir müssen spätestens um 14:30 unser Auto in San Bruno am Flughafen abgeben. Bis dahin kann man ja noch einiges machen.
Nach dem Auschecken vom Hotel laufen wir noch mal die Stadt ab, dabei darf das Auto in der Garage des Carriage Inn bleiben. Weil sich hierbei für uns nicht viel Neues ergibt, holen wir unser Fahrzeug und fahren die Oakland Bridge rüber zu dem Inselchen Yerba Buena / Treasure Island. Auf Treasure Island fahren wir den Hügel hoch und haben einen supertollen Blick auf die Skyline und die Brücke. Auch die Rückfahrt auf dem oberen Deck der Brücke ist ein Genuß :D .
Dann geht's noch hinauf auf die Twin Peaks, die wir relativ leicht finden (immer die Market Street runter, und dann sozusagen im Sichtflug). Dort ist jede Menge los, sogar Busse fahren da rauf.

Inzwischen ist es Zeit, zum Flughafen zu fahren. In San Bruno müssen wir noch mal auftanken (wir haben vereinbart, den Wagen mit vollem Tank abzugeben). Die Rückgabe-Station am Flughafen ist leicht zu finden. Es geht wie immer extrem schnell. Wir räumen unseren 4Runner aus (übrigens in Europa als Toyota Landcruiser am Markt).
Es gibt keinerlei Schaden zu beanstanden. Die rote Schlammkruste am Unterboden und in den Radkästen wird man vielleicht garnicht bemerken, denn das Auto wird bestimmt gleich durch eine Waschstrasse gefahren  :twisted: . Von innen ist das Fahrzeug kaum verschmutzt. Der Allrad-Antrieb hat uns viel Spass gemacht, und wir hätten bestimmt so manche Stelle ohne ihn nicht überwinden können. Die Differentialsperre haben wir allerdings nie gebraucht (damit wird die Kraftübertragung zwischen den Rädern "entkoppelt", falls eines mal in einem Schlammloch durchdreht). Insgesamt haben wir mit unserem 4Runner in 24 Tagen 4853 Meilen zurückgelegt.

Das Einchecken bei BA zieht sich ziehmlich, es stehen bereits eine Menge Leute am Schalter :evil: . Der Rückflug gibt einen tollen Blick auf das Central Valley, auf Nevada und auf Wyoming frei. So gerne wären wir noch länger hier geblieben. So vieles wäre dort unten noch zu erleben.
Dann wird es schnell dunkel, und wir fliegen immer tiefer in die Nacht hinein.

Ende
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: EasyAmerica am 10.10.2004, 00:44 Uhr
Willkommen daheim, Mexicali!  :wink: Und danke für die günstige Mitfahrgelegenheit.  :D
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 10.10.2004, 09:06 Uhr
Ja, Viel Spass beim Lesen! Ich hoffe, es hat Euch gefallen.

"Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten"

Robert :winke:
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: wernerw am 10.10.2004, 19:24 Uhr
Hallo Mexicali,

vielen Dank für den tollen Bericht.

Was mich wundert ist, dass du sagst, die Mietwagenrückgabe war leicht zu finden.

Ich erzähl mal wie es mir gegangen ist:

1. Mal
Ich fahr frühmorgens von San Francisco raus zum Flughafen. Dann kommt ein großes Schild (ich versuch das mal hinzukriegen): "SFO Airport Car Rental Return: Use San Bruno Ave."

Nächste Abfahrt: "San Bruno Ave"

Ich also raus und stand im Niemandsland. Keine Schilder mehr, gar nichts. Irgendwie hab ich es dann geschafft.

Da muss ich wohl bei der Abfahrt einen Hinweis übersehen haben.


2. Mal
WernerW hat ja einen tollen Orientierungssinn und verfährt sich nicht. Also praktisch nicht.  8) Diesmal passiert mir das nicht noch einmal. Wieder in der Morgendämmerung. Gleiches Schild, nächste Abfahrt "San Bruno Ave.", ich raus, diesmal langsam genau schauend. Kein Schild entkommt mir.

Ergebnis: Siehe "1. Mal".


3. Mal:
Wieder im Morgengrauen. Diesmal können die mich mal. Wieder vorbei am Schild und vorbei an der Ausfahrt. Ich fahr zum Flughafen und von dort finde ich es schon, denke ich.

Also Ausfahrt nach San Bruno Ave. "SFO Intl. Airport". Kaum bin ich auf der Ausfahrt kommt das Schild "San Bruno Ave. Car Rental Return".

Oh Himmel!! :shock:
Titel: Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
Beitrag von: Mexicali am 10.10.2004, 23:12 Uhr
Hallo Werner,
du hättest halt auch in San Bruno tanken müssen, dann hättest du es bestimmt auf Anhieb gefunden :wink:
Robert