Endlich komme ich dazu, meinen Reisebericht für den diesjährigen Wohnmobil-Urlaub vom Januar fürs Forum zusammenzustellen. Der Text basiert auf den Aufzeichnungen in meinem Blog, die leider nicht so ausführlich und vollständig sind wie sonst. Ich fasse deshalb manchmal mehrere Tage in den einzelnen Postings zusammen.
Die PlanungVorweg, wir sind eine Gruppe von Freunden aus dem inneren Kreis der Organisatoren zweier Fantastik-Fanconventions in Deutschland und machen seit einigen Jahren regelmäßig in etwas unterschiedlicher Zusammensetzung Touren durch den amerikanischen Westen. Aufhänger war ursprünglich (und dient immer noch als Ausrede) der Besuch einer befreundeten amerikanischen Veranstaltung in San Jose. Nun ist es etwas unsinnig und teuer, nur für vier Tage Convention einmal halb um die Welt zu fliegen, deshalb wird davor oder danach noch im Wohnmobil oder auch als PKW/Motel-Tour der Westen abgeklappert. Naja, und das gefällt uns so gut, dass wir es wieder und wieder tun...
Nebenbei schult es die Fähigkeit zur Planung und Improvisation, und umgekehrt hilft die Erfahrung mit Eventorganisation, eigentlich unmögliche Dinge durchzuziehen — und dabei Spaß zu haben.
Dieses Jahr dabei, als alte Hasen: Dirk, KJ, Gregor, Markus und meine Wenigkeit. Neu dabei waren Frederic und Thomas. Das sind sieben Leute, was für die Wohnmobilverteilung leider etwas unglücklich ist. Wir haben zwei Fahrzeuge gebucht (zwei 30 Fuß Cabover mit Slideouts von El-Monte) und uns darauf verteilt. Übernahme der Fahrzeuge war am 10. Januar, Rückgabe am 21. vor der Convention, jeweils in Dublin, CA. Macht zehneinhalb nutzbare Tage. Das ist nicht viel Zeit... Nun wollten wir alten Hasen auch ein paar Programmpunkte haben, die wir noch nicht kannten, anderseits aber auch den beiden neuen die Dinge zeigen, die man gesehen haben muss. Ich habe mich also hingesetzt und eine Strecke mit den folgenden Programmpunkten ausgearbeitet:
- Monterey, Wharf und Aquarium
- Highway 1
- Joshua Tree Nat'l Park
- Grand Canyon Nat'l Park
- Page, Antelope Canyon
- Canyonlands, evtl. Dead Horse Point
- Arches Nat'l Park
- Bryce Nat'l Park
- Las Vegas
- Death Valley Nat'l Park
- Carizzo Plain Nat'l Monument
Konkret sah die Planung so aus:
Kartenmaterial © OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SAMoment, werden Stammleser sagen, das geht nicht. Und wenn, dann ist es ein einziges Gehetze. Doch, sage ich, das geht, und es war zwar etwas anstrengend, aber sehr schön und hat viel Spaß gemacht. Aber: es ist nur etwas für eine erfahrene, eingespielte Crew. Anfänger sollen so eine Tour de Force auf keinen Fall probieren.
Wir haben zugegeben dann auch nicht alles so gemacht, und wir hatten Alternativplanungen für die kritischen Abschnitte der Tour. Zum einen ist es wichtig, "von hinten" Programmpunkte weglassen zu können, um Verzögerungen auffangen zu können. Das bedeutet, dass Hauptattraktionen nicht ans Ende der Reise gelegt werden sollten. Carizzo Plain war von vorneherein optional, in Death Valley kommt man mit dem Wohnmobil sowieso zu den meisten Attraktionen nicht hin. Vegas kann man schieben. Einge Ideen (wie die Schleife über die Historic 66) waren von vorneherein optional.
Zudem ist das Wetter im Januar zu beachten. Das südliche Utah ist gebirgig, da liegt dann Schnee. Manchmal richtig viel Schnee. Wenn man Pech hat, steht man im Nichts vor einer Straßensperre und muss warten, bis UDOT die Piste geräumt hat. Es gab somit einen Alternativplan ab Page, den wir zum Glück nicht gebraucht haben.
Und das nicht nur wegen des Winterwetters. Ich kenne mich und meine Crew, aber manchmal überschätzt man doch seine Kräfte, und dann bringt es nichts, etwas mit Gewalt durchzuziehen. Insofern braucht man ein gerüttetes Maß an Toleranz und Improvisation.
Primär war das Ziel für uns alte Hasen: ein paar Orte besuchen, die wir gerne mal wieder sehen wollten plus ein paar Dinge sehen, die wir bislang noch nicht kannten. Für die beiden neuen: Ideen geben, was sie sich bei anderer Gelegenheit mal ausführlicher ansehen könnten. Das hat, mit dieser Crew zumindest, besser funktioniert als erwartet.