28.6.2012Das „Fruehstueck“ war auch nicht wirklich besser als das Abendessen. Mit Ach und Krach gabs nen Kaffee, Orangensaft und abgepackte Muffins, sowie abgepackte Kuchen. Das wars. Keine Cornflakes, wenigstens Oatmeal oder so – nichts! Schade. Satt wurden wir, aber ein Gaumenschmaus war das abgepackte Zeugs nicht wirklich. Erinnert mich eher an die „Fruehstuecke“ von vor 10-15 Jahren in den amerikanischen Motels, als es noch nicht zum nun fast schon ueblichen Standard gehoerte.
So verliessen wir recht zuegig das Motel und fuhren suedwaerts:
bis wir dann kurz vor Idaho Springs wieder auf die Autobahn stiessen. So fuhren wir ein Stueck der gleichen Strecke wie zu Beginn des Urlaubs, nur in umgekehrte Richtung. Nicht lange, denn dann fuhren wir ab um auf den Mt. Evans zu kommen. Hier hinauf fuehrt die hoechste asphaltierte Strasse Nordamerikas. Denn der Berg ist 4346,50 m (!) hoch und ueberragt somit den bekannteren Pikes Peak in der Nachbarschaft nochmals um ca. 50 m.
Und auch hier bekam ich ab ca. 3700m die Hoehenkrankheit. Diesmal kein schwummriges Gefuehl sondern hauptsaechlich Kopfschmerzen.
Ich dachte es zerreisst mir meinen Schaedel, von innen heraus. Dennoch hielt ich tapfer aus, denn eine solche Hoehe wollte ich mir ja nicht entgehen lassen
:
Wir stapften also ein wenig umher, genossen den Blick und sahen wie schlechtes Wetter aufzog. Ploetzlich fing es an zu hageln. Dicke Graupel kamen hinunter:
(die beiden Bilder sind aber bereits von der Weiterfahrt)
Das Thermometer fiel auf 37 Grad Fahrenheit, also 2,8 Grad Celsius. Und draussen fluechteten sie in kurzen Hosen zu ihren Autos:
Wir beschlossen wieder bergab zu fahren. Gerade als wir wieder losfahren wollten gesellen sich Bergziegen auf den Parkplatz. Die mussten natuerlich noch fotografiert werden,
auch wenn es keine Bighorn-Sheeps waren, auf die ich ja immer noch hoffte. Da dies aber die letzte Gelegenheit war, welche zu entdecken, musste meine Liste im Kopf um Bergziegen erweitert werden, und die Dickhorn-Schafe gestrichen werden.
Denn auch auf dem Rueckweg vom Berg runter hatte ich kein Glueck um sie zu sehen. Dafuer aber ein Murmeltier! Suesses Viech! Und es liess sich besser fotografieren als sein Artgenosse lange Zeit zuvor am Cedar Breaks National Monument.
Je tiefer wir kamen, desto besser gings meinem Kopf. Die Kopfschmerzen waren am Fusse des Berges verschwunden und wir auch. Denn wir machten uns weiter Richtung Denver. Dort lag im Westen der Stadt (aus dieser Richtung kamen wir) ein grosses Shopping-Center. Ich glaube wir kauften hier die meisten Klamotten des Urlaubs ein. Es gab einfach gute Angebote und Auswahl. Und: es gab einen Cinnabon. Das ist kein Klamottenladen, sondern ein Zimtschneckenbrater. Das sind die leckersten (und vermutlich gehaltvollsten) Zimtschnecken die ich kenne, ich koennte mich da reinsetzen! Da lief mir das Wasser im Mund zusammen und wir mussten natuerlich gleich mal ein paar Schneckcher verdruecken, zusammen mit nem Kaffee versteht sich.
So konnten wir gut shoppen und danach gingen wir gleich wieder in den Food Plaza, denn hier gabs ebenfalls Panda Express. Also mein Lieblings-Chinese mit dem Orange Chicken.
Als wir das Shopping-Center verliessen, fuhren wir nach Sueden. Auch wenn wir nicht so recht wussten was uns erwartete. Ausser dass wir wussten, dass es in jener Stadt die unser Uebernachtungsziel war, brannte. Hier tobten seit ein paar Tagen heftige Waldbraende. Fuer eine Stornierung des Hotels wars zu spaet, ich kam am Tag zuvor nicht wirklich an Infos heran, wo genau nun der Waldbrand war. Ich konnte herausfinden dass links neben der Autobahn alle Strassen gesperrt waren, unser Hotel lag genau an diesem Highway – aber rechts! Ich konnte auch keine Info auf der Hotelseite entdecken dass es geschlossen waere. Also fuhren wir nach Colorado Springs und schauten was uns erwartete. Wir sahen die massiven Braende, sahen wie staendig Loeschhubschrauber vom Militaerflugplatz abhoben oder landeten, und kamen halb durch gesperrte Strassen zu unserem Hotel. Draussen roch es merklich nach Rauch, so blieben wir im Hotel und gingen in den Pool, bzw. Whirlpool. Wieder auf dem Zimmer sortierte ich erst mal die ganzen Einkaeufe und entfernte die Preis-Schilder und versuchte die Errungenschaften in die Taschen zu stopfen. Wie immer nicht so einfach, aber wie immer habe ich es auch diesmal irgendwie geschafft. Zum Tagesabschluss gabs noch ein leckeres Bier, und das Bett rief.
American Best Value Inn Colorado Springs / 62,95 $ ohne Tax