Ein Willkommen an die zugestiegenen Passagiere.
Mittwoch, 16.09.
Eine Krone, ein Dentist und ein Cowboy Um 4.00 h rumort Andy bereits im Zimmer. Eine Stunde später quält sich auch Elke aus dem Bett und eine ausgiebige Dusche weckt die Lebensgeister, vor allem dann, wenn man im Halbdämmer die Funktion der Duscharmatur nicht sofort erfasst.
Anschließend werden die Koffer umgeräumt. Beim Zähneputzen fällt Elke eine Zahnkrone heraus; na prima.
Andy sucht im Internet sofort nach einem Dentist in der Nähe (für was Google alles gut ist) und nach dem Frühstück suche wir einen auf. Der Zahnarzt ist heute in Urlaub, obwohl seine Sprechstundenhilfen arbeiten.
Als Elke ihr Anliegen schildert bekommen wir den Tipp, wir könnten uns auch bei Walmart in der Pharmacy behelfen, was uns doch sehr wundert. Zwei Stunden später werden wir uns daran dankbar erinnern. Wir versuchen es einen Block weiter, warten fast eine Stunde und Elke muss einen Bogen ausfüllen. U.a. wird gefragt, ob sie ihre Zähne behalten möchte oder nicht …?? Nochmal eine gefühlte Ewigkeit später wird sie endlich ins Behandlungszimmer gebeten; Andy wartet derweil im Auto. Die Helferin legt einen Röntgenschurz um und meint ganz fröhlich, wir machen jetzt ein Bild. Dass sie nicht auch noch sagt „jetzt kommt gleich das Vögelchen“ fehlt in ihrem Ansagetext. Elke mag aber kein Röntgenbild, sondern nur die Krone wieder festgeklebt haben, woraufhin die Hilfe den Doktor zu Hilfe holt. Er müsse ein Bild machen und erst mal gründlich untersuchen, dafür sei er „liable“, anders würde er nicht behandeln. Elke mag aber kein Bild, der Doc ist ein wenig angesäuert; Widerspurch scheint nicht sein Ding zu sein. Die Entscheidung fällt gegen den Zahnarzt; Elke muss hier gar nichts und schon gar nicht, wegen so einer Lappalie.
Dank des Tipps der ersten Anlaufstelle geht es statt zu einem weiteren Zahnarzt in den nächsten Walmart und dort werden wir auch fündig. Mit einem Temporary Bond kann man „Do it yourself“ die Krone wieder befestigen. Heute Abend wird Elke zum eigenen Zahnarzt – ist ja nicht das erste Mal, dass sie mit etwas Zahnarztbesteck verreist.
Da wir schon mal im Walmart sind und wir die gesuchten Campinggaz-Kartuschen noch nicht gefunden haben, entscheiden wir uns, den kleinen Gaskocher von Coleman und die dazugehörige Kartusche für die anstehenden Hikes zu kaufen. In unserer Sammlung wäre das nun Kocher Nummer 3.
Cowboy Joe 2007
Wiedersehen ein Jahr später
Weiter geht es nach Downtown, wir wollen zu Joe, einem Cowboy dem wir letztes Jahr bei Wheeler begegnet sind und versprochen haben, ihm ein Foto zu schicken. Mit dem Schicken ist es nichts geworden, jetzt geben wir das Foto eben persönlich ab. Die Mariposa Street ist bald gefunden, die Hausnummer fehlt, aber wir klopfen mal an die Fensterscheibe, die wir als richtig einstufen (Google Streetview sei Dank). Zu fest klopfen sollte man hier allerdings nicht, sonst fällt nicht nur die Scheibe, sondern gleich das ganze Fenster raus. Wir sind erstaunt, dass sich gleich was rührt; wir haben Joe wohl soeben geweckt. Er ist noch schlaftrunken, doch als er das Foto sieht und wir Wheeler erwähnen, bittet er um eine Sekunde Geduld – er müsse sich schnell was anziehen. Kurz darauf werden wir eingelassen, Joe ist trotz Schlafdefizit ganz aus dem Häuschen. Eigentlich wollten wir nur auf einen Sprung bleiben, es werden zwei Stunden, die wie im Flug vergehen und die hauptsächlich Joe spricht. In dieser Zeit kramt er zig Fotos hervor und verteilt sie auf dem Bett und erzählt uns fast seine gesamte Lebensgeschichte. Er würde uns gerne zum Essen einladen, oder zum Frühstück, oder auf seine Farm zum horseback riding, doch wir haben ja schon Pläne für die nächste Zeit. Aber er gibt uns noch einen guten Tip mit, für die Strecke Colorado Springs – Creeple Creek und seinen Colorado Atlas mit dazu. Nach zwei Stunden schwirrt uns die Birne – es war sehr kurzweilig, doch seine Gedankensprünge sind auch nicht ohne.
Mittlerweile ist es kurz nach 12.00 h, nächste Station ist der AAA, um noch ein paar Straßenkarten zu ergattern, wir machen ganz flott im Auto ein paar Sandwiches und essen diese auf dem Parkplatz. Ein Wolf-Camera-Laden wird noch geentert und Andy findet einen Foto-Rucksack. Weiter geht es nach Castle-Rock, wo Elke noch Ersatz für die zu Hause vergessene Trekkinghose sucht und wir bei Coleman die Campinggaz-Kartuschen entdecken. Somit gehen zwei in unseren Besitz über und der Walmart-Gaskocher samt Kartusche wird bei nächster Gelegenheit wieder zurückzugeben. Es geht weiter nach Colorado Springs. Den Sonnenuntergang im Garden of the Gods haben wir wegen eines dringenden Wunsches von Andy leider nicht mehr geschafft. Es ist kaum zu glauben, aber es handelte sich um Schuhe!
Essen gibt es bei Carls jr. und dann ist auch schon Termin bei Dr. Elke, ohne Wartezeit und bohren sitzt die Krone wieder und um 22.00 h ist für heute Schluss.
Übernachtung: Best Western, Colorado Springs nähe Flughafen 78,76 $
Gefahrene Strecke: 214 km