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Autor Thema: Rocky [Mountain] Trails - 4 Wochen mit Jeep und per Pedes durch Colorado  (Gelesen 35445 mal)

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AndyOne

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Samstag, 27.09.

Mining Towns, Backroad Pässe und die Eisenbahn

 

Um 6.30 h klingelt der Wecker, wir trödeln mit dem Aufstehen aber noch ein wenig herum. Die Nacht war so angenehm, dass Elke's Schlafsack zum ersten Mal zu warm war. Vom benachbarten großen Gefängnis hörte man mitten in der Nacht aggressives Hundegebell. Es gibt erst mal Frühstück vor der Hütte. Es ist noch recht frisch und es scheint aber ein schöner Tag zu werden; kaum Wolken am Himmel. In der Morgensonne gibt es erst mal einen schönen Kaffee auf der Bank vor der Cabin, dann gehts aber los.


Morning is golden

Wir tanken noch voll - 3,63 $ p. Gallon ist zum ersten Mal in diesem Urlaub sehr günstig. Auf der 24 geht es noch ein Stück weiter südlich bis Lathrop und von dort weiter nach St. Elmo. Heute stehen nochmal Backcountryroads auf dem Programm. Vom Abzweig in Lathrop fahren wir ca. 11 Meilen gen Westen bis kurz vor St. Elmo, hier geht es links auf die 295 (Gravelroad) nach Hancock. Es ist was los; ganze Familien sind mit ihren ATV’s unterwegs und dazu noch jede Menge Hunter. Die Laubfärbung in diesem Tal ist sagenhaft; die Aspen leuchten in tiefsten Gelbtönen wie gold. Die Gravelroad ist recht gut zu fahren und bis zur Allie Belle Mine, die den Hang heruntergerutscht ist und schief über die Straße hängt, sind es ca. 20 Minuten. Ein kurzer Fotostopp und weiter geht es noch bis zur Hancock Town Site, wo allerdings nur noch ein paar Holzbalken vom ehemaligen Saloon zu sehen sind – absolut nicht der Hit. Von hier könnte man zum Ost-Portal des Alpine Tunnels und über den Hancock Pass, da er aber sehr hoch eingestuft ist fahren wir da nicht lang.


Auf dem Weg nach St. Elmo

Am Bach
Ein Bergsee
Aud dem Weg nach Hancock


Über Nacht hat es gelbe Farbe geregnet


(Abgerutscht) Die Ellie Belle Mine

Wir kehren um und fahren nach St. Elmo; ein uriges kleines Städtchen das 1880 entstand und einst Forest City hieß. Das Postoffice bestand darauf, dass der Name in St. Elmo geändert wird, da bereits weitere Städte mit dem gleichen Namen bestanden. St. Elmo wuchs mit dem Erfolg der Mary Murphy Mine und einigen anderen Minen der näheren Umgebung und entwickelte sich zu einem Hauptversorgungszentrum im Landkreis. Bis zum Bau der Eisenbahn war St. Elmo für Reisende nach Tincup, Alpine und einigen nahen Pässen ein Zwischenstopp; als die erste Eisenbahn der Denver, South Park & Pacific Railroad ihren Dienst aufnahm, erhielt die Stadt einen Hauptbahnhof. In ihren besten Tagen hatte St. Elmo rund 1.500 Einwohner. Durch die vielen Arbeiter des Alpine Tunnel war die Stadt am Wochende sehr gut besucht. 1890 wurden bei einem Großband zwei Blocks im Geschäftszentrum zerstört und nie mehr aufgebaut. Anno 1910 bewirkte ein Rückgang von Frachtlieferungen die Schließung des Alpine Tunnel und 1926 war die Weiterführung der Eisenbanhlinie nach St. Elmo nicht mehr einträglich und man stellte schließlich auch diese Verbindun ein. St. Elmo ist einer der besterhaltenen Minenstädte in Colorado mit den meisten Gebäuden entlang der Hauptstraße, die noch so wie vor 100 Jahren aussehen. Sie wird im National Register of Historic Places geführt und ist ein must-see für Besucher, die einen Blick auf eine Wild-West Mining Town aus dem 1800 Jh. werfen wollen. Einige Blockhäuser scheinen wieder bewohnt, wenn auch nur saisonal.


Golden Forest


St. Elmo


Farbenspiele

Ein kurzer Fotostopp und es geht weiter auf dem Tincup Pass Trail; d. h. nach der Miner’s Exchange rechts über die Brücke und dann gleich wieder links der Beschilderung folgen. Die Route ist mit 3 bewertet, also sollten wir das locker packen. Auch hier ist jede Menge Verkehr, doch der ein oder andere lässt uns überholen und wir müssen nicht ständig Staub schlucken. Die Strecke wird im Verlauf immer heftiger; anfangs ist sie nur „rocky“, dann wird sie steil und im letzten Anstieg zum Summit warten üble Steinbrocken und Stufen auf uns, d. h. wir kommen nur sehr langsam vorwärts. Auch der Abstieg hat es in sich, bis zum Mirror Lake ist dieser Trail kein Spaß. Elke steigt an den ganz üblen Stellen aus und lotst Andy, die riesige Haube des Commander macht es ab und an schwierig einzuschätzen, wie die Hindernisse ohne Schaden zu bewältigen sind. Mittlerweile hat es zugezogen und es regnet leicht. Gegen 13.30 h haben wir uns eine kleine Pause verdient und machen Mittag, die schlimmste Strecke liegt hinter uns.


Nächster Stopp ist in Tincup, gegründet 1879 als Virginia City nachdem die Gold Cup Mine entdeckt wurde. 1892 wurde aus diesem Ort Tincup, Virginia Cities gab es wohl schon damals zu viele. Es heißt, Menschen überfluteten Tincup - eine der wildesten und rauhesten Mining camps in Colorado. Die Bars und Spielsaloons hatten rum um die Uhr geöffnet. Trunkenheit und Schießereien waren an der Tagesordnung. Organisiertes Verbrechen herrschte nicht nur in den Bars oder Spielsaloons sondern auch in der Verwaltung und öffentlichen Ämtern.

Ein kleiner Auszug aus dem Roadbook:

Als der erste Marshal 1880 sein Amt antrat, war er angewiesen nichts zu sehen, nichts zu hören und nichts zu tun - seine erste Verhaftung war auch seine letzte. Er blieb nur wenige Monate und als er unbezahlt die Stadt verließ, quittierte er seinen Dienst. Der zweite Marshal nahm gelegentlich einige Trinker fest, ließ sie einsitzen um sie dann auch wieder selbst zu befreien. Der dritte Marhsal belästigte einen Saloon-Besitzer eines Nachts und was geschah? Er lebte nicht lange genug, um diese Entscheidung zu bereuen. Der vierte Marshal wurde geisteskrank und beendete selbst sein Leben. Der fünfte Marshal wurde erschossen. Eine große Leistung für so eine kleine Stadt, oder?

Tincup hatte anno 1882 einige Tausend Einwohner und was die größte Silberproduktion in der Gunnison Region, trotz fehlender Eisenbahnanbindung. Wegen fehlender Transportmöglichkeiten transportierten die Minen die Ausbeute mittels Packtieren. Schließlich brachte der Bau des Alpine Tunne die Eisenbahn in die Nähe, nach Pitkin. Tincup erholte sich von einer Rezession, die durch hohe Transportkosten verursacht wurde. Auch den Silver Crash in 1893 überlebte diese Stadt. Das Glück hielt bis in 20. Jh. um dramatsich in einem großen Feuer zu enden, als ein Laden Feuer fing, der Kerosin verkaufte und die Stadt bis auf einen Block auf die Grundmauern niederbrannte. Dies war im Jahr 1906. Die Stadt wurde wieder aufgebaut, aber nicht mehr wie einst wiederhergestellt. Im Jahr 1913 brannte es ein weiteres Mal und beschädigte etliche Gebäude sehr stark.

Nachdem die Gold Cup Mine im Jahr 1917 schloss, zerfiel Tincup sehr schnell.



Etliche Cabins dienen heute als Wochenenddomizil und werden von einer kleinen Community am Leben erhalten. Wir halten an der Kirche bzw. der City-Hall – dieses Gebäude wird für beides genutzt und wurde 1903 errichtet. Ein paar Leute sind dabei, die Hall winterfest zu machen. Wir dürfen aber gerne einen Blick hineinwerfen. Wir kommen unweigerlich ins Gespräch und berichten von der üblen Strecke, die mit einer 3 absolut unterbewertet ist. Da auch unser nächstes Vorhaben, der Cumberland Pass Trail mit 3 bewertet ist, wollen wir davon lieber absehen – für heute reicht es mit rocky Road. Uns wird allerdings versichert, dass der Trail absolut easy zu befahren ist und überhaupt nicht schwierig, der Tincup Pass hingegen wird auch von den Locals als schwer empfunden. Gesagt getan, vorerst machen wir aber am Cemetary von Tincup Halt und sehen uns dort ein wenig um. Der Cemetary ist auf vier Hügel und somit vier Bereiche aufgeteilt - für Protestanten, Katholiken, Juden und Konfessionslose (hier sind eindeutig die Rabauken gemeint, die samt Gewehr und ihren Stiefeln beigesetzt wurden).


Tincup Cemetery

Tincup Cemetary

Wie versprochen, ist der Trail über den Cumberland Pass kein Vergleich zu dem, was wir heute schon hinter uns haben und wir kommen in Null komma nichts vorwärts bis zum Abwzeig Alpine Tunnel Road.


Diese alte Railroadgrade nehmen wir auch noch mit, ist diese Route mit einer schlappen 1 bewertet. Aber auch diese Bewertung stimmt mit der Strecke, die sich nun vor uns auftut, absolut nicht überein; mit einem normalen Straßenfahrzeug ohne high clearance ist hier nichts auszurichten, vor allem nicht auf den letzten Meilen. Die Railroardgrade ist wiederum gesäumt von gold-leuchtenden Aspen. Zum Teil geht es direkt neben der Fahrspur senkrecht den Hang hinunter; ein Glück dass wir keinen Gegenverkehr haben.


Die 9,6 Meilen bis zum restaurierten Bahnhof ziehen sich ganz schön. Wir sind wieder auf 3.500 m Höhe, es weht ein eisiger Wind und das letzte Stück zur historic Site kann nur zu Fuß zurücklegt werden. Hier oben wohnen jede Menge Marmots und lassen sich sogar ablichten. Ein paar Gleise sind noch gelegt und vom Enginehouse stehen noch die Grundmauern. Absolut sehenswert! Den Tunnel gibt es allerdings nicht mehr; dieser ist verschüttet.


Das alte Enginehouse aus Stein


Das restaurierte Telegraphenhaus

Ein Blick ins Telegraphenhaus


Nächster Halt - Alpine Tunnel

Das verschüttete Portal
Karusel für Lokomotiven


Big Marmot

Mittlerweile ist es 16.30 h und wir haben noch Einiges an Wegstrecke vor uns. Es geht wieder auf dem selben Weg zurück, dann nach Pitkin und über Ohio und Parlin zur 50, die uns nach Gunnison führt. Wir gehen erst mal was essen und da wir Hunger haben, muss es auch schnell gehen. Da kommt der Sonic gerade recht; viel Auswahl an Fastfood gibt es in Gunnison eh’ nicht. Wir checken im Waterwheel Inn ein, packen unsere Wäsche und fahren nochmal los zur Laundry. Gegen 20.00 h sind wir zurück und lassen den Abend bei einem oder zwei Coors Revue passieren.



Gefahrene Strecke: 205 km

Übernachtung: Water Wheel Inn, Gunnison 72,26 $
bye
Andy

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Palo

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Wieder ein ganz toller Tagesbericht! Ich bin begeistert!
Gruß

Palo

Angie

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Ihr hättet es besser nicht treffen können: Die Laubfärbung ist unglaublich!! Und was mich auch fasziniert ist, wo ihr überall "herum krebst". Wirklich vielen Touristen seid ihr pro Tag ja nicht begegnet.

Viele Grüße,
Angie

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AndyOne

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Schön, dass es Euch gefällt, uns hat es jedenfalls sehr gefallen, auch wenn die Sonne meist um die Mittagszeit hinter dicken Wolken verschwunden ist.
Da oben, gibt es wirklich kaum noch Touristen, allenfalls Fourwheel Drivers, die machen sich dann aber auch rar.
bye
Andy

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Crimson Tide

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 Wirklich vielen Touristen seid ihr pro Tag ja nicht begegnet.



Wirklich Viele fahren ja auch nicht solche irren Strecken!  :lol:

Aber es hat sich ja gelohnt!  :daumen: :daumen: :daumen:

Wir können uns dieses Laub-Feuerwerk jetzt ganz gemütlich im Sessel ansehen!

Schöööööön!  :D

L.G. Monika

Angie

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 Wirklich vielen Touristen seid ihr pro Tag ja nicht begegnet.



Wirklich Viele fahren ja auch nicht solche irren Strecken!  :lol:

Ich würde es sofort tun, vor mir ist keine Gravelroad sicher :wink:

Wir können uns dieses Laub-Feuerwerk jetzt ganz gemütlich im Sessel ansehen!

Ja - leider im Sessel :wink: In natura wäre es mir lieber :D
Viele Grüße,
Angie

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Crimson Tide

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 Wirklich vielen Touristen seid ihr pro Tag ja nicht begegnet.



Wirklich Viele fahren ja auch nicht solche irren Strecken!  :lol:

Ich würde es sofort tun, vor mir ist keine Gravelroad sicher :wink:

Wir können uns dieses Laub-Feuerwerk jetzt ganz gemütlich im Sessel ansehen!

Ja - leider im Sessel :wink: In natura wäre es mir lieber :D


Wir sind auch gerne dort, wo NICHT JEDER langfährt!

Also nicht, daß Du jetzt denkst, daß wir immer nur die Loops mit dem Rollstuhl-Zeichen abfahren-bzw. laufen!   :nono:

Wir sind auch schon auf mancher Gravelroad steckengeblieben, entweder im Sand oder aufgesessen auf Steinen! (z.B. auf Zypern im Troodos Gebirge)

L.G. Monika

Angie

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Also nicht, daß Du jetzt denkst, daß wir immer nur die Loops mit dem Rollstuhl-Zeichen abfahren-bzw. laufen!   :nono:

Immerhin kenne ich euch so gut, dass mir klar ist, dass ihr genau DAS nicht tut! :wink:

Wir sind auch schon auf mancher Gravelroad steckengeblieben, entweder im Sand oder aufgesessen auf Steinen! (z.B. auf Zypern im Troodos Gebirge)

Nicht übel :wink: Ich könnte damit dienen, dass ich unseren Bushcamper mitten im Outback von Australien im Schlamm festgefahren habe :lol: Und dabei war ich mir zuvor sicher, dass ich den einzig richtigen Weg gewählt habe...

So, genug off topic :wink:

Viele Grüße,
Angie

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tiswas01

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Hi Andy

Dickes Lob für deinen Reisebericht.

Wir/ich freuen uns immer auf die Fortsetzung und die schönen Bilder.

Die Strassen die Ihr gefahren seid, hätten wir uns nie getraut zu fahren. Das ist ja "irre" steil und gefährlich.

Tissi  :winke:

 

ilnyc

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Ihr hättet es besser nicht treffen können: Die Laubfärbung ist unglaublich!! Und was mich auch fasziniert ist, wo ihr überall "herum krebst". Wirklich vielen Touristen seid ihr pro Tag ja nicht begegnet.

Puh! Nachdem ich mehr als eine Woche Reisebericht nachlesen durfte, kann ich mich Angie nur voll anschließen. Wieder ein toller Reisebericht von Euch, irre Fotos, unbekannte Regionen und ganz besonders tolle Laubfärbung. Respekt!

AndyOne

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Hi Andy

Dickes Lob für deinen Reisebericht.

Wir/ich freuen uns immer auf die Fortsetzung und die schönen Bilder.

Die Strassen die Ihr gefahren seid, hätten wir uns nie getraut zu fahren. Das ist ja "irre" steil und gefährlich.

Tissi  :winke:

 

Danke. Ja da hast Du wohl recht, wir haben uns da auch erst im Laufe der Zeit vorgetastet. Viele schöne Orte sind in Colorado halt nur mit etwas Mut zu erreichen. Gefährlich sollte es eigentlich nicht sein, das war bislang nur die eine Stelle vorm Imogene Pass. Wenn es für uns wirklich gefährlich aussieht dann lassen wir das auch lieber.

Ihr hättet es besser nicht treffen können: Die Laubfärbung ist unglaublich!! Und was mich auch fasziniert ist, wo ihr überall "herum krebst". Wirklich vielen Touristen seid ihr pro Tag ja nicht begegnet.

Puh! Nachdem ich mehr als eine Woche Reisebericht nachlesen durfte, kann ich mich Angie nur voll anschließen. Wieder ein toller Reisebericht von Euch, irre Fotos, unbekannte Regionen und ganz besonders tolle Laubfärbung. Respekt!

Danke, danke. Was soll ich dazu noch sagen, genau wegen den unbekannten Regionen und der Laubfärbung sind wir ja dorthin gefahren, dass sie 2008 ganz besonders schön war, war auch Glück.

Der Höhepunkt, der Laubfärbung kommt die nächsten Tage und es geht auch gleich weiter.
bye
Andy

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americanhero

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wow, die Laubfaerbung ist unglaublich. Ich bin total begeistert :applaus: :applaus:
das kann man sich gar nicht vorstellen, wenn man das nur vom PC aus betrachtet. Sowas wuerde ich gerne mal sehen.
Und dann diese klasse Strecken, wow. da ist ja wirklich jede Road ein Abenteuer pur


Greetz,


Yvonne

AndyOne

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Sonntag, 28.09.

Sonntagsausflug in die bunten Berge


Heute lassen wir es etwas gemütlicher angehen; wir stehen erst gegen 7.30 h auf, gehen frühstücken und da ist ganz schön was los. Wir besorgen noch Brot im City Market und dann geht es via Crested Butte nach Gothic.


Auf dem Weg nach Crested Butte


Old Cabin, mit Holz vor der Hütte


Meandertal

Aspen and Sky
Mount Gothic
Golden Aspen with Tipi

Der Name Gothic stammt von Gothic Mountain. Die Stadt entstand im Jahr 1879 mit dem - wie sollte es anders sein - Fund von Gold und Silber. Innerhalb von vier Monaten wurden nahezu 200 Gebäude errichtet, u. a. ein Hotel, drei Geschäfte, ein Metzger, ein Friseur und natürlich ein Saloon. Gold und Silber im Wert von mehreren Millionen Dollar wurden aus den Bergen gewonnen. In der Blütezeit hatte Gothic nahezu 8.000 Einwohner. Auch diese Stadt erlangte einen schlechten Ruf durch wilde Saufgelage, Glücksspiel und Prostitution. Gothics erster Bürgermeister wurde durch würfeln ermittelt; Garwood Judd war ein Saloonbesitzer und gewann das Würfelspiel und war darauf stolz wie "Oskar". So stolz, dass er sich seinen späteren Beinamen "the man who stayed" auf ein Schild eingravieren ließ und über den Eingang hängte. Als die umliegenden Minen erschöpft waren, entschwand auch das Glück; im Jahr 1884 verließ ein Großteil der Einwohner die Stadt. Garwood Judd, der stolze Bürgermeister blieb bis zu seinem Tode im Jahr 1930; seine Asche wurde hier verstreut. Gothic ist heute Heimat der Rocky Mountain Biological Survey, die sich der Vielfalt der regionalen Flora und Fauna widmet. Einige gute erhaltende alte Gebäude vom einstmals verruchten Gothic stehen noch heute. Dieser Ort erfährt mittlerweile eine Wiederbelebung als Siedlung für Sommertouristen.


Als wir in Gothic eintreffen wirkt der Ort am Morgen bereits sehr lebendig; man(n) werkelt zu mehreren an einem Pickup und etliche Mountainbiker machen sich startklar. Wir fahren erst mal weiter zum Schofield Pass. Nach dem Pass gelangt man in ein idyllisches Hochtal und weiter zur Schofield Town Site; hier lässt lediglich eine private Hütte erahnen, wo die Stadt im Jahr 1872 errichtet worden war.


Als wir das Hinweisschild „only for 4 WD and experienced Driver – the road is very difficult“ erreichen, beginnt der Streckenabschnitt, der mit einer 6 bewertet ist.


Schluss mit lustig


Der Weg - Ja das ist er - und es ist noch nicht mal steil


Idylle am Wegesrand

Wir parken das Auto, schnallen uns den Rucksack um und erkunden den weiteren Streckenverlauf zu Fuß; den Devils Punch Bowl wollen wir uns aus der Nähe ansehen. Wir laufen den sehr rauhen und von hohen Absätzen durchzogenen 4 WD-Trail bergab bis der Crystal River direkt über den Trail verläuft. Hier steht das Wasser so tief, dass ein Schild warnt "Dry your Brakes - Steep Hill".


Diese Stelle können wir trockenen Fußes über das Geröll im Bach überwinden und es geht weiter auf dem sehr schmalen Trail, direkt zwischen Felswand und Abhang. Ein kurzes Stück weiter liegt ein Felsen mitten im Trail und hier ist ein sehr wendiges schmales Auto vonnöten, wenn man an diesem Block ohne Kratzer vorbei möchte. Wir sind nicht die einzigen Wanderer; eine Gruppe elderly ladys ist unterwegs; die älteste ist bereits über 80, wie wir kurzum erfahren. Nun wird auch das mächtige Rauschen des Crystal River von Motorenlärm unterlegt; mittlerweile sind etliche Rubicons und ein Motocross-Fahrer eingetroffen, die sich erst mal einigen müssen, wer nun fahren darf. Ein Ausweichen auf der schmalen Spur ist nicht möglich. Wir selbst drängen uns schon an den Fels, damit die Fahrer nicht zu sehr ausholen müssen. Am Devils Punch Bowl gibt es noch ein paar Fotos, wir lassen den Autos genügend Vorsprung ehe wir nach 2 km wieder „aufsteigen“ - für einen ausgedehnteren Marsch haben wir nicht genug Wasser und keinen Proviant dabei.


Hard and Heavy - Devils Punchbowl


Da muss er rauf

noch eins

Auf dem Rückweg kommt uns noch ein ausladender Pickup entgegen und bei einem kurzen Smalltalk gibt er zu Verstehen, dass er noch nie hier war. Wie er um den Felsblock manövriert ist, hätten wir gerne gesehen. Wir kommen noch an einem selbstgebauten Gefährt vorbei; Fahrer und Beifahrerin machen gerade Pause und natürlich kommen wir auch hier nicht ohne Smalltalk vorbei. Mit diesem Fahrzeug gleite man aufgrund der guten Federung quasi über jede Unebenheit hinweg; die Qualität des eingebauten VW-Motor wird in höchsten Tönen gelobt. Wir müssen uns richtig loseisen von den netten Gesprächspartnern und gegen 12.30 h sind wir wieder am Auto und machen in der Sonne Mittag.


Ja so blau, blau, blau blüht der Enzian


Es geht wieder zurück nach Gothic, natürlich nicht ohne jede Menge Fotos von der Foliage, die sich in den schönsten Farben präsentiert. Als wir in Crested Butte eintreffen hat es zugezogen und es regnet es leicht. Wir gehen die Main Street einmal rauf und wieder runter, Andy findet noch ein T-Shirt und wir fahren nochmal hoch zum Lake Irwin.


Vor dem Kebler Pass zweigt eine Route nach Links via Ohio Pass ab. Die nehmen wir zurück nach Gunnison und das war eine gute Wahl. Auch hier gibt es herrliche Laubverfärbungen; der Auslöser glüht. Im weiteren Verlauf der sehr guten Gravelroad kommen auch die Castlerocks in Sichtweite. Die Ghosttown Baldwin liegt auf private property und ist nur von der Straße aus zu sehen, schade - die wenigen Häuser sind in einem sehr guten Zustand.


Die Scheidles


Wälder und Berge soweit das Auge reicht


Ist das nicht bunt - Schade nur, dass der Himmel nicht blau war


Closeup


Baldwin


Bei Sonnenschein muss das ein Traum sein

Eine Tanne zwischen Aspen
Mixtur aus gelb, orange und rot
Castle
Glückliche Kühe

Als wir wieder Teer unter den Reifen haben sind es noch 15 Meilen nach Gunnison, wo wir nach 17.00 h eintreffen. Im Walmart besorgen wir noch ein paar Kleinigeiten und im Circle Quarter gibt es noch einen Burger. Auf der Speisekarte stehen "Rocky Mountain Oysters" und als Elke sich danach erkundigt, wird die Bedienung im jugendlichen Alter sehr verlegen und errötet. Eine typische Handbewegung, als würde man in der rechten Hand einen kleinen Beutel Gold wiegen, sagt sehr viel aus. Any questions?  Bevor es endgültig ins Motel geht, besteht Elke auf „Auto saugen“ und auch innen bekommt unser Gefährt noch eine Notreinigung.

 

Gefahrene Strecke: 173 km

Übernachtung: Waterwheel Inn, Gunnison 72,26 $
bye
Andy

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Toll ! Die Espen im Westen sind doch viel schoener als das ganze 'Foliage' im Osten.
Gruß

Palo

Angie

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Diese Allradpisten - ich beneide euch!!

Als weitere Bezeichnung deines Reiseberichtes fiele mir noch ein anderer Titel ein:

"Ein Urlaub, wie er schöner nicht sein könnte" :D

Viele Grüße,
Angie

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