Montag, 29.09.
Tiefer Canyon, hohe Mesa - A Wonderful DayHeute gibt es sehr viele Bilder, ich hoffe das ist ok.
Um 6.30 h stürzt sich Andy in die Fluten, will heißen, er nimmt eine ausgiebige Dusche und noch vor 8.00 h sitzen wir im Auto. Beim City Market holen wir uns noch einen Starbucks Coffee, eigentlich nur um die Zeit bis zum Öffnen des Outdoor-Ladens zu überbrücken. Elke hat hier vor einer Woche eine Jacke gesehen und sich nicht entscheiden können. Die Jacke ist noch da, wechselt den Besitzer und wir können los.
Am Blue Mesa Reservoir und auf dem West Elk Loop entlang geht es zur Gunnison Gorge. Die Straße windet sich wie Darmschlingen und uns ist ein wenig blümerant; die Stopps für Fotos zwischendurch helfen, die Strecke durchzustehen. Wir haben traumhaftes Wetter und man hört die Brunftschreie der Elk’s von tief unten im Tal wie durch ein Megaphon. Endlich haben wir dann auch den Abzweig zum North Rim of the Black Canyon of the Gunnision erreicht und fahren zum Rim.
Letztes Jahr hatten wir dafür schon keine Zeit, jetzt ist er fällig. Die wenigen Aussichtsspunkte haben wir bald abgeklappert; die Tiefe des Canyons beeindruckt uns schwer. Wir machen schließlich noch Halt an der Rangerstation, die allerdings geschlossen ist. Eine Map gibt es aber auch so. Von hier aus kann man zum Gunnison River hinabsteigen; ist sicher spektakulär und interessant - ohne Permit geht hier allerdings nichts.
Nun nehmen wir Kurs auf Hotchkiss, wo wir noch ein Insektenschutzmittel besorgen bevor es auf die Grand Mesa geht. Bei unserer gestrigen Mittagspause oberhalb des Devils Punchbowl haben wir beide Stiche abbekommen, Elke’s Ellbogen hat eine riesige und Andys Stirn eine kleine Beule. Das Mittel ist schnell gefunden und wir können weiter.
Ein kleiner Monolit
Vor Delta geht es rechts weg nach Cedaredge. Im Visitor Center auf der Mesa holen wir uns Infos für den Crag Crest Trail und erkundigen uns nach den hiesigen Campmöglichkeiten. Tja, da sind wir leider zu spät dran, seit heute sind die Plätze geschlossen, haben kein Wasser mehr und die Toiletten sind ebenfalls „closed for season“. Die nette Lady bedauert dies sehr, meint aber, so lange keine Schranke den Zugang zu den Campgrounds versperrt, können wir unser Lager dort aufschlagen, ansonsten da, wo es uns gefällt.
Traumhafte Anfahrt zur Grand Mesa
Was soll man dazu noch sagen
Aspen Sky
Grand Mesa
Wir sind etwas unschlüssig und wollen schon zurück nach Cedaredge fahren, um dort auf einem privat geführten Campground nach einem Platz zu fragen. Als wir am Abwzeig zur Old road vorbeikommen, biegen wir diese Gravelroad ein und es geht durch Aspen wieder hinauf. Hier entdecken wir einige Plätze, wo wir auch so bleiben könnten, fahren aber noch weiter hoch und wollen uns den Easttrailhead zum morgigen Hike ansehen. Der Campground am Trailhead ist geschlossen und die Gegend rundum ist private property, aber nun wissen wir zumindest, wo wir morgen starten werden. Auf dem Weg zurück Richtung Visitorcenter kommen wir am Ward-Lake Campground vorbei und hier ist der Zugang offen.
Wir drehen eine Runde auf dem Campground und entdecken am hinteren Ende den perfekten Platz. Es gibt eine Feuerstelle und es liegt sogar noch Holz bereit, das wir verfeuern dürfen. Also nichts wie Zelt aufbauen. Wasser haben wir auch noch vermeldet Elke, doch keine zwei Atemzüge später kommt der Ranger, der die Quelle abstellen wird. Er dreht den Wasserhahn auf und wir können noch sämtliche Behältnisse füllen, bis der Wasserstrahl versiegt. So wie es aussieht, sind wir auch nicht alleine hier; etwas hinter uns steht ein Camper, der dann auch die Nacht hier verbringt. In der Sonne ist es angenehm warm, der Wind allerdings kühl und so geht es nicht ohne Weste. Wir setzen uns nach getaner Arbeit noch in die Sonne und wärmen uns auf, während Elke ein weiteres Mal die Beschreibung des morgigen Trails liest und schließlich unser oppulentes Abendmenue zaubert; es gibt Chili aus der Dose.
Nach 18.00 h ziehen wir nochmal los, laufen den kurzen Trail am Land O’ Lakes und machen uns dann auf Richtung Observatorium; der Sonnenuntergang scheint heute etwas zu werden. Und wirklich, wir werden mit einer tollen Abendstimmung belohnt und bleiben bis Sonnenuntergang. Als die Sonne weg ist, wird der Himmel nochmal ganz intensiv orange und in den oberen Schichten violett und rosa – ein Traum. Auf einer Postkarte würde man dieses Szenario kitschig finden.
Es ist bereits dunkel, als wir unsere Hütte erreichen. Während wir noch ein hübsches Feuerchen entfachen, an dem wir uns wärmen und wahre Funkenregen verursachen, erregt ein Neuankömmling mit dem Aufbau und einigen wild ausgestoßenen Flüchen unsere Aufmerksamkeit. Als das Zelt nahzu steht, reißt er es wieder ein und wechselt nochmal den Platz. Wir lassen uns davon nicht beeindrucken, der Sternenhimmel über uns ist fantastsich – man sieht sogar die Milchstraße. Gegen halb zehn ist dann Schluss für heute und wir kriechen in die Schlafsäcke. Unser Zeltnachbar ist immer noch aktiv.
Starwood over
Abendprogramm
Gefahrene Strecke: 341 km
Übernachtung: Ward-Lake Campground, Grand Mesa für 0 $