21.08 Brigham City – Yellowstone NP (Lake Yellowstone) - Sonnenfinsternis
Um 4:30 Uhr standen wir auf. Ein kurzer Blick auf das Wetter. Schaut nicht schlecht aus. Keine großen Wolkenfelder.
Um 5 Uhr waren wir schon auf der I15. Eine Endlose Schlange an roten Rücklichtern zog sich über die Autobahn.
Sehr gut organisiert sie Amerikaner. LKW Fahrverbot und alle Baustellen wurden rückgebaut, damit der Verkehr ungehindert fließen kann. Manchmal fuhren wir direkt auf dem Baufeld. Trotzdem wurden kilometerlange Staus erwartet. Es ging aber recht zügig dahin.
Das Bild oben, entstand bei Pocatello. Das Wolkenbild sieht sehr gut aus, besser als prognostiziert. Unser Ziel war die Sage Junction. Sie ist die Abfahrt von der I15 auf die US33 in diesem Bereich verlief die Zentrallinie des Kernschattens. Es war hier schon einiges los. Alle Straßen sind schon gut zugeparkt. Viele sicherlich schon seit gestern da.
Da wir noch sehr viel Zeit hatten, der Kernschatten erreicht uns erst kurz nach 11:30, streiften wir durch die Gegend um einen guten Platz zu finden. Nördlich des Snake River an der N3600E sind zwei Kraterberge. Hier war sehr viel los. Zu so einem Event wollten wir nicht. Wir suchten nach einem ruhigen Plätzchen. Etwas nördlich fanden wir einen Platz. Wir parkten unter einer kleinen Anhöhe.
Die Anhöhe entpuppte sich als altes Lavafeld. Es war erst 8 Uhr also noch einige Zeit und noch immer sehr frisch mit knapp über 0°C. Es dauerte nicht lange, bis eine Polizistin auftauchte und uns mittteilte, dass wir hier nicht bleiben konnten. Wir sollen zum Eventplatz fahren. Es half nichts, wir mussten weg.
Auf der US33 fuhren wir zurück zur Junction mit der I15. Wir palzierten uns wenige Kilometer vor der I15 mitten im Lavafeld.
Nun begann das große Warten. Die Finsternis hat noch nicht einmal weit draußen am Pazifik begonnen. Jonas beim Experimentieren mit der Kamera.
Testschauen mit der Sofi-Brille.
Versorgt waren wir auch.
Das Wetter war nun perfekt. Wolkenloser tief blauer Himmel.
Um 9:45 begann die Sofi auf dem Pazifik, als der Mond die Sonne zu verdunkeln begann. Um 10:49 traf der Kernschatten auf die Wasseroberfläche. Nun raste er mit mehr als doppelter Überschallgeschwindigkeit auf uns zu. Bei uns war noch nichts zu sehen. Erst eine Stunde vor dem Höhepunkt war eine erste Verdunklung zu erkennen.
Nun ging es recht rasch. Der Mond arbeitete sich immer weiter vorwärts.
Das Licht wurde Zusehens fahl und tauchte die Landschaft ein eignes Licht.
Als wir das Brummen der Herkulesmaschine hörten, die versuchte die Sofi so lange wie möglich zu begleiten, war klar, dass es jetzt losgeht. Erst mit der vollständigen Verdunklung der Sonne wurde es wirklich finster. Die Sterne kamen hervor. Viele Fotografen haben nun den Frust ihres Lebens erlebt. Sofi-Fotografieren ist eine schwierige Sache und man hat nur 2 Minuten Zeit. Die besten Bilder gelangen Jonas mit dem Handy (!). Er hatte sich ein spezielles App heruntergeladen.
Auch mir gelang ein brauchbares Bild mit dem Handy, Ein Panorama, das den rot leuchtenden Kernschattenrand zeigt, der rund um uns zu sehen war. Sogar die verdunkelte Sonne ist zu erkennen.
Nach etwas mehr als 2 Minuten war der Spuk vorbei. Die Finsternis war völlig anders als 1999 bei uns. Keine brennende tanzende grünliche Corona um den Mond. Hier sah es so aus, als ob ein Scheinwerfer den Mond von hinten anscheinen würde.
Nach dem Ende sprangen wir sofort ins Auto, um noch möglichst vor der Masse der Besucher aus dem Kernschattenbereich zu kommen. Dies gelang uns recht gut. Erst bei Sugar City kamen wir in einen Stau bzw, zähflüssigen Verkehr. Bis West Yellowstone wurde der Verkehr immer weniger.